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Gegenstand
der Erfindung sind Konstruktionen und Verfahren für Biegeträger aus
Stahl oder aus Stahl und anderen Hochleistungswerkstoffen, in deren
Querschnitten Werkstoffe mit sehr unterschiedlichen elastischen
Dehnungspotenzialen, Elastizitätsmoduli
und Festigkeiten schub- und biegefest so zusammenwirken, dass bei
Beanspruchungen durch vorwiegend nicht ruhende Gebrauchslasten die
Betriebs- und Dauerfestigkeit der Biegeträger erheblich gesteigert wird
und die im Querschnitt des Biegeträgers eingesetzten Werkstoffe
trotz ihrer unterschiedlichen mechanischen Eigenschaften bei Beanspruchungen
der Biegeträger
bis zu ihrer statischen Grenztragfähigkeit ihre Festigkeitspotenziale
voll entfalten können.
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Nach
dem Stand der Technik werden in den Querschnitten von Biegeträgern aus
Stahl nur Stähle gleicher
Festigkeit oder Stähle
mit Festigkeitsunterschieden eingesetzt, die annähernd den Beanspruchungsunterschieden
im Biegeträgerquerschnitt
entsprechen.
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Kohlenstofffaserverstärkte Kunststoffe
(CFK) oder andere Hochleistungswerkstoffe werden nach dem Stand
der Technik noch nicht zur Erhöhung
der Tragfähigkeit
von Biegeträgern
aus Stahl eingesetzt. In herkömmlichen
Biegeträgern
können
die um ein Vielfaches gegenüber
Stahl größeren elastischen Dehnungspotenziale
und Festigkeiten von CFK nicht zur Geltung kommen.
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Bänder aus
Kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen
(CFK) werden nach dem Stand der Technik zur Verstärkung von
Stahlbetontragwerken auf der Zugseite von auf Biegung beanspruchten Querschnitten
ohne Vorspannung oder mit nur einer geringen Vorspannung aufgeklebt.
Die technisch möglichen
Dehnungs- und Festigkeitspotenziale von Kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen
(CFK) können
mit dieser Anwendungstechnik ebenfalls nicht in vollem Umfang genutzt
werden.
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Geschweißte Baukonstruktionen
aus hochfesten und höchstfesten
Stählen
haben bei vorwiegend nicht ruhender Beanspruchung bereits für die in geschweißten Baukonstruktionen
unvermeidbaren Kerbfälle
einer Halskehlnaht oder Stumpfnaht Dauerfestigkeiten und Betriebsfestigkeiten,
die kaum höher sind als
die der normalfesten Stähle.
Die höheren Festigkeiten
hochfester Stähle
lassen sich daher bei vorwiegend nicht ruhender Beanspruchung nur
ausschöpfen,
wenn in den Beanspruchungskollektiven die höheren Beanspruchungen nur mit
sehr geringer Häufigkeit
auftreten oder die Biegeträger
nicht dauerfest sein müssen.
Der Einsatz hochfester Stähle
ist daher in Baukonstruktionen mit vorwiegend nicht ruhender Beanspruchung
bisher unwirtschaftlich.
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Durch
den Einsatz der Erfindung können durch
eine gezielte Bemessung der Gestaltungsparameter gegenüber dem
Stand der Technik mehrere vorteilhafte Zielsetzungen erfüllt werden:
- • Die
Gestaltungsparameter eines erfindungsgemäßen Biegeträgers können so bemessen werden, dass
sich die elastischen Dehnungs- und Festigkeitspotenziale sehr unterschiedlicher Werkstoffe
in einem Biegeträgerquerschnitt
bei Beanspruchungen der Biegeträger
bis zu ihrer statischen Grenztragfähigkeit voll entfalten. Für die Bemessung
der Biegeträger
ist somit die Summe der Grenztragfähigkeiten beider Teilwiderstände maßgebend.
Voraussetzung für
die erfindungsgemäßen Wirkungen
ist, dass sich die elastischen Dehnungs- und Festigkeitspotenziale
der in einem Biegeträgerquerschnitt
eingesetzten Werkstoffe um ein Vielfaches voneinander unterscheiden.
- • Gegenüber einem
Biegeträger
mit gleicher Grenztragfähigkeit
nach dem Stand der Technik wird durch die erfindungsgemäße Gestaltung
die Betriebs- und Dauerfestigkeit erheblich verbessert. Durch eine
Optimierung der Gestaltungsparameter kann die Betriebsfestigkeit
so verbessert werden, dass ein Biegeträger, der für die maximale statische Belastung
bemessen wird, für
die im Anwendungsbereich von Biegeträgern vorkommenden ermüdungswirksamen
Beanspruchungskollektive und Lastspielzahlen ebenfalls eine zuverlässige Betriebsfestigkeit
besitzt.
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Diese
Aufgaben werden durch eine Vorspannung und differenzierte, unterschiedliche
Vorverformung der Querschnittsteilflächen der Biegeträger aus den
Werkstoffen mit unterschiedlichen Eigenschaften und durch eine der
erfinderischen Zielsetzung jeweils angepasste Gestaltung konstruktiver Merkmale
der Biegeträger
gelöst.
Die erfinderischen Zielsetzungen können für unterschiedliche Werkstoffpaarungen
und Werkstoffverteilungen im gleichen Biegeträgerquerschnitt und durch unterschiedliche Verfahrensweisen
erreicht werden.
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Zur
Beschreibung der Verfahrensweisen und Konstruktionsmerkmale werden
die Querschnittsteilflächen
der Biegeträgerquerschnitte
mit jeweils verschiedenen Werkstoffeigenschaften als Grundprofile 1 und
Querschnittsergänzungen 2 bezeichnet. Grundprofile 1 und
Querschnittsergänzungen 2 sind hierbei
im einfachsten Falle Querschnittsteilflächen aus je einem Werkstoff
mit unterschiedlichen elastischen Dehnungs- und Festigkeitspotentialen.
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Die
Grundprofile 1 sind hierbei die Querschnittsteilflächen eines
Biegeträgerquerschnitts,
die aus den Werkstoffen mit dem größeren elastischen Dehnungs-
und Festigkeitspotential bestehen.
