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Die
Erfindung betrifft ein Blattdokument mit einem elektrischen Schaltkreis
zur Speicherung von Sicherheitsdaten und mit einer Koppeleinrichtung
zur kontaktlosen Kommunikation des Schaltkreises mit einer externen
Schreib-/Leseeinrichtung.
Insbesondere betrifft die Erfindung die Bearbeitung von Blattdokumenten
in einem Stapel, wie etwa das Zählen, Sortieren
und Prüfen
von Banknoten eines Banknotenstapels, und ein dafür geeignetes
Blattdokument.
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Blattdokumente
im Sinne der Erfindung sind insbesondere Sicherheits- oder Wertdokumente,
wie Banknoten, Ausweiskarten, Pässe,
Visa-Sticker, Scheckformulare, Aktien, Urkunden, Flugscheine, Gutscheine
und Ähnliches.
Das Blattdokument ist zumindest teilweise flexibel und/oder faltbar
und/oder zerknüllbar.
Im Zusammenhang mit der Erfindung ist im Folgenden meist von Banknoten
die Rede. In der Regel kann jedoch statt einer Banknote jedes andere Blattdokument
im Sinne der Erfindung vorgesehen sein.
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Blattdokumente,
wie beispielsweise Banknoten, werden für eine Bearbeitung oft mit
erheblichem Aufwand sensorisch erfasst. Beispielsweise werden herkömmliche
Banknoten mit Banknotenbearbeitungsmaschinen und dabei bestimmte
Merkmale der Banknote, wie etwa graphische oder lumineszierende
Merkmale, Wasserzeichen oder Hologramme mit Sensoren erfasst und
zum Zählen,
Sortieren oder der Prüfung
der Echtheit der Banknoten verwendet. Dabei werden oft auch beschädigte oder
verschmutzte Banknoten oder Banknoten mit fehlenden Sicherheitsmerkmalen
aussortiert. Bei der Bear beitung eines Stapels von Banknoten werden
die Banknoten zunächst
vereinzelt und anschließend
einzeln bearbeitet, indem sie einzeln an den entsprechenden Sensor-
oder Prüfeinheiten
vorbeigeführt
werden.
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Um
die Bearbeitung von Blattdokumenten einfacher und/oder sicherer
zu machen, ist in der
DE 101
63 267 A1 vorgeschlagen worden, das Blattdokument mit einem
elektrischen Schaltkreis, sowie mit Mitteln zur Kommunikation mit
einer Bearbeitungsvorrichtung für
das Blattdokument auszustatten. Bei der Bearbeitung werden Informationen
und/oder Daten von der Bearbeitungsvorrichtung zum elektrischen
Schaltkreis oder vom Schaltkreis zur Bearbeitungsvorrichtung übertragen
und zumindest ein Teil der übertragenen
Informationen oder Daten für
die Bearbeitung des Blattdokuments verwendet.
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Davon
ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Blattdokument
mit einem elektrischen Schaltkreis so weiterzuentwickeln, dass gegenüber dem
Stand der Technik eine verbesserte, insbesondere einfachere, schnellere
und/oder sicherere Bearbeitung ermöglicht wird. Die Erfindung
soll auch eine Vorrichtung sowie vorteilhafte Verfahren zum Bearbeiten
eines gattungsgemäßen Blattdokuments
bereitstellen.
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Diese
Aufgabe wird durch das Blattdokument, die Bearbeitungsvorrichtung
und die Bearbeitungsverfahren mit den Merkmalen der nebengeordneten
Ansprüche
gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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In
einem ersten Aspekt baut die Erfindung auf dem Stand der Technik
dadurch auf, dass die Koppeleinrichtung des gattungsgemäßen Blattdokuments
mehrere räumlich
getrennte Koppelelemente für
verschiedene Kommunikationskanäle
enthält.
Die mehreren, d.h. zwei oder mehr, vorzugsweise mindestens drei,
getrennten Koppelelemente sind so eingerichtet, dass das Blattdokument
zwei oder mehr verschiedene, d.h. voneinander getrennte, Kommunikationskanäle hat.
Hierdurch hat das Blattdokument in funktioneller Hinsicht zwei oder
mehr voneinander getrennte Kommunikationskanäle, die insbesondere im Ortsraum
oder im Frequenzraum oder sowohl im Ortsraum als auch im Frequenzraum
voneinander getrennt sind. Die getrennten Kommunikationskanäle ermöglichen
es, gleichzeitig zwei oder mehr voneinander getrennte Kommunikationsvorgänge durchzuführen, die über zwei
oder mehr räumlich
voneinander getrennte Kommunikationskanäle erfolgen und/oder bei zwei
oder mehr unterschiedlichen Frequenzen erfolgen. Bei der Bearbeitung
der erfindungsgemäßen Blattdokumente
in einem Stapel ist ein vorheriges Vereinzeln in einzelne Blattdokumente
nicht erforderlich. Die Aufteilung der Koppeleinrichtung auf mehrere
räumlich
getrennte Koppelelemente erlaubt es darüber hinaus, die Energie- und Datenübertragung
zwischen der Schreib-/Leseeinrichtung und dem Blattdokument bzw.
die Datenübertragung
zwischen verschiedenen Blattdokumenten im Ortsraum und/oder im Frequenzraum
voneinander zu trennen. Die Anordnung und Gestaltung der Koppelelemente
kann dann auf die spezifischen Anforderungen der Energie- oder Datenkommunikation bei
der jeweiligen Übertragungsfrequenz
optimiert werden.
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Bevorzugt
enthält
die Koppeleinrichtung erste kapazitive Koppelelemente, die einen
ersten Kommunikationskanal bereitstellen, sowie zweite kapazitive Koppelelemente,
die einen zweiten Kommunikationskanal bereitstellen. Weiter bevorzugt
enthält
die Koppeleinrichtung erste kapazitive Koppelelemente, die zur Energieversorgung
des elektrischen Schaltkreises eingerichtet sind, die also insbesondere
einen ersten Kommunikationskanal bereitstellen, sowie zweite kapazitive
Koppelelemente, die zur Datenkommunikation von dem Schaltkreis zu
der externen Schreib-/Leseeinrichtung eingerichtet sind, die also
insbesondere einen zweiten Kommunikationskanal bereitstellen. Die
ersten kapazitiven Koppelelemente können dabei insbesondere auch
zur Datenkommunikation von der externen Schreib-/Leseeinrichtung
zu dem Schaltkreis eingerichtet sein. Alternativ sind die zweiten
kapazitiven Koppelelemente zur Datenkommunikation von der externen Schreib-/Leseeinrichtung
zu dem Schaltkreis eingerichtet.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
sind die ersten und zweiten Koppelelemente durch leitfähige kapazitive
Koppelflächen
gebildet. Insbesondere kann die Koppeleinrichtung als erste Koppelelemente
zwei leitfähige
kapazitive Koppelflächen
und als zweites Koppelelement eine leitfähige kapazitive Koppelfläche enthalten,
so dass insgesamt drei Elektroden zur Kopplung zwischen den Banknoten
und an die Schreib-/Leseeinrichtung vorgesehen sind. Auch Gestaltungen
mit mehr als drei Elektroden liegen im Rahmen der Erfindung.
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Nach
einer anderen zweckmäßigen Ausgestaltung
sind die ersten Koppelelemente durch leitfähige kapazitive Koppelflächen zur
Kommunikation in einem niedrigen Frequenzbereich, insbesondere unterhalb
von 300 MHz ausgebildet, während
die zweiten Koppelelemente durch Antennen zur Kommunikation in einem
höheren
Frequenzbereich, insbesondere oberhalb von 300 MHz ausgebildet sind.
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Die
ersten und zweiten Koppelelemente sind vorzugsweise mit dem elektrischen
Schaltkreis galvanisch verbunden. Alternativ können die Koppelelemente induktiv
mit dem Schaltkreis gekoppelt sein, wie weiter unten im Detail beschrieben.
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Nach
einem zweiten Aspekt der Erfindung ist bei einem gattungsgemäßen Blattdokument,
dessen Koppeleinrichtung zumindest zwei leitfähige kapazitive Koppelflächen enthält, ein
zwischen die leitfähigen
kapazitiven Koppelflächen
geschaltetes induktives Kompensationselement vorgesehen. Durch das Kompensationselement
kann die negative Wirkung des kapazitiven Spannungsteilers, der
in einem Stapel durch die kapazitiven Koppelflächen der einzelnen Blattdokumente
gebildet wird, kompensiert werden. Insbesondere kann bei geeigneter
Auslegung des Kompensationselements eine Übertragungsfunktion mit sehr
geringer Dämpfung
erreicht werden.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist das Blattdokument
einen mit einer leitfähigen,
insbesondere einer metallischen Schicht versehenen Streifen, insbesondere
Sicherheitsstreifen, oder Patch auf, der die Koppelflächen elektrisch verbindet.
Die leitfähige
Schicht des Streifens oder Patches ist dabei mit einer Strukturierung
versehen, um so ein induktives Kompensationselement zu bilden. Eine
solche Gestaltung des Kompensationselements ist vor allem für nicht
zu hohe Arbeitsfrequenzen, insbesondere für Arbeitsfrequenzen unterhalb von
etwa 50 MHz gut geeignet.
