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Die
Erfindung betrifft eine Ventilanordnung mit einem Gehäuse, einem
Zuflußanschluß und einem
Abflußanschluß, die durch
einen Strömungspfad
miteinander verbunden sind, in dem eine Schließeinrichtung angeordnet ist,
die einen Ventilsitz und ein mit dem Ventilsitz zusammenwirkendes Ventilelement
aufweist, das durch eine Rückstelleinrichtung
in Richtung auf den Ventilsitz belastet ist, wobei das Ventilelement
auf seiner dem Ventilsitz zugewandten Seite von einem Druck in einem
ersten Druckraum beaufschlagt ist, der bei geschlossener Schließeinrichtung
dem Druck im Zulaufanschluß entspricht,
und auf seiner vom Ventilsitz abgewandten Seite vom Druck in einem
zweiten Druckraum beaufschlagt ist, der über eine Kanalanordnung, in
der mindestens ein Hilfsventil angeordnet ist, mit dem Ablaufanschluß verbunden
ist und über
eine Drossel mit dem ersten Druckraum in Verbindung steht.
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Die
Schließeinrichtung
bildet ein pilotgesteuertes Ventil. Ein derartiges Ventil wird insbesondere im
Zusammenhang mit der Steuerung von Wasser, das unter einem höheren Druck
steht, verwendet. Anwendungen hierfür sind beispielsweise Autowaschanlagen
und Feuerlöschanlagen.
Auch im Bereich der Wasserhydraulik kann ein derartiges Ventil verwendet
werden.
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Die
Funktionsweise ist relativ einfach. Durch die Drossel gelangt der
Druck vom Zulaufanschluß in den
zweiten Druckraum und beaufschlagt das Ventilelement mit einer Kraft,
die es gegen den Ventilsitz drückt.
Zusätzlich
wirkt die Kraft der Rückstelleinrichtung
in Schließrichtung
auf das Ventilelement, so daß das
Ventilelement am Ventilsitz anliegt. Der Druck, der im ersten Druckraum
herrscht, kann auf das Ventilelement keine Kraft ausüben, die
ausreicht, um das Ventilelement vom Ventilsitz abzuheben.
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Wenn
nun das Hilfsventil, das als Pilotventil wirkt, betätigt wird
und die Kanalanordnung öffnet, dann
fällt der
Druck im zweiten Druckraum etwa auf den Druck am Ablaufanschluß ab. Das
Fluid strömt aus
dem zweiten Druckraum ab. Durch die Drossel strömt Fluid in den zweiten Druckraum
nach. Der Druck im ersten Druckraum reicht nun zusammen mit dem
Druckabfall an der Drossel aus, um die Kraft der Rückstelleinrichtung
zu überwinden
und das Ventilelement hebt unter der Wirkung des Drucks im ersten Druckraum
und des Druckabfalls an der Drossel vom Ventilsitz ab.
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Bei
derartigen Ventilen hat man aber sehr unterschiedliche Leistungen
beim Öffnen
festgestellt. In einigen Fällen
hebt das Ventilelement nicht in ausreichendem Maße vom Ventilsitz ab, so daß der gewünschte Durchfluß nicht
freigegeben wird. Das Ventil kann dann nicht bei voller Kapazität arbeiten.
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Eine ähnliche
Ventilanordnung ist aus
DE 689
02 788 T2 bekannt. Hier ist das Ventilelement an einer
Membran befestigt, die durch den Druck am Zuflußanschluß in eine Öffnungsrichtung und durch einen
Druck in einer Kammer auf der anderen Seite und die Kraft einer
Feder in Schließrichtung
beaufschlagt wird. Diese Kammer steht über zwei Kanäle mit dem
Zuflußanschluß in Verbindung,
die sich in der Pilotventilkammer eines Pilotventils treffen. Aus dieser
Kammer zweigt ein dritter Kanal zum Abflußanschluß ab, der durch das Pilotventil
verschließbar ist.
