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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Transport eines länglichen
Instrumentes, insbesondere eines Endoskopes, in einen länglichen
Hohlraum mit einer Einführungseinrichtung,
welche einen am Instrument befestigbaren, dieses wenigstens über einen
Teil seiner Länge
umhüllenden
Schlauch aufweist.
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Bei
der endoskopischen Untersuchung, z.B. des Dickdarmes, wird entgegen
der natürlichen
Entleerungsrichtung des Darmes ein medizinisches Instrument, ein
sogenanntes Koloskop, oder allgemeiner ein Endoskop, welches ein
flexibles Schlauchsystem mit steuerbarer Spitze aufweist, bis zur
Dünndarmeinmündung und
dort zum Teil hinein vorgeschoben. Dabei wird aufgrund der Reibung
zwischen der Darmwand und dem Endoskop der Darm zurückgestreift,
was Schmerzen während
der Untersuchung erzeugen kann. Im Bereich der Kurvaturen, aber auch
an anderen nicht geraden Darmabschnitten wird der Darm so gelängt und
abgekrümmt,
dass das weiterführende
Lumen nicht ohne weiteres erkennbar ist. Der Darm wird im Bereich
der Krümmungen vor
dem Instrument hergeschoben, was die Sicht verlegt und wiederum
Schmerzen verursacht. Beim weiteren Vorarbeiten des Endoskopes wird
das Endoskop von rektal weiter vorgeschoben. Die Schubrichtung weicht
dabei in der Regel von der Schubrichtung der Gerätespitze meist erheblich ab.
Befindet sich die Gerätespitze
im Bereich des sogenannten Colon Ascendenz, liegt die Schubrichtung,
mit der das Instrument vorgeschoben wird, sogar genau entgegengesetzt
der Vorwärtsbewegung
des Instrumentenkopfes. Dies hat für den untersuchten Patienten schmerzhafte
erhebliche Dehnungen im Bereich der Kurvaturen zur Folge. Bedingt
durch das Vorstehende muss der Untersucher durch zeitaufwendige
Manöver
versuchen, das Instrument zu begradigen, indem er es unter Umständen unter
Terrainverlusten zurückzieht,
um den Darm gewissermaßen
aufzufädeln
und um dann das Instrument erneut vorzuschieben. Häufig muss
zusätzlich
mit einem Röntgenbildwandler
die aktuelle Lage des Instrumentes erst herausgefunden werden, um
dann entsprechende Korrekturen vorzunehmen. Diese Manipulationen
führen zu
Schmerzen, langen Untersuchungszeiten, ggf. zum Arzneimitteleinsatz
zur Analgesie, Sedierung oder gar zur Narkose, zu Strahlenbelastung
und insgesamt zu einem erhöhten
Eingriffsrisiko.
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Um
eine solche Untersuchungstechnik einigermaßen beherrschen zu können, ist
eine lange Trainingszeit notwendig. In dieser Trainingsphase werden,
gemessen am geübten
Untersucher, unnötige
Komplikationen verursacht.
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Ähnliche
Probleme treten auch bei Einsatz derartiger Instrumente in anderen
Bereichen auf, bei denen ein Endoskop oder ein vergleichbares Instrument
in einen länglichen,
Krümmun gen
aufweisenden Hohlraum eingeführt
wird.
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Zur
Vermeidung der vorgeschilderten Probleme ist aus
DE 28 23 025 C2 eine gattungsgemäße Vorrichtung
bekannt geworden. Diese Vorrichtung zum Einführen eines Endoskopes zur Darmdiagnostik
besteht aus einem rohrförmigen
Gehäuse,
an dessen distaler Öffnung
ein dünnwandiger
Schlauch angebracht ist. Dieser Schlauch ist in das Innere des Gehäuses gestülpt und
ist an seinem anderen Ende mit dem distalen Ende eines Endoskopes
verbunden. Durch Beaufschlagung des Gehäuses mit einem Druckmedium
stülpt
sich der Schlauch aus dem Gehäuse
in die Körperöffnung,
wobei das Endoskop nachgezogen wird. Der Schlauch kleidet mit fortschreitender
Ausstülpung
die Körperhöhle aus,
so dass das Endoskop beim Eindringen in die Körperhöhle mit deren Wandung nicht
in Berührung
kommt. Dieses an sich für
die Wandung der Körperhöhle sehr schonende
Verfahren hat jedoch den wesentlichen Nachteil, dass der Untersucher
durch das Endoskop erst dann die Wandung der Körperhöhle inspizieren kann, wenn
der Schlauch völlig
ausgestülpt
ist. Außerdem
ist diese Vorrichtung insgesamt recht aufwendig.
