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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein brennkraftbetriebenes Setzgerät der im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 genannten Art. Derartige Setzgeräte können z.
B. mit festen Brennstoffen in Pulver- oder Tablettenform betrieben
werden. Bei den brennkraftbetriebenen Setzgeräten wird ein Setzkolben über die
Verbrennungsgase angetrieben. Über
diesen Setzkolben können
dann Befestigungselemente in einen Untergrund eingetrieben werden.
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Aus
der
DE 195 44 105
A1 ist ein Setzgerät bekannt,
bei dem eine Kolbenführung
und eine Zündstiftführung in
einem Gehäuse
angeordnet sind, wobei die Kolbenführung und die Zündstiftführung axial gegenüber dem
Gehäuse
und gegen eine, sich am Gehäuse
abstützende
Dämpfungseinrichtung
versetzbar sind.
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Von
Nachteil hierbei ist jedoch, dass bei derartigen Setzgeräten, bei
denen die Dämpfungseinrichtung
in der Anpresskette angeordnet ist, die Dämpfungseinrichtung bereits
beim Anpressen des Setzgeräts
an einen Untergrund um einen gewissen Betrag gestaucht wird. Die
Dämpfungseinrichtung kann
daher nicht mehr vollständig
den, beim Setzvorgang auftretenden Rückstoss dämpfen. Ferner bewirkt diese
Rückstossdämpfung lediglich
eine zeitliche Dehnung und Abflachung des Stosses vom Handgriff
auf die Hand, aber keine Energieabsorbtion.
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Aus
der
DE 1 796 186 U1 ist
ein Druckluftgerät
zum Eintreiben von Heftklammern und dgl. bekannt, welches einen
in einer Laufbuchse geführten topfförmigen Kolben
aufweist. Der Kolben weist einen entgegen der Arbeitsrichtung von
diesem abragenden Zapfen auf, der einen ringförmigen Puffer trägt. Dieser
Puffer dämpft
die im Kolbenkopf und im Stössel
des Kolbens auftretenden Massenkräfte und vermindert dadurch
den auf das Gerät
wirkenden Rückschlag
des Eintreibstosses.
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Aus
der
DE 100 55 003
A1 ist ferner ein Eintreibgerät zum Eintreiben von Heft-
oder Befestigungsmitteln mit einem kraftbetriebenen zweiteiligen Antriebskörper für ein Stossmesser
bekannt. Der Antriebskörper
ist in einer Führung
axial versetzbar geführt
und ist über
eine Magnetspule beschleunigbar. Im Bereich des oberen und des unteren
Endes der Führung
sind jeweils Puffer, die aus einem elastischen und dämpfenden
Material bestehen, angeordnet. Diese Puffer dämpfen den Auf- bzw. Rückprall des
Antriebskörpers
bei einem Eintreibvorgang.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt daher darin, ein Setzgerät der vorgenannten
Art zu entwickeln das die vorgenannten Nachteile vermeidet und das
eine gute Rückstossdämpfung aufweist. Dieses
wird erfindungsgemäss
durch die in Anspruch 1 genannten Massnahmen erreicht, denen folgende besondere
Bedeutung zukommt.
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Die
Besonderheit der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass die Dämpfungseinrichtung
wenigstens eine drehbeweglich gelagerte Schwungmasse aufweist, und
dass zwischen der oder jeder drehbeweglichen Schwungmasse und dem
wenigstens einen versetzbaren Funktionsteil Mittel zur Impulsübertragung
angeordnet sind. Durch diese Massnahme kann im Betrieb des Setzgerätes ein
Teil der Rückstossenergie
durch einen Stossprozess und ein Teil durch Umwandlung in eine Drehbewegung
der Schwungmasse absorbiert werden. Die tatsächliche Belastung des Anwenders
durch den Rückstossimpuls
wird deutlich vermindert. Der Setzvorgang wird für den Anwender deutlich angenehmer.
Von Vorteil ist es dabei, wenn die Mittel zur Impulsübertragung an
dem Funktionsteil direkt oder indirekt angeordnete Impulsabgabemittel
und an der oder den Schwungmassen angeordnete Impulsaufnahmemittel
beinhalten.
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Günstig ist
es ferner, wenn die oder jede drehbewegliche Schwungmasse als kreisabschnittsförmige Schwungmasse
ausgebildet ist, die auf einer senkrecht zur Setzrichtung am Setzgerät angeordneten
Achse geführt
ist. Durch diese Massnahme liegt der Massenschwerpunkt ausserhalb
des Lagers der Schwungmasse. Bei einer Platzierung der Schwungmasse
im Wesentlichen im Stossmittelpunkt, wirkt der eingeleiteten Stosskraft
die Massenträgheit
entgegen. Die Lagerstelle bleibt dadurch im Moment des Stosses völlig kraftlos.
