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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Ermittlung der Spurweite eines Gleises, die auf einer, auf einem
Gleis verschiebbaren Tragvorrichtung anordenbar ist und die seitliche,
jeweils an einem Schienenstrang andrückbare Tastorgane zur Abnahme
der jeweiligen Schienenlage und einem mit den Tastorganen in Wirkverbindung
stehenden Spurweitenmeßgeber
zur Umwandlung der gegenseitigen Relativbewegung der Tastorgane
in eine elektrische Meßgröße aufweist,
wobei der Spurweitenmeßgeber
mit einer Anzeige- und/oder Registriervorrichtung in Verbindung
steht.
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Eine derartige Vorrichtung ist aus
der
DE 21 30 385 C2 bekannt.
Bei dieser sind zwei zu den Schienensträngen in umgekehrter Richtung
querverschiebbare Abnahmeachsen vorgesehen, welche durch einen Biegestab
verbunden sind, der sich entsprechend erfaßter Spurweiteabweichungen
biegt. Diese Biegung wird mittels Dehnmeßstreifen erfaßt, deren
Signale in elektrische Meßgrößen zur
Darstellung der Spurweitemessung umgewandelt werden.
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Bei derartigen Meßeinrichtungen tritt das Problem
auf, daß sie
unter sehr verschiedenen Temperaturverhältnissen eingesetzt werden
und diese die Meßwerte
in einer nicht tolerierbaren Größenordnung
verfälschen
können.
Eine Kompensation der Temperatureinflüsse ist aus der oben genannten Schrift
nicht bekannt. Es sind zwar elektrische, beziehungsweise elektronische
Erfassungen und Kompensationen von Temperatureinflüssen denkbar,
jedoch sind diese relativ aufwendig und insbesondere bei punktueller
Erfassung leicht fehlerbehaftet.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Meßvorrichtung
der eingangs genannten Art verfügbar
zu machen, die bei einem einfachen Aufbau eine zuverlässige Temperaturkompensation gewährleistet.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Tastorgane
von einer Meßachse
derart in einer, gegenseitige Relativbewegungen ermöglichenden
Spurweiteposition gehalten werden, daß eine Veränderung der Spurweiteposition
als Spurweiteabweichung erfaßbar
ist, wobei die Meßachse
Elemente mit unterschiedlichen Temperaturausdehnungskoeffizienten
beinhaltet, welche mit Trägern
für die
Tastorgane eine geometrische Konfiguration aufweisen, bei der temperaturbedingte
Längenänderungen
und durch diese bewirkte Winkeländerungen derart
aufeinander abgestimmt sind, daß sich
diese bezüglich
ihrer Auswirkungen auf den Abstand der Tastorgane im Messbereich
derart gegenseitig kompensieren, daß Fehler auf ein tolerierbares
Maß reduziert
sind.
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Die Erfindung hat den Vorteil, daß mit einfachen
mechanischen Mitteln gewährleistet
wird, daß die
Nullposition, von der aus die Tastorgane die Spurweiteabweichungen
erfassen, temperaturunabhängig
gleichbleibend ist. Fehlerquellen, wie sie im elektrischen und elektronischen
Bereich bei Erfassung und Verarbeitung der zu berücksichtigenden
Umstände
auftreten können,
sind ausgeschlossen. Ein zusätzlicher
Aufwand für
die Erfassung und Berücksichtigung
der Temperatureinflüsse
ist nicht erforderlich. Außerdem
ist der Aufwand für
die mechanische Temperaturkompensation relativ gering.
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Beispielsweise kann als Nullposition
die mitteleuropäische
Normalspurweite von 1435 mm eingestellt werden. Von dieser ausgehend,
ist dann ein Meßbereich
eingerichtet, zum Beispiel von 1425 bis 1485 mm, in dem der Toleranzbereich
der zulässigen Grenzwerte
liegt. Dieser Toleranzbereich liegt beispielsweise bei der Deutschen
Bundesbahn bei –5 mm
und +35 mm. Die Erfindung ist selbstverständlich für jede Spurweite einsetzbar,
von der kleinsten Schmalspur bis zu den breitesten Krangleisen,
ebenso für
jeden Meßbereich.
