-
Stand der
Technik
-
Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Computerprogramm sowie
ein Steuergerät
zum Überwachen
eines Einspritzsystems einer Brennkraftmaschine, insbesondere eines
Common-Rail-Systems. Darüber
hinaus betrifft die Erfindung einen Datenträger mit einem derartigen Computerprogramm.
-
Aus
dem Stand der Technik, insbesondere aus der deutschen Offenlegungsschrift
DE 101 03 867 A1 ist
ein derartiges Verfahren grundsätzlich
bekannt. Es bezieht sich auf ein Einspritzsystem für eine Brennkraftmaschine,
wobei das Einspritzsystem einen Regelkreis zum Regeln des Druckes
in einem Kraftstoffspeicher über
ein Druckregelventil und eine gesteuerte Zumesseinheit zum Steuern
einer Kraftstoff-Fördermenge
in den Kraftstoffspeicher aufweist.
-
Der
von der Zumesseinheit bereit gestellte Kraftstoff wird von einer
Pumpe verdichtet. Das in der Offenlegungsschrift offenbarte Verfahren
sieht vor, eine Druckgröße, welche
den Kraftstoffdruck in dem Kraftstoffspeicher charakterisiert, zu
erfassen und insbesondere nach einer Filterung mit einem Schwellenwert
zu vergleichen. Ein Fehler in einer Kemponente des Einspritzsystems
wird dann erkannt, wenn die erfasste Druckgröße, vorzugsweise nach ihrer
Filterung von dem Schwellenwert abweicht.
-
Diese
beschriebene Vorgehensweise hat jedoch den Nachteil, dass selbst
bei im grundsätzlichem
Erkennen eines Fehlers in dem Einspritzsystem, eine Lokalisierung
von insbesondere der Zumesseinheit als fehlerhafter Komponente innerhalb des
Einspritzsystems nicht möglich
ist.
-
Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es deshalb die Aufgabe der Erfindung,
ein Verfahren und Computerprogramm zum Überwachen eines Einspritzsystems
einer Brennkraftmaschine sowie ein Steuergerät zum Durchführen dieses
Verfahrens bereit zu stellen, welches eine genaue Identifizierung der
Zumesseinheit des Einspritzsystems als Fehlerquelle ermöglicht.
-
Diese
Aufgabe wird durch das in Patentanspruch 1 beanspruchte Verfahren
gelöst.
Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Zumesseinheit
während
der Auswertung des Signals zunehmend weiter geschlossen oder geöffnet wird.
-
Vorteile der
Erfindung
-
Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise, das
den zeitlichen Verlauf des Druckes in dem Kraftstoffspeicher repräsentierende
Signal auszuwerten, während
die Zumesseinheit gleichzeitig so angesteuert wird, dass sie im
Laufe der Zeit zunehmend weiter geschlossen oder geöffnet wird,
geschieht aus folgendem Grunde: Das Schließen oder Öffnen der Zumesseinheit hat
einen konkreten Einfluss auf den Druck in dem Kraftstoffspeicher
und damit auch auf das ausgewertete Signal. Das den Druck repräsentierende
Signal lässt
sich bei dieser Vorgehensweise deshalb auch ganz gezielt im Hinblick
auf einen eventuellen Defekt bei der Zumesseinheit auswerten.
-
Vorteilhafterweise
erfolgt die Auswertung des Signals zur Ermittlung von mindestens
einem bestimmten Zeitpunkt, welcher sich dadurch auszeichnet, dass
bei ihm gleichzeitig sowohl die Ermittlung einer Ist-Fördermenge,
d.h. derjenigen Fördermenge,
welche die Zumesseinheit zu dem Zeitpunkt tatsächlich für den Kraftstoffspeicher bereit
stellt, und die Ermittlung einer Soll-Fördermenge, welche die Zumesseinheit
zu dem Zeitpunkt für
den Kraftstoffspeicher bereitstellen würde, wenn sie einer Norm entsprechend
gefertigt wäre,
möglich
ist.
