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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum einseitigen oder beidseitigen
Auftragen eines flüssigen oder
pastösen
Auftragsmediums mittels einer wenigstens ein Auftragswerk aufweisenden
Maschine auf die Oberfläche
einer laufenden Materialbahn insbesondere aus Papier oder Karton;
bei dem das Auftragswerk das Auftragsmedium aus einer Abgabeöffnungsanordnung,
insbesondere Schlitzdüse,
unmittelbar oder unter Vermittlung wenigstens einer Führungsfläche, in
Form eines sich unter Schwerkrafteinfluss oder/und unter Einfluss
weiterer Kräfte
hin zu einem laufenden Untergrund bewegenden Vorhangs oder Schleiers
abgibt, wobei bei direktem Auftrag der laufende Untergrund die Oberfläche der
Materialbahn ist und bei indirektem Auftrag der laufende Untergrund
die Oberfläche
eines Übertragungselements,
vorzugsweise einer Übertragungswalze,
ist, welches das Auftragsmedium dann an die Oberfläche der
Materialbahn überträgt; wobei
ein dem Auftragswerk oder einem die Abgabeöffnungsanordnung aufweisenden
Abgabeteil des Auftragswerks zugeordneter Mediumauffänger, ggf.
eine Auffangwanne oder Auffangrinne, dazu eingesetzt wird, im Zusammenhang
mit dem Starten oder/und Beenden des Auftragens oder/und in Betriebsunterbrechungsphasen
aus der Abgabeöffnungsanordnung
abgegebenes Auftragsmedium aufzufangen.
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Die
Erfindung betrifft speziell eine Ausgestaltung dieses Verfahrens
im Zusammenhang mit dem Starten oder/und Beenden des Auftragens
oder/und mit Betriebsunterbrechungsphasen.
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Maschinen
zum einseitigen oder beidseitigen Auftragen eines flüssigen oder
pastösen
Auftragsmediums, die wenigstens ein Auftragswerk zum Auftrag auf
die Oberfläche
einer laufenden Materialbahn aufweisen, müssen häufig Bauraumbeschränkungen
in Laufrichtung und Höhenrichtung
genügen. Insbesondere
unter der üblicherweise
vorgesehenen „Vorhangdüse" steht ein begrenzter
Bauraum zur Verfügung.
Verschärft
wird dies dann, wenn Medien mit hohem Feststoffgehalt, beispielsweise
bis 45% und mit hohen Viskositäten
beispielsweise größer 500
mPas durch den bzw. einen jeweiligen Mediumauffänger aufgefangen und abgeführt werden
müssen,
da für
derartige Medien für
eine sichere Abführung
ein hinreichendes Gefälle
erforderlich ist. Die Bereitstellung eines ausreichenden Gefälles kann insbesondere
dann angesichts des zur Verfügung stehenden
Bauraums problematisch sein, wenn über eine große Arbeitsbreite,
also über
breite Materialbahnen beispielsweise mit einer Breite von 3 Metern oder
breiter, das Auftragsmedium abzuführen ist.
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Die
Bauraumsituation kann beim direkten Auftrag etwas dadurch entschärft werden,
dass auf einen in Laufrichtung ansteigenden oder abfallenden Materialbahnabschnitt
aufgetragen wird und dass das Auftragsmedium zumindest anfänglich mit
oder gegen die Bahnlaufrichtung abgeführt wird. Trotzdem wird in
der Regel bei der Konstruktion der Maschine versucht werden, den
zur Verfügung
stehenden Bauraum optimal auszunutzen, also die verschiedenen Komponenten
eng beieinander anzuordnen. Soweit im Zusammenhang mit dem Starten,
Beenden bzw. Unterbrechen des Auftragens Komponenten positionsmäßig absolut
oder relativ zueinander verstellt werden, ergibt sich die Aufgabe,
die Stellvorgänge günstig aufeinander
abzustimmen, so dass zur Gewährleistung
der Verstellbarkeit kein zusätzlicher Bauraum
freigehalten werden muss bzw. der hierfür zusätzlich freizuhaltende Bauraum
zumindest relativ klein ist.
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Ferner
besteht allgemein die Aufgabe, das Starten und Beenden des Auftragens
bzw. das Unterbrechen des Auftragens so auszugestalten, dass Verschmutzungen
der Maschine durch Auftragsmedium vermieden werden, dass Materialbahnlängen minderer
Auftragsqualität
vermieden oder zumindest minimiert sind und dass allgemein im Dauerbetrieb für eine hohe
Auftragsqualität
gesorgt ist.
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Um
wenigstens eine der angesprochenen Aufgaben zumindest ansatzweise
zu lösen,
wird betreffend das eingangs angesprochene Verfahren vorgeschlagen,
dass vor dem Starten des Auftragens die Materialbahn in die Maschine
eingezogen und zumindest auf eine anfängliche Laufgeschwindigkeit gebracht
wird bzw. die schon eingezogene Materialbahn zum Laufen gebracht
wird zumindest auf die anfängliche
Laufgeschwindigkeit, dass vor dem Starten des Auftragens ein Zustrom
an Auftragsmedium zu der Abgabeöffnungsanordnung
eingeschaltet wird, wobei das Auftragswerk oder das Abgabeteil einerseits
und der Mediumauffänger
andererseits sich in einer relativen Auffangstellung befinden oder
in diese gebracht werden, in der der Mediumauffänger aus der Abgabeöffnungsanordnung
abgegebenes Auftragsmedium auffängt;
und dass das Auftragen dadurch gestartet wird, dass das Auftragswerk
oder das Abgabeteil einerseits und der Mediumauffänger andererseits
aus der relativen Auffangstellung in eine relative Auftragsstellung
gebracht werden, in der aus der Abgabeöffnungsanordnung abgegebenes
Auftragsmedium in Form des Vorhangs bzw. Schleiers auf den laufenden
Untergrund trifft.
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Betreffend
das Einziehen und zum Laufenbringen der Materialbahn sind Online-Auftrags-
bzw. Streichmaschinen und Offline-Auftrag- bzw. Streichmaschinen
zu unterscheiden. Bei einer Online-Streichmaschine, die Teil einer
die Materialbahn herstellenden Papiermaschine ist, erfolgt das so
genannte „Bahnaufführen" annähernd in
Betriebsgeschwindigkeit. Bei einer Offline-Maschine kann hingegen
die Bahn vergleichsweise langsam, mit einer deutlich kleineren Geschwindigkeit
als Produktionsgeschwindigkeit, eingezogen werden.
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Da
bei einer Online-Maschine die Bahngeschwindigkeit durch die Geschwindigkeit
im Wesentlichen vorgegeben ist, mit der die Materialbahn hergestellt
wird, also aus der Herstellungssektion der Maschine abgegeben wird,
besteht praktisch auch kaum Spielraum dahingehend, mit welcher Bahngeschwindigkeit
das Auftragen tatsächlich
beginnt. Anders ist es bei einer Offline-Maschine. Man kann das Auftragen
auf den Materialrand bei einer Laufgeschwindigkeit, der angesprochenen „anfänglichen Laufgeschwindigkeit" beginnen, die kleiner
als die Betriebslaufgeschwindigkeit oder Produktionslaufgeschwindigkeit
ist. Es ist durchaus aber auch möglich, das
Starten des Auftragens mit einer Laufgeschwindigkeit der Materialbahn
zu beginnen, die der Betriebslaufgeschwindigkeit bzw. Produktionslaufgeschwindigkeit
entspricht. Ferner kommt es auch in Betracht, die Materialbahn erst
auf eine größere anfängliche
Laufgeschwindigkeit als die Betriebslaufgeschwindigkeit zu bringen,
dann mit dem Auftragen zu beginnen und dann die Laufgeschwindigkeit
auf die Betriebslaufgeschwindigkeit wieder abzusenken.
