DE10356504B4 - Auslösen eines Bremsen-Wischvorgangs vor einem Bremseingriff - Google Patents

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Abstract

Verfahren zum Wischen von Bremsen (18) eines Fahrzeugs bei Nässe, wobei die Bremsbeläge (16) unter geringem Druck an das gebremste Element (14), insbesondere eine Bremsscheibe, angelegt werden, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bremswahrscheinlichkeit (BW) oder eine Größe (A), aus der eine Bremswahrscheinlichkeit (BW) abgeschätzt werden kann, ermittelt und ein Wischvorgang unter der Bedingung durchgeführt wird, dass die Bremswahrscheinlichkeit (BW) oder die Größe (A) einen vorgegebenen Schwellenwert (sw1) überschreitet.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wischen von Bremsen eines Fahrzeugs bei Nässe gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1, sowie eine entsprechende Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 7.
  • Auf den Bremsscheiben einer Fahrzeugbremse bildet sich bei Nässe ein Wasser/Schmutzfilm, der die Bremswirkung der Bremse beeinträchtigt. Der Bremsweg kann sich daher bei Nässe wesentlich verlängern.
  • Aus der DE 199 47 903 A1 ist ein Verfahren zum Steuern oder Regeln einer Reibungsbremse eines Rads eines Fahrzeugs mit zwei relativ zu einer Bremsscheibe bewegbaren Reibbelägen bekannt. Das Verfahren umfasst ein Spannen der Bremse durch Ausüben einer Reibkraft über die Reibbeläge auf die Bremsscheibe zur Verzögerung der Geschwindigkeit des Fahrzeuges, ein Lösen der Bremse zum Einstellen einer gewünschten Verzögerung und/oder ein Einstellen des Lüftspiels zwischen der Bremsscheibe und jedem der Reibbeläge. Die Bremse wird dabei automatisch, zyklisch, aktiv betätigt zum Trocknen, Trockenhalten bzw. Reinigen der Bremsscheibe abhängig von der gemessenen Geschwindigkeit des Fahrzeugs, Verzögerung des Fahrzeugs, Scheibenwischerfrequenz des Fahrzeugs und/oder Regenmenge.
  • Aus der DE 100 35 179 A1 ist ein Verfahren bekannt, bei dem zur Schmierfilmerkennung auf Bremsscheiben ein zeitlicher Verlauf und/oder ein aktuelles Verhältnis der erzielten Bremswirkung im Vergleich zum Bremsdruck des Fahrzeugs hinsichtlich eines steigenden Verhältnisses ausgewertet wird. Dabei überprüft das System, ob geeignete Witterungsbedingungen überhaupt vorliegen.
  • Aus der DE 199 11 902 C1 ist ein Verfahren bekannt, bei welchem bei ungebremster Fahrt ein geringer Bremsdruck intervallweise aufgebaut wird, um durch das Anlegen der Bremsbeläge an die Bremsscheiben einen Wasserfilm auf den Bremsscheiben zu verdrängen. Der geringe Bremsdruck stellt sicher, dass sich keine unerwünschte, spürbare Fahrzeugverzögerung einstellt. Die Länge der Intervalle wird durch die Länge von Fahrzeiten ohne durch den Fahrer ausgelöste Bremsung, von der Scheibenwischereinstellung und von der Bremsbelastung eines vorangegangenen Bremsvorganges bestimmt.
  • Um die Bremswirkung zu verbessern, ist es bekannt, die Bremsbeläge vorübergehend unter geringem Druck an die Bremsscheiben anzulegen und somit den Wasser/Schmutzfilm einfach abzuwischen. Bei bekannten Bremssystemen ist es üblich, einen Wischvorgang jeweils nach einer vorgegebenen Zeit, z.B. alle 3-5 Minuten, oder nach einer vorgegebenen zurückgelegten Strecke, z.B. alle 5 km, durchzuführen.
