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Die Erfindung bezieht sich auf einen Außenspiegel eines Kraftfahrzeuges mit einem in einem Gehäuse angeordneten Spiegelglas, wobei das Gehäuse mit einer Halterung an einer Karosserie des Kraftfahrzeuges befestigt ist und an seiner von Luft überströmten Oberfläche eine Unebenheit zum gezielten Verwirbeln einer Luftströmung aufweist.
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Aus der Praxis der Kraftfahrzeugtechnik ist es bekannt, ein Kraftfahrzeug an der linken und/oder rechten Außenseite der Karosserie mit einem Außenspiegel zu versehen, um es dem Fahrer zu ermöglichen, das rückwärtige Verkehrsgeschehen zu überwachen. Der Außenspiegel besteht im Wesentlichen aus einem Gehäuse, in dem das Spiegelglas angeordnet ist. Das Gehäuse ist mit einer Halterung an der Karosserie des Kraftfahrzeuges befestigbar. Das Spiegelglas kann vom Nutzer entweder manuell oder mit elektrischen Stellmotoren auf seine Sitzposition eingestellt werden, um ihm ein möglichst umfassendes Blickfeld zu bieten. Das Gehäuse des Außenspiegels ist üblicherweise aerodynamisch günstig ausgeformt, um durch den Außenspiegel einen möglichst geringen Luftwiderstand zu erzeugen. Ebenso wird die äußere Formgebung des Gehäuses durch die Designanforderungen an die Karosserie des Kraftfahrzeuges bestimmt.
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Besonders bei großen Fahrtgeschwindigkeiten können an den Außenspiegeln durch das Vorbeiströmen der Umgebungsluft unerwünschte Pfeifgeräusche auftreten, die eine subjektive Komfortbeeinträchtigung für den Fahrer darstellen.
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Die
DE 35 35 840 A1 offenbart einen selbstreinigenden Außenrückspiegel für Fahrzeuge, wobei das Spiegelglas Durchbrüche aufweist, durch die der Fahrtwind hindurchströmt, um derart auf dem Spiegel abgelagerte Verschmutzungen oder Wassertropfen selbsttätig zu entfernen. Ebenso kann das Spiegelglas aus mehreren Elementen zusammengesetzt sein.
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Die
DE 197 43 107 A1 beschreibt einen Außenspiegel für Fahrzeuge mit einem Gehäuse, an dessen Unterseite eine Abrisskante mit einer sich daran anschließenden Längsmulde ausgebildet ist, um zu vermeiden, dass Regenwasser auf die Spiegelfläche gewirbelt wird. Über die Unterdrückung von Strömungs- oder Pfeifgeräuschen ist nichts offenbart.
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Die
DE 40 39 484 C2 zeigt einen Außenrückspiegel für Kraftfahrzeuge mit einem Gehäuse für das Spiegelglas. Das Gehäuse weist an seiner Oberfläche Unebenheiten auf, mit denen eine vorbeiströmende Luftströmung gezielt verwirbelt wird, um unerwünschte Windgeräusche zu beseitigen. Diese Unebenheiten sind ausschließlich im Bereich des Umfangsrands des Gehäuses, also in unmittelbarer Nachbarschaft zum im Gehäuse aufgenommenen Spiegelglas angeordnet. Dieser Außenrückspiegel ist insofern nachteilig, als die an ihm angebrachten Unebenheiten die Umströmungsgeräusche nicht in jedem Anwendungsfall in hinreichender Weise unterdrücken. Zudem wird durch die am Umfangsrand des Gehäuses angeordneten Unebenheiten das ästhetische Erscheinungsbild des Außenspiegels negativ beeinflusst.
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Aus
JP H09-30329 A ist ein Außenspiegel für ein Kraftfahrzeug mit einem in einem Gehäuse angeordneten Spiegelglas und einer Halterung zur Befestigung des Gehäuses an einer Karosserie des Kraftfahrzeuges und einer im Bereich eines Umfangsrands des Gehäuses ausgebildeten Wasserseparationsrinne bekannt. Eine Kammlinie bildet den vordersten Teil des Gehäuses und scheidet den Fahrtwind in einen Teil, der das Gehäuse oben umströmt, und einen, der es unten umströmt. Das Gehäuse kann Entwässerungsschlitze aufweisen, die in die Wasserseparationsrinne einmünden.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Außenspiegel der eingangs genannten Art zu schaffen, an dem praktisch keine unerwünschten Windgeräusche durch Umströmung auftreten und der ein ansprechendes Äußeres bietet.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch einen Außenspiegel mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass eine stufenartige Unebenheit, mit der eine am Gehäuse des Außenspiegels vorbeiströmende Luftströmung mit turbulenter Energie versetzt wird, von der Wasserseparationsrinne oder Werkteilfuge in Richtung der Luftströmung gesehen stromaufwärts beabstandet angeordnet ist. Im Rahmen der Erfindung ist mitumfasst, dass nicht nur eine sondern mehrere Unebenheiten an geeigneten Orten des Gehäuses beabstandet vom Umfangsrand angeordnet sind.