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DE 31 21 619 C2 beschreibt
ein Schaltventil, insbesondere ein Drei/Zwei-Wegeventil für Austragungsvorrichtungen
von nicht schmierenden, abrasiven Flüssigkeiten, wie Dünge- oder
Pflanzenschutzmittel, an landwirtschaftlichen Fahrzeugen. Ein Zuflußanschluß kann mit
Hilfe eines Ventilschiebers entweder mit einem Auslaßkanal oder
mit einem Rückflußkanal verbunden
werden. Der Auslaßkanal steht über einen
Verbindungskanal mit dem Rückflußkanal in
Verbindung. In dem Verbindungskanal ist zunächst ein Rückschlagventil angeordnet,
das bei Überdruck
im Auslaßkanal
zum Rückflußkanal hin sperrt,
bei einem entsprechend abgesunkenen Druck aber öffnet. Der Verbindungskanal
mündet
in den Rückflußkanal im
Bereich dessen engsten Querschnitt, so daß der Rückflußkanal als Saugdüse wirkt.
Mit dieser Ausgestaltung kann man dafür sorgen, daß der Auslaßkanal geleert
wird, wenn das Ventil geschlossen wird, so daß nicht versehentlich noch
Flüssigkeit
ausgegeben wird.
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DE 102 00 273 A1 beschreibt
ein elektrisch gesteuertes Gasventil mit einer Schließeinrichtung zwischen
einem Einlaß und
einem Auslaß.
Die Schließeinrichtung
weist ein Ventilelement auf, das an einer Spindel befestigt ist,
die mit zwei Membranen in Verbindung steht. Zwischen den beiden
Membranen ist ein Druckraum gebildet, der über ein Steuerventil mit dem
Einlaß verbunden
werden kann. Wenn das Steuerventil geöffnet hat, dann wirkt der Druck
im Druckraum auf die größere der
beiden Membranen in Öffnungsrichtung
gegen die Kraft einer Schließfeder.
Der Druckraum steht über
einen Entlastungskanal mit dem Auslaß in Verbindung. Der Entlastungskanal
weist einen größeren Strömungwiderstand
auf als der Strömungspfad,
in dem das Steuerventil angeordnet ist. Wie weit sich das Ventil öffnet, hängt von
der Höhe
des verfügbaren
Eingangsdrucks ab.
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DE 693 15 594 T2 zeigt
ein Ventil zur Versorgung einer Brandbekämpfungseinrichtung mit einem Flüssigkeitseinlaß, einem
Flüssigkeitsauslaß und einem
Ventilelement, das in einer ersten Position die direkte Verbindung
zwischen dem Einlaß und
dem Auslaß absperrt
und in einer zweiten Position die direkte Verbindung zwischen dem
Einlaß und
dem Auslaß freigibt.
In dem Ventilelement ist eine Drossel angeordnet, durch die Flüssigkeit
zu einer Steuereinrichtung fließen
kann. Zwischen der Steuereinrichtung und dem Ventilelement ist noch
ein manuell betätigbares
Absperrventil vorgesehen. Das Absperrventil wird normalerweise geöffnet gehalten,
so daß vom
Zuflußanschluß durch
die Drossel ein geringer Volumenstrom der zu steuernden Flüssigkeit
zur Steuereinrichtung fließen
kann. Die Steuereinrichtung ist mit einer Ventilkammer verbunden,
aus der auch der Auslaß abzweigt.
Wenn nun der Auslaß einen
Flüssigkeitsbedarf
meldet, dann sinkt der Druck in der Ventilkammer ab, was von der
Steuereinrichtung erfaßt
wird. Diese kann dann den Zuflußdruck erhöhen, beispielsweise,
indem sie eine Pumpe hochfährt.
