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Die
Erfindung betrifft eine fluidbetätigte
Drehantriebsvorrichtung, mit einem Gehäuse, in dem ein Abtriebsteil
drehbar gelagert ist, das einen an einer ersten Gehäuseseite
austretenden ersten Endabschnitt zur Ankopplung an eine mittels
Drehbewegung des Abtriebsteils zu betätigende Funktionseinheit und
einen, an einer der ersten Gehäuseseite gegenüberliegenden
zweiten Gehäuseseite
austretenden zweiten Endabschnitt und wenigstens einen Zahnkranz
aufweist, mit dem wenigstens eine zahnstangenartige Verzahnung in
Eingriff steht, die an wenigstens einem Antriebskolben vorgesehen
ist, wobei im Gehäuse
ein Fluidkanalsystem ausgebildet ist, das zur Kopplung mit einem
am Gehäuse über eine Namur-Schnittstelle
befestigbaren Steuerventil und mit wenigstens einem durch Gehäuse und
Antriebskolben gebildeten, fluidbeaufschlagbaren Arbeitsraum vorgesehen
ist, wobei die Antriebskolben durch Fluidbeaufschlagung in zueinander
parallelen Richtungen gegensinnig bewegbar sind, um eine Drehbewegung
des Abtriebsteiles zwischen zwei Endpositionen hervorzurufen.
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Eine
Drehantriebsvorrichtung ist beispielsweise aus der WO 02/31363 bekannt,
in der ein doppeltwirkender Hubkolben- Drehantrieb beschrieben ist, der ein
Gehäuse
mit einer drehbar darin gelagerten Antriebswelle besitzt, die ihrerseits
mit einem zu betätigenden
Verschlussorgan koppelbar ist. Das Gehäuse besteht aus einem ersten
und einem zweiten Gehäuseteil,
wobei das zweite Gehäuseteil
von der Längsseite
des ersten Gehäuseteiles
absteht und eine Schnittstelle zur Befestigung eines Funktionsteils,
beispielsweise eines Positionsgebers, aufweist, das bei Bedarf gegen
ein anderes Funktionsteil, ggf. mit anderer Funktion, ausgetauscht
werden kann.
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Es
ist bekannt ein Steuerventil an der Gehäuselängsseite einer Drehantriebsvorrichtung über eine
genormte Schnittstelle anzubauen. Als genormte Schnittstelle kann
dabei beispielsweise eine Namur-Schnittstelle vorgesehen sein, die
ein vorgegebenes, genormtes Bohrbild zum Anschluss des Steuerventils
hat. Eine Namur-Schnittstelle ist eine Verbindungsstelle zwischen
Stellantrieb und Steuerventil gemäß VDI/VDE 3845. In dem hierfür vorgesehenen
Bohrbild sind vier Gewindebohrungen bestimmter Größe vorgesehen,
die in zwei Reihen zu jeweils zwei Gewindebohrungen zueinander angeordnet sind,
wobei die Bohrungen der jeweiligen Reihen nicht auf gleicher Höhe zueinander
liegen. Der Abstand zwischen den Reihen und der Abstand zwischen
der obersten Gewindebohrung der einen Reihe und der untersten Gewindebohrung
der anderen Reihe ist vorgegeben. Eine dieser Gewindebohrungen dient
der Aufnahme eines Kodier-Gewindestiftes, durch den sichergestellt
wird, dass das Steuerventil nur in der vorgeschriebenen Position
befestigt werden kann. Der eingeschraubte Kodierstift muss eine bestimmte
Länge aus
der Flanschfläche
des Antriebs herausragen und kann so in die gegenüberliegende,
korrespondierende Kodiersenkung am Steuerventil hineinragen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine fluidbetätigte Drehantriebsvorrichtung
der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, die gegenüber
herkömmlichen fluidbetätigten Drehantriebsvorrichtungen
universeller einsetzbar ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine fluidbetätigte Drehantriebsvorrichtung
mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 1 gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
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Die
erfindungsgemäße fluidbetätigte Drehantriebsvorrichtung
zeichnet sich dadurch aus, dass das Fluidkanalsystem derart ausgebildet
ist, dass es zur Fluidbeaufschlagung des Arbeitsraumes wahlweise über an der
Namur-Schnittstelle vorgesehene erste Anschlussöffnungen mit dem dort befestigbaren
ersten Steuerventil oder über
eine an der zweiten Gehäuseseite
ausgebildeten weiteren Schnittstelle sowie dort vorgesehenen zweiten
Anschlussöffnungen
mit einem zweiten Steuerventil koppelbar ist.
