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Die
Erfindung betrifft eine Endoskopoptik der im Oberbegriff des Anspruches
genannten Art.
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Gattungsgemäße Endoskopoptiken
haben den Vorteil, daß das
am proximalen Ende der Endoskopoptik, also am Ende des Biegeabschnittes,
liegende Endstück,
an dem das Okular ausgebildet ist, gegenüber dem Schaftrohr winkelverstellt
werden kann. Wenn die Endoskopoptik mit ihrem Schaftrohr im Körperkanal
eines Patienten verlegt ist, kann das Okular in eine unabhängig von
der vorgegebenen Lage des Schaftrohres einstellbare Stellung gebracht werden,
in dem der Operateur beispielsweise in bequemerer Körperhaltung
durch das Okular sehen kann. Die Endoskopoptik kann, bei Geradestellung des
Biegeabschnittes, insgesamt gerade ausgebildet sein. Der Biegeabschnitt
kann auch gegenüber
der Erstreckung des Schaftrohres abgewinkelt ausgebildet sein. Letztere
Konstruktionsvariante wird insbesondere bevorzugt, wenn das Gehäuse der
Endoskopoptik zu sätzlich
zum Bildleiter von einem geraden, an beiden Enden offenen Arbeitskanal
durchlaufen ist.
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Die
Endoskopoptik könnte
grundsätzlich ohne
Beleuchtungseinrichtung ausgebildet sein, weist üblicherweise aber einen das
Gehäuse
bis zum distalen Ende des Schaftrohres durchlaufenden, ebenfalls
als Bündel
von Lichtleitfasern ausgebildeten Lichtleiter auf, der proximal,
gegebenenfalls über ein
Anschlußkabel,
an eine Lichtquelle angeschlossen ist.
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Bei
gattungsgemäßen Endoskopoptiken muß der Bildleiter
als geordnetes Lichtleitfaserbündel ausgebildet
sein, um im Biegeabschnitt biegbar zu sein.
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Bei
bekannten gattungsgemäßen Endoskopoptiken
gemäß Prospekt "Semi-rigid ureteroscopes with
excellent optics" der
Firma Olympus Winter & IBE
GmbH, 2000 verläuft
das starre, üblicherweise aus
Metall bestehende Hüllrohr,
das den Bildleiter umgibt, von seinem distalen Ende, das am distalen Ende
des Schaftrohres liegt, bis zu seinem proximalen Ende, das im Bereich
des distalen Endes des Biegeabschnittes liegt. Von dort ab nach
proximal verläuft
der Bildleiter frei im Biegeabschnitt bis zum Endstück, indem
er zum optischen Anschluß an
das Okular gefaßt
ist. Auf diese Weise wird im Biegeabschnitt die Verbiegung des dort
frei, also ohne starres Hüllrohr,
liegenden Bildleiters zugelassen.
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Nachteilig
bei dieser bekannten Konstruktion ist, daß die Endoskopoptik nicht in
Heißdampf
autoklavierbar ist. Das Gehäuse
ist zwar wasserdicht, aber nicht dampfdicht und zwar insbesondere
nicht im Bereich des Biegeabschnittes, der üblicherweise aus einer aussteifenden
Stahlspirale und einem umhüllenden
elastischen Schlauch besteht. Diese auch bei flexiblen Endoskopen
verwendete Konstruktionsweise läßt bekanntlich
eine Dampfabdichtung nicht zu.
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Würde man
eine gattungsgemäße bekannte Endoskopoptik
mit Heißdampf
sterilisieren, so würde der
Dampf in das Gehäuse
insbesondere im Bereich des Biegeabschnittes eindringen und dort
in das ungeschützte
Bildleitfaserbündel
eindringen. In diesem kann er nach beiden Enden hin wandern und
gelangt am distalen Ende zum Objektiv und zum Fenster des Hüllrohres
und am proximalen Ende zu der Okularlinse und dem dortigen Endfenster.
An allen optisch transparenten Flächen käme es bei Abkühlung zur Kondensation,
die die Endoskopoptik unbrauchbar macht.
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Aus
Gründen
der sicheren Sterilisierung medizinischer Instrumente kann nach
heutigen Anforderungen aber auf Heißdampfsterilisation nicht verzichtet
werden.