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Nach
einer andere bevorzugten Ausgestaltung ist ein induktives Kompensationselement
durch eine planare Spule gebildet, die galvanisch auf einer den
Schaltkreis bedeckenden Isolatorschicht aufgebracht ist. Die elektrische
Verbindung der planaren Spule mit der darunter liegenden Schaltung
kann beispielsweise durch eine Öffnung
in der Isolatorschicht erfolgen. Zur Erhöhung der mechanischen Belastbarkeit
kann das gesamte Bauteil (Schaltkreis mit Spule) mit einer Abschlusspassivierung
auf Polyamidbasis versehen sein.
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Insbesondere
für den
Einsatz bei höheren Arbeitsfrequenzen
ist ein induktives Kompensationselement gemäß einer weiteren vorteilhaften
Ausgestaltung durch eine auf dem Halbleitermaterial selbst realisierte
Spule gebildet. Alternativ kann ein induktives Kompensationselement
durch eine auf das Blattdokumentsubstrat aufgebrachte, insbesondere
mit einem leitfähigen
Material aufgedruckte Leiterschleife gebildet sein. In einer vorteilhaften
Ausgestaltung weist die Leiterschleife nur wenige Windungen, insbesondere
nur eine halbe Windung auf. Derartige Gestaltungen des Kompensationselements
sind vor allem für
Arbeitsfrequenzen von einigen hundert MHz bis hin zu einigen GHz
geeignet.
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Nach
einer weitergehend bevorzugten Ausgestaltung ist ein induktives
Kompensationselement, das als Spule auf dem Halbleitermaterial selbst
realisiert ist, als planare Spule in der sogenannten „coil-on-chip" Technologie realisiert.
Eine Spule und eine Chipkarte mit einer solchen Spule in „coil-on-chip" Technologie sind
beispielsweise aus
DE
40 34 225 C2 bekannt. Bei der „coil-on-chip" Technologie ist
eine Spule, die zur elektrischen Kontaktierung mit einem – auf einem
Chip, z.B. einem Halbleiterchip, insbesondere Siliziumchip, angeordneten – elektrischen
Schaltkreis vorgesehen ist, nicht in Form einer gesondert hergestellten
und nachträglich
aufgebrachten Spule vorgesehen, sondern die Spule ist direkt auf
dem Chip integriert aufgebracht. Gefertigt wird die „coil-on-chip" Spule in einer Prozesstechnologie,
die zur Herstellung von z.B. Leiterbahnen oder vergleichbaren Schaltkreisteilen
auf dem Chip geeignet ist, z.B. durch galvanische Aufbringung auf
den Chip. Gemäß dieser
Ausgestaltung wird eine Spule in „coil-on-chip" Technologie als Kompensationselement
eingesetzt.
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Bei
der Herstellung des beschriebenen Blattdokuments werden die leitfähigen kapazitiven
Koppelflächen
und die Leiterschleife mit Vorteil in einem gemeinsamen Arbeitsschritt
auf das Blattdokumentsubstrat aufgebracht, insbesondere mit leitfähiger Druckfarbe
aufgedruckt.
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In
einem dritten Aspekt der Erfindung sind bei einem gattungsgemäßen Blattdokument,
welches zumindest zwei leitfähige
kapazitive Koppelflächen enthält, die
leitfähigen
kapazitiven Koppelflächen elektrisch
mit einer ersten Koppelspule verbunden, und der elektrische Schaltkreis
ist mit einer planaren zweiten Koppelspule verbunden, die galvanisch
auf einer den Schaltkreis bedeckenden Isolatorschicht aufgebracht
ist. Dadurch wird eine kontaktlose induktive Kopplung zwischen den
kapazitiven Koppelflächen
und dem Schaltkreis ermöglicht.
Das nach diesem Erfindungsaspekt geschaffene Blattdokument weist
einerseits eine kapazitive Kopplung nach außen auf, kommuniziert also
mit einem Schreib-/Lesegerät
oder anderen Blattdokumentstücken
(Blattdokumenten) über
die kapazitiven Koppelflächen,
und weist andererseits eine interne induktive Kopplung auf, bei
der die Kommunikation zwischen dem elektrischen Schaltkreis und
den kapazitiven Koppelflächen über zwei
Koppelspulen erfolgt.
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Der
Schaltkreis und die zweite Koppelspule sind zweckmäßig auf
oder innerhalb der ersten Koppelspule angeordnet. Um die magnetische
Kopplung weiter zu erhöhen,
sind die erste und zweite Koppelspule mit Vorteil mit einer gemeinsamen
Mittelachse angeordnet. Insbesondere ist es bevorzugt, dass die geometrischen
Abmessungen der ersten und zweiten Koppelspule im Wesentlichen übereinstimmen. Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausgestaltung sind die erste und die zweite
Koppelspule in vertikaler Richtung, d.h. in einer Richtung senkrecht
zu den beiden parallelen Ebene der beiden Spulen, übereinander
gestapelt angeordnet und dabei mit einer gemeinsamen Mittelachse
angeordnet, wobei die erste und die zweite Spule weiter vorzugsweise
im Wesentlichen die gleiche geometrische Gestalt haben, so dass
die erste und die zweite Spule in Aufsicht entlang der vertikalen
Richtung im Wesentlichen miteinander deckungsgleich erscheinen.
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Die
erste Koppelspule ist vorzugsweise ebenfalls planar ausgebildet
und weist bevorzugt nur wenige Windungen auf, dabei insbesondere
für hohe Frequenzen
von über
ca. 300 MHz nur eine halbe Windung.
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In
einer zweckmäßigen Weiterbildung
weist das Blattdokument in galvanisch getrennter Anordnung von den
kapazitiven Koppelflächen – insbesondere
auf einer zweiten Oberfläche
des Blattdokuments, die zu einer ersten Oberfläche des Blattdokuments, auf
der die kapazitiven Koppelflächen
angeordnet sind, gegenüberliegend
angeordnet ist – einen mit
einer leitfähigen,
insbesondere einer metallischen Schicht versehenen Streifen oder
Patch auf, der die kapazitiven Koppelflächen elektrisch verbindet,
um die parasitäre
Kapazität
zwischen den Koppelflächen auf
einen gewünschten
Kapazitäts wert
zu erhöhen. In
Aufsicht auf die kapazitiven Koppelflächen deckt sich der Streifen
oder Patch vorzugsweise mit zumindest Teilbereichen jeder der beiden
Koppelflächen, wobei
aber der Streifen oder Patch und die Koppelflächen untereinander sowie die
beiden Koppelelektroden untereinander galvanisch voneinander getrennt
sind, so dass der Streifen oder Patch eine erste Elektrode eines
Kondensators bildet, der durch die kapazitiven Koppelflächen einerseits
und den Streifen oder Patch andererseits gebildet ist, und die kapazitiven
Koppelflächen
eine zweigespaltene zweite Elektrode dieses Kondensators bilden.
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Nach
einem weiteren Aspekt umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Bearbeitung
eines Blattdokumentstapels, insbesondere eines Banknotenstapels,
bei dem die Blattdokumente einen elektrischen Schaltkreis zur Speicherung
von Sicherheitsdaten und eine Koppeleinrichtung zur kontaktlosen
Kommunikation der Schaltkreise mit einer externen Schreib-/Leseeinrichtung
aufweisen, welche eine mit dem Schaltkreis verbundene Koppelspule
umfasst. Die Kommunikation der Schreib-/Leseeinrichtung mit dem
Blattdokumentstapel wird erfindungsgemäß bei einer Arbeitsfrequenz
durchgeführt,
die von der Resonanzfrequenz der mit dem Schaltkreis verbundenen
Koppelspule unterschiedlich ist. Mit Vorteil wird die Kommunikation
bei einer Arbeitsfrequenz durchgeführt, die um mindestens einen
Faktor 2, bevorzugt um mindestens einen Faktor 5, insbesondere um etwa
einen Faktor 10 über
der Resonanzfrequenz der mit dem Schaltkreis verbundenen Koppelspule
liegt.
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Bei
einem weiteren Verfahren zur Bearbeitung von gattungsgemäßen Blattdokumenten,
insbesondere von Banknoten, wird Energie über einen ersten Kommunikationskanal
kontaktlos von einer Schreib-/Leseeinrichtung an das Blattdokument übertragen.
Die kontaktlose Datenkommunikation (Datenübertragung) von dem Schaltkreis
zu der externen Schreib-/Leseeinrichtung wird über einen zweiten, vom ersten
Kommunikationskanal getrennten (unterschiedlichen) Kommunikationskanal
durchgeführt.
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Nach
einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens wird die kontaktlose
Datenkommunikation (Datenübertragung)
von der externen Schreib-/Leseeinrichtung
zu dem Schaltkreis ebenfalls über
den ersten Kommunikationskanal durchgeführt. Alternativ kann diese
Datenkommunikation über
den zweiten Kommunikationskanal durchgeführt werden.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens erfolgt eine kontaktlose
Datenkommunikation zwischen den Schaltkreisen verschiedener Blattdokumente über den
zweiten oder einen dritten Kommunikationskanal.
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Die
Kommunikation unterschiedlicher Kommunikationskanäle wird
in einer Variante des Verfahrens über räumlich getrennte Koppelelemente
des Blattdokuments durchgeführt.
