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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1 und eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 17 zum wirkmediengestützten Umformen eines Halbzeuges.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum
mediengestützten
Mehrkammerumformen von mehrlagigen Strukturen.
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Bevorzugte
Anwendung findet die vorliegende Erfindung im Fahrzeugbau für Straße oder
Schiene, im Flugzeugbau oder im Apparatebau zur Herstellung von
geometrisch komplex gestalteten Bauteilen und Baugruppen, insbesondere
von in Leichtbauweise hergestellten Bauteilen und Baugruppen aus
mehrlagigen Blechzuschnitten.
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In
diesen Bereichen steigen die Anforderungen an derartige Bauteile
und Baugruppen, beispielsweise die Anforderungen der Automobilindustrie
an Komponenten für
die Rohkarosserie, ständig
an. Zielvorstellung ist ein möglichst
geringes Gewicht dieser Bauteile und Baugruppe bei optimierten technologischen
Eigenschaften und minimierten Herstellkosten.
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Ein
in der Automobilindustrie unter Verwendung verschiedener Fluide
im Serieneinsatz eingesetztes Verfahren zum mediengestützten Umformen ist
das Hydroformen.
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Das
Hydroformen wird hierbei auch zum Herstellen von belastungsangepaßten Baugruppen
wie ,Tailored Blanks' eingesetzt.
Belastungsangepaßte Baugruppen
sind (mehrlagige) Werkstücke,
welche aus einem Halbzeug mit zumindest zwei miteinander verbundenen
Bauelementen (insbesondere ebene oder vorgeformte Blechzuschnitte)
bestehen. Dicke und Festigkeit der Bauelemente sowie eine relative Anordnung
der Bauelemente zueinander sind an eine Belastung im Herstellungsprozeß und besonders
an eine Belastung im Rahmen der späteren Verwendung der belastungsangepaßten Baugruppe
angepaßt.
Die einzelnen Bauelemente dieser belastungsangepaßten Baugruppen
werden üblicherweise durch
Laserschweißen
oder Kleben miteinander verbunden. Die belastungsangepaßten Baugruppen sind
insbesondere als mehrlagige Strukturen aus mehreren, sich überlappenden
Blechzuschnitten ausgebildet.
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Diese
belastungsangepaßten
Baugruppen werden hydrogeformt mit lasergeschweißter geradliniger oder gekrümmter Stumpfnaht
(,Welded Blanks'),
als geklebte oder geschweißte Überlappstruktur
(,Bonded Blanks',
,Patchwork'), als
gewalztes Halbzeug (,Rolled Blanks') und als Rohrhalbzeug (,Tailored Tubes').
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Das
Hydroformen solcher mehrlagiger Strukturen ist wesentlich durch
ein Auftreten von lokalen Versagenserscheinungen begrenzt. Derartige
lokale Versagenserscheinungen sind beispielsweise Einschnürungen,
Risse und Faltenbildung. Diese Versagenserscheinungen können innerhalb
eines der Bauelemente der mehrlagigen Strukturen oder an den Schnittstellen
zwischen den Bauelementen der mehrlagigen Strukturen auftreten.
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Diese
bei bekannten Hydroformverfahren schon bei relativ niedrigen Umformgraden
auftretenden lokalen Versagenserscheinungen begrenzen die mittels
des Hydroformen maximal erreichbaren Umformgrade und auch die erreichbare
Komplexität
der realisierbaren Geometrien der belastungsangepaßten Baugruppen.
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Außerdem sind
die Eigenschaften der mit bekannten Hydroformverfahren hergestellten
belastungsangepaßten
Baugruppen, insbesondere hinsichtlich Steifigkeit, Festigkeit und
optischem Erscheinungsbild durch den ausschließlich in einer Bewegungsrichtung
ablaufenden Umformprozeß bedingt
und geprägt.
Folglich können
die komplexen Möglichkeiten,
die mehrlagige Strukturen aufgrund ihrer Variabilität hinsichtlich
Werkstoffauswahl, Dimensionierung der einzelnen Bauelemente und
relativer Anordnung zwischen den Bauelementen theoretisch bieten
können,
zumindest nicht vollständig
erschlossen werden.
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Aus
der
DE 26 20795 A1 ist
ein Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers aus einem ebenen Blech
aus duktilem Material bekannt, wobei das umzuformende und zwischen
zwei Klemmplatten gehaltene Blech mit Hilfe einer Matrize bei entsprechender Differenzdruckbeaufschlagung
auf den gegenüberliegenden
Seitenflächen
des Bleches plastisch zu einem Zwischenprodukt verformt wird. Aus
dem Zwischenprodukt wird anschließend hieran mittels einer auf
der gegenüberliegenden
Seite des Bleches angeordnete Patrize und unter Umkehrung der Differenzdruckbeaufschlagung
der herzustellenden Formkörper
durch weitere plastische Verformung hergestellt. Dabei erhält das Zwi schenprodukt
durch die Matrize in dem ersten Umformschritt die Gestalt, welche
zur Gestalt des fertigen Formkörpers
(in dem zweiten Umformschritt) hinführt. Die Differenzdruckbeaufschlagung
erfolgt derart, daß auf
einer Seite des Bleches ein Überdruck
angelegt und die gegenüberliegende
Seite entlüftet
wird.