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Aus
der
DE 19912657 C1 ist
eine nicht gattungsgemäße, nicht
biegbare Endoskopoptik bekannt, bei der am proximalen Ende des Hüllrohres ein
längenverstellbarer
Metallbalg befestigt ist, der durch Längsverstellung eine optische
Fokussierung ermöglicht.
Damit ist es möglich,
den Innenraum des Hüllrohres
und des Metallbalges in üblicher
dampfdichter Verbindungstechnik abzuschließen, damit die in diesen Innenraum
angeordneten optischen Einrichtungen dampfdicht abgeschlossen und
somit die Endoskopoptik dampfsterilisierbar ist.
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Aus
der nicht gattungsgemäßen
DE 19941320 A1 ist
weiterhin eine Konstruktion eines Endoskopes mit über die
gesamte Länge
biegbarem Schaft bekannt, bei dem das Ende des Bildleiters über einen
kurzen Balg mit dem Okular verbunden ist.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine gattungsgemäße Endoskopoptik heißdampfsterilisierbar
auszubilden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist im
Bereich des Biegeabschnittes der Bildleiter von einem biegeflexiblem Metallbalg
umschlossen, der endseitig an das Hüllrohr und an das Endstück angeschlossen
ist. Diese Anschlüsse
können
in üblicher
Weise gasdicht ausgebildet sein, beispielsweise durch Verlötung, Verschweißung und
dergleichen. Das Hüllrohr
kann an seinem distalen Ende mit dem Fenster gasdicht verschlossen
sein, und auch das Endstück
ist mit seinem Fenster gasdicht verschließbar, so daß der gesamte Raum, in dem
der Bildleiter und die optischen Elemente angeordnet sind, gasdicht
verschlossen ist. Damit ist es möglich,
die erfindungsgemäße Endoskopoptik
entsprechend den heutigen Anforderungen in einem Autoklaven mit
Heißdampf
zu sterilisieren.
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Im
Bereich des Biegeabschnittes ist bei üblicher Konstruktion das Gehäuse der
Endoskopoptik biegbar ausgebildet, besteht dort also aus einem flexiblen
Rohr, das beispielsweise in üblicher
Technik aus einer aussteifenden Spirale und einem umgebenden elastischen
Schlauch besteht. Der Metallbalg kann hier als Teil des flexiblen
Rohres vorgesehen sein, also z.B. der aussteifenden Spirale von
außen oder
von innen anliegend ausgebildet sein. Gegebenenfalls kann das flexible
Rohr auch nur als Metallbalg ausgebildet sein. Vorteilhaft sind
jedoch die Merkmale des Anspruches 2 vorgesehen. Bei dieser Konstruktion
kann das flexible Rohr des Biegeabschnittes in unveränderter
herkömmlicher
Konstruktion, also z.B. mit aussteifender Spirale und einem umhüllenden
Schlauch aus geeignetem Kunststoff oder Gummi ausgebildet sein.
Der Metallbalg ist im Inneren des flexiblen Rohres und getrennt
von diesem um den Bildleiter herum angeordnet und kann diesem z.B.
in Verlängerung
des Hüllrohres
unmittelbar anliegen. Dadurch ergibt sich eine hinsichtlich Montagemöglichkeiten
und Kosten günstige
Konstruktion.
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In
der Zeichnung ist in einer einzigen 1 die Erfindung
beispielsweise und schematisch in einem Achsschnitt durch eine erfindungsgemäße Endoskopoptik
dargestellt.
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1 zeigt
eine Endoskopoptik 1 mit einem Gehäuse 2, das ein proximales
Hauptgehäuse 3 aufweist.
Distal an das Hauptgehäuse 3 anschließend ist an
diesem ein Schaftrohr 4 abgedichtet befestigt. Proximal,
seitlich unter einem Winkel von etwa 45 Grad vom Hauptgehäuse 3 abgehend,
ist ein Biegeabschnitt 5 vorgesehen.
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Das
Hauptgehäuse 3 und
das Schaftrohr 4 sind von einem abgedichtet am Gehäuse 3, 4 befestigten
distal offenen Arbeitskanal 6 durchlaufen, durch dessen
Einführungsstück 7 Instrumente,
wie beispielsweise Zangen und dergleichen, in den Arbeitsbereich
vor dem distalen Ende des Schaftrohres 4 gebracht werden
können.
