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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Sensoranordnung zur
Ermittlung des Vitalzustands einer medizinisch zu überwachenden
Person, und insbesondere auf eine Sensoranordnung zur Überwachung und
Auswertung einer Mehrzahl von erfassten Vitalparametern einer zu überwachenden
Person, um eine zuverlässige
und qualifizierte, durch eine technische Messvorrichtung abgesicherte
Betreuung von medizinisch zu überwachenden
Personen, wie z.B. pflegebedürftige
Personen, Senioren, Patienten usw., oder auch Personen, wie z.B.
Arbeitern, in stark gefährdenden
Umgebungen zu ermöglichen,
z.B. Kanalarbeiter, Arbeiter in Kernkraftwerken, Feuerwehrmänner, Mitarbeiter
im Katastrophenschutz, Arbeiter in Bergwerken und dergleichen.
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Die Überalterung
der Bevölkerung
fast aller Industriegesellschaften bringt die Notwendigkeit mit
sich, immer mehr ältere,
pflegebedürftige
Menschen betreuen zu müssen,
wobei dabei aus steigenden Wirtschaftlichkeitsanforderungen immer
mehr auf kostengünstige
Lösungen
geachtet wird. Bei der Betreuung pflegebedürftiger Menschen wird die Unterbringung
in einer stationären
Einrichtung als die letzte und auch teuerste Möglichkeit zur Betreuung derselben
angesehen. Könnten
die betroffenen Personen durch eine geeignete Technologie gestützte Betreuung
in ihrer vertrauten Wohnumgebung verbleiben, wäre dies für einen erheblichen Teil der
betroffenen Personen subjektiv erheblich angenehmer, wobei außerdem gleichzeitig
die wirtschaftlichen Vorteile für
das Sozialsystem bzw. die Solidargemeinschaft beachtlich wären.
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Derzeit
ist eine Betreuung von pflegebedürftigen
Personen nur durch eine personelle Präsenz von Pflegepersonal Vorort
möglich,
was jedoch aufgrund der hohen Kosten und damit der Belastung für die Sozialkassen
in absehbarer Zeit nicht mehr in jedem Fall realisierbar sein wird. Ähnliches
gilt für
Patienten, die nach einem Klinikaufenthalt bzw. einer Rehabilitationsmaßnahme früher aus
der stationären
Betreuung in das gewohnte, häusliche
Umfeld entlassen werden könnten.
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Für die medizinische Überwachung
von pflegebedürftigen
Personen oder auch Personen, die sich in gefährdenden Umgebungen aufhalten
(müssen),
sind im Stand der Technik nur wenige Überwachungsanordnungen bekannt,
die von den medizinisch zu überwachenden
Personen auch in ihrer vertrauten Wohn- oder Arbeitsumgebung während des üblichen
Tages- oder Arbeitsablaufs ohne Einschränkung desselben eingesetzt
werden können.
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Bisher
sind zur Überwachung
von Vitalparametern beispielsweise Fingerspitzensensoren (Fingerclipsensoren)
für eine
Sauerstoffsättigungsmessung
im Blut und Handgelenksensoren für
die Blutdruckmessung bekannt, die die medizinisch zu überwachende
Person in ihrer vertrauten Umgebung einsetzen kann.
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Fingerclipsensoren,
die beispielsweise auch als nichtinvasive Oximeteranordnungen bezeichnet
werden, werden im allgemeinen verwendet, um die Sauerstoffsättigung
im menschlichen Blut der zu überwachenden
Person zu ermitteln. Mit Hilfe von optischen Streumessungen an oberflächennah
durchflossenen Körperteilen,
wie z.B. Ohrläppchen
oder Fin gerspitzen, erhält
man ein Maß für den Absorptionskoeffizienten
des Blutes. Die Größe des Absorptionskoeffizienten
von Blut ist bei rotem Licht stark von dem Sauerstoffgehalt abhängig und
bei Licht im nahen Infrarotbereich davon nahezu unabhängig. Durch
Messung des Intensitätsverhältnisses
des Lichtes beider Wellenlängenbereiche
kann ein Maß für die Sauerstoffsättigung
des Blutes erhalten werden.
