DE102020000303A1 - Schaltungsanordnung eines elektronischen Siegels - Google Patents

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Rüdiger Malsch
Stephan Rasch
Hans-Jürgen Roth
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    • G09F3/0305Forms or constructions of security seals characterised by the type of seal used
    • G09F3/0329Forms or constructions of security seals characterised by the type of seal used having electronic sealing means

Abstract

Die vorliegende Erfindung ist gerichtet auf eine Schaltungsanordnung, welche eingerichtet ist, in effizienter Weise eine Detektion einer Manipulation des elektronischen Siegels derart auszuführen, dass ein geringer technischer Aufwand entsteht. Ferner können solche Manipulationsversuche vollautomatisch erkannt werden. Die vorliegende Erfindung ist ferner gerichtet auf ein entsprechend eingerichtetes Verfahren zur Herstellung der vorgeschlagenen Schaltungsanordnung.

Description

  • Die vorliegende Erfindung ist gerichtet auf eine Schaltungsanordnung, welche eingerichtet ist, in effizienter Weise eine Detektion einer Manipulation des elektronischen Siegels derart auszuführen, dass ein geringer technischer Aufwand entsteht. Ferner können solche Manipulationsversuche vollautomatisch erkannt werden. Die vorliegende Erfindung ist ferner gerichtet auf ein entsprechend eingerichtetes Verfahren zur Herstellung der vorgeschlagenen Schaltungsanordnung sowie auf ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das vorgeschlagene Verfahren implementieren.
  • DE 10 2025 005 556 A1 zeigt ein elektronisches Siegel, wobei zur Erfassung unterschiedlicher physikalischer Eigenschaften eine Recheneinheit Anwendung findet. Hierbei ist jedoch nicht beschrieben, wie komplexe Signale erzeugt werden können, um hiermit einzelne Leiterschleifen anzusprechen, und insbesondere ist nicht gezeigt, wie mehrere Recheneinheiten im vorgeschlagenen Kontext miteinander interagieren können.
  • EP 3 009 967 A1 zeigt einen RFID-Chip, der einen Mini-Controller und eine Antenne aufweist. Ferner sind hierbei Sperreinheiten gezeigt, welche länglich ausgestaltet sind. Hierbei wird jedoch typischerweise auf einen bekannten RFID-Chip zurückgegriffen, der nicht über die Recheneinheiten verfügt, wie sie im vorliegenden Kontext vorgeschlagen werden.
  • Um die Echtheit und Unversehrtheit eines Guts sicherzustellen, wird in der Regel das Gut mit einem Siegel versehen. Anhand des Siegels, oftmals auch Plombe genannt, kann festgestellt werden, ob eine Manipulation am Gut vorgenommen wurde. Die Unversehrtheit des Guts zeigt gleichzeitig dessen Unversehrtheit und gilt oftmals als Beweis für dessen Echtheit. Das Gut kann ein Behältnis sein, in dem ein zu sichernder Gegenstand angeordnet ist.
  • Das Siegel verhindert in der Regel nicht eine Manipulation des Guts und/oder des Gegenstands in dem Gut; es dient in der Regel lediglich als Manipulationsnachweis. Z.B. wird durch das Siegel nachgewiesen, dass ein Behälter für sensible Inhalte, bspw. eine Transportbox für Wertgegenstände, ein Briefumschlag oder ein Gehäuse eines geeichten Instruments, z.B. Zähler, nicht (unberechtigt) geöffnet wurde. Ist das Siegel nicht zerstört (gebrochen, angegriffen), kann davon ausgegangen werden, dass der sensible Inhalt nicht manipuliert wurde. Nur berechtigte Personen dürfen üblicherweise Siegel anbringen und entfernen.
  • Generell ist es somit bekannt, dass Leiterschleifen an Recheneinheiten angeordnet werden, wo bei einem Durchtrennen solcher Leiterschleifen eine Rückmeldung in die Recheneinheiten nicht mehr möglich ist. So ist es generell bekannt, dass mittels der Leiterschleifen unterschiedliche physikalische Eigenschaften einer Sperreinheit abgefragt werden. So sind solche Leiterschleifen typischerweise derart länglich ausgeformt, dass diese mitsamt einer weiteren Sperreinrichtung ein Schloss bzw. einen Container versiegeln können. Solche physikalischen Eigenschaften sind beispielsweise elektrische Eigenschaften, wie z. B. ein elektrischer Leitwert, eine Kapazität oder Phasenverschiebung, oder aber auch optische Eigenschaften, wie z. B. ein Lichtbrechungsindex oder akustische Eigenschaften.
