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Die Erfindung betrifft ein winkelförmiges Leitungsführungsteil zum Durchführen oder Einführen von biegsamen Langformteilen wie Schläuchen oder Kabeln, vorzugsweise L-förmiges Leitungsführungsteil, wobei im Winkelbereich zwischen den Schenkeln des Leitungsführungsteils eine Trennstelle vorgesehen ist.
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Ein solches winkelförmiges Leitungsführungsteil ist beispielsweise aus der
DE 37 09 963 C1 bekannt. Hierbei ist im Winkelbereich des Leitungseinführungsteils eine Trennstelle zwischen den beiden Schenkeln vorgesehen, wobei die beiden Schenkel außen liegend des Winkels gelenkig miteinander verbunden sind und in der eine L-Form bildenden Gebrauchsstellung auch die beiden Winkelschenkel miteinander verbindbar oder verrastbar sind. Eine solche Ausbildung dient dazu, das winkelförmige Leitungsführungsteil zum Zwecke des Durchführens von Langformteilen aufklappen zu können, so dass die beiden Schenkel quasi einen etwa gradlinigen Durchschubkanal für das Langformteil bilden. Anschließend können die beiden Schenkel zueinander in die Gebrauchslage verschwenkt und miteinander verbunden werden, so dass ein L-förmiges Leitungsführungsteil entsteht, welches beispielsweise an einer Wandung, einem Gehäuseteil oder dergleichen befestigbar ist, so dass das Langformteil einerseits parallel zur Wandung oder Gehäuseoberfläche verläuft und andererseits rechtwinklig oder schräg an einer entsprechenden Lochung in das Gehäuse eintritt oder die Wandung durchgreift. Das Prinzip der bekannten Ausbildung besteht demnach darin, ein Leitungsführungsteil zu schaffen, welches zueinander schwenkbare Schenkel aufweist, die in der Gebrauchslage miteinander verbindbar sind.
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Aus der
DE 94 06 382 U1 ist eine Winkelkabelverschraubung ähnlicher Art bekannt. Sie besteht aus zwei Schenkeln und einem Zwischenteil, welches wiederum aus zwei Teilstücken besteht. Eines der Teilstücke ist mit dem einen Schenkel und das andere der Teilstücke mit dem anderen Schenkel einstückig ausgestaltet.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Leitungsführungsteil gattungsgemäßer Art zu schaffen, welches ohne Schwenkgelenk und ohne zusätzliche Verbindungs- oder Verrastungsmittel in eine Lage eingestellt werden kann, in der Langformteile durch das Leitungsführungsteil in einfacher Weise durchzuführen sind und in eine Gebrauchslage, in der die beiden Schenkel eine Winkelstellung zueinander einnehmen, insbesondere eine rechtwinklige Winkelstellung, so dass ein L-förmiges Leitungsführungsteil gebildet ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, dass die Schenkel im Bereich der Trennstelle zueinander verdrehbar angeordnet sind, und dass das eine Schenkelende auf das andere Schenkelende aufgeformt ist.
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Gemäß der Erfindung ist es nicht erforderlich, die Schenkel miteinander schwenkbeweglich zu verbinden, um diese in die gestreckte Form oder in die abgewinkelte Form verstellen zu können. Des Weiteren ist es nicht erforderlich, die Schenkel in der Winkelstellung zueinander durch ein zusätzliches Verbindungsmittel zu verbinden. Gemäß der Erfindung ist lediglich ein einziges konstruktives Mittel vorgesehen, um die Schenkel in die Lage zu verstellen, in der ein Durchführen eines Langformteiles in einfacher Weise möglich ist, und in die Gebrauchslage zu verstellen, in der beispielsweise ein L-förmiges Leitungsführungsteil gebildet ist. Dieses konstruktive Mittel ist durch eine Drehverbindung zwischen den beiden Schenkeln gebildet, welche an der Trennstelle der Schenkel vorgesehen ist, so dass die Schenkel um die Trennstelle zueinander verdrehbar sind, so dass sie entweder in der Winkelstellung angeordnet sind, die die Gebrauchslage bilden oder aber maximal in eine Lage verdrehbar sind, in der die beiden Schenkel zueinander parallel gerichtet sind. In dieser Stellung ist das Durchführen von Langformteilen in einfacher Weise möglich.
