DE1034731B

DE1034731B - Gaskabel

Info

Publication number: DE1034731B
Application number: DES49585A
Authority: DE
Inventors: Dr Erich Kasten; Dr Hans Iglauer
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1956-07-19
Filing date: 1956-07-19
Publication date: 1958-07-24

Description

Gaskabel Bei Gaskabeln ist zur Erzielung besonders hoher Durchschlagsfes.tigkeiten der Leiter mit einem gasgefüllten Mantel umgeben. Es werden Gase mit möglichst hoher Dielektrizitätskonstante verwendet, z. B. Luft oder Stickstoff. Zur Verbesserung der Wirkung des Gasmantels wird dieser gelegentlich unter Überdruck gehalten. Kabel dieser Art sind gegen Undichtwerden besonders empfindlich. Eine weitere Verbesserung der Durchschlagsfestigkeit von Gaskabeln wurde durch die Verwendung von Schwefel:hexafluorid als Füllstoff erreicht, und es ergab sich die Möglichkeit, den Gasmantel unter Unterdruck zu halten. Kabel dieser Art mit einem Schwefelhexafluoridunterdruck von 0,5 atü erwiesen sich Kabeln mit 2 atü Stickstoffüberdruck überlegen. Weiterhin sind auch Frigene als Gasfüllung vorgeschlagen worden.
Gegenstand der Erfindung ist ein Gaskabel, dessen Gasfüllung den bisher bekannten Füllungen erheblich überlegen ist. Gemäß der Erfindung besteht die Gasfüllung mindestens zum Teil aus dem Dampf perfluorierter organischer Stoffe. Es wurde gefunden, daß die Dämpfe perfluorierter organischer Stoffe die Durchschlagsfestigkeit der bisher bekannten Gasfüllungen erheblich überragen, weiterhin, daß die Durchschlagsfestigkeit der bisher gebräuchlichen Gasfüllungen schon durch geringe Zusätze von perfluorierten organischen Dämpfen wesentlich erhöht wird.
Die Gasfüllung des Gaskabels gemäß der Erfindung kann z. B. mindestens zum Teil aus der Dampfphase über flüssigen perfluorierten organischen Stoffen bestehen, insbesondere kann sie zum Teil aus dielektrischen Gasen oder Dämpfen - wie sie bisher als Gasfüllung für Gaskabel verwendet worden sind - und zum anderen Teil aus dem Dampf perfluorierter organischer Stoffe bestehen, und zwar so, daß der letztere Anteil durch den Partialdampfdruck über der flüssigen Phase der perfluorierten organischen Stoffe gebildet ist.
Es ist zweckmäßig, die perfluorierte organische Flüssigkeit an Adsorptionsmittel anzu,l,agern, z. B. an Aktivkohle, Aluminiumoxyd, Stärke, Silikagel oder an quellfähige Kunststoffe, Schaumstoffe, Harze u..dgl. Hierdurch ist es möglich, eine gewünschte, z. B. gleichmäßige Verteilung des Dampfspenders im Y#alhelmantel sicherzustellen.
Vorteilhaft kann die Gasfüllung mindestens zum Teil aus der Dampfphase über festen, vorzugsweise pulverförmigen perfluorierten organischen Stoffen bestehen, insbesondere zum Teil aus dielektrischen Gasen oder Dämpfen und zum anderen Teil aus, dem Dampf perfluorierter organischer Stoffe, und zwar so, daß der letztere Anteil durch den Partialdampfdruck über der festen Phase der perfluorierten organischen Stoffe gebildet ist. . Um die vorher erwähnte gewünschte, z. B. gleichmäßige Verteilung des festen oder an Ad:sorptionsmittel angelagerten flüssigen Dampfspenders zu erreichen, wird dieser mit einem Bindemittel vermengt, das mit den perfluorierten Verbindungen nicht mischbar und in ihnen nicht löslich ist, und entsprechend im Kabelmantel fixiert. Als Bindemittel eignet sich z. B. Stärkekleister.
Als perfluorierte organische Stoffe kommen z. B. Amine, Äther, aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe in Frage.
Die Gasfüllung des Gaskabels gemäß der Erfindung ergibt auch bei erheblichem Unterdruck noch ausreichende Durchschlagsfestigkeiten. Die Vorteile, die sich daraus ergeben, sind eingangs bereits erwähnt worden. Es sei lediglich nochmalsdaraufhingewiesen, daß bei einem Unterdruckkabel kleinere Leckstellen die Güte des Dielektrikums verhältnismäßig wenig beeinflussen. Dies wird noch dadurch unterstützt, daß die Vorteile der Gasfüllung auch bei sehr kleinem Anteil der perfluorierten Verbindungen an der Gesamtfüllung vorliegen.
Selbstverständlich kann bei dem Gaskabel gemäß der Erfindung die Gasfüllung auch unter Normaldruck oder Überdruck gehalten werden.
Um die Vorteile der neuen Gasfüllung zu verdeutlichen, sei folgender Vergleich angegeben: Eine Perfluor=I'ributylamin-Füllung bei 300mg Hg weist gegenüber einer reinen Stickstoffüllung bei Normaldruck eine achtfache Durchschlagsfestigkeit gegenüber einer Schwefel'hexafluoridfüllung unter Normaldruck eine dreifache Durchschlagsfestigkeit auf.