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Weiterhin
ist aus der
DE 689
03 647 T2 ein Umformungsverfahren zur Umformung von Blechen aus
Metall aus superplastischem Material bekannt, bei dem auf beiden
Seiten des superplastischen Materials während der Verformung Druck
angelegt ist. Dadurch wird zunächst
auf beiden Seiten gleichzeitig ein gleicher Gasdruck aufgebracht.
Nach einer gewissen Haltedauer wird der Druck auf einer Seite gemäß einem
vorbestimmten Druck-Zeit-Kurve vermindert. Gleichzeitig wird der
Druck auf der gegenüberliegenden
Seite erhöht. Über die
Druck-Zeit-Kurven wird die Belastung des Bleches geregelt.
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Zudem
ist aus der
DE 195
16 064 C2 ein Verfahren zur Herstellung eines flaschenförmigen Blechbehälters bekannt,
wobei ein bereits vorgeformter Hohlkörper durch hydromechanisches
Ausbauchen in einer Hohlform umgeformt wird. Die Innenkontur der
Hohlform entspricht im wesentlichen der endgültigen Außenkontur des herzustellenden
Behälters. Dabei
wird ein mit Flüssigkeit
gefüllter
Gummibeutel in den vorgeformten Hohlkörper eingeführt. Der zwischen der Außenwand
des Hohlkörpers
und der Innenkontur der Hohlform gebildete Außenraum ist druckdicht abgeschlossen
und wird vollständig
mit Flüssigkeit
gefüllt.
Gemäß einem
offenbarten Ausführungsbeispiel
beträgt
der Außendruck
1000 bar und der Innendruck 1200 bar, d.h. der Differenzdruck beträgt rd. 200
bar.
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine
Vorrichtung der vorgenannten Art anzugeben, mit welchen hohe Umformgrade
und hohe Komplexität
der zu bildenden Struktur erreichbar sind.
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In
verfahrenstechnischer Hinsicht wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch
ein Verfahren gemäß dem Patentanspruch
1 gelöst.
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Die
vorgenannte Aufgabe wird in vorrichtungstechnischer Hinsicht durch
eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches 17 gelöst.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
sind in den abhängigen
Ansprüchen
dargelegt.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele
im Zusammenhang mit den beigefügten
Zeichnungen näher
erläutert.
In diesen zeigen:
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1 eine
Teilschnittdarstellung eines Hydroformwerkzeuges zum Umformen eines
mehrlagigen Halbzeuges mit einem rohrförmigen Grundkörper und
zwei damit verbundenen Verstärkungsbauteilen
in einem Ausgangszustand vor dem Hydroformen,
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2 eine
Teilschnittdarstellung des Hydroformwerkzeuges gem. 1 mit
dem umgeformten mehrlagigen Halbzeug gem. 1,
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3 eine
Schnittdarstellung eines weiteren Hydroformwerkzeuges zum Umformen
einer mehrlagigen Struktur aus mehreren ebenen Blechzuschnitten
und damit gefügten
ebenen Verstärkungsblechen in
einem Ausgangszustand vor dem Umformen,
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4 das
Hydroformwerkzeug und die mehrlagige Struktur gemäß 3 nach
dem Umformen,
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5 eine
Schnittdarstellung eines weiteren Hydroformwerkzeuges zum Umformen
einer mehrlagigen Struktur aus einem mehrfach verstärkten Grundblech,
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6 das
Hydroformwerkzeug und die mehrlagige Struktur gemäß 5 in
einem Zwischenzustand bei beginnender Umformung, und
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7 eine
Schnittdarstellung des Hydroformwerkzeuges nach 5 und 6 mit
einer Volumenkompensationseinrichtung.
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In
den 1 und 2 wird ein Schnitt durch ein
Ausführungsbeispiel
eines geteilten Hydroformwerkzeuges 1 mit einem darin aufgenommenen mehrlagigen
Halbzeug gezeigt. Das mehrlagige Halbzeug weist einen rohrförmigen Grundkörper 7 mit
zwei Verstärkungsbauteilen 9, 10 auf.
Dieses mehrlagige Halbzeug 7, 9, 10 ist
in 1 in einem Anfangszustand vor dem wirkmediengestützten Umformen
und in 2 in einem Endzu stand nach Umformung zur fertigen
belastungsangepaßten
Baugruppe gezeigt. Allerdings können
sich auch weitere Bearbeitungsschritte anschließen, beispielsweise können sich
weitere mechanische, thermische oder chemische Bearbeitungsschritte,
insbesondere Oberflächenbehandlungsschritte,
wie die Ausbildung von Funktionsschichten anschließen.