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Bei
der Blutdruckmessung mit einem Blutdruckmessgerät mittels einer Handgelenkmanschette
wird die Manschette um das Handgelenk der Person gelegt, bevor in
den Luftsack der Handgelenkmanschette mit einer Luftpumpe Luft gepumpt
wird. Durch die Handgelenkmanschette wird so der Unterarm zusammengepresst,
wobei in diesem Zustand die arterielle Pulswelle an das Blutdruckmessgerät übertragen
und dort in ein elektrisches Signal umgewandelt wird. Das elektrische
Signal wird daraufhin einem elektronischen Schaltkreis zugeführt, mittels
dem der Blutdruck der medizinisch zu überwachenden Person gemessen
bzw. bestimmt wird.
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Die
im vorhergehenden genannten Vorgehensweisen erlauben jedoch nur
die Bestimmung eines einzelnen Vitalparameters der medizinisch zu überwachenden
Person, wobei die medizinisch zu überwachende Person, wenn sich
diese alleine in ihrer vertrauten Wohnumgebung befindet, in der
Lage sein muss, die von den Messgeräten angezeigten Ergebnisse
zu interpretieren, um Rückschlüsse auf
ihren jeweiligen momentanen Vitalzustand treffen zu können. Da
aber pflegebedürftige
Menschen, wie z.B. Senioren usw., häufig damit überfordert sind, die ermittelten
Messwerte richtig zu interpretieren, können diese Geräte im „Hausgebrauch" keine zuverlässige, kontinuierliche
medizinische Überwachung
dieser Personen liefern. Somit ist es bei medizinisch zu überwa chenden
Personen, deren Gesundheitszustand möglicherweise kritischen Änderungen
bzw. Einflüssen
unterliegt, weiterhin erforderlich, dass geschultes Pflegepersonal
im wesentlichen permanent zur Betreuung anwesend ist.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung darin, eine Sensoranordnung zur zuverlässigen Ermittlung von verschiedenen
Vitalparametern einer medizinisch zu überwachenden Person zu schaffen,
mittels der eine zuverlässige,
qualifizierte und durch eine technische Messvorrichtung abgesicherte
Betreuung von medizinisch zu überwachenden
Personen, wie z.B. Senioren, Patienten usw., oder auch Personen,
wie z.B. Arbeitern, die sich in stark gefährdenden Umgebungen befinden,
ermöglicht
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Sensoranordnung zur Ermittlung von verschiedenen
Vitalparametern einer zu überwachenden
Person gemäß Anspruch
1 gelöst.
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Die
vorliegende Erfindung schafft eine Sensoranordnung zur Ermittlung
von verschiedenen Vitalparametern einer medizinisch zu überwachenden
Person, wobei die Sensoranordnung um eine Extremität der zu überwachenden
Person angeordnet ist, und ein Trageband zum Umschließen der
Extremität,
eine Mehrzahl von Sensorelementen zur Erfassung der verschiedenen
Vitalparameter, wobei die Sensorelemente an dem Trageband an einer
der Extremität
zugewandten Seite des Tragebandes angeordnet sind, und eine Sendeeinheit
zum drahtlosen Übermitteln
von Vitalinformationen basierend auf den erfassten Vitalparametern
aufweist.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, das eine multisensorielle
Datenerfassung und Auswertung beispielsweise integriert in ein Armband
mit einer Ereigniserkennung für
medizinisch zu erwartende Ereignisse bezüglich des Vitalzustands der
zu überwachenden
Person derart verbunden werden kann, dass bevorstehende kritische
Veränderungen
des Vitalzustands der medizinisch zu überwachende Person möglicherweise
schon vor deren Auftreten, aber spätestens bei ihrem akuten Eintreten
erkannt und per Funkübertragung
drahtlos an eine entsprechende übergeordnete
Instanz, wie z.B. eine Überwachungseinrichtung,
die beispielsweise mit einer Notfallzentrale verbunden ist, signlisiert
werden können.
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Die
erfindungsgemäße Sensoranordnung
ist dabei an eine Trageband, das eine Extremität der medizinisch zu überwachenden
Person umschließt,
angeordnet, wobei das Trageband beispielsweise als Armband zum Umschließen des
Handgelenks der medizinisch zu überwachenden
Person ausgebildet ist Damit kann die erfindungsgemäße Sensoranordnung
entsprechend einer Armbanduhr von der jeweiligen Person bzw. den
Patienten auch während
der Verrichtung alltäglicher
Arbeiten getragen werden. Da die erfindungsgemäße Sensoranordnung eine Mehrzahl
von unterschiedlichen Sensorelemente zur Erfassung einer Mehrzahl
von unterschiedlichen Vitalparametern aufweist, kann eine effektive Überwachung
des Gesundheitszustands der medizinisch zu überwachenden Person, wie z.B.
einer pflegebedürftigen
Person, in ihrer häuslichen
Umgebung sowie von Personen in gefährdenden Arbeitsumgebungen
erreicht werden.