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Zur
Vermeidung dieser Nachteile ist aus
DE 33 29 176 C1 ein längliches medizinisches Gerät zum Untersuchen
oder Behandeln von Körperhöhlen mit
einer Einführungshilfsvorrichtung
nach dem Prinzip des sich ausstülpenden
Schlauchgebildes be kannt geworden, bei dem die Einführungshilfsvorrichtung
aus einem beidseitig offenen Rohr mit seitlichem Anschlussstutzen
und einem durch das Rohr laufenden, flexiblen, ausstülpbaren
Schlauchgebilde besteht, dessen beide Enden mit jeweils einem Ende des
Rohres verbunden sind, wobei das medizinische Gerät innerhalb
des Schlauchgebildes durch das Rohr läuft, wobei das Schlauchgebilde
im Bereich des distalen Endes des medizinischen Gerätes in mehreren
Doppellagen aufgefaltet ist. Dieses Gerät soll konstruktiv und in der
Anwendung einfacher sein als das vorbeschriebene. Bei diesem Gerät wird von der
Tatsache Gebrauch gemacht, dass es nicht während des gesamten Vorschubes
notwendig ist, den sich ausstülpenden
Schlauch zu unterstützen,
das medizinische Gerät
wird vielmehr bei geradlinigen Passagen der Körperhöhlung auf konventionelle Weise
vorgeschoben und nur bei problematischen Passagen mit Hilfe der
Einführungshilfsvorrichtung vorwärts bewegt.
Erkennbar ist dieses bekannte Gerät deshalb nicht besonders leicht
zu handhaben, da es nur zeitweise eingesetzt wird, während über einen Teilbereich
der Vorschubbewegung das medizinische Instrument auf herkömmliche
Weise durch Vorschieben bewegt wird.
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Aus
WO 02/19899 A2 ist eine Vorrichtung bekannt, welche zwei ineinander
angeordnete Schläuche
aufweist, die das Koloskop umgeben. Die Vorschubbewegung ist sehr
kompliziert und erfolgt diskontinuierlich. Beide Schläuche können in
Anpassung an den Verlauf des Hohlraumes, in den die Vorrichtung
einzuführen
ist, vorgekrümmt
sein. Dies kann beim Ausstülpvorgang
jedoch dazu führen, dass
die Präformation
des inneren Schlauches von der des äußeren Schlauches abweicht,
was die Handhabung erschwert. Außerdem kann sich die präformierte
Stelle während
des langen Weges bis zum ausgestülpten
endgültigen
Ort verdrehen und dann in eine andere, nicht gewünschte Richtung zeigen. Diese
z.B. als Wegwerfartikel konzipierte Vorrichtung ist somit nachteilig.
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Aufgabe
der Erfindung ist es deshalb, eine gattungsgemäße Vorrichtung so zu verbessern,
dass sie konstruktiv vereinfacht wird und eine sehr einfache Anwendung
ermöglicht.
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Diese
Aufgabe wird mit einer Vorrichtung der eingangs bezeichneten Art
erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Einführungseinrichtung
eine außenseitig
am Hohlraumeingang anzuordnende Platte mit einer Durchtrittsöffnung für das Instrument und
ein Befestigungselement zur Befestigung am vorderen Ende des Instrumentes
mit Abstand zu dessen freien Endbereich aufweist, wobei der Schlauch mit
einem Ende an der Platte und dem anderen Ende am Befestigungselement
befestigt ist.