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Das
wirkmediengestützten
Umformen ist vorliegend als Hydroformen mittels Hochdruckfluid ausgebildet.
Das vorliegende Verfahren ist allerdings nicht auf das Hydroformen
beschränkt.
Vielmehr kann das mediengestützte
Umformen allgemein mit gasförmigen,
flüssigen
oder festen Wirkmedien durchgeführt
werden, wobei als feste Wirkmedien hochelastische Kunststoffe eingesetzt
werden können.
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Die
mittels Hydroformen hergestellte belastungsangepaßte Baugruppe
weist, wie in 2 gezeigt, den im Mittelbereich
desselben umgeformten rohrförmigen
Grundkörper 7 mit
den ebenfalls umgeformten aufgeklebten Verstärkungsbauteilen 9, 10 auf.
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Diese
Verstärkungsbauteile 9, 10 weisen eine
unregelmäßige, an
den rohrförmigen
Grundkörper 7 angepaßte Form
auf, wobei die Verstärkungsbauteile 9, 10 an
den Schwachstellen der zu formenden Baugruppe aus der mehrlagigen
Struktur positioniert sind und entsprechend einer Belastung beim Umformen
und unter Betriebslast bei der späteren Verwendung der Baugruppe
ausgelegt werden.
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Dabei
können
die Verstärkungsbauteile 9, 10 auf
unterschiedliche Weise mit dem Grundkörper 7 verbunden werden,
insbesondere können
die Verstärkungsbauteile 9, 10 aufgeklebt
oder geschweißt werden.
In den 1 und 2 sind die Verstärkungsbauteile 9, 10 jeweils über eine
Klebefuge 12 mit dem rohrförmigen Grundkörper 7 verbunden.
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Das
in den 1 und 2 gezeigte Hydroformwerkzeug 1 ist
geteilt mit zwei Werkzeughälften ausgebildet.
Die umzuformende mehrlagige Struktur wird, wie in den 1 und 2 dargestellt,
in das geteilte Hydroformwerkzeug 1 eingelegt. Das im Hydroformwerkzeug
aufgenommene Halbzeug 7, 9, 10 unterteilt
dabei das Hydroformwerkzeug 1 in zwei Fluidkammern 3, 5,
wobei die sogenannte G-Kammer 3 im Halbzeug 7 innenliegend,
und die sogenannte K-Kammer 5 zum Halbzeug 7 außenliegend im
Hydroformwerkzeug 1 angeordnet sind.
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Die
während
des Umformvorganges vom Volumen her größer werdende G-Kammer 3 wird
vom rohrförmigen
Halbzeug 7 selbst und zwei stirnseitig angeordneten Abdichtstempeln 2 begrenzt,
welche die offenen Stirnseiten des rohrförmigen Halbzeuges gegen die
Umgebung des Formwerkzeuges 1 abdichten. Die Abdichtstempel 2 sind
axial bewegbar angeordnet, wobei die Abdichtstempel während des Umformvorganges
axial den Stirnflächen
nachgeführt
werden.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel
gemäß den 1 und 2 verkürzt sich
der rohrförmige Grundköper 7 axial
aufgrund der Umformung in seinem Mittelbereich. Dementsprechend
werden die Abdichtstempel 2 nachgeführt, d.h. ein axialer Abstand
zwischen den gegenüberliegenden
Abdichtstempeln 2 wird verkürzt.
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Um
eine Dichtigkeit der innenliegenden G-Kammer 3 sicherzustellen,
erfolgt hierbei eine maximale Nachführung der Abdichtstempel 2 bezüglich der
Stirnseiten des Grundkörpers 7.
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Die
während
des Umformvorganges vom Volumen her kleiner werdende K-Kammer 5 wird
vom umzuformenden Halbzeug 7, 9, 10 und
einer im Hydroformwerkzeug 1 ausgebildet Ausnehmung gebildet.
Eine Kontur der im Hydroformwerkzeug 1 ausgebildeten Ausnehmung
ist dabei an eine Außenkontur der
belastungsangepaßten
Baugruppe angepaßt.
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Wie
den 1 und 2 entnehmbar, ist das Verstärkungsbauteil 9 der
innenliegenden G-Kammer 3 zugewandt.
Das Verstärkungsbauteil 10 wiederum
ist der außenliegenden
K-Kammer 5 zugewandt.
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Die
G-Kammer wird über
eine Fluidzuführeinrichtung 4 mit
dem Wirkmedium (im vorliegenden Ausführungsbeispiel ein Hochdruckfluid)
versorgt, wobei diese Fluidzuführeinrichtung
zumindest die Zuführleitung 4 aufweist,
welche einen der Abdichtstempel 2 durchsetzt.
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Vorliegend
kann die Versorgung der G-Kammer 3 mit Hochdruckfluid allerdings
auch beidseitig, also über
zumindest eine Zuführleitungen 4 pro
Abdichtstempeln 2 erfolgen.