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Besonders
vorteilhaft ist es bei der vorliegenden Erfindung, dass kritische
Entwicklungen des Gesundheitszustandes bzw. des Vitalzustands durch
eine Auswertung eines Vitalparameters und/oder Kombination einer
Gruppe relevanter Vitalparameter prädiziert werden können. Die
vorliegende erfindungsgemäße Sensoranordnung
ermöglicht
ferner eine geeignete Signalisierung und Visualisierung der Zustandsinformationen
bezüglich
des Vitalzustands an den Betroffenen und über drahtlose, funkbasierte
Kommunikationsverfahren an eine übergeordnete
Betreuungseinrichtung.
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Dabei
kann durch die erfindungsgemäße Sensoranordnung
eine Echtzeitdatenübertragung
der verschiedenen ermittelten Vitalparameter von der Sensoranordnung
drahtlos auf eine explizite Anforderung hin bzw. automatisch in
vorgebbaren Abständen
und insbesondere bei Erkennen eines kritischen Zustands an die übergeordnete
Betreuungseinrichtung zur Abklärung
des momentanen Gesundheitszustands ausgeführt werden.
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Ferner
kann die erfindungsgemäße Sensoranordnung
eingesetzt werden, um eine Ermittlung, Verarbeitung und Übertragung
von Körpersignalen
in Form von Vitalparametern vorzunehmen, die für ein sogenanntes „Biofeedback" genutzt werden können.
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Unter
Biofeedback versteht man die Auswirkung von körperlichen/geistigen Zuständen auf
Parameter des vegetativ gesteuerten Organsystems, z.B. (unbewusste)
Atmung, Herzfrequenz, Temperatur, Hautwiderstand (durch Schwitzen)
usew. Physiotherapeuten benutzen Biofeedback, um Schlaganfallpatienten
bei der Reaktivierung ihrer Muskeln zu unterstützen. Und Psychotherapeuten
setzen Biofeedback ein, um angespannte oder verkrampfte Patienten
bei der Entspannung zu unterstützen.
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Darüber hinaus
kann die erfindungsgemäße Sensoranordnung,
die vorzugsweise als ein Armbandsystem ausgeführt ist, um weitere drahtlos
vernetzte Sensoreinrichtungen ergänzt werden, die zusätzliche
Vitalparameter und/oder Umgebungseinflüsse erfassen und in die Beurteilung
des gegenwärtigen
oder zu erwartenden Vitalzustands der medizinisch zu überwachenden
Person einfließen
lassen können.
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung werden nun nachfolgend Bezug nehmend
auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
Seitenansicht der erfindungsgemäßen Sensoranordnung
zur Ermittlung verschiedener Vitalparameter einer medizinisch zu überwachenden
Person; und
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2 eine
Draufsicht auf die erfindungsgemäße Sensoranordnung
mit einem optionalen Anzeigefeld.
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Bezug
nehmend auf die 1 und 2 wird nun
ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Sensoranordnung
zur Ermittlung von verschiedenen Vitalparametern einer medizinisch
zu untersuchenden Person detailliert erörtert.
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Wie
in 1 dargestellt ist, weist die erfindungsgemäße Sensoranordnung 10 ein
Trageband 12 zum Umschließen einer Extremität und beispielsweise
des Unterarms bzw. Handgelenks der medizinisch zu überwachenden
Person auf. An dem Trageband 12 sind an der der Extremität zugewandten
Seite des Tragebands 12 eine Mehrzahl von Sensorelementen 14a, 14b, 14c angeordnet,
wobei die Sensorelemente 14a–14c zur Erfassung
verschiedener Vitalparameter der medizinisch zu überwachenden Person vorgesehen
sind.
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Es
sollte beachtet werden, dass bei dem in 1 dargestellten
Ausführungsbeispiel
drei Sensorelemente 14a–14c dargestellt sind,
wobei aus den folgenden Erläuterungen
deutlich werden sollte, dass eine im wesentlichen beliebige Anzahl
von Sensorelementen zur Erfassung verschiedener Vitalparameter der
medizinisch zu überwachenden
Person vorgesehen sein können.
