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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Wert- und/oder Sicherheitsdokument
mit einem vorzugsweise blattförmigen Körper und
einer in und/oder auf dem Körper angeordneten elektrischen
Schaltung sowie mindestens zwei in und/oder auf dem Körper
angeordneten mit der Schaltung elektrisch verbundenen Verbindungselementen.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Verifikation eines
Stapels derartiger Wert- und/oder Sicherheitsdokumente.
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Es
ist bereits bekannt, Körper von Wert- und/oder Sicherheitsdokumenten
wie Banknoten, Chipkarten, Personalausweise, Pässe, Tickets,
Schecks etc. mit elektrischen Schaltungen zu versehen, welche beispielsweise
in der Form von Mikrochips in den Körper dieser Wert- und/oder
Sicherheitsdokumente eingebracht sind. Hierbei kann der Körper
eines Wert- und/oder Sicherheitsdokuments einstückig oder
als Schichtstruktur ausgebildet sein. Als Verbindungselemente z.
B. zur Eingabe einer elektrischen Spannung oder von Informationen dienen
elektrisch leitende Kontaktflächen, welche auf der Oberfläche
des jeweiligen Wert- und/oder Sicherheitsdokuments angeordnet sind.
Die Kontaktflächen sind mit der elektrischen Schaltung
verbunden.
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Aus
der Druckschrift
DE 102 14 369 ist
ein Wert- und/oder Sicherheitsdokument bekannt, auf dem eine gedruckte
elektrische Schaltung vorgesehen ist. Als Teil der elektrischen
Schaltung ist ein Seebeck- oder Peltier-Element vorgesehen, das
dazu dient, ein einzelnes Wert- und/oder Sicherheitsdokument zu
verifizieren. Beispielsweise wird die von dem Seebeck-Element erzeugte
elektrische Energie dazu verwendet, eine ebenfalls zur elektrischen
Schaltung gehörende Ausgabe- oder Sendeeinheit, beispielsweise
in Form einer organischen Leuchtdiode, zu versorgen. Das auf dem
Peltier-Effekt beruhende Element wird dafür verwendet,
z. B. in einer ebenfalls auf dem Sicherheitsdokument angeordneten
thermochromen Farbe einen Farbumschlag aufgrund der von dem Peltier-Element
generierten Temperaturdifferenz zu erzeugen. Mittels einer Überwachung
des Farbumschlags bzw. des Leuchtens der organischen Leuchtdiode
kann festgestellt werden, ob das jeweilige Wert- und/oder Sicherheitsdokument
echt oder gefälscht ist. Die Verifikation des Wert- und/oder
Sicherheitsdokuments erfolgt bei dem bekannten Aufbau von Wert-
und/oder Sicherheitsdokumenten einzeln, d. h. für jedes
Wert- und/oder Sicherheitsdokument separat.
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Insbesondere
bei der Verifikation von Banknoten besteht demgegenüber
der Wunsch, dass eine Vielzahl von Banknoten gleichzeitig verifiziert
werden soll, da eine Einzel-Verifikation der Banknoten bei der großen
Menge an tagtäglich getesteten Banknoten sehr aufwendig
und kostenintensiv ist. Die bisher auf oder in den Wert- und/oder
Sicherheitsdokumenten vorgesehenen elektrischen Schaltungen sind
für eine integrale Verifikation einer Vielzahl von Banknoten
nicht geeignet.
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Bei
der Herstellung und Verarbeitung von Wert- und/oder Sicherheitsdokumenten
müssen diese bei jedem Transport bzw. bei jeder Übergabe
gezählt werden. Hierbei ist insbesondere wichtig, eine
große Anzahl exakt zu kennen, zum Beispiel eine Anzahl
von 99, 100 und 101 Dokumenten zu unterscheiden, wenn 100 Dokumente übergeben
werden sollen. Demnach besteht außerdem der Wunsch, das
Zählen einer Vielzahl von Banknoten zu vereinfachen.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Wert-
und/oder Sicherheitsdokument zu schaffen, das die Verifikation und/oder
Zählung einer Vielzahl von Wert- und/oder Sicherheitsdokumenten gleichzeitig
erlaubt. Entsprechend besteht die Aufgabe außerdem darin,
ein Verfahren zur Verifikation einer Vielzahl von Wert- und/oder
Sicherheitsdokumenten anzugeben.