  • Dies hat den Nachteil, dass ein Wischvorgang oftmals unnötig durchgeführt wird, nämlich dann, wenn nachfolgend bis zum nächsten Wischvorgang gar kein Bremsvorgang stattfindet. Dies führt einerseits zu einer unnötigen Belastung des Bremssystems und andererseits zu einem erhöhten Energieverbrauch. Darüber hinaus ist ein Wischvorgang für einen darauffolgenden Bremseingriff relativ unwirksam, wenn der Bremseingriff in zu langem zeitlichen Abstand nach dem Wischvorgang stattfindet. Die Wirkung des Wischens nimmt mit fortschreitender Zeit ab, da sich erneut Nässe oder Schmutz auf der Bremsscheibe niederschlagen.
  • Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Wirkung des Bremsenwischens wesentlich zu verbessern.
  • Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im Patentanspruch 1 sowie im Patentanspruch 7 angegebenen Merkmale. Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
  • Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung besteht darin, einen Wischvorgang dann durchzuführen, wenn in Kürze mit einem Bremseingriff zu rechnen ist, d.h. wenn z.B. eine Bremswahrscheinlichkeit einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet. Dies hat den Vorteil, dass der zeitliche Abstand zwischen dem Wischvorgang und dem Bremseingriff relativ gering ist und die Bremse dann noch relativ trocken ist und gut greift.
  • Die Bremswahrscheinlichkeit muss erfindungsgemäß nicht unbedingt als konkreter Wert ermittelt und schwellenwertüberwacht werden. Vielmehr kann jede Größe, aus der eine Bremswahrscheinlichkeit abgeschätzt werden kann, als Kriterium für das Auslösen eines Wischvorgangs herangezogen werden.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Änderung der Fahrpedalstellung als Maß für die Wahrscheinlichkeit eines bevorstehenden Bremseingriffs herangezogen. Die Geschwindigkeit, mit der ein Fahrer vom Fahrpedal geht, gibt üblicherweise Aufschluß darüber, ob ein Bremsvorgang bevorsteht oder nicht. Wie sich gezeigt hat, unterscheidet sich die Art und Weise, wie der Fahrer vom Fahrpedal geht in einer kritischen Situation deutlich von einer unkritischen Situation. Ein Wischvorgang kann daher z.B. ausgelöst werden, wenn die Änderung der Fahrpedalstellung einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet. Der Schwellenwert kann dabei wesentlich niedriger liegen als z.B. beim elektronischen Vorbefüllen der Bremse durch die Bremsfunktion „EVB" (engl. „EPB"). Denn auch die beim Wischen ausgeübten Bremsdrücke liegen deutlich niedriger als bei dieser Bremsfunktion. Wahlweise könnte aus der Änderung der Fahrpedalstellung auch eine Bremswahrscheinlichkeit (ein Wahrscheinlichkeitswert) ermittelt und der Wischvorgang ausgelöst werden, wenn die Wahrscheinlichkeit einen vorgegebenen Wahrscheinlichkeits-Schwellenwert überschreitet.
  • Die Änderung der Fahrpedalstellung kann beispielsweise mittels eines am Fahrpedal angeordneten Sensors oder z.B. über die Stellung der Drosselklappe ermittelt werden.
  • Um zwischen einer bevorstehenden Bremsbetätigung und einem Zurücknehmen des Fahrpedals zum Zwecke des manuellen Schaltens zu unterscheiden, wird vorgeschlagen, eine andere charakteristische Größe, wie z.B. den vorhergehenden Geschwindigkeitsverlauf des Fahrzeugs und/oder den Motormomentenverlauf zu berücksichtigen und unter Berücksichtigung einer oder mehrerer dieser Größen einen Wischvorgang auszulösen.
  • Wahlweise kann auch das Signal eines Hindernissensors herangezogen werden, um einen bevorstehenden Bremseingriff zu erkennen. Zeigt das Signal des Hindernissensors an, dass in Fahrtrichtung des Fahrzeugs ein Hindernis vorhanden ist, auf das sich das Fahrzeug zu bewegt, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Bremseingriff relativ hoch, insbesondere wenn der Fahrer vom Gaspedal geht. Ein Wischvorgang kann somit z.B. in Abhängigkeit vom Signal eines Hindernissensors ausgelöst werden.
