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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines 4-Takt-Verbrennungsmotors mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Zur Erzielung eines verringerten Kraftstoffverbrauches können 4-Takt-Verbrennungsmotoren in wechselnden Betriebsarten betrieben werden. Ein hoher Wirkungsgrad und damit ein geringer Kraftstoffverbrauch stellt sich bei einer Betriebsart mit Kompressionszündung ein. Ein homogenes Luft-Kraftstoffgemisch erfährt bei entsprechenden Betriebsbedingungen mit geeigneter Temperatur und entsprechendem Zylinderdruck eine Selbstzündung mit entsprechend günstigen Verbrennungsbedingungen.
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Der Kompressionszündbetrieb ist jedoch auf den Teillastbereich beschränkt, da mit steigender Last auch der maximale Zylinderdruck ansteigt und einen zulässigen Wert überschreiten kann. In der Folge ergibt sich eine erhöhte Geräuschemission sowie eine unerwünscht hohe Belastung der Motorenbauteile. Bei höheren Drehzahlen erhöht sich des weiteren unerwünscht die Klopfneigung der Zylinderladung. Ein weiterer Nachteil ist der exponentielle Anstieg der Stickoxidbildung mit der maximalen Prozeßtemperatur infolge einer übermäßig hohen Last.
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Zur Vermeidung der genannten Nachteile wird ein entsprechender Verbrennungsmotor im höheren Lastbereich in einer zweiten Betriebsart mit konventioneller Fremdzündung betrieben. Dabei stellt sich die bekannte ottomotorische Verbrennung ein, die für den Betrieb bei höheren Lasten geeignet ist.
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Insbesondere in einem Kraftfahrzeug ist ein entsprechender Verbrennungsmotor wechselnden Betriebslasten ausgesetzt. Abhängig von der anliegenden Last ist ein Wechsel zwischen beiden Betriebsarten erwünscht.
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Der Wechsel zwischen beiden Betriebsarten kann durch zyklische Änderung der Steuerzeiten der entsprechenden Einlaß- und Auslaßventile herbeigeführt werden. Es sind dazu elektromechanische Ventilsteuerungen (EMVS) bzw. elektrohydraulische Ventilsteuerungen (EHVS) bekannt, mit denen die Öffnungs- und Schließzeiten der Einlaß- und Auslaßventile bedarfsweise angepaßt werden können. Durch Veränderung beispielsweise der Auslaßsteuerzeiten kann das Auslaßventil vergleichsweise frühzeitig geschlossen werden. Es entsteht eine Gaszurückhaltung, in deren Folge sich ein erhöhter Druck und eine erhöhte Temperatur einstellen, die zu einer Kompressionszündung führen.
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Aus der
US 6 336 436 B1 ist ein Verfahren zum Betrieb eines 4-Takt-Verbrennungsmotors bekannt, bei dem bedarfsweise zwischen dem Kompressionszündbetrieb und dem Fremdzündbetrieb gewechselt werden kann. Es wird eine Anpassung der Ventilsteuerzeiten an die jeweilige Betriebsart mittels eines variabel einstellbaren Ventiltriebes vorgeschlagen. Die Betriebsbedingungen für einen Kompressionszündbetrieb mit Selbstzündung werden über eine Abgasrückführung eingestellt.
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Die
US 2002/0195078 A1 offenbart ein Verfahren zur Steuerung der Öffnungs- und Schließzeiten von Einlaß- und Auslaßventilen im Kompressionszündbetrieb.
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Die
DE 102 37 496 A1 offenbart ein Verfahren zum Betrieb eines 4-Takt-Verbrennungsmotors, bei dem bedarfsweise zwischen dem Kompressionszündbetrieb und dem Fremdzündbetrieb gewechselt werden kann. Bei einem Übergang von einem Fremdzündbetrieb zu einem Kompressionszündbetrieb wird zunächst eine reduzierte Abgasmasse im Zylinder belassen und anschließend nach der Umschaltung vom Fremdzündbetrieb in den Kompressionszündbetrieb im Kompressionszündbetrieb die rückgeführte Abgasmasse erhöht.