In einer anderen Variante erfolgt die Kommunikation unterschiedlicher Kommunikationskanäle bei unterschiedlichen
Frequenzen. Es versteht sich, dass die beiden Möglichkeiten kombiniert werden
können,
so dass die Kommunikation unterschiedlicher Kommunikationskanäle sowohl über räumlich getrennte
Koppelelemente, als auch bei unterschiedlichen Frequenzen erfolgt.
Die Koppelelemente können
dann jeweils für
die verwendete Frequenz optimiert sein.
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Nach
einer zweckmäßigen Ausgestaltung des
Verfahrens wird die Übertragung
(von Daten und/oder Energie) des ersten Kommunikationskanals in
einem niedrigen Frequenzbereich, insbesondere unterhalb von 300
MHz durchgeführt,
und die Kommunikation des zweiten Kommunikationskanals in einem
höheren
Frequenzbereich, insbesondere oberhalb von 300 MHz.
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Ein
weiteres Verfahren zur Bearbeitung eines Blattdokumentstapels, insbesondere
eines Banknotenstapels, dessen Dämpfung
als in einem vorgegebenen elektromagnetischen Frequenzbereich zumindest
ein lokales Minimum besitzt, ist durch folgende Verfahrensschritte
gekennzeichnet:
- a) Anordnen des Blattdokumentstapels
zwischen einer Sendeeinrichtung und einer Empfangseinrichtung,
- b) Auswählen
eines Teilbereichs des vorgegebenen Frequenzbereichs,
- c) Einkoppeln eines elektromagnetischen Wechselfeldes einer
Sendefrequenz aus dem ausgewählten
Teilbereich in den Blattdokumentstapel mit der Sendeeinrichtung
und Bestimmen der Energie des durch den Blattdokumentstapel übertragenen
Wechselfelds mit der Empfangseinrichtung,
- d) Variieren der Sendefrequenz innerhalb des ausgewählten Teilbereichs
um zumindest ein lokales Minimum der Dämpfung des Blattdokumentstapels
aufzufinden, und
- e) Verwenden der aufgefundenen Sendefrequenz minimaler Dämpfung als
Arbeitsfrequenz für
die weitere Bearbeitung des Banknotenstapels.
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Auf
diese Weise kann leicht eine Arbeitsfrequenz mit besonders geringer
Dämpfung
ermittelt werden, deren Einsatz die weitere Bearbeitung erleichtert.
Bevorzugt wird die Sendefrequenz bei dem geschilderten Verfahren
in Schritt d) innerhalb des ausgewählten Teilbereichs variiert,
bis mindestens je ein lokales Maximum und ein lokales Minimum der Dämpfung aufgefunden
wird. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Sendefrequenz
in Schritt d) in kleinen Schritten sukzessive erhöht oder
erniedrigt wird. Der Teilbereich des vorgegebenen Frequenzbereichs
wird dabei zweckmäßig innerhalb
eines Durchlassbereichs des Blattdokumentstapels ausgewählt.
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Das
angesprochene Verfahren ist besonders für die Bearbeitung solcher Blattdokumentstapel
geeignet, deren Blattdokumente einen elektrischen Schaltkreis mit
leitfähigen
kapazitiven Koppelflächen enthalten,
zwischen die ein induktives Kompensationselement geschaltet ist,
da derartige Stapel typischerweise eine Übertragungsfunktion eines Filters n-ter
Ordnung zeigen, wobei n die Anzahl der Blattdokumente im Stapel
ist, so dass also die Übertragungsfunktion
im Durchlassbereich hinsichtlich der Dämpfung als Funktion der Frequenz
zwischen relativ hohen und relativ niedrigen Dämpfungswerten schwankt.
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Ein
weiteres Verfahren zur Bearbeitung eines Blattdokumentstapels, insbesondere
eines Banknotenstapels, dessen Dämpfung
als in einem vorgegebenen elektromagnetischen Frequenzbereich mehrere
lokale Minima besitzt, ist durch folgende Verfahrensschritte gekennzeichnet:
- a) Anordnen des Blattdokumentstapels zwischen einer
Sendeeinrichtung und einer mit einem Lastmodulator versehen Empfangseinrichtung,
- b) Auswählen
eines Teilbereichs des vorgegebenen Frequenzbereichs,
- c) Einkoppeln eines elektromagnetischen Wechselfeldes einer
Sendefrequenz aus dem ausgewählten
Teilbereich in den Blattdokumentstapel mit der Sendeeinrichtung
und Bestimmen der Energie des durch den Blattdokumentstapel übertragenen
Wechselfelds mit der Empfangseinrichtung,
- d) Variieren der Sendefrequenz innerhalb des ausgewählten Teilbereichs
um zumindest zwei lokale Minima der Dämpfung des Blattdokumentstapels
aufzufinden,
- e) Modulieren des Lastmodulators mit einer Prüffrequenz
und Bestimmen der verbleibenden Modulationsamplitude am Eingang
des Blattdokumentstapels bei den in Schritt d) ermittelten Sendefrequenzen
mit lokal minimaler Dämpfung,
- f) Bestimmen und Auswählen
derjenigen Sendefrequenz lokal minimaler Dämpfung, bei der die am Eingang
bestimmte Modulationsamplitude maximal ist, und
- g) Verwenden der ausgewählten
Sendefrequenz als Arbeitsfrequenz für die weitere Bearbeitung des
Banknotenstapels.
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Durch
diese Vorgehensweise wird eine Arbeitsfrequenz mit einer geringen
Dämpfung
und zugleich einer großen
Modulationsamplitude (= Modulationstiefe) bestimmt.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung des Verfahrens wird die Sendefrequenz
in Schritt d) innerhalb des ausgewählten Teilbereichs variiert,
bis mindestens n lokale Maxima und n lokale Minima der Dämpfung aufgefunden
werden, wobei n größer oder gleich
2 ist. Mit Vorteil wird die Sendefrequenz in Schritt d) in kleinen
Schritten sukzessive erhöht
oder erniedrigt. Der Teilbereich in Schritt b) wird zweckmäßig innerhalb
eines Durchlassbereichs des Blattdokumentstapels ausgewählt.
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Das
beschriebene Verfahren ist besonders für die Bearbeitung solcher Blattdokumentstapel
geeignet, deren Blattdokumente einen elektrischen Schaltkreis und
eine Koppeleinrichtung mit einer Schaltung zur Lastmodulation enthalten.
Dabei wird bei der weiteren Bearbeitung des Blattdokumentstapels
eine Datenkommunikation von den Schaltkreisen der einzelnen Blattdokumente
zu einem Schreib-/Lesegerät
bei der Arbeitsfrequenz durchgeführt.
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Ein
weiteres Verfahren zur Bearbeitung eines ein oder mehrere Blattdokumente
enthaltenden Blattdokumentstapels, insbesondere eines Banknotenstapels,
dessen Dämpfung
in einem vorgegebenen elektromagnetischen Frequenzbereich mehrere lokale
Minima besitzt, ist gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte:
- a) Anordnen des Blattdokumentstapels zwischen einer
Sendeeinrichtung und einer mit einem Lastmodulator versehen Empfangseinrichtung,
- b) Auswählen
eines Teilbereichs des vorgegebenen Frequenzbereichs,
- c) Einkoppeln eines ersten elektromagnetischen Wechselfeldes
einer ersten Sendefrequenz aus dem ausgewählten Teilbereich und eines
zweiten elektromagnetischen Wechselfeldes einer zweiten Sendefrequenz,
die von der ersten Sendefrequenz verschieden ist, aus dem ausgewählten Teilbereich
in den Blattdokumentstapel mit der Sendeeinrichtung und Bestimmen
der Energie des durch den Blattdokumentstapel übertragenen Wechselfelds mit
der Empfangseinrichtung,
- d) Variieren der ersten Sendefrequenz innerhalb des ausgewählten Teilbereichs
und Bestimmen und Auswählen
einer ersten Sendefrequenz, bei der die Dämpfung des Blattdokumentstapels
ein zumindest lokales Minimum hat,
- e) Modulieren des Lastmodulators mit einer Prüffrequenz,
- f) Variieren der zweiten Sendefrequenz innerhalb des ausgewählten Teilbereichs
und Bestimmen und Auswählen
einer zweiten Sendefrequenz, bei der die am Eingang bestimmte Modulationsamplitude
maximal ist, und
- g) Verwenden der ausgewählten
ersten und zweiten Sendefrequenz als Arbeitsfrequenzen für die weitere
Bearbeitung des Banknotenstapels.
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Die
erste Sendefrequenz wird so eingestellt, dass die Dämpfung minimal
ist, also die Energieübertragung
im Stapel maximal ist. Die zweite Frequenz wird so eingestellt,
dass die Modulationsamplitude am Eingang maximal ist. Vorzugsweise
wird die erste Sendefrequenz, die auf optimale Energieübertragung (minimale
Dämpfung)
eingestellt ist, zur Energieübertragung
und/oder Datenübertragung
zu den Blattdokumenten verwendet, also beispielsweise von einem
Schreib-/Lesegerät
zu der jeweiligen Banknote. Die zweite Sendefrequenz, die auf optimales
Datenübertragungsvermögen (maximale
Modulationsamplitude am Eingang) eingestellt ist, wird vorzugsweise zur
Datenübertragung
aus den Blattdokumenten heraus verwendet, also beispielsweise zur
Datenübertragung
von einer Banknote zu dem Schreib-/Lesegerät oder zur Datenübertragung
zwischen verschiedenen Banknoten.