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Für
die erfindungsgemäße Kompensation reicht
es selbstverständlich
aus, wenn diese im wesentlichen erzielt wird, nämlich derart, daß Fehler
auf ein tolerierbares Maß reduziert
sind. In der Praxis wurde eine sehr befriedigende Kompensation von 99,3%
erzielt. Das dabei auftretende Verkanten der Tastorgane betrug 4,7
Bogenminuten bei 20°C
Temperaturunterschied, was die Messung nicht beeinträchtigen
kann.
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Geometrische Konfigurationen, durch
welche die erfindungsgemäße Kompensation
der temperaturbedingten Längenveränderungen
erzielt werden, sind auf verschiedene Weise möglich. Es kann sich um Elemente
mit verschiedenen Temperaturausdehnungen handeln, die wie Bimetallstreifen
aneinandergefügt
und entsprechend mit Trägern
für die Anordnung
der Tastorgane versehen sind. Es ist jedoch auch möglich, geometrische
Konfigurationen wie Dreiecke, Vierecke, Trapeze oder Vielecke mit entsprechender
Anordnung der Tastorgane vorzusehen. Einige Beispiele werden anhand
der Figuren erläutert.
Nachfolgend werden mögliche
und vorzugsweise zweckmäßige Ausgestaltungen
der Erfindung aufgeführt.
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Im Rahmen der verschiedenen Ausgestaltungsmöglichkeiten
der geometrischen Konfiguration von Meßachse und Trägern ist
es sowohl möglich, daß die Meßachse mit
den Trägern
eine geometrische Konfiguration aufweist, die mindestens teilweise
mit Gelenken verknüpft
ist, oder es ist möglich, daß die Meßachse mindestens
teilweise starre Verbindungen zwischen den Elementen mit unterschiedlichen
Temperaturausdehnungskoeffizienten und den Trägern für die Tastorgane aufweist.
Selbstverständlich
sind dabei auch teilweise Gelenke und teilweise starre Verbindungen
möglich.
Es können
auch ausschließlich
starre Verbindungen vorgesehen sein, da sich die Längenänderungen
in sehr kleinen Bereichen bewegen. Dadurch sind die Winkeländerungen einer
solchen Konfiguration innerhalb eines Bereichs der Elastizität des Materials,
so daß auch
diese reversibel sind.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung sieht
vor, daß das
Element der Meßachse
mit starker Temperaturausdehnung mit den Trägern für die Tastorgane und dem Element
mit der geringen Temperaturausdehnung ein Viereck bildet und daß die Träger bis zum Meßbereich
der Tastorgane vom letztgenannten Element derartig bemessene Überstände aufweisen, daß die Längenausdehnung
des Elements mit der geringen Temperaturausdehnung durch die Winkeländerung
von mindestens einem der Träger,
bewirkt durch die Längenausdehnung
des Elements mit der starken Temperaturausdehnung, kompensiert ist.
Bei dieser Anordnung nimmt das Viereck unter Erwärmung eine leichte Trapezform
an, bei der die Seiten des Trapezes mit den Verlängerungen, die die Träger bilden,
nach innen gerichtet sind, und zwar in dem Maß, daß die Enden der Träger, welche
die Tastorgane tragen, immer im wesentlichen in der gleichen Position
verbleiben. Diese Konfiguration entspricht der, die in der Praxis
erprobt und oben erwähnt
wurde, wobei eine hohe Kompensation erzielt wurde und das Verkanten
der Tastorgane durch die Winkelverstellung sich ein einem derart
kleinen Bereich bewegte, daß sie
vernachlässigbar
ist.
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Zweckmäßigerweise wird vorgesehen,
daß mindestens
eines der Tastorgane am zugehörigen Träger zur
Erfassung der Spurweiteabweichung gegen eine Rückstellkraft verschiebbar gelagert
ist und daß der
Spurweitemeßgeber
diese Verschiebung erfaßt.
Um dieses verschiebbare Tastorgan, an dem die Spurweiteabweichungen
abgegriffen werden können,
möglichst
stabil auszugestalten, ist es zweckmäßig, wenn es zwei in der Meßachse verschiebbar gelagerte
Teleskopstangen aufweist, die durch eine Teleskopplatte verbunden
sind, welche ein Tastelement trägt.
Eine derartige Anordnung gewährt
eine hohe Parallelität
der Verschiebung, auch beim Auftreten von Kräften, und sorgt daher für eine hohe Meßgenauigkeit.