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Dadurch,
dass erfindungsgemäß zuerst
der Zustrom an Auftragsmedium zur Abgabeöffnungsanordnung eingeschaltet
wird und der resultierende Vorhang- bzw. Schleier durch den Mediumauffänger zuerst
aufgefangen wird, ist es möglich,
erst eine hinreichende Stabilisierung des Vorhangs oder Schleiers
und ggf. den Durchlauf von möglicherweise
anfänglich
auftretenden Luftbläschen
abzuwarten, bevor dann tatsächlich
auf die Materialbahn aufgetragen wird. Hierdurch kann schon von
Beginn des Auftragens an eine hohe Auftragsqualität (Streichqualität) erreicht
werden.
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Regelmäßig wird
wenigstens eine thermische Trocknungseinrichtung dazu eingesetzt
werden, die mit dem Auftragsmedium versehene Materialbahn zu trocknen.
In diesem Zusammenhang wird vorgeschlagen, dass vor dem Starten
des Auftragens die Trocknungseinrichtung eingeschaltet wird, derart abgestimmt
auf das Einziehen bzw. zum Laufen Bringen der Materialbahn, dass
die Trocknungseinrichtung erst dann ihre Betriebstrockenleistung
erreicht, wenn die Materialbahn zumindest mit einer Mindestlaufgeschwindigkeit,
ggf. der anfänglichen
Laufgeschwindigkeit, läuft.
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Für hohe Auftragsqualität wird die
Maschine in der Regel eine Einrichtung zur Beeinflussung oder Verminderung
oder Entfernung einer von der Materialbahn mitgeschleppten Luftgrenzschicht
aufweisen, die vor dem Auftragspunkt auf die Materialbahn wirkt. Man
kann vorsehen, dass vor oder nach dem Starten des Auftragens eine
solche in Laufrichtung der Materialbahn dem Auftragswerk vorgelegene
Einrichtung zur Beeinflussung oder Verminderung oder Entfernung
einer von der Materialbahn mitgeschleppten Luftgrenzschicht, im
Folgenden Luftgrenzschichtbeeinflussungseinrichtung genannt, aktiviert
oder/und in eine Betriebsstellung gebracht wird. Es kommt durchaus
in Betracht, dass die Luftgrenzschichtbeeinflussungseinrichtung
ständig
in ihrer Betriebsstellung ist bzw. überhaupt nicht zwischen verschiedenen
Stellungen verstellbar ist, so dass diese Einrichtung nur noch zu
aktivieren und deaktivieren ist, also an- und abzuschalten ist.
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Eine
bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass zuerst
die Bahn aufgeführt
(eingezogen bzw. zum Laufen gebracht) wird, dann die angesprochene
Einrichtung in Funktion gebracht wird und dass dann der Farbauftrag
bzw. Mediumauftrag gestartet wird.
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Als
angesprochene Einrichtung beispielsweise ein so genannter „Air-Cut" verwendet werden.
Dieser kann fest installiert sein und sich damit von vornherein
in Betriebsposition befinden. Die Funktion des Air-Cuts kann beispielsweise
dadurch gestartet werden, dass eine oder mehrere Blasdüsen zur
Reduzierung der Luftgrenzschicht aktiviert werden, oder/und dass
eine Absaugung zur Reduzierung der Luftgrenzschicht eingeschaltet
wird, oder/und dass eine oder mehrere Korona-Elektroden zur Reduzierung der
Luftgrenzschicht eingeschaltet werden, oder/und dass eine oder mehrere
Aufladeelektroden zur Reduzierung der Luftgrenzschicht eingeschaltet
werden, oder/und dass ein mechanischer Luftgrenzschicht-Schaber
angeschwenkt oder angefahren wird, um nur einige Beispiele zu nennen.
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Eine
andere Möglichkeit
ist, dass der Air-Cut zwar verstellbar ist, sich aber beim Aufführen der Bahn
bereits in Betriebsposition befindet. Voraussetzung ist, dass dann
ausreichende Platzverhältnisse zum
Bahnaufführen
bestehen. Die Funktion des Air-Cuts kann dann auf die vorstehend
angesprochene, verschiedene Möglichkeiten
erwähnende
Weise gestartet werden.
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Ferner
kann es sein, dass bei in Betriebsposition befindlichem Air-Cut
nicht hinreichender Platz zum Bahnaufführen und für das Auffangen des Auftragsmediums
durch den Mediumauffänger
in der Auffangstellung vorhanden ist. In diesem Fall wird der Air-Cut
erst zu einem späteren
Zeitpunkt oder im Zuge mit anderen Vorgängen in Betriebsposition gebracht,
beispielsweise translatorisch oder in der Art eines Anschwenkens.
Zusätzlich
können
die vorstehend hinsichtlich verschiedener Möglichkeiten angesprochenen
Maßnahmen
zum In-Funktion-Setzen des Air-Cuts erforderlich sein.
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Soweit
eine Verstellung der Luftgrenzschichtbeeinflussungseinrichtung (des
so genannten „Air-Cuts") vorgesehen ist,
ist es bevorzugt, dass vor dem Starten des Auftragens oder vor dem
Beginn der Verstellung in die Auftragsstellung mit einer Verstellung
der Luftgrenzschichtbeeinflussungseinrichtung aus einer Ruhestellung
in die Betriebsstellung zumindest begonnen wird. Weiterbildend wird
vorgeschlagen, dass die Luftgrenzschichtbeeinflussungseinrichtung
vor dem Starten des Auftragens oder vor dem Beginn der Verstellung
in die Auftragsstellung die Betriebsstellung erreicht.
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Es
ist, wie zumindest implizit schon angesprochen, durchaus aber auch
möglich,
dass nach dem Starten des Auftragens oder nach dem Beginn der Verstellung
in die Auftragsstellung mit einer Verstellung der Luftgrenzschichtbeeinflussungseinrichtung
aus einer Ruhestellung in die Betriebsstellung begonnen wird.
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Allgemein
kann vorgesehen sein, dass die Luftgrenzschichtbeeinflussungseinrichtung
nach dem Starten des Auftragens oder nach dem Beginn der Verstellung
in die Auftragsstellung die Betriebsstellung erreicht.
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Nach
einer zweckmäßigen Ausgestaltung des
Verfahrens ist vorgesehen, dass Auftragswerk oder das Abgabeteil
oder/und der Mediumauffänger eine
in der relativen Auftragsstellung eingenommene Betriebsposition
erreicht, bevor die Luftgrenzschichtbeeinflussungseinrichtung ihre
Betriebsstellung einnimmt. Alternativ kann vorgesehen sein, dass
das Auftragswerk oder das Abgabeteil oder/und der Mediumauffänger eine
in der relativen Auftragsstellung eingenommene Betriebsposition
erreicht, nachdem die Luftgrenzschichtbeeinflussungseinrichtung
ihre Betriebsstellung einnimmt.
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Es
ist darauf hinzuweisen, dass das Auftragen schon beginnen kann,
bevor das Auftragswerk bzw. das Abgabeteil bzw. bevor der Mediumauffänger die
der Auftragstellung entsprechende Endstellung bzw. entsprechenden
Endstellungen erreicht hat/haben. Das Auftragen kann nach Beginn
der Verstellung dann beginnen, wenn die angesprochenen Komponenten
so weit relativ zueinander verstellt sind, dass der Vorhang bzw.
Schleier durch den Mediumauffänger
nicht mehr aufgefangen wird.