-
Vorteilhafter
Weise sieht das erfindungsgemäße Verfahren
vor, dass dann auf einen Defekt bei der Zumesseinheit als einer
Komponente des Einspritzsystems geschlossen werden kann, wenn eine Abweichung
zwischen der ermittelten Soll-Fördermenge
und der ermittelten Ist-Fördermenge
größer als
ein vorgegebener zulässiger
Toleranzbereich ist.
-
Vorteilhafter
Weise lässt
sich die Sicherheit der Entscheidung über das Vorliegen eines Defektes in
insbesondere der Zumesseinheit dadurch wesentlich erhöhen, dass
der genannte Soll-/Istwert-Vergleich bei einer Mehrzahl von jeweils
konstant eingestellten Drehzahlen zu verschiedenen Zeitpunkten durchgeführt wird.
-
Vorteilhafter
Weise stehen für
das den Verlauf des Druckes in dem Kraftstoffspeicher repräsentierenden
Signal zwei Alternativen zur Auswahl. Zum einen kann das Ansteuersignal
eines Druckregelventils als dieses Signal herangezogen werden, wenn ein
Regelkreis zum Regeln des Druckes in dem Kraftstoffspeicher über das
Druckregelventil aktiv ist. Alternativ dazu kann auch das Ausgangssignal
eines Drucksensors, welcher unmittelbar den Verlauf des Druckes
in dem Kraftstoffspeicher erfasst, als das besagte Signal verwendet
bzw. ausgewertet werden.
-
Eine
weitere Möglichkeit
für einen
Rückschluss über das
Vorliegen eines Defektes in einer Komponente des Einspritzsystems,
allerdings nicht gezielt auf einen Defekt der Zumesseinheit, ist
dann gegeben, wenn sich das Signal während einer linearen Öffnung oder
Schließung
der Zumesseinheit nicht zumindest im wesentlichen ebenfalls linear
verändert.
-
Die
o.g. Aufgabe der Erfindung wird weiterhin durch ein Computerprogramm
und ein Steuergerät
zum Durchführen
des beschriebenen Verfahrens sowie einen Datenträger mit dem Computerprogramm
gelöst.
Die Vorteile dieser Lösungen
entsprechen im wesentlichen den oben mit Bezug auf das beanspruchte
Verfahren genannten Vorteilen.
-
Darüber hinaus
ist es vorteilhaft, wenn das Steuergerät ausgebildet ist, eine reale
Kennlinie für die
tatsächlich
verwendete Zumesseinheit mit Hilfe von Ergebnissen aus dem erfindungsgemäßen Verfahren
zu generieren. Dazu ist es erforderlich, eine Lernfunktion in das
Steuergerät
zu integrieren. Grundsätzlich
reicht für
die Generierung der realen Kennlinie eine einmalige Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Vorteilhafterweise kann das Verfahren jedoch auch von Zeit zu Zeit
wiederholt, insbesondere im Leerlauf durchgeführt werden, um dann ggf. eine
erneute Korrektur der Kennlinie vorzunehmen. Es ist dann weiterhin
vorteilhaft, wenn das Steuergerät
ausgebildet ist, die tatsächlich
verwendete Zumesseinheit zukünftig
nach Maßgabe durch
die generierte reale Kennlinie anzusteuern. Auf diese Weise lässt sich
die Ansteuergenauigkeit der Zumesseinheit, die Dosierung der Kraftstoffzufuhr und
damit der Betrieb der Brennkraftmaschine wesentlich präzisieren.
-
Zeichnungen
-
Der
Beschreibung sind insgesamt sechs Figuren beigefügt, wobei
-
1 den
Aufbau eines erfindungsgemäßen Einspritzsystems;
-
2 den
Verlauf eines Signals, welches umgekehrt proportional zu einer Veränderung
des Druckes in dem Kraftstoffspeicher verläuft, und welches dem Ansteuersignal
für eine
Zumesseinheit bei Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens entspricht;
-
3 den
Verlauf des Durchflusses von Kraftstoff durch die Zumesseinheit
bei Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens;
-
4 das
Ansteuersignal eines geregelten Druckregelventils bei Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens;
-
5 den
Durchfluss von Kraftstoff durch ein Druckregelventil bei Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens;
und
-
6 eine
I/Q-Kennlinie für
eine tatsächlich verwendete
Zumesseinheit zeigt.