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Erfindungsgemäß ist es möglich, beispielsweise zunächst das eine Schenkelteil des Leitungsführungsteiles durch Spritzformung aus Kunststoff zu fertigen und anschließend das zweite Teil aufzuspritzen, so dass im Bereich der Trennstelle der Drehkranz oder dergleichen durch Ineinandergriff der Teile gebildet ist, wobei die Teile durch den Spritzvorgang unlösbar miteinander verbunden, aber drehbar sind.
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Eine alternative Lösung der Aufgabe wird darin gesehen, dass die Schenkel im Bereich der Trennstelle zueinander verdrehbar angeordnet sind, und dass die aneinander anliegenden Schenkelenden mittels einer Klemmschelle oder Schraubschelle verbunden sind.
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Die oben beschriebenen Vorteile werden auch hiermit erreicht, wobei die beiden Einzelteile beispielsweise aus Metall, zum Beispiel in Form eines Zinkgussteiles gefertigt werden können. Zur Verbindung der beiden Teile ist eine zusätzliche Schelle oder dergleichen vorgesehen, die im Bereich der Trennstelle radial auf die Schenkelenden aufsteckbar ist und diese miteinander unlösbar, aber weiterhin drehbar, verbindet.
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Vorzugsweise ist dabei vorgesehen, dass die Trennstelle als ringförmiges Drehlager ausgebildet ist.
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Das Drehlager kann ein üblicher Drehkranz oder dergleichen sein.
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Um die Handhabung noch zu vereinfachen und auch bestimmte Winkelpositionen definiert einstellen zu können, ist vorgesehen, dass die Schenkel in unterschiedlicher Drehlage zueinander arretierbar sind.
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Hierdurch ist es nicht nur möglich, beispielsweise die beiden Endlagen durch Arretierung zu sichern, sondern es können auch Zwischenlagen durch das Arretieren gesichert sein, so dass eine Drehung und Positionierung für den Gebrauchszustand in kleinen Winkelschritten definiert durchgeführt und arretiert werden kann.
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Eine mögliche Ausbildung der arretierbaren Verdrehbarkeit wird darin gesehen, dass die das Drehlager bildenden Teile der Schenkel gerastert sind.
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Eine bevorzugte Ausbildung wird zudem darin gesehen, dass die Stirnflächen der Schenkel aneinander liegende Stützflächen bilden und radial innen liegend ineinander greifende Halte- und Führungsteile angeordnet und/oder angeformt sind, die das Drehlager bilden.
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Die beiden Schenkel stützen sich an ihrer Stirnfläche auf den Stützflächen relativ großflächig aneinander ab, wobei zusätzlich die ineinander greifenden Halte- und Führungsteile vorgesehen sind, die das Drehlager bilden. Die das Drehlager bildenden Teile sind hierdurch bei der normalen Beanspruchung entlastet.
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Um eine Fluiddichtigkeit des Leitungsführungsteils auch im Bereich der Trennstelle zu erreichen, ist vorgesehen, dass zwischen den aneinander anliegenden Stirnflächen der Schenkel Dichtteile angeordnet sind.
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Hierbei kann vorgesehen sein, dass die Dichtteile durch einen O-Ring gebildet sind.
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Ein entsprechender O-Ring kann beispielsweise in stirnseitig eingebrachten Nuten der Schenkelenden vorgesehen werden.
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Alternativ ist es auch möglich, eine Abdichtung dadurch zu erreichen, dass die Dichtteile durch eine Lippendichtung gebildet sind.
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Eine weitere Variante wird darin gesehen, dass die Dichtteile durch eine Labyrinthdichtung gebildet sind.
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Bevorzugt ist zudem vorgesehen, dass die Schenkel aus Kunststoff urgeformt sind.
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Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Schenkel aus Metall geformt oder urgeformt sind.
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Zudem kann vorgesehen sein, dass die Schenkel an ihren Stirnflächen Drehwinkelbegrenzungsteile aufweisen.
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Auch kann vorgesehen sein, dass der Drehwinkel der Schenkel auf 180° begrenzt ist.
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Eine mögliche Weiterbildung wird darin gesehen, dass die freien, einander abgewandten Enden der Schenkel als Anschlussstutzen mit Innen- oder Außengewinde und/oder die Schenkelenden einen Dichteinsatz zum Abdichten der durchgeführten Langformteile aufweisen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und im folgenden näher beschrieben. Es zeigt:
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1 bis 3 eine erste Ausführungsform eines winkelförmigen Leitungsführungsteils in Seitenansicht, Vorderansicht und im Schnitt A-A der 2 gesehen;
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4 bis 6 eine Variante in gleichen Ansichten.