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Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist konstruktiv sehr einfach aufgebaut, da sie in einfachster Ausgestaltung
nur aus drei dicht miteinander verbundenen Teilen besteht, nämlich einem
(hülsenförmigen)
Befestigungselement, einer Platte und einem diese beiden Bauteile
miteinander verbindenden flexiblen Schlauch, dessen Länge wenigstens
so bemessen ist, wie die Gesamtlänge
des jeweiligen Hohlraumes, welcher mit dem Instrument untersucht werden
soll. Anders als beim Stand der Technik gemäß
DE 28 23 025 C2 ist während der
gesamten Vorschubbewegung des Instrumentes dessen vorderer Endbereich
frei, d.h. er ragt nach vorne aus dem Schlauchende hinaus, so dass
der Untersucher während
des gesamten Vorschubes den Hohlraum inspizieren kann. Anders als
bei der Vorrichtung gemäß WO 02/19899
A2 ist die Vorschubbewegung ein kontinuierlicher Vorgang und muss
nicht während Druckänderungen
in verschiedenen Schlauchkompartimenten unterbrochen werden. Die
Handhabung ist dabei besonders einfach, da die Einführungseinrichtung
während
des gesamten Vorschubes des Instrumentes im Einsatz ist, anders
als beim Stand der Technik gemäß
DE 33 29 176 C1 .
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Ganz
besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass der Schlauch in Anpassung
an den Verlauf des Hohlraumes vorgekrümmt oder krümmbar ausgebildet ist. Der
Schlauch kann z.B. entsprechend den anatomischen Verhältnissen
vorgekrümmt
sein, was das Vorarbeiten wesentlich erleichtert, da der Schubvektor
immer annähernd
orthograd ausgerichtet werden kann. Der Schlauch kann auch während des
Einführens
z.B. durch thermi sche Einwirkung gekrümmt werden, in dem durch eine
integrierte Wärmequelle der
kurveninnere Bereich des Schlauches erwärmt und damit geschrumpft und
gekrümmt
wird. Alternativ kann der Schlauch auch als Doppelschlauch mit einer
dazwischenliegenden Klebeschicht ausgebildet sein, wobei eine Verklebung
beider Schläuche
nur dann erfolgt, wenn sich beide Schläuche im Krümmungsbereich eng aneinander
schmiegen.
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Der
Vortrieb kann grundsätzlich
auf unterschiedliche Weise erreicht werden, vorzugsweise wird das
Schlauchinnere mit einem unter Druck stehenden Medium beaufschlagt,
wozu in der Platte eine Durchtrittsöffnung für einen an eine Druckmittelquelle
anschließbaren
Zuführschlauch
vorgesehen ist, wobei der Zuführschlauch,
vorzugsweise innerhalb einer an die Platte angeformten Hülse, bis
in den Schlauch mündet.
Wird das Schlauchinnere mit Druck beaufschlagt, so längt sich
der Schlauch, d.h. der Abstand zwischen der Platte und dem Befestigungselement
wird größer. Das
Instrument arbeitet sich dadurch ohne Relativbewegung und somit
ohne Reibung zur Darmwand vorwärts.
Das Instrument wird nicht von außen geschoben, sondern rollt
im zu untersuchenden Hohlraum mit eigenem Antrieb gewissermaßen ab.
Ist das Ende des Hohlraumes erreicht, wird das Instrument in üblicher
Weise unter Inspektion der Hohlraumwandungen zurückgezogen. Alternativ kann
auch vorgesehen sein, dass der Schlauch mechanisch transportiert
wird, beispielsweise durch Rollen.
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In
der einfachsten Ausgestaltung kann das Befestigungselement als Befestigungsring
ausgebildet sein, besonders bevorzugt ist jedoch vorgesehen, dass
das Befestigungselement als das Instrument umschließende Hülse ausgebildet
ist, an der außenseitig
der Schlauch angeordnet ist. Diese Hülse weist bevorzugt am vorderen
Ende einen Einführkonus
auf, um das Einführen
der Vorrichtung mit dem Instrument in den Hohlraumeingang zu erleichtern.
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Um
die Handhabbarkeit der Vorrichtung wesentlich zu vereinfachen und
um diese raumsparend aufbewahren zu können ist ganz besonders bevorzugt
vorgesehen, dass der Schlauch im Ausgangszustand faltenbalgartig
auf der Hülse
angeordnet ist. Faltenbalgartig bedeutet dabei jede beliebige Faltung bzw.
Knitterung, um den Schlauch raumsparend unterzubringen. Das Schlauchreservoir
ist also auf der Hülse
angeordnet, d.h. im vorderen Bereich der Einführungseinrichtung, was das
Einführen
wesentlich erleichtert. Ein Vorsehen des Reservoirs im Bereich des
hinteren Endes an der Platte wäre
demgegenüber
nachteilig.
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Dabei
ist der Schlauch nach einer ersten Ausgestaltung im vorderen Endbereich
der Hülse
befestigt.