-
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
-
Die
Erfindung wird nachfolgend in Form verschiedener Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die genannten Figuren detailliert beschrieben.
-
1 zeigt
den Aufbau eines der Erfindung zugrunde liegenden Einspritzsystems 100 einer Brennkraftmaschine
(hier nicht gezeigt). Bei dem Einspritzsystem handelt es sich insbesondere
um ein sog. Common-Rail-System. Es weist einen Kraftstoffspeicher 110 auf,
in welchem Kraftstoff unter hohem Druck gespeichert ist, um diesen
für Injektoren, sprich
Einspritzventile 180 der Brennkraftmaschine bereit zu stellen.
Der Kraftstoffspeicher 110 wird auf seiner Niederdruckseite
aus einem Kraftstofftank 200 mit Kraftstoff versorgt. Dazu
ist eine elektrische Kraftstoffpumpe 150 vorgesehen, welche
den Kraftstoff aus dem Tank 200 ansaugt und einer Zumesseinheit 160 zuführt. Die
Zumesseinheit 160 stellt eine dosierte Kraftstoffmenge
für eine
nachgeschaltete Hochdruckpumpe 170 im Ansprechen auf ein
Steuersignal S1 von einem Steuergerät 140 bereit. Die
Hochdruck-Kraftstoffpumpe 170 verdichtet den ihr von der Zumesseinheit 160 zugeführten Kraftstoff
und führt ihn
mit einem gewünschten
Druck dem Kraftstoffspeicher 110 zu. Auf einer Hochdruckseite
des Kraftstoffspeichers 110 ist ein Regelkreis bestehend
aus einem Drucksensor 120, dem Steuergerät 140 und
einem Druckregelventil 130 vorgesehen zum Regeln des Druckes
in dem Kraftstoffspeicher. Der Drucksensor 120 erfasst
den tatsächlichen
IST-Druck in dem Kraftstoffspeicher 110 und übermittelt
diesen in Form eines Messsignals P an das Steuergerät 140. In
dem Steuergerät
wird dieser IST-Druck mit einem vorgegebenen SOLL-Druck verglichen,
eine Druck- Regelabweichung
gebildet und ein Regelsignal S2, welches die ermittelte Druck-Regelabweichung
repräsentiert,
an das Druckregelventil 130 ausgegeben. Mit dem Regelsignal
S2 wird das Druckregelventil 130 so angesteuert, dass die
Regelabweichung möglichst
zu Null wird.
-
Üblicherweise,
jedoch für
die vorliegende Erfindung nicht zwingend, bilden der Drucksensor 120, das
Steuergerät 140 die
Zumesseinheit 160, die Hochdruckpumpe 170 und
der Kraftstoffspeicher 110 einen weiteren Regelkreis zum
Regeln des Druckes in dem Kraftstoffspeicher. Die soeben unter Bezugnahme
auf den ersten Regelkreis beschriebene, in dem Steuergerät 140 generierte
Druck-Regelabweichung wird auch als Regelabweichung für den weiteren
Regelkreis verwendet. Im Ansprechen auf diese Regelabweichung wird
dann die Zumesseinheit 160 über das Steuersignal S1 so
angesteuert, dass sie eine solche Kraftstoffmenge für die Hochdruck-Kraftstoffpumpe 170 bereit
stellt, die geeignet ist, die Hochdruck-Kraftstoffpumpe 170 zu
veranlassen, den Kraftstoff auf einen solchen Druck zu verdichten,
der geeignet ist, die Regelabweichung zu Null zu machen.
