DE10035179A1 - Verfahren zur Schmierfilmerkennung auf Bremsscheiben bzw.zur Überwachung der Reibungszahl mu vom Bremsklotz auf der Bremsscheibe - Google Patents
Verfahren zur Schmierfilmerkennung auf Bremsscheiben bzw.zur Überwachung der Reibungszahl mu vom Bremsklotz auf der BremsscheibeInfo
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- B60T2201/124—Rain brake support [RBS]; Cleaning or drying brake discs, e.g. removing water or dirt
Abstract
Die Erfindung beschreibt ein Verfahren, das die Erkennung eines Schmierfilms auf den Bremsscheiben eines Fahrzeuges ermöglicht durch einen temporären oder zeitlichen Vergleich von Bremswirkung zu Bremsdruck, wodurch die Reibungszahl mu von Bremsklotz auf Bremsscheibe überwacht wird und hinsichtlich eines zeitlichen Ansteigens untersucht wird. Der Fahrer kann gewarnt werden oder das System kann auch selbständig immer wieder den neu entstehenden Schmierfilm beseitigen.
Description
Durch Streusalz auf der Fahrbahn kann sich zum Beispiel ein Schmierfilm auf den
Bremsscheiben bilden. Dieser Schmierfilm wird beim Bremsen langsam entfernt, so
daß die Bremswirkung erst verspätet einsetzt und sich der Bremsweg verzögert
(siehe hierzu Artikel in der ADAC-Motorwelt 1. 1. 2000, Seite 42). Als Fahrer merkt
man den Schmierfilm an der verspätet einsetzenden Bremswirkung. Wie dem Erfinder
schon passiert - kann in extrem Situationen die Bremswirkung auf einer Strecke von
300 m ausbleiben. Es ist also ratsam frühzeitig zu erkennen, ob ein Schmierfilm
vorliegen kann und zumindest den Fahrer zu warnen, daß dementsprechende
Witterungsbedingungen vorliegen. Dieser Effekt wird im Allgemeinen nur vom Fahrer
bemerkt, wenn das Fahrzeug vorne und hinten Scheibenbremsen hat. Der Erfinder hat
diesen Effekt an Fahrzeugen mit hinten Trommelbremsen nie bewußt bemerkt.
Als naheliegendste Veröffentlichung wird DE 197 55 112 A1 angesehen, bei der
explizit ein Nachlassen der Bremswirkung ausgewertet wird. In dem hier
beschriebenen Verfahren wird jedoch nach einer zunehmenden Bremswirkung
gesucht, um so den Abbau des Schmierfilms zu erkennen. Bei Schmierfilmen auf der
Bremsscheibe steigt die Bremswirkung zeitlich an, - beim "Fading" jedoch - wie in DE 197 55 112 -
nimmt die Bremswirkung mit der Zeit ab (zumeist durch
Temperaturentwicklung). Der Effekt des "Fadings" tritt insbesondere bei
Trommelbremsen auf, wohingegen der Effekt des Schmierfilms insbesondere bei
Fahrzeugen mit Scheibenbremsen beobachtet wird.
Die DE 44 27 170 C1 beschreibt eine Sensoreinheit und das Erfassen einer
bremsbetätigungsfreie Zeit. Im Gegensatz dazu wird im beschriebenen Verfahren nicht
die Nässe während eines Bremsvorgangs ermittelt, sondern über eine Sensorheit
zuvor. Beim hier beschriebenen Verfahren wird die Information über Nässe nicht in
einer bremsbetätigungsfreien Zeit erfaßt sondern im selben oder einem
vorangegangenem Bremsvorgang.
In der DE 199 16 700 A1 wird sporadisch die Bremse bestätigt ohne jedoch einen
Vergleich mit der tatsächlich erzielten Bremswirkung zu vergleichen.
In DE 198 46 392 A1 wird eine Abtrockenfunktion über eine Information über
Nässegrad aktiviert. Es wird jedoch nicht die erzielte Bremswirkung ermittelt, um den
Nässegrad beim letzten Bremsvorgang zu kennen.