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Die
Sensoranordnung 10 weist ferner eine Sendeeinheit 16 auf,
die den Sensorelementen 14a–14c zugeordnet ist,
wobei die Sendeeinheit 16 vorgesehen ist, um sogenannte
Vitalinformationen basierend auf den erfassten Vitalparametern drahtlos
beispielsweise an eine extern angeordnete Basisstation (nicht gezeigt in 1)
in der Umgebung der zu überwachenden
Person und von dort an eine übergeordnete
Betreuungsinstanz oder direkt an die übergeordnete Betreuungsinstanz
zu übermitteln.
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Im
folgenden wird nun detailliert die Funktionsweise der in 1 dargestellten
Sensoranordnung 10 erläutert.
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Bezüglich der
folgenden Beschreibung der vorliegenden erfindungsgemäßen Sensoranordnung
sollte beachtet werden, dass der Sensoranordnung ferner eine Auswerteeinrichtung 18 zugeordnet
ist, die vorgesehen ist, um die von den Sensorelementen 14a–14c erfassten
Vitalparameter bzw. die auf den erfassten Vitalparametern basierenden
Vitalinformationen der medizinisch zu überwachenden Person auszuwerten
und weiterzuverarbeiten. Dabei wird bei einer bevorzugten Aus führungsform
der vorliegenden Erfindung angenommen, dass sich diese Auswerteeinrichtung 18 mit
an dem Trageband befindet, wie dies beispielhaft in 1 dargestellt
ist, wobei die Auswerteeinrichtung 18 in diesem Fall mit
den Sensorelementen 14a–14c verbunden ist,
um die erfassten Vitalparameter aufzunehmen, und ferner der Sendeeinheit 16 zugeordnet
ist, um die drahtlose Übertragung
der Vitalinformationen auszulösen,
wobei die Auswerteeinrichtung 18 vorgesehen ist, um einen
oder mehrere der erfassten Vitalparameter auszuwerten und zu verarbeiten,
um die momentanen Vitalinformationen bzw. den momentanen Vitalzustand
(Gesundheits- oder Lebenszustand) der medizinisch zu überwachenden
Person zu erhalten.
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Wie
im folgenden noch erläutert
wird, kann die Auswerteeinrichtung 18 auch extern zu der
Sensoranordnung 10 angeordnet und beispielsweise in einer
zugeordneten Basisstation implementiert sein, aber im wesentlichen
die gleiche Funktionalität,
wie im folgenden dargestellt, aufweisen.
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Wie
beispielhaft in 1 dargestellt ist, ist das Trageband 12 zum
Umschließen
einer Extremität
der medizinisch zu überwachenden
Person beispielsweise als ein Armbandkörper ausgebildet, an dessen
Innenseite miniaturisierte, vorrangig nicht-invasive Sensorelemente
angeordnet bzw. eingebracht sind, um die verschiedenen, zu erfassenden
Vitalparameter aufzunehmen. Als Sensorelemente 14a–14c können im
allgemeinen beliebige Sensorelemente eingesetzt werden, mit denen
Vitalparameter, wie z.B. Blutsauerstoffsättigung, EKG, Temperatur, Hautimpedanz,
Muskelspannungen, Puls usw., auf elektronischem Weg messtechnisch
erfasst werden können.
Beispielhafte denkbare Vitalparameter und beispielhafte je weilige
Messverfahren und Sensoren können
folgende umfassen, sind jedoch nicht auf dieselben beschränkt.
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Die
Anordnung der Sensorelemente 14a–14c an der Innenseite
des Tragebandes, das beispielsweise als Armband für das Handgelenk
ausgebildet ist, ist aufgrund der physiologischen Gegebenheiten
an den Extremitäten
des Menschen gewählt,
da an dieser Stelle zahlreiche Arterien dicht unter der Hautoberfläche verlaufen,
was eine Voraussetzung beispielsweise für die SpO2-Messung
(Blutsauerstoffsättigungsmessung)
ist. Die flächige
Anordnung von Arterien in diesem Körperbereich in den Extremitäten und
vor allem im Handgelenkbereich sorgt für eine gewisse Resistenz der
Sensoranordnung gegenüber
Deplazierungen des Tragebandes, beispielsweise wenn das Trageband
bezüglich
der Extremität verrutscht.
Als vorteilhafte Folge davon kann das Trageband 12 der
erfindungsgemäßen Sensoranordnung 10 mit
einer relativ geringen Spannung an der Extremität befestigt werden. Dadurch
kann die Akzeptanz der erfindungsgemäßen Sensoranordnung 10 für die damit
ausgestattete Person deutlich erhöht werden.