-
Die
Hochdruck-Kraftstoffpumpe 170 wird grundsätzlich ebenfalls
von dem Steuergerät 140 über einen
Signal S3 angesteuert. Die Solldruck-Vorgaben, welche bei dem Soll-Istwert-Vergleich
zur Bestimmung der Regelabweichung verwendet werden, sind vorteilhafter
Weise jeweils in Abhängigkeit
einer bestimmten Drehzahl N der Brennkraftmaschine definiert und
im Steuergerät
hinterlegt.
-
Nachfolgend
wird das erfindungsgemäße Verfahren
unter Bezugnahme auf den soeben beschriebenen Aufbau des Einspritzsystems
und unter Bezugnahme auf die nachfolgenden 2 bis 6 näher beschrieben.
-
Ziel
des Verfahrens ist es, einen möglichen Defekt
einer Komponente des Einspritzsystems 100 möglichst
komponentengenau zu delektieren. Bei den Komponenten des Einspritzsystems
handelt es sich um die bereits oben unter Bezugnahme auf 1 erwähnten Komponenten
mit den Bezugszeichen 110 bis 170.
-
Die
nachfolgend beschriebenen ersten beiden Ausführungsbeispiele der Erfindung
ermöglichen eine
konkrete Aussage darüber,
ob die Zumesseinheit 160 fehlerhaft arbeitet oder nicht.
Es sei denn, es liegen gravierende Mängel im Einspritzsystem vor, welche
einen normalen Betrieb der Kraftstoffmaschine nicht mehr zulassen
und deshalb einfach zu erkennen sind.
-
Ein
erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung sieht dazu vor, die Brennkraftmaschine bei einer konstanten
vorgegebenen Drehzahl N zu betreiben; gleichzeitig wird der bereits
oben unter Bezugnahme auf 1 beschriebene
erste Regelkreis zur Regelung des Druckes in dem Kraftstoffspeicher 110 über das
Druckregelventil 130 betrieben. Um nun einen eventuellen
Fehler oder Defekt im Verhalten der Zumesseinheit 160 feststellen
zu können,
wird diese von dem Steuergerät 140 mit
dem Steuersignal S1 so angesteuert, dass sie sich – ausgehend
von einer im wesentlichen vollständigen Öffnung – im Laufe
der Zeit zunehmend weiter schließt. Typischerweise handelt
es sich bei dem Steuersignal S1 um ein pulsweiten-moduliertes Signal;
die Anweisung eines zunehmenden Schließens an die Zumesseinheit 160 erfolgt dann
in der Weise, dass das Tastverhältnis
TV dieses Signals im Laufe der Zeit zunehmend weiter erhöht wird;
dies in 2 veranschaulicht.
-
In 3 ist
gezeigt, wie sich der Durchfluss Q durch die Zumesseinheit 160 aufgrund
der in 2 dargestellten Veränderung des Tastverhältnisses ändert. Sowohl
in 2 wie auch in den weiteren 3 bis 5 wird
davon ausgegangen, dass die Zumesseinheit 160 zum Zeitpunkt
t=0 vollständig
geöffnet
ist. Auch die für
t>0 vorgenommene und
in 2 veranschaulichte zunehmende Schließung der
Zumesseinheit 160 ändert
gemäß 3 nichts
daran, dass der Durchfluss Q durch die Zumesseinheit 160 bis
zum Zeitpunkt t1 konstant bleibt. Die Ursache
dafür ist
darin zu sehen, dass während
des Zeitintervalls 0≤t≤t1 die
Kraftstoffpumpe 170 aufgrund ihres geometrischen Fördervolumens
bei der eingestellten Drehzahl nicht die maximal mögliche Durchflussmenge
der Zumesseinheit 160 abnehmen kann. Anders ausgedrückt: Unabhängig von
ihrer Öffnung
kann durch die Zumesseinheit 160 nur so viel Kraftstoff fließen, wie
auch auf der Ausgangsseite von der Kraftstoffpumpe 170 abgenommen
werden kann. Diese Abflussmenge ist während des Zeitintervalls 0≤t≤t1 auf
die Menge QZ begrenzt.