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Es hat sich als nachteilig herausgestellt, daß beim Wechsel vom Fremdzündbetrieb auf den Kompressionszündbetrieb bei ansonsten unveränderten Betriebsparametern sich eine unerwünscht erhöhte Geräuschemission einstellt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren derart weiterzubilden, daß ein problemloser Wechsel zwischen den beiden Betriebsarten möglich ist.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Dazu wird eine Weiterbildung des genannten Verfahrens vorgeschlagen, in dem beim Betriebsartenwechsel von der Betriebsart des Fremdzündbetriebes in die Betriebsart des Kompressionszündbetriebes der Schließzeitpunkt des Auslaßventiles schrittweise über mehrere 4-Takt-Zyklen verteilt vom späten Schließzeitpunkt in den frühen Schließzeitpunkt übergeleitet wird.
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Es hat sich gezeigt, daß bei dem genannten Betriebsartenwechsel in Verbindung mit einer plötzlichen Verschiebung des Schließzeitpunktes vom Auslaßventil in Richtung ”früh” die anfänglich noch vorhandene hohe Abgastemperatur aus dem fremdgezündeten Otto-Betrieb zu einer unerwünscht frühen Zündung des Luft-Kraftstoff-Gemisches in den ersten 4-Takt-Zyklen des nachfolgenden Kompressionszündbetriebes führt. Die zu frühe Zündung ist die Ursache für die unerwünschte kurzzeitige Absenkung des indizierten Mitteldruckes in Verbindung mit einem starken Anstieg der maximalen Druckanstiege, der die Ursache für eine erhöhte Geräuschemission ist. Es treten erhöhte Bauteilbelastungen auf.
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Durch die schrittweise Anpassung des Schließzeitpunktes vom Auslaßventil von der bezogen auf den Kurbelwinkel späten Lage im ottomotorischen Fremdzündbetrieb hin zu der frühen Lage, die für den kontinuierlichen Kompressionszündbetrieb erforderlich ist, ist ein über mehrere 4-Takt-Zyklen dauernder Zeitraum gegeben, in dem sich die hohe Abgastemperatur aus dem ottomotorischen Fremdzündbetrieb auf ein für den Kompressionszündbetrieb geeignetes Temperaturniveau absenken kann. Korrelierend zum Sinken der Abgastemperatur kann der Schließzeitpunkt vom Auslaßventil schrittweise soweit in Richtung ”früh” verschoben werden, daß bei im übrigen angepaßten Betriebsbedingungen (z. B. Anpassung der Einspritzmenge) der indizierte Mitteldruck etwa konstant bleibt. Parallel dazu stellt sich ein kontinuierlicher, gesteuerter Anstieg der maximalen Druckanstiege von dem vergleichsweise geringen Ausgangswert im ottomotorischen Fremdzündbetrieb zu dem erhöhten Wert im Kompressionszündbetrieb ein. Bei diesem Übergang ist jedoch ein übermäßiger Druckanstieg mit der Bildung von Druckspitzen vermieden. Die Geräusch- und Materialbelastung ist erheblich vermindert. Für einen harmonischen Übergang zwischen beiden Betriebsarten, ausgehend vom ottomotorischen Fremdzündbetrieb in Richtung des Kompressionszündbetriebes, hat sich eine Verschiebung des Schließzeitpunktes vom Auslaßventil in einer Verteilung über mindestens fünf 4-Takt-Zyklen als zweckmäßig herausgestellt.
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In zweckmäßiger Weiterbildung des Verfahrens ist vorgesehen, daß beim umgekehrten Betriebsartenwechsel, also vom Kompressionszündbetrieb im Teillastbereich zum ottomotorischen Fremdzündbetrieb der zunächst frühe Schließzeitpunkt des Auslaßventiles in den späten Schließzeitpunkt schlagartig von einem 4-Takt-Zyklus auf den nächsten Zyklus übergeleitet wird. Es erfolgt eine unmittelbare Umschaltung des Betriebsverfahrens. Nach erfolgter Umschaltung wird der Verbrennungsmotor im ottomotorischen Fremdzündbetrieb betrieben, ohne daß beim Ansteigen der äußeren Last ein Betrieb über mehrere Zyklen im Kompressionszündbetrieb außerhalb des dafür vorgesehenen Parameterbereiches erfolgen muß. Nachteilige Einflüsse konnten nicht beobachtet werden. Vielmehr ist bei Anpassung der übrigen Betriebsparameter (beispielsweise Anpassung der Einspritzmenge) der indizierte Mitteldruck im wesentlichen konstant, während die Abgastemperatur langsam und kontinuierlich ansteigt.