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Bei
den zu erfassenden Vitalparametern handelt es sich beispielsweise
um den Puls, die Blutsauerstoffsättigung
(pulsoximetrisch), die Körpertemperatur
und das EKG (Elektrokardiogramm). Es sollte aber beachtet werden,
dass die vorliegende Erfindung im wesentlichen für alle durch nichtinvasive
Sensorelemente 14a–14c erfassbare
Vitalparameter auslegbar ist.
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Wie
in 1 dargestellt ist, können sich dementsprechend beispielsweise
ein SpO2-Sensor (Blutsauerstoffsättigungssensor) 14a,
ein Temperatursensor 14b und eine Elektrode 14c für ein einkanaliges
EKG (Elektrokardiogramm) an der Innenseite des Tragebandes 12 befinden.
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Da
die Messung eines EKG auf einer Potentialdifferenz basiert, bedarf
es zu dessen Erfassung einer zweiten Elektrode, die beispielsweise
an der Brust der medizinisch zu überwachenden
Person angebracht ist. Diese zweite Elektrode ist nun beispielsweise über ein
Kabel mit der erfindungsgemäßen Sensoranordnung 10 verbunden.
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Bezüglich des
verwendeten Temperatursensors 14b sollte beachtet werden,
dass gemäß der erfindungsgemäßen Sensoranordnung 10 beispielsweise
ein separater Temperatursensor 14b eingesetzt werden kann.
Es sollte ferner beachtet werden, dass einige SpO2-Sensoren 14b integrierte
Temperatur sensoren aufweisen, die zur Kompensation der Temperaturdrift
der SpO2-Sensoren und insbesondere der bei
diesen Sensoren verwendeten LEDs (lichtemittierende Dioden) eingesetzt
werden können.
Werden diese in den SpO2-Sensoren integrierten
Temperatursensoren bei der vorliegenden erfindungsgemäßen Sensoranordnung 10 als
Temperatursensoren zur Erfassung der Körpertemperatur der zu überwachenden
Person verwendet, wird deutlich, dass dadurch das Trageband noch
kompakter, leichter und robuster ausgeführt werden kann.
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Ferner
kann beispielsweise an der Außenseite
des Tragebandes 12 ein weiterer angeordneter Temperatursensor
(nicht gezeigt in 1) zur Erfassung der Umgebungstemperatur
eingesetzt werden.
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Wie
bereits oben angegeben ist, ist vorzugsweise eine Auswerteeinrichtung 18 an
dem Trageband 12 angeordnet, wobei die miniaturisierte
Auswerteeinrichtung 18 elektrisch mit den an dem Trageband 12 angeordneten
Sensorelementen 14a–14c verschaltet
ist. Die Auswerteeinrichtung 18 weist beispielsweise eine
Mikrosteuerungseinrichtung (Microcontroller) mit einer Speichereinrichtung
und einer Peripherieausstattung auf.
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Da
der (verwendete) Mikrocontroller essentielle Komponenten wie RAM,
ROM, Takterzeugung usw. auf dem Chip enthält, sind in diesem Kontext
unter Peripherieausstattung beispielsweise
- – Power-Management
und Laderegelung für
den Akku,
- – Batterieüberwachung,
- – eventuelle
A/D-Wandler hoher Auflösung
(> 10 Bit),
- – eventuell
notwendige analoge Verstärker,
- – Funkmodul,
und
- – (optionales)
Display
zu verstehen.
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Die
Auswerteeinrichtung 18 kann vorteilhaft zur Steuerung der
gesamten erfindungsgemäßen Sensoranordnung 10 eingesetzt
werden, wobei die Steuerungseinrichtung 18 vorzugsweise
die Messdatenverarbeitung, d.h. die Verarbeitung der erfassten Vitalparameter,
und die Ereigniserkennung, d.h. die Erkennung des momentanen oder
bevorstehenden Vitalzustands der medizinisch zu überwachenden Person, sowie
deren Signalisierung und Übertragung,
d.h. Auslösen
der Übertragung
durch die Sendeeinheit 16, übernimmt.
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In
der Auswerteeinrichtung 18 ist nun beispielsweise ein Auswertealgorithmus
integriert, der die erfassten Vitalparameterdaten auf medizinisch
relevante Ereignisse untersucht, um so beispielsweise eine Notfallerkennung
durchzuführen.