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Die
Querschnittsergänzungen 2 sind
die Querschnittsteilflächen
eines Biegeträgerquerschnitts,
die aus den Werkstoffen mit dem kleineren elastischen Dehnungs-
und Festigkeitspotential bestehen.
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Grundprofile 1 und
Querschnittsergänzungen 2 können aber
bereits Verbundquerschnitte aus Werkstoffen mit unterschiedlichen
Eigenschaften sein, deren Verbundeigenschaften bereits durch die erfindungsgemäßen Verfahrensweisen
und Konstruktionsmerkmale vorteilhaft gestaltet worden sind, bevor
sie als Grundprofile 1 und Querschnittsergänzungen 2 zu
einem Gesamtquerschnitt schub- und biegefest verbunden werden.
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Die
Beanspruchungs- und Dehnungsunterschiede zwischen den Grundprofilen 1 und
Querschnittsergänzungen 2 werden
durch Vorspannung oder durch Vorspannung und die Eigenlasten oder nur
durch die Eigenlasten des Biegeträgers erzeugt. Die Dehnungs-
und Spannungsunterschiede in den Querschnittsteilflächen der
Grundprofile 1 und Querschnittsergänzungen 2 werden so
gestaltet, dass alle Werkstoffe eines Gesamtquerschnitts trotz unterschiedlicher
Grenzdehnungen bei Beanspruchungen des Gesamtquerschnitts bis zu
seiner Grenztragfähigkeit
ihre Grenzdehnungen und Grenzbeanspruchungen gleichzeitig oder nahezu
gleichzeitig erreichen oder nach Überschreiten der Grenzdehnungen einer
Querschnittsteilfläche
die elastischen Tragreserven der zweiten Querschnittsteilfläche bei
der Bemessung der Gesamtquerschnitte vorteilhaft berücksichtigt
werden können.
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Erfindungsgemäß gestaltete
Biegeträger, deren
Grundprofile 1 aus hochfesten Stählen bestehen, die kombiniert
werden mit Querschnittsergänzungen 2 aus
Stählen,
deren Festigkeits- und elastisches Dehnungspotenzial nur halb so
groß oder
noch kleiner ist, haben ein elastisches Dehnungspotenzial, das zwischen
dem der hochfesten Stähle
des Grundprofils 1 und dem der geringer festen Stählen der Querschnittsergänzungen 2 liegt.
Für die
Grenztragfähigkeit
dieser Biegeträger
kann das volle Beanspruchbarkeitspotenzial beider Querschnittsteilflächen aktiviert
werden.
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Die
erfindungsgemäße Zielsetzung
wird durch die Erzeugung eines Eigenspannungszustandes im Grundprofil 1 erreicht,
der ein gebrauchslastparalleles Eigenspannungsmoment bildet, dem durch
ein Moment mit umgekehrtem Vorzeichen, das von den Eigenspannungen
in den Querschnittsergänzungen 2 gebildet
wird, das Gleichgewicht gehalten wird.
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Die
erfindungsgemäße Zielsetzung
lässt sich für vorgegebene
Festigkeiten und Dehnungspotenziale der in einem Querschnitt eingesetzten
Werkstoffe bei bestimmten Steifigkeitverhältnissen der Querschnittsteilflächen mit
unterschiedlichen Festigkeiten und Dehnungspotenzialen und für beliebige
Verteilungen der Querschnittsteilflächen und Teilwiderstände mit
unterschiedlichen Festigkeiten und Dehnungspotenzialen erfüllen.
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Für die praktische
Anwendung der Erfindung sind aber zwei gegensätzliche Verteilungen der Querschnittsteilflächen mit
unterschiedlichen Festigkeiten und Dehnungspotenzialen von besonderer Bedeutung:
- – Die
Querschnittsteilflächen
des Gesamtprofils mit dem mindestens doppelt so hohen Festigkeits-
und Dehnungspotenzial – die
Grundprofile 1 – bilden
das Kernprofil 3; die Querschnittsteilflächen des
Gesamtprofils mit dem kleineren Festigkeit- und Dehnungspotenzial
sind als Gurtverstärkungen
die Querschnittsergänzungen 2,
oder
- – Die
Querschnittsteilflächen
des Gesamtprofils mit dem kleineren Festigkeits- und Dehnungspotenzial – die Querschnittsergänzungen 2 – bilden das
Kernprofil 3 ; die Querschnittsteilflächen 2 des Gesamtprofils
mit dem mindestens doppelt so hohen Festigkeits- und Dehnungspotenzial
sind als Gurtverstärkungen
das Grundprofil 1.
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In
beiden gegensätzlichen
Verteilungen der Querschnittsteilflächen und Teilwiderständen werden die
erfinderischen Zielsetzungen durch die Erzeugung eines gebrauchslastparallelen
Eigenspannungszustandes in den Grundprofilen 1 mit dem
mindestens doppelt so hohen Festigkeits- und Dehnungspotenzial erreicht,
der ein gebrauchslastparalleles Biegemoment bildet, dem ein ebenso
großes Biegemoment
mit umgekehrtem Vorzeichen das Gleichgewicht hält, das von den Eigenspannungen
in den Querschnittsergänzungen 2 gebildet
wird.
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Zur
Erzeugung dieses Eigenspannungszustandes sind mehrere Verfahrensabläufe möglich. Wenn
das Kernprofil 3 mit Steg und Gurten das Grundprofil 1 aus
hochfestem Stahl ist, kann der Eigenspannungszustand durch eine
gebrauchslastparallele Vorspannung des Grundprofils 1 bis
zu Randdehnungen erzeugt werden, die um das elastische Dehnungspotenzial
der Querschnittsergänzungen 2 kleiner
sind als das elastische Dehnungspotenzial des Stahls des Grundprofils 1,
bevor die Querschnittsergänzungen 2 schub-
und biegefest mit dem Grundprofil 1 verbunden werden. Der
Eigenspannungszustand kann aber auch durch eine gebrauchslastparallele
Vorspannung des Gesamtprofils bis zu Randdehnungen erzeugt werden,
die dem elastischen Dehnungspotenzial des hochfesten Stahls des Grundprofils 1 entsprechen.