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Für einen insgesamt guten Wirkungsgrad bei beiden Betriebsarten und auch während des Wechsels zwischen beiden Betriebsarten in beiderlei Richtungen ist es zweckmäßig, daß der Öffnungszeitpunkt des Auslaßventiles in beiden Betriebsarten und auch beim Wechsel dazwischen zumindest etwa konstant bleibt.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens sind auch die Steuerzeiten des Einlaßventiles an die jeweiligen Betriebsarten anpaßbar. Zur Verbesserung der Kompressionszündbedingungen ist das Einlaßventil, bezogen auf den Kurbelwinkel, dabei über einen vergleichsweise spät liegenden Zeitraum geöffnet. In beiden Betriebsarten stellt sich insgesamt ein hoher Wirkungsgrad ein, wenn unabhängig von der Verschiebung des Öffnungszeitraumes die Öffnungsdauer in beiden Fällen etwa gleich ist und auch in der Übergangsphase gleich bleibt.
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Beim Betriebsartenwechsel vom ottomotorischen Fremdzündbetrieb in den Kompressionszündbetrieb und auch umgekehrt erfolgt die Verschiebung des Öffnungszeitraumes vom Einlaßventil zweckmäßig schlagartig von einem 4-Takt-Zyklus auf den nächsten Zyklus. Im Sinne einer Wirkungsgradoptimierung stellt sich sofort die optimale Lage des Öffnungszeitraumes ein, ohne daß nachteilige Einflüsse auf den Druck- und Temperaturverlauf beobachtet werden konnten.
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In zweckmäßiger Weiterbildung erfolgt beim Betriebsartenwechsel vom Fremdzündbetrieb zum Kompressionszündbetrieb die Verschiebung des Öffnungszeitraumes vom Einlaßventil vor oder zu Beginn der schrittweisen Überleitung des Schließzeitpunktes vom Auslaßventil. Es ist dadurch berücksichtigt, daß sich trotz schrittweiser Veränderung der Auslaßventil-Steuerzeiten bereits zu Beginn dieser Veränderung ein Kompressionszündbetrieb infolge der noch latent vorhandenen hohen Abgastemperatur einstellt. Die Steuerzeiten des Einlaßventiles liegen dabei gleich zu Beginn der Übergangsphase in dem auf den Kompressionszündbetrieb angepaßten Kurbelwinkelbereich.
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Beim umgekehrten Betriebsartenwechsel, also vom Kompressionszündbetrieb in Richtung des ottomotorischen Fremdzündbetriebes hat sich eine Verschiebung des Öffnungszeitraumes vom Einlaßventil gemeinsam mit der Überleitung des frühen Schließzeitpunktes vom Auslaßventil in den späten Schließzeitpunkt und dabei schlagartig von einem 4-Takt-Zyklus auf den nächsten Zyklus als zweckmäßig herausgestellt. Die Verschiebung des Öffnungszeitraumes vom Einlaßventil kann auch später erfolgen. Bei einer gemeinsamen Verschiebung stellt sich jedoch gleich zu Beginn des Fremdzündbetriebes ein verbesserter Wirkungsgrad infolge verbesserter Zylinderfüllung ein.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist im folgenden anhand der Zeichnung näher beschrieben. Es zeigen:
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1 in einer Diagrammdarstellung den Verlauf des Einlaß- und Auslaßventilhubes in Abhängigkeit vom Kurbelwinkel und der gewählten Betriebsart;
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2 in Diagrammform den Verlauf von Abgastemperatur und indiziertem Mitteldruck bei einer plötzlichen Verstellung der Steuerzeiten in Verbindung mit einem Wechsel vom Fremdzündbetrieb zum Kompressionszündbetrieb;
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3 eine ergänzte Darstellung des Diagramms nach 2 mit dem Verlauf des maximalen Anstiegs des Zylinderdruckes;
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4 die Diagrammdarstellung nach 1 mit über mehrere 4-Takt-Zyklen verteilt veränderten Schließzeiten des Auslaßventiles;
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5 in Diagrammform die Darstellung des Verlaufs vom maximalen Anstieg des Zylinderdrucks bei einer Veränderung der Steuerzeiten nach 4;
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6 in einer Diagrammdarstellung den Verlauf von Abgastemperatur und indiziertem Mitteldruck bei einem Wechsel vom Kompressionszündbetrieb zum Fremdzündbetrieb.
