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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues funktionalisiertes Phenol-Aldehyd-Harz
sowie die Verwendung dieses oder verwandter Harze für die Korrosionsschutzbehandlung
von Metalloberflächen.
Dabei kann es sich um blanke, also noch nicht vorbehandelte Metalloberflächen handeln
oder um Metalloberflächen,
die bereits eine korrosionsschützende
Konversionsschicht aufweisen. Dabei liegt ein besonderes Merkmal
der Korrosionsschutzbehandlung darin, dass kein toxisches Chrom
verwendet werden muss.
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Aus
Metallblechen zusammengefügte
Bauteile wie beispielsweise Fahrzeugkarosserien, Gehäuse von
Haushaltsgeräten
oder metallische Möbelstücke können aus
Metallblechen zusammengesetzt werden, die noch keine permanent korrosionsschützende Beschichtung
aufweisen. In einer mehrere Stufen umfassenden Verfahrensfolge kann
eine permanent korrosionsschützende
Beschichtung bestehend aus einer Konversionsschicht und einer Lackierschicht
nach dem Zusammenbau der metallischen Bauteile erzeugt werden. Ein
bekanntes Beispiel hierfür
ist die Verfahrensfolge Phosphatierung und Lackierung, wie sie beispielsweise
im Automobilbau üblich
ist. Dabei ist die eigentliche Phosphatierung nur ein Schritt in
einer Behandlungsfolge, die in der Regel neben Reinigungs- und Spülstufen
eine Aktivierung vor der Phosphatierung, die eigentliche Phosphatierung
und häufig
eine Nachpassivierung nach der Phosphatierung umfasst. Danach schließen sich
mehrere Lackierstufen an. Die Vorbehandlung vor der Lackierung erfordert
also mehrere Behandlungsschritte, die wiederum eine entsprechend
umfangreiche und damit kostenaufwendige Vorbehandlungsanlage erforderlich machen.
Außerdem
entstehen bei der Phosphatierung Schwermetall-haltige Abfälle, die
kostenaufwendig entsorgt werden müssen.
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Außer einer
Phosphatierung sind weitere Verfahren zum Erzeugen einer sogenannten
Konversionsschicht bekannt, die das darunter liegende Metall vor
Korrosion schützt
und die einen Haftgrund für
eine nachfolgende Lackierschicht darstellt. Dabei wird unter einer "Konversionsschicht" eine Schicht auf
einer Metalloberfläche
verstanden, die durch "Konversionsbehandlung" unter Einwirkung
einer "Konversionslösung" gebildet wird und
die sowohl Elemente aus der Metalloberfläche als auch aus der Konversionslösung enthält. Typische
Beispiele sind Phosphatschichten oder Chromatierschichten. Außer Phosphatier-
und Chromatierverfahren sind weitere Verfahren zur Konversionsbehandlung
bekannt, beispielsweise mit Konversionslösungen auf Basis komplexer
Fluoride von Bor, Silicium, Titan oder Zirkon. Meistens werden diese
komplexen Fluoride zusammen mit organischen Polymeren eingesetzt.
Beispiele derartiger Konversionsbehandlungen sind in DE-A-101 31
723 und der dort zitierten Literatur genannt. Jedoch konnte keines
dieser alternativen Verfahren bisher die Phosphatierung als Vorbehandlung
vor der Lackierung im Automobilbau verdrängen.
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Für die Abscheidung
korrosionsschützender
Schichten auf blanken Metalloberflächen zur Erhöhung des
Korrosionsschutzes besteht ein umfangreicher Stand der Technik.
Im folgenden sind einige Beispiele hierfür aufgeführt:
Die US-A-5 129 967
offenbart Behandlungsbäder
für eine
No-Rinse-Behandlung (dort als "dried
in place conversion coating" bezeichnet)
von Aluminium, enthaltend
- a) 10 bis 16 g/l
Polyacrylsäure
oder deren Homopolymere,
- b) 12 bis 19 g/l Hexafluorozirkonsäure,
- c) 0,17 bis 0,3 g/l Fluorwasserstoffsäure und
- d) bis zu 0,6 g/l Hexafluorotitansäure.
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EP-B-8
942 offenbart Behandlungslösungen,
enthaltend
- a) 0,5 bis 10 g/l Polyacrylsäure oder
eines Esters davon und
- b) 0,2 bis 8 g/l an mindestens einer der Verbindungen H2ZrF6, H2TiF6 und H2SiF6,
wobei der pH-Wert der Lösung unterhalb
von 3,5 liegt.
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US-A-4
992 116 beschreibt Behandlungsbäder
für die
Konversionsbehandlung von Aluminium mit pH-Werten zwischen etwa
2,5 und 5, die mindestens drei Komponenten enthalten:
- a) Phosphationen im Konzentrationsbereich zwischen 1,1 × 10–5 bis
5,3 × 10–3 mol/l
entsprechend 1 bis 500 mg/l,
- b) 1,1 × 10–5 bis
1,3 × 10–3 mol/l
einer Fluorosäure
eines Elements der Gruppe Zr, Ti, Hf und Si (entsprechend je nach
Element 1,6 bis 380 mg/l) und
- c) 0,26 bis 20 g/l einer Polyphenolverbindung, erhältlich durch
Umsetzung von Poly(vinylphenol) mit Aldehyden und organischen Aminen
in Form einer Mannich-Reaktion.
Als Amine werden offenkettige Amine, insbesondere Polyhydroxyalkylamine
eingesetzt.
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WO
92/07973 lehrt ein chromfreies Behandlungsverfahren für Aluminium,
das als wesentliche Komponenten in saurer wässriger Lösung 0,01 bis etwa 18 Gew.-%
H2ZrF6 und 0,01
bis etwa 10 Gew.-% eines 3-(N-C1-4alkyl-N-2-hydroxyethylaminomethyl)-4-hydroxystyrol-Polymers
verwendet. Fakultative Komponenten sind 0,05 bis 10 Gew.-% dispergiertes
SiO2, 0,06 bis 0,6 Gew.-% eines Lösevermittlers
für das
Polymer sowie Tensid.
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WO
97/31135 offenbart eine Lösung
zur Nachspülung
konversionsbehandelter Metalloberflächen, die Verbindungen, beispielsweise
Hexafluorokomplexe, von Ti, Zr oder Hf sowie ein Phenolharz enthalten.
Dabei kann das Phenolharz unterschiedlich substituierte Phenole
aufweisen. Die Molmasse des Harzes liegt im Bereich 100 bis 1000.
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US 6 419 731 offenbart eine
Lösung
zur Konversionsbehandlung von Aluminium, die eine Zirkonverbindung,
Fluoridionen sowie ein wasserlösliches
Harz enthält,
wobei das wasserlösliche
Harz unter anderem ein Phenolharz sein kann.
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US 5 246 507 betrifft ebenfalls
ein Mittel zur Behandlung von Metalloberflächen, das Metallverbindungen
enthält,
die beispielsweise ausgewählt
sein können
aus Verbindungen von Ti, Zr und Hf, sowie ein organisches Polymer.
Das Polymer kann beispielsweise ein Kondensationsprodukt von Formaldehyd
mit Phenol und einer phenolischen Carbonsäure sein.
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US 5 846 917 beschreibt
phenolische Imidazoline, die durch eine Kondensationsreaktion von
Hydrocarbylpolyaminophenolen mit Carbonylverbindungen erhalten werden
können.
Sie werden primär
als Antioxidantien eingesetzt. Dabei wird erwartet, dass sie zusätzlich eine
korrosionsinhibierende und passivierende Aktivität haben. Strukturell unterscheiden sich
diese Polymere von Phenolharzen dadurch, dass sie keine alkylenverbrückten Phenoleinheiten
enthalten.
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Die
japanische Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer 59-157110
(hier zitiert nach Patent Abstracts of Japan) offenbart Phenolharze,
die einen Imidazolring enthalten. Dabei wird die Verwendung dieser Harze
als Komponente in wärmebeständigen Klebstoffen
für beispielsweise
kupferhaltige Laminate, Leiterplatten oder ähnliches gesehen.