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Bevorzugt
wird eine Energieversorgung der Luftgrenzschichtbeeinflussungseinrichtung
oder/und eine Gasversorgung der Luftgrenzschichtbeeinflussungseinrichtung
oder/und eine Gasabsaugung der Luftgrenzschichtbeeinflussungseinrichtung
eingeschaltet, bevor das Auftragen gestartet wird.
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Bauraumprobleme
lassen sich dadurch gut oder besser in Griff bekommen, wenn eine
vertikale Verstellbarkeit für
das Abgabeteil (insbesondere die so genannte Abgabedüse) vorgesehen
ist. Insbesondere, nämlich
bei sehr breiten Maschinen hat der Mediumauffänger, insbesondere die so genannte
Startrinne, oft eine große
Bauhöhe.
Andererseits ist der Abstand der Abgabedüse über der Bahn in der Regel technologisch
vorgegeben, da hierdurch die Fallhöhe des Vorhangs bzw. Schleiers
bestimmt wird. Der Mediumauffänger
muss sich aber ohne Kollision relativ zur Abgabedüse unter
dieser hindurch bewegen können.
Man kann hierfür
vorsehen, dass die Abgabedüse
aus ihrer Betriebs-Vertikalstellung in eine höhere Bereitschaftsposition
verfahren wird, um zu ermöglichen,
dass der Mediumauffänger
die Abgabedüse passieren
bzw. die Auffangposition relativ zu dieser einnehmen kann.
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Allgemein
kann also vorgesehen sein, dass das Abgabeteil im Zusammenhang mit
dem Starten oder/und Beenden des Auftragens oder/und mit dem Beginn
oder/und Ende einer Betriebsunterbrechungsphase zwischen einer höheren Bereitschafts-Vertikalstellung
und einer niedrigeren Betriebs-Vertikalstellung verstellt wird.
Es wird in diesem Zusammenhang vor allem daran gedacht, dass das
Abgabeteil im Zuge oder Vorausgehend einer Verstellung des Mediumauffängers und
des Abgabeteils in die Auffangstellung in die Bereitschafts-Vertikalstellung
verstellt wird oder/und dass das Abgabeteil im Zuge oder nachfolgend
einer Verstellung des Mediumauffängers
und des Abgabeteils in die Auffangstellung in die Auftragsstellung
in die Betriebs-Vertikalstellung
verstellt wird. Dabei kann man vorsehen, dass die Abgabe des Auftragsmediums
an den laufenden Untergrund in Form des Vorhangs bzw. Schleiers
beginnt, bevor das Abgabeteil die Betriebs-Vertikalstellung erreicht
hat. Der Beschichtungsvorgang kann also gestartet werden, bevor
die Abgabedüse
sich in der Betriebsposition befindet. Beispielsweise fährt die
Abgabedüse
erst nachdem der Beschichtungsvorgang gestartet worden ist in die Betriebsposition,
die angesprochene Betriebs-Vertikalstellung. Entsprechend muss die
Abgabedüse wieder
hochgefahren werden, bevor der Mediumauffänger wieder die relative Auffangposition
zur Düse einnehmen
kann bzw. die Düse
und der Mediumauffänger
entsprechend relativ zueinander verstellt werden können.
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In
Abhängigkeit
vom zur Verfügung
stehenden Bauraum und realisierbarer Relativbewegungen kommt es
aber durchaus auch in Betracht, dass die Abgabe des Auftragsmediums
an den laufenden Untergrund in Form des Vorhangs bzw. Schleiers
beginnt, nachdem das Abgabeteil die Betriebs-Vertikalstellung erreicht hat.
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Es
wurde schon auf die Möglichkeit
hingewiesen, dass die Abgabe des Auftragsmediums an den laufenden
Untergrund in Form des Vorhangs bzw. Schleiers beginnt, bevor das
Auftragswerk bzw. das Abgabeteil, einerseits, und der Mediumauffänger, andererseits
ihre relative Auftragsstellung erreicht haben.
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In
der Regel wird es zweckmäßig sein,
wenn die Laufgeschwindigkeit der Materialbahn nach dem Starten des
Auftragens weiter erhöht
wird, bis eine Betriebslaufgeschwindigkeit erreicht ist. Ferner
kann man vorteilhaft vorsehen, dass nach dem Starten des Auftragens
der Zustrom an Auftragsmedium zu der Abgabeöffnungsanordnung kontinuierlich
erhöht wird,
bis ein einem sich auf eine/die Betriebslaufgeschwindigkeit der
Materialbahn beziehendes Wunsch-Auftragsgewicht entsprechender Betriebs-Zustrom
eingestellt ist. In diesem Zusammenhang wird weiterbildend vorgeschlagen,
dass die Laufgeschwindigkeit der Materialbahn und der Zustrom an
Auftragsmedium aufeinander abgestimmt erhöht werden, um einen anfänglichen Überschussauftrag
zu vermeiden oder/und um das anfängliche Auftragsgewicht
in einer Soll-Bandbreite zu halten oder das anfängliche Auftragsgewicht dem Wunsch-Auftragsgewicht
zumindest anzunähern.
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Es
kann also beim Starten des Beschichtungsvorgangs der Volumenstrom
des Auftragsmediums geringer sein als der Volumenstrom, der zur
Erreichung des Soll-Gewichts bei Betriebsgeschwindigkeit nötig ist.
Nach dem Starten des Beschichtungsvorgangs kann dann der Volumenstrom
aus der Düse kontinuierlich
erhöht
werden, bis das Auftragsgewicht bei Betriebsgeschwindigkeit erreicht
ist. Es wird in diesem Zusammenhang auf Ausgestaltungsmöglichkeiten
der Maschine bzw. des Verfahrens verwiesen, die in der am 22.10.2003
eingereichten deutschen Patentanmeldung, amtliches Aktenzeichen 103
49 119.8, mit dem Titel: „Vorhang-Auftragsverfahren
und Vorhang-Auftragsmaschine zum Auftragen auf eine laufende Materialbahn" enthalten sind, deren
Offenbarung durch Bezugnahme vollständig in die Offenbarung der
vorliegenden Anmeldung einbezogen wird.
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Nach
einem anderen Aspekt wird weiterbildend vorgeschlagen, dass im Falle
des direkten Auftrags wenigstens ein oberhalb der Materialbahn im Bereich
eines derer Randstreifen angeordnetes Abschirmelement zum Auffangen
des Auftragsmediums zwecks Abschirmung des Randstreifens gegen Mediumauftrag
im Zusammenhang mit dem Starten des Auftragens aus einer Bereitschaftsstellung
in eine den Randstreifen abschirmende Abschirmstellung verstellt
wird und die Abschirmstellung erst erreicht, wenn das Auftragswerk
bzw. das Abgabeteil, einerseits, und der Mediumauffänger, andererseits,
aus der Auffangstellung in Richtung zur Auftragsstellung verstellt
sind, vorzugsweise die Auftragsstellung erreicht haben. Die relative
Verstellung der Abgabedüse
und des Mediumauffängers
zueinander wird so durch das Abschirmelement bzw. die Abschirmelemente
nicht behindert.
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Für andere
Hilfselemente ist es bevorzugt, dass diese schon vor dem Start des
Auftragens in ihre Betriebsposition gebracht sind. Es wird in diesem Zusammenhang
beispielsweise an Hilfselemente gedacht, wie sie in der
DE 100 47 167 A1 beschrieben und
gezeigt sind, deren Offenbarung durch Bezugnahme vollständig in
die Offenbarung der vorliegenden Anmeldung einbezogen ist. Derartige
Hilfselemente erfüllen
ihre Funktion aber auch dann, wenn sie erst unmittelbar nach dem
Start des Bestätigungsvorgangs
in ihre Betriebspositionen gebracht werden.