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Die
obige Aufgabe wird gelöst durch ein Wert- und/oder Sicherheitsdokument,
bei dem die Verbindungselemente derart vorgesehen sind, dass bei
einer Stapelanordnung einer Vielzahl von Wert- und/oder Sicherheitsdokumenten übereinander
die Verbindungselemente benachbarter Wert- und/oder Sicherheitsdokumente
miteinander elektrisch verbunden werden, und bei dem die Schaltung
als Logikschaltung derart ausgebildet ist, dass eine Verifikation
der in der Stapelanordnung enthaltenen Wert- und/oder Sicherheitsdokumenten
ermöglicht wird.
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Hierbei
erfolgt die Verifikation der in der Stapelanordnung enthaltenen
Wert- und/oder Sicherheitsdokumente vorzugsweise derart, dass auf
der Oberseite und/oder Unterseite der Stapelanordnung eine Eingabe-Information
oder eine Vielzahl von Eingabe-Informationen eingegeben wird, welche
durch jede Logikschaltung jedes einzelnen Wert- und/oder Sicherheitsdokuments
vorzugsweise nacheinander verarbeitet wird. Die verarbeitete, vorzugsweise
an der jeweils anderen Seite der Stapelanordnung empfangene Information
wird dann zur Verifikation des Wert- und/oder Sicherheitsdokumenten-Stapels
herangezogen.
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Mittels
der als Logikschaltung ausgebildeten elektrischen Schaltung ist
es möglich, eine eingegebene Information in jedem Wert-
und/oder Sicherheitsdokuments des Stapels so zu verändern,
dass aufgrund der verarbeiteten, empfangenen Information eine Aussage
darüber getroffen werden kann, ob sich in dem Stapel mindestens
ein gefälschtes Wert- und/oder Sicherheitsdokument befindet.
Bei bestimmten, unten erläuterten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ist sogar eine Aussage über
die Anzahl der gefälschten Wert- und/oder Sicherheitsdokumente
im Stapel möglich. Da eine Fälschung im Vergleich
mit der Anzahl der getesteten Wert- und/oder Sicherheitsdokumente
selten auftritt, ist durch das erfindungsgemäße
Wert- und/oder Sicherheitsdokument ein sehr effektives Testverfahren
möglich. Eine Verifikation der einzelnen Wert- und/oder Sicherheitsdokumente
wird nämlich nur dann durchgeführt, wenn in einem
Wert- und/oder Sicherheitsdokumenten-Stapel eine Fälschung
erkannt wurde. Hierdurch kann die Zeit zur Verifikation von Wert-
und/oder Sicherheitsdokumenten und somit auch die damit verbundenen
Kosten erheblich reduziert werden.
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Mittels
der als Logikschaltung ausgebildeten elektrischen Schaltung ist
es ferner möglich, einen Dokumentenstapel zu zählen,
insbesondere einen vorgegebenen Dokumentenstapel auf Vollständigkeit
zu prüfen. Es kann beispielsweise sehr schnell zwischen
einer Anzahl von 99, 100 und 101 Dokumenten unterschieden werden.
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Zur
Verifikation werden die Verbindungselemente benachbarter Wert- und/oder
Sicherheitsdokumente eines Stapels auf einfache Weise direkt miteinander
elektrisch verbunden, so dass die Verbindungselemente in diesem
bevorzugten Ausführungsbeispiels auf einander gegenüber
liegenden Seiten des Körpers des Wert- und/oder Sicherheitsdokuments
angeordnet und als elektrisch leitende, vorzugsweise metallisierte,
Kontaktflächen ausgebildet sind.
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Es
ist bevorzugt, dass mindestens ein Verbindungselement zumindest
als Teil eines Hologramms und/oder eines Sicherheitsfadens ausgebildet
ist. Insbesondere die Ausführung mindestens eines Verbindungselements
als metallisierter Sicherheitsfaden und/oder metallisiertes Hologramm-Patch
ist denkbar. Hierdurch wird eine kostengünstige Kombination
von sogenannten Public-Feature-Sicherheitsmerkmalen wie Sicherheitsfaden
und Hologramm, und Verifikationsmitteln wie Logikschaltung mit Verbindungselementen
möglich.