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Es
kann also je nach Bedarf zwischen zwei verschiedenen Fluidzuführungs-Arten
ausgewählt werden:
Einer Ersten über
ein an der Namur-Schnittstelle befestigtes erstes Steuerventil oder
einer Zweiten über
ein an der zweiten Schnittstelle befestigtes zweites Steuerventil.
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Mit
der zweiten Variante lässt
sich Fluid von "oben", also von der Gehäuseoberseite
her zuführen. Gegenüber herkömmlichen
Drehantriebsvorrichtungen, bei denen das Steuerventil seitlich vom
Gehäuse
absteht und damit die gesamte Drehantriebsvorrichtung relativ breit
ist, wird dadurch eine kompaktere Bauform erzielt, so dass auch
mehrere Drehantriebsvorrichtungen längsseitig nebeneinander angeordnet
werden können.
Dies bietet die Möglichkeit
einen kompakten Baublock an Drehantriebsvorrichtungen zu bilden
mit denen zentral mehrere Funktionseinheiten betätigt werden können. Es
gibt zwar Ausführungsformen
bei denen das Steuerventil "oben" sitzt, die Fluidzuführung ist
aber seitlich, so dass zwischen dem Steuerventil und den Anschlussöffnungen
eine Verschlauchung vorgesehen werden muss. Dies ist bei der erfindungsgemäßen Drehantriebsvorrichtung
nicht notwendig, da Fluid direkt von oben über die dort vorgesehenen Anschlussöffnungen
zugeführt
werden kann. Dennoch bietet die erfindungsgemäße Drehantriebsvorrichtung
die Möglichkeit
bei Bedarf die Fluidzuführung
seitlich über
die gängige Namur-Schnittstelle
und die dort vorgesehenen ersten Anschlussöffnungen zu fahren. Die Drehantriebsvorrichtung
bzw. der Schwenkantrieb bietet also eine große Variabilität.
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Als
Fluid im Sinne der Anmeldung wird vorzugsweise ein Druckmedium verstanden,
insbesondere Druckluft. Es sind jedoch auch andere gasförmige oder
hydraulische Fluide einsetzbar. Mittels der fluidbetätigten Drehantriebsvorrichtung
können
verschiedene Arten von Funktionseinheiten betätigt werden, beispielsweise
Verschlussorgane wie Absperrklappen, -ventile oder dergleichen.
Zweckmäßigerweise
steht der Zahnkranz des Abriebsteils mit an zwei Antriebskolben
vorgesehenen zahnstangenartigen Verzahnungen in Eingriff. Die Antriebskolben können durch
Fluidbeaufschlagung in zueinander parallelen Richtungen gegensinnig
bewegt werden. Die Erfindung kann bei einfachwirkenden Drehantriebsvorrichtungen
eingesetzt werden, bei denen ein einziger fluidbeaufschlagbarer
Arbeitsraum vorgesehen ist und die Rückstellung der Antriebskolben
durch vorzugsweise mechanische Rückstellmittel,
beispielsweise Rückstellfedern
bewirkt wird. Alternativ ist es möglich die Erfindung bei doppeltwirkenden Drehantriebsvorrichtungen
einzusetzen, die insbesondere zwei voneinander getrennte Arbeitsräume aufweisen,
die abwechselnd mit Fluid beaufschlagbar sind, so dass sowohl die
Hin- als auch die Rückbewegung
der Kolben fluidisch gesteuert ist.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist das Gehäuse an seinen Stirnseiten mit
jeweils einem Deckel fluiddicht verschließbar, wobei die Deckel einen Deckelkanalabschnitt
aufweisen, der einen Teil des Fluidkanalsystems bildet. Das zu bzw.