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Das
Derwent-Referat mit der „acquisition
number" („AN") 1999-018521 enthält eine
Zusammenfassung des japanischen Dokuments
JP 10287859 . Demnach werden phenolische
Klebstoffe vom Typ der Resolharze hergestellt, die zusätzlich Imidazol
enthalten. Die Klebstoffe werden zur Herstellung von Sperrholz oder von
Furnier verwendet.
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Phenol-Aldehyd-Kondensationsprodukte,
insbesondere Phenol-Formaldehyd-Kondensationsprodukte sind unter
der Bezeichnung Phenolharze, Phenoplaste, Novolake, Resole, Resitole
oder Resite seit langem bekannt. Für deren Herstellung und Eigenschaften
wird beispielsweise auf die genannten Stichworte in Römpps Chemie
Lexikon verwiesen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt sich die Aufgabe, neue Polymere vom
Typ der Phenolharze zur Verfügung
zu stellen, die insbesondere in wässriger Lösung oder Emulsion für die Oberflächenbehandlung
von blanken oder bereits eine Konversionsschicht aufweisenden Metalloberflächen eingesetzt
werden können. Durch
die Behandlung der Metalloberflächen
mit den Polymeren sollen Korrosionsschutz und/oder die Haftung eines
nachträglich
aufgebrachten Lacks oder eines Klebstoffs auf der Metalloberfläche verbessert
werden.
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Die
Erfindung betrifft in einem ersten Aspekt ein Phenol-Aldehyd-Harz,
das als Bestandteile eine phenolische Komponente ohne Carboxylgruppe,
aromatische Hydroxycarbonsäure
und Imidazol enthält.
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Unter
einem „Phenol-Aldehyd-Harz" wird dabei insbesondere
ein Phenol-Formaldehyd-Harz
verstanden. Anstelle des Formaldehyds oder in Mischung mit diesem
können
jedoch auch andere Aldehyde wie beispielsweise Furfural eingesetzt
werden. Als phenolische Komponente kommt in erster Linie Phenol
selbst in Betracht. Dabei ist es bevorzugt, dass mindestens 50 %,
vorzugsweise mindestens 90 % der phenolischen Komponente den Grundkörper Phenol
darstellen. Anstelle von Phenol oder zusammen mit diesem können als phenolische
Komponente weitere aromatische Hydroxyverbindungen wie beispielsweise
alkyl- oder arylsubstituierte Phenole wie beispielsweise Kresole,
mehrwertige Phenole wie beispielsweise Brenzkatechin, Resorcin oder
Hydrochinon, dreiwertige Phenole (Pyrogallol, Phloroglucin, Hydroxyhydrochinon)
oder annelierte Phenole wie beispielsweise α- und β-Naphthol oder alkylverbrückte Diphenole
wie beispielsweise Bisphenol A eingesetzt werden.
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Die
aromatische Hydroxycarbonsäure
weist definitionsgemäß ein aromatisches
Ringsystem auf, an das mindestens eine Hydroxygruppe und mindestens
eine Carbonsäuregruppe
gebunden sind. Die einfachsten Beispiele hierfür sind die Stellungsisomere
der Hydroxybenzoesäure
wie Salicylsäure
und m- oder p-Hydroxybenzoesäure.
Das aromatische Ringsystem kann dabei weitere Substituenten wie
beispielsweise Alkylgruppen, Nitrogruppen, Aminogruppen oder auch
weitere Hydroxy- oder Carbonsäuregruppen
tragen. Die aromatische Hydroxycarbonsäure kann auch ein kondensiertes
aromatisches Ringsystem aufweisen und beispielsweise eines der Stellungsisomere
von Hydroxynaphthoesäure
darstellen. Ein Beispiel einer aromatischen Hydroxycarbonsäure mit
mehr als einer Carboxylgruppe ist Hydroxyphthalsäure. Wenn dabei im Sinne dieser
Offenbarung von „aromatischer
Hydroxycarbonsäure" gesprochen wird,
schließt
dies stets ein, dass auch Mischungen unterschiedlicher Säuren vorliegen
können.
Vorzugsweise ist die aromatische Hydroxycarbonsäure ausgewählt aus Hydroxybenzoesäuren, insbesondere
aus Salicylsäure
und p-Hydroxybenzoesäure.
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Unter „Imidazol" wird vorzugsweise
der Grundkörper
selbst verstanden. Der Grundkörper
kann jedoch insbesondere an den C-Atomen Substituenten tragen. Diese
Substituenten können
ein weiteres aromatisches Ringsystem darstellen, wie es beispielsweise
im Benzimidazol der Fall ist.
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Hinsichtlich
der Molverhältnisse
der einzelnen Bestandteile in dem Phenol-Adehyd-Harz ist es bevorzugt,
das Molverhältnis
phenolische Komponente : aromatische Hydroxycarbonsäure und
das Molverhältnis phenolische
Komponente : Imidazol jeweils und unabhängig voneinander so zu wählen, dass
der Anteil der phenolischen Komponente in dem Harz mindestens so
groß ist
wie der Anteil der aromatischen Hydroxycarbonsäure oder der Anteil von Imidazol,
vorzugsweise jedoch größer als
jeweils dieser Anteil. Insbesondere ist es bevorzugt, das Molverhältnis phenolische
Komponente : aromatische Hydroxy carbonsäure und das Molverhältnis phenolische
Komponente : Imidazol jeweils und unabhängig voneinander so zu wählen, dass
es im Bereich von 1 : 1 bis 100 : 1 liegt. Selbstverständlich können die
beiden Molverhältnisse
annähernd
gleich oder unterschiedlich sein. Besonders bevorzugt wählt man
die Molverhältnisse
derart, dass sich ein Molverhältnis aromatische
Hydroxycarbonsäure
: Imidazol ergibt, das im Bereich von 100 : 1 bis 1 : 100, insbesondere
im Bereich von 10 : 1 bis 1 : 10 liegt. Speziell bevorzugt ist ein
Molverhältnis
im Bereich von 1 : 1 bis 10 : 1.
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Vorzugsweise
ist das Phenol-Aldehyd-Harz derart aufgebaut, dass es zu mindestens
50 %, vorzugsweise zu mindestens 90 % aus der phenolischen Komponente,
aromatischer Hydroxycarbonsäure
und Imidazol sowie den von der Aldehydkomponente stammenden verbrückenden
Alkylengruppen (bei Verwendung von Formaldehyd: Methylengruppen)
besteht. Die weiteren Bestandteile des Polymers können beispielsweise
aromatische Aminocarbonsäuren
wie insbesondere Aminobenzoesäuren
anstelle der aromatischen Hydroxycarbonsäure oder andere aromatische
oder aliphatische Heterocyclen anstelle des Imidazols darstellen.
Dabei ist wiederum ein Harz bevorzugt, dessen phenolische Komponente
zu mindestens 50 %, vorzugsweise zu mindestens 90 % und insbesondere
vollständig
aus dem Grundkörper
Phenol besteht, dessen aromatische Hydroxycarbonsäure zu mindestens
50 %, vorzugsweise zu mindestens 90 % und insbesondere vollständig aus einer
Hydroxybenzoesäure
(insbesondere Salicylsäure)
und dessen Imidazolkomponente zu mindestens 50 %, vorzugsweise zu
mindestens 90 % und insbesondere vollständig aus dem Grundkörper Imidazol
selbst besteht. Insbesondere bevorzugt ist ein Phenol-Aldehyd-Harz,
das vollständig
aus Phenol, Hydroxybenzoesäure (insbesondere
Salicylsäure),
Imidazol und den verbrückenden
Alkylengruppen (insbesondere Methylengruppen) besteht. Die mittlere
Molmasse des Phenol-Aldehyd-Harzes (beispielsweise bestimmbar durch
Gelpermeationschromatografie mit Polyethylenglykolstandard) beträgt vorzugsweise
mindestens 500, insbesondere mindestens 1000 und vorzugsweise höchstens
50000, insbesondere höchstens
10000.