-
Dieser
Zeitpunkt t1 wird gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung, bei dem, wie gesagt, der erste Regelkreis zur Regelung
des Druckes über
das Druckregelventil 130 aktiv ist, durch Auswerten des
Regelsignals S2 ermittelt. Das Regelsignal S2 zur Ansteuerung des
Druckregelventils 130 repräsentiert bei Regelbetrieb des
ersten Regelkreises den Verlauf des Druckes in dem Kraftstoffspeicher 110.
Wie bereits oben bei der Beschreibung der 3 erwähnt, ist
dieser Druck im Zeitintervall 0≤t≤t1 im
Wesentlichen konstant, weil die von der Zumesseinheit 160 zugeführte Kraftstoffmenge
QZ konstant ist. Der erste Regelkreis dient
dann allenfalls zur Stabilisierung von hier nicht weiter betrachteten
Störungen.
Das Ansteuersignal S2, dessen Tastverhältnis in 4 dargestellt
ist, ist deshalb während
dieses Zeitintervalls im Wesentlichen konstant. Erst wenn für Zeiten
t>t1 die
von der Zumesseinheit 160 bereit gestellt Kraftstoffmenge
langsam geringer wird als die von der Brennkraftmaschine verbrauchte
Kraftstoffmenge zuzüglich
Leckagemengen durch die Injektoren und das Druckregelventil, dann
würde der
Druck im Kraftstoffspeicher 110 absinken, wenn dieser Druckabfall
nicht durch den ersten Regelkreis und insbesondere durch eine geeignete
Ansteuerung des Druckregelventils 130 kompensiert würde. Die
beginnende Kompensation des Druckabfalls durch den ersten Regelkreis
kann in 4 in Form des Knickes in dem
Verlauf des Tastverhältnisses
TV des Regelsignals S2 beobachtet werden. Der Zeitpunkt t1, dessen Wirkung oben beschrieben wurden,
entspricht dem Zeitpunkt, zu dem der Knick in 4 auftritt;
er ist auf diese Weise eindeutig aus 4 und damit aus
dem Regelsignal S2 ermittelbar.
-
Im
Zeitpunkt t=t1 ist die durch den dann eingestellten Öffnungsgrad
der Zumesseinheit 160 bedingte Durchflussmenge QZ durch die Zumesseinheit identisch mit der
durch die Injektoren unter Berücksichtigung
eventueller Verluste abfließenden
Kraftstoffmenge.
-
Zu
dem Zeitpunkt t1 lässt sich die Ist-Fördermenge
Vist, welche die Zumesseinheit 160 tatsächlich zu
dem ersten Zeitpunkt t1 für den Kraftstoffspeicher bereit
stellt, auf einfache Weise ermitteln. Die Ist-Fördermenge Vist entspricht
dann der Fördermenge
der Hochdruck-Kraftstoffpumpe 170 zu
diesem Zeitpunkt.
-
Diese
Fördermenge
der Hochdruck-Kraftstoffpumpe 170 lässt sich durch Multiplikation
der Drehzahl der Hochdruck-Kraftstoffpumpe,
welche in einem bekannten festen Verhältnis zur vorbestimmten konstanten
Drehzahlen N der Brennkraftmaschine steht, mit der bekannten Fördermenge
der Hochdruck-Kraftstoffpumpe pro Umdrehung und multipliziert mit
einem Wirkungsgrad berechnen.
-
Um
einen Defekt oder ein von einem Normverhalten abweichendes Fehlverhalten
der tatsächlich
verwendeten Zumesseinheit 160 zu detektieren, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
die soeben berechnete Ist-Fördermenge
der Zumesseinheit 160, die identisch ist mit der Fördermenge
der Hochdruckpumpe 170 zum Zeitpunk t1,
mit einer bekannten Soll-Fördermenge
bei normiertem Verhalten der Zumesseinheit zu vergleichen. Liegt
die bei diesem Vergleich ermittelte Abweichung zwischen der Ist-
und der Soll-Fördermenge
außerhalb
eines vorbestimmten zulässigen
Toleranzbereiches, so kann davon ausgegangen werden, dass die verwendete
Zumesseinheit 160 ein fehlerhaftes Verhalten zeigt und
offensichtlich defekt ist. Der Defekt kann z.B. in einer nicht ausreichend
präzisen
Fertigung einzelner Bauteile der Zumesseinheit begründet liegen.