abzuführende Fluid
kann also auf seinem Weg von oder zum Arbeitsraum über den
Deckelkanalabschnitt fließen. Besonders
bevorzugt ist wahlweise ein erster Deckel bzw. Namur-Deckel vorgesehen,
an dem die Namur-Schnittstelle und die ersten An schlussöffnungen ausgebildet
sind und dessen Deckelkanalabschnitt eine Fluidverbindung zwischen
dem an der Namur-Schnittstelle
angeordneten ersten Steuerventil über die dort vorgesehenen ersten
Anschlussöffnungen
und dem Arbeitsraum ermöglicht.
Alternativ kann ein zweiter, anschlussöffnungsloser Deckel bzw. Standard-Deckel
vorgesehen werden, dessen Deckelkanalabschnitt eine Fluidverbindung
zwischen dem an der zweiten Gehäuseseite,
insbesondere Gehäuseoberseite
angeordneten zweiten Steuerventil über die dort vorgesehenen zweiten
Anschlussöffnungen
und dem Arbeitsraum ermöglicht.
Es ist also möglich
die Fluidzufuhr gezielt über
das Anbringen des ersten oder des zweiten Deckels zu steuern.
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Die
zweiten Anschlussöffnungen
können
bei Befestigung des ersten Deckels am Gehäuse mittels Absperrelementen
fluiddicht verschlossen sein, so dass kein Fluid über die
bei dieser Variante nicht benötigten
Anschlussöffnungen
austreten kann. Als Absperrelemente können beispielsweise Stopfen
vorgesehen sein, die an die Form der zweiten Anschlussöffnungen
angepasst sind.
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Das
Fluidkanalsystem kann wenigstens zwei, insbesondere parallel zur
zweiten Gehäuseseite
im Gehäuse
verlaufende Gehäusekanalabschnitte aufweisen,
die sowohl bei der Fluidzuführung
von "oben" als auch bei der
Fluidzuführung
von der Seite genutzt werden. Somit kann der gehäuseseitige Teil des Fluidkanalsystems
für beide
Fluidzuführungs-Arten
genutzt werden.
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Eine
Alternative ist, die Fluidzuführung
nicht über
den Austausch verschiedener Deckel zu steuern, sondern zwei separate
Kanalsysteme vorzusehen, von denen eines die ersten, namurseitigen
Anschlussöffnungen
mit dem Arbeitsraum und ein anderes die zweiten Anschlussöffnungen
mit dem Arbeitsraum verbindet. So könnte stets der Namur-Deckel befestigt
bleiben, dessen Anschlussöffnungen
bei Fluidbeaufschlagung von "oben" durch geeignete Absperrmittel
zu versperren sind.
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Bei
einer Weiterbildung der Erfindung ist die zweite Schnittstelle an
der zweiten Gehäuseseite derart
positioniert, dass das zweite Steuerventil im montierten Zustand über dem
zweiten Endabschnitt an der Abtriebseinheit sitzt und insbesondere
durch diesen wenigstens teilweise durchgriffen ist. Vorzugsweise
ist die zweite Schnittstelle um den zweiten Endabschnitt herum angeordnet,
beispielsweise in der Art, dass der zweite Endabschnitt am Mittelpunkt der
Schnittstelle aus dem Gehäuse
ragt.
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Es
ist möglich,
dass das zweite Steuerventil in Modulbauweise ausgebildet ist und
wenigstens eine Montagefläche
zum Anbau wenigstens eines weiteren Funktionsmoduls aufweist. Das
zweite Steuerventil kann eine plattenartige Gestalt aufweisen, wobei
sich die Montagefläche
an der Ventil-Oberseite und/oder an der Ventil-Unterseite befinden
kann. Alternativ ist es möglich
die weiteren Funktionsmodule seitlich am zweiten Steuerventil anzubringen.