  • Ein Nachteil der bekannten Siegel besteht darin, dass hier lediglich der Zustand des über das Filament gebildeten Stromkreises ermittelt wird, wobei nur zwischen den Zuständen Offen/ Geschlossen unterschieden werden kann. Da der ermittelte Zustand in einem Tamper-Bit abgelegt wird, welches zudem unverschlüsselt kontaktlos ausgelesen werden kann, ist es für einen Angreifer ein Leichtes, ein durchgetrenntes Filament (Stahlseil) elektrisch zu verbinden und somit einem Lesegerät ein geschlossenes Siegel vorzutäuschen. Hierzu wird nur eine einzige elektrisch leitende Verbindung zwischen den beiden aufgetrennten Teilstücken des Filaments angeordnet.
  • Ein Nachteil der Chips gemäß dem Stand der Technik besteht darin, dass bei der durchgeführten einfachen Widerstandsmessung gegen Ground, also gegen Masse, gemessen wird. Würden hier mehrere Leiterschleifen eingesetzt, so würden diese alle gegen Ground gemessen. Hier würde es einem Angreifer ausreichen, einfach alle vorhandenen Leitungen miteinander zu verbinden, so dass diese automatisch auf Ground zu liegen kommen. Das heute eingesetzte Verfahren eignet sich also nicht für die Verwendung mit mehreren Leiterschleifen.
  • Hierbei ist es gemäß dem Stand der Technik besonders nachteilig, dass unterschiedliche Chip- bzw. Mikrocontroller vorgesehen werden, die einen großen technischen Aufwand bedeuten, und hierbei zudem redundante Bauteile bereitstellen. So besteht Bedarf an einer vereinfachten Schaltungsanordnung, welche es ermöglicht, eine Vielzahl der beschriebenen Leiterschleifen bezüglich ihrem Status abzuprüfen und somit automatisiert zu erkennen, ob eine Manipulation eines Siegels vorliegt.
  • Gegenüber einem weiteren Stand der Technik ist es ein Problem, dass zur Versiegelung zwar generell mehrere Leiterschleifen vorgesehen werden, diese sind jedoch jeweils getrennt an eine einzelne Recheneinheit angeschlossen. Somit erfolgt bei einem Kombinieren bekannter Siegelvorrichtungen stets eine Verwendung bekannter Siegel, die mehrfach verwendet werden.
  • Nicht jedoch gezeigt ist es, dass mehrere Leiterschleifen in vorteilhafter Weise derart kombiniert werden, dass sich zwar die Sicherheit des Siegels insgesamt erhöht, nicht jedoch der technische Aufwand linear mit erhöht.
  • Demgemäß ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine effiziente Schaltungsanordnung mit Recheneinheiten zur Detektion einer Manipulation eines elektronischen Siegels bereitzustellen, welche mit geringem technischem Aufwand bereitgestellt werden kann und dennoch verhindert, dass ein Manipulationsversuch eines Siegels verborgen wird. Es ist ferner eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein entsprechend eingerichtetes Verfahren zur Herstellung der Schaltungsanordnung bereitzustellen sowie ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das vorgeschlagene Verfahren implementieren.
  • Die Aufgabe wird gelöst mittels einer Schaltungsanordnung zur Detektion einer Manipulation eines elektronischen Siegels mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Demgemäß wird eine Schaltungsanordnung mit Recheneinheiten zur Detektion einer Manipulation eines elektronischen Siegels vorgeschlagen, mit einer Mehrzahl von Leiterschleifen, die derart an Recheneinheiten angeordnet ist, dass die Leiterschleifen eine Rückmeldung in die Recheneinheiten ermöglichen, wobei mindestens zwei Recheneinheiten vorgesehen sind, und die Leiterschleifen mittels konfigurierbarer Schnittstellen an den Recheneinheiten angeschlossen sind.
  • Die Schaltungsanordnung ist derart in ein elektronisches Siegel integriert, dass eine Mehrzahl von Leiterschleifen an Recheneinheiten angeordnet sind.
  • Hierbei werden insbesondere weitere Komponenten genutzt, die beispielsweise eine Datenkommunikation derart realisieren, dass die Ergebnisse der Manipulationsüberprüfung drahtlos ausgelesen werden können. Bei einer Leiterschleife handelt es sich typischerweise um ein länglich ausgeformtes leitendes Element, welches z. B. eine Schlaufe ausbildet, somit kann mittels der Schlaufe und ggf. mittels weiterer Sperreinrichtungen eine Schließwirkung erzielt werden. Die Leiterschleifen haben hierbei diejenige Funktion, dass sie einen Kommunikationskanal bezüglich einer Rückmeldung in die einzelnen Recheneinheiten bereitstellen sowie auch eine physische Sperrfunktion, beispielsweise in einem Zusammenwirken mit weiteren Elementen, bereitstellen.