Bei jedem Bremsen vom Fahrzeug wird der zeitliche Verlauf des Bremsdrucks und die
tatsächliche Bremsverzögerung gemessen. Liegt hier ein Mißverhältnis vor, so daß die
tatsächlich erreichte Bremsverzögerung nicht zum Bremsdruck paßt, wird der Fahrer
gewarnt. Alternativ kann auch der zeitliche Verlauf des Verhältnisses der
Bremsverzögerung zum Bremsdruck überwacht werden - wird ein steigendes
Verhältnis beobachtet, das auf einen Grenzwert zuläuft, kann hieraus die Zeit ermittelt
werden, die notwendig war um den Schmierfilm zu entfernen. Auch in diesem Fall
wird der Fahrer gewarnt. Um die Bremsverzögerung durch den Bremsdruck bereinigt
von irgendwelchen Hangabtriebsbeschleunigungen zu erhalten, muß die
Beschleunigung des Fahrzeuges direkt vor dem Einsetzen des Bremsens
(gegebenenfalls unter Berücksichtigung der momentanen Motorleistung)
abgeschätzt/berechnet werden. Bei der Ermittlung des zeitlichen Verlaufes der
Bremswirkung zum Bremsdruck kann das Fahrzeuggewicht ausgerechnet werden -
bzw. kann das Fahrzeuggewicht auch anderweitig ermittelt und bereitgestellt werden
(z. B. Kraftmessung an Stoßdämpfern oder über die gezielte Beschleunigung bei
bekannter Motorleistung). Ist das Fahrzeuggewicht nicht zu ermitteln, wird für die
Berechnung der minimal zu erreichenden Bremswirkung, das maximale zulässige
Gesamtgewicht genommen - zzgl. einer möglichen Anhängers, dessen Anwesenheit
beim Bremsen über die Anhängersteckdose abgefragt werden kann.
Sobald der Fahrer gewarnt wird, kann zugleich eine Steuerung ansprechen, die in
bestimmten zeitlichen Abständen die Bremse betätigt tun so den Schmierfilm immer
wieder zu entfernen. Um den Fahrer nicht das Bremsen spüren zu lassen, kann
gleichzeitig die Motorleistung in dem Moment erhöht werden.
Ferner können zusätzlich noch Informationen über die Witterungsverhältnisse genutzt
werden. Diese Schmierfilme treten zumeist durch Streusalz auf, - d. h. die
Temperaturen müssen um den Gefrierpunkt liegen. Des weiteren muß das Streusalz
von der Straße mit Feuchtigkeit zusammen auf die Bremsscheiben kommen, - d. h. es
muß Gischt/Sprühwasser vorkommen. Sobald Gischt/Sprühwasser vorkommt, wird
der Scheibenwischer vom Fahrer oder einem Sensor betätigt werden müssen.
Hierdurch lassen sich die geeigneten Witterungsverhältnisse abprüfen.
Viele Autofahrer haben noch nicht bewußt das verspätete Einsetzen der
Bremswirkung aufgrund eines Schmierfilmes bemerkt. Kennt man jedoch den Effekt
und achtet bewußt auf diesen Effekt, so wird man erschrecken wie häufig sich ein
Schmierfilm leicht gebildet hat. Da es vielleicht besser ist, daß die meisten Fahrer erst
gar nicht lernen, wie lange die Bremswirkung unterbleiben kann durch einen
Schmierfilm, sollte der Fahrer entweder gewarnt werden oder der Schmierfilm
automatisch entfernt werden. Insbesondere wird bei diesem Verfahren nicht eine
automatische Bremsenbetätigung nach einer bestimmten Zeit immer aktiviert, was zu
einem erhöhten Verschleiß führt. Da davon auszugehen ist, daß der Fahrer ab und zu
bremst und die Witterungsbedingungen sich nicht schlagartig verändern (z. B.
hinsichtlich Streusalz auf der Straße), scheint es ausreichend zu sein den Fahrer zu
warnen (oder vom System aus in die Bremse einzugreifen), wenn im vorherigen
Bremsvorgang ein leichter Ansatz vom Schmierfilm auf den Bremsscheiben bemerkt
wird. Aus Erfahrung des Erfinders scheint das ausreichend zu sein, um den Aufbau
eines dicken Schmierfilms zu vermeiden. Das Ausbleiben der Bremswirkung über eine
Strecke von 300 m (- wie dem Erfinder passiert ist -), würde z. B. beim Auffahren auf
ein Stauende - ein Auffahrunfall wohl unvermeidbar sein.