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Vorzugsweise
ist die Amplitude des elektromagnetischen Wechselfeldes mit der
ersten Sendefrequenz mindestens so groß wie, vorzugsweise größer als
die Amplitude des elektromagnetischen Wechselfeldes mit der zweiten
Sendefrequenz. Wahlweise ist die Amplitude des elektromagnetischen
Wechselfeldes mit der ersten Sendefrequenz wesentlich größer als
die Amplitude des elektromagnetischen Wechselfeldes mit der zweiten
Sendefrequenz. Dies ist zweckmäßig, da
die Energieübertragung,
für die
eine größere Amplitude
empfehlenswert ist als für
die Datenübertragung,
nur bei der ersten Sendefrequenz durchgeführt wird.
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Gemäß einer
Weiterbildung des Verfahrens werden in Schritt d) durch das Variieren
der ersten Sendefrequenz zumindest zwei lokale Minima der Dämpfung des
Blattdokumentstapels ermittelt, wobei weiter die Verfahrensschritte
durchgeführt
werden:
- h) nach Schritt e) und wahlweise vor
oder nach Schritt f): Bestimmen und Auswählen derjenigen ersten Sendefrequenz
lokal minimaler Dämpfung, bei
der die am Eingang bestimmte Modulationsamplitude maximal ist, und
- i) Verwenden der gemäß Schritt
h) ausgewählten ersten
Sendefrequenz als Arbeitsfrequenzen für die weitere Bearbeitung des
Banknotenstapels.
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Gemäß dieser
Weiterbildung wird die erste Sendefrequenz nicht nur daraufhin abgestimmt,
dass die Dämpfung
minimal ist, sondern auch darauf, dass die Modulationsamplitude
in Abhängigkeit
vom Wert der ersten Sendefrequenz maximal ist. Hierdurch ist die
erste Sendefrequenz, bei der die Energieversorgung erfolgt, zugleich
auf eine möglichst
gute Datenübertragung
eingestellt. Daneben wird immer noch, wie bei der der Weiterbildung
zu Grunde liegenden Ausführungsform,
die zweite Sendefrequenz darauf abgestimmt, dass die Modulationsamplitude
in Abhängigkeit
vom Wert der zweiten Sendefrequenz maximal ist, so dass also die
zweite Sendefrequenz auf möglichst
deutliche Datenübertragung
eingerichtet ist.
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Die
Reihenfolge der Verfahrensschritte kann die angegebene alphabetische
sein, kann aber auch anderweitig zweckmäßig gewählt sein.
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Wahlweise
wird mindestens ein weiteres elektromagnetisches Wechselfeld einer
weiteren Sendefrequenz, die von der ersten und zweiten Sendefrequenz
verschieden ist, aus dem ausgewählten Teilbereich
in den Blattdokumentstapel eingekoppelt. Vorzugsweise wird nicht
nur eine einzelne weitere, sondern eine Mehrzahl von weiteren elektromagnetischen
Wechselfeldern mit unterschiedlichen Sendefrequenzen in den Blattdokumentstapel
eingekoppelt. Die weitere(n) Sendefrequenzen) werden vorzugsweise,
ebenso wie die zweite Sendefrequenz, zur Datenübertragung von einer Banknote
zu dem Schreib-/Lesegerät
oder zur Datenübertragung
zwischen verschiedenen Banknoten verwendet. Eine oder mehrere der
weiteren Sendefrequenzen können wahlweise
gemäß den Schritten
f) und g) ausgewählt werden,
d.h. unter Einstellung der jeweiligen Sendefrequenz auf eine maximale
Modulationsamplitude am Eingang. Gemäß einer Alternative ist die
weitere Sendefrequenz oder sind zumindest einige der weiteren Sendefrequenzen,
anders als die zweite Sendefrequenz, absichtlich nicht auf eine
maximale Modulationsamplitude am Eingang oder Ausgang eingestellt,
so dass Blattdokumente im Innern des Blattdokumentenstapels, für die zweite
Sendefrequenz mit am Eingang oder Ausgang des Blattdokumentenstapels
maximierter Modulationsamplitude nachteilig ist, dennoch erfolgreich
Daten aussenden können.
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Gemäß einem
weiteren Verfahren zur Bearbeitung eines Blattdokumentstapels, insbesondere eines
Banknotenstapels, bei dem die Blattdokumente einen elektrischen
Schaltkreis und eine Koppeleinrichtung mit einer Schaltung zur Lastmodulation
enthalten, werden folgende Verfahrensschritte durchgeführt:
- a) Anordnen des Blattdokumentstapels zwischen einer
mit einer Modulationseinrichtung versehenen Sendeeinrichtung und
einer Empfangseinrichtung,
- b) Einkoppeln eines elektromagnetischen Wechselfeldes einer
Sendefrequenz aus dem ausgewählten
Teilbereich in den Blattdokumentstapel mit der Sendeeinrichtung,
Bestimmen der Energie des durch den Blattdokumentstapel übertragenen Wechselfelds
mit der Empfangseinrichtung, und Ausgeben eines der bestimmten Energie
entsprechenden Ausgangssignals,
- c) Erzeugen eines Eingangssignals für die Modulationseinrichtung
aus dem Ausgangssignal der Empfangseinrichtung, wobei aus Pegeländerungen
des Ausgangssignals Pulse mit einer definierten Pulsdauer erzeugt
werden, und
- d) Zuführen
des Eingangssignals zu der Modulationseinrichtung und entsprechendes
Modulieren des von der Sendeeinrichtung erzeugten Wechselfelds,
wodurch ein von dem Schaltkreis eines Blattdokuments an beliebiger
Stelle im Stapel erzeugtes Lastmodulationssignal auf den Anfangsbereich
des Stapels rückgekoppelt
wird.
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Die
Datenübertragung
zwischen den elektronischen Schaltkreisen der Blattdokumente des
Stapels kann dadurch optimiert oder sogar erst über die gesamte Stapellänge ermöglicht werden.
Mit Vorteil werden die Pulse in Schritt c) mit einer Pulsdauer erzeugt,
die geringfügig
größer ist,
als die für
einen Lastmodulator eines Blattdokuments definierte Zeitdauer des
Einschaltens des Lastwiderstands. Die Zeitdauer einer Laständerung
wird zweckmäßig größer gewählt, als
die Laufzeit eines Signals durch den Blattdokumentstapel.
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Die
Erfindung enthält
auch eine Vorrichtung zur Bearbeitung eines Blattdokumentstapels,
insbesondere eines Banknotenstapels, bei dem die Blattdokumente
einen elektrischen Schaltkreis und eine Koppeleinrichtung mit einer
Schaltung zur Lastmodulation enthalten. Die Vorrichtung enthält eine
Sendeeinrichtung zur Einkopplung eines elektromagnetischen Wechselfeldes
in einen Anfangsbereich des Blattdokumentstapels, eine Empfangseinrichtung zum
Bestimmen der durch den Blattdokumentstapel übertragenen Energie des Wechselfeldes
und zur Ausgabe eines der bestimmten Energie entsprechenden Ausgangssignals,
wobei die Sende- und Empfangseinrichtung so angeordnet sind, dass
der Blattdokumentstapel zwischen sie einbringbar ist. Die Vorrichtung
enthält
weiter eine mit der Sendeeinrichtung zusammenwirkende Modulatoreinrichtung, die
in Abhängigkeit
von einem Eingangssignal das von der Sendeeinrichtung erzeugte Wechselfeld
moduliert, und eine mit der Empfangseinrichtung zusammenwirkenden
Signalformungsschaltung, die aus dem Ausgangssignal der Empfangseinrichtung das
Eingangssignal für
die Modulatoreinrichtung erzeugt, so dass ein von dem Schaltkreis
eines Blattdokuments an beliebiger Stelle im Stapel erzeugtes Lastmodulationssignal
auf den Anfangsbereich des Stapels rückgekoppelt wird.
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In
einem weiteren Aspekt enthält
die Erfindung ein buchartiges Dokument, insbesondere ein Passdokument
wie z.B. einen Reisepass, mit einer Mehrzahl miteinander verbundener
Sicherheitsblätter,
von denen mindestens eines, vorzugsweise jedes, als Blattdokument
gemäß der Erfindung
gestaltet ist. Ein solches buchartiges Dokument ist ein maschinenlesbar
und hochsicher und lässt
sich überprüfen, ohne
dass die Seiten des Dokuments umgeblättert werden müssen. Weitere
Ausführungsbeispiele sowie
Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert. Zur
besseren Anschaulichkeit wird in den Figuren auf eine maßstabs-
und proportionsgetreue Darstellung verzichtet.