Bei diesem Verfahrensablauf werden die Querschnittsergänzungen 2 vor der
Erzeugung der Eigenspannungszustände
schubfest mit dem Grundprofil 1 verbunden und während des
Fertigungsprozesses plastisch über
die elastischen Grenzdehnungen des Stahls der Querschnittsergänzungen 2 hinaus
verformt. Bei der Entfernung der Einwirkungen, die zur Erzeugung
der Vorspannmomente benötigt
werden, federt der Biegeträger
nur teilweise zurück.
Es bilden sich bei beiden Verfahrensabläufen die gleichen konsistenten
Eigenspannungszustände
aus. Im Grundprofil 1 entsteht ein gebrauchslastparalleles Eigenspannungsmoment,
dem in den Querschnittsergänzungen 2 ein
gleich großes Biegemoment
mit umgekehrtem Vorzeichen das Gleichgewicht hält.
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Auch
die umgekehrte Paarung mit den geringer festen Stählen im
Kernprofil 3 und gegebenenfalls in weiteren Querschnittsteilflächen der
Gurte, die bei dieser Paarung als Querschnittsergänzung 2 gelten,
und den hochfesten Stählen
zur Gurtverstärkung
als Grundprofil 1 führt
bei gleichen Steifigkeitsverhältnissen
zwischen Grundprofil 1 und Querschnittsergänzungen 2 zu
den gleichen Wirkungen im Gesamtprofil. Bei dieser Paarung der Werkstoffe kann
der erfindungsgemäße Eigenspannungszustand
durch eine den Gebrauchslasten entgegengerichtete Vorspannung des
querschnittsergänzenden Kernprofils 3 aus
den Stählen
mit der kleineren Festigkeit bis zu Randdehnungen erzeugt werden,
die annähernd
dem elastischen Dehnungspotenzial der Querschnittsergänzungen
entsprechen, bevor die Grundprofile 1 schub- und biegefest
mit dem Kernprofil 3 verbunden werden. Der Eigenspannungszustand
kann aber auch bei dieser Paarung von Werkstoffen durch eine gebrauchslastparallele
Vorspannung des Gesamtprofils bis zu Randdehnungen erzeugt werden,
die dem elastischen Dehnungspotenzial des hochfesten Stahls des
Grundprofils entsprechen. Bei diesem Verfahrensablauf wird der geringer feste
Stahl des Kernprofils 3 und gegebenenfalls weitere Querschnittsteilflächen in
den Gurten aus dem geringer festen Stahl während des Fertigungsprozesses
ebenfalls plastisch über
seine Streckgrenze hinaus verformt.
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Bei
beiden Verfahrensabläufen
und Verteilungen der Werkstoffe mit unterschiedlichen Dehnungspotenzialen
und Festigkeiten bildet sich der gleiche konsistente Eigenspannungszustand
in Grundprofilen 1 und Querschnittsergänzungen 2, der bei
jeder Beanspruchung des fertigen Biegeträgers durch Gebrauchslasten
zunächst
abgebaut wird und bei Beanspruchungen bis zu seiner Grenztragfähigkeit
das elastische Dehnungspotenzial beider Querschnittsteilflächen in
vollem Umfang aktiviert.
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Neben
diesem Vorteil entsteht eine erhebliche Verbesserung der Betriebs- und Dauerfestigkeit. Die
Verbesserung der Betriebs- und Dauerfestigkeit hat folgende Ursachen:
- – durch
die gebrauchslastparallele Vorspannung des Gesamtprofils bis annähernd zur
Streckgrenze des hochfesten Stahls des Grundprofils 1 werden
die durch den Schweißprozess
in geschweissten Stahlprofilen verursachten Eigenspannungen, die
im Bereich der Schweissnähte
ihren maximalen Wert haben und in der Regel für die Betriebs- und Dauerfestigkeit
schädlich
sind, abgebaut und vor allem in den Querschnittsbereichen mit größerer Kerbwirkung
umgewandelt in günstig wirkende
Eigenspannungen.
- – Die
erfindungsgemäßen konsistenten
Dehnungsunterschiede zwischen den Querschnittsteilflächen unterschiedlicher
Festigkeiten führen in
den Querschnittsergänzungen 2 aus
den Stahl mit der geringeren Festigkeit zu Eigenspannungen, die
den Spannungen aus Gebrauchslasten entgegengerichtet sind und daher
bei Beanspruchungen der Biegeträger
durch Gebrauchslasten zunächst
abgebaut werden, bevor gebrauchslastparallele Biegespannungen entstehen.
Dies hat zur Folge, dass die ermüdungswirksame
Doppelspannungsamplitude bei höheren
Gebrauchslasten das Vorzeichen wechselt und die größten und kleinsten
Spannungen der ermüdungswirksamen Lastfälle einen
relativ großen
Abstand von der Streckgrenze haben. Bei kleineren Gebrauchslasten
entsteht eine schwellende Beanspruchung im unteren Beanspruchungsbereich.
Es ist bekannt, dass bei gleicher Doppelspannungsamplitude die Dauer-
und Betriebsfestigkeit für
wechselnde Beanspruchungen erheblich über der Dauer- und Betriebsfestigkeit
für schwellende
Beanspruchung liegt und eine schwellende Beanspruchung mit einer
nach null tendierenden Unterspannung ebenfalls einen günstigen
Einfluss auf die Dauer- und Betriebsfestigkeit hat.
- – Die
erfindungsgemäßen konsistenten
Dehnungs- und Beanspruchungsunterschiede zwischen den Querschnittsteilflächen unterschiedlicher
Festigkeiten führen
in den Grundprofilen 1, die aus dem Stahl mit der höheren Festigkeit
bestehen, zur gleichen Doppelspannungsamplitude; aber mit schwellender
Beanspruchung, deren Unterspannung bereits relativ hoch ist. Der
bei Beanspruchungen durch die Gebrauchslasten jeweils abgebaute
Eigenspannungszustand bewirkt, dass trotz voller Ausschöpfung des
Festigkeitspotenzial des höherfesten
Stahls gegenüber
dem Stand der Technik nur ein kleinerer Anteil der Gebrauchslastspannungen
ermüdungswirksam
ist.