  • Die Leiterschleifen werden derart an den Recheneinheiten angeordnet, dass die beiden Enden der Leiterschleifen eine Kommunikationsschnittstelle zu der jeweiligen Recheneinheit darstellen. Somit handelt es sich also bei den Leiterschleifen um einen Kommunikationskanal bzw. einen Rückmeldungskanal, der einen Aufschluss darüber gibt, ob die Leiterschleife intakt ist oder nicht. So können die Recheneinheiten bestimmte Rechenfunktionen ausführen, die vorsehen, dass hier mindestens ein Wert mittels einer Leiterschleife bereitgestellt wird. Wird hierbei die Leiterschleife durchtrennt, so können die Recheneinheiten nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten, und es kommt zu keiner Ausgabe oder einer fehlerhaften Ausgabe. Somit kann erkannt werden, dass die Leiterschleifen manipuliert werden, da diese typischerweise durchtrennt werden.
  • Durch die Mehrzahl der Leiterschleifen wird bewerkstelligt, dass eine ganz bestimmte Verschaltung der einzelnen Recheneinheiten derart entsteht, dass genau diese Verschaltung notwendig ist, um ein einwandfreies Arbeiten der Recheneinheiten zu garantieren. Manipuliert nun ein Angreifer das Siegel, so wird die Leiterschleifen durchtrennt, da diese mindestens im Zusammenwirken mit einem weiteren Sperrelement eine Sperrfunktion implementieren. Hierbei ist es nicht das primäre Ziel, die Manipulation an sich zu verhindern, sondern vielmehr soll festgestellt werden, dass das Siegel überhaupt manipuliert ist. Da eine Mehrzahl von Leiterschleifen vorgesehen ist, sind auch entsprechend viele Eingänge bzw. Ausgänge an der Recheneinheit vorhanden. Möchte der Angreifer nunmehr die abgetrennten Leiterschleifen wieder an den Recheneinheiten anschließen, so muss er dies genau in der Reihenfolge tun, wie er diese von den Recheneinheiten abgetrennt hat. Hierzu ist es also notwendig, genau diejenige Verschaltung wiederherzustellen, welche vor dem Manipulationsversuch vorgeherrscht hat.
  • Die einzelnen Recheneinheiten weisen typischerweise eine Synchronität derart auf, dass diese deterministisch stets einen Prüfalgorithmus ausführen, und falls eine Verschaltung nicht mehr in gewünschter Weise vorliegt, zu einem falschen Ergebnis gelangen, da beispielsweise ein Startwert nicht übergeben werden kann. Somit kann es notwendig sein, eine Recheneinheit bereitzustellen, welche die physikalischen Eigenschaften der Leiterschleifen zumindest indirekt auswerten. Ein solches indirektes Auswerten kann nun beispielsweise derart erfolgen, dass die Berechnungen in Abhängigkeit der Rückmeldung erfolgen und somit anhand der Rückmeldung erkannt wird, falls eine Leiterschleife durchtrennt ist.
  • Es werden hierzu mindestens zwei Recheneinheiten vorgesehen, wobei eine Recheneinheit auf einer Mehrzahl von Leiterschleifen abprüfen kann. Dies unterscheidet von bekannten Verfahren bereits dadurch, dass unterschiedliche Recheneinheiten vorgesehen werden können, die derart verschaltet werden können, dass eben eine Rückmeldung von einer ersten Recheneinheit in eine zweite Recheneinheit möglich ist. Hierdurch wird also erreicht, dass mindestens zwei Recheneinheiten derart in Serie geschaltet werden können, dass ein falscher Ausgabewert sofort auffallen würde. Dies ist bezüglich bekannter Verfahren insbesondere deshalb vorteilhaft, das bekannte Verfahren lediglich dynamisch zur Laufzeit eine einzelne Recheneinheit betreiben, die Parameter bezüglich aus der Leiterschleife bzw. den Leiterschleifen erfasst und diese Parameter mit Referenzparameter vergleicht.
  • Es kann hingegen mittels der mindestens zwei Recheneinheiten bewerkstelligt werden, dass dynamisch zur Laufzeit Berechnungen durchgeführt werden können, die ausgehend von einem gleichen Startwert deterministisch zu gleichen Ergebnissen können müssen. Somit muss also kein statischer Referenzwert ausgelesen werden, sondern in einem besonders gesicherten Bereich kann ein Referenzwert errechnet werden und somit über die gesamte Lebenszeit der Siegelvorrichtung eine Ausgabesequenz erzeugt werden, welche mit der Ausgabesequenz übereinstimmen muss, die anhand einer Leiterschleife erzeugt wurde.