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DE 693 03 058 T2 beschreibt
ein Druckentlastungsventil mit Hilfsdruckvorrichtung. Das Druckentlastungsventil
weist zwischen einem Einlaß und einem
Auslaß ein
Ven tilelement auf, das durch eine Druckfeder in Schließstellung
belastet wird. Die Druckfeder ist im Innern eines Ventildeckelelements angeordnet.
Dieses Innere ist über
ein Auslaßrohr
mit dem Auslaß verbunden.
Das Auslaßrohr
hat die Funktion, Fluid, das in das Innere des Ventilelements ausgetreten
ist, durch einen durch den Fluidfluß durch den Auslaß erfolgten
Siphoneffekt zu entfernen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, zuverlässig sicherzustellen, daß sich die
Schließeinrichtung öffnet.
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Diese
Aufgabe wird bei einer Ventilanordnung der eingangs genannten Art
dadurch gelöst, daß die Kanalanordnung
in einer Saugdüsenanordnung
endet, die im Strömungspfad
angeordnet ist.
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Die
Kanalanordnung mündet
also nicht mehr einfach nur in der Wand des Strömungspfades. Man verlegt die
Mündung
vielmehr in den Strömungspfad hinein,
so daß das
im Strömungspfad
fließende
Fluid das in der Kanalanordnung bei geöffnetem Pilotventil anstehende
Fluid aus der Kanalanordnung regelrecht heraussaugen kann. Man geht
davon aus, daß das
unzureichende Öffnen
der Schließeinrichtung, d.h.
die begrenzte Bewegung des Ventilelements, bisher darauf zurückzuführen ist,
daß sich
nach dem Öffnen
der Schließeinrichtung,
d.h. kurz nach dem Abheben des Ventilelements vom Ventilsitz, im
Ablaufanschluß ein
Druck ergibt, der fast gleich zu dem Druck am Zulaufanschluß ist. Dieser
Druck pflanzt sich nun durch einen geöffneten Kanal der Kanalanordnung
in den zweiten Druckraum fort, so daß das Ventilelement mit einer
entsprechenden Kraft wieder in Richtung auf den Ventilsitz belastet
wird. Diese Kraft verhindert, daß sich das Ventilelement in
eine Stellung bewegt, in der die Schließeinrichtung vollständig geöffnet ist.
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Wenn
man nun den Kanal in einer Saugdüsenanordnung
enden läßt, die
im Strömungspfad
angeordnet ist und dort mündet,
dann sorgt man bewußt
dafür,
daß der
Druck im zweiten Druckraum auf einen relativ niedrigen Wert abgesenkt
wird. Das durch den Ablaufanschluß abströmende Fluid saugt sozusagen
das im zweiten Druckraum vorhandene Fluid ab. Damit erreicht man
zwei Effekte. Zum einen vermeidet man, daß sich durch den Kanal hindurch ein
erhöhter
Druck in den zweiten Druckraum fortpflanzt. Zum anderen wird der
Druck im zweiten Druckraum unter Umständen sogar unter einen Wert abgesenkt,
der in geschlossenem Zustand der Schließeinrichtung im Ablaufanschluß herrscht.
Man kann nun beobachten, daß das
Ventilelement mit seinem vollen Hub vom Ventilsitz abhebt, so daß die Schließeinrichtung
vollständig
geöffnet
wird.
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Vorzugsweise
weist die Saugdüsenanordnung
mindestens eine Saugdüse
auf, die zum Ablaufanschluß hin
gerichtet ist und eine Begrenzungswand aufweist, die an ihrer Außenseite
dem im Strömungspfad
fließenden
Fluid ausgesetzt ist. Damit wird eine Art Wasserstrahlpumpe realisiert.
Das Fluid, das auf der Außenseite
der Saugdüsen
entlangströmt,
erzeugt in der Saugdüse
einen Unterdruck, der wiederum Fluid, das sich in dem zweiten Druckraum
befindet, mitreißt.