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Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer kapazitiv gekoppelten Banknote mit
Chip nach einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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2 eine
schematische Darstellung einer kapazitiv gekoppelten Banknote mit
Chip nach einem anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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3 ein
Ersatzschaltbild für
einen Stapel kapazitiv gekoppelter Banknoten mit induktivem Kompensationselement,
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4 ein
Schreib-/Lesegerät
zum Auslesen eines Stapels kapazitiv gekoppelter Banknoten,
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5 den
Verlauf der Dämpfung
eines Stapels kapazitiv gekoppelter Banknoten in Abhängigkeit
von der eingekoppelten Sendefrequenz,
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6 Spannungs-Zeit-Verläufe an vier
Stellen eines Stapels kapazitiv gekoppelter Banknoten bei Durchführung einer
Lastmodulation durch einen Banknotenchip des Stapels,
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7 ein
Schreib-/Lesegerät
mit Rückkopplung
zum Auslesen eines Stapels kapazitiv gekoppelter Banknoten nach
einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
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8 zwei Ausführungsbeispiele für Banknoten
mit Chip, die ein induktives Kompensationselement aufweisen, in
(a) für
den Bereich niedriger Arbeitsfrequenzen < 50 MHz, in (b) für den Bereich höherer Arbeitsfrequenzen,
hier für
868 MHz und 2, 45 GHz,
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9 in (a) bis (d) vier Ausführungsbeispiele für induktive
Kompensationselemente, wobei die in (a), (c) und (d) gezeigten Elemente
denen der 8 entsprechen,
-
10 in (a) eine Teilansicht einer Banknote mit
einem über
Koppelspulen induktiv angekoppeltem Chip, und in (b) eine Detailansicht
von (a),
-
11 ein
Prinzipschaltbild für
den induktiv angekoppelten Chip der Banknote von 10,
-
12 ein
Ersatzschaltbild für
einen Stapel kapazitiv gekoppelter Banknoten mit induktiv angekoppeltem
Chip,
-
13 eine
Simulation des Dämpfungsverhaltens
eines Stapels aus N kapazitiv gekoppelten Banknoten mit induktiv
angekoppeltem Chip für
N = 30, 100 und 200,
-
14 eine
schematische Darstellung eines Passbuchs mit kapazitiv gekoppelten
Sicherheitsseiten nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
-
Die
Erfindung wird nun zunächst
am Beispiel der Bearbeitung von Banknoten in einem Banknotenstapel
erläutert.
-
1 zeigt
eine schematische Darstellung einer kapazitiv gekoppelten Banknote
mit Chip. Bei der allgemein mit Bezugszeichen 10 bezeichneten Banknote
ist ein Chip 12 mit einem elektrischen Schaltkreis auf
einem Banknotensubstrat 14, beispielsweise einem Baumwollpapier
aufgebracht. Der Chip 12 ist über Verbindungsleitungen 16 mit
drei großflächigen leitfähigen kapazitiven
Koppelelektroden 18 und 20 verbunden, die der
Energie- und Datenübertragung
zwischen der Banknote 10 und einem Schreib-/Lesegerät 22 dienen.
Im Ausführungsbeispiel
sind die Koppelelektroden 18, 20 mit leitfähigen Druckfarben
auf das Banknotensubstrat 14 aufgedruckt.
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Die
beiden außen
liegenden Koppelelektroden 18 werden im Ausführungsbeispiel
zum einen für die
Energieversorgung des Chips 12 und zum anderen für die Datenkommunikation 24 von
dem Schreib-/Lesegerät 22 zu
dem Chip 12 (im folgenden Downlink genannt) eingesetzt.
Die in der Mitte liegende Elektrode 20 dient der Datenkommunikation 26 von
dem Chip 12 zu dem Schreib-/Lesegerät 22 (im folgenden
Uplink genannt). Darüber
hinaus wird im Ausführungsbeispiel über diese
Elektrode 20 auch die Datenkommunikation zwischen den Chips 12 verschiedener
Banknoten 10 (im folgenden Interlink genannt) realisiert.
Die Kommunikationskanäle
bezüglich
Energie und Daten-Downlink auf der einen Seite und Daten-Uplink
und Daten-Interlink auf der anderen Seite sind im Ausführungsbeispiel
somit räumlich voneinander
getrennt.
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In
einer alternativen Gestaltung kann auch der Daten-Downlink, also
die Datenkommunikation 24 von dem Schreib-/Lesegerät 22 zu
dem Chip 12, über
die mittlere Elektrode 20 erfolgen, so dass nur der Energietransfer über die äußeren Koppelelektroden 18 abgewickelt
wird.
-
Ein
anderes Ausführungsbeispiel,
bei dem neben einer räumlichen
Trennung auch eine Trennung der Kommunikationskanäle im Frequenzraum erfolgt,
ist in 2 dargestellt. Dort sind auf das Banknotensubstrat 14 neben
dem Chip 12 und einem ersten Paar großflächiger Koppelelektroden 30 zusätzliche
Antennen 32 aufgebracht. Die Koppelelektroden 30 und
die Antennen 32 sind jeweils mit dem Chip 12 elektrisch
verbunden. Die Energieversorgung des Chips 12 erfolgt über eine
kapazitive Ankopplung an das Schreib-/Lesegerät 22, die mittels der
Koppelelektroden 30 realisiert wird. Auch der Daten-Downlink 24 von
dem Schreib-/Lesegerät 22 zu dem
Chip 12 wird im Ausführungsbeispiel über die kapazitive
Kopplung verwirklicht. Als Frequenzbereich für die kapazitive Kopplung ist
dabei der Bereich unterhalb von 300 MHz bevorzugt.
-
Der
Daten-Uplink 26 von dem Chip 12 zu dem Schreib-/Lesegerät 22 wird
in einem höher
liegenden Frequenzbereich, bevorzugt im Bereich oberhalb von 300
MHz durchgeführt.
Die Antennen 32 sind besonders für die Kommunikation bei diesen höheren Frequenzen
eingerichtet. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
erfolgt die Energieübertragung
und die Downlink-Kommunikation 24 bei
einer Frequenz von z.B. 30 MHz, die Uplink-Kommunikation dagegen bei einer Frequenz
von 868 MHz.
-
Das
Verhalten eines Stapels aus N kapazitiv gekoppelten Banknoten im
Betrieb kann durch ein elektrisches Ersatzschaltbild beschrieben
werden. Dabei bilden durch das Aufeinanderstapeln der Banknoten
jeweils zwei übereinander
liegenden kapazitiven Koppelflächen
eine Kapazität
Ck. Im Folgenden werden der Einfachheit
halber Banknoten mit zwei kapazitiven Koppelflächen betrachtet. Die Behandlung
von Banknoten mit mehreren Koppelelementen verläuft analog.
-
Enthält die Koppeleinrichtung
zwei kapazitive Koppelflächen,
so stehen jeder Banknote zwei Koppelkondensatoren zur Verfügung. Für den Chip 12 auf
der Banknote erscheinen die beiden Koppelkondensatoren als Serienschaltung
der Einzelkapazitäten,
so dass im Ersatzschaltbild nur Ck/2 wirksam ist.
Bei der Einspeisung von Energie in den Stapel hat es sich nun herausgestellt,
dass die zur Verfügung stehende
Versorgungsspannung zum Ende des Stapels hin schnell abnimmt. Am
Eingang des Stapels müsste
somit eine sehr hohe Spannung eingespeist werden, um auch am Ende
der Kette noch ausreichend Energie zum Betrieb eines Chips zur Verfügtng stellen
zu können.
-
Um
die Energieübertragung
im Stapel zu verbessern, wird daher der parasitären Kapazität Cp eine Induktivität Lp parallelgeschaltet, wie im Ersatz schaltbild
der 3 gezeigt. Dort sind neben der Banknote 10 weitere
Banknoten 10-2, 10-3 und die Fortsetzung des Stapels
angedeutet. Der Wert der Induktivität Lp wird
erfindungsgemäß so gewählt, dass
der durch die parasitäre
Kapazität
Cp erzeugte Phasenwinkel des Stroms i2 durch
die Induktivität
innerhalb des Stapels möglichst
kompensiert wird. Dabei ist zu beachten, dass sich die Banknoten 10, 10-2, 10-3 ...
im Stapel gegenseitig beeinflussen, so dass die Resonanzfrequenz
der Elemente Cp und Lp im
Parallelresonanzkreis im Allgemeinen nicht der Betriebsfrequenz
des Stapels entspricht. Beispiele für die konkrete Realisierung
einer solchen Induktivität
Lp sind weiter unten in Zusammenhang mit 8 und 9 ausführlich beschrieben.
-
4 zeigt
ein Schreib-/Lesegerät 40 zum Auslesen
eines Stapels 42 kapazitiv gekoppelter Banknoten 10.
Während
bei herkömmlichen RFID-Lesegeräten die
Spannungsquelle und das Empfangsgerät an derselben Koppeleinheit
(Antenne) betrieben werden, sind bei dem Schreib-/Lesegerät 40 die
Spannungs- oder Signalquelle 44 und das Empfangsgerät 48 getrennt
und jeweils über
eigene Koppeleinheiten, bzw. Antennen 46 und 50 mit
dem Banknotenstapel 42 verbunden.
-
Energie
und Daten werden über
die Signalquelle 44 an der Oberseite in den Stapel 42 eingekoppelt.