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Gemäß den vorstehenden
Ausführungen
ist es bevorzugt, dass im Falle des direkten Auftrags wenigstens
ein einen Randstreifen der Materialbahn aus deren Materialbahn-Ebene
auslenkendes Auslenkelement vorausgehend oder im Zuge des Startens
des Auftragens aus einer Bereitschaftsstellung in eine auf den Randstreifen
im Sinne des Auslenkens wirkende Auslenkstellung verstellt wird.
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Man
kann vorsehen, dass der Mediumauffänger stationär angeordnet
ist und dass das Auftragswerk bzw. das Abgabeteil zwischen einer
der Auftragsstellung entsprechenden ersten Stellung und einer der
Auffangstellung entsprechenden zweiten Stellung verstellt wird.
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Eine
andere Möglichkeit
ist, dass das Auftragswerk bzw. das Abgabeteil stationär angeordnet ist
und dass der Mediumauffänger
zwischen einer der Auftragsstellung entsprechenden ersten Stellung
und einer der Auffangstellung entsprechenden zweiten Stellung verstellt
wird.
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Der
Mediumauffänger
kann zweckmäßig als Auffangwanne
oder Auffangrinne ausgeführt
sein. Der vorstehend angesprochene Mediumauffänger kann aber auch nur eine
Komponente einer Medium-Auffang-
und Abführanordnung
sein. Beispielsweise kann der vorzugsweise flächig ausgeführte Mediumauffänger an
einer stationären
Aufnahmewanne oder Aufnahmerinne verstellbar angeordnet sein und
zwischen einer der Auftragsstellung entsprechenden ersten Stellung
und einer der Auffangstellung entsprechenden zweiten Stellung verstellt werden.
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Es
sollte im angesprochenen Zusammenhang auch darauf hingewiesen werden,
dass es durchaus sinnvoll sein kann, wenn im Zuge der relativen
Verstellung des Auftragswerks bzw. des Abgabeteils einerseits und
des Mediumauffängers
andererseits zwischen der Auftragsstellung und der Auffangstellung
sowohl das Auftragswerk bzw. das Abgabeteil als auch der Mediumauffänger zwischen
einer jeweiligen ersten Stellung und einer jeweiligen zweiten Stellung
verstellt werden. Es lassen sich so Bauraumprobleme besonders zweckmäßig in den Griff
bekommen.
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Man
könnte
in Betracht ziehen, das Auftragen dadurch zu unterbrechen oder zu
beenden, dass die Zufuhr an Auftragsmedium zur Abgabe-Öffnungsanordnung einfach unterbrochen
wird. Dies kann aber eine undefinierte Beaufschlagung der Materialbahn
mit Auftragsmedium zur Folge haben. Es ist demgegenüber bevorzugt,
dass das Auftragen dadurch unterbrochen oder beendet wird, dass
das Auftragswerk oder das Abgabeteil einerseits und der Mediumauffänger andererseits
aus der relativen Auftragsstellung in die relative Auffangstellung
gebracht werden.
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Man
kann vorsehen, dass der Mediumauffänger wenigstens ein lösbar an
einem Mediumauffänger-Hauptteil
anbringbares Empfangs- und Freigabeteil aufweist, welches beim Starten
des Auftragens den Vorhang bzw. Schleier durch relative Verstellung
gemeinsam mit dem Mediumauffänger-Hauptteil
zu dem Vorhang bzw. Schleier von einem sich über den laufenden Untergrund
erstreckenden Rand oder einer sich über den laufenden Untergrund
erstreckenden Kante zur Bewegung hin zum laufenden Untergrund freigibt
oder/und welches beim Unterbrechen oder Beenden des Auftragens durch relative
Verstellung gemeinsam mit dem Mediumauffänger-Hauptteil zum Vorhang bzw. Schleier
mit einem/dem sich über
den laufenden Untergrund erstreckenden Rand oder mit einer/der sich über den
laufenden Untergrund erstreckenden Kante in den Vorhang bzw. Schleier
eintritt und zumindest anfänglich diesen
empfängt
und vom laufenden Untergrund abhält.
Auf diese Weise lassen sich zwei an sich konkurrierende Bedingungen
einfach gleichzeitig erfüllen.
Einerseits kann so erreicht werden, dass der Vorhang möglichst
niedrig über
dem laufenden Untergrund zum Starten des Auftragens freigegeben
bzw. zum Unterbrechen bzw. Beenden des Auftragens aufgenommen wird.
Lokaler Überschussauftrag
infolge eines sich durch die Oberflächenspannung zusammenziehenden
Vorhangs kann so vermieden werden. Andererseits kann trotzdem in
entsprechender Ausgestaltung des Mediumauffänger-Hauptteils noch ein großer Auftragsmediumfluss
aufgefangen, gehalten und abgeführt
werden, beispielsweise indem zum Empfangs- und Freigabeteil eine
hinreichend hohe Begrenzungswand vorgesehen ist. Man kann dabei
durchaus vorsehen, dass auf dem Empfangs- und Freigabeteil im Zuge
der Wechselwirkung mit dem Vorhang aufgefangenes Auftragsmedium dort
einfach verbleibt und nicht zum Mediumauffänger-Hauptteil oder zum Bahnrand
hin abgeführt
wird. In diesem Zusammenhang wird weiterbildend vorgeschlagen, dass
vor dem Starten des Auftragens das Empfangs- und Freigabeteil oder
wenigstens ein Empfangs- und Freigabeteil von mehreren zugeordneten
Empfangs- und Freigabeteile am Mediumauffänger angebracht wird oder/und
dass vor dem Starten des Auftragens oder nach dem Starten des Auftragens
im laufenden Auftragsbetrieb, vor dem Beenden oder Unterbrechen
des Auftragens vom Mediumaufänger
das bzw. ein Auftragsmedium haltendes oder anhaftendes Auftragsmedium
aufweisendes Empfangs- und Freigabeteil entfernt und das oder wenigstens
ein anderes, insbesondere gereinigtes bzw. von Auftragsmedium befreites
Empfangs- und Freigabeteil
wieder am Mediumauffänger
angebracht wird.
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Betreffend
das Unterbrechen bzw. Beenden des Auftrags wird als besonders bevorzugt
vorgeschlagen, dass im Zusammenhang mit dem Unterbrechen bzw. Beenden
des Auftragens die im Zusammenhang mit dem Starten des Auftragens
verstellten Komponenten zurück
zu ihrer vor dem Starten des Auftragens eingenommenen ursprünglichen Stellungen
oder Positionen gestellt werden. Es wird in diesem Zusammenhang
vor allem daran gedacht, dass – soweit
im Zusammenhang mit dem Starten des Auftragens eine aufeinander
abgestimmte Verstellung mehrerer Komponenten vorgesehen ist – die Verstellung
der Komponenten in die jeweilige ursprüngliche Stellung oder Position
entsprechend, aber in umgekehrter Abfolge erfolgt.
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Die
Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert unter
Bezugnahme auf die Figuren, Ausführungsbeispiele
bzw. darin verwendete Komponenten beispielhaft zeigen.
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1 zeigt
ein Beispiel einer Streichmaschine zum beidseitigen Auftragen auf
eine Materialbahn aus Papier oder Karton, und dient zur Erläuterung
der Anwendung eines Ausführungsbeispiels
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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2 illustriert
in den 2a) und 2b) eine
Möglichkeit
für das
Auffangen des Auftragsmediums durch einen verstellbaren Mediumauffänger im Zusammenhang
mit dem Starten, Unterbrechen oder Beenden des Vorhang-Auftrags.