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Um
ein vorzeitiges Abstreifen des Schlauches beim Einführen zu
verhindern, ist bevorzugt vorgesehen, dass angrenzend an den Einführkonus
ein die Hülse
und den Schlauch umgebendes Schutzschild vorgesehen ist.
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Alternativ
kann das freie Ende des Schlauches auch im rückwärtigen Bereich der Hülse befestigt
sein und der Schlauch umgestülpt
zur Platte geführt
sein.
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Eine
weitere, ganz besonders bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch
aus, dass das Befestigungselement im vorderen Bereich einen das vordere
Ende des Instrumentes umgebenden transparenten kappenförmigen Kopf
aufweist. Das vordere Ende des Instrumentes ist dann hermetisch
abgeschlossen, wobei die Optik des Instrumentes durch den transparenten
Kopf nicht beeinträchtigt
wird. Das gesamte Instrument (Endoskop, Koloskop) ist bei dieser
Ausgestaltung somit in allen seinen Anteilen, soweit es sich im
Hohlraum befindet, von einem Schlauch bzw. dem vorderen transparenten
Kopf umgeben, so dass das Instrument selbst nicht kontaminiert wird
und nach der Untersuchung und Entfernen der Einführungseinrichtung wieder eingesetzt
werden kann, was bisher nicht möglich
ist, da ein solches Gerät
zeitaufwendig und dazu noch vollkommen gereinigt werden muss.
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Der
Kopf ist bevorzugt mit Durchtrittsöffnungen versehen, in die entlang
des Instrumentes angeordnete Schläuche münden. Der übliche Arbeitskanal des Instrumentes
sowie der Wasch kanal zur Säuberung
der Optik münden
somit nach außen
durch den vorderen Kopf hindurch, eine Beeinträchtigung der Keimfreiheit des
Instrumentes wird dadurch nicht hervorgerufen.
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Bevorzugt
ist dabei vorgesehen, dass die Schläuche in außenseitigen Nuten zumindest
im Bereich des Kopfes des Instrumentes aufgenommen sind. Diese Schläuche und
die gesamte Einführungseinrichtung
können
dann nach dem Einsatz entfernt und ausgewechselt werden. Es ist
auch möglich,
vor einer Untersuchung auf das Instrument die Einführungseinrichtung
samt der Arbeits-/Waschkanal-Schläuche aufzustecken und dann
den faltenbalgartigen äußeren Schlauch
bis zum Handstück
ohne Druckbeaufschlagung der Einführungseinrichtung aufzuziehen,
um dann konventionell das Gerät
vorzuschieben. Hierbei ist das Gerät vor Kontamination vollständig geschützt und
könnte
nach Austausch der Komponenten sofort wieder eingesetzt werden.
Die Vorteile des Abrollens durch eigenen Antrieb fallen dann naturgemäß weg.
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In
weiterer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass an der Platte
ein weiterer Schlauch befestigt ist, der das Instrument bis in den
Bereich seines Handhabungsendes umgibt. Das Instrument ist dann über seiner
gesamten Länge
von Schläuchen
umgeben. Während
des Einsatzes des Instrumentes wird dann der eingefaltete Schlauch
an der Instrumentspitze entfaltet, während ab der Platte der Schlauch sich
bis zum Handhabungsende zusammenschiebt.
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Die
Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert. Diese
zeigt in:
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1 eine
erste Ausführungsform
einer Vorrichtung,
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2 die
Vorrichtung nach 1 während ihres Einsatzes,
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3 eine
zweite Ausführungsform
einer Vorrichtung,
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4 eine
der 3 ähnliche
weitere Ausführungsform,
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5 und 6 eine
weitere Ausführungsform,
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7 und 8 noch
eine weitere Ausführungsform,
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9 den
vorderen Teil einer weiteren Ausführungsform,
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9a die
spezielle Gestaltung des Instrumentes nach 9,
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9b die
spezielle Gestaltung der Vorrichtung nach 9 und
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10, 10a und 10b eine
bevorzugte Ausgestaltung des rückseitigen
Endes der Ausführungsform
nach 9.
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Eine
Vorrichtung zum Transport eines länglichen Instrumentes wird
nachfolgend am Beispiel eines Endoskopes, bzw. genauer gesagt Koloskopes, beschrieben,
welches zur Darmspiegelung eingesetzt wird, die Vorrichtung eignet
sich allgemein jedoch zum Transport eines beliebigen länglichen
Instrumentes in einen länglichen
Hohlraum.