Das Auslesen der von den Banknoten 10 gesendeten Daten,
beispielsweise eine Seriennummer, erfolgt durch die Ankopplung des
Empfangsgeräts 48 an
der gegenüberliegenden
Unterseite des Stapels 42. Die Signalquelle 44 und
das Empfangsgerät 48 können darüber hinaus
mit einem Modulator 52 bzw. einem Lastmodulator 56 ausgestattet
sein, deren Funktion und Wirkungsweise weiter unten erläutert werden.
Neben dem Emp fangsgerät 48 am
Ende des Stapels kann ein weiteres Empfangsgerät 54 parallel zur
Signalquelle 44 vorgesehen sein.
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Das
Ersatzschaltbild der 3 stellt bei einem Stapel von
N Banknoten einen Bandpass N-ter Ordnung dar. Die numerisch simulierte
Frequenzabhängigkeit
der Dämpfung
D für einen
Stapel mit N = 120 Banknoten ist in 5 gezeigt.
Wie aus dem Verlauf der Dämpfung 60 in 5 zu
erkennen, hat der durch den Banknotenstapel gebildete Bandpass eine
breiten Durchlassbereich 62, in dem elektrische Energie
mit sehr geringer Dämpfung
zu den einzelnen Banknoten 10 übertragen werden kann. Außerhalb
des Durchlassbereichs 62 erreicht die Dämpfung sehr schnell sehr großer Werte.
Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Frequenzbereich von 10 MHz bis hin zu 160 MHz dargestellt,
wobei der Durchlassbereich 62 etwa 100 MHz breit ist.
-
Wie
ebenfalls in der 5 zu erkennen, zeigt die Dämpfung innerhalb
des Durchlassbereichs ein stark variierendes oder schwankendes Verhalten, das
heißt,
es existieren abwechselnd Einzelfrequenzen, bei denen die Dämpfung ein
lokales Maximum 64 oder ein lokales Minimum 66 besitzt.
Die genaue Lage der lokalen Extrema hängt von den Werten der beteiligten
Kapazitäten,
insbesondere von der Koppelkapazität Ck ab.
Die Koppelkapazität
Ck selbst ist durch die Größe der Koppelelektroden,
der Eigenschaften des sich als Mischung von Banknotenpapier und
Luft darstellenden Dielektrikums, sowie durch den Abstand der Koppelelektroden,
also insbesondere die Papierdicke, gegeben. Es versteht sich, dass die
elektrischen Eigenschaften der Koppelkapazitäten und damit auch die genaue
Lage der Einzelfrequenzen mit lokal maximaler oder minimaler Dämpfung von
Banknotenstapel zu Banlnotenstapel variiert, da die Banknoten in
einem Stapel beispielsweise nicht exakt aufeinander liegen, verschmutzt
oder verknittert sein können,
oder Lufteinschlüsse
zwischen den einzelnen Banknoten im Stapel entstehen können.
-
Um
eine Arbeitsfrequenz mit möglichst
geringer Dämpfung
zu finden, wird nun vor der eigentlichen Bearbeitung des Banknotenstapels 42 ein
Teilbereich 68 des Durchlassbereichs 62 des Bandpassfilters
ausgewählt.
Innerhalb dieses Teilbereichs wird die Signalfrequenz der Signalquelle 44 ausgehend vom
kleinsten Frequenzwert in kleinen Schritten erhöht, und jeweils die von dem
Empfangsgerät 48 gelieferte
Ausgangsspannung am unteren Ende des Stapels als Maß für die durch
den Stapel übertragene Energie
gemessen. Die Schrittweite kann dabei bei einer Breite des Teilbereichs
von beispielsweise 10 MHz etwa 10 kHz betragen.
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Diese
Messung wird solange fortgesetzt, bis zumindest eine lokales Minimum 66 und
ein lokales Maximum 64 der Energieübertragungsfunktion eindeutig
identifiziert sind. Es versteht sich, dass ein lokales Minimum der
Dämpfung
D dabei einem lokalen Maximum der vom Empfangsgerät 48 ausgegebenen Ausgangsspannung
entspricht und umgekehrt. Anschließend wird für die eigentliche Bearbeitung
des Banknotenstapels als Arbeitsfrequenz die dem ermittelten Minimum
der Dämpfung
zugehörige
Sendefrequenz verwendet.
-
Ein
anderes Verfahren zur Bestimmung einer geeigneten Arbeitsfrequenz
wird nun mit Bezug auf 6 erläutert. Dabei wird zur Datenübertragung von
den Chips 12 im Banknotenstapel zu einem Schreib-/Lesegerät 40,
wie in 4 gezeigt, bevorzugt eine Anordnung verwendet,
bei der die von den einzelnen Chips 12 gesendeten Daten
am Ende des Stapels 42 von einem Empfangsgerät 48 ausgelesen werden.
Führen
die Chips 12 im Stapel zur Datenübertragung eine Lastmodulation
durch, so wirkt diese nicht nur in Richtung des Ausgangs des Stapels
und das Empfangsgerät 48,
sondern auch an den Punkt der Einspeisung, also auf die Signalquelle 44 zurück.
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Dies
ist in der 6 illustriert, bei der ein Stapel
aus N = 120 kapazitiv gekoppelten Banknoten mit Chip durch die entsprechende
Ersatzschaltung simuliert wurde. In der dargestellten Situation
führt der
Chip der Banknote an der Position i = 80 im Stapel (i = 1 ... N)
eine Lastmodulation durch. Die Lastmodulation ist am Spannungs-Zeit-Verlauf 74 dieses Chips
deutlich zu erkennen. Auch am Ausgang des Stapels (Kurvenzug 76)
kann die Lastmodulation problemlos erfasst werden. Wie die beiden
ersten Kurvenzüge
zeigen, die den Spannungsverlauf an der Signalquelle 44 (Kurvenzug 70)
und an einem Chip im ersten Drittel des Stapels (Kurvenzug 72)
zeigen, kann das Modulationssignal selbst an der Signalquelle 44 noch
detektiert werden.
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Ein
solches Verhalten ist bei der Bearbeitung von Banknotenstapels ausdrücklich erwünscht, da
so auch eine Kommunikation zwischen den Chips 12 verschiedener
Banknoten (Interlink) erfolgen kann, was beispielsweise die Realisierung
effektiver Antikollisionsalgorithmen ermöglicht. So kann etwa durch bitweise
Arbitrierung des von den Chips 12 erzeugten seriellen Datenstroms
eine eindeutige Seriennummer innerhalb nur einer Iterationsschleife
an das Empfangsgerät 48 übertragen
werden.
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Es
hat sich jedoch herausgestellt, dass das Übertragungsverhalten eines
Lastmodulationssignals zur Signalquelle 44 stark von der
gewählten
Arbeits frequenz abhängig
ist. So konnte etwa bei einer anderen Arbeitsfrequenz, als in 6 gewählt, die Lastmodulation
des oben gezeigten Chips am Eingang nicht mehr detektiert werden.
-
Um
die Übertragung
des Lastmodulationssignals zur Signalquelle 44 zu optimieren
und damit die Interlink-Kommunikation zu ermöglichen, kann die Arbeitsfrequenz
nach der Erfindung vor der eigentlichen Bearbeitung des Banknotenstapels
wie folgt bestimmt werden.
-
Zunächst werden
mindestens zwei lokale Minima 66 der Dämpfung der Energieübertragung
ermittelt, wie oben in Zusammenhang mit der 5 beschrieben.
Bevorzugt wird dabei allerdings ein größerer Frequenzbereich als in
dem bei 5 beschriebenen Ausführungsbeispiel
abgesucht, um eine größere Anzahl
lokaler Minima 66 der Dämpfung
der Energieübertragung
zu ermitteln.
-
Das
Empfangsgerät 48 des
Schreib-/Lesegeräts 40 ist
für die
Durchführung
dieses Verfahrens mit einem Lastmodulator 56 ausgestattet,
der die Lastmodulation eines Chips 12 an letzter Position
im Stapel simuliert. Der Lastmodulator 56 am Ende des Stapels wird
nun mit einem Prüfsignal
einer Prüffrequenz
moduliert und die am Eingang des Stapels verbleibende Modulationsamplitude
des Prüfsignals wird
bei all den zuvor ermittelten Einzelfrequenzen der lokalen Minima 66 der
Dämpfung
der Energieübertragung
gemessen.
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Anschließend wird
diejenige Sendefrequenz mit lokal minimaler Dämpfung als Arbeitsfrequenz ausgewählt, bei
der die an der Signalquelle 44 noch messbare Modulation
durch das Prüfsignal
eine maximale Amplitude erreicht. Bei dieser Frequenz wird dann
gleichzeitig eine geringe Dämpfung
und eine große
Modulationsamplitude erzielt.