Um mit den Teleskopstangen eine sichere Führung ohne Verkanten zu gewährleisten, muß die Führung eine
entsprechende Länge
aufweisen. Daher ist es zweckmäßig, wenn
die Teleskopstangen in Bohrungen der Elemente der Meßachse, die
lang genug ausgeführt
werden können,
federkraftbeaufschlagt gelagert sind. Bei einer derartigen Ausgestaltung
mit Teleskopplatte kann der Spurweitenmeßgeber zwischen Meßachse und
Teleskopplatte angeordnet sein.
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Um eine exakte Messung bei einem
Verschieben der Vorrichtung auf dem Gleis zu erzielen, ist es zweckmäßig, wenn
die Tastorgane als Rollen ausgebildete Tastelemente aufweisen, die
bei der Verschiebung der Vorrichtung auf dem Gleis an den Fahrkanten der
Schienen laufen. Bei der Fahrkante handelt es sich um eine Raumlinie,
welche als geometrische Stellen der Schnittpunkte der inneren Fläche des
Schienenkopfs zu einer Ebene definiert ist, welche senkrecht zur
Symmetrieachse des Schienenprofils geführt ist und sich ein definiertes
Maß unter
der Schienenoberkante befindet. Dieses Maß hängt von Spurweite und Schienenprofil
ab. Bei der mitteleuropäischen
Normalspur beträgt
es 14 mm unter der Schienenoberkante.
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Ist die Meßachse derart ausgebildet,
daß sie mit
den Trägern
ein Viereck bildet und sind die Verbindungen zwischen den Elementen
der Meßachse und
den Trägern
als starre Verbindungen ausgebildet, so ist es zweckmäßig, wenn
zwischen den Elementen der Meßachse
mindestens ein, vorzugsweise jedoch mehrere Verbindungsstege angeordnet sind.
Auf diese Weise hat die Meßachse
eine stabile Brückenform,
die sich bei Temperaturerhöhungen aufwölbt und
dabei die Winkel der an den Enden angeordneten Träger für die Tastorgane
in erfindungsgemäßer Weise ändert.
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Die Elemente mit unterschiedlicher
Temperaturausdehnung können
aus beliebigen Materialien bestehen, welche diese Eigenschaft aufweisen.
Als zweckmäßig hat
es sich herausgestellt, das Element mit der starken Temperaturausdehnung
aus Aluminium und das Element mit der schwachen Temperaturausdehnung
aus Stahl herzustellen. Selbstverständlich müssen dabei die Ausdehnungskoeffizienten,
die geometrische Anordnung und Bemessung derart aufeinander abgestimmt
werden, daß die
erfindungsgemäße Temperaturkompensation
in der Meßebene
erzielt ist. Die Meßebene
ist dabei die Ebene, in der sich die Tastorgane an den Fahrkanten
entlangbewegen, wenn die Vorrichtung auf dem Gleis verschoben wird.
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Für
die Anordnung der Vorrichtung auf einer, auf einem Gleis verschiebbaren
Tragvorrichtung ist wesentlich, daß die Meßachse derart quer verschiebbar
auf dieser Tragvorrichtung angeordnet ist, daß sich die Tastorgane auch
in Kurvenbereichen an die Fahrkanten anlegen.
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Bei der Tragvorrichtung kann es sich
um einen Meßwagen
handeln, der als größeres Fahrzeug oder
als kleines Gerät
ausgebildet sein kann. Eine zweckmäßige Ausgestaltung sieht vor,
daß der
Meßwagen
im Bereich einer Schiene mindestens ein Laufrad und im Bereich der
anderen Schiene mindestens zwei Laufräder aufweist, wobei die Meßachse in der
Symmetrielinie einer T-förmigen
Anordnung der Laufräder
liegt. Auf diese Weise kann auch bei einem sehr kleinen Meßwagen gewährleistet
werden, daß die
Spurweitenmessung immer auf einer für eine korrekte Messung einzuhaltenden
Linie erfolgt, welche senkrecht zu der Tangente einer Schienenkrümmung verläuft.
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Selbstverständlich kann ein Meßwagen derart
ausgebildet sein, daß er
auch weitere Gleisparameter erfaßt, um alle wichtigen Daten
eines Gleises mit einer Messung verfügbar zu machen. Auch im letzteren
Fall ist es möglich,
daß der
Meßwagen
als zumindest auch handverschiebbarer Kleinmeßwagen ausgebildet ist.