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Hierbei
können
diese Zuführleitungen 4 separat
voneinander oder miteinander verbunden ausgebildet sein.
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Die
K-Kammer 5 wird über
eine weitere Fluidzuführeinrichtung 6 mit
zumindest einer Zuführleitung
versorgt, wobei die zumindest eine Zuführleitung eine Werkzeughälfte des
Hydroformwerkzeuges durchsetzt. Die Fluidzuführeinrichtung 6 der
K-Kammer 5 kann jedoch auch mehrere, in unterschiedlichen
Bereichen des Hydroformwerkzeuges 1 angeordnete Zuführleitungen
aufweisen, wodurch eine rasche und vollständige Befüllung der K-Kammer 5 auch
bei komplizierten Geometrien der herzustellenden belastungsangepaßten Baugruppe
sichergestellt werden kann. Beispielsweise könnten sich abhängig von
der auszubildenden Geometrie beim Umformen voneinander getrennte
Teilbereiche der K-Kammer 5 ergeben, deren Versorgung mit
Hochdruckfluid über entsprechend
angeordnete Zuführleitungen
sichergestellt werden kann.
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Neben
den Fluidzuführeinrichtungen 4, 6 sind
auch Entlüftungseinrichtungen
(nicht gezeigt) vorgesehen, mittels denen in den Kammern 3, 5 vorhandene
Luft oder andere Umgebungsmedien abführbar sind. Die Entlüftungseinrichtungen
umfassen jeweils zumindest eine Entlüftungsbohrung, welche die G-Kammer 3 bzw.
die K-Kammer 5 mit der Umgebung verbindet. Diese Entlüftungsbohrungen
sind verschließbar
ausgebildet, wobei diese die G-Kammer und die K-Kammer druckdicht
abdichten können.
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Die
konkrete Ausbildung (Anzahl, Anordnung und Auslegung der Bohrungen)
der Fluidzuführeinrichtungen 4, 6 und
der Entlüftungseinrichtungen
sind an den jeweiligen Einzelfall angepaßt und frei wählbar.
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Im
folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des
Verfahrens zum mediengestützten
Mehrkammerumformen mehrlagiger Strukturen anhand der 1 und 2 näher beschrieben.
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Die
mehrlagige Struktur aus dem rohrförmigen Grundkörper 7 mit
den aufgeklebten Verstärkungsblechen 9, 10 wird
in das geöffnete
Hydroformwerkzeug eingelegt. Nach dem Schließen des Hydroformwerkzeuges 1 und
dem Zusammenfahren der Abdichtstempel 2 werden die G-Kammer
und die K-Kammern 3, 5 mittels der Hochdruckfluidzuführleitungen 4, 6 vollständig gefüllt, wobei
zum Beseitigen von Luft eine Spülung
der Fluidkam mern 3, 5 über die (nicht im Einzelnen
dargestellten) Entlüftungsöffnungen
vorgenommen wird.
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Nach
einem vollständigen
Befüllen
der Kammern 3, 5 mit Fluid wird in beiden Kammern
ein gleicher Druck aufgebaut. Hierbei sollte bei Blechdicken des
Halbzeuges 7, 8 bis 2 mm die Druckdifferenz beim
Befüllen
kleiner 4% der Streckgrenze des Halbzeuges 7, 8 sein.
Bei Blechdicken des Halbzeuges 7, 8 über 2 mm
sollte die Druckdifferenz beim Befüllen kleiner 8% der Streckgrenze
des Halbzeuges 7, 8 sein.
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Der
in den Fluidkammem aufgebaute Druck liegt im vorliegenden Ausführungsbeispiel
in der Höhe
der Streckgrenze des festeren Werkstoffes der mehrlagigen Struktur
(im Regelfall der Verstärkungsbleche 9, 10),
wobei allerdings auch kleinere oder größere Drücke möglich sind. Weist beispielsweise das
Verstärkungsbauteil 9 die
größte Streckgrenze der
beteiligten Werkstoffe auf, etwa in Höhe von 360 MPa, so wird ein
entsprechender Druck in der Höhe von
3600 bar eingestellt. Folglich liegt dann sowohl in der G-Kammer 3 als
auch in der K-Kammer 5 ein Druck in Höhe von rd. 3600 bar an.
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Anschließend wird
weiteres Hochdruckfluid in die G-Kammer 3 (welche ihr Volumen
während
der Umformung vergrößert) eingeleitet.
Ein entsprechendes Volumen an Fluid wird aus der K-Kammer 5 (welche
ihr Volumen während
der Umformung verkleinert) abgelassen.
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Somit
sind beim vorliegenden mediengestützten Mehrkammerumformen von
mehrlagigen Strukturen beide Kammern (im allgemeinen auch mehrere
Kammern) mit Hochdruckmedium aktiv an der Umformung beteiligt, wobei
mindestens eine der Medienkammern vom Volumen her überwiegend
größer wird
(die G-Kammer) und mindestens eine vom Volumen her überwiegend
kleiner wird (K-Kammer). Auf den umzuformenden Bereich des Halbzeuges wirkt
dabei allseitig ein Mediendruck, wobei die G- und K-Kammern vergleichbar
einer Stempel/Gegenhalter-Anordnung zusammenwirken.