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Weiterhin
ist es von Vorteil, wenn ein auf dem Wert- und/oder Sicherheitsdokument
angeordnetes Motiv z. B. in Form eines Bildes und/oder einer Beschriftung
die Wahrnehmung der Verbindungselemente erschwert. Ein solches Motiv
kann sowohl durch den Sicherheitsfaden und/oder das Hologramm ausgebildet und/oder
auch durch andere Mittel, z. B. einen Aufdruck, realisiert sein.
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Eine
besonders einfache Logikschaltung lässt sich dadurch realisieren,
dass diese mindestens ein NOT- oder mindestens ein XOR-Gatter aufweist.
Gleiches gilt für eine erfindungsgemäße
Logikschaltung, welche mindestens eine Durchkontaktierung vorsieht.
Auch die Durchkontaktierung kann hierbei vorzugsweise mindestens
als Teil eines Sicherheitsfadens und/oder Hologramm-Patches ausbildet
sein.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel ist die Logikschaltung
derart ausgebildet, dass sie zur Verifikation des Wert- und/oder
Sicherheitsdokuments eine digitale Information verarbeitet. Hierbei
wird diese digitale Information beispielsweise auf der Oberseite
des Stapels der Wert- und/oder Sicherheitsdokumente eingegeben und
die von den einzelnen Mitgliedern des Stapels verarbeitete digitale
Information auf der Unterseite des Stapels ausgegeben und hinsichtlich
der Echtheit der in dem Stapel enthaltenen Wert- und/oder Sicherheitsdokumente
untersucht.
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Zur
Verifikation mittels einer Information bestehend aus n Bit (n ist
eine ganze Zahl und ≥ 1) für Bündel von
vorzugsweise maximal 2n Wert- und/oder Sicherheitsdokumenten
weist der Körper des Wert- und/oder Sicherheitsdokuments
in vorteilhafter Weise (n + 2) × 2 Verbindungselemente,
wenigstens 2 Durchkontaktierungen sowie 1 NOT-Gatter, (n – 1)
XOR-Gatter und (n – 2) AND-Gatter auf (für alle
n > 2). Die Anzahl
der Durchkontaktierungen beträgt mindestens n + 2, sofern
die Logikschaltung sich auf der Ober- oder Unterseite des Körpers
des Wert- und/oder Sicherheitsdokuments befindet. Befindet sich
die Logikschaltung in einer Innenlage des Wert- und/oder Sicherheitsdokuments,
so werden 2 Durchkontaktierungen von der Ober- zur Unterseite sowie
n Durchkontaktierungen von der Oberseite zur Ebene der Logikschaltung
und n Durchkontaktierungen von der Ebene der Logikschaltung zur
Unterseite benötigt.
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Falls über
die Größe des Bündels von Wert- und/oder
Sicherheitsdokumenten durch eine Abschätzung die ungefähre
Anzahl der Dokumente bekannt ist, zum Beispiel auf ±10%
der Anzahl, so kann die Bestimmung der genauen Anzahl bzw. die Verifikation
der Echtheit der Dokumente mit vergleichsweise wenigen Bauelementen
erfolgen. In diesem Fall können zum Beispiel mit n Bit
2n+3 Wert- und/oder Sicherheitsdokumente
gezählt und verifiziert werden. Hat ein Bündel
zum Beispiel etwa 75 ± 10%, also 68 bis 82 Sicherheitsdokumente (entsprechend
einer 7 bit Information für die Gesamtzahl), so kann mit
einer Information von 4 bit die genaue Anzahl exakt bestimmt werden,
da alle möglichen Zustände zwischen 68 und 82
mit 4 bit = 16 Möglichkeiten unterschieden werden können.
Eine Abschätzung der Anzahl der Sicherheitsdokumente kann
zum Beispiel über die Dicke des Dokumentenbündels
erfolgen.