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Selbstverständlich wird die erfindungsgemäße Vorrichtung
derart ausgebildet, daß die
Nullposition, von der die Spurweiteabweichungen erfaßt werden
sollen, für
verschieden Spurweiten einstellbar ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand
von in der Zeichnung dargestellten Prinzipskizzen und Ausführungsformen
erläutert.
Es zeigen
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1 eine
Prinzipskizze der Erfindung anhand eines allgemeinen Ausführungsbeispiels,
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2a, 2b und 2c Prinzipskizzen von möglichen
Ausgestaltungen der Erfindung,
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3 ein
konkretes Ausführungsbeispiel
der Erfindung und
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4 eine
Einzelheit dieses Ausführungsbeispiels.
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1 zeigt
eine Prinzipskizze der Erfindung anhand eines allgemein dargestellten
Ausführungsbeispiels.
Die Vorrichtung zur Messung der Spurweite 1 besteht hier
aus einer Meßachse 6,
die ein Element 6' mit
starker Temperaturausdehnung und ein Element 2' mit geringer
Temperaturausdehnung aufweist. Diese Elemente 6' und 6'' bilden mit Trägern 8, 8' für die Tastorgane 3, 3' ein Viereck,
wobei diese Träger 8, 8' an der Seite
des Elements 6'' mit geringer
Temperaturausdehnung einen Überstand 10 bis zu
den Tastelementen 13, 13' der Tastorgane 3, 3' aufweisen.
Diese Tastelemente 13, 13' sind derart angeordnet, daß sie an
den Fahrkanten 17 der Schienenstränge 2', 2'' des
zu messenden Gleises 2 anliegen. Die Tastorgane 3, 3' mit den Tastelementen 13, 13' sind hier nur
schematisch dargestellt. Die konkrete Ausgestaltung ist derart,
daß mindestens
eines der Tastorgane, hier das Tastorgan 3', derart verschiebbar angeordnet
ist, daß Spurweiteabweichungen Δ1 erfaßbar sind.
Diese Spurweiteabweichung Δ1
ist durch eine gestrichelte Linie angedeutet, um die bei einer derartigen
Abweichung der Schienenstrang 2' verändert liegt, beispielsweise
zurückversetzt
ist. Bei derartigen Spurweiteabweichungen Δ1 kommt es zu einer Relativbewegung
der Tastorgane 3, 3',
die hier mittels des Doppelpfeils 7 angedeutet ist. Eine
derartige Relativbewegung wird von einem Spurweitemeßgeber 4 erfaßt, in eine
elektrische Meßgröße umgewandelt
und einer Anzeige- und Registriervorrichtung 5 weitervermittelt.
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Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Meßachse 6 sieht
bei diesem allgemeinen Ausführungsbeispiel
vor, daß das
Element 6' mit
starker Temperaturausdehnung von den Tastelementen 13, 13' am weitesten
entfernt liegt und mit den Trägern 8, 8' für die Tastorgane 3, 3' sowie mit dem
Element 6'' mit geringer
Temperaturausdehnung ein Viereck bildet, wobei die Träger 8, 8' die genannten Überstände 10 aufweisen.
Kommt es zu einer Erwärmung,
so dehnt sich das Element 6'' mit geringer
Temperaturausdehnung, das beispielsweise aus Stahl besteht, um das
Maß y
aus. Das Element 6' mit
starker Temperaturausdehnung, das beispielsweise aus Aluminium besteht,
dehnt sich dagegen um ein größeres Maß x aus.
Dadurch kommt es bezüglich
der Träger 8, 8' für die Tastorgane 3, 3' zu einer Winkeländerung α. Dadurch
wird bewirkt, daß die
die Schienen 2, 2' berührenden
Tastelemente 13, 13' im
Bereich der Fahrkanten 17, in dem die Spurweite 1 gemessen wird,
derart zusammen- oder auseinanderrücken, daß die Abstände der Tastelemente 13, 13' weitgehenst
unabhängig
von diesen Ausdehnungen oder Schrumpfungen durch Temperaturänderungen
sind. Es handelt sich also um eine geometrische Konfiguration, bei
der temperaturbedingte Längenänderungen
x, y und durch diese bewirkte Winkeländerungen α derart aufeinander abgestimmt
sind, daß sich
diese bezüglich
ihrer Auswirkungen auf den Abstand der Tastorgane 3, 3' im Meßbereich
gegenseitig im wesentlichen kompensieren. Dabei ist der Abstand
der Tastorgane 3, 3' im
Meßbereich
der Bereich, in dem die Tastelemente 13, 13' die Schienen 2', 2'' an den Fahrkanten 17 berühren, also
der Bereich der Messung der Spurweite 1.