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Ein
derartiges Endoskop ist in 1 nur schematisch
mit seinem vorderen Ende angedeutet, welches mit 1 bezeichnet
ist. Das rückwärtige Handhabungsende
des Endoskopes ist in 2 mit 2 bezeichnet.
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Die
Vorrichtung umfasst eine allgemein mit 3 bezeichnete Einführungseinrichtung,
welche zunächst
eine außenseitig
an einem Eingang 4 eines länglichen Hohlraumes 5 (z.B.
Dickdarmes) anzuordnende Platte 6 aufweist. Diese Platte 6 ist
mit einer Durchtrittsöffnung 7 für das Endoskop 1 versehen. Die
Durchtrittsöffnung 7 kann
von einer innenseitigen Einführhülse (nicht
dargestellt) und einer Dichtung umgeben sein.
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Die
Einführungseinrichtung 3 weist
darüber hinaus
ein Befes tigungselement zur Befestigung am vorderen Ende des Endoskopes 1 mit
Abstand zu dessen freien Endbereich 1a auf. Dieses Befestigungselement
ist beim Ausführungsbeispiel
nach 1 als Hülse 8 ausgebildet,
welche in geeigneter Weise vorzugsweise lösbar, am Endoskop 1 befestigt ist,
angedeutet ist dazu ein Bajonettverschluss 9, ohne dass
die Erfindung auf eine solche Verbindung beschränkt wäre.
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Ferner
weist die Einführungseinrichtung 3 einen
das Endoskop 1 wenigstens über einen Teil seiner Länge umhüllenden
Schlauch 10 auf, welcher an seinem vorderen Ende an der
Hül-se 8 und
an seinem hinteren Ende an der Platte 6 jeweils dicht befestigt
ist. Der Schlauch 10 besteht dabei z.B. aus einem dünnen, reißfesten
und darmverträglichen
Folienmaterial.
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Bei
der Ausführungsform
nach 1 ist der Schlauch 10 in der Ausgangslage
weitgehend über seiner
gesamten Länge
faltenbalgartig zusammengelegt auf der Hülse 8 angeordnet,
dieser faltenbalgartig zusammengelegte Bereich ist mit 10a bezeichnet.
Dabei ist das vordere Ende l0b des Schlauches im vorderen
Endbereich der Hülse 8 befestigt.
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Bevorzugt
weist die Hülse 8 am
vorderen Ende einen die Einführung
der Vorrichtung erleichternden Einführkonus 11 auf, wobei
angrenzend an den Einführkonus 11 ein
die Hülse 8 und den Schlauch 10 umgebendes
rohrförmiges
Schutzschild 12 vorgesehen ist, welches verhindert, dass
beim Einführen
der Vorrichtung in den Hohlraum 5 der faltenbalgartige
Bereich 10a des Schlauches 10 sich unkontrolliert
aufzieht. Sowohl der Einführkonus 11 als
auch das Schutzschild 12 bestehen bevorzugt ebenfalls aus
einem elastischen schlauchartigen Material.
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In
der Platte 6 ist weiterhin eine Durchtrittsöffnung 13 für einen
an eine Druckmittelquelle anschließbaren Zuführschlauch 14 vorgesehen,
wobei der Zuführschlauch 14 in
den Schlauch 10 mündet. Der
Zuführschlauch 14 läuft durch
den Sphinkter hindurch, um beim Beaufschlagen der Einführungseinrichtung 3 mit
Druck den Sphinkter-Druck nicht überwinden
zu müssen.
Es ist möglich,
die Platte 6 mit einer Hülse zu versehen, welche durch
den Sphinkter läuft,
um den Widerstand beim Vorschub der Einführungseinrichtung 3 zu
reduzieren. Dieser Zuführschlauch 14 mündet in
einen geschlossenen Raum, welcher bereichsweise durch die Hülse 8 den Schlauch 10 und
beim Vortrieb des Endoskopes 1 durch das Endoskop 1 begrenzt
wird.