  • Hierbei ist es vorteilhaft, die Schnittstellen der Leiterschleifen bzw. der Recheneinheiten derart dynamisch zu konfigurieren, dass hierbei einem Angreifer nicht ersichtlich ist, zu welchem Zeitpunkt er die abgetrennten Leiterschleifen wie anordnen muss. So befindet sich die vorgeschlagene Schaltungsanordnung initial in einem bestimmten Verschaltungszustand. Werden nunmehr die Leiterschleifen abgetrennt, so muss ein Angreifer um die Manipulation zu verbergen, genau die ursprüngliche Verschaltung wiederherstellen. Nur dies gewährleistet, dass die Recheneinheiten gemäß der initialen Verschaltung wieder operieren können und somit ein Manipulationsversuch nicht auffällt.
  • Mittels der konfigurierbaren Schnittstellen ist es jedoch möglich, die Belegung der einzelnen Schnittstellen derart zu verändern, dass an einem Eingang bzw. einem PIN oder Port in einer weiteren Iteration eines Berechnens nunmehr ein anderer Eingabewert erwartet wird. So ist es beispielsweise auch möglich, die Richtung der jeweiligen Schnittstelle derart zu verändern, dass ein Eingang zu einem Ausgang wird bzw. umgekehrt.
  • Möchte also ein Angreifer die vorgesehene Verschaltung zwischen Recheneinheiten und Leiterschleifen wiederherstellen, so kann er sich zu keinem Zeitpunkt sicher sein, welche nunmehr die erwartete Verschaltung ist und kann diese somit auch nicht nachbilden. Somit wird ausgeschlossen, dass der Angreifer mittels technischer Hilfsmittel die einzelnen Schnittstellen derart ausmisst, dass er Information über die Belegung einer Schnittstelle als ein Eingang oder ein Ausgang erhält.
  • Ferner ist es beispielsweise möglich, dass die einzelnen Recheneinheiten jeweils deterministische Pseudozufallszahlen in Abhängigkeit einer Rückmeldung mittels der Leiterschleifen erzeugen. Somit erzeugen die einzelnen Recheneinheiten jeweils gleiche Zahlensequenzen, falls diese ordnungsgemäß verschaltet sind. Wird die ordnungsgemäße Verschaltung gelöst, so fällt mindestens eine Recheneinheit aus bzw. liefert einen falschen Wert. Dies wird erkannt, da die einzelnen Recheneinheiten nicht mehr synchron laufen bzw. unterschiedliche Ausgabesequenzen erzeugen. Somit wird also ein Manipulationsversuch eines elektronischen Siegels erkannt.
  • Um einem Angreifer also nach einem Durchtrennen der Leiterschleifen ein richtiges Zusammenschalten zu erschweren, können anstatt eines Chips für alle Leiterschleifen mehrere Chips, z. B. je Leiterschleife, verwendet werden. Anstatt der Vielzahl an Chips kann nur ein Chip verwendet werden, wobei die anderen Chips durch Dioden-Arrays ersetzt werden. Das Auslesen und Zuordnen von Enden durchtrennter Leiterschleifen ist somit kaum möglich. Somit werden also mindestens zwei Recheneinheiten vorgeschlagen, wobei der Stand der Technik teilweise hier lediglich eine Recheneinheit vorsieht. Somit stellt sich der Vorteil ein, dass das richtige Zusammenschalten daher erschwert wird, dass mit den mehreren Chips also auch mehrere Kombinationsmöglichkeiten des Anschlusses der Leiterschleifen an den Recheneinheiten entstehen. Mit steigender Anzahl von Recheneinheiten bzw. Leiterschleifen werden die Kombinationsmöglichkeiten erhöht und somit wird es einem Angreifer erschwert, eine gewünschte Schnittstellenkonfiguration einzustellen. Somit kann also auch in besonders vorteilhafter Weise die Sicherheitsstufe des elektronischen Siegels eingestellt werden.
  • Somit ist es also vorteilhaft, mehrere Recheneinheiten vorzusehen. Es wurde jedoch überraschenderweise erkannt, dass es nicht zwingendermaßen notwendig ist, besonders aufwändige Recheneinheiten bereitzustellen, welche beispielsweise einzelne Komponenten redundant aufweisen.