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Vorzugsweise
ist die Logikschaltung derart ausgebildet, dass sie eine Inkrementierung,
d. h. eine stufenweise Erhöhung oder Verringerung um einen
bestimmten, vorgegebenen Wert, z. B. eine Erhöhung um den Wert
1, einer eingegebenen digitalen Information oder eine Invertierung
der Information bewirkt. Unter Invertierung wird ein Vorgang verstanden,
der eine Umkehr der Information vorsieht. Die Invertierung wird
dabei vorzugsweise bitweise vorgenommen, d. h. aus 0 wird 1 und
aus 1 wird 0 für jedes einzelne Bit des eingegebenen Signals.
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Besonders
einfach lässt sich ein Wert- und/oder Sicherheitsdokument
nach der vorliegenden Erfindung herstellen, wenn die Logikschaltung
und/oder die Verbindungselemente mittels eines Druckverfahrens hergestellt
sind.
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Die
obige Aufgabe wird außerdem durch ein Verfahren gelöst,
bei dem zunächst der Stapel ausgehend von der Ober- und/oder
Unterseite des Stapels mit einem sich mindestens über einen
Teil der Oberfläche der jeweiligen Seite erstreckenden
mechanischen Druck beaufschlagt wird und anschließend auf
der Ober- und/oder Unterseite des Stapels eine digitale Eingabe-Information
mit einer Anzahl von n Bits (n ist eine ganze Zahl und ≥ 1)
eingegeben und auf der jeweils anderen Seite des Stapels die ausgegebene
Ausgabe-Information empfangen und hinsichtlich der Verifizierung
der in dem Stapel enthaltenen Wert- und/oder Sicherheitsdokumente
ausgewertet wird. Hierbei werden die Seiten des Stapels als Ober-
bzw. Unterseite bezeichnet, welche sich im Wesentlichen senkrecht
zu der Richtung erstrecken, in die die Wert- und/oder Sicherheitsdokumente
in dem Stapel übereinander gelegt werden. Demzufolge liegen
Ober- und Unterseite des Stapels einander gegenüber.
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Der
auf die Ober- und/oder Unterseite des Stapels aufgebrachte Druck
bewirkt, dass die nebeneinander liegenden Verbindungselemente benachbarter
Wert- und/oder Sicherheitsdokumente des Stapels sich berühren
und so elektrisch miteinander verbunden werden. Anschließend
kann eine digitale Eingabe-Information z. B. auf der Oberseite des
Stapels eingegeben werden. Alternativ zu einem berührenden
Kontakt der Verbindungselemente kann die Information zu dem Stapel,
von dem Stapel und zwischen den einzelnen Wert- und/oder Sicherheitsdokumenten
auch berührungslos übertragen werden (RFID). Dies
erfordert jedoch eine Umwandlung der Information von Wechselstrom
in Gleichstrom (DC), da lediglich eine logische Verarbeitung von
Gleichstrom-Signalen erfolgt.
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Die
Eingabe-Information wird somit durch jede einzelne Logikschaltung
der Wert- und/oder Sicherheitsdokumente verarbeitet, d. h. in der
Regel verändert, und schließlich in diesem Beispiel
auf der Unterseite des Stapels wieder ausgegeben. Das ausgegebene
Signal (Ausgabe-Information) kann nun dahingehend überprüft
werden, dass es den richtigen Wert hat, d. h. ob die Wert- und/oder
Sicherheitsdokumente des Stapels sämtlich echt sind. Bei
der Verifikation des Stapels wird vorausgesetzt, dass die Anzahl
der Wert- und/oder Sicherheitsdokumente in dem Stapel einer bestimmten,
fest vorgegebenen Zahl entspricht. Schon bei einem einzigen gefälschten
Wert- und/oder Sicherheitsdokument wird die eingegebene Information
nicht richtig verarbeitet, so dass ein falscher Wert auf der Unterseite
des Stapels ausgegeben wird. Bei Erkennung eines derartigen Stapels
von Wert- und/oder Sicherheitsdokumenten kann dieser anschließend
hinsichtlich der Echtheit einzeln, d. h. jedes Wert- und/oder Sicherheitsdokument
separat, auf seine Echtheit hin überprüft werden.