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Das
allgemeine Verfahren zur Herstellung von Phenol-Aldehyd-Harzen durch
Kondensation eines Phenols mit einem Adehyd in wässriger Lösung ist allgemein bekannt
und kann Lehrbüchern
und Lexika der Chemie entnommen werden. Die vorstehend beschriebenen
Phenol-Adehyd-Harze mit ihren mindestens 3 aromatischen Komponenten
lassen sich beispielsweise herstellen, indem man eine wässrige Lösung, die
die phenolische Komponente, aromatische Hydroxycarbonsäure und
Imidazol enthält,
mit wässriger
Aldehydlösung
versetzt und bei einer Temperatur zwischen 40 °C und dem Siedepunkt für eine Zeitdauer
im Bereich von 10 Minuten bis 10 Stunden durchmischt. Beispielsweise
kann diese Lösung
unter Rückfluss
gekocht werden, was bereits ein ausreichendes Durchmischen darstellen
kann. Ansonsten kann das Durchmischen durch Rühren oder Schütteln erfolgen.
Dieses Herstellverfahren bildet einen weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung.
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Ein
spezielleres Herstellungsverfahren im Rahmen dieser Erfindung liegt
darin, dass man
- a) in einem ersten Schritt
eine wässrige
Lösung
eines Phenol-Aldehydharzes mit eingebundenen aromatischen Hydroxycarbonäuren herstellt
und diese
- b) in einem zweiten Schritt mit Imidazol und anschließend mit
wässriger
Aldehydlösung
versetzt und bei einer Temperatur zwischen 40 °C und dem Siedepunkt für eine Zeitdauer
im Bereich von 10 Minuten bis 10 Stunden durchmischt.
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Auch
hier kann sowohl in der ersten Stufen a) als auch in der zweiten
Stufe b) das Durchmischen der Lösung
durch Kochen am Rückfluß, durch
Rühren
oder durch Schütteln
erfolgen.
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Bei
dieser Herstellung wählt
man die Konzentration der organischen Verbindungen in der wässrigen Reaktionslösung vorzugsweise
so, dass man am Ende der Reaktion eine wässrige Lösung des Phenol-Aldehyd-Harzes
erhält,
die einen Feststoffgehalt an Harz im Bereich von 10 bis 50 Gew.-%
aufweist. Im Sinne der vorgesehenen Verwendung des Harzes zur Behandlung
von Metalloberflächen
ist es nicht erforderlich, diese Lösung weiter aufzubereiten.
Sie kann vielmehr direkt als solche in den Verkehr gebracht und
zur Herstellung der nachstehend beschriebenen Behandlungslösung durch
Verdünnen
mit Wasser oder zur Ergänzung
dieser Behandlungslösung
mit Wirkstoff eingesetzt werden.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung
eines vorstehend beschriebenen Phenol-Aldehyd-Harzes oder eine Mischung
zweier oder mehrerer derartiger Harze zur korrosionsschützenden
Behandlung von blanken oder bereits mit einer Konversionsschicht
versehenen Metalloberflächen.
Dabei sind die Metalloberflächen
vorzugsweise ausgewählt
aus Oberflächen
von Stahl, verzinktem oder legierungsverzinktem Stahl, aluminiertem
Stahl, Zink, Aluminium, Magnesium oder Legierungen, die zu mindestens
50 Atomprozent aus Zink, Aluminium oder Magnesium bestehen. Als
Konversionsschicht können die
Metalloberflächen
beispielsweise aufweisen: eine Anodisierschicht, eine Phosphatierschicht
wie man sie mit einem schichtbildenden oder nicht schichtbildenden
Phosphatierverfahren erzeugen kann, oder eine Beschichtung auf Basis
von Fluorokomplexen von beispielsweise B, Si, Ti, Zr, Hf, wie sie
beispielsweise in der einleitend zitierten Literatur beschrieben
ist.
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Weiterhin
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur korrosionsschützenden
Behandlung von blanken oder bereits mit einer Konversionsschicht
versehenen Metalloberflächen,
bei dem man die Metalloberflächen
mit einer wässrigen
Behandlungslösung
in Kontakt bringt, die ein oder mehrere Phenol-Aldehyd-Harz(e) enthält, wobei
mindestens ein Phenol-Aldehyd-Harz eingebundenes Imidazol enthält und vorzugsweise
ein Phenol-Aldehyd-Harz
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 darstellt.
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Typische
Metalloberflächen
hierfür
wurden vorstehend erwähnt.
Dabei können
die Metalloberflächen vollständig blank
oder vollständig
mit einer Konversionsschicht überzogen
sein. Es kann sich jedoch auch um Metalloberflächen von komplexen Bauteilen
wie beispielsweise Automobilkarosserien handeln, die teilweise aus
blanken und teilweise aus konversionsbeschichteten Metallteilen
bestehen. Dann wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren auf den blanken
Metallteilen eine Korrosionsschutzschicht erzeugt und die Korrosionsschutzwirkung
der konversionsbehandelten Metalloberflächen verbessert. Weiterhin
können
Metalloberflächen
vorliegen, die teilweise bereits eine organische Beschichtung tragen,
die jedoch an einzelnen Stellen wie beispielsweise Schnittkanten,
Schleifstellen oder Schweißpunkten
verletzt ist, so dass hier wiederum Bereiche einer blanken Metalloberfläche vorliegen.
Solche Verhältnisse
treten zum Beispiel auf, wenn komplexe Bauteile wie Automobilkarosserien
oder Haushaltsgeräte
zumindest teilweise aus vorbeschichteten Blechen zusammengebaut
werden.
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Erfindungsgemäß ist dabei
die Minimalbedingung, dass mindestens ein Phenol-Aldehyd-Harz vorliegt, das
zumindest eingebundenes Imidazol, nicht jedoch auch zwangsweise
die aromatische Hydroxycarbonsäure
aufweist. Für
derartige Phenol-Aldehyd-Harze mit eingebundenem Imidazol, jedoch
ohne eingebundene aromatische Hydroxycarbonsäure gelten die vorstehend beschriebenen
bevorzugten Ausführungsformen
hinsichtlich Komponenten und Molverhältnissen entsprechend. Bevorzugt
ist es jedoch, die Metalloberflächen
mit einer wäßrigen Behandlungslösung in
Kontakt zu bringen, die mindestens ein vorstehend beschriebenes
Phenol-Aldehyd-Harz aus den 3 genannten Komponenten enthält, wie
es insbesondere in den Ansprüchen
1 bis 7 näher
charakterisiert ist.
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Dabei
enthält
die wässrige
Behandlungslösung
vorzugsweise mindestens 5 und insbesondere mindestens 20 mg/l, vorzugsweise
jedoch höchstens
2000, insbesondere höchstens
200 mg/l an Phenol-Aldehyd-Harz, das eingebundenes Imidazol enthält und vorzugsweise
ein Phenol-Aldehyd-Harz nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
7 darstellt. Bei geringeren Gehalten lässt die korrosionsschützende Wirkung zunehmend
nach. Auch höhere
Gehalte können
den Korrosionsschutz wieder verschlechtern oder sind zumindest unwirtschaftlich.
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Die
wässrige
Behandlungslösung
weist vorzugsweise einen pH-Wert im Bereich von mindestens 1,5, insbesondere
von mindestens 1,8 bis zu maximal 6,0, insbesondere bis maximal
4,5 auf. Bei geringeren pH-Werten wird das Metall durch den Beizangriff
zunehmend zu stark angegriffen. Bei höheren pH-Werten verschlechtert
sich die Schichtausbildung und damit die korrosionsschützende Wirkung
zunehmend.
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Die
Temperatur der Behandlungslösung
liegt vorzugsweise im Bereich von 20 bis 60 °C und insbesondere im Bereich
von 25 bis 40 °C.