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Durch
eine optimierende Gestaltung des Steifigkeitsverhältnisses
der Querschnittsteilflächen mit
unterschiedlichen Festigkeiten und eine optimierende Bestimmung
der Festigkeitsunterschiede können
Biegeträger
aus Stahl so gestaltet werden, dass eine für die maximalen Beanspruchungen
durch vorwiegend ruhende Beanspruchungen bemessener Biegeträger auch
die Anforderungen an die Betriebsfestigkeit für das vorgegebene ermüdungswirksame Beanspruchungskollektiv
erfüllt.
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Die
Erfindung wird an Hand von Beispielen durch die 1 bis 28 erläutert. Es
zeigen:
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1 und 2 Querschnitte
eines Biegeträgers
nach einem der Ansprüche
1 bis 4. In 1 ist das Kernprofil 3 Grundprofil 1 und
die Querschnittsergänzungen 2 sind
die Gurtverstärkungen. In 2 ist
das Kernprofil 3 Querschnittsergänzung 2 und die Grundprofile 1 sind
die Gurtverstärkungen.
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3 die σ – ε – Diagramme
der beiden Schnittufer der Faser eines Biegeträgerquerschnitts aus Stählen mit
unterschiedlichen elastischen Grenzdehnungen und Streckgrenzen,
in der sich die Querschnittsteilflächen mit unterschiedlichen
Eigenschaften berühren,
wenn die erfindungsgemäßen Dehnungs-
und Beanspruchungsunterschiede durch Vorspannung des Gesamtprofils
erzeugt werden. Die σ – ε – Diagramme
stellen den Beanspruchungs- und Verformungsablauf in den beiden
Schnittufern der Faser dar, der sich bei der gebrauchslastparallen Vorspannung
des Gesamtprofils nach der schubfesten Verbindung der Querschnittsergänzungen 2 mit den
Grundprofilen 1 bis zu den elastischen Grenzdehnungen des
Grundprofils 1 durch äussere
Einwirkungen und die anschließende
Entfernung der äusseren
Einwirkungen einstellt. Für
die Vorspannung des Gesamtprofils charakterisiert die Gerade A – D im σ – ε – Koordinatennetz
die σ – ε – Beziehung
der Randfaser des Grundprofils 1. Der Linienzug A – B – E charakterisiert
im σ – ε – Koordinatennetz
die σ – ε – Beziehung
der benachbarten Randfaser der Querschnittsergänzungen 2. Nach der
Entfernung der äusseren
Einwirkungen federt das bis zur Grenzdehnung der Grundprofile 1 vorgespannte
Gesamtprofil bis zu einem gebrauchslastparallelen Eigenspannungsmoment
in den Grundprofilen 1 zurück, dem ein ebenso großes Eigenspannungsmoment
mit umgekehrtem Vorzeichen in den Querschnittsergänzungen
das Gleichgewicht hält.
Die Gerade D – C
charakterisiert die Rückfederung
der Randfaser des Grundprofils 1 im σ – ε – Koordinatennetz. Die Gerade
E – F
charakterisiert die Rückfederung
der benachbarten Randfaser der Querschnittsergänzungen 2 im σ – ε – Koordinatennetz.
Die Höhe
der gegensinnigen Eigenspannungen σ E1 und σ E2 die sich nach der Rückfederung als konsistente
Beanspruchungen in den Grundprofilen 1 und den Querschnittsergänzungen 2 einstellen,
wird vom Verhältnis
der Biegesteifigkeiten und Teilwiderstände der Grundprofile 1 und
der Querschnittsergänzungen 2 bestimmt.
Es ist notwendig, das Steifigkeitsverhältnis der Teilwiderstände so zu
gestalten, dass σ E2 um eine Sicherheitsmarge unter der Streckgrenze σ s2 der Querschnittsergänzungen 2 liegt.
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4 die σ – ε – Diagramme
der beiden Schnittufer der Faser eines Biegeträgerquerschnitts aus Stählen mit
unterschiedlichen elastischen Grenzdehnungen und Streckgrenzen,
in der sich die Querschnittsteilflächen mit unterschiedlichen
Eigenschaften berühren,
wenn die erfindungsgemäßen Dehnungs-
und Beanspruchungsunterschiede durch Vorspannung nur des Kernprofils 3 erzeugt
werden. Die σ – ε – Diagramme
stellen den Beanspruchungs- und Verformungsablauf in den beiden
Schnittufern der Faser dar, der sich bei der gebrauchslastparallen Vorspannung
eines Kernprofils 3, das Grundprofil 1, ist, durch äussere Einwirkungen
vor der schubfesten Verbindung der Querschnittsergänzungen 2 mit
den Grundprofilen 1 und die anschließende Entfernung der äusseren
Einwirkungen einstellt. Die Randfaser des Grund- und Kernprofils
wird bis zu Dehnungen des Grundprofils 1 vorgespannt, die
um das elastische Dehnungspotenzial und die Streckgrenze der Querschnittsergänzungen 2 kleiner
ist als das elastische Dehnungspotenzial und die Streckgrenze der Grundprofile 1.
Die Vorspannung des Grundprofils 1 wird im σ – ε – Koordinatennetz
charakterisiert durch die Gerade A – C. Sie bildet die σ – ε – Beziehung
der Randfaser des Grundprofils 1 ab. Nach der schubfesten
Verbindung der Querschnittsergänzungen 2 mit dem
Grundprofil 1 und der Entfernung der äusseren Einwirkungen federt
das Gesamtprofil bis zu einem gebrauchslastparallelen Eigenspannungsmoment
im Grundprofil 1 zurück,
dem ein ebenso großes
Eigenspannungsmoment mit umgekehrtem Vorzeichen in den Querschnittsergänzungen 2 das
Gleichgewicht hält.