Die Untersuchung der Vitalparameterdaten kann nun erfindungsgemäß einerseits
durch die Auswertung einzelner Signalverläufe der Vitalparameter als
auch durch eine geeignete Verknüpfung
verschiedener Signalverläufe
der Vitalparameter erreicht werden, um Aussagen über den momentanen und/oder
den zu erwartenden Vitalzustand der medizinisch zu überwachenden
Person zu treffen.
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Die
von der Auswerteeinrichtung 18 ermittelten momentanen Vitalinformationen
können
nun unterschiedliche Angaben enthalten, wie z.B. Statusangaben bzw.
Statusmitteilungen über
den momentanen Vitalzustand, Echtzeitmessdaten in Form der Messwerte
der erfassten Vitalparameter und/oder ein Alarmsignal bezüglich des
Vitalzustands der medizinisch zu über wachenden Person. Das Alarmsignal,
das von der Sendeeinheit übermittel
werden kann, kann dabei beispielsweise auf einen konkreten kritischen
Vitalzustand der medizinisch zu untersuchenden Person oder auf einen
bevorstehenden kritischen Vitalzustand hinweisen und vorsorglich übertragen
werden.
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Die
Vitalinformationen können
beispielsweise von der Sendeeinheit 16 an eine externe
Basisstation (nicht gezeigt in 1) übertragen
werden, die wiederum die Vitalinformationen über eine Kommunikationseinrichtung,
wie z.B. Telefon, Mobilfunk, Internet usw., an eine übergeordnete
Zentrale oder Betreuungseinrichtung zur Abklärung des Gesundheitszustandes
der medizinisch zu überwachenden
Person automatisch weiter übermittelt.
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Natürlich ist
es auch denkbar, dass die Sendeeinheit 16 die Vitalinformationen
direkt an die übergeordnete
Zentrale oder Betreuungseinrichtung übermittelt.
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Bezüglich der
an dem Trageband 12 angeordneten Auswerteeinrichtung 18 sollte
beachtet werden, dass diese basierend auf den ausgewerteten Vitalparametern
bzw. basierend auf den Vitalinformationen den zeitlichen Abstand
der Erfassung der Vitalparameter durch die Sensorelemente 14a–14c einstellen
und/oder auch den zeitlichen Abstand der Übertragung der Vitalinformationen
durch die Sendeeinheit 16 in Abhängigkeit von dem übermittelten
Vitalzustand einstellen kann, um bei einer sich konkret darstellenden
gesundheitlichen Gefährdung
der medizinisch zu überwachenden
Person eine zuverlässige Überwachung
der Zielperson zu ermöglichen.
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Da
die erfindungsgemäße Sensoranordnung 10 als
ein selbstständiges Überwachungssystem
ausgelegt ist, ist vorzugswei se auch eine Batterie in dem Trageband 12,
das der Befestigung der erfindungsgemäßen Sensoranordnung 10 am
Arm des Patienten dient, angeordnet bzw. integriert. Die Batterie
kann dabei beispielsweise aus einem flexiblen Polymer-Akkumulator aufgebaut
sein, wobei im wesentlichen beliebige Batterieanordnungen zur Energieversorgung
der elektronischen Komponenten der erfindungsgemäßen Sensoranordnung 10 eingesetzt
werden können.
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Da
die Auswerteeinrichtung 18 den zeitlichen Abstand der Erfassungszeitpunkte
der Vitalparameter als auch den zeitlichen Abstand der Übertragungszeitpunkte
der Vitalinformationen abhängig
von dem jeweiligen erfassten Vitalzustand der medizinisch zu überwachenden
Person einstellen kann, ist es ferner möglich, den Betrieb der erfindungsgemäßen Sensoranordnung 10 sehr
energiesparend und damit mit einer langen Lebensdauer der Batterie
auszulegen. Sehr lange Betriebsintervalle der erfindungsgemäßen Sensoranordnung 10 zwischen
erforderlichen Batteriewechseln erhöhen die Akzeptanz der Sensoranordnung 10 durch
die Bedienperson und den Patienten weiter.
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Wie
nun in 1 und insbesondere auch in 2 dargestellt
ist, kann die erfindungsgemäße Sensoranordnung 10 optional
eine Anzeige 20 aufweisen, die beispielsweise durch LEDs
(lichtemittierende Dioden) oder auch als Anzeigefeld (Display),
wie dies detailliert in 2 dargestellt ist, ausgeführt ist.