  • Ein Bremsen-Wischvorgang könnte z.B. auch ausgelöst werden, wenn ein Signal eines Fahrdynamikregelungssystems einen vorgegebenen Schwellenwert überschreitet. Eine Fahrdynamikregelung greift üblicherweise stabilisierend in den Fahrbetrieb ein, wenn eine Regelabweichung, z.B. zwischen der Ist- und der Sollgierrate des Fahrzeugs zu groß wird. Dabei bedient sie sich unter anderem des Bremssystems des Fahrzeugs als Stellglied. Kurz vor Überschreiten der maximal zulässigen Regelabweichung könnte das Bremsenwischen aktiviert werden.
  • Ein Wischvorgang wird vorzugsweise nur dann durchgeführt, wenn (neben anderen vorgebbaren Bedingungen) der Zustand "Nässe" vorliegt. Nässe kann beispielsweise durch einen Feuchtigkeitssensor oder eine andere Größe festgestellt werden, die den Zustand "Nässe" repräsentiert. So kann z.B. die Aktivierung des Scheibenwischers anzeigen, dass Nässe vorhanden ist.
  • Als zusätzliche Auslösebedingung für einen Wischvorgang kann beispielsweise vorgegeben sein, dass sich das Fahrzeug schneller als eine Mindestgeschwindigkeit von z.B. 50 km/h bewegt oder die Zeitdauer seit dem letzten Bremseingriff größer ist als einen Mindestzeitdauer von z.B. 2 Minuten. Dadurch kann ein Wischvorgang auf bestimmte Fahrsituationen, wie z.B. Autobahnfahrt eingeschränkt werden.
  • Darüber hinaus können weitere Kriterien als Voraussetzung für ein Bremsenwischen vorgegeben sein, wie z.B., dass die Bremsen momentan nicht betätigt werden oder dass das Fahrpedal momentan nicht betätigt wird.
  • Die genannten oder andere Kriterien können je nach Bedarf konjunktiv oder alternativ verknüpft werden.
  • Bei einer längeren Fahrt mit relativ konstanten Fahrbedingungen ist es sinnvoll, einen Wischvorgang auch dann auszulösen, wenn die Bremswahrscheinlichkeit gering ist und kein Bremseingriff unmittelbar bevorsteht. Es wird daher vorgeschlagen, einen Wischvorgang durchzuführen, wenn seit dem letzten Bremsvorgang eine vorgegebene Zeit abgelaufen ist oder das Fahrzeug eine vorgegebene Strecke zurückgelegt hat. Dadurch werden die Bremsen mindestens regelmäßig zum Zweck der Vorbeugung gewischt.
  • Ein regelmäßiger Wischvorgang kann z.B. mit anderen Parametern (Druck, Dauer) durchgeführt werden als ein Wischvorgang oberhalb des Schwellenwerts für die Bremswahrscheinlichkeit. D.h. die Bremsen könnten z.B. mit einem niedrigeren Druck über einen längeren Zeitraum gewischt werden.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Wischvorgang in Abhängigkeit von der aktuellen Bremswahrscheinlichkeit mit unterschiedlichen Parametern durchgeführt. So kann der Wischvorgang z.B. bei geringerer Bremswahrscheinlichkeit mit geringerem Druck aber z.B. längerer Zeitdauer durchgeführt werden als bei höherer Bremswahrscheinlichkeit.
  • Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Wischen einer Fahrzeugbremse bei Nässe umfasst eine Sensorik, aus deren Signal eine Bremswahrscheinlichkeit oder eine analoge Größe ermittelt werden kann, sowie ein Steuergerät zum Ansteuern einer Fahrzeugbremse, das in vorstehend beschriebener Weise programmtechnisch eingerichtet ist.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 ein Flußdiagramm zur Darstellung der wesentlichen Verfahrensschritte eines Verfahrens zum Wischen von Fahrzeugbremsen;
  • 2 eine Anordnung zum Durchführen eines Wischvorgangs; und
  • 3 eine aus dem Stand der Technik bekannte Scheibenbremse.
  • 1 zeigt die wesentlichen Verfahrensschritte, die bis zum Auslösen eines Bremsen-Wischvorgangs (Schritt 5) durchlaufen werden. In Schritt 1 wird zunächst überprüft, ob bestimmte Grundvoraussetzungen vorliegen, um überhaupt einen Wischvorgang durchzuführen. Eine der Grundvoraussetzungen ist das Vorliegen von Nässe. Nässe kann beispielsweise durch einen Feuchtigkeitssensor oder eine andere Größe festgestellt werden, die den Zustand "Nässe" repräsentiert. So kann z.B. die Aktivierung des Scheibenwischers anzeigen, dass Nässe vorhanden ist.