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3 zeigt
eine weitere Möglichkeit
für das Auffangen
des Auftragsmediums durch einen verstellbaren Mediumauffänger im
Zusammenhang mit dem Starten, Unterbrechen oder Beenden des Vorhang-Auftrags.
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4-7 zeigen
weitere zweckmäßige Ausgestaltungsmöglichkeiten
der Streichmaschine der 1 betreffend den Mediumauffänger und
dessen Funktion beim Starten, Unterbrechen und Beenden des Vorhang-Auftrags.
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8 zeigt
ein weiteres Beispiel einer Streichmaschine, auf die ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens
anwendbar ist.
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9 zeigt
ein weiteres Beispiel einer Streichmaschine, auf die ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Verfahrens
anwendbar ist.
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10 zeigt
ein Timing-Diagramm für
verschiedene Vorgänge
beim Starten und Beenden des Vorhang-Auftrags mittels einer Vorhang-Streichmaschine,
und dient zur Erläuterung
eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung.
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1 zeigt
schematisch zwei Vorhang-Auftragswerke 10-1 und 10-2 in
einer Streichmaschine, die zum direkten Vorhang-Auftrag auf die
beiden Seiten einer Materialbahn 12 aus Papier oder Karton dienen.
Die über
eine mehrere Umlenkrollen 14 bzw. 14', 16 und 18 umfassende
Führungsanordnung
geführte
Materialbahn, die gemäß 1 beispielsweise von
oben zur Umlenkrolle 14 oder – alternativ – von rechts
zur Umlenkrolle 14' (gestrichelte
Darstellung) zugeführte
Materialbahn läuft
zuerst unterhalb eines Vorhang- Auftragskopfes 18-1 des
ersten Vorhang-Auftragswerks 10-1 hindurch, zur Beschichtung der
ersten Oberfläche
der Materialbahn. Der Vorhang-Auftragskopf
weist in üblicher
Weise eine in Querrichtung zur Laufrichtung der Materialbahn verlaufende
Verteilkammer und eine in gleicher Richtung verlaufende Schlitzdüse auf,
die den Vorhang oder Schleier aus Auftragsmedium, insbesondere Streichfarbe,
abgibt. Der Vorhang oder Schleier 24-1 trifft auf einen
in Laufrichtung abfallenden, gegenüber der Horizontalen also geneigten
Abschnitt 12-1 der Materialbahn 12, der durch
die Umlenkrollen 14 oder 16 bzw. 14' und 16 gehalten
ist.
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Beim
Anfahren der Streichmaschine oder im Falle kurzzeitiger Betriebsunterbrechungen,
beispielsweise im Falle eines Bahnabrisses, sowie im Zusammenhang
mit dem Beenden des Auftragens wird der Auftragsmedium-Vorhang oder
-Schleier durch einen beweglich gelagerten Mediumauffänger 26-1 aufgefangen,
der in 1 in einer Auffangstellung dargestellt ist, in
der er den Vorhang 24-1 auffängt. Der Vorhang ist gestrichelt
aber bis zum Materialbahnabschnitt 12-1 verlängert dargestellt,
um die Auftragsposition zu zeigen. 2 zeigt
den Bereich des Vorhang-Auftragswerks 10-1 für beide
Stellungen des Mediumauffängers 26-1,
nämlich
in 2a) den Mediumauffänger 26-1 in der Auffangstellung entsprechend 1 und
in 2b) den Mediumauffänger 26-1 in einer
Auftragsposition, in der er gegenüber der Auffangposition in
Laufrichtung der Materialbahn verschoben ist, so dass der Vorhang 24-1 auf den
geneigten Materialbahnabschnitt 12-1 trifft.
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Der
Mediumauffänger 26-1 besteht
aus einem sich über
die gesamte Vorhangbreite in Richtung quer zur Laufrichtung der
Materialbahn erstreckendem Auffangblech 40-1, das sich
im Wesentlichen parallel zum geneigten Materialbahnabschnitt 12-1 erstreckt,
also ebenfalls gegenüber
der Horizontalen geneigt ist, und einer sich hieran anschließenden Aufnahme-
und Abfuhrrinne 42-1, die sich in Querrichtung zur Materialbahnlaufrichtung
erstreckt und ein Gefälle
in dieser Richtung aufweist, um das vom Auffangblech ihr zugeleitete
Auftragsmedium in Querrichtung abzuführen. Das aufgefangene Auftragsmedium
wird auf dem Auffangblech 40-1 also zuerst in Laufrichtung
der Materialbahn und dann in der Rinne 42-1 in Querrichtung
zur Laufrichtung abgeführt.
Die Aufnahme- und
Abfuhrrinne 42-1 ist neben einem vertikal verlaufenden
Materialbahnabschnitt 12-2 bzw. der diesen haltenden, von
den Umlenkrollen 16 und 18 gebildeten Bahnumlenkung
angeordnet, im Wesentlichen auf der gleichen Höhe wie die Umlenkrolle 16,
so dass in Höhenrichtung
hinreichender Bauraum zur Verfügung
steht. Es können deswegen
auch große
Mengen an Auftragsmedium aufgenommen und abgeführt werden, wie dies beispielsweise
bei sehr großen
Materialbahnbreiten nötig
sein kann, und es kann überdies
ein vergleichsweise großes
Abführgefälle in Querrichtung
zur Laufrichtung vorgesehen werden, wie dies beispielsweise für hochviskose
Auftragsmedien, insbesondere Streichfarben, erforderlich ist. Typische
Streichfarben für
den Vorhang-Auftrag haben eine Viskosität von 50 bis 500 mPs (=cP,
Centipoise), um Anhaltswerte zu geben. Demgegenüber weisen hochviskose Streichfarben
eine Viskosität
größer als
500 mPs (=cP, Centipoise) beispielsweise bis zu 2000 mPs (=cP, Centipoise)
auf, wiederum um nur einen Anhaltswert zu geben. Die Ausbildung
des Mediumauffängers
entsprechend dem Mediumauffänger 26-1 ist
besonders gut für
hochviskose Streichfarben geeignet bzw. der Mediumauffänger kann
optimal für
hochviskose Streichfarben ausgelegt werden, nämlich hinsichtlich dem Aufnahmevermögen der
Aufnahme- und Abführrinne 42-1,
hinsichtlich des Gefälles
dieser Rinne in Querrichtung zur Laufrichtung der Materialbahn sowie
hinsichtlich des Gefälles
der Auffangbleches 40-1 in Laufrichtung der Materialbahn.
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Durch
die Umlenkung durch die von den Umlenkrollen 16, 18 gebildete
Bahnumlenkung ist nun die andere (zweite) Materialbahnseite für einen
Mediumauftrag von oben zugänglich.
Das zweite Vorhang-Auftragswerk 10-2 weist in entsprechender Weise
einen Vorhang-Auftragskopf 18-2 auf, der einen Vorhang 24-2 an
einen weiteren, mit 12-3 bezeichneten Materialbahnabschnitt
abgibt, der wiederum gegenüber
der Horizontalen geneigt ist und in Laufrichtung der Materialbahn
fällt.
Es ist wiederum ein Mediumauffänger 26-2 vorgesehen,
der zwischen einer Auffangposition, in der der Vorhang 24-2 auf
ein Auffangblech 40-2 trifft und über das Auffangblech und eine
Aufnahme- und Abfuhrrinne 42-2 abgeleitet wird, und einer
Auftragsposition, in der der Vorhang auf den Materialbahnabschnitt 12-3 trifft,
verstellbar. Es gelten die Ausführungen
und Erläuterungen
zum Auffänger 26-1 unter
Bezugnahme auf 2 in entsprechender Weise für den Auffänger 26-2.