Auf diese Weise kann man mit relativ einfachen Maßnahmen
eine Absenkung des Drucks im zweiten Druckraum erreichen. Die Richtung
der Saugdüse
muß nicht
exakt mit der Strömungsrichtung übereinstimmen.
Man kann durch einfache Versuche feststellen, bei welchen Winkellagen
sich der gewünschte
Saugeffekt ergibt.
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Auch
ist von Vorteil, daß die
Saugdüsenanordnung
einen Eintritt von Fluid in den Kanal blockiert. Es stehen also
bei der Saugdüsenanordnung nur Öffnungen
zur Verfügung,
die zum Ablaufanschluß hin
gerichtet sind. Fluid, das unter Druck ansteht, kann damit nicht
in die Saugdüsenanordnung
eintreten und von dort über
den Kanal in den zweiten Druckraum gelangen. Vielmehr sind alle Öffnungen
der Saugdüsenanordnung
vollständig
in Strömungsrichtung
gerichtet.
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Vorzugsweise
ist die Saugdüsenanordnung an
mindestens zwei Positionen mit dem Gehäuse verbunden. Da die Saugdüsenanordnung
im Strömungspfad
angeordnet ist, ist in Abhängigkeit
von der beabsichtigten Verwendung damit zu rechnen, daß erhebliche
Kräfte
auf die Saugdüsenanordnung wirken.
Durch eine Verankerung der Saugdüsenanordnung
an mindestens zwei Positionen im Gehäuse läßt sich ein Verstellen der
Saugdüsenanordnung
zuverlässig
verhindern. Wenn die Kanalanordnung mehr als einen Kanal aufweist,
beispielsweise einen Kanal mit einem Pilotventil und einen Kanal
mit einem manuell gesteuerten Sicherheitsventil, dann kann man den
zweiten Kanal an der anderen Befestigungsstelle in die Saugdüsenanordnung
münden lassen.
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Bevorzugterweise
weist die Saugdüsenanordnung
einen Korpus auf, der in Verlängerung
eines Pilotventilsitzes des Hilfsventils angeordnet ist. Damit hält man Strömungsverluste
im Kanal und vor allem Strömungsverluste
im Bereich des Hilfsventils klein. Es ist, vereinfacht ausgedrückt, lediglich
eine Umlenkung für
das Fluid erforderlich, das aus dem zweiten Druckraum abgesaugt
wird. Danach kann dieses Fluid geradeaus weiter zur Saugdüsenanordnung
strömen.
Wenn die Strömungswiderstände klein
bleiben, dann wird die zweite Druckkammer relativ schnell leergesaugt.
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In
einer ersten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Saugdüsenanordnung ein Rohr aufweist,
das einen zum Ablaufanschluß hin
gerichteten Schlitz aufweist. Mit einem derartigen Rohr ergibt sich
eine relativ große
Ablaufdüse.
Das Rohr ist einfach zu fertigen. Man benötigt keine komplizierten Düsenformen.
Durch den Schlitz ist auf einfache Weise sichergestellt, daß der niedrigste
im Bereich der Saugdüsenanordnung
herrschende Druck zur Wirkung kommt.
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Vorzugsweise
ist das Rohr an einer Stirnseite mit dem Kanal verbunden. Die andere
Stirnseite kann durch das Gehäuse
abgeschlossen sein. Dies erleichtert die Führung des aus dem zweiten Druckraum
abströmenden
Fluids.
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Vorzugsweise
ist das Rohr im Bereich eines Durchmessers des Ablaufanschlusses
angeordnet. Damit kann man zwei Vorteile erreichen. Zum einen kann
die Saugdüse
relativ groß gemacht
werden, weil auch eine entsprechende Mantelfläche zur Verfügung steht, über die
das durch den Strömungspfad strömende Fluid
strömen
kann. Zum anderen ist die Saugdüse
in der Mitte der Strömung
angeordnet, d.h. an einer Position, wo die Strömungsgeschwindigkeit am größten ist.