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Im
Bereich des Schaftrohres 4 parallel zum Arbeitskanal 6 verlaufend
ist ein Hüllrohr 8 angeordnet,
das im Ausführungsbeispiel
distal mit dem Schaftrohr 4 endet und an seinem distalen
Ende mit einem Fenster 9 gasdicht verschlossen ist. Dahinter sitzt
ein stark schematisiert angedeutetes Objektiv 10 zur Abbildung
auf die distale Stirnfläche
eines aus einem geordneten Lichtleitfaserbündel bestehenden Bildleiters 11,
der vom Hüllrohr 8 umschlossen
ist.
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Ein
seitlich vom Hauptgehäuse 3 abgehender
Anschlußstecker 12 faßt das proximale
Ende eines aus einem Lichtleitfaserbündel bestehenden Lichleiters 13,
der innerhalb des Schaftrohres 4 bis zu dessen distalem
Ende verläuft,
wo er mit seiner Stirnfläche 14 Licht
in das Arbeitsgebiet abstrahlt. Im Querschnitt des Schaftrohres 4 kann
der Lichtleiter 13 platzsparend derart angeordnet sein,
daß er
verbleibende Querschnittsbereiche ausfüllt, wie dies aus dem Stand
der Technik bekannt ist. Der Anschlußstecker 12 dient
in üblicher
Weise zum Anschluß eines weiterführenden
Lichtleitkabels, das in nicht dargestellter Weise an eine Lichtquelle
anschließbar
ist.
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Am
proximalen Ende des Biegeabschnittes 5 ist ein Endstück 15 angeordnet,
dessen Innenraum 25 eine schematisch angedeutete Okularoptik 16 aufnimmt,
sowie ein proximal abschließendes,
in geeigneter Weise gasdicht, beispielsweise mittels Verlötung angeordnetes
Fenster 17.
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Im
Bereich des Biegeabschnittes 5 ist das Gehäuse 2 als
flexibles Rohr ausgebildet. Dieses besteht aus einem elastischen
Schlauch 18, welcher eine schraubenförmig gewickelte Stahlspirale 19 mit Rundquerschnitt
umgibt, zwischen deren Windungen eine weitere Spirale 20 mit
Dreiecksquerschnitt angeordnet ist. Diese bekannte Spiralausbildung
stützt den
Schlauch 18 aus und verhindert dessen Knickung beim Biegen.
Außerdem
sichert sie die eingestellte Biegestellung in jeder Biegelage gegen
Rückfederung.
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Die
dargestellte Rohrkonstruktion 18, 19, 20 ist
am proximalen Ende in einem am Hauptgehäuse 3 schräg abgehenden
Stutzen 21, wie in 1 schematisch
dargestellt, abgedichtet befestigt und am proximalen Ende in entsprechender
Weise an einem Stutzen 28 des Endstückes 15 abgedichtet
befestigt.
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Das
Hüllrohr 8 ist
als starres Rohr aus geeignetem Metall, z.B. Edelstahl, ausgebildet
und in seinem proximalen Endbereich in den Beginn des Biegeabschnittes 5 hinein
umgebogen. Es endet im Bereich des distalen Endbereiches des Biegeabschnittes 5 und
ist dort über
ein Übergangsstück 22 mit dem
distalen Ende eines biegeelastisch ausgebildeten Metallbalges 23 verbunden.
Die Verbindungen zwischen Hüllrohr 8, Übergangsstück 22 und
Metallbalg 23 sind durch Verlötung, Verschweißung oder dergleichen
gasdicht ausgebildet.
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Der
Metallbalg 23 verläuft
getrennt von der Rohrkonstruktion 18, 19, 20 über die
wesentliche Länge
des Biegeabschnittes 5 und endet in dessen proximalem Endbereich.
Er ist dort gasdicht mit einem Übergangsstück 24 verbunden,
welches gasdicht am Endstück 15 befestigt
ist und zwar im Ausführungsbeispiel
in einer den Innenraum 25 des Endstückes 15 nach distal
verschließenden
Wand 26.
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Der
Bildleiter 11 durchläuft
von seinem im distalen Endbereich des Schaftrohres 4 liegenden distalen
Ende her das Hüllrohr 8,
das Übergangsstück 22,
den Metallbalg 23 und das Übergangsstück 24 und endet im
Ausführungsbeispiel,
das proximale Ende des Übergangsstückes 24 überragend,
mit seiner proximalen Stirnfläche 27 im
Innenraum 25 des Endstückes 15,
und kann dort durch die Okularoptik 16 betrachtet werden.