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Wie
bereits oben angegeben ist, werden von der durch die Auswerteeinrichtung 18 angesteuerten Sendeeinheit 16 sogenannte
Statusmitteilungen, Alarmsignale und/oder Echtzeitmessdaten an eine übergeordnete
Zentrale oder Betreuungsin stanz bzw. über eine Basisstation an diese übergeordnete
Instanz übertragen,
wobei der Sendeeinheit 16 ferner eine Empfangseinheit (nicht
gezeigt in 1 und 2) zugeordnet sein
kann, die Meldungen von der übergeordneten
Instanz (beispielsweise über
die Basisstation oder auch direkt) entgegennehmen kann. Diese Meldungen
können
auch an dem Anzeigefeld 20 wiedergegeben werden. Ferner
ist es möglich,
auf dem Anzeigefeld 20 sämtliche Statusinformationen,
Messwerte (Vitalparameter) und Informationen bezüglich der Kommunikationsverbindung
anzugeben. Das an der Oberseite des Tragebands 12 angeordnete
Anzeigefeld 20 kann also sowohl die erfassten Vitalparameter
als auch diverse Statusmeldungen anzeigen, wobei zu den Statusmeldungen
Informationen über
den Zustand der Batterie und der Funkverbindung zählen. Um
den Tragekomfort für
die medizinisch zu überwachende
Person zu erhöhen,
kann das Anzeigefeld aus einem flexiblen Substrat gefertigt sein.
Ferner kann die Anzeige der Uhrzeit aus Zweckmäßigkeits- und Komfortgründen in
dem Anzeigefeld 20 vorgesehen sein.
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2 zeigt
eine beispielhafte Ausführung
der Anzeige 20, wobei verschiedene Vitalparameter in verschiedenen
beispielhaft gewählten
Anzeigebereichen 20a–20d des
Anzeigefelds 20 dargestellt sind. Der Anzeigebereich 20a gibt
den Blutsauerstoffsättigungsgrad
(in %) an, der Anzeigebereich 20b gibt die Körpertemperatur
(in °C)
an, der Anzeigebereich 20c gibt einen EKG-Wert (in Bps)
an, und der Anzeigebereich 20d gibt Informationen bezüglich der Übertragung
(Tx ok = Transmission OK) an.
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Es
sollte aber beachtet werden, dass das in 2 dargestellte
Anzeigefeld 20 lediglich optional ist, wobei bei einer
auf eine sehr einfache Bedienung ausgelegten Version der erfindungsgemäßen Sensoranordnung 10 kein
Anzeigefeld 20 eingesetzt wird, sondern die Ausgabe der
Statusmeldungen über
verschiedene bzw. verschieden farbige LEDs erfolgen kann. So kann
beispielsweise für
eine Anzeige eines erfassten Vitalzustands im Norm-Bereich eine
grüne LED
und für
eine Anzeige eines erfassten Vitalzustands außerhalb des Normbereichs eine
rote LED vorgesehen werden, die entsprechend aktiviert werden.
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Wie
bereits oben angegeben wurde, erfolgt die Übertragung der erfassten Daten,
d.h. der Vitalinformationen, über
die Sendeeinheit 16 beispielsweise zu einer zugeordneten
Basisstation (nicht gezeigt) mittels einer drahtlosen Funktechnik,
wobei die erfindungsgemäße Sensoranordnung 10 auf
keinen speziellen drahtlosen Übertragungsstandard
beschränkt
ist.
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Bezüglich der
Auswerteeinrichtung sollte ferner beachtet werden, dass es auch
denkbar ist, dass die Auswerteeinrichtung extern in einer zugeordneten
Basisstation angeordnet ist, wobei die erfassten und übermittelten
Vitalparameter erst nach der Übertragung
zu der Basisstation in der dort angeordneten Auswerteeinrichtung
ausgewertet und verarbeitet werden, um die momentanen Vitalinformationen
bezüglich
des Vitalzustands der medizinisch zu überwachenden Person zu erhalten
und an die übergeordnete Überwachungsinstanz
weiterzuleiten, und um optional die Anzeige von Mitteilungen auf
dem Anzeigefeld 20 auszulösen.
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Wie
bereits oben angegeben wurde, kann die erfindungsgemäße Sensoranordnung 10 neben
der Sendeeinheit 16 auch eine Empfangseinheit aufweisen,
wobei die Empfangseinheit vorzugsweise auch der Auswerteeinrichtung 18 zugeordnet
ist und vorgesehen ist, um weitere, entfernt erfasste Vitalparameter und/oder
Umgebungsparameter der Auswerteeinrichtung 18 bereitzustellen,
um noch detaillierter die momentanen Vitalinformationen der medizinisch
zu überwachenden
Person auswerten zu können.