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Als
Funktionsmodul kann beispielsweise ein Elektronik-Modul, beispielsweise
eine Bus-Platine, und/oder ein Positionsanzeige-Modul, beispielsweise ein
Stellungsanzeiger und/oder ein Dämpfer-Modul und/oder
ein Ventil-Modul, beispielsweise ein dem Steuerventil zugeordnetes
Vorsteuerventil, vorgesehen sein.
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Bevorzugt
besitzt das Gehäuse
eine quaderförmige
Gestalt, so dass die zweite Gehäuseseite
als Gehäuse-Oberseite
und die ersten Gehäuseseite
als Gehäuse-Unterseite
ausgebildet ist. Alternativ ist es möglich, dass das Gehäuse andere
Gestalten aufweist, beispielsweise eine zylindrische od. dgl.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden
näher erläutert. Die
Zeichnungen zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht der erfindungsgemäßen Drehantriebsvorrichtung
samt zu betätigender
Funktionseinheit, wobei die Fluidzuführung von oben erfolgt,
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2 eine
perspektivische Darstellung der Drehantriebsvorrichtung, wobei der
Anbau eines ersten Steuerventils über eine Namur-Schnittstelle
gezeigt ist,
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3 eine
perspektivische Ansicht der Drehantriebsvorrichtung, wobei das Gehäuse teilweise
aufgeschnitten ist,
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4 einen
Schnitt durch die Drehantriebsvorrichtung,
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5 eine
schematische Darstellung einer ersten Fluidzuführungs-Art über die Namur-Schnittstelle,
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6 eine
schematische Darstellung einer zweiten Fluidzuführungs-Art von oben,
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7 eine
Draufsicht auf die Drehantriebsvorrichtung, wobei ein erster Deckel
bzw. Namur-Deckel vorgesehen ist,
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8 einen
Schnitt durch die Drehantriebsvorrichtung von 7 gemäß der Linie
A-A,
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9 einen
Schnitt durch die Drehantriebsvorrichtung gemäß 7 entlang
der Linie B-B,
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10 eine
Draufsicht auf die Drehantriebsvorrichtung, wobei ein zweiter Deckel
bzw. Standard-Deckel vorgesehen ist,
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11 einen
Schnitt durch die Drehantriebsvorrichtung von 10 entlang
der Linie A-A und
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12 einen
Schnitt durch die Drehantriebsvorrichtung gemäß 10 entlang
der Linie B-B.
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Die
in 1 allgemein mit 11 bezeichnete Drehantriebsvorrichtung
umfasst ein Antriebsmodul 12 und ein lösbar fest mit diesem verbundenes
Steuerventil 14, das gemäß einer zweiten Variante "huckepack" auf dem Antriebsmodul 12 sitzt.
Das Antriebsmodul 12 ist mit einer zu betätigenden
Funktionseinheit 15 verbunden, die beispielhaft in Form
einer Absperrklappe gezeigt ist. Die durch die Drehantriebsvorrichtung 11 initiierte
Drehbewegung bewirkt ein Öffnen
oder Schließen
der Absperrklappe.
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Im
Gegensatz zu 1 zeigt 2 eine erste
Variante, bei der ein erstes Steuerventil 13 über eine
Namur-Schnittstelle 16 seitlich
am Antriebsmodul 12 lösbar
befestigbar ist.
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Wie
in den 3 und 4 dargestellt besitzt das Antriebsmodul 12 ein
längliches
Gehäuse 17,
mit zweckmäßigerweise
quaderförmiger
Gestalt, wobei eine erste Gehäuseseite,
an der die zu betätigtende
Funktionseinheit 15 angekoppelt ist, als Gehäuse-Unterseite 18 und
eine zweite Gehäuseseite als
Gehäuse-Oberseite 19 ausgebildet
ist. Das Gehäuse 17 ist
stirnseitig durch jeweils einen Deckel 20, 21 fluiddicht
verschlossen, wobei in den 3 und 4 ein
zweiter Deckel 21 bzw. Standard-Deckel gemäß der zweiten
Fluidzuführungs-Variante
dargestellt ist. Das Gehäuse 17 kann
als Aluminium-Profil ausgebildet sein, jedoch sind auch andere Materialien
einsetzbar.