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Die Längen- und Winkeländerungen
sind zur Sichtbarmachung übertrieben
dargestellt.
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In den folgenden Figuren weisen Elemente mit
identischen Bezugszeichen dieselben oder funktionsidentische Elemente
auf. Diesbezüglich
wird auf das Beschriebene verwiesen.
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Die 2a, 2b und 2c zeigen Prinzipskizzen von möglichen
Ausgestaltungen der Erfindung, um nachzuweisen, daß das kennzeichnende
Prinzip der erfindungsgemäßen Lehre
sich mit verschiedenartigen, technischen Mitteln verwirklichen läßt.
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Die 2a zeigt
eine Meßachse 6,
bei der das Element 6' mit
der starken Temperaturausdehnung und das Element 6'' mit der geringen Temperaturausdehnung
in der Art eines Bimetallstreifens aneinandergefügt sind. An den Enden dieser
Elemente 6' und 6'' sind die Träger 8, 8' für die Tastorgane 3, 3' angeordnet.
Einem dieser Tastorgane 3' ist
ein Spurweitenmeßgeber 4 zugeordnet.
Bei dieser Ausgestaltung kommt es in Folge von Temperaturänderungen zu
einer Biegung des Meßachse 6,
die mit den Längen
der Träger 8, 8' bis zu den
Tastorganen 3, 3' im Meßbereich
derart aufeinander abgestimmt ist, daß sich in entsprechender Weise,
wie in 1 dargestellt,
die Längenänderungen
x und y, sowie die Winkeländerungen α derart kompensieren,
daß der
Abstand der Tastorgane 3, 3' am Berührungspunkt der Fahrkanten 17 zu
den Schienensträngen 2', 2'' im wesentlichen immer konstant
bleibt.
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2b zeigt,
daß sich
dasselbe auch mit einem Viereck, ähnlich wie in 1 dargestellt, erreichen läßt, bei
dem die Elemente 6' und 6'' sowie die Träger 8, 8' durch Gelenke 9 miteinander
verbunden sind. Selbstverständlich
muß diese
Meßachse 6 dann
an einer Tragvorrichtung befestigt sein, dies könnte beispielsweise, wie angedeutet
im Bereich des Elements 6'' erfolgen. Alternativ
zur Darstellung wäre
es selbstverständlich
aber auch möglich,
nur an einer Seite Gelenke 9 vorzusehen, so daß nur an
dieser Seite ein Träger 8 oder 8' mit einem Tastorgan 3 oder 3' die Winkeländerung α zur Kompensation
der Längenveränderung
durch Temperaturveränderung vollzieht.
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Die 2c dient
zum Nachweis, daß die
erfindungsgemäße Konstellation
nicht nur mittels einer viereckigen oder stabförmigen Konfiguration möglich ist,
wie dies oben dargestellt wurde, sondern daß auch andere Konfigurationen
denkbar sind, wie beispielsweise die dargestellte Konfiguration
in Form der Anordnung in einem Dreieck. Dabei sind zwei Elemente 6' und 6''' mit
starker Temperaturausdehnung mittels eines Gelenks 9 verbunden
und weisen an ihren anderen Enden Träger 8, 8' auf, die mit
den Elementen 6' und 6''' fest
verbunden sind. An diesen Verbindungen, die beispielsweise, wie
dargestellt, abgewinkelt sein können,
sind ebenfalls Gelenke 9 angeordnet, durch die Elemente 6' und 6''' mit
einem Element 6'' mit geringer
Temperaturausdehnung verbunden sind. Die Träger 8, 8' tragen an ihren
unteren Enden die Tastorgane 3, 3'.
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Kommt es nun bei dieser Konfiguration
beispielsweise zu einer Erwärmung,
so dehnen sich die Elemente 6' und 6''' in ihrer Länge stärker aus,
als das Element 6''. Dabei ändert sich,
wie dies die strichpunktierten Linien andeuten, die Winkelstellungen
des Dreiecks, wobei bei einer Erwärmung der Winkel zwischen den
Elementen 6' und 6''' kleiner wird
und das Gelenk 9 zwischen den Elementen 6' und 6''' sich
nach oben verschiebt. Durch diese Winkeländerung wird bewirkt, daß die Träger 8, 8' mit den Tastorganen 3, 3' nach innen
wandern und dadurch die Längenausdehnung
des Elements 6'', die geringer
ist als die Längenausdehnung
der Elemente 6' und 6''',
kompensiert wird.