Je höher
die Strömungsgeschwindigkeit
ist, desto besser ist die Saugwirkung. Natürlich wird dies nicht für die gesamte
Länge des
Rohres gelten. Es reicht aber aus, wenn ein ausreichender Unterdruck
an einem Bereich der Saugdüse
erzeugt wird.
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In
einer alternativen Ausgestaltung kann die Saugdüsenanordnung eine Ringdüse aufweisen,
deren Öffnung
zum Ablaufanschluß gerichtet
ist. Auch mit einer Ringdüse
läßt sich
der Wasserstrahlpumpen-Effekt realisieren.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Saugdüsenanordnung
in einem Abschnitt des Strömungspfads
mit verringertem Querschnitt angeordnet ist. Vorzugsweise ist dieser Abschnitt
dem Ablaufanschluß benachbart.
Wenn sich der Querschnitt verringert, dann erhöht sich die Strömungsgeschwindigkeit
des ablaufenden Fluids. In gewissen Grenzen geht mit einer Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit
eine Absenkung des Drucks einher. Durch die Verringerung des Querschnitts
läßt sich
also ein niedrigerer Druck im zweiten Druckraum erreichen.
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Die
Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben. Hierin zeigen:
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1 eine
schematische Schnittansicht durch eine Ventilanordnung,
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2 eine erste Ausführungsform einer Saugdüsenanordnung
von unten und im Schnitt und
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3 eine zweite Ausführungsform einer Saugdüsenanordnung
von unten und im Schnitt.
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Eine
Ventilanordnung 1 weist ein Gehäuse 2 auf, in dem
ein Zufluß 3 und
ein Abfluß 4 angeordnet sind.
Der Zufluß 3 und
der Abfluß 4 sind
jeweils mit einem nicht näher
dargestellten Zuflußanschluß bzw. Abflußanschluß verbunden.
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Eine
Schließeinrichtung 5 unterbricht
einen Strömungspfad
vom Zufluß zum
Abfluß,
wenn ein Ventilelement 6 an einem Ventilsitz 7 anliegt,
wie dargestellt, oder gibt diesen Strömungspfad frei, wenn das Ventilelement 6 vom
Ventilsitz 7 abgehoben hat.
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Das
Ventilelement ist durch eine Feder 8, die sich am Gehäuse 2 abstützt, in
Richtung auf den Ventilsitz 7 belastet, d.h. ohne Hinzutreten
weiterer Kräfte
liegt das Ventilelement 6 am Ventilsitz 7 an.
Es handelt sich also um ein normalerweise geschlossenes Ventil.
Die Feder 8 bildet eine Rückstelleinrichtung für das Ventilelement 6.
Sie kann auch durch eine hydraulische Rückstelleinrichtung ersetzt
werden.
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Der
Zufluß 3 steht
mit einem ersten Druckraum 9 in Verbindung. Der erste Druckraum 9 wird
im geschlossenen Zustand der Schließeinrichtung 5 begrenzt
durch das Gehäuse
und das Ventilelement 6. Das Ventilelement 6 weist
eine erste Druckangriffsfläche 10 auf,
auf die der Druck im ersten Druckraum 9 wirkt.
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Auf
der dem Ventilsitz 7 gegenüberliegenden Seite des Ventilelements 6 befindet
sich ein zweiter Druckraum 11, der auf eine zweite Druckangriffsfläche 12 des
Ventilelements 6 wirkt, wobei die zweite Druckangriffsfläche 12 wesentlich
größer ist
als die erste Druckangriffsfläche 10.
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Der
zweite Druckraum 11 steht über eine im Ventilelement 6 ausgebildete
Drossel 13 mit dem ersten Druckraum 9 und damit
mit dem Zufluß 3 in
Verbindung, so daß sich
nach einer gewissen Zeit im zweiten Druckraum 11 der gleiche
Druck einstellt wie im ersten Druckraum 9. Der Druck im
zweiten Druckraum 11 hält
das Ventilelement 6 zusammen mit der Feder 8 in
Anlage am Ventilsitz 7.