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Im
folgenden wird der Aufbau des Antriebsmoduls 12 beispielhaft
anhand einer doppeltwirkenden Drehantriebsvorrichtung 11 beschrieben,
es ist jedoch auch möglich
eine einfachwirkende einzusetzen.
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Das
Gehäuse 17 und
die beiden Deckel 20, 21 bilden einen Kolbenaufnahmeraum 22,
in dem sich zwei in Längsrichtung
verschiebbar geführte
Antriebskolben 23a, 23b befinden. Jeder Antriebskolben 23a, 23b verfügt über eine
in Längsrichtung
verlaufende zahnstangenartige Verzahnung 24a, 24b mit
quer und insbesondere rechtwinklig zur Längsachse 25 des Kolbenaufnahmeraumes 22 verlaufenden
Zähnen.
Beim Ausführungsbeispiel
befinden sich die Verzahnungen 24a, 24b an Zahnstangenelementen 26a, 26b,
die axial mit je einem Kolbenkopf 27a, 27b fest
verbunden sind, der eine mit der Innenfläche des Kolbenaufnahmeraumes 22 zusammenarbeitende
ringförmige
Dichtung 28 trägt.
Der Kolbenkopf 27a, 27 seinerseits kann zweigeteilt
sein. Der Kolbenaufnahmeraum 22 wird durch die beiden Antriebskolben 23a, 23b in
zwei Arbeitsräume 29a, 29b unterteilt,
die über
ein Fluidkanalsystem 30, mit dem ersten oder zweiten Steuerventil 13, 14 in
Verbindung stehen und somit abwechselnd mit einem fluidischen Druckmittel,
insbesondere mit Druckluft beaufschlagt werden können, so dass die Antriebskolben 23a, 23b in
parallelen Richtungen gegensinnig entweder aufeinander zu oder voneinander
weg bewegt werden.
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Die
Linearbewegungen der Antriebskolben 23a, 23b werden
in eine durch Doppelpfeil 31 angedeutete Drehbewegung eines
Abtriebsteils 32 umgesetzt. Dieses Abtriebsteil 32 verfügt über einen
wellenartigen Abtriebsabschnitt 33, der sich in den Zwischenraum
zwischen den einander zugewandten Verzahnungen 24a, 24b der
Antriebskolben 23a, 23b erstreckt und das Gehäuse 17 insbesondere
vollständig
durchsetzt. Der Abtriebsabschnitt 33 geht an seinen beiden
Enden in einen ersten und einen zweiten Endabschnitt 34, 35 über, wobei
der erste Endabschnitt 34 an der Gehäuse-Unterseite 18 und
der zweite Endabschnitt 35 an der Gehäuse-Oberseite 19 aus
dem Gehäuse 17 herausragt.
Der zweite Endabschnitt 35 kann derart ausgebildet sein,
dass darauf ein Wellenaufsatz befestigbar ist, über den das zweite Steuerventil
sowie sonstige Funktionsmodule 36 ankoppelbar sind. Die
Längsachse 37 des
Abtriebsabschnittes 33 verläuft rechtwinklig zu der Längsachse 25 des
Kolbenaufnahmeraumes 22 und gleichzeitig parallel zu den
Ausdehnungsebenen der Verzahnungen 24a, 24b. Sie
bildet gleichzeitig die Drehachse des Abtriebsteiles 32,
das über
geeignete Lagereinrichtungen drehbar am Gehäuse 17 gelagert ist.