Die bevorzugte Kontaktdauer der Metalloberfläche mit der Behandlungslösung liegt
vorzugsweise im Bereich von 5 bis 240 Sekunden, insbesondere im
Bereich von 30 bis 200 Sekunden. Dabei kann die Metalloberfläche mit
der Behandlungslösung
auf übliche
Weise in Kontakt gebracht werden, beispielsweise durch Eintauchen
in die Behandlungslösung,
durch Bespritzen mit der Behandlungslösung oder durch Kombinationen
hiervon oder auch durch Aufwalzen der Behandlungslösung.
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Beim
Einsatz des Verfahrens zur Nachbehandlung von Metalloberflächen, die
bereits eine Konversionsschicht aufweisen, kann zum einen die Konversionsschicht
unmittelbar vor der erfindungsgemäßen Nachbehandlung erzeugt
worden und daher noch feucht sein. Dabei kann zwischen dem Erzeugen
der Konversionsschicht und der erfindungsgemäßen Nachbehandlung mit Wasser
gespült
werden. Dies kann jedoch auch unterbleiben. Zum zweiten kann jedoch
auch ein längerer
Zeitraum zwischen dem Erzeugen der Konversionsschicht und der erfindungsgemäßen Nachbehandlung
verstreichen. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn aus vorphosphatiertem
Stahl Bauteile wie beispielsweise Automobilkarossen oder Haushaltsgeräte zusammengebaut
und dann mit dem Behandlungsverfahren gemäß vorliegender Erfindung nachbehandelt
werden. Dabei kann zwischen der Konversionsbehandlung und der erfindungsgemäßen Nachbehandlung
ein Reinigungsschritt vorgesehen werden.
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Vorzugsweise
enthält
die wässrige
Behandlungslösung
zusätzlich
zu dem Phenol-Aldehyd-Harz
eine oder mehrere Verbindungen von Elementen der 4. Haupt- oder Nebengruppe
des Periodensystems, insbesondere von Si, Ti und/oder Zr. Vorzugsweise
wird eine Behandlungslösung
eingesetzt, die insgesamt mindestens 0,01 g/l, insbesondere mindestens
0,025 g/l, und bis zu 10 g/l, insbesondere bis zu 1 g/l, speziell
bis 0,5 g/l Ti- und/oder Zr- und/oder Si-Ionen sowie mindestens
eine solche Menge an Fluorid enthält, dass das Atomverhältnis Ti
zu F und/oder Zr zu F und/oder Si zu F im Bereich von 1 : 1 bis
1 : 6 liegt.
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Dabei
können
die genannten Ti-, Zr- und/oder Si-Ionen vollständig in Form von Hexafluorokomplexen wie
beispielsweise den Hexafluorosäuren
oder ihrer im genannten Konzentrationsbereich wasserlöslichen
Salze wie beispielsweise der Natriumsalze eingesetzt werden. In
diesem Fall beträgt
das Atomverhältnis
1 : 6. Es können
jedoch auch Komplexverbindungen eingesetzt werden, bei denen jeweils
weniger als sechs Fluoridionen mit den Zentralelementen Ti, Zr oder
Si verbunden sind. Diese können
sich in der Behandlungslösung
von selbst bilden, wenn zu dieser sowohl Hexafluorokomplexe mindestens
eines der Zentralelemente Ti, Zr oder Si als auch mindestens eine
weitere Verbindung eines dieser Zentralelemente zugegeben werden.
Als solche weitere Verbindungen kommen beispielsweise Nitrate, Carbonate,
Hydroxide und/oder Oxide desselben oder eines anderen der drei genannten
Zentralelemente in Betracht. Beispielsweise kann die Behandlungslösung Hexafluorozirkonationen
sowie (vorzugsweise kolloide) Kieselsäure (SiO2)
oder deren Reaktionsprodukte enthalten. Nicht umgesetzte Kieselsäure kann
in der Behandlungslösung
suspendiert sein.
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Eine
derartige Behandlungslösung
lässt sich
auch dadurch erhalten, dass man Flusssäure oder deren (gegebenenfalls
saure) Salze zusammen mit solchen Verbindungen von Ti, Zr und/oder
Si einsetzt, die hiermit Fluorokomplexe bilden können. Beispiele sind die bereits
genannten Nitrate, Carbonate, Hydroxide und/oder Oxide. Vorzugsweise
setzt man insgesamt eine solche Menge an Ti, Zr und/oder Si als
Zentralmetall und eine solche Menge an Fluorid ein, dass das Atomverhältnis Zentralmetall
zu Fluorid kleiner oder gleich 1 zu 2, insbesondere kleiner oder
gleich 1 zu 3 ist. Das Atomverhältnis
kann auch kleiner als 1 zu 6 werden, wenn die Behandlungslösung mehr
Fluorid, beispielsweise in Form von Flusssäure oder deren Salze enthält, als
stöchiometrisch
zur Bildung der Hexafluorokomplexe der Zentralmetalle Ti, Zr und/oder
Si erforderlich ist.
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Je
nach Substrat kann die wässrige
Lösung
zusätzlich
jeweils 0,001 bis 2, vorzugsweise 0,005 bis 0,5 g/l Ionen eines
oder mehrerer der Metalle Mn, Ce, Li, V, W, Mo, Mg, Zn, Co und Ni
enthalten. Aus Umweltgründen
wird man jedoch versuchen, auf die Verwendung von Co und Ni zu verzichten.
Diese zusätzlichen
Metallionen können
Korrosionsschutzwirkung und Lackhaftung weiter verbessern. Aufgrund
des Beizangriffs auf die Metalloberflächen werden die Behandlungslösungen im
praktischen Betrieb zusätzlich
Metallionen enthalten, die aus der Metalloberfläche herausgelöst wurden.
Außer
dem bereits genannten Zink können
dies insbesondere Eisen und Aluminium sein. Deren Konzentrationen
können
ebenfalls im Bereich von jeweils 0,001 bis 2, insbesondere im Bereich
von 0,005 bis 0,5 g/l liegen. Dabei kann es insbesondere bei der
Behandlung von Aluminiumoberflächen
vorteilhaft sein, der Behandlungslösung von vornherein Aluminiumionen
im genannten Konzentrationsbereich in Form löslicher Aluminiumverbindungen
zuzusetzen. Entsprechendes gilt für den Zusatz von Zinkionen,
beispielsweise als Nitratsalz, bei der Behandlung verzinkter Substrate
mit der Behandlungslösung.
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Weiterhin
kann die wässrige
Lösung
zusätzlich
jeweils 0,001 bis 1,5, vorzugsweise 0,1 bis 1 g/l Phosphorsäure, phosphorige
Säure,
Phosphonsäure
und/oder jeweils deren Anionen und/oder jeweils deren Ester enthalten.
Dabei sind Ester so zu wählen,
dass sie wasserlöslich
oder wasserdispergierbar sind. Auch diese Zusätze verbessern Korrosionsschutzwirkung
und Lackhaftung. Jedoch ist gemäß dem Grundgedanken
der vorliegenden Erfindung darauf zu achten, keine solche Kombination
von Zusätzen
zu wählen,
die zur Bildung einer kristallinen zinkhaltigen Phosphatschicht
führt.
Denn dies würde
zu einer konventionellen Zinkphosphatschicht führen, die im Stand der Technik
bekannt ist und nur dann eine ausreichende Korrosionsschutzwirkung mit
sich bringt, wenn zusätzlich
die technisch üblichen
Schritte der Aktivierung und der Nachpassivierung ausgeführt werden.
Diese aufwändigere
Verfahrensfolge soll jedoch im Rahmen der vorliegenden Erfindung
gerade vermieden werden. Beispielsweise gelingt dies dadurch, dass
die Behandlungslösung
nicht gleichzeitig Zink und/oder Mangan in Konzentrationen von oberhalb
0,3 g/l und Phosphorsäure
bzw. Phosphationen in Konzentrationen von oberhalb 3 g/l enthält.