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In
den Fluidkammern 3, 5 werden während der mediengestützten Umformung
definierte Druckverläufe über die
Prozesszeit eingestellt, wobei ein Druckunterschied zwischen den
Fluidkammern 3, 5 minimal gehalten wird. Hierbei
soll bei Blechdicken des Halbzeuges 7, 8 bis zu
2 mm die Druckdifferenz beim Umformen 10% der Streckgrenze des Halbzeuges 7, 8 nicht überschreiten.
Bei Blechdicken des Halbzeuges 7, 8 über 2 mm
soll die Druckdifferenz beim Umformen 20% der Streckgrenze des Halbzeuges 7, 8 nicht überschreiten.
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Neben
den Druckverläufen
in den Medienkammern 3, 5 werden auch die Nachschiebewege der
Abdichtstempel 2 gesteuert. Diese Nachschiebewege der Abdichtstempel 2 werden
so gestaltet, daß die
Schiebekraft zur Umformunterstützung
und zum Abdichten groß genug
ist, aber kleiner als die Knickkraft des rohrförmigen Halbzeuges 7 gehalten
wird, da bei zu hoher Nachschiebekraft das Rohr 7 knicken würde (an
anderer Stelle wird hierbei von einem „maximalen" Nachführen der Abdichtstempel gesprochen).
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Da
die Druckunterschiede in den Fluidkammern 3, 5 minimal
gehalten werden (und dementsprechend der Umformvorgang im wesentlichen
auf den gesteuerten Volumina-Änderungen
der Fluidkammern 3, 5 beruht), bildet sich ein
starker sogenannter hydrostatischer Druckspannungszustand im Blechhalbzeug
der mehrlagigen Struktur aus, wodurch die Formänderung bis zu hohen Umformgraden
ermöglicht
wird, ohne daß ein
lokales Versagen auftritt.
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Im
Endstadium des Umformprozesses kann der Druck in der vom Volumen
her abnehmenden K-Kammer 5 bis auf Null reduziert werden,
um die engen Formelemente des Hydroformwerkzeuges ins Halbzeug 7, 9, 10 zu
kalibrieren. Dabei wird ein zu starker Druck in der Fluidkammer 3 vermieden.
Somit wird verhindert, daß im
Bereich des Restvolumens der K-Kammer in 2 (mit dem
Bezugszeichen 11 versehen) der rohrförmige Grundkörper 7 vom
Verstärkungsblech 10 durch
Scherwirkung beschädigt wird.
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An
diese Ausbildung der Außenkontur
der herzustellenden Baugruppe schließt sich im beschriebenen Ausführungsbeispiel
ein abschließendes
Erhöhen
des Druckes in der K-Kammer 5 über das
Druckniveau in der G-Kammer 3 hinaus an. Über dieses
abschließende
Erhöhen
des Druckes in der K-Kammer wird ein Rückstauchen des Werkstoffes der
Baugruppe ermöglicht.
Dabei entstehen innerhalb des rohrförmigen Halbzeuges 7 Spannungen, auch
Membranspannungen genannt, die wieder zum plastischen Fließen des
Materiales führen.
Es sind in diesem Stadium Druckspannungen im überwiegenden Teil des Halbzeuges 7, 9, 10 und
damit von der Richtung der Umformung her entgegengesetzt zu den
Zugspannungen aus dem vorhergehenden Verformungsprozess. Das zieht
deutliche Änderungen im
elastischen Rückfederungsverhalten
nach sich, verbessert durch lokal neue Geometrieausbildung die Steifigkeit
und Festigkeit und es können
nutzbare optische Effekte hervorgerufen werden.
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Nach
durchgeführtem
Umformvorgang und Rückstauchen
werden beide Kammern 3, 5 druckentlastet, das
Fluid fließt
ab, das geteilte Hydroformwerkzeug wird geöffnet und die Baugruppe wird
entnommen.
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Beim
vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel
gemäß den 1 und 2 ist
das mediengestützte
Mehrkammerumformen als Hydroformen ausgebildet. Das vorliegende
mediengestützte
Mehrkammerumformen von mehrlagigen Strukturen ist allerdings nicht
auf dieses beschränkt,
vielmehr können
allgemein gasförmige
oder flüssige Hochdruckmedien
oder auch feste Medien eingesetzt werden. Bei festen Medien sind
insbesondere hochelastische Kunststoffe einsetzbar. Als besonders
vorteilhaft hat sich jedoch das Hydroformen herausgestellt.
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In
den 3 und 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel
des Hydroformwerkzeuges zur Herstellung einer B-Säule einer
Automobilkarosserie aus mehreren Blechzuschnitten 8 und
mittels Laserschweißen
gefügten
Verstärkungsblechen 9, 10 gezeigt,
wobei in 3 der Anfangszustand und in 4 die
fertige hydrogeformte B-Säule
in einem Querschnitt dargestellt ist.