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Der
zwischen den Verzahnungen 24a, 24b liegende Bereich
des Abtriebsabschnitts 33 ist am Außenumfang mit einem zweckmäßigerweise
in sich geschlossenen Zahnkranz 38 versehen und drehfest verbunden,
der gleichzeitig, an diametral einander entgegengesetzten Stellen,
mit den beiden Verzahnungen 24a, 24b der Antriebskolben 23a, 23b kämmt.
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Die
oben erwähnte
Linearbewegung der beiden Antriebskolben 23a, 23b resultiert
somit in einer Drehbewegung des Abtriebsteils 32 um die
Drehachse 37, wobei die Drehrichtung von der Verschieberichtung
der Antriebskolben 23a, 23b abhängt. Je nach
Länge der
Verzahnungen 24a, 24b und in Abhängigkeit
vom maximal möglichen
axialen Verfahrweg der Antriebskolben 23a, 23b lassen
sich Drehwinkel des Abtriebsteils 32 realisieren, die unter
oder über
360° liegen
und durchaus ein Mehrfaches von 360° aufweisen können.
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Die
Fluidbeaufschlagung mit fluidischem Druckmittel, insbesondere mit
Druckluft, kann bei der erfindungsgemäßen Drehantriebsvorrichtung
durch zwei verschiedene Varianten erfolgen, nämlich zum einen über ein
seitlich am Gehäuse 17 über eine
Namur-Schnittstelle 16 befestigbares erstes Steuerventil 13 oder
zum anderen über
ein an der Gehäuse-Oberseite 19 über eine
weitere Schnittstelle 39 befestigbares zweites Steuerventil 14.
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Wie
in 2 dargestellt ist bei der ersten Variante ein
erster Deckel 20 am Gehäuse 17 befestigt, der
eine Namur-Schnittstelle 16 und
erste Anschlussöffnungen 40 besitzt,
wobei sich die Namur-Schnittstelle 16 und die ersten Anschlussöffnungen 40 an
einer Bestückungsplatte 51 befinden,
die vom ersten Deckel 20 nach vorne absteht.
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Bei
der Namur-Schnittstelle 16 handelt es sich um eine genormte
Schnittstelle gemäß VDI/VDE 3845,
die ein bestimmtes Bohrbild aufweist, so dass Steuerventile mit
korrespondierender Namur-Schnittstelle an der Drehantriebsvorrichtung
befestigbar sind. Durch diese Normierung lassen sich Steuerventile
verschiedener Hersteller an der Drehantriebsvorrichtung 11 befestigen.
Gemäß dem Bohrbild
sind vier Gewindebohrungen vorgesehen, die in zwei Reihen zu je
zwei Bohrungen angeordnet sind, wobei die Reihen versetzt zueinander
liegen. Die Gewindebohrungen haben einen bestimmten Durchmesser,
beispielsweise M5 und eine bestimmte Bohrungstiefe, beispielsweise
ca. 8mm. Der Abstand zwischen den beiden Bohrungsreihen ist normiert
und soll mindestens 32mm betragen. Ferner ist der Abstand zwischen
der obersten Bohrung der einen und der untersten Bohrung der anderen
Reihe normiert und beträgt
beispielsweise 24mm. Eine der Gewindebohrungen dient der Aufnahme
eines Kodier-Gewindestiftes, durch den sichergestellt wird, dass
das Steuerventil 13 nur in der vorgeschriebenen Position befestigt
werden kann. Der eingeschraubt Kodierstift muss ein bestimmtes Maß aus der
Bestückungsplatte
bzw. Flanschfläche
des Antriebes, heraus ragen und kann so in die gegenüberliegende
Kodiersenkung am ersten Steuerventil 13 hineinragen.
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Wie
in den 7 bis 9 dargestellt, sind als erste
Anschlussöffnungen 40 zwei
Kanäle
vorgesehen, die jeweils in einen, dem ersten Deckel 20 zugehörigen Deckelkanalabschnitt 42 einmünden, der seinerseits
ein Teil des Fluidkanalsystems 30 bildet. Der dem ersten
Deckel 20 bzw. Namur-Deckel gegenüberliegende Deckel kann als
Standard-Deckel ausgeführt
sein.