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Vorteilhaft
ist es jedoch, wenn die wässrige
Lösung
weiterhin eine oder mehrere Komponenten enthält, die auf dem technischen
Gebiet der Phosphatierung als sogenannte Phosphatierungsbeschleuniger
bekannt sind. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn die Behandlungslösung zur
Behandlung blanker Metalloberflächen
eingesetzt wird. Bei der Phosphatierung haben derartige Beschleuniger
die Hauptaufgabe, die Bildung von Blasen elementaren Wasserstoffs
auf der Metalloberfläche
zu verhindern. Dieser Effekt wird auch als Depolarisierungseffekt
bezeichnet. Wie bei der konventionellen Phosphatierung hat dies
auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
zur Folge, dass die Bildung der Konversionsschicht rascher erfolgt
und dass diese gleichmäßiger ausgebildet
wird.
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Demgemäß ist es
bevorzugt, dass die wässrige
Lösung
einen oder mehrere Phosphatierungsbeschleuniger ausgewählt aus
0,05
bis 2 g/l m-Nitrobenzolsulfonationen,
0,1 bis 10 g/l Hydroxylamin
in freier oder gebundener Form,
0,05 bis 2 g/l m-Nitrobenzoationen,
0,05
bis 2 g/l p-Nitrophenol,
1 bis 70 mg/l Wasserstoffperoxid in
freier oder gebundener Form,
0,05 bis 10 g/l organische N-Oxide
0,1
bis 3 g/l Nitroguanidin
1 bis 500 mg/l Nitritionen
0,5
bis 5 g/l Chlorationen
enthält.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
ist in der Regel in eine technische Behandlungsfolge eingebunden, die üblicherweise
mit der Reinigung der zu behandelnden Teile beginnt. Dabei kann
es sich um blanke Metallteile handeln, die aufgrund des erfindungsgemäßen Behandlungsverfahrens
mit einer Oberflächenschicht überzogen
werden, die Korrosionsschutz und die Haftung einer anschließend aufgebrachten
organischen Beschichtung verbessert. Dabei kann die Behandlung mit
der erfindungsgemäßen Behandlungslösung der
einzige Behandlungsschritt sein, der eine solche Oberflächenschicht
erzeugt. Jedoch kann das erfindungsgemäße Verfahren auch angewandt
werden, um Korrosionsschutz und Lackhaftung auf Metalloberflächen zu
verbessern, die bereits eine Konversionsschicht tragen. Diese kann
bereits beim Hersteller des Bandmaterials aufgebracht worden sein,
so dass zwischen der ersten Konversionsbehandlung und dem Einsatz
des erfindungsgemäßen Behandlungsverfahrens
eine längere
Zeit verstrichen sein kann. Die Konversionsschicht kann aber auch
unmittelbar vor dem Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens als Nachbehandlungsschritt
ausgeführt werden.
Zwischen den einzelnen Behandlungsschritten und auch nach Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird in der Regel ein- bis mehrmals mit Wasser gespült. Als
letzte Spüle
nach Einsatz des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht man vorzugsweise entsalztes Wasser vor.
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Anschließend werden
die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
behandelten Metalloberflächen
in der Regel mit einer weiteren Schicht auf Basis organischer Polymere überzogen.
Dabei kann es sich beispielsweise um einen ein- oder mehrschichtigen
Lack handeln. Beispielsweise kann dies der im Automobilbau übliche Lackaufbau
sein, dessen Metall-nächste
Schicht derzeit üblicherweise
ein kathodischer Elektrotauchlack ist. Als Lack kann jedoch auch
ein Pulverlack aufgetragen werden, wie es beispielsweise für den Bereich
der Haushaltsgeräte,
der Metallmöbel
und ähnlichem
ausreichend ist. Weiterhin kann die mit dem erfindungsgemäßen Behandlungsverfahren
erzeugte Oberflächenschicht
auf den Metalloberflächen
als Haftgrund für
eine Verklebung dienen. In diesem Fall wird die behandeltes Metalloberfläche also
mit einem Klebstoff beschichtet. Dabei können Metallteile miteinander,
Metallteile mit Glas oder mit Kunststoffteilen oder auch mit Gummi
verklebt werden. Beispielsweise kann das Verfahren als Vorbehandlung
für einen
Gummi-Metall-Verbund dienen.
-
Nachfolgend
wird eine besondere Einsatzmöglichkeit
für das
erfindungsgemäße Verfahren
erläutert:
Prinzipiell
wäre es ökonomisch
und ökologisch
vorteilhaft, metallische Bauteile aus bereits vom Hersteller der Metallbänder vorbeschichtetem
Material herzustellen und nach dem Zusammenbau nur noch zu reinigen
und zu lackieren. Mit der Vorbehandlung verbundener Abfall fiele
dann zentralisiert bei den Herstellern der Metallbänder und
nicht weit verstreut bei den Weiterverarbeitern der Metallbänder an.
Dementsprechend werden vorbeschichtete Metallbänder bereits am Markt angeboten.
Zum einen können
diese vorphosphatiert sein, d. h. eine Phosphatschicht, aber keine
weitere Beschichtung auf Basis organischer Polymere tragen. In der
Automobil- und Haushaltsgeräteindustrie
werden in zunehmendem Maße
auch Metallbänder
verarbeitet, die bereits beim Hersteller der Bänder mit einer Korrosionsschutzschicht
versehen sind. Derartige Materialien sind beispielsweise unter dem
Namen GranocoatR, DurasteelR,
BonazincR und DurazincR bekannt.
Sie tragen eine dünne
organische Beschichtung über
einer Konversionsschicht, beispielsweise einer Chromatier- oder
Phosphatierschicht. Die organische Beschichtung besteht aus Polymersystemen
wie beispielsweise Epoxy- oder Polyurethanharzen, Polyamiden und
Polyacrylaten. Feste Additive wie Kieselsäuren, Zinkstaub und Ruß verbessern
den Korrosionsschutz und erlauben es aufgrund ihrer elektrischen
Leitfähigkeit,
die mit Schichten einer Dicke von etwa 0,3 bis etwa 10 μm, vorzugsweise
bis etwa 5 μm überzogenen
Metallteile elektrisch zu schweißen und elektrolytisch zu lackieren.
Die Beschichtung der Substratmaterialien erfolgt in der Regel in
einem Zweistufenprozess, bei dem zuerst die anorganische Konversionsschicht
erzeugt und anschließend
in einer zweiten Behandlungsstufe der organische Polymerfilm aufgebracht
werden. Nähere
Informationen hierzu können
DE-A-100 22 075 und der darin zitierten Literatur entnommen werden.
-
Im
Bandverfahren mit einer Beschichtung auf Basis organischer Polymere
versehene Metallbleche werden also bereits teilweise beim Bau von
Fahrzeugkarosserien, von Haushaltsgeräten und von Einrichtungsgegenständen eingesetzt.
Dabei werden im Automobilbau die strengsten Anforderungen hinsichtlich
Korrosionsschutz und Haftung eines nachträglich aufgebrachten Lacks gestellt,
da Fahrzeuge den stärksten
Korrosionsbeanspruchungen ausgesetzt sind. Derzeit werden noch keine
Fahrzeugkarosserien ausschließlich aus
organisch vorbeschichteten Metallblechen hergestellt. Vielmehr wird
dieses Material allenfalls zusammen mit nicht vorbeschichteten Blechen
zu den Fahrzeugkarosserien verbaut. Die zusammengebauten Karosserien
durchlaufen daher derzeit noch das übliche Vorbehandlungsverfahren
vor einer Lackierung, d. h. sie werden der aufwendigen Prozessfolge
der Phosphatierung unterzogen.