Die erfindungsgemäße Sensoranordnung 10 kann
also erweitert werden, um weitere, über ein drahtloses körpernahes
Funknetzwerk verbundene, miniaturisierte Sensorsysteme für die Erfassung
weiterer Körpersignale,
wie z.B. Informationen bezüglich
der Atmung und auch neurologische Informationen, oder Umgebungsparameter,
wie z.B. Luftbelastung, Schadstoffe in der Umgebung aufgrund von
Abgasen bzw. giftige Emissionen, Radioaktivität, bei der Bewertung des Vitalzustands
der medizinisch zu überwachenden
Person einzubringen.
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Derartige
weitere Sensorsystem können
beispielsweise folgende umfassen, sind jedoch nicht auf dieselben
beschränkt.
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Erfindungsgemäß können die
Sensoren zur Erfassung von Umgebungsparametern beispielsweise an der
Außenseite
des Tragebands der Sensoranordnung angeordnet sein. Zur Ermittlung
der Körperkerntemperatur
kann beispielsweise ein Temperatursensor zur Erfassung der Hauttemperatur
auf der Innenseite des Tragebandes und ein Temperatursensor zur
Erfassung der Umgebungstemperatur auf der Außenseite des Tragebandes angeordnet
sein. Aus den beiden erfassten Temperaturen kann dann ein Differenzwert
ermittelt werden, anhand dessen unter Verwendung von Erfahrungswerten
und Kalibrierwerten auf die Kerntemperatur geschlossen werden kann.
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Bezüglich der
erfindungsgemäßen Sensoranordnung 10 können für die drahtlose
Kommunikation die aus den Sensorsignalen resultierenden Anforderungen
unter Berücksichtigung
von Randparametern wie Größe und Energieverbrauch
beispielsweise durch den "Bluetooth"-Standard erfüllt werden.
Zukünftig
sind aber auch Technologien wie der "ZigBee"-Standard oder "MDMA"-Standard
denkbar.
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Der
Bluetooth-Standard basiert auf der Nutzung des „2.4 GHz Industrial-Scientific-Medicine"-Bandes, kurz 2,4GHz-ISM-Band, und basiert
dabei auf den gültigen
Funkvorschriften für
Europa, Japan und Nordamerika. Der ZigBee-Datenfunkstandard basiert auf der IEEE-802.15.4-basierten
drahtlosen Netzwerktechnik. Der MDMA-Standard (MDMA = Multi dimensional
multiple access) der Firma Nanotron Technologies basiert auf dem
weltweit reservierten, lizenzfreien ISM-Band bei 2,4 GHz.
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Es
wird also deutlich, dass mit der erfindungsgemäßen Sensoranordnung 10 zur
Ermittlung von verschiedenen Vitalparametern von medizinisch zu überwachenden
Personen eine un aufwendige, kostengünstige, zuverlässige, qualifizierte
und bedarfsgerechte Betreuung von medizinisch zu überwachenden
Personen, wie pflegebedürftigen
Personen, Patienten, Reha-Patienten,
Risikopatienten aber auch Personen, wie z.B. Arbeitern, die sich
in stark gefährdenden
Umgebungen befinden, durchgeführt
werden kann.
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Es
wird daher deutlich, dass es mit der erfindungsgemäßen Sensoranordnung 10 möglich ist,
durch eine beispielsweise am Handgelenk zu tragende Lebenszustandssensoranordnung
eine zentrale Komponente für
ein intelligentes mobiles Patientenüberwachungssystem (Monitoringsystem)
bereitzustellen. So kann der Multi-sensorielle Ansatz der erfindungsgemäßen Sensoranordnung 10 in
einem Trageband zukünftig
beispielsweise erweitert werden, um eine Mehrzahl von miniaturisierten
Sensorsystemen für
die Erfassung verschiedenster Körpersignale,
wie Atmung, neurologische Signale, usw. oder Umgebungsparameter,
wie Luftbelastung, Schadstoffe in Abgasen bzw. giftige Emissionen,
miteinander über
ein drahtloses körpernahes
Funknetzwerk zu verbinden, wobei die ermittelten Vitalparameter,
Vitalinformationen bzw. momentanen Vitalzustände oder auch möglich zu
erwartende Zustandsänderungen
an eine übergeordnete
Betreuungseinheit sofort übermittelt
werden können.