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Wie
in 9 dargestellt mündet ein Kanal, insbesondere
der in 9 untere, der ersten Anschlussöffnungen 40 über den
Deckelkanalabschnitt 42 direkt in den durch die Lage der
An triebskolben 23a, 23b zweigeteilten äußeren Arbeitsraum 29a. Die
beiden Kammern des äußeren Arbeitsraumes 29a sind,
wie in 8 dargestellt, über den Deckelkanalabschnitt 42,
einem ersten Gehäusekanalabschnitt 44,
der parallel zur Gehäuse-Oberseite 19 verläuft, und über einen
weiteren Deckelkanalabschnitt 43 des gegenüberliegenden
Deckels, miteinander verbunden. Der andere, in 9 obere,
Kanal der ersten Anschlussöffnungen 40 mündet über den Deckelkanalabschnitt 42 in
einen zweiten Gehäusekanalabschnitt 45.
Der zweite Gehäusekanalabschnitt 45 verläuft ebenfalls
parallel zur Gehäuse-Oberseite 19 und
ist zusätzlich
parallel zum ersten Gehäusekanalabschnitt 44 ausgerichtet
ist, insbesondere auf gleicher Höhe
mit diesem liegend. Vom zweiten Gehäusekanalabschnitt 45 zweigt
ein Seitenkanal 48 ab, der einenends in den inneren Arbeitsraum 29b mündet und
andernends zu den zweiten Anschlussöffnungen 41 an der
Gehäuse-Oberseite 19 führt. Im
Falle der Befestigung des ersten Deckels 20 sind die zweiten
Anschlussöffnungen 41 mit
einem Absperrelement 46 verschlossen, das beispielhaft
durch Stopfen dargestellt ist, die an die Form der zweiten Anschlussöffnungen 41 angepasst
und in diesen befestigbar sind.
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Bei
der zweiten Variante der Fluidzuführung ist der zweite Deckel 21 am
Gehäuse 17 befestigt, der
keine Namur-Schnittstelle 16 und auch keine Anschlussöffnungen
besitzt, so dass eine Fluidzuführung
von der Seite her nicht möglich
ist. Die Fluidzuführung
erfolgt in diesem Fall von oben, also von der Gehäuse-Oberseite 19 über dort
ausgebildete zweite Anschluss öffnungen 41.
Wie insbesondere in 1 dargestellt, wird das zweite
Steuerventil 14 über
die weitere Schnittstelle 39 an der Gehäuse-Oberseite 19 befestigt
insbesondere derart, dass es direkt über dem Abtriebsteil 32 sitzt.
Gegebenenfalls kann es durch das Abtriebsteil zumindest teilweise
durchgriffen werden. Zur Fluidbeaufschlagung der Arbeitsräume 29a, 29b werden
innerhalb des Gehäuses 17 dieselben
Kanäle
verwendet, wie bei der Fluidbeaufschlagung über die Namur-Schnittstelle 16.
Das gemäß der zweiten
Variante gebildete Fluidkanalsystem 30 unterscheidet sich
vom ersten dadurch, dass im Deckelbereich eine andere Fluidführung gestaltet ist.
Die Deckelkanalabschnitte 42, 43 der beiden Deckel 20, 21 unterscheiden
sich also voneinander. Die zweiten Anschlussöffnungen 41 werden
durch zwei Kanäle
gebildet, von denen einer dem Seitenkanal 48 entspricht
der vom zweiten Gehäusekanalabschnitt 45 abzweigt
und ein anderer dem Seitenkanal 47 entspricht, der von
dem ersten Gehäusekanalabschnitt abzweigt.
Der dem zweiten Gehäusekanalabschnitt 45 zugeordnete
Seitenkanal 48 mündet
direkt in den inneren Arbeitsraum 29b. Der andere Seitenkanal 47 mündet in
dem ersten Gehäusekanalabschnitt 44, der
seinerseits über
Deckelkanalabschnitte 43 der Standard-Deckel 21 in
die beiden Kammern des äußeren Arbeitsraums 29a mündet.