Die Gerade C – B
charakterisiert die Rückfederung
der Randfaser des Grundprofils 1 im σ – ε – Koordinatennetz. Die Gerade
E – G
im σ – ε – Koordinatennetz
charakterisiert die Rückfederung
und Bildung von Eigenspannungen mit umgekehrtem Vorzeichen in der
benachbarten Randfaser der Querschnittsergänzungen 2. Die Höhe der gegensinnigen
Eigenspannungen σ E1 und σ E2, die sich nach der Rückfederung des Gesamtprofils
als konsistente Beanspruchungen in den Grundprofilen 1 und
den Querschnittsergänzungen 2 einstellen,
ist identisch mit den Eigenspannungen, die sich gemäß Anspruch
5 durch die Vorspannung des Gesamtprofils ergeben. Sie wird wie
beim Verfahren nach Anspruch 5 vom Verhältnis der Biegesteifigkeiten
und Teilwiderstände der
Grundprofile 1 und der Querschnittsergänzungen 2 bestimmt.
Das Steifigkeitsverhältnis
der Teilwiderstände
wird so gestaltet, dass σ E2 um die notwendige Sicherheitsmarge unter
der Streckgrenze σ s2 der Querschnittsergänzungen liegt.
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5 und 6 Querschnitt
und Längsschnitt
eines Biegeträgers
nach einem der Ansprüche
7 oder 8.
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5 einen
Querschnitt
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6 einen
Längsschnitt
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7 bis 17 Beispiele
von Querschnitten eines Biegeträgers
nach Anspruch 9. Der schubfeste Verbund zwischen den kaltgewalzten
Profilen aus dünnem
Stahlblech 6 und den Bändern
aus kohlenstofffaserverstärktem
Kunststoff 4 wird durch die Scherfestigkeit eines Klebstoffes
in den Berührungsflächen der
beiden Verbundpartner erzeugt.
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18 bis 22 Beispiele
von Gurtquerschnitten eines Biegeträgers nach Anspruch 10. 18 bis 21 sind
für die
Vorspannung von Zug- und Druckgurten geeignet, 22 ist
nur zur Vorspannung von Zuggurten geeignet. In den 18 und 20 erfolgt
der Verbund zwischen den Querschnittsteilflächen aus Stahl und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff
nur durch die Scherfestigkeit eines Klebstoffes 14 in den
Berührungsflächen der
beiden Verbundpartner. In den 19, 21 und 22 erfolgt
der Verbund zwischen den Querschnittsteilflächen aus Stahl und kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff
durch die Scherfestigkeit eines Klebstoffes 14 in den Berührungsflächen der
beiden Verbundpartner und durch Flankenkehlnähte 9 zwischen den
Querschnittsteilflächen
aus Stahl 8. 21 ist zudem ein Gurtquerschnitt
mit einem Stegansatz gemäß Anspruch
12, der gemeinsam mit dem Gurtquerschnitt vorgespannt wird und die
gleichen Vordehnungen und Eigenspannungen hat wie die übrigen Querschnittsteilflächen aus
Stahl.
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23 bis 25 Querschnitt,
Längsansicht
und Längsschnitt
eines Biegeträgers
nach Anspruch 10.
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23 eine
Längsansicht
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24 einen
horizontalen Längsschnitt
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25 einen
Querschnitt
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26 bis 28.
Querschnitt, Längsansicht
und Längsschnitt
eines Biegeträgers
nach Anspruch 11.
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26 eine
Längsansicht
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27 einen
horizontalen Längsschnitt
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28 einen
Querschnitt.
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Anspruch
1 beschreibt die kennzeichnenden Merkmale der Erfindung für Biegeträger aus
beliebigen elastischen Werkstoffen, deren Festigkeits- und elastisches
Dehnungspotenzial sich um ein Vielfaches voneinander unterscheiden.
Er enthält
die Anweisungen für
die Gestaltung der Biegeträgerquerschnitte
und die konsistenten Dehnungs- und Beanspruchungsunterschiede zwischen
den Querschnittsteilflächen
mit unterschiedlichem Dehnungs- und Beanspruchungspotenzial, mit
denen die erfinderischen Zielsetzungen erreicht werden. Anspruch
1 beschreibt darüber
hinaus mehrere Möglichkeiten
der äusseren
Einwirkungen zur Erzeugung der erfindungsgemäßen Beanspruchungs- und Dehnungsunterschiede
in den Querschnittsteilflächen
der Grundprofile 1 und Querschnittsergänzungen 2.
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Anspruch
2 beschreibt die kennzeichnenden Merkmale der Erfindung für Biegeträger mit
Querschnittsteilflächen
aus Stählen,
deren Festigkeits- und elastisches Dehnungspotenzial sich um mindestens
das Doppelte voneinander unterscheiden.
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Anspruch
3 enthält
darüber
hinaus Gestaltungsanweisungen, die es erlauben, die Biegeträger so zu
gestalten, dass Biegeträger,
die für
die maximal möglichen
Beanspruchungen durch ruhende Lasten bemessen werden, auch für ihr ermüdungswirksames
Beanspruchungskollektiv mit der gleichen Zuverlässigkeit betriebsfest bemessen
sind. Zur Erhöhung
der Betriebs- und Dauerfestigkeit werden gemäß Anspruch 3 den Querschnittsteilflächen mit
den größeren Kerbwirkungen
die Querschnittsergänzungen 2 aus
dem Stahl mit geringerer Festigkeit zugeordnet.
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Anspruch
4 enthält
für Biegeträger nach
Anspruch 3 Anweisungen für
die Gestaltung des Dehnungs- und Festigkeitspotenziale der Schweissnähte, die
sicherstellen, dass sich durch die Vorspannung der Biegeträger während des
Herstellungsprozesses in den Schweissnähten und ihren Übergangszonen
zum durch die Schweisswärme
nicht mehr beeinflussten Werkstoff günstige Eigenspannungszustände ausbilden.
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Die
Ansprüche
5 und 6 beschreiben mehrere unterschiedliche Verfahrensabläufe zur
Erzeugung der erfindungsgemäßen Beanspruchungs-
und Dehnungsunterschiede zwischen den Grundprofilen 1 und
Querschnittsergänzungen 2 bei
der Fertigung der Biegeträger.