Claims

PATBNTANSPR#JGHS:- -1.
Gaskabel, dadurch gekennzeichnet, daß die ,Gasfüllung mindestens zum Teil aus dem Dampf perfluorierter organischer Stoffe besteht. 1 -Gaskabel nach Anspruch 1; dadurch gekennzeichnet, daß die Gasfüllung.:mindestens zum Teil aus der Dampfphase- über ;flüssigen perfluorierten organischen Stoffen-besteht:
3. Gaskabel nach Anspxuch 1: oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasfüllung zum Teil aus dielektrischen Gasen oder Dämpfen und zum anderen Teil aus dem Dampf perfluorierter organischer Stoffe besteht und daß der letztere Anteil durch den Partialdampfdruck über der flüssigen Phase perfluorierterorganischer Stoffe gebildet ist.
4. Gaskabel nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die perfluorierte organische Flüssigkeit an. Adsorptionsmittel angelagert ist, z. B. an Aktivkohle, Aluminiumoxyd, Stärke, Silikagel oder an quellfähige Kunststoffe, Schaumstoffe, Harze u. dgl.
5. Gaskabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasfüllung mindestens zum Teil aus, der Dampfphase über festen, vorzugsweise pulverförmigen, perfluorierten organischen,Stoffen besteht.
6. Gaskabel nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasfüllung zum Teil aus dielektrischen Gasen oder Dämpfen und zum anderen Teil aus dem Dampf perfluorierter organischer Stoffe besteht und daß der letztere Anteil durch der Partialdampfdruck über festen, vorzugsweise pulverförmigen perfluorierten organischen Stoffen gebildet ist.
7. Gaskabel nach Anspruch 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen, an Adsorptionsmittel angelagerten oder festen, vorzugsweise pulverförmigen perfluorierten organischen Stoffe mit einem Bindemittel, in dem sie nicht löslich sind, z. B. mit Stärkekleister, vermengt und durch dieses im Kabelmantel fixiert sind. B.
Gaskabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die perfluorierten organischen Stoffe Amine,, Äther, aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe sind.
9: Gaskabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch geketulzeichnet, daß der Gasdruck etwa gleich dem Außendruck ist.
10. Gaskabel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasdruck über dem Außendruck liegt.
11. Gaskabel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Gasdruck unter dem Außendruck liegt. In Betracht gezogene Druckschriften: Französische- Patentschrift Nr. 897 234; britische Patentschrift `r. 452 894.