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Die
vom Volumen her größer werdende G-Kammer 3 ist
in diesem Ausführungsbeispiel
innenliegend zwischen den Blechzuschnitten 8 angeordnet,
und wird dementsprechend allseitig von der mehrlagigen Struktur
mit den Blechzuschnitten 8 begrenzt. Die G-Kammer 3 wird über eine
Fluidzuführeinrichtung
mit zumindest einer Zuführleitung 4 mit Hochdruckfluid
versorgt, wobei die Zuführleitung 4 flexibel
an den Blechzuschnitten 8 angebunden ist.
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Die
zwei vom Volumen her kleiner werdenden K-Kammern 5 werden
durch die Außenseiten
der mehrlagigen Struktur 8 und durch im Hydroformwerkzeug 1 ausgebildete
Ausnehmungen begrenzt, wobei das Hydroformwerkzeug 1 gemäß dem in
den 3 und 4 gezeigten Ausführungsbeispiel
geteilt ist und in jeder seiner Werkzeughälften eine Ausnehmung vorgesehen
ist. Hierbei wirken beide Ausnehmungen gemeinsam mit Außen seiten
des umzuformenden Halbzeuges 8 als K-Kammern 5,
welche über
eine Zuführeinrichtung
mit vorzugsweise zumindest zwei Zuführleitungen 6 mit
Hochdruckfluid versorgt werden. Hierbei ist jeweils eine Zuführleitung pro
Werkzeughälfte
vorgesehen.
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Bezüglich der
Fluidzuführeinrichtungen 6 für die außenliegenden
K-Kammern 5 gemäß dem in den 3 und 4 gezeigten
Ausführungsbeispiel ist
anzumerken, daß in 3 eine
erste Möglichkeit der
Anordnung der entsprechenden Zuführleitung und
in 4 eine weitere Möglichkeit der Anordnung der
Zuführleitungen 6 angegeben
ist. Wiederum gilt, daß die
konkrete Ausbildung der Zuführeinrichtungen 4, 6,
also insbesondere Anzahl und Anordnung sowie Ausbildung der Zuführleitungen,
vom konkreten Einzelfall abhängig
gewählt
werden.
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Wie
in den 3 und 4 gezeigt, ist ein Verstärkungsbauteil 9 in
der im Halbzeug innenliegenden G-Kammer 3 aufgenommen und
mit einer Innenseite eines der Blechzuschnitte verbunden. Bezüglich des
Halbzeuges außenliegend,
also der K-Kammer zugewandt, ist ein weiteres Verstärkungsbauteil 10 vorgesehen,
welches mit einer Außenseite eines
der Blechzuschnitte verbunden ist.
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Im
folgenden wird ein Ausführungsbeispiel des
Verfahrens zum mediengestützten
Mehrkammerumformen mehrlagigen Strukturen anhand der 3 und 4 näher beschrieben.
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Das
Halbzeug aus den Blechzuschnitten 8 wird in das geteilte
Hydroformwerkzeug 1 eingelegt und zwischen den Werkzeughälften desselben
geklemmt. Dabei üben
die Werkzeughälften
eine Niederhalterkraft auf die überlappenden
Bereiche der Blechzuschnitte 8 aus, wodurch u.a. eine Abdichtung der
K-Kammern 5 ermöglicht
ist.
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Nach
dem Schließen
des Hydroformwerkzeuges 1 werden durch die Fluidleitungen 4, 6 die
K- und G-Kammern 3, 5 mit Fluid gefüllt und
in diesen ein gleichmäßiger hoher
Druck in der Höher
der Streckgrenze des festeren Werkstoffes des Halbzeuges aufgebaut.
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Beim
weiteren Einleiten von Fluid in die G-Kammer 3 und beim
Ausfließen
von Fluid aus der K-Kammer 5 werden die Druckverläufe in den
Kammern 3, 5 und die Niederhalterkraft so gesteuert,
daß das
Nachfließen
von Werkstoff aus einem Flanschbereich des Halbzeuges ermöglicht wird
und die Druckunterschiede in den Kammern minimal sind.
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Auf
diese Weise bildet sich ein starker hydrostatischer Druckspannungszustand
aus, und die Umformung kann bis zu hohen Umformgraden erfolgen, ohne
daß ein
Versagen eintritt. Mit dem vorliegenden Verfahren können u.a.
Umformgrade mit einer Blechdickenreduzierung von deutlich über 20%
erreicht werden.
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In
einem Endstadium des Umformprozesses wird ein Druck in der K-Kammer 5 erhöht und in
der G-Kammer 3 verringert, wodurch eine geringe Volumenzunahme
in der K-Kammer 5 und
eine entsprechende geringe Volumenabnahme in der G-Kammer 3 erzeugt
wird. Hierdurch erfolgt ein teilweises Rückstauchen der fluidgeformten
Baugruppe, wodurch Druckeigenspannungen im Bauteil entstehen. Hierüber werden
Eigenschaftsverbesserungen der Baugruppe bezüglich Steifigkeit und Festigkeit
erzielt.