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In der Zeichnung ist ein L-förmiges Leitungsführungsteil 1 gezeigt, welches dazu dient, biegsame Langformteile, wie Schläuche, Kabel oder dergleichen durchzuführen und beispielsweise parallel zu einer Wandung zuzuführen und rechtwinklig zu einer Wandung durch eine entsprechende Lochung zu führen. Das Leitungsführungsteil weist zwei Schenkel 2, 3 auf, wobei zwischen den Schenkeln 2, 3 des Leitungsführungsteils 1 eine Trennstelle 4 vorgesehen ist, und zwar im Winkelbereich des Leitungsführungsteils. Um dieses Leitungsführungsteil aus der Position, wie sie in 1 dargestellt ist, in eine Position verstellen zu können, in der das Durchführen von Langformteilen durch den inneren Kanal erleichtert ist, ist eine Verdrehung der Schenkel 2, 3 im Bereich der Trennstelle ermöglicht, wobei die Drehachse bei 5 angedeutet ist. Die Trennstelle 4 ist dabei als ringförmiges Drehlager ausgebildet. Wie insbesondere aus 3 ersichtlich, sind die Stirnflächen 6, 7 der Schenkel relativ großflächig ausgebildet und bilden aneinander liegende Stützflächen. Radial innen liegend zu diesen Stützflächen sind ineinander greifende Halte- und Führungsteile 8, 9 vorgesehen, die in der in 3 dargestellten Lage das Drehlager bilden. Die Halte- und Führungsteile 8, 9 können durch Hinterschnitt und in den Hinterschnitt eingreifende federnde Rasthaken gebildet sein.
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Zwischen den aneinander anliegenden Stirnflächen 6, 7 können zusätzlich Dichtteile 10 beispielsweise in Form eines O-Ringes angeordnet sein. Alternativ können solche Dichtteile 10 auch durch angeformte Lippendichtungen oder durch eine ausgeformte Labyrinthdichtung gebildet sein.
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Bei einer Ausbildung ähnlich der Art, die in 3 dargestellt ist, kann das eine Schenkelende auf das andere Schenkelende aufgeformt sein, so dass eine unlösbare Verbindung zwischen den Teilen gebildet ist, die Drehbeweglichkeit im Bereich der Trennstelle 4 aber beibehalten ist. Im Ausführungsbeispiel gemäß 1 bis 3 sind die Stirnflächen der beiden Schenkelenden miteinander rastverbunden. Bei der Ausführungsform nach 4 bis 6 können beispielsweise die beiden Schenkel 2, 3 Metallteile, beispielsweise Zinkgussteile sein. Dabei weist das Teil 3 im Bereich der Trennstelle einen Drehkranz 11 mit Hinterschnitt auf. Als weiteres Teil ist eine mehrteilige Schelle 12 angeordnet, die im Ausführungsbeispiel aus zwei Schellenbügeln besteht, die mittels Schrauben 13 verbunden sind, wobei die Schrauben 13 entsprechende Durchgangskanäle des Endes des Teiles 2 durchgreifen. Die Schelle 12 ist radial auf die Teile aufsteckbar, im Bereich der Trennstelle 4, wobei die Schelle einen ringförmigen umlaufenden nach radial innen vorragenden Vorsprung 14 aufweist, der in den Hinterschnitt des kragenartigen Drehkranzes 11 eingreift. Auf diese Weise sind die Teile miteinander verbunden, aber dennoch im Bereich der Trennstelle drehbeweglich.
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Bei der Ausführungsform nach 1 bis 3 sind die entsprechenden Teile aus Kunststoff urgeformt, während bei der Ausführungsform nach 4 bis 6 sämtliche Teile aus Metall geformt sein können.
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Im Ausführungsbeispiel sind die der Trennstelle 4 abgewandten Enden der Schenkel 2, 3 jeweils mit Anschlussstutzen 15, 16 mit Außengewinde versehen, so dass eine Befestigung an Wandungsteilen oder ein Anschluss von weiteren Elementen ermöglicht ist. Beispielsweise können auch Dichteinsätze oder Kontakteinsätze eingeführt werden und an den Gewindeteilen verschraubt werden.