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Eine
Abdichtung nach außen
erfolgt dabei durch den natürlichen
Sphinkterkonus am Darmausgang oder durch eine nicht dargestellte
Dichtung an der Platte 6. Der Schlauch 10 ist
in seinem Durchmesser ein wenig größer als der Durchmesser des Endoskopes 1 und
mindestens so lang wie die Gesamtlänge des zu untersuchenden Hohlraumes 5 bzw.
die Gesamtlänge
des Anteiles des Endoskopes 1, das in den Hohlraum 5 eingeführt wird.
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Die
gesamte Vorrichtung wird zur Durchführung einer Untersuchung des
Hohlraumes 5 in der Ausgangslage gemäß 1 durch
den Eingang 4 in den Hohlraum 5 eingeführt, so
dass die Platte 6 dicht am Hohlraumeingang 4 anliegt.
Wird nun durch den Zuführschlauch 14 beispielsweise
Wasser mit Druck eingeleitet, so entfaltet sich der eingefaltete
Bereich 10a des Schlauches 10 im Bereich zwischen
der Hülse 8 und
dem Schutzschild 12. Dadurch längt sich der Schlauch 10 und
der Abstand zwischen der Platte 6 und der Hülse 8 wird
größer (2).
Dadurch arbeitet sich das Endoskop 1 ohne Relativbewegung und
somit ohne Reibung zur Wand des Hohlraumes 5 vorwärts. Das
Endoskop 1 wird nicht von außen geschoben, sondern rollt
im Hohlraum 5 mit eigenem Antrieb gewissermaßen ab.
Um den anatomisch vorgegebenen Darmkrümmungen leichter folgen zu können, kann
der Schlauch 10, z.B. durch präformierte Raffungen vorgeformt
sein, so dass der Schubvektor immer annähernd in Richtung des Darmlumens zeigt.
Aktiv kann die Krümmung
durch thermische Schrumpfungsprozesse mit einer geeigneten Wärmequelle
beeinflusst werden, welche vom Untersucher aktiviert wird, wenn
sich die Einführungseinrichtung 3 im
Bereich einer Krümmung
befindet. Ist das Ende des Hohl raumes 5 erreicht, wird
das Endoskop 1 in üblicher
Weise unter Inspektion der Hohlraumwandungen (z.B. Darmschleimhaut)
zurückgezogen.
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In 3 ist
eine abgewandelte Ausführungsform
der Vorrichtung dargestellt, wobei, sofern gleiche Teile betroffen
sind, in 3 und den weiteren Figuren dieselben
Bezugszeichen wie in den 1 und 2 verwandt
sind. Bei dieser Ausführungsform
ist im Unterschied zur Ausführungsform
nach 1 und 2 vorgesehen, dass das vordere Ende
des Schlauches l0b im rückwärtigen Bereich der
Hülse 8 befestigt
ist und der Schlauch 10 über eine Umstülpung l0c zur
Platte 6 zurückgeführt ist. Ansonsten
unterscheidet sich die Ausführungsform nicht
gegenüber
derjenigen nach 1, die Vorrichtung nach 3 kann,
auch wenn dies nicht dargestellt ist, ebenfalls ein Schutzschild 12 aufweisen.
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Die
Ausführungsform
nach 4 entspricht im Prinzip derjenigen nach 3,
allerdings in weicherer Ausbildung. Die Hülse 8 besteht hier
aus einem ganz dünnen
Folienmaterial. Die Befestigung der Hülse 8 erfolgt mit
einem Befestigungsgummiring 9a.
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In
den 5 und 6 ist eine weitere Ausführungsform
dargestellt, wobei 5 den Ausgangszustand und 6 einen
Zwischentransportzustand zeigt. Im Unterschied zu den vorangegangenen
Ausführungsformen
ist der Schlauch 10 nicht faltenbalgartig angeordnet, die
Einführungseinrichtung 3 weist
bei dieser Ausführungsform
wiederum eine Platte 6 und ein ringförmiges Befestigungselement 8 auf.
Der Schlauch 10 ist an der Platte 6 befestigt
und im Bereich des abstützenden
Befestigungselementes 8 am vorderen Ende des Endoskopes 1 umgestülpt über einen
wesentlichen Teil der Länge
des Instrumentes 1 bis jenseits der Platte 6 zurückgeführt.
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In
den 7 und 8 ist eine Vorrichtung dargestellt,
bei welcher die Längung
des Schlauches 10 mechanisch erfolgt. Dazu sind zwei Förderrollen 15 vorgesehen,
welche den Schlauch 10 in Richtung der Pfeile 15a bewegen
und damit den Vortrieb des Endoskopes 1 bewirken.