-
Die
Entscheidung über
das Vorliegen eines Defektes bei der Zumesseinheit 160 kann
dadurch weiter abgesichert werden, dass diese Entscheidung nicht
nur auf das Ergebnis eines, sondern auf die Ergebnisse mehrere durchgeführter Vergleiche
von Fördermengen
gestützt
wird. Diese unterschiedlichen Vergleiche unterscheiden sich dadurch
voneinander, dass sie in unterschiedlichen Betriebssituationen der
Brennkraftmaschine oder des Einspritzsystems 100 durchgeführt werden.
-
Nachfolgend
werden verschiedene Möglichkeiten
zur Einstellung unterschiedlicher geeigneter Betriebspunkte vorgestellt.
-
Ein
zweites Ausführungsbeispiel
für das
erfindungsgemäße Verfahren
sieht vor, dass Ansteuersignal S2 für das Druckregelventil 130 nicht
zum Zeitpunkt t1, sondern zu einem anderen
Zeitpunkt t2 auszuwerten. Wie in 4 zu
erkennen ist, liegt der Zeitpunkt t2 später als
der Zeitpunk t1. Insbesondere in der Zwischenzeit,
d.h. während
des Zeitintervalls t1≤t≤t2 wird
die Zumesseinheit 160 zunehmend weiter geschlossen. Mit
dem zunehmenden Schließen
der Zumesseinheit wird die für
die Hochdruckpumpe 170 und den Kraftstoffspeicher 110 bereit
gestellte Kraftstoffmenge zunehmend verringert, was mit einem grundsätzlichen
Druckabfall im Kraftstoffspeicher einhergehen würde, wenn dieser nicht, wie
gesagt, durch den ersten Regelkreis ausgeregelt bzw. kompensiert
werden würde.
Genauer gesagt: Zum Kompensieren dieses Druckabfalls ist es erforderlich, dass
das Druckregelventil 130 im Ansprechen auf sein Regelsignal
S2 zunehmend weiter geschlossen wird, um einen Abfluss von Kraftstoff
aus dem Kraftstoffspeicher 110 über das Druckregelventil 130 in den
Kraftstofftank 200 zunehmend zu verringern. Zur Realisierung
einer derartigen Ansteuerung des Druckregelventils 130 wird
das Tastverhältnis
des Regelsignals S2 gemäß 4 in
dem Zeitintervall t1≤t≤t2 zunehmend
weiter erhöht.
-
Irgendwann
kommt jedoch der Punkt, an dem der erste Regelkreis und insbesondere
das Druckregelventil 130 nicht mehr in der Lage ist, den aufgrund
einer weiterhin verringerten Kraftstoffzufuhr auftretenden Druckverlust
in dem Kraftstoffspeicher 110 weiterhin zu kompensieren.
Der Kraftstoffdurchfluss QD durch das Druckregelventil 130 bricht
dann vollständig
ab, wie dies in 5 gezeigt ist. Dieser Zeitpunkt
entspricht dem bereits erwähnten
Zeitpunkt t2. Er ist aus dem Regelsignal
S2 in der Regel dadurch zu detektieren, dass dessen Tastverhältnis TV gemäß 4 eine
obere Sättigungsgrenze
erreicht hat. Der Zeitpunkt t2 eignet sich
ebenfalls zur Ermittlung der Ist-Fördermenge
der Zumesseinheit 160 zu diesem Zeitpunkt. Die Ist-Fördermenge
entspricht dann dem bekannten Kraftstoffverbrauch der Brennkraftmaschine
bei der vor eingestellten Drehzahl N, vorzugsweise unter Berücksichtigung
von Kraftstoffverlusten, über
Leckagen und Steuermengen für
die Injektoren 180 des Einspritzsystems.