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Bei
der dargestellten Anordnung befindet sich der Bildleiter 11 in
einem Raum, der innerhalb des Gehäuses 2 angeordnet
ist und der umschlossen ist vom Fenster 9, dem Hüllrohr 8,
dem Metallbalg 23, den beiden Übergangsstücken 22 und 24 sowie
vom Endstück 15 mit
dessen proximal abschließendem Fenster 17.
Alle diese Teile sind gasdicht miteinander verbunden, so dass der
Bildleiter 11, sowie alle inneren optischen Oberflächen der
Teile 9, 10, 16 und 17 einschließlich der
beiden Stirnflächen
des Bildleiters 11 gegen eindringenden Wasserdampf geschützt sind.
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Auf
die Dampfabdichtung des Gehäuses 2 kommt
es dabei nicht an. Es kann ohne weiteres zugelassen werden, daß der Innenraum
des Gehäuses 2 insbesondere
im Bereich des schwierig dampfabdichtbaren Biegeabschnittes 5 gegen
Dampf undicht ist.
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Bei
der in 1 dargestellten Konstruktion ist der Biegeabschnitt 5 in
Geradestellung dargestellt. Er kann aus dieser Stellung abgebogen
werden, also z.B. in der Zeichnungsebene bis zu 45 Grad in beiden
Richtungen, so daß das
Endstück 15 mit der
Achse des Okulars z.B. senkrecht zur Achse des Schaftrohres 4 oder
parallel zu dieser stehen kann. Durch die Ausbildung des Biegeabschnittes 5 mit der Spiralkonstruktion 19, 20 ist
sichergestellt, daß das Endstück 15 in
jeder Biegestellung stehen bleibt, ohne zurückzufedern.
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In
der dargestellten Ausführungsform
ist der Biegeabschnitt 5 abgewinkelt angeordnet, steht
also in Geradestellung unter etwa 45 Grad zur Achse des Schaftrohres 4.
Diese Ausbildung schafft Platz für den
durchgehenden Arbeitskanal 6.
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In
alternativer, nicht dargestellter Ausführungsform kann beispielsweise
der Arbeitskanal 6 weggelassen sein, und der Biegeabschnitt 5 in
Geradestellung in der Achse des Schaftrohres 4 angeordnet
sein. Bei einer solchen Ausführungsform
kann aber dennoch auch der Arbeitskanal 6 vorgesehen sein,
der dann vorteilhaft vom Hauptgehäuse 3 nicht, wie in 1 dargestellt,
in proximaler Richtung abgeht, sondern schräg abgeht. Es handelt sich dann um
eine gegenüber
der Ausführungsform
der 1 umgekehrter Bauweise, bei der der Arbeitskanal 6 schräg abgeht
und der Biegeabschnitt, in seiner Geradestellung, in Richtung des
Schaftrohres 4 ausgerichtet ist.
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In
der in 1 dargestellten Ausführungsform besteht der Biegeabschnitt 5 aus
einem flexiblen Rohr 18, 19, 20, das
vom Bildleiter 11 durchlaufen ist, welcher in diesem Bereich
von dem eng umschließenden
Metallbalg 23 umgeben ist. Dieser liegt also innerhalb
der Rohrkonstruktion 18, 19, 20 und ist von
dieser getrennt ausgebildet.
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In
nicht dargestellter Ausführungsvariante hierzu
kann der Bildleiter 11, wie beim Stand der Technik, innerhalb
des Biegeabschnittes 5 ungeschützt angeordnet sein. Der Metallbalg
kann außen im
Bereich der Rohrkonstruktion 18, 19, 20 vorgesehen
sein. Er kann beispielsweise den Schlauch 18 ersetzen.
Der Balg wäre
dann an seinem proximalen Ende mit dem Endstück 15 gasdicht zu
verbinden, beispielsweise durch Verlötung. Eben so wäre er an seinem
proximalen Endbe reich mit dem Hüllrohr 8 gasdicht
zu verbinden, beispielsweise durch einen Stutzen, ähnlich dem
Stutzen 22.