Es ist richtig, daß dieses System völlig überflüssig ist beim typisch deutschem Fahrstil
- ca. eine Minute Vollgas bis zum Erreichen des Vordermanns und dann scharfes
Abbremsen, so daß der Sicherheitsabstand auf zweimal die Fahrzeuglänge sinkt -
Wiederholen dieses Vorgangs über die gesamte Fahrt. Fahrer mit einem solchen
Fahrstil und ausreichend Motorleistung (zum sicheren Einholen des Vordermanns)
werden wohl nie einen Schmierfilm auf den Bremsscheiben haben.
Claims (10)
1. Verfahren zur Schmierfilmerkennung auf Bremsscheiben und/oder der Messung
der Reibungszahl µ von Bremsklotz auf Bremsscheibe, dadurch gekennzeichnet,
daß ein zeitlicher Verlauf und/oder ein aktuelles Verhältnis der erzielten
Bremswirkung im Vergleich zum Bremsdruck des Fahrzeuges hinsichtlich eines
steigenden Verhältnisses ausgewertet wird.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zeitlich
steigendes Verhältnis von Bremswirkung zum Bremsdruck unter Berücksichtigung
einer gewissen tolerierten Hysterese als Signal zum Ansprechen des Systems dient.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wenn das
Verhältnis von Bremswirkung zum Bremsdruck nach einer bestimmten Zeit nicht
einen bestimmten Schwellwert überschritten hat, ein Ansprechen des Systems zur
Folge hat.
4. Verfahren nach Patentanspruch 1 und/oder 2 und/oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das System nach dem Ansprechen den Fahrer warnt.
5. Verfahren nach Patentanspruch 1 und/oder 2 und/oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das System nach dem Ansprechen in bestimmten
Zeitabständen immer wieder leicht bremst (ggf. auch einzelne Räder), um so einen
Schmierfilm immer wieder zu beseitigen.
6. Verfahren nach Patentanspruch 1 und/oder 2 und/oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das System überprüft, ob geeignete Witterungsbedingungen
überhaupt vorliegen.
7. Verfahren nach Patentanspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zeit bestimmt wird nach dem Start des Bremsens die Bremswirkung zum
Bremsdruck in einem gewissen Rahmen als konstantes Verhältnis angesehen
werden kann.
8. Verfahren nach Patentanspruch 1 und/oder 2 und/oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Masse des Fahrzeuges ermittelt, um zu erkennen, ob die
Bremswirkung zur erzielten Bremswirkung paßt oder in einem groben
Mißverhältnis steht.
9. Verfahren nach Patentanspruch 1 und/oder 2 und/oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Hangabtriebsbeschleunigung und/oder der Luftwiderstand
des Fahrzeuges ermittelt wird durch die Motorleistung und/oder die
Beschleunigung des Fahrzeuges und/oder des Bremsdrucks und/oder der
Geschwindigkeit.
10. Verfahren nach Patentanspruch 1 und/oder 2 und/oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß abgeprüft wird, ob ein Anhänger vorhanden ist und diesen
gegebenfalls bei der Fahrzeuggespannmasse berücksichtigt und/oder die Steuerung
in ihrer Funktion beeinflußt/verzweigt hinsichtlich des Einruckens des (gebremsten)
Anhängers beim Bremsvorgang.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE2000135179 DE10035179A1 (de) | 2000-07-20 | 2000-07-20 | Verfahren zur Schmierfilmerkennung auf Bremsscheiben bzw.zur Überwachung der Reibungszahl mu vom Bremsklotz auf der Bremsscheibe |
Applications Claiming Priority (1)
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DE2000135179 DE10035179A1 (de) | 2000-07-20 | 2000-07-20 | Verfahren zur Schmierfilmerkennung auf Bremsscheiben bzw.zur Überwachung der Reibungszahl mu vom Bremsklotz auf der Bremsscheibe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE10035179A1 true DE10035179A1 (de) | 2002-01-31 |
Family
ID=7649506
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE2000135179 Withdrawn DE10035179A1 (de) | 2000-07-20 | 2000-07-20 | Verfahren zur Schmierfilmerkennung auf Bremsscheiben bzw.zur Überwachung der Reibungszahl mu vom Bremsklotz auf der Bremsscheibe |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE10035179A1 (de) |
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