  • Eine weitere Grundbedingung kann z.B. eine Mindestgeschwindigkeit (z.B. 50 km/h) sein, die das Fahrzeug haben muss, um einen Wischvorgang auszulösen. Darüber hinaus können weitere Kriterien vorgegeben sein, wie z.B. dass die Bremsen momentan nicht betätigt werden.
  • Sofern die Grundbedingungen in Schritt 1 nicht erfüllt sind, (N) läuft das Verfahren in den Zustand 4 und es erfolgt kein Wischvorgang. Die Routine beginnt dann wieder von neuem.
  • Sofern die vorgegebenen Grundbedingungen in Schritt 1 erfüllt sind (Fall J) wird in Schritt 2 überprüft, wie hoch die Bremswahrscheinlichkeit für einen bevorstehenden Bremseingriff ist. Überschreitet die Bremswahrscheinlichkeit einen vorgegebenen Schwellenwert (SW1), so wird ein Wischvorgang durchgeführt.
  • Bezüglich der Bremswahrscheinlichkeit sei hier nochmals angemerkt, dass nicht unbedingt ein diskreter Wahrscheinlichkeitswert ermittelt und Schwellenwert überwacht werden muss. Prinzipiell kann jedes Signal, aus dem sich eine Bremswahrscheinlichkeit ableiten lässt, ausgewertet und als Auslösebedingung für das Bremsenwischen herangezogen werden.
  • Die Bremswahrscheinlichkeit lässt sich z.B. aus der Änderung der Fahrpedalstellung ableiten. Wie sich gezeigt hat, gibt die Geschwindigkeit, mit der ein Fahrer vom Fahrpedal geht, Aufschluss darüber, ob ein Bremsvorgang bevorsteht oder nicht. Insbesondere bei einem schnellen, ruckartigen Loslassen des Gaspedals ist dabei mit einem unmittelbar bevorstehenden Bremsvorgang zu rechnen.
  • Wahlweise können auch andere Größen, wie z.B. das Signal eines Hindernissensors als Auslösebedingung für das Bremsenwischen herangezogen werden.
  • Sofern die Bremswahrscheinlichkeit BW größer ist als ein Schwellenwert sw1 (Fall J) wird in Schritt 5 ein Wischvorgang ausgelöst.
  • Sofern die Bedingung von Schritt 2 nicht erfüllt ist (Fall N), wird in Schritt 3 überprüft, ob möglicherweise eine weitere Bedingung erfüllt ist, die einen regelmäßigen Wischvorgang auslöst. Die weitere Bedingung kann z.B. eine Zeitdauer t, die seit dem letzten Bremsvorgang abgelaufen sein muss, oder eine Entfernung s sein, die das Fahrzeug seit dem letzten Bremsvorgang zurückgelegt haben muss. Wenn eine der Bedingungen in Schritt 3 erfüllt ist, wird ein Wischvorgang in Schritt 5 eingeleitet. Andernfalls (N) beginnt die Routine wieder von neuem mit Schritt 1.
  • Ein Wischvorgang unter den Bedingungen von Schritt 3 kann z.B. mit einem niedrigeren Druck über einen längeren Zeitraum ausgeführt als der Wischvorgang bei hoher Bremswahrscheinlichkeit. Der routinemäßige Wischvorgang nach Schritt 3 ist daher für den Fahrer weniger bemerkbar.
  • 2 zeigt eine Anordnung zum Wischen von Bremsen bei Nässe. Die Anordnung umfasst ein Steuergerät 10, dem verschiedene Sensorsignale A, B von Sensoren 11, 12 zugeführt werden. Das Steuergerät 10 wertet die Signale aus und aktiviert eine Bremse 18, wenn die Bedingungen von Schritt 2 oder Schritt 3 (1) erfüllt sind.