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In
einem weiteren Ausführungsbeispiel wird nach der ersten
Eingabe-Information mindestens eine zweite digitale Eingabe-Information
eingegeben, welche sich von der ersten Eingabe-Information in ihrem
Wert unterscheidet, und die entsprechende zweite Ausgabe-Information
empfangen und zusätzlich hinsichtlich der Verifizierung
der in dem Stapel enthaltenen Wert- und/oder Sicherheitsdokumente
ausgewertet. Dies bedeutet, dass die digitale Eingabeinformation
während der Verifikation variiert und die sich entsprechend
ergebende Variation der Ausgabe-Information empfangen und hinsichtlich
der Verifizierung der in dem Stapel enthaltenen Wert- und/oder Sicherheitsdokumente
ausgewertet wird.
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Ist
die Logikschaltung auf eine einfache Kontaktierung beschränkt,
kann die Verifikation nur über das Vorhandensein eines
Signals bzw. des Widerstandes des Stapels von Wert- und/der Sicherheitsdokumenten erfolgen.
Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die insbesondere
durch Verschmutzung variablen Übergangswiderstände
zwischen den Wert- und/der Sicherheitsdokumenten eine genaue Messung
nicht erlauben, sodass eine genaue Bestimmung der Anzahl der Dokumente
nicht möglich ist. Des Weiteren stellt ein derartiges Merkmal
nur einen geringen Schutz gegen Fälschung und Verfälschung
dar.
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In
einer weiteren Ausführungsform ist der Wert der Inkrementierung
der Logik des Wert- und/der Sicherheitsdokumentes von dessen Nomimalwert
abhängig. Zum Beispiel inkrementiert eine Banknote mit
dem Nominalwert 5 (z. B. der Währung EURO) die Information
um 1, eine Banknote mit dem Nominalwert 50 um 10 und eine Banknote
mit dem Nominalwert 500 um 100. Auf diese Weise kann nicht nur die
Anzahl der Wert- und/der Sicherheitsdokumente sondern auch der Wert
des Stapels von Wert- und/der Sicherheitsdokumenten bestimmt werden.
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Weitere
Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten ergeben
sich auch aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
eines erfindungsgemäßen Wert- und/oder Sicherheitsdokuments.
Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand
der vorliegenden Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung
in den einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es
zeigen schematisch:
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1 einen
Querschnitt eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Wert- und/oder Sicherheitsdokuments,
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2 einen
Querschnitt eines Stapels von Wert- und/oder Sicherheitsdokumenten
gemäß 1,
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3 einen
Querschnitt eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Wert- und/oder Sicherheitsdokuments,
-
4 einen
Querschnitt eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen
Wert- und/oder Sicherheitsdokuments,
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5 ein
Beispiel für den Aufbau eines XOR-Gatters und
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6 ein
Diagramm, welches die Anzahl der Kontaktflächen, Transistoren
bzw. unterscheidbaren Zustände bei Verwendung eines Verifikationssignals
mit einer Anzahl von auf der x-Achse aufgetragenen Bits darstellt.
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Das
in 1 dargestellte Wert- und/oder Sicherheitsdokument,
das beispielsweise als Banknote ausgebildet ist, weist einen Körper 2 auf,
der aus einem Kunststoff- und/oder Papiermaterial bestehen kann.
Um die angegebene Logikschaltung realisieren zu können,
ist der Körper 2 vorzugsweise als Schichtstruktur
ausgebildet. An der Oberseite 21 und der Unterseite 22 des
blattförmigen Körpers 2 sind jeweils
drei Kontaktflächen 31, 32, 33, 41, 42, 43 derart
angeordnet, dass diese freiliegen. Die Kontaktflächen 31, 32, 33, 41, 42, 43 sind
jeweils als metallisierte Kontaktflächen ausgebildet. Die
Kontaktflächen 31 und 41 sowie 33 und 43 sind jeweils über
eine Durchkontaktierung 4 bzw. 5 miteinander verbunden.
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Zwischen
den Kontaktflächen 32, 42 ist eine als
NOT-Gatter 7 ausgebildete Logikschaltung vorgesehen (mit
Strich-Punkt-Linie gekennzeichnet). Diese verarbeitet ein beispielsweise
auf der Oberseite 21 unter Verwendung der Kontaktfläche 32 eingegebenes
Signal (Information) S1. Die Logikschaltung 7 setzt sich
aus einem Widerstand 8 und einem Transistor 9 zusammen,
wobei der Eingang des Widerstands 8 mit der Kontaktfläche 31 sowie
der Kontaktfläche 41 und der Ausgang des Widerstands 8 mit
der Kontaktfläche 42 verbunden ist. Das GATE des
Transistors 9 ist mit der Kontaktfläche 32 verbunden.