  • So reicht es bereits, dass eine Recheneinheit als ein Chip bzw. ein Mikrocontroller ausgestaltet wird und weitere Recheneinheiten hardwareeffizient als Schaltungen bzw. Dioden ausgestaltet werden. Somit wird vorgeschlagen, unterschiedlich ausgestaltete Recheneinheiten zu verwenden, insbesondere eine Recheneinheit, die besonders performant ausgestaltet ist und zudem über weitere Komponente verfügt bzw. mit diesen kommunikativ verbunden ist. So kann diese gesonderte Recheneinheit derart ausgestaltet werden, dass diese über eine Kommunikationsschnittstelle zum Auslesen des Manipulationsversuchs verfügt. Somit ist es also nicht notwendig, bezüglich aller verwendeten Recheneinheiten eine Kommunikationsschnittstelle vorzusehen, sondern vielmehr können die einzelnen Recheneinheiten intern mit der gesonderten Recheneinheit derart verschaltet werden, dass diese drahtgebunden Ausgabewerte an diese gesonderte Recheneinheit übermitteln und lediglich die gesonderte Recheneinheit mittels der Luftschnittstelle mit einem Lesegerät kommuniziert. Somit ist es möglich, die vorgeschlagene Schaltungsanordnung derart effizient auszugestalten, dass eben nicht vollständige einzelne Chips verbaut werden, beispielsweise RFID-Chips, sondern vielmehr reicht ein einzelner vollwertiger Chip aus, der Operationen für weitere Recheneinheiten übernimmt, hardwaretechnisch schlanker ausgestaltet sind.
  • Somit kann eine erste Recheneinheit verwendet werden, welche über eine Luftschnittstelle verfügt, und weitere Recheneinheiten, welche lediglich über drahtgebundene Kommunikationsschnittstellen zu diesen bevorzugten Recheneinheiten bereitstellen. Somit werden also einzelne Recheneinheiten nicht lediglich kombiniert bzw. in Serie geschaltet, sondern es wurde erkannt, dass hierbei Hardwarekapazitäten eingespart werden können und eine Funktion lediglich durch eine einzelne Recheneinheit ausgeführt werden muss. Somit können weitere Recheneinheiten derart hardwareeffizient ausgestaltet werden, dass diese lediglich das Rückmelden mittels einer Leiterschleife bzw. das Ausführen von Operationen in Abhängigkeit der Rückmeldung bewerkstelligen müssen. Somit sind die mindestens zwei Recheneinheiten derart unterschiedlich ausgestaltet, dass diese in ihrem Funktionsumfang variieren. Ferner ist es möglich, die einzelnen Recheneinheiten bezüglich ihrer Performanz bzw. ihren Speicherkapazitäten unterschiedlich auszugestalten. Beispielsweise kann eine Recheneinheit ausgestaltet sein, softwaretechnisch Steuerbefehle auszuführen, und weitere Recheneinheiten können lediglich als logische Schaltungen bzw. Gatter realisiert werden.
  • Hierbei ist es möglich, die Schnittstellen mittels einer Recheneinheit zu konfigurieren, oder aber hierzu eine gesonderte Konfigurationseinheit vorzuhalten. Bei den Konfigurationen der Schnittstellen kann es sich um zufällig ausgewählte Konfigurationen handeln, welche allerdings vorab den Recheneinheiten bekannt sein müssen. Somit ist den Recheneinheiten die Information verfügbar, wie welche Schnittstelle interpretiert werden muss, was der Angreifer jedoch nicht weiß. Somit können die einzelnen Schnittstellen, also die Eingänge und Ausgänge der Recheneinheiten, auch dynamisch zur Laufzeit variiert werden, und die Schnittstellen können umkonfiguriert bzw. neu konfiguriert werden.
  • Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung ist je Recheneinheit eine Mehrzahl von Leiterschleifen angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass nicht lediglich mehrere Recheneinheiten vorgesehen sind, sondern vielmehr auf mehrere Leiterschleifen, wodurch die Möglichkeit der Kombinationsmöglichkeiten eines Anschlusses einer Leiterschleife an mindestens einer Recheneinheit erhöht wird. So wird eine Leiterschleife typischerweise mittels eines Eingangs und eines Ausgangs an mindestens einer Recheneinheit angeschlossen und bei einem Durchtrennen der Leiterschleife erhöht sich somit die Anzahl der vorzusehenen Schnittstellen.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung sind die konfigurierbaren Schnittstellen eingerichtet, je Leiterschleife einen Eingang und einen Ausgang von einer einzigen Recheneinheit oder einen Eingang einer ersten Recheneinheit oder einen Ausgang einer zweiten Recheneinheit bereitzustellen. Dies hat den Vorteil, dass die Schnittstellen bezüglich einer Kommunikationsrichtung derart einstellbar sind, dass sich die Kombinationsmöglichkeiten eines Anschlusses einer Leiterschleife nicht lediglich auf die Schnittstellen an sich beziehen, sondern dass hierbei bei den Schnittstellen zwischen Eingang und Ausgang unterschieden wird. Ferner ist es möglich, die Rückmeldung derart zu implementieren, dass ein Ausgang einer Recheneinheit mittels der Leiterschleife auch einen Eingang der gleichen Recheneinheit darstellt. Alternativ oder additiv können Leiterschleifen vorgesehen sein, die einen Ausgang aus einer Recheneinheit darstellen und die Rückmeldung mittels eines Eingangs in einer weiteren, unterschiedlichen Recheneinheit erfolgt. Hierbei ist es also möglich, dass eine Leiterschleife eine einzelne Recheneinheit rückmeldet, oder aber auch, dass eine Leiterschleife zwei Recheneinheiten in Serie schaltet.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Anschlussmatrix vorgesehen, welche eine Schnittstellenkonfiguration abspeichert, die einen Hinweis darauf bereitstellt, wie eine physische Schnittstelle mittels Steuerbefehlen interpretiert werden soll. Dies hat den Vorteil, dass die physischen Schnittstellen derart bezüglich ihren Anschlüssen einstellbar sind, dass auf einer physischen Schnittstelle unterschiedliche Eingabesignale bzw. Ausgabesignale erwartet werden können. So kann also eine Zuweisung von Signalen an die einzelnen Schnittstellen erfolgen, ohne dass hierbei ein physisches Anpassen der Schnittstelle notwendig ist. Beispielsweise dient eine erste Schnittstelle als Eingang einer ersten Leiterschleife. In weiteren Verfahrensschritten kann eine solche Belegung derart umkonfiguriert werden, dass diese Schnittstelle nunmehr den Ausgang einer zweiten Leiterschleife darstellt. Somit wird also die virtuelle Belegung der vorhandenen physischen Schnittstellen derart variiert, dass ein Angreifer nicht erkennen kann, wie er abgetrennte Leiterschleifen nunmehr konkret anschließen muss. Selbst wenn ein Angreifer, welcher die Leiterschleifen durchtrennt hat, die ursprüngliche Kombination ausgemessen hat, ist es jedoch mittels der Anschlussmatrix möglich, die Schnittstellenkonfiguration derart abzuändern, dass in weiteren Verfahrensschritten eine andere Konfiguration vorherrscht, und somit eine ausgemessene Schnittstellenkonfiguration nicht mehr valide ist. Hierdurch wird es einem Angreifer weiter erschwert, eine Manipulation des elektronischen Siegels mittels Durchschneidens der Leiterschleife zu verbergen.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist mindestens eine Recheneinheit als eine Mehrzahl von Dioden vorgesehen. Dies hat den Vorteil, dass nicht stets teure Chips eingesetzt werden müssen, sondern vielmehr können die mehreren Chips durch eine Vielzahl von Dioden ersetzt werden. Hierbei ist es besonders vorteilhaft, dass lediglich ein einzelner Chip, beispielsweise ein UHF-Chip (UHF - Ultra-High-Frequency), vorzusehen ist, und ferner lediglich bestimmte Anordnungen von Dioden. Somit ist die vorgeschlagene Schaltungsanordnung besonders hardwareeffizient und ist somit mit einem geringen technischen Aufwand realisierbar.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung liegen mehrere Recheneinheiten als ein einzelnes Dioden-Array vor. Dies hat den Vorteil, dass bereits verfügbare Komponenten verwendet werden können und somit die vorgeschlagene Schaltungsanordnung besonders effizient bereitgestellt werden kann. Somit ist es also möglich, ein elektronisches Siegel mit geringem technischem Aufwand bereitzustellen und hierbei zudem lediglich Komponenten zu verwenden, welche von geringem Gewicht sind und zudem stromsparend betrieben werden können. Dies ist insbesondere deshalb vorteilhaft, da eine Stromversorgung des elektronischen Siegels anhand einer Induktionsspule bewerkstelligt werden kann. Hierbei werden lediglich geringe Stromstärken erreicht und insofern ist das vorgeschlagene Dioden-Array besonders vorteilhaft.