-
Die
Berechnung einer Soll-Fördermenge
Vsoll zum Zeitpunkt t2 erfolgt
analog wie die obere Berechnung der Soll-Fördermenge
zum Zeitpunkt t1. Bei dem Zeitpunkt t2 ist lediglich zu beachten, dass in dieser
Situation der Strom des Steuersignals S1 zur Ansteuerung der Zumesseinheit 160 wesentlich
größer ist
als zum Zeitpunkt t1, weil zum Zeitpunk
t2 das Tastverhältnis dieses Steuersignals
S1 gemäß 2 wesentlich
weiter angestiegen ist.
-
Eine
weitere Möglichkeit
zur Einstellung anderer geeigneter Betriebspunkte besteht darin,
dass die Verfahren gemäß dem ersten
und/oder zweiten Ausführungsbeispiel
nicht nur für
die erwähnte
Drehzahl N, sondern auch für
möglichst
eine Mehrzahl von anderen Drehzahlen durchgeführt werden. Für die Zeitpunkte
t1 und/oder t2,
welche auch für
die anderen Drehzahlen in gleicher Weise bestimmt werden können, wie
oben beschrieben wurde, ergeben sich dann andere miteinander zu
vergleichende Fördermengen,
deren Vergleich das Ergebnis eines zuvor durchgeführten Vergleiches
entweder bestätigt oder
Zweifel daran weckt.
-
Die
Zeitpunkte t1 und/oder t2 müssen nicht notwendigerweise
aus dem Regelsignal S2 zur Ansteuerung des Druckregelventils 130 abgeleitet
werden. Sie können
vielmehr auch alternativ dazu aus dem Ausgangssignal/Messsignal
P des Drucksensors 120 für eine jeweils konstant eingestellte
Drehzahl ermittelt werden, weil auch dieses Ausgangssignal P die
aufgrund einer veränderten
Kraftstoffzufuhr in dem Kraftstoffspeicher 110 auftretenden
Druckveränderungen
eindeutig repräsentiert.
Eine Auswertung dieses Ausgangssignals P anstelle des Regelsignals
S2 ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn der erste Regelkreis deaktiviert
ist, d.h., wenn das Regelsignal S2 auf einen konstanten Ansteuerwert
eingestellt wird.
-
Der
Zeitpunkt t1 muss nicht zwingend dadurch
ermittelt werden, dass die Zumesseinheit 160 – ausgehend
von einer im Wesentlichen vollständigen Öffnungen – über die
Zeit zunehmend geschlossen wird. Vielmehr kann der Zeitpunkt t1 auch durch eine umgekehrte Ansteuerung
der Zumesseinheit 160, wonach diese ausgehend von zumindest
einer teilweisen Schließung – im Laufe
der Zeit zunehmend geöffnet
wird. Für
die Ermittlung des Zeitpunktes t2 ist die
zuletzt beschriebene Ansteuerung der Zumesseinheit nicht möglich, weil
ein dazu erforderlicher Neustart der Brennkraftmaschine mit einer
dann im Anfang von der Zumesseinheit bereitgestellten nur sehr geringen
Kraftstoffzufuhr nicht möglich
wäre.
-
Eine
Aussage über
einen möglichen
Defekt bzw. ein möglicherweise
nicht normgerechtes Verhalten einer Komponente des Einspritzsystems
lässt sich
jedoch nicht nur durch Auswerten von Daten zu den Zeitpunkt t1 oder t2 erreichen.
Vielmehr erlaubt auch der Verlauf des Ansteuersignals S2 für das Druckregelventil 130 bei
aktiviertem ersten Regelkreis oder der Verlauf des Ausgangssignals
des Drucksensors 120 bei deaktiviertem ersten Regelkreis
insbesondere zwischen den Zeitpunkten t1 und t2 einen Rückschluss
auf einen derartigen Defekt. Um einen derartigen Rückschluss
zu ermöglichen
wird die Zumesseinheit 160 während des besagten Zeitintervalls
so angesteuert, dass sie sich zumindest im wesentlichen linear über der
Zeit öffnet
oder schließt. Unter
der Voraussetzung eines während
dieses Zeitintervalls konstanten Abflusses von Kraftstoff aus dem
Kraftstoffspeicher in die Brennkraftmaschine inklusive eventueller
Verluste müssen
die beobachteten Signale S2 oder P ebenfalls ein lineares Verhalten
zeigen, wenn die Komponenten des Einspritzsystems ordnungsgemäß arbeiten.