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Nach
durchgeführtem
Hochdruckvorgang (Umformen plus Rückstauchen) werden beide Kammern 3, 5 druckentlastet,
das geteilte Hydroformwerkzeug wird geöffnet, das Fluid fließt ab und
die fertige Baugruppe wird entnommen.
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Die 5 und 6 zeigen
eine Doppelkammer-Hydroumformung eines mehrfach verstärkten Grundblechs 8,
wobei auf beiden Seiten desselben Verstärkungsbleche 9, 10 aufgebracht
sind. Dabei zeigt 5 den Ausgangszustand der mediengestützten Umformung
und 6 das umgeformte Halbzeug, wobei dies entweder
einen Zwischenzustand während
der Umformung oder auch einen einzustellenden Endzustand darstellen
kann.
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Das
in den 5 und 6 gezeigte Hydroformwerkzeug 1 weist
zwei Werkzeughälften
auf, wobei in jeder der Werkzeughälften eine Ausnehmung vorgesehen
ist, und wobei das in das Hydroformwerkzeug 1 eingelegte
Halbzeug 8 jeweils zusammen mit einer der in den Werkzeughälften ausgebildeten
Ausnehmungen eine der Fluidkammern 3, 5 des mediengestützten Umformens
bilden. Dabei sind im Ausführungsbeispiel
gemäß den 5 und 6 die
G-Kammer 3 und die K-Kammern 5 auf gegenüberliegenden
Seiten des Halbzeuges 8 angeordnet, wobei jeder der G-
und K-Kammern 3, 5 über zumindest eine Fluidleitung 4, 6 mit
Fluid versorgt wird. Abhängig
von der gewählten
Fluidzuführung/Fluidabführung aus
den Kammern 3, 5 kann jede dieser Kammern als
G-Kammer bzw. als K-Kammer 3, 5 wirken. Wie in 6 dargestellt,
ist die im Unterwerkzeug angeordnete Fluidkammer als volumenmäßig zunehmende
G-Kammer 3 und die im Ober werkzeug angeordnete Fluidkammer
als volumenmäßig abnehmende
K-Kammer 5 ausgebildet.
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Das
verstärkte
Grundblech 8 (oder auch eine bereits vorgeformte verstärkte Blechstruktur)
wird zwischen die beiden Werkzeughälften eingelegt und geklemmt,
wobei das Formwerkzeug mediendicht verschlossen wird. Anschließend werden
die K- und G-Kammer 3, 5 mit
Fluid durch die Fluidzuführleitungen 4, 6 befüllt, wobei
in beiden Kammern ein in etwa gleicher Druck eingestellt wird.
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Der
dabei eingestellte Druck in den Kammern liegt maximal im Bereich
der Streckgrenze des oder der Bleche mit höherer Festigkeit (in der Regel der
Verstärkungsbleche 9, 10).
Der hierdurch erzeugte hydrostatische Druckspannungszustand begünstigt die
Umformung des verstärkten
Bleches und vermindert das Auftreten von lokalen Versagungserscheinungen,
wie Risse, Einschnürungen
oder Falten.
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In
die G-Kammer wird nun Fluid eingepumpt. Dabei muss Fluid aus der
K-Kammer abgelassen werden. Dieser Vorgang wird bei möglichst
konstantem Druck jeweils in beiden Kammern durchgeführt. Die
Druckdifferenz zwischen den Kammern wird so eingestellt, dass die
Umformung des Halbzeuges 8, 9, 10 stattfindet.
Der Prozess wird vorzugsweise nach dem Druck als Regelgröße gesteuert.
Er kann aber auch nach dem Volumenstrom gesteuert werden.
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Die
Zuhaltekraft (Niederhalterkraft) der beiden Werkzeughälften des
Formwerkzeuges 1 wird so geregelt, daß ein Nachfließen des
Werkstoffes des umzuformenden Blechhalbzeuges 8 ermöglicht wird.
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In
beide Kammern 3, 5 ist ein Zuführen von Fluid zur Kompensation
von möglicherweise
auftretenden Druckverlusten möglich,
wobei solche Druckverluste insbesondere durch austretendes Fluid
in der Teilungsebene bei Undichtigkeiten entstehen können.
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Im
Endstadium des Umformprozesses kann, wie schon vorstehend beschrieben,
ein Rückstauchen
des Bauteils erfolgen, durch ein Erhöhen eines Druckes in der K-Kammer über den
Druck in der G-Kammer. Dabei entstehen innerhalb des Blechhalbzeuges 8 wieder
Membranspannungen, die zum erneuten plastischen Fließen des
Materiales füh ren. Es
sind in diesem Stadium wieder Druckspannungen und damit von der
Richtung der Umformung her entgegengesetzt zu den Zugspannungen
aus dem vorhergehenden Verformungsprozess. Das zieht deutliche Änderungen
im elastischen Rückfederungsverhalten
nach sich, kann durch lokal neue Geometrieausbildung die Steifigkeit
und Festigkeit verbessern und nutzbare optische Effekte hervorrufen.