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Der
zweite Druckraum 11 ist über einen Kanal 14 mit
dem Abfluß 4 verbunden.
Im Kanal 14 ist ein als Pilotventil 15 wirkendes
Hilfsventil angeordnet, das ein Pilotventilelement 16 und
einen Pilotventilsitz 17 aufweist. Das Pilotventil 15 ist
als Magnetventil ausgebildet, so daß das Pilotventilelement 16 bei
Anlegen eines entsprechenden Steuersignals vom Pilotventilsitz 17 abhebt
und die Verbindung von dem zweiten Druckraum 11 zum Abfluß 4 freigibt. Das
Pilotventil 15 ist ebenfalls als normal geschlossenes Ventil
ausgebildet, das ohne Einfluß äußerer Energien
geschlossen bleibt.
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Die
Ventilanordnung 1 arbeitet nun folgendermaßen:
Wenn
das Pilotventil 15 geschlossen ist, kann keine Flüssigkeit
(entsprechendes gilt auch für
ein gasförmiges
Fluid) aus dem zweiten Druckraum 11 zum Abfluß abfließen. Der
im zweiten Druckraum 11 auf die zweite Druckangriffsfläche 12 wirkende
Druck hält also
das Ventilelement 6 zusammen mit der Kraft der Feder 8 in
Anlage am Ventilsitz 7.
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Wenn
nun das Pilotventil 15 geöffnet wird, dann fließt die Flüssigkeit
aus dem zweiten Druckraum 11 über den Kanal 14 relativ
schnell zum Abfluß 4 ab.
Dadurch sinkt der Druck im zweiten Druckraum 11 ab. Die
durch die Drossel 13 nachströmende Flüssigkeit erzeugt einen Druckabfall.
Die auf das Pilotventilelement 16 wirkenden hydraulischen
Kräfte
reichen nun aus, um die Kraft der Feder 8 zu überwinden.
Das Ventilelement 6 wird vom Ventilsitz 7 abgehoben
und ein Strömungspfad
vom Zufluß 3 zum
Abfluß 4 wird
freigegeben.
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Man
konnte beobachten, daß bei
einer derartigen Ventilanordnung 1 die Schließeinrichtung 5 nicht
immer vollständig
geöffnet
wurde, d.h, das Ventilelement 6 blieb in einigen Fällen bereits
nach kurzer Zeit stehen, legte also nicht den vollständigen Öffnungshub
zurück.
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Um
diese Erscheinung zu vermeiden, ist eine Saugdüsenanordnung 18 vorgesehen, über die
der Kanal 14 in den Abfluß 4 mündet.
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In
einer in 2 dargestellten Ausführungsform
weist die Saugdüsenanordnung
ein Rohr 19 auf, das mit einem Schlitz 20 versehen
ist, der zum Abfluß 4 hin
gerichtet ist. Das Rohr 19 weist damit ausschließlich eine Öffnung auf,
die in Strömungsrichtung
eines Flüssigkeitsstromes
gerichtet ist, der vom Zufluß 3 zum
Abfluß 4 strömt. Die
das Rohr 19 umströmende
Flüssigkeit
erzeugt die Wirkung einer Wasserstrahlpumpe, d.h. sie erzeugt am
Schlitz 20, der eine Saugdüse bildet, einen Unterdruck,
der sich in den zweiten Druckraum 11 fortpflanzt. Darüber hinaus
verhindert der Schlitz 20, daß Flüssigkeit aus der Strömung in
den zweiten Druckraum vordringen kann. In dem zweiten Druckraum 11 kann
sich also, solange Flüssigkeit
vom Zulauf 3 zum Ablauf 4 strömt, kein äußerer Druck aufbauen, der einer
Bewegung des Ventilelements 6 in seine Öffnungsstellung entgegenwirkt.