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Selbstverständlich ist dies nur ein Beispiel
einer abweichenden Konfiguration. Man könnte die Erfindung auch mit
einem Fünfeck
oder einer anderen Konfiguration realisieren.
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Die 3 zeigt
ein konkretes Ausführungsbeispiel
der Erfindung und 4 eine
Einzelheit dieses Ausführungsbeispiels
im Bereich der strichpunktierten Umrahmung. Das Funktionsprinzip
dieses Ausführungsbeispiels
entspricht dem zu 1 beschriebenen.
Auf die dortigen Ausführungen
wird verwiesen, insbesondere auf das, was bereits zu identischen
Bezugszeichen beschrieben wurde.
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Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Meßachse 6 aus
einem Element 6' mit
starker Temperaturausdehnung und einem Element 6'' mit geringer Temperaturausdehnung
aufgebaut, die an den Enden mit Trägern 8, 8' für die Tastorgane 3, 3' fest verbunden
sind. Weiterhin weisen die Elemente 6' und 6'' Verbindungen
durch Verbindungsstege 16 auf. Es ist damit eine starre
brückenartige
Ausgestaltung aufgebaut, die sich bei Erwärmung nach oben aufwölbt, wie
dies bereits zu 1 mittels
der strichpunktierten Linien dargestellt wurde. Die Funktion ist hier
entsprechend, wobei einzelne Ausgestaltungen konkretisiert wurden.
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So sind die Tastorgane 3, 3' hier mit als
Rollen 15 ausgebildeten Tastelementen 13, 13' versehen, die
die Schienen 2', 2'' an den Fahrkanten 17 berühren. Dabei
wird ein gewisser Anpreßdruck
erzielt, indem an der einen Seite der Meßachse 6 das Tastorgan 3' durch die Kraft
der Federn 21 beaufschlagt wird. Diese Federn 21 sind
in Bohrungen 14, 14',
welche den Träger 8 durchsetzen
und sich in den Elementen 6, 6'' fortsetzen,
angeordnet und wirken auf ebenfalls in diesen Bohrungen 14, 14' mittels einer
Spielpassung gelagerten Teleskopstangen 11, 11'. Diese Teleskopstangen 11, 11' sind an ihren äußeren Enden
mit einer Teleskopplatte 12 starr verbunden, welche das
Tastorgan 13' trägt. Wird
das Tastorgan 13' gegen
die Kraft der Federn 21 verschoben, so vollzieht auch ein
Erfassungsstift 4' eines Spurweitemeßgebers 4 diese
Verschiebung der Teleskopplatte 12 gegenüber der
Meßachse 6.
Diese Verschiebung wird in ein elektrisches Signal umgewandelt,
das über
eine Anzeige- und Registriervorrichtung 5 als Spurweitenabweichung Δ1 registriert,
beziehungsweise ablesbar gemacht wird.
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Weiterhin ist an diesem Ausführungsbeispiel dargestellt,
daß Laufräder 18, 18', 18'' vorgesehen sind, welche die Vorrichtung
derart tragen, daß sie entlang
eines Gleises 2 geschoben werden kann. Dabei sind an einer
Seite zwei Laufräder 18' und 18'' vorgesehen, und an der anderen
Seite ein Laufrad 18. Die Darstellung der drei Laufräder 18, 18', 18'' ist jedoch nur schematisch, zweckmäßigerweise
werden sie entweder derart ausgeführt, daß ein fester Halt an den Schienensträngen 2', 2'' gewährleistet ist oder die Vorrichtung
ist an einem Meßwagen
aufgehängt,
welcher garantiert, daß die
Vorrichtung dem Verlauf des Gleises 2 folgt.
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Die Temperaturkompensation entspricht dem
in 1 dargestellten,
wobei in dieser Darstellung die Achsverläufe 19 des Trägers 8,
beziehungsweise auf der anderen Seite der Teleskopplatte 12 dargestellt
sind und weiterhin die Kreuzungspunkte 20, 21 dieser
Achsverläufe 19 mit
durch Temperaturänderungen
veränderten
Achsverläufen 19' eingetragen
wurde. Letztere stellen sich in der in 4 dargestellten Weise ein, wenn in Folge
einer Temperaturerhöhung
die erwähnten
Längenänderungen eintreten.