Die σ – ε – Diagramme
der 3 und 4 charakterisieren die Spannungs – Dehnungsbeziehungen
von Grundprofilen 1 und Querschnittsergänzungen 2 während des
Fertigungsprozesses und bei Beanspruchungen der Biegeträger während der
Nutzungsphase. Der schraffierte Dehnungsbereich charakterisiert
in beiden Figuren schematisch für
ein Belastungsverhältnis
des Eigengewichtes zu den maximalen Verkehrslasten von 1 zu 1 und
einen globalen Sicherheitsabstand von 1,67 gegen das Erreichen der
Streckgrenze in den Grundprofilen 1 und den Querschnittsergänzungen 2 die Doppelspannungsamplitude
infolge Beanspruchung durch die maximale Verkehrslast. Die Darstellungen belegen
die Vorteile der erfindungsgemäßen Gestaltung
für die
Betriebs- und Dauerfestigkeit von Biegeträgern. Eine Vorspannung des
Gesamtprofils gemäß Anspruch
5 und 3 ist für
die Betriebs- und Dauerfestigkeit günstiger als eine Vorspannung
nur des Grundprofils gemäß Anspruch
6 und 4 , weil mit dieser Verfahrensweise in den Grundprofilen 1 und
Querschnittsergänzungen 2 zuverlässig alle schweissbedingten
ungünstigen
Eigenspannungen in günstig
wirkende Eigenspannungen umgewandelt werden.
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Durch
den Einsatz von Werkstoffen mit einem Festigkeits- und elastischen
Dehnungspotenzial, das größer ist
als das Festigkeits- und elastische Dehnungspotenzial von hoch-
und höchstfesten Stählen, lassen
sich die positiven Wirkungen der Erfindung weiter verbessern. Es
ist bekannt, dass sich z.B. Bänder
und Profile aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen (CFK) mit
Festigkeiten herstellen lassen, die um ein Vielfaches größer sind
als die Festigkeiten von höchstfesten
Stählen.
Auch die elastischen Dehnungspotenziale und E-Moduli dieser Werkstoffe
können
um ein Vielfaches über
denen von höchstfesten
Stählen
liegen.
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Gemäß [1] und
[2] können
Kohlenstofffasern mit Elastizitätsmoduli
hergestellt und geliefert werden, die bis um das annähernd vierfache
größer sind als
der Elastizitätsmodul
von Stahl. Das elastische Dehnungspotenzial dieser Kohlenstofffasern
ist größer als
1,5 % und liegt damit ebenfalls um ein Vielfaches über dem
elastischen Dehnungspotenzial der hochfesten Stähle. Die erfindungsgemäße Kombination
von hochfestem Stahl mit Werkstoffen, die diese Eigenschaften haben,
erlaubt ebenfalls für
bestimmte Steifigkeitsverhältnisse
die Ausschöpfung
des Festigkeitspotenzials beider Verbundpartner und führt zu Biegeträgern mit
einem elastischen Dehnungspotenzial, das nahezu doppelt so hoch
sein kann wie das elastische Dehnungspotenzial der als Querschnittsergänzung 2 gewählten hochfesten Stähle.
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Querschnittsergänzungen 2 aus
hoch- und höchstfesten
Stählen,
die kombiniert werden mit Grundprofilen 1, die aus Bändern aus
kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffen (CFK) bestehen, führen daher
ebenfalls zu Biegeträgern,
deren Grenztragfähigkeit
die Summe der Grenztragfähigkeiten
aller Teilquerschnittsflächen
ist. Bei gleichem Konstruktionsgewicht können diese Biegeträger eine
um den Faktor drei höhere
Grenztragfähigkeit
als ein Biegeträger
aus hochfestem Stahl mit gleichem Konstruktionsgewicht nach dem
Stand der Technik haben.
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Bei
dieser Paarung wird die erfindungsgemäße Zielsetzung ebenfalls durch
die Erzeugung eines Eigenspannungszustandes erreicht, der in den Bändern aus
kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffen (CFK) Beanspruchungen erzeugt, die ein gebrauchslastparalleles
Eigenspannungsmoment bilden, dem durch ein Moment mit umgekehrtem
Vorzeichen, das von den Eigenspannungen im hochfesten Stahl gebildet
wird, das Gleichgewicht gehalten wird. Zur Erzeugung dieses Eigenspannungszustandes
stehen ebenfalls zwei alternative Verfahrensabläufe zur Verfügung. Der
Eigenspannungszustand kann durch eine den Gebrauchslasten entgegengerichtete
Vorspannung eines Kernprofil 3 aus hochfestem Stahl bis
zu Randdehnungen erzeugt werden, die den elastischen Grenzdehnungen
des Stahls entsprechen, bevor die Bänder aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen
(CFK) schub- und biegefest mit dem Kernprofil 3 und den übrigen Querschnittsteilflächen aus
Stahl verbunden werden.
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Der
Eigenspannungszustand kann aber auch durch eine gebrauchslastparallele
Vorspannung des Gesamtprofils bis zu Randdehnungen erzeugt werden,
die dem elastischen Dehnungspotenzial der Bänder aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen
(CFK) entsprechen. Bei diesem Verfahrensablauf wird das Kernprofil
aus dem hochfesten Stahl während
des Fertigungsprozesses plastisch über seine Streckgrenze hinaus
bis annähernd
zu den Grenzdehnungen der Bänder
aus kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffen (CFK) verformt. Bei der Entfernung der Einwirkungen,
die zur Erzeugung der Vorspannmomente benötigt werden, bildet sich bei beiden
Verfahrensabläufen
der gleiche konsistente Eigenspannungszustand, der bei Beanspruchung des
fertigen Biegeträgers
durch Gebrauchslasten bis zu seiner Grenztragfähigkeit das elastische Dehnungspotenzial
beider Querschnittsteilflächen
in vollem Umfang aktiviert. Neben diesem Vorteil entsteht ebenfalls
wie bei erfindungsgemäßen Stahlträgern eine
erhebliche Verbesserung der Betriebs- und Dauerfestigkeit. Durch
diese Kombination lassen sich Biegeträger herstellen, deren elastisches
Dehnungspotenzial etwa dem zweifachen Dehnungspotenzial der eingesetzten
hochfesten stählernen
Grundprofile entspricht. Die durch den Einsatz der Erfindung maximal
möglichen
elastischen Dehnungspotenziale betragen daher etwa 10 Promill. Durch
den Einsatz von Bändern
aus kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffen (CFK) mit höherem
E-Modul lässt
sich darüber
hinaus die Biegesteifigkeit gegenüber einem Biegeträger aus
Stahl mit gleicher Querschnittsfläche erhöhen.