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Der Vorteil der Erfindung liegt darin, dass durch eine Störung der Strömung entlang der Oberfläche des Gehäuses des Außenspiegels, die in Richtung der Luftströmung gesehen weit vor dem Umfangsrand des Gehäuses erfolgt, die Strömung mit turbulenter Energie versetzt wird. Dadurch wird das Entstehen eines Umströmungs- oder Pfeifgeräuschs, das in bekannter Weise durch periodische Ablösungen der Strömung verursacht wird, wirkungsvoll unterdrückt. Durch die eine oder mehreren beabstandet vom Umfangsrand angeordneten Unebenheiten wird die Luftströmung in Richtung der Luftströmung stromaufwärts gesehen örtlich gestört. Zusätzlich wird mit der beabstandet angeordneten Unebenheit erreicht, dass Verschmutzungen und Wassertropfen nicht um den Umfangsrand des Gehäuses herum auf das Spiegelglas gelangen und dieses verschmutzen.
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Bei einer alternativen Ausgestaltung ist die Unebenheit ein auf der Oberfläche des Gehäuses angeformter länglicher Steg, der im Wesentlichen quer zur Richtung der Luftströmung ausgerichtet ist. Der Steg kann bei der Herstellung des Gehäuses einstückig mit diesem ausgebildet sein oder nachträglich auf dem Gehäuse in Form eines länglichen Körpers aufgebracht werden. Hierzu wird bevorzugt ein Metalldraht nachträglich auf das Gehäuse des Außenspiegels aufgeklebt. Beispielsweise kann ein Draht mit 0,5 Millimeter Durchmesser ca. 30 Millimeter stromaufwärts von dem Umfangsrand auf der Oberfläche des Gehäuses angebracht werden. Der Draht bzw. ein einstückig mit dem Gehäuse verbundener Steg kann auch stromaufwärts einer im Folgenden beschriebenen weiteren Stufe auf dem Gehäuse angeordnet sein. Ein nachträglich auf dem Gehäuse angeordneter Draht bzw. Steg kann ebenso gewellt oder zickzackförmig ausgebildet sein.
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Um eine verbesserte Unterdrückung von Strömungsgeräuschen zu erreichen, ist zweckmäßigerweise die Unebenheit im Wesentlichen durchgehend um das Gehäuses des Außenspiegels umlaufend ausgebildet. Damit ist erreicht, dass die am Gehäuse anliegende Luftströmung durch diese Unebenheit mit turbulenter Energie versetzt wird.
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Nach einer weiteren alternativen Ausgestaltung ist die Unebenheit nur abschnittsweise am Außenumfang des Gehäuses ausgebildet. Z. B. kann sie an einer Unterseite des Gehäuses vor einer im Folgenden beschriebenen Wasserseparationsrinne angeordnet sein, um Pfeifgeräusche, die durch die Luftströmung an der Rinne verursacht werden, zu unterdrücken. Mehrere Unebenheiten können in Form von über die Oberfläche des Gehäuses überstehende Noppen ausgebildet sein, die z. B. nebeneinander linienförmig angeordnet sind. Die Noppen sind entweder einstückig mit dem Gehäuse hergestellt oder werden nachträglich aufgebracht.