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Das Diagramm nach 1 zeigt den Ventilhub H der Einlaß- und Auslaßventile eines Viertaktverbrennungsmotors in Abhängigkeit vom Kurbelwinkel α. Der als ZOT bezeichnete Kurbelwinkel α beträgt 0° und stellt den oberen Zündtotpunkt dar.
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Der 4-Takt-Verbrennungsmotor ist in zwei Betriebsarten 9, 10 (2) betreibbar, wobei die erste Betriebsart 9 ein Kompressionszündbetrieb und die zweite Betriebsart 10 ein Fremdzündbetrieb ist. Der Verlauf des Öffnens und Schließens sowohl des Einlaßventiles als auch des Auslaßventiles in Abhängigkeit vom Kurbelwinkel α ist durch den Hubverlauf des Ventilhubes H dargestellt, wobei ein Ventilhub H von 0 mm ein geschlossenes Ventil zeigt. Die durchgezogenen Linien zeigen den Ventilhub des Ein- und Auslaßventiles in der zweiten Betriebsart 10 des Fremdzündbetriebes, während der Ventilhub H bei der ersten Betriebsart 9 im Kompressionszündbetrieb durch gestrichelte Linien dargestellt ist. Die sich über die 0-Linie erhebende Kurve 1 zeigt den Öffnungszeitraum des Auslaßventiles im Kompressionszündbetrieb; die durchgezogene Linie 2 zeigt den entsprechend veränderten Öffnungszeitraum des Auslaßventiles im Fremdzündbetrieb.
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Beide Öffnungszeiträume 1 beginnen, bezogen auf den Kurbelwinkel α, etwa zum gleichen Zeitpunkt mit dem jeweiligen Öffnungszeitpunkt 5, 6 des Auslaßventiles, wobei der Öffnungszeitpunkt 5 des Auslaßventiles im Kompressionszündbetrieb sowohl zumindest in etwa gleich dem Öffnungszeitpunkt 6 des Auslaßventiles im Fremdzündbetrieb ist als auch in den Übergangsphasen dazwischen gleichbleibend bei einem Kurbelwinkel α von etwa 170° liegt.
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In der zweiten Betriebsart 10 (2) des Fremdzündbetriebes ist das Auslaßventil über einen vergleichsweise langen Öffnungszeitraum 2 von nahe 180° geöffnet und endet mit einem späten Schließzeitpunkt 8. Demgegenüber ist der Öffnungszeitraum 1 des Auslaßventiles in der ersten Betriebsart 9 des Kompressionszündbetriebes vergleichsweise kurz und endet mit einem frühen Schließzeitpunkt 7, demnach sich eine Öffnungsdauer von etwa 90° bis 100°, bezogen auf den Kurbelwinkel α, ergibt.
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Im Fremdzündbetrieb schließt sich in nur kurzem Abstand an den Öffnungszeitraum 2 des Auslaßventiles der Öffnungszeitraum 3 des Einlaßventiles an. Das Einlaßventil hat dabei eine Öffnungsdauer Δα von etwa 70° des Kurbelwinkels α. Im Vergleich zu dem frühen Öffnungszeitraum 3 des Einlaßventiles beim Fremdzündbetrieb weist das Einlaßventil im Kompressionszündbetrieb einen um etwa 90° nach hinten geschobenen späten Öffnungszeitraum 4 auf, dessen Öffnungsdauer Δα gleich der Öffnungsdauer Δα des frühen Öffnungszeitraumes 3 vom Einlaßventil ist.
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Im Diagramm nach 2 ist der Verlauf des indizierten Mitteldruckes Pmi und der Abgastemperatur T über einer Anzahl von 4-Takt-Zyklen n aufgetragen, wobei die ersten Zyklen n in der zweiten Betriebsart 10 des Fremdzündbetriebes betrieben werden. Nach beispielhaft 44 Zyklen n erfolgt zur Veranschaulichung möglicher auftretender Probleme eine plötzliche Umschaltung der Ventilsteuerzeiten nach 1 in die zweite Betriebsart 9 des Kompressionszündbetriebes.