  • Der Sensor 11 ist dabei ein Fahrpedalsensor, aus dessen Signal A eine Bremswahrscheinlichkeit abgeschätzt werden kann. Der Sensor 12 repräsentiert eine Anzahl von Sensoren, aus deren Signalen B sich weitere für das vorstehend beschriebene Verfahren relevante Größen, wie z.B. der Zustand „Nässe", die Fahrzeuggeschwindigkeit, eine Bremsbetätigung, etc. ableiten lassen. Die Sensoren 12 können somit z.B. Raddrehzahlsensoren, einen Feuchtigkeitssensor, einen Bremsbetätigungssensor, etc. umfassen.
  • Das Steuergerät 10 verarbeitet die Sensorsignale A, B, führt die bezüglich 1 beschriebenen Schwellenwertvergleiche durch und steuert gegebenenfalls den Bremsen-Wischvorgang.
  • 3 dient lediglich zur Veranschaulichung einer herkömmlichen Scheibenbremse. Diese umfasst im wesentlichen einen Bremssattel 15, in dem eine Bremsbacke 17 mit einem darauf angeordneten Bremsbelag 16 beweglich gelagert ist. Der andere Bremsbelag 16 sitzt auf der gegenüberliegenden Seite der Bremsscheibe 14 am Bremssattel 15. Durch eine Beaufschlagung mit Hydraulikdruck p werden die Bremsbeläge 16 an die Bremsscheibe 14 angepresst, um einen Wischvorgang oder eine Bremsung durchzuführen. Der Bremsdruck bei einem Wischvorgang liegt bei wenigen bar, wie z.B. 5 bar.
  • 1-5
    Verfahrensschritte
    10
    Steuergerät
    11
    Fahrpedalsensor
    12
    Beschleunigungssensor
    14
    Bremsscheibe
    15
    Bremssattel
    16
    Bremsbeläge
    17
    Bremsbacken
    18
    Scheibenbremse

Claims (7)

  1. Verfahren zum Wischen von Bremsen (18) eines Fahrzeugs bei Nässe, wobei die Bremsbeläge (16) unter geringem Druck an das gebremste Element (14), insbesondere eine Bremsscheibe, angelegt werden, dadurch gekennzeichnet, dass eine Bremswahrscheinlichkeit (BW) oder eine Größe (A), aus der eine Bremswahrscheinlichkeit (BW) abgeschätzt werden kann, ermittelt und ein Wischvorgang unter der Bedingung durchgeführt wird, dass die Bremswahrscheinlichkeit (BW) oder die Größe (A) einen vorgegebenen Schwellenwert (sw1) überschreitet.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Änderung der Fahrpedalstellung als Maß für die Bremswahrscheinlichkeit (BW) ermittelt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ermittelt wird, ob ein Zustand "Nässe" vorliegt.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wischvorgang auch dann durchgeführt wird, wenn die Bremswahrscheinlichkeit (BW) oder die Größe (A) kleiner ist als der vorgegebene Schwellenwert (sw1), aber wenigstens eine weitere Bedingung erfüllt ist.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wischvorgang ausgelöst wird, wenn die seit dem letzten Bremsvorgang abgelaufene Zeit oder die seit dem letzten Bremsvorgang vom Fahrzeug zurückgelegte Strecke größer ist als ein vorgegebener Schwellenwert (sw2, sw3).
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Wischvorgang in Abhängigkeit von der Bremswahrscheinlichkeit (BW) oder der Größe (A) mit unterschiedlichen Parametern (C) durchgeführt wird.
  7. Vorrichtung zum Wischen von Bremsen (13, 18) eines Fahrzeugs bei Nässe, wobei die Bremsbeläge (16) unter geringem Druck an das gebremste Element (14), insbesondere eine Bremsscheibe, angelegt werden, umfassend ein Steuergerät (10) sowie eine vom Steuergerät (10) angesteuerte Bremse (13), dadurch gekennzeichnet, dass eine Sensorik (11) zum Erkennen eines bevorstehenden Bremsvorgangs vorgesehen ist, deren Sensorsignal (A) vom Steuergerät (10) verarbeitet wird, wobei das Steuergerät (10) einen Wischvorgang auslöst, wenn das Sensorsignal (A) oder eine Bremswahrscheinlichkeit (BW) einen vorgegebenen Schellenwert (SW1) überschreitet.
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