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Es ist bekannt, an der Oberfläche des Gehäuses im Bereich des Umfangsrands eine Wasserseparationsrinne im Gehäuse auszubilden, um Regen oder sonstige Feuchtigkeit seitlich am Gehäuse des Außenspiegels abzuführen, damit diese Feuchtigkeit nicht auf das im Windschatten liegende Spiegelglas gelangt. Besonders an derartigen Rinnen treten verstärkt Pfeifgeräusche auf, die dadurch unterdrückt werden, dass stromaufwärts dieser Rinne gesehen eine Unebenheit mit einer Längserstreckung, die im Wesentlichen quer zur Richtung der Luftströmung ausgerichtet ist, angeordnet ist. Ebenso kann eine Werkteilfuge z. B. zwischen dem Gehäuse und einer ringförmigen Zierblende am Umfangsrand des Gehäuses derartige Windgeräusche verursachen, die durch die stromaufwärts gesehen angeordnete Unebenheit unterdrückt werden.
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Des Weiteren sind bevorzugt in Richtung der Luftströmung gesehen mehrere Unebenheiten hintereinander am Gehäuse ausgebildet, die jeweils für sich gesehen eine Längserstreckung quer zur Richtung der Luftströmung aufweisen. Mit diesen mehreren hintereinander angeordneten Unebenheiten werden die Pfeifgeräusche wirkungsvoll unterdrückt.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der vorliegenden Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine perspektivische Draufsicht auf ein Gehäuse eines erfindungsgemäßen Außenspiegels,
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2 eine Seitenansicht der Darstellung nach 1 und
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3 eine alternative Ausführung des Außenspiegels nach 1.
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Bei den in den 1 bis 3 gezeigten Dargestellungen handelt es sich um das Gehäuse 1 eines Außenspiegels 2 eines Kraftfahrzeuges. An dem Außenspiegel 2 strömt in Pfeilrichtung L bei der Fahrt des Kraftfahrzeuges Luft vorbei, die durch periodische Ablösungen einer Luftströmung L vom Gehäuse 1 des Außenspiegels 2 zu erheblichen Pfeifgeräuschen führen kann. Das Gehäuse 2 besteht üblicherweise aus Kunststoff und/oder Metall.
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Um diese Pfeifgeräusche zu unterdrücken ist der Außenspiegel 2 mit einer linien- oder stegförmigen Unebenheit 3 ausgestattet, die beabstandet vom Umfangsrand 4 des Gehäuses 1 stromaufwärts zur Luftströmung L angeordnet ist.
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Durch diese Unebenheit 3 findet eine Anreicherung der Luftströmung L vom Gehäuse 1 des Außenspiegels 2 mit turbulenter Energie statt, so dass das Entstehen von Pfeifgeräuschen am Außenspiegel 2 wirkungsvoll vermieden ist.
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Beispielsweise kann die Unebenheit 3 in Form eines nachträglich auf das Gehäuse 1 aufgebrachten und mit einem geeigneten Klebstoff festgeklebten Metalldrahts ausgeführt sein, der 0,5 Millimeter Durchmesser hat und 30 Millimeter stromaufwärts des Umfangsrands 4 bzw. einer weiteren Kante 5 oder Stufe im Gehäuse 1 angeordnet ist. Die Kante 5 im Bereich des Umfangsrands 4 des Gehäuses 1 dient z. B. als Wasserseparationsrinne, um zu vermeiden, dass Regentropfen um den Umfangsrand 4 in den Windschatten des Gehäuses 1 auf ein Spiegelglas des Außenspiegels 2 gelangen. In einer anderen Ausgestaltung kann der Draht einen Durchmesser von 1 Millimeter haben und lediglich 20 Millimeter stromaufwärts einer Kante 5 angeordnet sein. Ebenso kann ein gewellter Draht oder ein zickzackförmiger Draht vorgesehen sein. Es ist auch möglich, dass die Unebenheit 3 in Form mehrerer nebeneinander angeordneter Noppen linienförmig quer zur Strömungsrichtung L ausgebildet ist.
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In 3 ist der Außenspiegel 2 mit einer Halterung 6, mit der der Außenspiegel 2 an einer Karosserie des Kraftfahrzeuges zu befestigen ist, in Seitenansicht dargestellt. Die linien- oder stegförmige Unebenheit 3 ist hier stromaufwärts der Strömungsrichtung L beabstandet vom Umfangsrand 4 des Gehäuses 1 und beabstandet zu einer Kante 5 des Außenspiegels 2 angeordnet. Die Kante 5 kann auch eine Werkteilfuge zwischen einem Zierring 7 und dem Gehäuse 1 des Außenspiegels 2 sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Außenspiegel
- 3
- Unebenheit
- 4
- Umfangsrand
- 5
- Kante
- 6
- Halterung
- 7
- Zierring
- L
- Luftströmung