-
Prinzipiell
könnte
das Phosphatierverfahren durch ein weniger aufwendiges Vorbehandlungsverfahren ersetzt
werden, wenn die Fahrzeugkarosserien ausschließlich aus organisch vorbeschichtetem
Metallsubstrat hergestellt werden würden. Hierzu muss jedoch das
Problem gelöst
werden, dass beim Zusammenbau von Karosserien aus organisch vorbeschichteten
Metallblechen zwangsläufig
Stellen entstehen, an denen die organische Vorbeschichtung beschädigt ist
oder ganz fehlt. Dies ist beispielsweise an Schnittkanten, an Schweißpunkten
und an geschliffenen Stellen der Fall.
-
Aus
Gründen
der besseren Korrosionsschutzwirkung werden im Fahrzeugbau häufig solche
organisch vorbeschichteten Metallsubstrate eingesetzt, bei denen
als Metallsubstrat elektrolytisch verzinkter oder schmelztauchverzinkter
Stahl dient. Bei derartigen organisch beschichteten Metallsubstraten
sind aber die genannten Stellen mit beschädigter organischer Schicht
besonders schwierig zu behandeln, da sie sich hinsichtlich ihrer
elektrochemischen Potentiale und ihrer chemischen Reaktivität von den üblichen
Metalloberflächen unterscheiden.
An solchen beschädigten
Stellen liegen in der Regel sowohl Anteile des Stahlsubstrats (also Eisen)
als auch der Zinkbeschichtung bloß. Dabei kann ein hohes lokales
Flächenverhältnis von
Stahl (Eisen) zu Zink vorliegen, beispielsweise ein Verhältnis von > 9 : 1. Insbesondere
ist dies bei Schnittkanten der Fall, die einen Querschnitt durch
das beschichtete Stahlsubstrat darstellen. Die Korrosionsverhältnisse
weichen an diesen Grenzbereichen, die Zink und Eisen kombinieren,
von den sonstigen Verhältnissen
auf der homogenen Fläche
ab. Je nach dem lokalen Verhältnis
von Zink zu Eisen an den freiliegenden Metallstellen stellt sich
ein unterschiedliches elektrochemisches Potential zwischen den Potentialen
von Zink und Eisen ein. Weiterhin entstehen bei der Bearbeitung
der Karosserien geschliffene Bereiche, die spezielle Verhältnisse
und damit besondere elektrochemische Potentiale aufweisen. Denn
durch den Schleifvorgang entsteht eine aktivierte Grenzfläche von
Stahl (Eisen) mit fein verteiltem reaktiven Zink.
-
Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt nun in einem Verfahren
zur Herstellung eines lackierte Metallteile enthaltenden Bauteils,
wobei man
- a) Bleche aus Metall (vorzugsweise
aus verzinktem Stahl), die eine Beschichtung auf Basis organischer
Polymere tragen, schneidet und/oder stanzt und/oder umformt und
die hierdurch erhaltenen Metallteile zur Herstellung des Bauteils
zusammenfügt,
wobei Bereiche der Metalloberfläche
des Blechs entstehen, die nicht von der Beschichtung auf Basis organischer
Polymere bedeckt sind;
- b) das zusammengefügte
Bauteil reinigt,
- c) das gereinigte zusammengefügte Bauteil mit einer chromfreien
sauren wässrigen
Behandlungslösung
in Kontakt bringt, die auf den im Teilschritt a) entstandenen Bereichen
der Metalloberfläche,
die nicht von der Beschichtung auf Basis organischer Polymere bedeckt
sind, eine Passivierungsschicht erzeugt, die keine Zinkphosphatschicht
darstellt, wobei die wässrige
Behandlungslösung
ein oder mehrere Phenol-Aldehyd-Harz(e)
enthält,
wobei mindestens ein Phenol-Aldehyd-Harz eingebundene aromatische
Hydroxycarbonsäuren
und/oder eingebundenes Imidazol aufweist und vorzugsweise ein Phenol-Aldehyd-Harz
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 darstellt,
- d) erwünschtenfalls,
aber nicht zwingend das im Teilschritt c) behandelte Bauteil ein-
oder mehrmals mit Wasser spült
und
- e) mit einer Lackschicht beschichtet.
-
Für die im
Schritt c) vorzugsweise einzusetzende Behandlungslösung gelten
die vorstehend genannten Merkmale entsprechend, wie sie in einem
oder mehreren der Ansprüche
13 bis 16 zusammengefasst sind. Hierbei ist vorzugsweise der Teilschritt
c) der einzige Behandlungsschritt nach dem Teilschritt a), der eine
Passivierungsschicht auf den im Teilschritt a) entstandenen Bereichen
der Metalloberfläche,
die nicht von der Beschichtung auf Basis organischer Polymere bedeckt
sind, erzeugt.
-
Dieses
spezielle Verfahren kann insbesondere eingesetzt werden, wenn alle
Metallteile des Bauteils während
der Durchführung
der Teilschritte b) bis e) ausschließlich aus den Blechen aus verzinktem
Stahl, die eine Beschichtung auf Basis organischer Polymere tragen,
bestehen.
-
Alle
Metallteile des Bauteils können
demnach aus organisch vorbeschichtetem Metall, insbesondere aus
verzinktem Stahl bestehen. Zusätzlich
zu diesen Metallteilen kann das Bauteil jedoch noch Komponenten aus
Kunststoff enthalten, wie es beispielsweise im Automobilbau der
Fall sein kann. Zur Herstellung beispielsweise einer Fahrzeugkarosserie
können
also die metallischen Bauteile aus organisch vorbeschichtetem Material
mit Kunststoffteilen zusammengefügt
werden.
-
Der
Begriff "verzinkter
Stahl" umfasst im
Schmelztauchverfahren verzinkte Stähle und elektrolytisch verzinkte
Stähle.
Weiterhin sind legierungsverzinkte Stähle umfasst, bei denen die
Beschichtung beispielsweise aus einer Zink-Nickel-Legierung oder
einer Zink-Aluminium-Legierung
bestehen kann. Die Stähle
können nach
der Verzinkung getempert sein, so dass sich an der Grenzschicht
zwischen Stahl und Zink eine Eisen-Zink-Legierung bildet.
-
Das
Zusammenfügen
der Bleche zu dem Bauteil im Teilschritt a) kann nach den üblichen
im Stand der Technik bekannten Methoden erfolgen, beispielsweise
durch Kleben, Flanschen, Nieten, Bördeln und/oder Schweißen, insbesondere
durch Elektroschweißen.
Neben dem Schneiden und/oder Stanzen im Teilschritt a) führt ein
Fügen durch
Schweißen
aufgrund der hiermit verbundenen Beschädigung der Beschichtung auf
Basis organischer Polymere dazu, dass weitere Stellen an dem Bauteil
entstehen, die nicht von der Beschichtung auf Basis organischer
Polymere bedeckt sind. Auch diese werden im Teilschritt c) passiviert,
ebenso wie blanke Metallbereiche, die durch Abschleifen entstehen.
-
Diese
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist besonders zur Herstellung von Bauteilen mit organisch vorbeschichteten
Blechen geeignet, die eine Beschichtung auf Basis organischer Polymere
mit einer Dicke im Bereich von 1 bis 10 μm aufweisen, wobei die Beschichtung
zusätzlich
zu den organischen Polymeren elektrisch leitfähige Partikel enthält. Aufgrund
dieser Merkmale der organischen Beschichtung können die Bauteile durch Elektroschweißen zusammengefügt werden.
Beispiele derartiger Beschichtungen sind in DE-A-197 48 764, DE-A-199
51 113, DE-A-100 22 075 sowie in der darin jeweils zitierten Literatur enthalten.
Wie weiter oben erwähnt,
sind Metallbänder
mit derartigen Beschichtungen unter unterschiedlichen Handelsnamen
kommerziell erhältlich.