Die Kontaktflächen 33 und 43 liegen am
SOURCE-Anschluss des Transistors 9, während der
Ausgang des Widerstands 8 und die Kontaktfläche 42 mit
dem DRAIN-Anschluss des Transistors 9 verbunden sind.
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Die
Logikschaltung 7 kann auf der Oberseite, der Unterseite
und/oder einer oder mehreren Innenlagen des Dokuments 2 angeordnet
sein. Die einzelnen Bauteile der Logikschaltung 7 sind
vorzugsweise in einer Ebene des Dokuments senkrecht zur Zeichenebene
angeordnet.
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Die
in 1 angegebene Logikschaltung, welche als NOT-Gatter 7 ausgeführt
ist, bewirkt, dass eine digitale Eingabe-Information S1 mit dem
Wert 1 (High-Signal), die über die Kontaktfläche 32 eingegeben
wird, zu einer digitalen 0 (Low-Signal) verarbeitet wird, welche
an der Kontaktfläche 42 ausgegeben wird, und umgekehrt.
Dies bedeutet auch, dass das eingegebene digitale Signal durch die
Logikschaltung 7 um den Wert 1 inkrementiert (bei einem
digitalen Signal, das lediglich aus einer Stelle besteht) bzw. invertiert
wird.
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Beim Übereinanderlegen
einer Vielzahl derartiger Banknoten (siehe 2) werden
die Kontaktflächen 31 und 41 benachbarter
Banknoten miteinander und über die Kontaktfläche 31 der
am weitesten oben liegenden Banknote mit dem Plus-Pol der Spannungsquelle
verbunden. Die ebenfalls miteinander verbundenen Kontaktflächen 33, 43 werden
mit der Masse (Minus-Pol) der Spannungsquelle verbunden. Die bei
benachbarten Banknoten übereinander liegenden, sich berührenden
und elektrisch miteinander verbundenen Kontaktflächen 32, 42 bewirken,
dass die von der einen, im vorliegenden Beispiel weiter oben liegenden
Banknote ausgegebene Information an die nächste, im Beispiel
darunter liegenden Banknote weitergegeben wird.
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Entsprechend
wird, wie in 2 dargestellt, beim Übereinanderlegen
von sechs Banknoten ein an der mittleren Kontaktfläche 32 auf
der Oberseite des Stapels eingegebenes digitales High-Signal (Wert
1) von der Logikschaltung der am weitesten oben liegenden Banknote
zu einer digitalen 0, von der zweiten Banknote wieder zu einer digitalen
1 usw. und schließlich durch die Logikschaltung der am
weitesten unten angeordneten Banknote zu einer digitalen 1 verarbeitet,
welche an der Unterseite über die Kontaktfläche 42 als
Ausgabe-Signal S7 (Ausgangssignal) ausgegeben wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Verifikation wird
zudem das an der mittleren Kontaktfläche 32 auf
der Oberseite des Stapels eingegebene digitale High-Signal (Wert
1) auf ein Low-Signal (Wert 0) umgeschaltet und die Veränderung
des Ausgangssignals S7 an der Kontaktfläche 42 beobachtet.
Auf diese Weise kann das aktive Schaltverhalten des Dokumentenstapels
verifiziert werden.
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Ist
nun eine der sechs Banknoten gefälscht, so würde
an der Kontaktfläche 42 auf der Unterseite des Banknoten-Stapels
entweder gar kein Signal oder jedenfalls keine digitale 1 (High-Signal)
ausgegeben werden, da bei der gefälschten Banknote mit
großer Wahrscheinlichkeit keine Invertierung des eingegebenen
Signals erfolgt. Demzufolge würde das Vorhandensein einer
gefälschten Banknote im Stapel erkannt werden. In diesem
Fall würde im Anschluss an die beschriebene Stapel-Verifikation
jede einzelne Banknote des Stapels hinsichtlich ihrer Echtheit geprüft
werden. Hierdurch wird dann ermittelt, welche Banknote des Stapels
gefälscht ist.