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Eine
hervorragende Massebalance auf der Achse wird erreicht, wenn zwei
sich diametral gegenüberliegende
Schwungmassen vorgesehen sind.
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Von
Vorteil kann es ferner sein, wenn die Mittel zur Impulsübertragung
bzw. die Impulsaufnahmemittel der Schwungmassen sich diametral gegenüberliegend
an diesen angeordnet sind, so dass die Schwungmassen bei der Aufnahme
eines Rückstossimpulses
entgegengesetzte Drehrichtungen aufweisen. Durch diese Massnahme
wird erreicht, dass sich die Kreiselimpulse, der sich nach einem
Rückstoss drehenden
Schwungmassen gegenseitig aufheben.
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In
einer vorteilhaften Weiterbildung des Setzgerätes ist das Funktionsteil als
Kolbenführung
ausgebildet, wobei an dem Funktionsteil ein Lagerelement mit wenigstens
einem Dämpfungskörper angeordnet
ist, über
welches sich das Funktionsteil gedämpft an einem statischen Geräteteil,
wie z. B. dem Gehäuse
abstützt.
Das Funktionsteil kann ebenfalls auch eine versetzbar im Setzgerät angeordnete Zündeinheit
sein. Die Kolbenführung
und die Zündeinheit
können
dabei als separate Funktionsteile oder als einheitliches Funktionsteil
lafettiert sein.
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Günstig kann
es ferner sein, wenn in dem Lagerelement ein als Langloch ausgebildeter
Durchbruch zur Durchführung
der als gemeinsame Achse ausgebildeten Achse der Schwungmassen angeordnet
ist. Durch diese Massnahme kann das Lagerelement durch einen Rückstossimpuls
relativ zu der Achse versetzt werden und damit ein Rückstossimpuls
durch die Mittel zur Impulsübertragung
auf die oder jede Schwungmasse übertragen
werden. Die Achse ist dabei an einem statischen Geräteteil,
wie z. B. dem Gehäuse
fixiert.
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Weitere
Vorteile und Massnahmen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung und den Zeichnungen. In den Zeichnungen ist die Erfindung
in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt.
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Es
zeigen:
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1 schematisch,
ein erfindungsgemässes Setzgerät in seiner
Ruhestellung im Längsschnitt,
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2 schematisch,
ein Detail des Setzgerätes
aus 1 in Seitenansicht,
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3 schematisch,
das Detail des Setzgerätes
aus 2 in perspektivischer Darstellung.
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Das
Setzgerät 10 weist
eine in einem ein- oder mehrteiligen Gehäuse 11 angeordnete
Kolbenführung 13 als
Funktionsteil eines Setzwerkes auf. In einem Hohlraum 14 der
Kolbenführung 13 ist
ein Setzkolben 15 des Setzwerkes verschieblich angeordnet. Über eine,
in einem Kartuschenlager 18 eingebrachte Treibladung (hier
nicht zeichnerisch dargestellt) bzw. deren expandierende Verbrennungsgase
etc. ist der Setzkolben 15 antreibbar. Eine Zündeinheit,
die ebenfalls als versetzbares Funktionsteil im Sinne der Erfindung
ausgebildet sein kann, dient der Zündung einer in dem Kartuschenlager 18 befindlichen
Kartusche (in den vorliegenden Zeichnungen nicht dargestellt). An
dem Gehäuseteil 11 ist in
dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
noch ein Handgriff 19 angeordnet, der einen Auslöseschalter 16 zum
Auslösen
eines Setzvorgangs durch einen Anwender des Setzgeräts 10 trägt. Es versteht
sich, dass das hier dargestellte Setzgerät 10 neben dem Gehäuse 11 noch
weitere Gehäusekomponenten aufweisen
kann.
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Die
Kolbenführung 13 ist
in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel
axial versetzbar in dem hülsenartig
ausgebildeten Gehäuse 11 gelagert,
und stützt
sich dabei über
ein Lagerelement 30 und über ein daran angeordnetes
Zwischenelement 36 mit einem ersten und einem zweiten Dämpfungskörper 34, 35 einer
insgesamt mit 20 bezeichneten Dämpfungseinrichtung elastisch
gegen das Gehäuse 11 ab.