-
Die
Ansprüche
7 und 8 beschreiben die Konstruktionsmerkmale Verfahren zur Herstellung
von Biegeträgern,
deren Grundprofile 1 Bänder
aus kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffen (CFK) 4 im Bereich der Gurte der Biegeträger sind
und deren Kernprofile 3 die Querschnittsergänzungen
sind, die aus Stahl bestehen. Mehrere Bänder aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen
(CFK) 4 und dünne Stahlbleche 5 werden
abwechselnd übereinandergeschichtet
und miteinander und den Gurten des Kernprofils 3 verklebt.
Ausserdem werden die dünnen Stahlbleche 5 zusätzlich,
sofern dies statisch notwendig ist, untereinander und mit den Gurten
des Kernprofils 3 schubfest, z.B. durch Flankenkehlnähte, verbunden.
Querschnittsergänzungen
dieser Biegeträger
sind somit die Kernprofile 3 und die dünnen Stahlbleche 5 zwischen
den Bändern
aus kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffen (CFK) 4 im Bereich der Gurte, in denen sich
nach der erfindungsgemäßen Verfahrensweise
den Biegespannungen aus Gebrauchslast entgegengerichtete Eigenspannungen
ausbilden, die ein Biegemoment bilden, das dem Eigenspannungsmoment,
das die gebrauchslastparallelen Eigenspannungen in den Bändern aus
kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffen (CFK) 4 bilden, das Gleichgewicht hält.
-
Anspruch
9 beschreibt die Konstruktionsmerkmale von Biegeträgern nach
Anspruch 7 oder 8, deren Grundprofile Bänder aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen
(CFK) 4 sind und deren Querschnittsergänzungen kaltgewalzte Profile
aus dünnem
Stahlblech 6 sind. Die Bänder aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen
(CFK) 4 sind zwischen den kaltgewalzten Profilen aus dünnem Stahlblech 6 eingebettet.
In allen Flächen
zwischen den kaltgewalzten Profilen aus dünnem Stahlblech 6 und
den Bändern
aus kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffen (CFK) 4 befindet sich eine Schicht aus Klebstoff oder
aus faserverstärktem
Klebstoff. Durch die Scherfestigeit des Klebstoffes wird der schub-
und biegefeste Verbund zwischen allen Querschnittsteilflächen hergestellt.
Biegeträger
nach Anspruch 9 haben ebenfalls gegenüber Biegeträgern nach dem Stand der Technik
bei gleichen Konstruktionsgewichten eine bis zum Faktor 3 größere Tragfähigkeit.
Ihr Einsatz ist bei allen mobilen Konstruktionen besonders vorteilhaft.
Der Vorteil einer entscheidenden Verbesserung des Verhältnissesder
Nutzlasten zum Eigengewicht der tragenden Konstruktionen führt hier
zusätzlich
während
der ganzen Nutzungsphase der mobilen Konstruktionen zu einer erheblichen
Ersparnis an Energie.
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In
Anspruch 10 wird Schutz begehrt für die Gestaltung von Biegeträgern, deren
Gurtquerschnitte Verbundstäbe
aus Stahl und Bändern
aus kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffen (CFK) sind. In den Verbundstäben, für deren Gestaltung in den 18 bis 22 Beispiele
dargestellt sind, werden durch Vorspannung Eigenspannungszustände erzeugt,
die zu den erfindungsgemäßen Dehnungsunterschieden zwischen
den Bändern
aus kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffen (CFK) 4 und den Stahlblechen 8 führen. Die
Vorspannung der Verbundstäbe
erfolgt, bevor die Verbundstäbe
schub- und biegefest mit dem Steg des Biegeträgers verbunden werden. Eigenspannungszustände und
Dehnungsunterschiede zwischen den Querschnittstellflächen können durch die
Gestaltung des Steifigkeitsverhältnisses
der Bänder
aus kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffen (CFK) 4 zu den Stahlblechen 8 so
bemessen werden, dass bei einer Beanspruchung der Verbundstäbe durch
Gebrauchslasten bis zu ihrer Grenztragfähigkeit beide Verbundpartner
ihr Festigkeitspotenzial voll ausschöpfen.
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Verbundstäbe, die
Zuggurte im Biegeträger sind,
werden nach der schubfesten Verbindung aller Querschnittsteilflächen des
Verbundstabes durch Zugkräfte
bis annähernd
zur Grenzdehnung der Bänder
aus kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffen (CFK) 4 vorgespannt und dann durch die Entfernung der
Zugkräfte
entlastet. Das Steifigkeitsverhältnis zwischen
den der Bändern
aus kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffen (CFK) 4 und den Stahlblechen 8 ist
neben den unterschiedlichen Dehnungs- und Festigkeitspotenzialen
der maßgebende
Parameter für
die Ausbildung von Eigenspannungen und zielführenden Dehnungsunterschieden
zwischen den Stahlblechen 8 und den Bändern aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen
(CFK) 4. Nach der Entfernung der Zugkräfte, mit denen der Verbundstab vorgespannt
wurde, bilden sich in den Querschnittsteilflächen aus Stahlblechen 8 den
Spannungen aus Gebrauchslast entgegengerichtete Eigenspannungen,
deren Resultierende im Gleichgewicht steht mit der Resultierenden
der gebrauchslastparallelen Eigenspannungen in den Bändern aus
kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffen (CFK) 4. Die maximale Höhe der den Gebrauchslasten
entgegengerichteten Eigenspannungen in den Querschnittsteilflächen aus Stahlblechen 8 darf
bei nur schwelllender Beanspruchung des Biegeträgers durch Gebrauchslasten
annähernd
der Streckgrenze des Stahls entsprechen. Die Höhe dieser Eigenspannungen wird
durch die Bemessung des Steifigkeitsverhältnisses bestimmt. Wenn die
maximale Höhe
der den Gebrauchslasten entgegengerichteten Eigenspannungen in den
Querschnittsteilflächen
aus Stahl deutlich unter der Streckgrenze des Stahls liegt, hat
dies einen günstigen
Einfluß auf
die Betriebsfestigkeit des Biegeträgers, ohne dass der Vorteil
einer vollen Ausschöpfung
des Festigkeitspotenzials aller Querschnittsteilflächen für die Grenztragfähigkeit
verloren geht.