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Da
zwischen den Vorhang-Auftragswerken keine Zwischentrocknung, sondern
nur die Bahnumlenkung vorgesehen ist, die berührend an der zweiten, durch
das erste Vorhang-Auftragswerk 18-1 nicht beschichteten
Bahnoberfläche
angreift, ist der Materialbahnabschnitt 12-3 vor dem Auftragskopf 18-2 berührend durch
die Umlenkwalze 18 und nach dem Vorhang-Auftragskopf 18-2 berührungslos durch
einen Airturn 44 gehalten, der zur Führungsanordnung gehört und mit
einem weiteren Airturn 46 zusammenwirkt, um die Materialbahn
zuerst durch eine erste berührungslose
Trocknungseinrichtung 48 und dann durch eine zweite berührungslose
Trocknungseinrichtung 50 hindurch zu führen. Die Trocknungseinrichtungen 48 und 50 können beispielsweise
als Infrarot-Trocknungseinrichtungen
oder Heißluft-Trocknungseinrichtungen
ausgeführt
sein.
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Vor
dem Auftragskopf 18-1 bzw. 18-2 kann vorteilhaft
eine Einrichtung 19-1 bzw. 19-2 zur Beseitigung
oder Schwächung
einer von der Materialbahn mitgeschleppten Luftgrenzschicht vorgesehen
sein, beispielsweise eine Grenzschichtabsaugung oder ein Grenzschichtschaber.
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Es
ist darauf hinzuweisen, dass es nicht zwingend ist, dass der Mediumauffänger 40-1 bzw. 40-2 verstellbar
und der Auftragkopf 18-1 bzw. 18-2 stationär ist. 3 veranschaulicht
eine Abwandlung der Streichmaschine, bei der der jeweilige Auftragskopf,
in 3 speziell der erste Auftragskopf 18-1', verstellbar
ist zwischen einer Auffangposition, in der der abgegebene Vorhang
auf das Auffangblech des stationären
Mediumauffängers 26-1' trifft (3a), und
einer Auftragsposition, in der der Vorhang auf den in Laufrichtung
abfallenden Materialbahnabschnitt 12-1 trifft (3b).
Entsprechendes kann für den
Vorhang-Auftragskopf und den Mediumauffänger des zweiten Auftragswerks 10-2 vorgesehen sein.
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Ferner
ist darauf hinzuweisen, dass die 1 bis 3 betreffend
die Anordnung des Auffangblechs des Mediumauffängers nicht die optimale Lösung darstellen.
Das Auffangblech des Mediumauffängers,
bzw. zumindest dessen in Querrichtung zur Laufrichtung der Materialbahn
verlaufende Rand, der beim Beenden des Vorhangauftrags durch Verstellung
des Auftragskopfs oder/und des Mediumauffängers den Vorhang gewissermaßen durchschneidet
und der beim Beginn des Auftrags durch entsprechend gegenläufige Verstellung
des Auftragskopfs oder/und des Mediumauffängers den Vorhang gewissermaßen freigibt,
sollte – in
Abweichung von den schematischen Darstellungen in 1 bis 3 – möglichst
niedrig über
dem zu beschichtenden Materialbahnabschnitt angeordnet sein.
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An
Stelle einer Verstellung des gesamten Mediumauffängers kann vorteilhaft auch
nur eine Verstellung eines Empfangsblechs 41-1''' des
Mediumauffängers
vorgesehen sein, wie in 4 veranschaulicht. Vom Empfangsblech 41-1''',
das zweckmäßig auch
selbst als Mediumauffänger
bezeichenbar ist (unter Bezeichnung der Komponente 26-1''' als „Auffangwanne" oder dergleichen)
läuft das
aufgefangene Auftragsmedium auf das Auffangblech 40-1''' ab
und von diesem in die Aufnahme- und Abführrinne 42-1'''.
Das Empfangsblech 41-1''' kann mit einer speziell ausgestalteten
Abschneidekante zum Durchschneiden bzw. Freigeben des Vorhangs ausgeführt sein,
um Kumulationsbereiche an Auftragsmedium in Folge eines Zusammenziehens
des Vorhangs durch die Oberflächenspannung
zu minimieren.
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Andere
Ausgestaltungen des Mediumauffängers
sind denkbar. 5 zeigt in den 5a) und 5b) eine
Abwandlung der Anordnung gemäß 4, bei
der das Empfangsblech 41-1 fest am Auffangblech 40-1 angeordnet
ist und zusammen mit dem Mediumauffänger 26-1 zwischen
einer Auffangstellung und einer Auftragstellung relativ zum stationären Auftragskopf 18-1 verstellbar
ist. Das Empfangsblech 41-1 kann am Mediumauffänger 26-1 lösbar angebracht
sein, und etwa für
Reinigungszwecke bzw. zum bedarfsweisen Ersetzen durch ein unverschmutztes
Empfangsblech von dem Mediumauffänger
abnehmbar sein. Das Empfangsblech 41-1 kann auch als Teil
des Mediumauffängers
angesehen werden.
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6 zeigt
in 6a) die Möglichkeit
auf, dass das relativ zum stationären Mediumauffänger 26-1''' verstellbare
Empfangsblech 40-1''' selbst den Vorhang nicht freigibt
bzw. durchschneidet, sondern mit einem gesonderten Empfangs- und
Freigabeteil 120 ausgestattet ist, das lösbar am
Empfangsblech angeordnet ist bzw. wird. Das Empfangs- und Freigabeteil 120,
das als Teil des Mediumauffängers
angesehen werden kann, wird beispielsweise an einem freien Rand
oder an einer freien Kante des Empfangsblechs eingehängt. Das
Empfangs- und Freigabeteil ist dafür optimiert, den Vorhang beim
Starten des Auftragens so freizugeben bzw. beim Beenden oder Unterbrechen
des Auftragens den Vorhang so zu durchschneiden, dass eine undefinierte
Beaufschlagung der Materialbahn mit Auftragsmedium vermieden oder
zumindest minimiert ist. So kann dafür gesorgt werden, dass die
den Vorhang durchschneidende bzw. freigebende Kante sehr niedrig über der Materialbahnoberfläche angeordnet
ist und dass der Vorhang beim Durchschneiden bzw. Freigeben nicht an
Oberflächenabschnitten
des Mediumauffängers abläuft bzw.
diese benetzt, mit der Gefahr einer undefinierten Beaufschlagung
der Materialbahnoberfläche mit
Auftragsmedium, beispielsweise mit herunter tropfendem Auftragsmedium.
Die Ausgestaltung des Empfangs- und Freigabeteils ist so, dass das
Auftragsmedium sich beim Freigeben einwandfrei von einer Kante des
Empfangs- und Freigabeteils löst ohne
Ablaufen an der Oberfläche
des Empfangs- und Freigabeteils in Folge von Oberflächenspannungs- und
Adhäsionseffekten
(„Teekanneneffekt"), und dass beim
Durchschneiden des Vorhangs dieser nicht auf flächige Oberflächenabschnitte
des Empfangs- und Freigabeteils trifft.