-
Alternativ
kann die Arbeitsfrequenz dadurch bestimmt werden, dass am Eingang
des Stapels – neben
dem Sendesignal mit Frequenz f1 ein zweites Signal mit einer zweiten
Frequenz f2, die ungleich f1 ist, eingespeist wird. Wird der Lastmodulator
56 am Ende des Stapels mit dem Prüfsignal f3 moduliert, so werden
am Eingang des Stapels auch beide Frequenzen f1 und f2 mit dem Prüfsignal
f3 moduliert. Die Frequenz f2 wird nun in einem größeren Bereich abgestimmt,
und dabei der Modulationsgrad am Eingang des Stapels am Signal f2
gemessen. Anschließend
wird für
f2 eine Frequenz gewählt,
bei der der Modulationsgrad einen maximalen Wert erreicht. Die Frequenz
f1 wird nach einem beliebigen der weiter oben beschriebenen Verfahren
eingestellt, d.h. unter Minimierung der Dämpfung und/oder Maximierung der
Modulationsamplitude. Zur Datenübertragung von
den Chips 12 zum Lesegerät 40 werden mindestens
das durch Lastmodulation im Stapel modulierte Signal f2, bevorzugt
jedoch die Signale f1 und f2 demoduliert. Der Kommunikationskanal
mit der Frequenz f1 wird für
die Downlink-Kommunikation
verwendet, d.h. für
die Übertragung
von Energie und/oder Daten vom Schreib-/Lesegerät zu einer jeweiligen Banknote.
Da bei der Frequenz f1 Energie übertragen
wird, wird, um bestmögliche
Energieübertragung
zu erzielen, die Frequenz auf einen Wert von f1 eingestellt, dass
die Dämpfung
des Signals mit der Frequenz f1 durch den Banknotenstapel minimal
ist. Der Kommunikationskanal mit der Frequenz f2 wird für die Uplink-Kommunikation
und/oder Interlink-Kommunikation verwendet, d.h. für die Übertragung
von Daten von einer Banknote zum Schreib-/Lesegerät oder zwischen
Banknoten. Damit die Daten bei der Frequenz f2 optimal übertragen werden,
wird die Frequenz f2 auf einen Wert von f2 eingestellt, dass die
Modulationsamplitude maximal ist.
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Wahlweise
werden für
den zweiten Kommunikationskanal, d.h. für die Übertragung von Daten Uplink
von einer Banknote zum Schreib-/Lesegerät oder Interlink zwischen Banknoten,
neben der Frequenz f2 weitere Frequenzen f4, f5, f6, f7 etc. verwendet.
Für einige
der weiteren Frequenzen f4, f5, f6, f7 etc. wird der Wert der Frequenz
analog eingestellt wie der Wert der Frequenz f2. Die Frequenz f2
und die weitere(n) Frequenzen) können
dabei wahlweise nacheinander oder gleichzeitig eingestellt werden. Für andere
der weiteren Frequenzen f4, f5, f6, f7 etc. wird die Frequenz, ganz
gegenteilig, nicht auf maximale Modulationsamplitude am Eingang
eingestellt, sondern z.B. auf minimale Modulationsamplitude am Eingang
eingestellt. Hierdurch wird sichergestellt, dass Banknoten im Innern
des Banknotenstapels, an deren Ort die Modulationsamplitude zufällig sehr
gering ist, wenn die Modulationsamplitude am Eingang oder Ausgang
maximal ist, dennoch eine Frequenz zur Verfügung haben, bei der sie erfolgreich
Daten nach außen,
z.B. zum Schreib/Lesegerät
und/oder zu anderen Banknoten, senden können. Auf diese Weise bietet
der für
die Uplink bzw. Interlink Kommunikation bereitgestellte zweite Kommunikationskanal mit
seiner Mehrzahl von Frequenzen f2, f4, f5, f6, f7 etc. sämtlichen
Banknoten des Banknotenstapels die Möglichkeit, Daten zu senden.
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Eine
Möglichkeit,
die Datenkommunikation zwischen den Banknotenchips eines Banknotenstapels
(Interlink) weiter zu verbessern, wird nunmehr mit Bezug auf 7 beschrieben.
Wie oben bereits erwählt,
ist es grundsätzlich wünschenswert,
wenn die einzelnen Chips in einem Banknotenstapel miteinander kommunizieren
können.
Insbesondere bei sehr großen
Stapeln, beispielsweise bei einem Banknotenstapel mit N = 1000 Banknoten,
ergibt sich jedoch das Problem, dass eine Lastmodulation, die von einem
Chip am Ende eines Stapels ausgeführt wird, am Anfang des Stapels
selbst bei geschickter Wahl der Arbeitsfrequenz nur noch mit einer
so kleinen Amplitude wirksam ist, dass die Chips am Anfang des Stapels
die Lastmodulation des Chips am Ende des Stapels nicht mehr detektieren
können.
Um diesem Problem zu begegnen, schlägt die Erfindung vor, das Schreib-/Lesegerät 40 aus 4 wie
in 7 gezeigt zu erweitern. Gleiche Elemente wie in 4 sind
dabei mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Die
Banknoten des Stapels sind mit Bezugszeichen 80-1, 80-2,... 80-(N-2), 80-(N-1), 80-N bezeichnet.
Ein Chip 12 einer an beliebiger Stelle im Innern des Stapels
angeordneten Banknote 82 führt in der dargestellten Situation
eine Lastmodulation aus. Um das Lastmodulationssignal 90 diese
Chips für alle
anderen Chips des Stapels detektierbar zu machen, wird das am Ende
des Stapels detektierte Lastmodulationssignal 92 auf den
Eingang des Stapels rückgekoppelt.
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Dazu
enthält
das Schreib-/Lesegerät
neben der Signalquelle 44 eine Modulationsschaltung 52 am
Anfang des Stapels und ein Empfangsgerät 48 am Ende des Stapels.
Das Empfangsgerät 48 liefert eine
Ausgangsspannung 92 proportional zu der durch den Stapel übertragenen
Energie. Dies bewirkt, dass eine Lastmodulation eines Banknotenchips 12 im
Stapel von dem Empfangsgerät 48 als eine
der Laständerung 90 proportionale,
modulierte Spannung 92 ausgegeben wird.
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Die
modulierte Ausgangsspannung 92 des Empfangsgeräts 48 wird
einer Signalformungsschaltung 84 zugeführt, welche aus den Spannungsänderungen
des Ausgangssignals 92 Pulse mit einer definierten Pulsdauer
erzeugt (Bezugszeichen 94). Diese Pulse werden dabei mit
einer geringfügig
größeren Pulsdauer
erzeugt, als die für
den Lastmodulator einer Banknote 82 definierte Zeitdauer
des Einschaltens des Lastwiderstandes. Das so geformte Signal 94 wird
zur Ansteuerung des Modulators 52 verwendet, welcher für die Zeitdauer
eines Pulses die Ausgangsspannung der Signalquelle 44 so
verändert,
im Ausführungsbeispiel
abschwächt,
dass das daraus resultierende Signal 96 von allen Chips
im Stapel – vor
allem auch von den Chips am Anfang des Stapels – als Lastmodulationssignal
eines einzelnen Banknotenchips interpretiert wird.
-
Es
versteht sich, dass die Zeitdauer einer Laständerung größer als die Laufzeit eines
Signals durch den Stapel gewählt
ist. Ebenso ist es selbstverständlich,
dass die zeitliche Anordnung und Abfolge der übertragenen Last- und Spannungsänderungen eine
Folge von zu übertragenden
Daten repräsentiert.
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Das
unter Bezugnahme auf 7 beschriebene Verfahren ist
besonders für
Banknoten mit zwei Kommunikationskanälen bei unterschiedlichen Frequenzen
f1, f2 geeignet und/oder in Kombination mit dem Verfahren zum Bearbeiten
von Banknoten, bei dem zwei unterschiedliche Sendefrequenzen f1,
f2 für
zwei unterschiedliche Kommunikationskanäle verwendet werden. In diesem
Fall gibt die Signalquelle 44 zwei Signale mit unterschiedlichen
Frequenzen f1, f2 aus, die beide bei Empfangsgerät empfangen werden. Die modulierte
Ausgangsspannung 92b mit Frequenz f2 des Empfangsgeräts 48 wird
einer Signalformungsschaltung 84 zugeführt, welche aus den Spannungsänderungen
des Ausgangssignals 92 Pulse mit einer definierten Pulsdauer
erzeugt (Bezugszeichen 94). Diese Pulse werden dabei mit
einer geringfügig
größeren Pulsdauer
erzeugt, als die für den
Lastmodulator einer Banknote 82 definierte Zeitdauer des
Einschaltens des Lastwiderstandes. Das so geformte Signal 94 wird
zur Ansteuerung des Modulators 52 verwendet, welcher für die Zeitdauer
eines Pulses die Ausgangsspannung mit der Frequenz f1 der Signalquelle
so verändert,
im Ausführungsbeispiel
abschwächt,
dass das daraus resultierende Signal 96 von allen Chips
im Stapel – vor
allem auch von den Chips am Anfang des Stapels – als Lastmodulationssignal
eines einzelnen Banknotenchips interpretiert wird.
-
8 zeigt zwei Ausführungsbeispiele für Banknoten
mit Chip 12, die ein induktives Kompensationselement mit
Induktivität
Lp aufweisen, wie es oben mit Bezug auf 3 beschrieben
wurde. Dabei zeigt 8(a) eine Gestaltung
einer Banknote für den
Bereich niedriger Arbeitsfrequenzen < 50 MHz, und 8(b) eine
Gestaltung für
den Bereich höherer
Arbeitsfrequenzen, hier für
868 MHz und 2,45 GHz. Die Kompensationselemente der 8 werden nun
mit weiterem Bezug auf die 9(a) bis
(d) näher
erläutert.