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In
dem in 3 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Wert- und/oder Sicherheitsdokuments
besteht die Logikschaltung 7', welche beispielsweise in
dem Körper 2' angeordnet ist, aus einer Parallelschaltung
eines XOR- und eines NOT-Gatters. Auf der Oberseite 21' und
der Unterseite 22' sind jeweils vier Kontaktflächen 31, 32, 33, 34 bzw. 41, 42, 43, 44 angeordnet,
wobei die Kontaktflächen 32 und 42 sowie 34 und 44 zur
Ein- bzw. Ausgabe von Signalen dienen. Die in dem zweiten Ausführungsbeispiel vorgesehene
Logikschaltung verarbeitet eine digitale Eingabe-Information aus
2 Bits, wobei jedes Bit als Signal S11 bzw. S12 auf der Oberseite
des Wert- und/oder Sicherheitsdokuments eingegeben wird. Das verarbeitete
digitale Signal wird ebenfalls als Ausgabe-Signal bestehend aus
2 Bits S21 und S22 auf der Unterseite der Banknote über
die Kontaktflächen 42 und 44 ausgegeben.
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Es
ergibt sich folgende Datenverarbeitung durch die Logikschaltung
7':
Input
(eingegebene Information, Signale S11 und S12) | 0 0 | 0 1 | 1 0 | 1 1 |
Output
(ausgegebene Information, Signale S21 und S22) | 0 1 | 1 0 | 1 1 | 0 0 |
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Die
Logikschaltung 7' inkrementiert demnach 2 Bits digitaler
Information um den Wert 1 und benötigt hierfür
insgesamt acht Kontaktflächen 31, 32, 33, 34, 41, 42, 43, 44 sowie
neun Transistoren bzw. sieben Transistoren und zwei Dioden im Rahmen
der aus dem XOR- und dem NOT-Gatter bestehenden Schaltung. Eine Schaltskizze
für den Aufbau einer XOR-Schaltung ist in 5 dargestellt.
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Das
in 4 angegebene dritte Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Wert- und/oder Sicherheitsdokuments,
vorzugsweise eine Banknote, unterscheidet sich von dem in 3 angegebenen
Ausführungsbeispiel darin, dass zwei zusätzliche
Kontaktflächen (jeweils eine Kontaktfläche 35 an
der Oberseite 21'' und eine Kontaktfläche 45 an
der Unterseite 22'' des Körpers 2'')
vorgesehen sind. Ferner besteht die Logikschaltung 7'' aus
der in 3 gezeigten Schaltung sowie einem zusätzlichen,
parallel zu NOT- und XOR-Gatter angeordneten weiteren XOR-Gatter 12,
und einem vorgeschalteten AND-Gatters 13.
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Mit
dem in diesem Beispiel dargestellten Wert- und/oder Sicherheitsdokument
lässt sich eine digitale Eingabe-Information bestehend
aus 3 Bit verarbeiten, welche an den Kontaktflächen
32,
34 und
35 als
Signal S11, S12 und S13 eingegeben wird. Die Schaltung
7'' setzt
sich im einfachen Falle aus mindestens 17 Transistoren zusammen.
Die eingegebenen digitalen Informationen S11, S12, S13 werden durch
die Logikschaltung
7'' des dritten Ausführungsbeispiels
des Wert- und/oder Sicherheitsdokuments wie folgt verarbeitet:
Input
(eingegebene Information, Signale S11, S12 und S13) | 0
0 0 | 0
0 1 | 0
1 0 | 0
1 1 | 1
0 0 | 1
0 1 | 1
1 0 | 1
1 1 |
Output
(ausgegebene Information, Signale S21, S22 und S23) | 0
0 1 | 0
1 0 | 0
1 1 | 1
0 0 | 1
0 1 | 1
1 0 | 1
1 1 | 0
0 0 |
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Hierbei
ist die Anzahl der in der Logikschaltung verwendeten Transistoren
und/oder Dioden auch von der eingesetzten Technologie abhängig
(MOS, CMOS).