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Zur
Erzielung dieser Funktionen kann man in Kauf nehmen, dass das Empfangs-
und Freigabeteil Auftragsmedium empfängt, welches vom Empfangs- und
Freigabeteil nicht abführbar
ist, sondern bis zum einem Auswechseln bzw. Reinigen auf dem Empfangs-
und Freigabeteil bleibt. Wie in 6a) gestrichelt
angedeutet, nimmt das Empfangs- und Freigabeteil in der Auffangposition
eine Position jenseits des Vorhangs ein, der Vorhang fällt in der
Auffangposition also auf das Empfangsblech 41-1''' und
läuft über dieses
auf das Auffangblech 40-1''' des Mediumauffängers 26-1''' ab.
Bei einer Verstellung des Empfangsblechs 41-1''' zwischen
der Auftragsstellung, in der der Vorhang auf die Materialbahnoberfläche fällt, und
der Auffangstellung, in der der Vorhang auf das Empfangsblech fällt, fällt das
Auftragsmedium also nur kurzzeitig auf das Empfangs- oder Freigabeteil 120,
und die von diesem empfangene Menge an Auftragsmedium kann auf dem
Empfangs- und Freigabeteil 120 verbleiben. Bezogen auf
einen Auftragszyklus (Starten des Vorhang-Auftragens bis Beenden
des Vorhang-Auftrags)
ist es bevorzugt, das Empfangs- und Freigabeteil am Ende des Zyklus, also
nach Rückstellung
des Empfangsblechs 41-1''' in die Auffangstellung, von Aufangsmedium
zu befreien, indem das Empfangs- und
Freigabeteil vom Empfangsblech entfernt und gereinigt wird, oder
durch ein anderes Empfangs- und Freigabeteil ohne Auftragsmedium
zu ersetzen.
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Man
kann ein solches Empfangs- und Freigabeteil auch direkt am Auffangblech 40-1 des
verstellbaren Mediumauffängers 26-1 (6)
oder stationären
Mediumauffängers
anordnen, um dort die gleichen Funktionen wie beim Beispiel der 6a) zu erfüllen.
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7 zeigt
schematisch noch eine weitere Ausgestaltungsmöglichkeit des Mediumauffängers. Dieser
weist gemäß 7 ein
an sich bekanntes, im Querschnitt löffelartiges Empfangs- und Freigabeteil auf,
das relativ zum Auffangblech 40-1 verschwenkt wird, um
einerseits den Vorhang sehr niedrig über der Materialbahnoberfläche aufnehmen
und freigeben zu können
und andererseits aufgenommenes Auftragsmedium zum Auffangblech 40-1 ablaufen
zu lassen. Auch dieses Empfangs- und Freigabeteil kann auswechselbar
ausgeführt
sein.
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Noch
einmal Bezug nehmend auf die Ausführungsvarianten der 6 ist
darauf hinzuweisen, dass das dort gezeigte, lösbar montierte bzw. auswechselbare
Empfangs- und Freigabeteil besonders zweckmäßig ist, wenn der Mediumauffänger mit
hoch über
die Materialbahnoberfläche
ansteigenden Begrenzungswänden
ausgeführt
ist, wie in 8 und 9 gezeigt.
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8 zeigt
schematisch ein Vorhang-Auftragswerk 10 in einer Streichmaschine,
das zum direkten Vorhang-Auftrag auf eine Materialbahn 12 aus Papier
oder Karton dient. Die über
eine Umlenkrollen 14 und 16 umfassende Führungsanordnung
geführte Materialbahn 12 läuft unterhalb
eines Vorhang-Auftragskopfs 18 des Auftragswerks hindurch.
Der Vorhang-Auftragskopf
weist in üblicher
Weise eine in Querrichtung zur Laufrichtung der Materialbahn verlaufende
Verteilkammer 20 und eine in gleicher Richtung verlaufende
Schlitzdüse 22 auf,
die den Vorhang oder Schleier 24 aus Auftragsmedium, insbesondere Streichfarbe,
abgibt. Der Vorhang oder Schleier 24 trifft auf einen horizontal
verlaufenden Abschnitt 12' der
Materialbahn 12.
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Beim
Anfahren der Streichmaschine oder im Falle kurzzeitiger Betriebsunterbrechungen,
beispielsweise im Falle eines Bahnabrisses, wird der Auftragsmedium-Vorhang
oder -schleier durch eine beweglich gelagerte Auffangrinne 26 aufgefangen, die
in 8 in durchgezogenen Linien in einer Auffangstellung
dargestellt ist, in der sie den Vorhang 24 auffängt, wahlweise
aber in eine Auftragstellung maschinell verstellbar ist, in der
sie den Vorhang 24 nicht auffängt, so dass der horizontal
verlaufende Materialbahnabschnitt 12' auf übliche Weise beschichtet wird.
In 8 ist zusätzlich
gestrichelt die Auffangrinne 26 in ihrer Auftragsposition
dargestellt.
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In üblicher
Weise kann dem Auftragswerk eine Auftragsvorbehandlungseinrichtung,
beispielsweise ein so genannter Aircut, Luftgrenzschichtschaber
oder eine Luftgrenzschichtabsaugung vorgeschaltet sein, die mit 19 bezeichnet
ist und im Bereich der Umlenkrolle 14 auf die Materialbahn 12 wirkt.
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Bei
der Ausführungsform
gemäß 9 ist der
Mediumauffänger 26a stationär angeordnet
und mit der Auftragsvorbehandlungseinrichtung 28a zu einer
Baueinheit integriert. Um beim Anfahren der Streichmaschine oder
bei kurzzeitigen Betriebsunterbrechungen den Auftragsmedium-Vorhang 24 auffangen
zu können,
ist der Vorhang-Auftragskopf 18a zwischen einer in 9 in
durchgezogenen Linien gezeigten Auffangposition, in der der Vorhang
vom Mediumauffänger 26a aufgefangen
wird, und einer in 9 gestrichelt dargestellten
Auftragsposition maschinell verstellbar, in der der Auftragskopf 18a auf einen
in Laufrichtung der Materialbahn 12 ansteigenden Materialbahnabschnitt 12' aufträgt. Das
durch den Mediumauffänger
aufgefangene Auftragsmedium wird – anders als beim Beispiel
der 8 – zuerst nicht
in Querrichtung zur Laufrichtung der Materialbahn abgeführt, sondern
entgegen dessen Laufrichtung in Richtung des Pfeils M, hin zu einem
symbolhaft dargestellten Mediumabfluss 30a oder mehreren entsprechenden
Mediumabflüssen.
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Würde das
Empfangs- und Freigabeteil 120 nicht am Mediumauffänger 26 bzw. 26a eingehängt sein,
so würde
beim Freigeben des Vorhangs zur Materialbahnoberfläche im Zuge
des Startens des Auftragens und beim Durchschneiden des Vorhangs zwecks
Beendigung des Vorhang-Auftrags das Auftragsmedium an der Außenwand
des Mediumauffängers
ablaufen und unkontrolliert auf die Materialbahnoberfläche tropfen.
Dies wird durch die spezielle Ausgestaltung des Empfangs- und Freigabeteils
mit in der Auftragstellung in Richtung zum Vorhang schräg vorstehendem
Freigabe- und Durchschneiderand
verhindert. Überdies
ist dieser Durchschneide- und Freigaberand deutlich niedriger über der
Materialbahnoberfläche
angeordnet als der obere Rand des Mediumauffängers, so dass überdies
das Zusammenziehen des freigegebenen Vorhangs in Folge der Oberflächenspannung
zu Tropfen und dergleichen verhindert oder zumindest minimiert ist.
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Die
Streichmaschinen der obigen Beispiele weisen jeweils eine Steuereinheit
(Steuereinheit 100 in 1) auf,
die den Streichvorgang steuert, speziell auch beim Aufnehmen des
Streichens oder beim Unterbrechen oder Beendigen des Streichens.