Dies wird im Folgenden näher
erläutert.
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4 zeigt
die genannte Einzelheit der 3,
wobei hier sichtbar gemacht wurde, wie sich entsprechen der Pfeile 23 und 22 eine
starke Wärmedehnung
des Elements 6' und
eine schwächere
Wärmedehnung
des Elements 6'' einstellt.
Dies ist auf jeder Seite der Meßachse 6 eine
Längenänderung
um das Maß x/2
bzw. y/2. Diese Längenänderungen
bewirken, daß sich
die Ausrichtung der Achse 19 um den Winkel α ändert und
dann den Verlauf 19' aufweist.
Durch die entsprechende Anordnung der geometrischen Konfiguration
ist dabei gewährleistet,
daß der
Kreuzungspunkt 20 der Achsverläufe 19 und 19' in der Meßebene 24 der
Spurweitemessung liegt, in der sich auch auf beiden Seiten des Gleises 2 die Fahrkanten 17 befinden,
die für
die Messung der Spurweite 1 maßgeblich sind. Auf diese Weise
wird gewährleistet,
daß der
Abstand, der als Tastelemente 13, 13' dienenden Rollen 15 im
Meßbereich,
also an den Fahrkanten 17 immer gleichbleibt, beziehungsweise
sich höchstens
in zu vernachlässigendem
Maß ändern kann.
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Selbstverständlich sind derartige Ausgestaltungen
nur beispielhaft. Es sind zahlreiche Konfigurationen denkbar, durch
die temperaturbedingte Längenänderungen
gleichzeitig Winkeländerungen
herbeiführen,
durch welche Temperaturauswirkungen kompensiert werden. So könnte die
gesamte Anordnung beispielsweise auch waagerecht in Schienenebene
liegen, oder es wäre
beispielsweise möglich,
an einer bezüglich
ihrer horizontalen Anordnung homogenen Meßachse 6 seitlich
die Elemente 6' und 6'', beispielsweise als ein Bimetallelement
ausgebildet, anzuordnen. Letzteres trägt dann eines der Tastorgane 3, 3', wobei das
Bimetallelement das Tastorgan 3 oder 3' im Meßbereich
derart verstellt, daß eine
Längenänderung
kompensiert ist. Weitere Möglichkeiten sind
denkbar.
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- 1
- Spurweite
- 1', 1''
- Spurweiteposition
- Δ1
- Spurweiteabweichungen
- 2
- Gleis
- 2', 2''
- Schienenstränge
- 3,
3'
- Tastorgane
- 4
- Spurweitemeßgeber
- 4'
- Erfassungsstift
- 5
- Anzeige-
und Registriervorrichtung
- 6
- Meßachse
- 6'
- Element
der Meßachse
(mit starker Temperaturausdehnung)
- 6''
- Element
der Meßachse
(mit geringer Temperaturausdehnung)
- 6'''
- Element
der Meßachse
(mit starker Temperaturausdehnung)
- 7
- Doppelpfeil:
gegenseitige Relativbewegung der Tastorgane
- 8,
8'
- Träger für die Tastorgane
- 9
- Gelenke
- 10
- Überstände der
Träger
- 11,
11'
- Teleskopstangen
- 12
- Teleskopplatte
- 13,
13'
- Tastelemente
- 14,
14'
- Bohrungen
- 15
- Rollen
- 16
- Verbindungsstege
- 17
- Fahrkanten
- 18,
18', 18''
- Laufräder
- 19
- Achsverlauf
eines Trägers
für die Tastorgane
bzw. der Teleskopplatte
- 19'
- Achsverläufe bei
höherer
Temperatur
- 20,
20'
- Kreuzungspunkte
der Achsverläufe
- 21
- Federn
- 22
- Pfeil:
Wärmeausdehnung
(z. B. Stahl)
- 23
- Pfeil:
Wärmeausdehnung
(z. B. Aluminium)
- 24
- Meßebene der
Spurweitemessung
- x
- Maß der starken
Wärmeausdehnung (übertrieben
dargestellt)
- y
- Maß der schwachen
Wärmeausdehnung
(übertrieben
dargestellt)
- α
- Winkeländerung
(übertrieben
dargestellt)