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Verbundstäbe, die
im Biegeträger
Druckgurt sind, werden vor der schubfesten Verbindung der Bänder aus
kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffen (CFK) 4 mit den Querschnittsteilflächen aus
den Stahlblechen 8 vorgespannt. Die Querschnittsteilflächen aus
Stahl 8 werden durch Zugkräfte bis annähernd zur Streckgrenze des
Stahls vorgespannt, bevor sie mit den Bändern aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen
(CFK) 4 schubfest verbunden werden. Nach der schubfesten
Verbindung der Querschnittsteilflächen des Verbundstabes und
der Entfernung der äusseren
Einwirkungen bilden sich in den Bändern aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen
(CFK) 4 gebrauchslastparallele Eigenspannungen und in den
Querschnittsteilflächen
aus Stahl 8 Eigenspannungen, die den Gebrauchslasten entgegengerichtet
sind. Die Resultierenden dieser Eigenspannungen haben aus Gleichgewichtsgründen entgegengesetzte
Vorzeichen und gleiche Größen. Durch
Gestaltung des Steifigkeitsverhältnisses
können
dieselben Wirkungen erzielt werden wie bei den Verbundstäben, die
im Biegeträger
Zuggurt sind.
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Diese
Gurtquerschnitte haben nach dem Einsatz der erfindungsgemäßen Verfahrensweise
ein maximales elastisches Dehnungs- und Beanspruchungspotenzial,
das ebenfalls annähernd
dem doppelten elastischen Dehnungs- und Beanspruchungspotenzial
des Stahls der Querschnittsergänzungen entspricht.
Die Anwendung dieser Verbundstäbe
als Gurte von Biegeträgern
setzt voraus, dass die Stege ebenfalls dieses elastische Verformungsvermögen besitzen.
Diese Fähigkeit
wird durch eine Profilierung der Stegbleche erzielt, durch die sie
Biegesteifigkeit verlieren, ihre Schubsteifigkeit aber behalten.
Die Stege der Biegeträger
erhalten zu diesem Zweck eine regelmäßige, aber gegensinnige Z-förmige, rechteckförmige oder
trapezförmige
Profilierung. Durch die Profilierung beteiligen sich die Stege an der
Aufnahme der Biegeverformungen der Gurte, ohne dass die vollen Biegebeanspruchungen
entstehen. Sie können
daher aus einem Stahl mit kleinerem elastischen Dehnungspotenzial
als dem der Gurte bestehen.
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Gemäß Anspruch
11 sind die Stege der Biegeträger
nur in den gurtnahen Höhenbereichen
so profiliert, dass sie die volle Schubsteifigkeit; aber eine wesentlich
kleinere Biegesteifigkeit haben. Die Biegeverformungen des Steges
werden proportional zum Abstand von der Nulllinie kleiner. Im mittleren Höhenbereich
des Biegeträgers
können
daher ebene Stegbleche verwendet werden.
-
Durch
eine Gestaltung der Gurte als Verbundstäbe mit Stegansätzen aus
ebenen Stahlblechen 11 gemäß Anspruch 12, die gemeinsam
mit den Gurtquerschnitten der erfindungsgemäßen Verfahrensweise unterzogen
werden, erhalten die Stegbleche in Nähe des Gurtes das gleiche elastische
Dehnungspotenzial wie die Verbundquerschnitte der Gurte. Im mittleren
Höhenbereich
des Biegeträgers
können
ebenfalls ebene Stegbleche verwendet werden.
-
- 1
- Grundprofil
- 2
- Querschnittsergänzungen
- 3
- Kernprofil
- 4
- Bänder aus
kohlenstofffaserverstärkten
Kunststoffen
- 5
- Dünne Stahlbleche
- 6
- kaltgewalztes
Profil aus dünnem
Stahlblech
- 7
- Gurt
von Biegeträgern
nach Anspruch 10, deren Querschnitte gemäß den
-
- Figuren
18 bis 22 aus Stahlblech 8 und aus Bändern aus
-
- kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen
4 bestehen
- 8
- Stahlblech
- 9
- Flankenkehlnaht
- 10
- Trapezförmig geformtes
Stahlblech als Steg von Biegeträgern
nach Anspruch
-
- 10
- 11
- Stegansatz
von Biegeträgern
als trapezförmig geformtes
Stahlblech nach
-
- Anspruch
11
- 12
- Ebenes
Stegblech eines Biegeträgers
nach Anspruch 11
-
-
- 13
- Stegansatz
aus einem ebenen Stahlblech eines Biegeträgers nach Anspruch
-
- 12
- 14
- Klebstoff
oder faserverstärkter
Klebstoff
-
Zitierte Literatur
-
- [1] Instandsetzung von Bauwerken mit kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen,
Urs Meier, Beton- und Stahlbetonbau 95, 2000, Heft 3, Seite 134
bis 142,
- [2] Verstärken
von Betontragwerken mit geklebter äusserer Bewehrung aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffen,
Ferdinand S. Rostasy, Uwe Neubauer, Christoph Hankers, Beton- und
Stahlbetonbau 92 (1997), Heft 5, Seite 132 bis 138,