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In 9 ist
eine weitere Ausführungsform dargestellt,
und zwar in perspektivischer Darstellung. 9a zeigt
das Endoskop 1 als Einzelteil, 9b die
Einführungseinrichtung 3.
Dabei handelt es sich um eine weitestgehend keimfreie Ausführung. Das vom
Schlauch 10 verdeckte Befestigungselement (Hülse 8)
ist vorderseitig mit einem das vordere Ende des Endoskopes 1 umgebenden
transparenten kappenförmigen
Kopf 16 verschlossen. Dieser aus transparentem Kunststoff
bestehende kappenförmige Kopf 16 schließt das vordere
Ende des Instrumentes 1 hermetisch ab. Die Optik des Instrumentes 1 wird durch
den transparenten Kunststoff nicht beeinträch tigt. Mit 17 bezeichnete
schlauchförmige
Arbeits- und/oder Waschkanäle
münden
in Durchtrittsöffnungen 18 im
kappenförmigen
Kopf 16.
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Dabei
ist bevorzugt vorgesehen, dass die Schläuche 17 in außenseitige
Nuten bzw. Rillen 17a, die sich zumindest im Kopfbereich
des Endoskopes 1 befinden, auswechselbar eingesetzt sind,
und sich bis in den Bereich des Handhabungsendes 2 des
Endoskopes (10) erstrecken. Nach dem Abschluss einer
Untersuchung werden die Schläuche 17 und die
Einführungseinrichtung 3 komplett
entfernt und ausgewechselt.
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Es
ist auch möglich,
vor einer Untersuchung auf das Endoskop 1 die Einführungseinrichtung 3 samt
der Arbeits-/Waschkanal-Schläuche 17 aufzustecken
und dann den faltenbalgartigen äußeren Schlauch
bis zum Handstück
ohne Druckbeaufschlagung der Einführungseinrichtung aufzuziehen,
um dann konventionell das Instrument vorzuschieben. Hierbei ist
das Instrument vor Kontamination vollständig geschützt und kann nach Austausch
der Komponenten sofort wieder eingesetzt werden. Die Vorteile des
Abrollens durch eigenen Antrieb fallen dann naturgemäß weg.
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Am
Handhabungsende (10, 10a, 10b) sind an die Schläuche 17 jenseits des Schlauches 10 flexible
Anschlussschläuche 19 angeschlossen,
welche über
ein Absperrelement 21 über das Handhabungsende 2 an
einem Saug- bzw. Spülsystem
in üblicher
Weise münden. Über Bedienungsknöpfe 20 kann
mittels einer Mechanik, Elektronik, Pneumatik o.ä. das Absperrelement 21 gesteuert werden.
Der Arbeitskanal hat in üblicher
Weise einen äußeren Zugang 22 zum
Einführen
eines Behandlungsinstrumentes oder dergleichen.
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Bei
dieser Ausführungsform
ist somit das Endoskop 1 in allen seinen Anteilen, die
sich im Hohlraum 5 befinden, vom Schlauch 10 bzw.
dem kappenförmigen
Kopf 16 umgeben, die Kanäle 17 des Endoskopes 1 liegen
außenseitig
am Endoskop 1 und sind mit dem vorderen Ende der Einführungsvorrichtung 3 verbunden
und münden
dort im Bereich des kappenförmigen
Kopfes 16 über
die Durchtrittsöffnungen 18 nach
außen.
Die gesamte Einführungseinrichtung 3 kann
nach der Untersuchung entfernt werden, das Endoskop 1 bleibt
dadurch absolut keimfrei und kann sofort ohne Reinigung wieder eingesetzt
werden.
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Das
Endoskop 1 kann, was zeichnerisch nicht dargestellt ist,
mit einem weiteren Folienschlauch ab der Platte 6 bis zum
Handhabungsende 2 einschließlich der Bedienungsmechanik überzogen werden,
so dass bei dieser Ausführungsform
das Endoskop 1 bis auf die Zuführschläuche und beispielsweise den
Lichtzuleiter komplett geschützt
ist. Während
des Einsatzes der Vorrichtung wird dann der eingefaltete Folien schlauch 10 entfaltet,
während
ab der Platte 6 der rückwärtige Folienschlauch
bis zum Handhabungsende 2 zusammengeschoben wird.