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Während des kontinuierlichen Betriebes des Verbrennungsmotors in der zweiten Betriebsart 10 stellt sich infolge des Fremdzündbetriebes eine vergleichsweise hohe Abgastemperatur T ein, deren Verlauf beispielhaft durch die Kurve 11 dargestellt ist und während des kontinuierlichen Betriebes in der zweiten Betriebsart 10 etwa 395°C beträgt. Nach dem Umschalten von der zweiten Betriebsart 10 in die erste Betriebsart 9 sinkt die Abgastemperatur T stetig ab, wobei sich die Dauer des Absinkens über mehrere Zyklen n erstreckt.
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Der durch die Kurve 12 dargestellte Verlauf des indizierten Mitteldruckes Pmi ist in beiden Betriebsarten 10, 9 etwa konstant bei 3,6 bar. In dem durch einen Kreis 15 markierten Übergangsbereich von der zweiten Betriebsart 10 des Fremdzündbetriebes in die erste Betriebsart 9 des Kompressionszündbetriebes sinkt der indizierte Mitteldruck Pmi über den Verlauf von einigen Zyklen n ab.
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Eine Ergänzung des Diagrammes nach 2 ist in 3 dargestellt, demnach eine Kurve 13 den Verlauf des maximalen Druckanstieges ( dp / dα)max darstellt. Der maximale Druckanstieg ( dp / dα)max weist im Fremdzündbetrieb 10 einen geringen Wert auf und ist gegenüber diesem im Kompressionszündbetrieb 9 erhöht. Im Übergangsbereich dazwischen und zeitgleich zur Stelle 15 des abgesenkten indizierten Mitteldruckes Pmi (2) ist im Verlauf 13 des maximalen Druckanstieges ( dp / dα)max eine Stelle 14 mit deutlich erhöhtem Druckanstieg zu erkennen. Zur gleichen Zeit weist der Verlauf 11 der Abgastemperatur T (2) noch einen vergleichsweise hohen Wert auf, in dessen Folge beim beginnenden Kompressionszündbetrieb 9 in den ersten zugehörigen Zyklen n die Zündung, bezogen auf den Kurbelwinkel α (1), zu früh erfolgt. Die frühe Zündung bewirkt die Spitze 14 im maximalen Druckanstieg ( dp / dα)max und das Absinken 15 (2) des indizierten Mitteldruckes Pmi. Infolge des Auftretens der Spitze 14 im Verlauf 13 des maximalen Druckanstieges ( dp / dα)max tritt eine erhöhte Geräuschemission und eine erhöhte Bauteilbelastung auf.
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Entsprechend dem Diagramm nach 4 ist im Sinne der Erfindung vorgeschlagen, daß der 4-Takt-Verbrennungsmotor zunächst in der zweiten Betriebsart 10 mit einer ottomotorischen Fremdzündung (2, 3) betrieben wird. Dabei ist ein Verlauf 2 der Auslaßventilöffnung mit einem späten Schließzeitpunkt 8 und einem frühen Öffnungszeitraum 3 bis zum letzten 4-Takt-Zyklus n des Fremdzündbetriebes 10 vorgesehen. Anschließend erfolgt ein Wechsel vom Fremdzündbetrieb 10 auf den Kompressionszündbetrieb 9, der sich über mehrere 4-Takt-Zyklen n hinzieht. Dazu erfolgt eine plötzliche Verschiebung des frühen Öffnungszeitraumes 3 vom Einlaßventil hin zu einem späten Öffnungszeitraum 4, der sich bereits beim nachfolgenden Zyklus n + 1 einstellt. Es kann auch vorgesehen sein, daß die Verschiebung des Öffnungszeitraumes vom Einlaßventil bei früheren Zyklen n – x stattfindet, derart, daß der späte Öffnungszeitraum 4 bereits beim letzten Zyklus n des Fremdzündbetriebes 10 gebildet ist.