-
Die
Ausgestaltung der 8(a) und 9(a) sieht einen Streifen 100 oder
einen Patch mit einer metallischen Beschichtung vor, der auf die
Banknote aufgebracht wird. Die metallische Beschichtung des Streifens 100 ist
dabei so strukturiert (Bezugszeichen 102), dass eine Induktivität des gewünschten
Wertes Lp gebildet wird. Die Verwendung
eines solchen metallisch beschichteten Streifens bietet mehrere
Vorteile. Zum einen bietet der Streifen eine komfortable Möglichkeit,
die flächigen
Elektroden 104 zu kontaktieren.
-
Sind
diese nämlich
mit einer leitfähigen Druckfarbe
aufgedruckt, so können
sie mit herkömmlichen
Verfahren wie Bonden, Löten
oder Flip-Chip-Montage
nicht einfach kontaktiert werden. Dagegen kann der Streifen 100 so
auf dem Banknotensubstrat 14 aufgebracht werden, dass zwischen den
zuvor aufgedruckten Elektroden 104 und dem Streifen eine
elektrische Verbindung entsteht. Alternativ können die Elektroden 104 auch
nach dem Aufbringen des Streifens 100 auf das Substrat
aufgedruckt werden.
-
Obwohl
in der Figur nicht ausdrücklich
gezeigt, ist die metallische Beschichtung des Streifens 100 an
der Einbauposition des Chips 12 unterbrochen, so dass eine
Anschlussstelle des Chips 12 mit einem ersten Beschichtungssegment
und eine zweite Anschlussstelle des Chips 12 mit einem
zweiten Beschichtungssegment elektrisch verbunden ist.
-
Eine
weitere bevorzugte Realisierung eines induktiven Kompensationselements
besteht darin, eine Spule 106 durch einen galvanischen
Abscheideprozess auf dem Chip 12 aufzubringen, siehe 9(b). Geeignete Verfahren zu Herstellung
einer solchen „coil
on chip" sind bekannt.
Beispielsweise wird die Spule als planare Spiralanordnung unmittelbar
auf dem Isolator eines Siliziumchips platziert und durch Öffnungen
in der Isolatorschicht mit der darunter liegenden Schaltung elektrisch
verbunden. Um die mechanische Belastbarkeit des gesamten Bauteils
zu gewährleisten,
wird beispielsweise eine Abschlusspassivierung auf Polyamidbasis
durchgeführt.
-
Während bei
Arbeitsfrequenzen im Frequenzbereich bis zu ca. 100 MHz bevorzugt
die „coil on
chip"-Strukturen
oder Strukturen auf einem metallisierten Streifen oder Patch eingesetzt
werden, können
bei Arbeitsfrequenzen in höheren
Frequenzbereichen, z. B. bei 868 MHz oder 2,45 GHz zwei weitere
Möglichkeiten
zur Realisierung eines induktiven Kompensationselements verwendet
werden.
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Eine
Möglichkeit
besteht darin, wie in 8(b) und 9(c) gezeigt, eine Spule 108 auf dem
Halbleitermaterial 110 (beispielsweise Silizium, a-Si,
p-Si, organische Halbleiter) selbst zu realisieren. Derartige, als
MEMS (microelectro-mechanical components and systems) bezeichnete
Bauteile sind an sich bekannt und werden in der Kommunikationstechnik,
z. B. bei Satellitenempfängern
oder auch in UMTS-Mobiltelefonen eingesetzt.
-
Vor
allem im Frequenzbereich oberhalb von 500 MHz kann die zur Kompensation
benötigte
Induktivität
Lp sehr kleine Werte annehmen. Aus der Konstruktion
von Funkgeräten
für diese
Frequenzbereiche ist bekannt, dass bereits einfache Leiterschleifen
eine Induktivität
von einigen zehn nH aufweisen. Nach einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung, wie sie in 8(b) und 9(d) gezeigt ist, ist daher vorgesehen,
zugleich mit den flächigen
Elektroden 112 eine Leiterschleife 114 aus einem
leitfähigen
Material, z. B. einer leitfähigen
Druckfarbe, auf das Banknotensubstrat aufzubringen. Ein zusätzlicher
Vorteil ergibt sich daraus, dass diese Leiterschleife für Spannungen
mit niedriger Frequenz, insbesondere für Gleichspannung, einen wirkungsvollen
Kurzschluss darstellt und so den Chip 12 an dessen Eingängen wirkungsvoll
vor statischer Elektrizität
(Entladungsfunken) schützt.
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Es
versteht sich, dass eine Banknote auch mit mehreren induktiven Kompensationselementen ausgestattet
sein kann, um einen Betrieb bei verschiedenen Arbeitsfrequenzen
zu erlauben. Beispielsweise enthält
die in 8(b) ge zeigte Banknote sowohl
eine direkt auf dem Halbleitermaterial angeordnete Spule 108 für Kommunikation
bei 868 MHz, als auch eine halbe Leiterschleife 114 für die Kommunikation
bei 2,45 GHz.
-
Ein
weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nun mit Bezug auf die 10 bis 12 erläutert. Bei
den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen
wurde davon ausgegangen, dass die Chips 12 der Banknoten über eine
galvanische Kontaktierung, beispielsweise mittels Flip-Chip-Montage,
mit den großflächigen kapazitiven
Koppelflächen
verbunden sind. Alternativ dazu kann die elektrische Ankoppelung
des Chips an die kapazitiven Koppelflächen auch kontaktlos erfolgen. 10 zeigt in (a) eine Teilansicht einer
Banknote 10 mit einem Chip 12, der induktiv an
die großflächigen kapazitiven Koppelflächen 120 angekoppelt
ist. Dazu sind die Koppelflächen 120 mit
einer Koppelspule 122 mit Induktivität L1 elektrisch verbunden.
Die Koppelspule 122 kann beispielsweise drucktechnisch
im selben Arbeitsgang wie die Koppelflächen 120 aufgebracht werden
und besteht, abhängig
von der gewünschten Arbeitsfrequenz
aus mindestens einer halben Windung, wie beispielsweise in 9 gezeigt. In der Regel kommt allerdings
eine Spule mit einer oder mehreren Spulenwindungen zum Einsatz,
wie in 10(b) dargestellt.
-
Der
Chip 12 ist mit einer zweiten, galvanisch auf dem Chip
abgeschiedenen Koppelspule 124 mit Induktivität L2 („coil on
chip", CoC) versehen.
Der Chip 12 mit der zweiten Koppelspule 124 wird
dabei so auf das Banknotensubstrat aufgebracht, dass die zweite
Koppelspule 124 auf bzw. innerhalb der ersten Koppelspule 122 zu
liegen kommt. Eine besonders gute Ankopplung wird erreicht, wenn
sich die zweite Koppelspule 124 und die erste Kop pelspule 122 auf einer
gemeinsamen Mittelachse befinden. Bevorzugt werden die geometrischen
Abmessungen der Koppelspule 122 so gewählt, dass sie mit den geometrischen
Abmessungen der zweiten Koppelspule 124 identisch sind,
um so eine möglichst
gute magnetische Kopplung zwischen den beiden Spulen zu erreichen.
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11 zeigt
ein Prinzipschaltbild für
den induktiv angekoppelten Chip der Banknote von 10. Der
Chip 12 ist über
die beiden Koppelspule 124 und 122 induktiv an
die kapazitiven Koppelflächen 120 angekoppelt.
Ebenfalls eingezeichnet ist die Kapazität Cp1, die zwischen den Koppelflächen 120 konstruktionsbedingt
als parasitäre
Kapazität
auftritt. Da die parasitäre
Kapazität
nicht beseitigt werden kann, wird sie nach der Erfindung durch das
Parallelschalten weiterer Kapazitäten, beispielsweise unter Verwendung
eines metallisierten Streifens oder Patches, bei Bedarf gezielt
vergrößert, um
mit einem angepassten Gesamtkapazitätswert das elektrische Übertragungsverhalten
im Stapel zu optimieren.
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Ein
Ersatzschaltbild für
einen Stapel aus N kapazitiv gekoppelten Banknoten 10 mit
induktiv angekoppeltem Chip 12 ist in der 12 gezeigt.
Eine mathematische Analyse der gezeigten Ersatzschaltung zeigt ein
sehr gutes Übertragungsverhalten
bezüglich
der Energieübertragung
im Frequenzbereich um 100 MHz. Im Bereich der Resonanzfrequenz der zweiten
Koppelspulen 124 der Chips, die außerhalb des Stapels zu 13,56
MHz gemessen wird, ist dagegen keine Energieübertragung im Stapel möglich. Diese
Situation ist in der 13 dargestellt, die die Dämpfung eines
Stapels mit N = 30 (Kurve 130), N = 100 (Kurve 132)
und N = 200 (Kurve 134) als Funktion der Frequenz von 1
MHz bis zu 1 GHz zeigt.
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Es
ist daher zweckmäßig, zur
Kommunikation mit dem Stapel eine Arbeitsfrequenz einzusetzen, die
sich von der Resonanzfrequenz der Koppelspulen (hier 13,56 MHz)
unterscheidet. Beispielsweise ist im Ausführungsbeispiel die im Stapel
verwendete Arbeitsfrequenz um den Faktor 10 größer als die Resonanzfrequenz
der CoC gewählt.
Es verseht sich, dass für
diese Frequenzen ausgelegte Transponderchips eingesetzt werden.