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Die
im Teilschritt c) erzeugte Passivierungsschicht soll also keine
konventionelle Zinkphosphatschicht darstellen, da gemäß der vorliegenden
Aufgabenstellung eine gegenüber einer
Zinkphosphatierung verkürzte und
damit wirtschaftlichere Verfahrensfolge verwendet werden soll. Eine
Zinkphosphatschicht bildet sich nicht, wenn die Behandlungslösung nicht
gleichzeitig mindestens 0,3 g/l Zinkionen und mindestens 3 g/l Phosphationen
(als Phosphorsäure
oder einer beliebigen Protolysestufe hiervon) enthält.
-
Im
Teilschritt c) kann man das zusammengefügte Bauteil auf unterschiedliche
Weise mit der sauren wässrigen
Behandlungslösung
in Kontakt bringen, beispielsweise durch Eintauchen in die Behandlungslösung oder
durch Bespritzen mit der Behandlungslösung. Nach diesem Schritt kann
mit Wasser gespült
werden, muss aber nicht. D. h. das Verfahren kann als "rinse"- oder als "no-rinse"-Verfahren eingesetzt
werden.
-
Dabei
stellt hier die Behandlung gemäß Teilschritt
c) vorzugsweise keine Nachpassivierung einer vorausgehenden hauptsächlichen
Konversionsschichtsbildung dar, sondern sie ist der einzige Behandlungsschritt
nach dem Zusammenbau der Bauteile, der auf den blanken Metallstellen
eine Passivierungsschicht erzeugt.
-
Insbesondere
kann diese Verfahrensfolge bei der Herstellung von Fahrzeugkarosserien,
Haushaltsgeräten,
Möbelstücken, oder
jeweils einem Teil hiervon eingesetzt werden.
-
Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist in einem weiteren Aspekt auch eine
wässrige
Behandlungslösung
zur Behandlung von blanken oder eine Konversionsschicht aufweisenden
Metalloberflächen,
die mindestens ein weiter oben eingehend charakterisiertes Phenol-Aldehyd-Harz
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 oder eine Mischung
zweier oder mehrerer solcher Harze enthält. Für die bevorzugte Zusammensetzung
dieser Behandlungslösung
gelten die weiter oben genannten Merkmale entsprechend, wie sie
in einem oder mehreren der Ansprüche
13 bis 16 zusammengefasst sind.
-
Schließlich betrifft
die vorliegende Erfindung auch ein Metallband, ein Metallteil oder
einen Metallteile enthaltender Gegenstand, dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens eine Oberfläche
des Metallbandes oder der Metallteile mit dem weiter oben eingehend
beschriebenen Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis
17 behandelt worden ist. Wie weiter oben beschrieben können die
Metallteile auf den behandelten Oberflächen eine Beschichtung auf
Basis organischer Polymere tragen, also beispielsweise lackiert oder
verklebt sein.
-
Ausführungsbeispiele
-
Abkürzungen:
-
-
- s
- Sekunden;
- min
- Minuten;
- h
- Stunden
- d
- Tage
- VE-Wasser
- vollentsalztes Wasser;
- SS
- Salzsprühtest;
- CRS
- kaltgewalzter Stahl,
Ridoline® und
Ridosol® sind
alkalische Reiniger der Anmelderin
-
Synthesen:
-
Die
Mengenverhältnisse
der Harzkomponenten verstehen sich als Molverhältnisse
-
1. Herstellung von Phenol-Salicylsäure-Formaldehydharzen
-
- a. Phenol-Salicylsäure-Formaldehyd-Harz (Phenol/Salicylsäure 3 :
1):
In einem Dreihalskolben mit Rückflußkühler und Rührer wird eine Lösung aus
20 g Phenol, 9,78 g Salicylsäure
und 37,8 g 30 %iger Natronlauge bei 80°C hergestellt. Nach vollständigem Lösen des
Phenols gibt man über
einen Tropftrichter 23,3 g einer 36,5 %igen Formaldehydlösung innerhalb
von 30 min hinzu. Anschließend
wird die Lösung
auf 95°C
erhitzt und für
6 h gerührt.
Feststoffgehalt:
42,4 %
- b. Phenol-Salicylsäure-Formaldehyd-Harz
(Phenol/Salicylsäure
1 : 1)
In einem Dreihalskolben mit Rückflußkühler und Rührer wird eine Lösung aus
10 g Phenol, 14,68 g Salicylsäure
und 28,3 g 30 %iger Natronlauge bei 80°C hergestellt. Nach vollständigem Lösen des
Phenols gibt man über
einen Tropftrichter 17,5 g einer 36,5 %igen Formaldehydlösung innerhalb
von 30 min hinzu. Anschließend
wird die Lösung
auf 95°C
erhitzt und für
6 h gerührt.
Feststoffgehalt:
42,2 %
- c. Imidazol-modifiziertes Phenol-Salicylsäure-Formaldehyd-Harz (Phenol/Salicylsäure 3 :
1; 0,5 Imidazol)
In einem Dreihalskolben mit Rückflußkühler und
Rührer
wird eine Lösung
bestehend aus 44,5 g Phenol-Salicylsäure-Formaldehyd-Harz (Phenol/Salicylsäure 3 :
1; siehe 1.a.) und 3,62 g Imidazol bei 80°C hergestellt. Nach vollständigem Lösen der
Edukte gibt man über
einen Tropftrichter 3,8 g 36,5 %iger Formaldehydlösung in
10 g Wasser über
einen Zeitraum von 15 min hinzu. Anschließend wird die Lösung auf
95°C erhitzt
und für
6 h gerührt.
Feststoffgehalt:
40,6 %
- d. Imidazol-modifiziertes Phenol-Salicylsäure-Formaldehyd-Harz (Phenol/Salicylsäure 1 :
1; 0,5 Imidazol)
In einem Dreihalskolben mit Rückflußkühler und
Rührer
wird eine Lösung
bestehend aus 39,5 g Phenol-Salicylsäure-Formaldehyd-Harz (Phenol/Salicylsäure 1 :
1; siehe 1.b.) und 1,81 g Imidazol bei 80°C hergestellt. Nach vollständigem Lösen der
Edukte gibt man über
einen Tropftrichter 1,89 g 36,5 %iger Formaldehydlösung in
10 g Wasser über
einen Zeitraum von 15 min hinzu. Anschließend wird die Lösung auf
95°C erhitzt
und für
6 h gerührt.
Feststoffgehalt:
36,5 %
- e. Imidazol-modifiziertes Phenol-Salicylsäure-Formaldehyd-Harz (Phenol/Salicylsäure 1 :
1; 0,33 Imidazol)
In einem Dreihalskolben mit Rückflußkühler und
Rührer
wird eine Lösung
bestehend aus 39,5 g Phenol-Salicylsäure-Formaldehyd-Harz (Phenol/Salicylsäure 1 :
1; siehe 1.b.) und 1,21 g Imidazol bei 80°C hergestellt. Nach vollständigem Lösen der
Edukte gibt man über
einen Tropftrichter 1,26 g 36,5 %iger Formaldehydlösung in
10 g Wasser über
einen Zeitraum von 15 min hinzu. Anschließend wird die Lösung auf
95°C erhitzt
und für
6 h gerührt.
Feststoffgehalt:
35,0 %
- f. Imidazol-modifiziertes Phenol-Salicylsäure-Formaldehyd-Harz (Phenol/Salicylsäure 1 :
1; 0,25 Imidazol)
In einem Dreihalskolben mit Rückflußkühler und
Rührer
wird eine Lösung
bestehend aus 39,5 g Phenol-Salicylsäure-Formaldehyd-Harz (Phenol/Salicylsäure 1 :
1; siehe 1.b.) und 0,9 g Imidazol bei 80°C hergestellt. Nach vollständigem Lösen der
Edukte gibt man über
einen Tropftrichter 0,95 g 36,5 %iger Formaldehydlösung in
10 g Wasser über
einen Zeitraum von 15 min hinzu. Anschließend wird die Lösung auf
95°C erhitzt und
für 6 h
gerührt.