Die Steuereinheit 100 steuert insbesondere eine Aktuatoranordnung
an, die den jeweiligen Auftragskopf 18-1 bzw. 18-2 bzw. 18a oder/und
den jeweils zugeordneten Mediumauffänger oder dessen Empfangsblech
verstellt, um zum Starten des Auftragens den Vorhang zur Abgabe
auf die Oberfläche
der Materialbahn freizugeben oder zum Beendigen des Auftragens den
Vorhang durch den Auffänger
aufzufangen. Beim Starten des Auftragens wird bevorzugt zuerst ein
stabiler Vorhang eingestellt, während
dieser auf den Auffänger
fällt.
Ist ein stabiler Vorhang erreicht und die Streichmaschine auch ansonsten
in ihrem Soll-Zustand (gewünschte
Laufgeschwindigkeit der Materialbahn, Betriebstemperatur der Trocknungseinrichtungen)
so verstellt dann die Steuereinheit den Mediumauffänger bzw.
dessen Empfangsblech oder/und den Auftragskopf, damit anschließend der Vorhang
auf die Materialbahnoberfläche
trifft.
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In
entsprechender Weise unterbricht bzw. beendet die Steuereinheit
das Auftragen durch Verstellung des Mediumauffängers bzw. dessen Empfangsblech
und des jeweiligen Auftragskopfs in der Weise relativ zueinander,
dass der Vorhang wieder durch den Auffänger aufgefangen wird.
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Beim
Freigeben des Vorhangs in der Startphase des Auftragens und beim
Abschneiden des Vorhangs in der Endphase des Auftragens können Kumulationsbereiche
an Auftragsmedium in Folge eines durch die Oberflächenspannung
bewirkten Zusammenziehens des Vorhangs entstehen. Um deren Auswirkungen
zu reduzieren oder zu beherrschen, kann eine jeweilige Streichmaschine,
etwa die Streichmaschine der der 1, wenigstens
eine durch die Steuereinheit angesteuerte Rakeleinrichtung (im Falle
der 1 zwei Rakeleinrichtungen 102-1 und 102-2)
aufweisen, die während
einer Startphase des Auftragens bzw. während einer Endphase des Auftragens
in Wechselwirkung mit der Materialbahnseite gebracht werden, die
durch das Vorhang-Auftragswerk 10-1 bzw. durch das Vorhang-Auftragswerk 10-2 gestrichen
wird. Die beiden Rakeleinrichtungen werden nur kurzzeitig mit der Materialbahn
in Rakeleingriff verstellt, nämlich
kurz bevor beim Starten des Auftragens der Vorhang zum freien Fall
auf die Materialbahnoberfläche
durch entsprechende Verstellung des Vorhang-Auftragskopfes und des Mediumauffängers bzw.
dessen Empfangsblechs relativ zueinander freigegeben wird bzw. kurz bevor
der Vorhang durch entsprechende gegenläufige Verstellung dieser Komponenten
der Vorhang wieder durch den Mediumauffänger aufgefangen wird.
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Im
Zuge des Startens oder Unterbrechens bzw. Beenden des Auftragens
können
auch noch weitere Hilfskomponenten aktiviert oder/und zwischen einer
Bereitschaftsstellung und einer Betriebsstellung verstellt werden,
etwa so genannte „Air-Cuts" (vgl. die Komponenten 19-1, 19-2, 19 und 19a in 1, 8 und 9).
Ferner wird in diesem Zusammenhang an Komponenten gedacht, die auf
die Materialbahn stabilisierend wirken, sowie auf Komponenten, die
dazu dienen, auftragsmediumfreie Randstreifen der Materialbahn vorzusehen.
Je nach den Platzverhältnissen
können
derartige Komponenten schon vor dem eigentlichen Start des Auftragens in
Betriebsposition gebracht werden oder es werden diese Komponente
erst nach dem eigentlichen Beginn des Auftragens in Betriebsposition
gebracht. Gegebenenfalls kann eine aufeinander abgestimmte, zumindest
teilweise simultan erfolgende Verstellung mehrerer Komponenten vorgesehen
sein, etwa eine Verstellung des Air-Cuts näher hin zum Auftragspunkt auf
die Materialbahn simultan zur Verstellung des Mediumauffängers in
die Auftragsposition.
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10 ist
ein Zeitdiagramm, das beispielhaft verschiedene beim Starten des
Auftragens und beim Beendigen des Auftragens durchgeführte Vorgänge in einer
relativen zeitlichen Abstimmung aufeinander zeigt. Teildiagramm
A repräsentiert
das Einziehen und auf Laufgeschwindigkeit bringen der Materialbahn
in bzw. in einer Streichmaschine in einem Zeitraum t0 bis
t1. Vor dem Zeitpunkt t1 oder – wie in 10 dargestellt – nach dem
Zeitpunkt t1 wird die Zufuhr von Auftragsmedium
zur Abgabedüse
(Auftragskopf) begonnen (Teildiagramm B). Der Auftragskopf und der
Mediumauffänger
befinden sich dabei in der Auffangstellung (Teildiagramm C). Beim
gezeigten Beispiel beginnt die Zufuhr von Auftragsmedium zum Zeitpunkt
t3. Nachdem sich ein stabiler Vorhang eingestellt
hat, beginnt, wie im Teildiagramm C gezeigt, zum Zeitpunkt t4 eine relative Verstellung des Mediumauffängers und
des Auftragskopfs in die Auftragsstellung. Zum Zeitpunkt t7 ist die Auftragsstellung erreicht. Der
tatsächliche
Auftrag auf die Materialbahnoberfläche wird in der Regel schon
etwas eher begonnen haben, nämlich
nach Freigabe des Vorhangs durch eine Kante oder dergleichen des
Mediumauffängers.
Während
dieser relativen Verstellung oder dieser nachfolgend kann eine Vertikalverstellung
des Auftragskopfs vorgesehen sein, auf die sich das Teildiagramm
D bezieht. Beim Beispiel wird der Auftragskopf in der Auftragsstellung
im Zeitraum t9 bis t11 verstellt.
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Teildiagramm
E bezieht sich auf eine Verstellung des Air-Cuts, die beim Beispiel überlappend
mit der Verstellung zwischen der Auffangstellung und der Auftragstellung
in der Zeit t5 bis t8 erfolgt.
Die Teildiagramme F und G beziehen sich auf die Verstellung anderer
Hilfselemente in eine jeweilige Betriebsstellung vorausgehend bzw. überlappend
mit der Verstellung zwischen der Auffangstellung und der Auftragsstellung
(Zeiten t2 bis t6)
bzw. im Anschluss an die Verstellung in die Auftragsstellung (Zeiten
t7 bis t10). Eine
geplante Beendigung des Auftragens kann in umgekehrter zeitlicher
Reihenfolge, entsprechend aufeinander abgestimmt, erfolgen, wie
in 10 dargestellt. Die entsprechenden Anfangs- und
Endzeiten sind mit t-11, t-10,...
t-0 bezeichnet, woraus sich eine Zuordnung
zu den Anfangs- und Endzeiten t0, t1 bis t11 beim Starten
des Auftragens ergibt. Das Auswechseln bzw.
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Reinigen
eines Empfangs- und Freigabeteils kann zweckmäßig nach der Zeit t-4, also nach Wiedereinstellung der Auffangstellung
erfolgen, vorzugsweise aber erst nach der Zeit t-0.
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Im
Falle einer ungeplanten, etwa durch einen Bahnabriss bedingten Beendigung
des Auftragens können
Abweichungen von der gezeigten, nur als Beispiel dienenden Reihenfolge
sinnvoll oder erforderlich sein.