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Wie
in 1 dargestellt, hat das zweite Steuerventil eine
plattenartige Gestalt und besitzt an seiner Oberseite und an seiner
Unterseite jeweils eine Montagefläche 50 über die
zusätzliche
Funktionsmodule 36 angebaut werden können. Als Funktionsmodul 36 eignet
sich beispielsweise ein Elektronik modul in Form einer Bus-Platine
oder ein Positionsanzeige-Modul
in Form eines Steueranzeigers. Es können also mehrere Funktionsmodule 36 übereinanderliegend
angeordnet sein, so dass eine Art "Module-Türmchen" entsteht.
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In
den 5 und 6 sind die beiden verschiedenen
Fluidzuführungs-Arten
gezeigt, wobei in 5 die Fluidzuführung über die
Namur-Schnittstelle 16 und in 6 die Fluidzuführung von
oben dargestellt ist.
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Bei
der ersten Variante, der Fluidzuführung über die Namur-Schnittstelle 16,
gelangt fluidisches Druckmedium in Form von Druckluft über den
in 9 dargestellten unteren Kanal der ersten Anschlussöffnungen 40 und
den daran anschließenden Deckelkanalabschnitt 42 in
die anschlussseitige Kammer des äußeren Arbeitsraum 29a und
von dort, wie in 8 dargestellt über den
Deckelkanalabschnitt 42 und den ersten Gehäusekanalabschnitt 44 in
die gegenüberliegende,
anschlussferne Kammer, des äußeren Arbeitsraumes 29a.
Die Druckbeaufschlagung des äußeren Arbeitsraumes 29a bewirkt, dass
sich die beiden Antriebskolben 23a, 23b aufeinander
zu bewegen, wobei die jeweils den Antriebskolben 23a, 23b zugeordneten
Verzahnungen 24a, 24b auf dem Zahnkranz 38 des
Antriebsabschnittes 33 kämmen, womit eine Drehbewegung
des Abtriebsteiles 32 initiiert wird, so dass eine zu drehende bzw.
zu schwenkende Funktionseinheit 15, beispielsweise die
in 1 dargestellte Absperrklappe, betätigt wird.
Gleichzeitig wird der innere Arbeitsraum 29b über den
Seitenkanal 48, den zweiten Gehäusekanalabschnitt 45,
den Deckelkanalabschnitt 42 und den oberen Kanal der ersten
Anschlussöffnungen 40 entlüftet, so
dass beim Gegeneinanderdrücken
der Antriebskolben 23a, 23b gegen keinen inneren
Druck gepresst werden muss. Um die Drehbewegung umzukehren, wird
der innere Arbeitsraum 29b belüftet und zwar über den
eben beschriebenen Entlüftungsweg,
wobei in diesem Fall dann der äußere Arbeitsraum 29a entlüftet wird.
Bei der ersten Variante sind die zweiten Anschlussöffnungen 41 durch
Stopfen fluiddicht verschlossen, so dass dort keine Druckluft austreten
kann.
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Bei
der zweiten Variante, der Fluidzuführung von oben, gelangt Druckluft über den
Seitenkanal 47 in den ersten Gehäusekanalabschnitt 44 und
von dort über
den Deckelkanalabschnitt 43 der Standard-Deckel in beide
Kammern des äußeren Arbeitsraums 29a.
Die Antriebskolben werden aufeinander zu bewegt und initiieren eine
Drehbewegung. Gleichzeitig wird der innere Arbeitsraum 29b über den
Seitenkanal 48 entlüftet.
Um die Drehbewegung umzukehren wird der innere Arbeitsraum 29b über den
zuvor beschriebenen Entlüftungsweg
belüftet
und der äußere Arbeitsraum 29a über den
zuvor beschriebenen Belüftungsweg
entlüftet.