Zeigen diese Signale dagegen während
des besagten Zeitintervalls kein lineares Verhalten, indem sie sich
z.B. stufenweise ändern,
so lässt
dies auf einen Defekt in vermutlich der Zumesseinheit 160 oder
dem Druckregelventil 130 schließen.
-
Unabhängig davon,
welche der vielen zuvor aufgezeigten Möglichkeiten letztenendes verwendet wird,
um einen Defekt in der Zumesseinheit 160 zu ermitteln,
gilt folgendes:
Wenn ein solcher Defekt aufgrund einer einfach
oder mehrfach festgestellten unzulässig großen Abweichung der Ist-Fördermenge
von der Soll-Fördermenge
der Zumesseinheit 160 festgestellt wurde, dann gibt es
grundsätzlich
zwei Möglichkeiten
für eine
weitere Vorgehensweise.
-
Eine
erste Möglichkeit
besteht darin, die als defekt getestete Zumesseinheit gegen eine
nicht-defekte Einheit auszutauschen. Für diese nicht-defekte Zumesseinheit
wird davon ausgegangen, die sich gemäß einer in dem Steuergerät 140 hinterlegten Strom(Durchfluss)
I(QZ)-Kennlinie für normierte Zumesseinheiten
verhält.
Eine präzise
Einstellung von Kraftstoff-Fördermengen
bei der nicht-defekten Zumesseinheit lässt sich dann zukünftig durch
eine Ansteuerung dieser Einheit gemäß der hinterlegten I(QZ)-Kennlinie
realisieren.
-
Eine
zweite mögliche
Vorgehensweise besteht darin, nach wie vor mit der defekten bzw.
nicht normengerecht arbeitenden Zumesseinheit 160 weiter
zu arbeiten, solange bzw. soweit ihr festgestelltes reales Fehlverhalten
durch eine entsprechend angepasste bzw. korrigierte Ansteuerung
ausgeglichen werden kann. Eine Korrektur der Ansteuerung kann z.B.
in der Weise erfolgen, dass die in dem Steuergerät 140 hinterlegte
normierte Kennlinie nach Maßgabe
durch vorzugsweise in mehreren Betriebssituationen festgestellte
Abweichungen zwischen Ist-Fördermengen
und ihren jeweiligen Soll-Fördermengen
korrigiert wird. Es ergibt sich dann z.B. die in 6 gezeigte
korrigierte I(QZ)-Kennlinie. Diese korrigierte Kennlinie
ergibt sich durch Interpolation zwischen einer möglichst großen Vielzahl von Stützpunkten,
welche durch die besagten Fördermengenvergleiche
ermittelt wurden. Mit Hilfe der korrigierten Kennlinie ist dann
auch eine präzise
Ansteuerung der nicht ganz ideal arbeitenden Zumesseinheit 160 durch
das Steuergerät 140 möglich.
-
Das
beschriebene erfindungsgemäße Verfahren
wird vorzugsweise in Form eines Computerprogramms realisiert. Das
Computerprogramm kann gegebenenfalls zusammen mit weiteren Computerprogrammen
für das
Steuergerät
auf einem Datenträger
abgespeichert sein. Bei dem Datenträger kann es sich um eine Diskette,
eine Compactdisc, einen sog. Flash-Memory oder dergleichen handeln. Das
auf dem Datenträger
abgespeicherte Computerprogramm kann dann als Produkt an einen Kunden
verkauft werden. Alternativ zu einer Übertragung per Datenträger ist
auch einer Übertragung
des Computerprogramms ohne Datenträger über ein elektronisches Kommunikationsnetzwerk,
insbesondere das Internet, möglich.