Vielmehr wird unter Umständen sogar
ein niedrigerer Druck im zweiten Druckraum 11 erzeugt als
im Ablauf 4 bei geschlossener Schließeinrichtung 5. Das
Ventilelement 6 wird also seine größtmögliche Entfernung vom Ventilsitz 7 einnehmen,
so daß die
Schließeinrichtung 5 durch
die Verwendung der Saugdüsenanordnung 18 vollständig geöffnet werden
kann. Der Schlitz 20 ist im Bereich des größten Durchmessers
des Abflusses 4 angeordnet. Dort ergibt sich in der Regel
die größte Strömungsgeschwindigkeit
und damit der größte "Sog". Prinzipiell reicht
es aber aus, den Schlitz 20 (oder eine andere Saugdüse) an einer
Position anzuordnen, an der sich ein ausreichend niedriger Druck
ergibt.
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3 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform.
Hier ist die Saugdüsenanordnung 18 durch
eine Ringdüse 21 gebildet,
die über
einen Rohrstutzen 22 mit dem Ventilsitz 17 des
Pilotventils verbunden ist. Die Ringdüse 21 ist über eine
zusätzliche
Befestigung 23 an der dem Pilotventil 15 gegenüberliegenden
Innenwand des Gehäuses 2 befestigt.
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Der
Schlitz 20 bzw. die Ringdüse 21, die auch einfach
als Lochdüse
ausgebildet sein kann, müssen
nicht genau in Strömungsrichtung
weisen. Sie dürfen
aber nicht gegen die Strömung
gerichtet sein. Man kann mit relativ einfachen Versuchen herausfinden,
welche Abweichungen von der Strömungsrichtung
noch zulässig
sind, um eine zufriedenstellende Saugwirkung zu erzeugen.
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Wie
insbesondere aus 1 zu erkennen ist, ist die Saugdüsenanordnung 18 in
einem Abschnitt 24 des Strö mungspfades, der dem Abfluß 4 benachbart
ist, angeordnet, der einen verminderten Querschnitt aufweist. Der
verminderte Querschnitt sorgt für
eine erhöhte
Strömungsgeschwindigkeit
des vom Zufluß 3 zum
Abfluß 4 strömenden Fluids.
Eine höhere
Strömungsgeschwindigkeit
geht jedoch mit einem niedrigeren Druck in der Saugdüse, d.h.
dem Schlitz 20 oder der Ringdüse 21, einher.
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Nur
schematisch dargestellt ist ein Sicherheitsventil 25, mit
dem, falls erforderlich, das Ventil 1 geöffnet werden
kann. Wenn das Sicherheitsventil 25 geöffnet wird, dann strömt Flüssigkeit
aus dem zweiten Druckraum 11 über einen nicht näher dargestellten
Kanal zum Abfluß 4.
Man kann nun diesen nicht näher
dargestellten Kanal in das dem Pilotventil 15 gegenüberliegende
Ende der Saugdüsenanordnung 18 münden lassen,
so daß man
auch für
diese Sicherheitsfunktion die entsprechende Absenkung des Drucks
im zweiten Druckraum 11 erhält.
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Man
ist bei einem derartigen pilotgesteuerten Ventil nicht darauf angewiesen,
den Zufluß seitlich
neben dem Ventilelement 6 und den Abfluß durch den Ventilsitz 7 vorzunehmen.
Selbstverständlich
ist es auch möglich,
die Flüssigkeit
durch den Ventilsitz 7 zum Ventilelement 6 strömen zu lassen.
In diesem Fall wird der Zufluß 3 mit
dem Abfluß 4 vertauscht. Selbstverständlich muß dann auch
der Kanal 14 und das Pilotventil 15 verlegt werden.