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Die
Dämpfungseinrichtung 20 umfasst
ferner noch eine erste und eine zweite teilkreisförmige Schwungmasse 21, 22,
die auf einer Achse 23 drehbeweglich und sich diametral
gegenüber liegend
gelagert sind. Die Achse 23 ist dabei in dem Gehäuse 11 festgelegt
und zusätzlich
noch durch einen als Langloch ausgebildeten Durchbruch 33 des
Lagerelements 30 hindurchgeführt. Die erste und die zweite Schwungmasse 21, 22 sind
dabei jeweils auf einer Seite des als Flachteil ausgeführten Lagerelements 30 angeordnet.
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An
beiden Seiten des Lagerelements 30 sind sich diametral
gegenüberliegend
jeweils ein erstes und ein zweites Impulsabgabemittel 31, 32 angeordnet,
die als jeweils als Anschlag ausgebildet sind. Diese können bei
einem Setzvorgang jeweils mit einem, als Zapfen ausgebildeten ersten
und zweiten Impulsaufnahmemittel 24, 25 der ersten
und der zweiten Schwungmasse 21, 22 zusammenwirken und
einen Rückstossimpuls
auf die erste und zweite Schwungmasse 21, 22 ableiten.
Die ersten und zweiten Impulsaufnahmemittel 21, 22 sind
vorzugsweise derart ausgebildet, dass sie, wenn sie in Drehrichtung
gegen das erste und das zweite Impulsabgabemittel 31, 32 laufen,
wegklappen können
oder in der Schwungmasse versenkbar sind. Alternativ können auch
das erste und das zweite Impulsabgabemittel 31, 32 wegklappbar
sein, wenn die erste und die zweite Schwungmasse 21, 22 mit
dem ersten und dem zweiten Impulsaufnahmemittel 24, 25 in
Drehrichtung der ersten und der zweiten Schwungmasse 21, 22 gegen
das erste und das zweite Impulsabgabemittel 31, 32 laufen.
Hierdurch wird gewährleistet, dass
die einmal in Rotation versetzten Schwungmassen nicht nach einer
Drehung bereits wieder schlagartig gestoppt werden. Um die erste
und die zweite Schwungmasse 21, 22 vor jedem Setzvorgang
in einer definierten Ausgangstellung zu haben, können geeignete Stopp- oder
Ausrichtmittel am Setzgerät vorgesehen
sein.
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Wird
durch den Anwender ein Setzvorgang ausgelöst, bei dem der Setzkolben 15 in
Setzrichtung 40 (vgl. 1) nach vorne
schnellt und eine Setzarbeit verrichtet, dann wird auf die Kolbenführung 13 und
ggf. auf die ebenfalls versetzbar gelagerte Zündeinheit ein Rückstossimpuls
in entgegengesetzte Richtung ausgeübt. Die Kolbenführung 13 (und ggf.
die Zündeinheit)
wird dadurch relativ zu der ersten und der zweiten Schwungmasse 21, 22 in
Richtung des Pfeils 41 (vgl. 1) versetzt.
Das erste und das zweite Impulsabgabemittel 31, 32 stossen dabei
jeweils an das erste und das zweite Impulsaufnahmemittel 24, 25 an
der ersten und der zweiten Schwungmasse 21, 22 an
und übertragen
dadurch einen grossen Teil der Impulsenergie des Rückstosses
auf die erste und die zweite Schwungmasse 21, 22,
die jeweils in entgegengesetzte erste und zweite Drehrichtungen 26, 27 (vg. 2)
in eine Rotationsbewegung versetzt werden. Die restliche Stossenergie
wird über
den ersten und den zweiten Dämpfungskörper 34, 35 zeitlich
verzögert
auf das Gehäuse 11 geleitet.
Ein grosser Teil der Rückstossenergie wird
demnach im Gerät
absorbiert und nicht auf den Anwender abgeleitet.
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- 10
- Setzgerät
- 11
- Gehäuse
- 12
- Bolzenführung
- 13
- Kolbenführung
- 14
- Hohlraum
in 13
- 15
- Setzkolben
- 16
- Auslöseschalter
- 18
- Kartuschenlager
- 19
- Handgriff
- 20
- Dämpfungseinrichtung
- 21
- erste
Schwungmasse
- 22
- zweite
Schwungmasse
- 23
- Achse
- 24
- erstes
Impulsaufnahmemittel (an 21)
- 25
- zweites
Impulsaufnahmemittel (an 22)
- 26
- erste
Drehrichtung (von 21)
- 27
- zweite
Drehrichtung (von 22)
- 30
- Lagerelement
- 31
- erstes
Impulsabgabemittel (an 30)
- 32
- zweites
Impulsabgabemittel (an 30)
- 33
- Durchbruch
- 34
- erster
Dämpfungskörper
- 35
- zweiter
Dämpfungskörper
- 36
- Zwischenelement
- 40
- Setzrichtung
- 41
- Pfeil