Feststoffgehalt:
35,3 %
-
2. Herstellung
von Phenol-Formaldehyd-Harzen
-
- a. Phenol-Formaldehyd-Harz
In einem Dreihalskolben
mit Rückflußkühler und
Rührer
wird eine Lösung
aus 20 g Phenol und 28,3 g 30 %iger Natronlauge bei 80°C hergestellt.
Nach vollständigem
Lösen des
Phenols gibt man über
einen Tropftrichter 15,1 g einer 36,5 %igen Formaldehydlösung innerhalb
von 30 min hinzu. Anschließend
wird die Lösung
auf 95°C
erhitzt und für
6 h gerührt.
Feststoffgehalt:
43,3 %
- b. Imidazol-modifiziertes Phenol-Formaldehyd-Harz (0,25 Imidazol)
In
einem Dreihalskolben mit Rückflußkühler und
Rührer
wird eine Lösung
bestehend aus 10 g Phenol-Formaldehyd-Harz (siehe 2.a.) und 0,46
g Imidazol bei 80°C
hergestellt. Nach vollständigem
Lösen der Edukte
gibt man über
einen Tropftrichter 0,48 g 36,5 %iger Formaldehydlösung in
25 g Wasser über
einen Zeitraum von 15 min hinzu. Anschließend wird die Lösung auf
95°C erhitzt
und für
6 h gerührt.
Feststoffgehalt:
10,3 %
- c. Imidazol-modifiziertes Phenol-Formaldehyd-Harz (0,5 Imidazol)
In
einem Dreihalskolben mit Rückflußkühler und
Rührer
wird eine Lösung
bestehend aus 10,2 g Phenol-Formaldehyd-Harz (siehe 2.a.) und 1,25
g Imidazol bei 80°C
hergestellt. Nach vollständigem
Lösen der Edukte
gibt man über
einen Tropftrichter 1,31 g 36,5 %iger Formaldehydlösung in
25 g Wasser über
einen Zeitraum von 15 min hinzu. Anschließend wird die Lösung auf
95°C erhitzt
und für
6 h gerührt.
Feststoffgehalt:
13,4 %
- d. Imidazol-modifiziertes Phenol-Formaldehyd-Harz (1 Imidazol)
In
einem Dreihalskolben mit Rückflußkühler und
Rührer
wird eine Lösung
bestehend aus 10 g Phenol-Formaldehyd-Harz (siehe 2.a.) und 1,84
g Imidazol bei 80°C
hergestellt. Nach vollständigem
Lösen der Edukte
gibt man über
einen Tropftrichter 1,93 g 36,5 %iger Formaldehydlösung in
25 g Wasser über
einen Zeitraum von 15 min hinzu. Anschließend wird die Lösung auf
95°C erhitzt
und für
6 h gerührt.
Feststoffgehalt:
13,0 %
-
2. Anwendung der neuen
Polymere für
die Konversionsbehandlung
-
Beispiel 1: Konversionsverfahren
mit modifizierten Harzen
-
Substrat:
CRS Prozessfolge
(Tauchapplikation):
-
Korrosionstest:
-
Neutraler Salzsprühtest SS
DIN 50021, 21d
-
Anmerkung
zur Auswertung der Ergebnisse: Es wurden die Unterwanderungswerte
am Schnitt von einer Seite des Schnittes aus bestimmt (gemäß Norm).
Als Bezugssystem wurde bei einigen Versuchsreihen das Vergleichsbeispiel
1b mit Sokalan® HP
56 herangezogen. Dieses entsprach einem relativem Korrosionsschutz von
1. Bei jeder Korrosionstestreihe wurden derartige "Bezugsbleche" mit getestet, um
eine Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Testreihen zu erhalten.
Systeme mit einem besseren Korrosionsschutz als das Bezugssystem
haben einen relativen Korrosionsschutz („Rel. Korrosionsschutz") < 1, solche mit einem
schlechteren > 1.
Bei anderen Versuchsreihen wird direkt das Ausmaß der Lackunterwanderung angegeben.
Aus den Tabellenköpfen
geht dies jeweils hervor.
-
Tab.
1 Beispiele 1, Vergleichsbeispiel 1
-
Beispiel 2, Vergleichsbeispiel
1a: Vorbehandlung mit nicht Carbonsäure-modifizierten Phenol-Formaldehyd-Harzen
-
Substrat:
CRS Prozessfolge
(Tauchapplikation):
-
Korrosionstest:
-
Neutraler Salzsprühtest DIN
50021 SS, 21d
-
Tab.
2 Beispiel 2 (Phenol-Formaldehyd-Imidazol-Harze), Vergleichsbeispiel
1a (Phenol-Formaldehyd-Harze ohne
Imidazol)
-
Vergleichsbeispiel 1b
-
Vorbehandlung mit Homo-
und Co-Polymeren von Polyvinylpyrrolidon (bei Verwendung von Sokalan® HP
563: Bezugssystem für den „relativen Korrosionsschutz)
-
Substrat:
CRS Prozessfolge
(Tauchapplikation):
-
Korrosionstest:
-
Neutraler Salzsprühtest DIN
50021 SS, 21d
-
Tab.
3 Vergleichsbeispiel 1b
-
Vergleichsbeispiel 1 c:
Eisenphosphatierung
-
Vorbehandlung
erfolgte mit einem Standardverfahren der Anmelderin. Lackiert wurde
mit Polyester PES 5807/RAL 5009 GL (TIGC-frei), Firma IGP); ca.
60-80 μm
(wie oben). Relativer Korrosionsschutz > 1
-
Vergleichsbeispiel 1d:
Dikation-Zinkphosphatierung
-
Vorbehandlung
erfolgte mit einem Standardverfahren der Anmelderin. Lackiert wurde
mit Polyester PES 5807/RAL 5009 GL (TIGC-frei), Firma IGP); ca.
60-80 μm
(wie oben). Relativer Korrosionsschutz < 1
-
Beispiel 3: Konversionsverfahren
mit modifizierten Harzen bei verschiedenen pH-Werten
-
Polymer: Phenol-Salicylsäure-Formaldehyd
gepfropft mit 0,5 Teilen Imidazol bezogen auf Phenol (Verhältnis Phenol/Salicylsäure 1 :
1)
-
Substrat:
CRS Prozessfolge
(Tauchapplikation):
-
-
Beispiel 4: Konversionsverfahren
mit Harz: Phenol-Formaldehyd gepfropft mit 0,25 Teilen Imidazol
bezogen auf Phenol; verschiedene pH-Werte.
-
Substrat:
CRS Prozessfolge
(Tauchapplikation):
-
-
-
Beispiel 5: Konversionsverfahren
auf Basis von Kombination von H2ZrF6 und SiO2 bei verschiedenen
pH-Werten; Lackierung: Pulverlack oder Kationische Elektrotauchlackierung
(= KTL)
-
Polymer: Phenol-Salicylsäure-Formaldehyd
gepfropft mit 0,5 Teilen Imidazol bezogen auf Phenol (Verhältnis Phenol/Salicylsäure 1 :
1)
-
Substrat:
CRS Prozessfolge
(Tauchapplikation):
-
-
Vergleichsbeispiel 3:
Konversionsverfahren mit Polyvinylpyrrolidon/Polyvinylimidazol-Copolymer (Sokalan® HP56)
-
Substrat:
CRS Prozessfolge
(Tauchapplikation):
-
Beispiel 6: Konversionsverfahren
auf Basis von H2ZrF6 mit
verschiedenen Polymermengen
-
Polymer: Phenol-Salicylsäure-Formaldehyd
gepfropft mit 0,5 Teilen Imidazol bezogen auf Phenol (Verhältnis Phenol/Salicylsäure 1 :
1)
-
Substrat:
CRS Prozessfolge
(Tauchapplikation):
-
Tab.
7 Beispiel 6 und Vergleichsbeispiele 4a und 4b
-
Vergleichsbeispiel 4b:
Konversionsverfahren mit Polyvinylpyrrolidon/Polyvinylimidazol-Copolymer (Sokalan® HP56)
-
Substrat:
CRS Prozessfolge
(Tauchapplikation):