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Die Überleitung des Schließzeitpunktes des Auslaßventiles von dem späten Schließzeitpunkt 8 beim Zyklus n zu einem frühen Schließzeitpunkt 7 erfolgt verteilt über mehrere 4-Takt-Zyklen n. Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird der Schließzeitpunkt ausgehend von der späten Lage 8 beim Fremdzündbetrieb schrittweise über insgesamt fünf Zyklen n + 1, n + 2, n + 3, n + 4 und n + 5 in Richtung ”früh” verschoben, wobei im fünften Zyklus n + 5 nach dem Beginn der Umschaltung die frühe Lage 7 des Schließzeitpunktes für den kontinuierlichen Kompressionszündbetrieb 9 erreicht ist. Im gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt die schrittweise Verschiebung des Schließzeitpunktes in gleichmäßigen Abständen. Es können auch progressive, degressive oder in anderer Weise angepaßte Winkelschritte vom Kurbelwinkel α zweckmäßig sein, ebenso kann eine größere Schrittzahl als die gezeigten fünf Zyklen n bedarfsweise gewählt werden.
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5 zeigt den Verlauf 13 des maximalen Druckanstieges ( dp / dα)max bei dem Betriebsartenwechsel nach 4. Im Bereich der zweiten Betriebsart 10 des Fremdzündbetriebes stellt sich ein geringer Druckanstieg ( dp / dα)max ein, der gegenüber diesem Wert im Bereich des kontinuierlichen Kompressionszündbetriebes als erste Betriebsart 9 erhöht ist. Im Übergangsbereich zwischen beiden Betriebsarten 10, 9 stellt sich im Vergleich zur Darstellung nach 3 infolge der schrittweise Verschiebung des Schließzeitpunktes vom Auslaßventil nach 4 keinerlei Druckspitze im Verlauf 13 des maximalen Druckanstieges ( dp / dα)max ein. Entsprechend hat auch der Verlauf 12 des indizierten Mitteldruckes Pmi nach 2 keinerlei Einbruch an der Stelle 15.
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6 zeigt in einer Diagrammdarstellung den Verlauf 11 der Abgastemperatur T und den Verlauf 12 des indizierten Mitteldruckes Pmi bei einem Betriebsartenwechsel in umgekehrter Richtung von der ersten Betriebsart 9 des Kompressionszündbetriebes in die zweite Betriebsart 10 des Fremdzündbetriebes. Dabei erfolgt eine Verschiebung des Schließzeitpunktes vom Auslaßventil vom frühen Schließzeitpunkt 7 zum späten Schließzeitpunkt 8 gemeinsam mit der Verschiebung des späten Öffnungszeitraumes 4 vom Einlaßventil zum frühen Öffnungszeitraum 3 von einem Zyklus n auf den nachfolgenden Zyklus n + 1 (1). Der Verlauf 12 des indizierten Mitteldruckes Pmi ist dabei nach 6 im wesentlichen konstant ohne einen erkennbaren Einbruch, während der Verlauf 11 der Abgastemperatur T, ausgehend von einem kontinuierlichen Kompressionszündbetrieb 9 mit einem etwa konstant geringen Wert T, nach erfolgtem Betriebsartenwechsel auf die zweite Betriebsart 10 mit Fremdzündbetrieb kontinuierlich ansteigt und schließlich im kontinuierlichen Fremdzündbetrieb 10 einen hohen Wert nach 2 einnimmt.
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Die beispielhaft gezeigten Kurven wurden bei konstanter Drehzahl von 950 min–1 ermittelt, wobei der indizierte Mitteldruck Pmi, von einigen Abweichungen abgesehen, etwa 3,6 bar beträgt. In Berücksichtigung des unterschiedlichen Wirkungsgrades beim Fremdzündbetrieb und beim Kompressionszündbetrieb wurde in beiden Betriebsarten 9, 10 eine angepaßte Kraftstoffmenge eingespritzt. Der in etwa konstante indizierte Mitteldruck Pmi in Verbindung mit der konstanten Drehzahl entspricht einer gleichbleibenden Last, die hier der besseren Vergleichbarkeit wegen gewählt wurde.
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Das hier beispielhaft gezeigte Verfahren ist aber insbesondere bei wechselnden Lastbedingungen anwendbar, wobei die erste Betriebsart 9 des Kompressionszündbetriebes bevorzugt für den Teillastbereich und die zweite Betriebsart 10 des Fremdzündbetriebes bevorzugt für den Bereich höherer Last eingesetzt wird. Es kann insbesondere zweckmäßig sein, bei unterschiedlichen Lastsprüngen auch eine angepaßte unterschiedliche Zahl von Zyklen n zur Verschiebung des Schließzeitpunktes vom Auslaßventil zu wählen.