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Aus
beiden Kammern 3, 5 wird nach Abschluß des Umformvorganges
und des Rückstauchvorganges
das Fluid abgelassen, das geteilte Formwerkzeug wird geöffnet und
das Bauteil kann entnommen werden.
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In 7 ist
ein Ausführungsbeispiel
mit einer Volumenkompensationseinrichtung zur Minimierung einer
Pumpleistung für
das Doppelkammer-Hydroformen gemäß den 5 und 6 dargestellt.
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Die
Volumenkompensationseinrichtung weist zwei Fluidkammern 14, 16 auf,
welche durch einen beweglichen Kolben 15 voneinander getrennt sind.
Kolben und Fluidkammern sind in einem Gehäuse aufgenommen.
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Der
Kolben 15 wird (mechanisch) verschoben, so daß die Volumina
der Kammern 14, 16 entsprechend der Bewegungsrichtung
zu- bzw. abnehmen. Zu Beginn der Umformung ist das Volumen einer
der Fluidkammem, beispielsweise das Volumen der Fluidkammer 14,
minimal.
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Die
Fluidkammer 14 (mit dem zu Beginn minimalen Volumen) ist
mit der K-Kammer 5 des in 7 dargestellten
Formwerkzeuges 1 verbunden. Die weitere Kammer 16 der
Kompensationseinrichtung ist demgegenüber mit der vom Volumen her
zunehmenden G-Kammer 3 des Formwerkzeuges 1 verbunden.
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Die
Wirkmedienzufuhr bzw. Abfuhr zu den Kammern 3, 5, 14 und 16 und
ein Anlegen und Steuern der Wirkmediendrücke in den Kammern 3, 5, 14 und 16 erfolgt über die
Leitungen 4, 6.
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Die
Merkmale des Formwerkzeuges gemäß 7 entsprechen
hierbei den Merkmalen des Ausführungsbeispieles
gemäß den 5 und 6. Dementsprechend
wird für
eine entsprechende Detailbeschreibung auf diese 5 und 6 verwiesen.
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Nach
der Befüllung
und Entlüftung
der Kammern 3, 5, 14 und 16 kann
die gleichmäßige Druckerhöhung mittels
Fluidzuführung
durch Leitung 4 bis zum maximalen Druck, dem „Streckgrenzendruck" erfolgen. Mit der
Bewegung des Kolbens 15 in Richtung der Kammer 16 werden
die Volumina der G-Kammer 3/der K-Kammer 5 vergrößert/verringert, wobei
die Kraft zur Kolbenverschiebung nur Reibkräfte und die zur Umformung notwendige
Kraft aufbringen muss. Der Druck kann dabei ideal durch die Leitung 4 gesteuert
werden. Vorzugsweise wird er konstant auf der Höhe des „Streckgrenzendruckes" gehalten. Leckfluid
wird durch die Leitung 4 ersetzt.
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Ist
der Druckunterschied zwischen der K-Kammer und der G-Kammer ausreichend
groß, beginnt
die Blechstruktur sich in Richtung der K-Kammer 5 des Formwerkzeuges
zu verformen.
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Da
eine Pumpe zur Herstellung des Druckniveaus in den K- und G-Kammern 3, 5 des
Formwerkzeuges 1 ausschließlich den Druck in diesen Kammern
aufbauen muß,
aber nicht den Volumenstrom zur Umformung fördern muß, wird die entsprechende Pumpleistung
reduziert.
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Die
vorstehende Beschreibung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum wirkmediengestützten
Umformen eines flächigen,
insbesondere mehrlagigen Halbzeuges mit einem geteilten Hydroformwerkzeug,
bei dem an gegenüberliegenden
Seitenflächen
des Halbzeuges im umzuformenden Bereich desselben einander entgegenwirkende
Wirkmediendrücke
angelegt werden und offenbart insbesondere ein Verfahren und eine
Vorrichtung für
das Hydroformen belastungsangepaßter Baugruppen aus geklebten
oder geschweißten
Doppelblechstrukturen, wobei im Hydroformwerkzeug mehrere Fluidkammern,
die G-Kammer und die K-Kammer, allseitigen Druck auf die Baugruppe
ausüben,
die Druckdifferenz zwischen den Kammern kleiner ist als der Maximaldruck
in einer der Kammern und zum Ende des Hydroformwerkzeuges ein Rückstauchen
der Baugruppe stattfindet, in dem die Druckdifferenz zwischen den
Kammern umgedreht wird.
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Es
ist festzustellen, daß die
Merkmale der vorstehend diskutierten Ausführungsbeispiele auch wenn nicht
für jedes
der Merkmale explizit im Text erwähnt, frei kombiniert werden
können.