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Unter
Weiterführung dieser Systematik können beispielsweise
mit einer Information bestehend aus 6 Bit 64 Zustände unterschieden
werden, so dass eine Verifikation eines Bündels von maximal
64 Banknoten ermöglicht wird. Hierzu benötigt
die gezeigte Logikschaltung 16 Kontaktflächen sowie 49
Transistoren.
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Der
Zusammenhang von unterscheidbaren Zuständen, benötigten
Kontaktflächen und zur Realisierung der Schaltung notwendigen
Transistoren ist in 6 dargestellt. Auf der x-Achse
ist die Anzahl der verwendeten Bit für die von der Logikschaltung
verarbeitete Information angegeben. Mit der jeweiligen Information mit
der angegebenen Anzahl von Bit kann die Anzahl von Zuständen
unterschieden werden, die in der mit Kreuzen gekennzeichneten Kurve
aufgetragenen und auf der rechten y-Achse angegeben sind. Hierfür
wird die mit der gestrichelten Linie dargestellte Anzahl von Kontaktflächen
(relevante y-Achse: links) und mit der durchgezogenen Linie angegebenen
Mindestanzahl von Transistoren benötigt (ebenfalls relevante
y-Achse: links).
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Vorzugsweise
werden zur Herstellung der in 1 dargestellten
Banknote ein Widerstand, ein Transistor, beispielsweise aus Polyanilin,
sowie sechs Kontaktflächen mittels eines Druckverfahrens
hergestellt sowie drei Durchkontaktierungen realisiert. Die in 1 nicht
dargestellte dritte Durchkontaktierung kann entweder an der Kontaktfläche 32 oder
der Kontaktfläche 42 vorgesehen werden, wenn die
Logikschaltung auf der Unter- bzw. Oberseite des Dokumentes angeordnet
ist. Bevorzugt erfolgt diese Kontaktierung mit einem Sicherheitsfaden,
da verhindert werden muss, dass es zu einem Kurzschluss zwischen
der Durchkontaktierung und der gegenüberliegenden Kontaktfläche
kommt. Um einen Kurzschluss zwischen Durchkontaktierungen und Kontaktflächen
zu vermeiden, können die Durchkontaktierungen zum Beispiel
mit einem Isolator überdruckt oder überklebt werden.
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Eine
Durchkontaktierung kann beispielsweise dadurch hergestellt werden,
dass eine Perforierung, beispielsweise mittels Laser, eingebracht
und diese mit einem metallischen Material aufgefüllt wird.
Ferner kann eine Durchkontaktierung auch dadurch erzeugt werden,
dass Silberleitpaste auf die Oberfläche, vorzugsweise beidseitig,
des Wert- und/oder Sicherheitsdokuments aufgebracht wird. Aufgrund
der Porenstruktur des Körpers des Wert- und/oder Sicherheitsdokuments,
der vorzugsweise aus einem Papiermaterial besteht, bewirkt das Aufbringen
von Silberleitpaste auf die Oberfläche ein Durchtränken
des Körpers und damit eine Durchkontaktierung.
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Die
obigen Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
sind nicht auf Banknoten beschränkt, sondern können
ebenfalls durch andere Wert- und/oder Sicherheitsdokumente realisiert
werden.
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Alle
oben gezeigten Logik-Schaltungen können auch in DTL- und
TTL-, und CMOS-Technologie hergestellt sein, wobei alle Logikoperationen
mit NAND und/oder NOR Gattern realisiert werden können.
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- 2,
2', 2''
- Körper
des Wert- und/oder Sicherheitsdokuments
- 4,
5
- Durchkontaktierung
- 7,
7', 7''
- Logikschaltung
- 7,
11
- NOT-Gatter
- 8
- Widerstand
- 9
- Transistor
- 10,
12
- XOR-Gatter
- 21,
21', 21''
- Oberseite
des Körpers 2, 2', 2''
- 22,
22', 22''
- Unterseite
des Körpers 2, 2', 2''
- 31,
32, 33, 34, 35, 41, 42, 43, 44
- Kontaktfläche
- S1,
S11, S12, S13
- Eingangssignal
(Eingabe-Information)
- S2,
S21, S22, S23, S7
- Ausgangssignal
(Ausgabe-Information)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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