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt mindestens eine Recheneinheit als ein Chip und/oder ein UHF-Chip vor. Dies hat den Vorteil, dass lediglich mindestens eine Recheneinheit, also eine Auswahl der Recheneinheiten, als ein Chip vorliegen muss, wobei weitere Recheneinheiten vorgesehen werden können, die weniger performant ausgestaltet werden. Somit müssen also nicht alle Recheneinheiten als ein Chip vorliegen, wodurch wieder technischer Aufwand eingespart werden kann.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung liegt mindestens eine Recheneinheit als ein Chip vor, der kommunikativ mit einer Antenne gekoppelt ist. Dies hat den Vorteil, dass wiederum lediglich eine Recheneinheit mit weiteren Komponenten verbunden werden muss, und dass beispielsweise eine Antenne nicht stets für jede Recheneinheit vorgehalten werden muss. Besonders bevorzugt ist es, dass genau eine Recheneinheit als ein Chip vorliegt, der mit einer Antenne kommunikativ gekoppelt ist. Eine kommunikative Kopplung bezieht sich hierbei nicht lediglich auf eine Nachrichtenübermittlung, sondern vielmehr ist es auch möglich, mittels der Antenne eine Strominduktion derart herbeizuführen, dass die Recheneinheit und ggf. weitere Komponenten mit Strom versorgt werden können.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist mindestens eine Recheneinheit als ein Dioden-Array vorgesehen, welches kommunikativ mit einem Chip gekoppelt ist. Dies hat den Vorteil, dass sowohl eine Recheneinheit als ein Chip vorliegen kann, als auch ein Dioden-Array, welches zudem in einen bestehenden Chip integrierbar ist oder zumindest mit diesem Chip koppelbar ist. Somit erfolgt ein Bereitstellen einer Schaltungsanordnung, bei der sowohl separate Chips Verwendung finden können als auch Chips, die mit Dioden-Arrays kombiniert sind.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung liegen die konfigurierbaren Schnittstellen als jeweils ein Pin bzw. ein Port vor. Dies hat den Vorteil, dass bekannte Schnittstellen der elektronischen Komponenten wiederverwendet werden können und hierbei sich der beschriebene vorteilhafte Effekt derart einstellt, dass die einzelnen Pins bezüglich ihrer Konfiguration verändert werden können.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist mindestens eine Auswahl der konfigurierbaren Schnittstellen mit einer Schutzdiode und/oder einer ESD-Schutzdiode versehen. Dies hat den Vorteil, dass an jedem Pin eines Dioden-Array eine Schutzschaltung vorgehalten werden kann, um einen echten Chip vorzutäuschen. Diese Anordnung ermöglicht es, dass ein Angreifer keine Kenntnisnahme über die tatsächlich verwendete Hardwarestruktur erlangt.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Masseanschluss einer ersten Recheneinheit mit einem Masseanschluss einer zweiten Recheneinheit verbunden. Dies hat den Vorteil, dass ein Angreifer von außerhalb des elektronischen Siegels nicht mehr zwischen einem echten und einem vorgetäuschten Chip unterscheiden kann.
  • Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung ist die Siegelvorrichtung kontaktlos auslesbar. Dies hat den Vorteil, dass die Schaltungsanordnung mindestens einen RFID-Chip aufweisen kann und zudem beispielsweise eine Antenne vorgesehen werden kann, einen Manipulationsversuch anzeigen kann. So ist es beispielsweise möglich, dass die Schaltungsanordnung bei einem Manipulationsversuch selbsttätig ein Signal aussendet oder aber, dass ein Lesegerät vorgehalten wird, welches die Schaltungsanordnung kontaktlos, d. h. mittels einer Luftschnittstelle, ausliest. Somit ist es also möglich, einen entsprechenden Fehler abzuspeichern, falls eine Manipulation bekannt wurde, und diesen Fehler mittels eines Lesegeräts auszulesen. Somit erfolgt also eine vollautomatisierte Überprüfung einer Manipulation des elektronischen Siegels.
  • Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung einer Schaltungsanordnung mit Recheneinheiten zur Detektion einer Manipulation eines elektronischen Siegels, aufweisend ein Bereitstellen einer Mehrzahl von Leiterschleifen, die derart an Recheneinheiten angeordnet ist, dass die Leiterschleifen eine Rückmeldung in die Recheneinheiten ermöglichen, wobei mindestens zwei Recheneinheiten bereitgestellt werden und die Leiterschleifen mittels konfigurierbarer Schnittstellen an den Recheneinheiten angeschlossen werden.
  • Es ist ein Aspekt der vorliegenden Erfindung, dass mindestens eine Recheneinheit als ein Dioden-Array bereitgestellt wird. Dies hat den Vorteil, dass die vorgeschlagene Schaltungsanordnung besonders hardwareeffizient bereitgestellt werden kann und insbesondere, dass nicht lediglich vollwertige Chips verwendet werden müssen, sondern eben auch mindestens ein Dioden-Array Verwendung finden kann. Somit erfolgt eine Vereinfachung der Chips derart, dass die Recheneinheiten, entweder als Chip, als Dioden-Array oder einer Kombination hieraus bereitgestellt werden können.
  • Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Computerprogrammprodukt mit Steuerbefehlen, welche das vorgeschlagene Verfahren implementieren bzw. die einzelnen Verfahrensschritte veranlassen, falls sie auf einem Rechner zur Ausführung gebracht werden.
  • Hierbei ist es besonders vorteilhaft, dass die vorgeschlagenen strukturellen Merkmale auch als Verfahrensschritt implementiert werden können. So kann jeder Verfahrensschritt ein strukturelles Merkmal der vorgeschlagenen Schaltungsanordnung nachbilden.
  • Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden anhand der beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
    • 1: eine Verbindung einer Vielzahl von Leiterschleifen mit wenigstens zwei Chips gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung;
    • 2: eine Schutzschaltung eines Chips, welche an jedem Pin eines Dioden-Arrays vorgehalten wird gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung;
    • 3: eine Interface-Schaltung, durch welche es möglich wird, beide Anschlüsse zu Leiterschleifen wechselweise als Signaleingang oder Signalausgang zu betreiben, gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung; und
    • 4: ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Herstellung einer Schaltungsanordnung zur Detektion einer Manipulation eines elektronischen Siegels gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung.
  • 1 zeigt zur Veranschaulichung des zugrundeliegenden Anwendungsszenarios die Verbindung einer Vielzahl von Leiterschleifen mit wenigstens zwei Chips im Zustand vor, während und nach einem Angriff auf das elektronische Siegel. In der obersten Figur ist hierbei eine initiale Verschaltung von Leiterschleifen in Recheneinheiten angedeutet. Hierbei wird ersichtlich, dass jede Leiterschleife über zwei Enden verfügt, welche mittels Schnittstellen bzw. Pins an einer Recheneinheit angebracht ist. Hierbei erfolgen ein Kontaktieren der Leiterschleife und ein Rückmelden in die Recheneinheit. Auf der linken Seite sind entsprechende Recheneinheiten angeordnet, welche beispielsweise eine deterministische Rechenroutine ausführen und hierbei aufgrund der intakten Verschaltung mittels der Leiterschleifen stets gleiche Ergebnisse erzielen. Dies ist solange der Fall, wie die Leiterschleifen unversehrt sind und somit einen Kommunikationskanal bereitstellen.
  • Wie in der Mitte der 1 gezeigt ist, erfolgt nunmehr ein Lösen des Siegels, wobei die entsprechenden Leiterschleifen durchtrennt werden. Somit kann generell eine Manipulation des elektronischen Siegels erkannt werden. Hierbei mag ein Angreifer jedoch die Absicht haben, das Siegel wieder zu reparieren, um eine Manipulation zu verbergen. Hierbei wäre es notwendig, dass der Angreifer die zerstörten Leiterschleifen bzw. die durchtrennten Leiterschleifen wieder derart anordnet, dass sie die gewünschte Verschaltung, wie sie beispielsweise im oberen Bereich der 1 gezeigt ist, wiederherstellen. Dies wird dadurch erschwert, dass mindestens zwei Recheneinheiten vorgesehen sind und zudem eine Mehrzahl von Leiterschleifen an den Recheneinheiten angeordnet ist. Somit kann also der Angreifer die ursprüngliche Verschaltung bzw. die Anordnung der Mehrzahl der Leiterschleifen an den Recheneinheiten lediglich dann wiederherstellen, wenn er Kenntnisse über die Schnittstellenkonfiguration hat.
  • Ein Ausführungsbeispiel ist in 1 dargestellt. Um einem potentiellen Angreifer das richtige Zusammenschalten der Leiterschleifen, nach einem Durchtrennen derselben, zusätzlich zu erschweren, wird eine Vielzahl von Leiterschleifen an wenigstens zwei oder mehrere Chips angeschlossen. Hierbei muss nur ein Chip mit einer Antenne verbunden werden, so dass auch nur einer der mehreren Chips vom Lesegerät ausgelesen werden muss. Es ist aber auch vorstellbar, alle drei Chips nacheinander auszulesen um den Zustand der Leiterschleifen zu überprüfen. In letzterem Fall müssten alle Chips den Zustand „ok“ melden, damit ein derartiges elektronisches Siegel als unbeschädigt betrachtet werden kann.
  • 2 zeigt eine analoge Verschaltung gemäß 1, wobei jedoch aus Effizienzgründen auf der linken Seite keine vollwertigen Chips mehr angeordnet sind, sondern vielmehr wird lediglich ein einzelner Chip vorgesehen und weitere Funktionalität wird unter Verwendung eines Dioden-Arrays herbeigeführt. Eine solche Anordnung erkennt der Angreifer typischerweise selbst dann nicht, falls ihm technische Hilfsmittel vorliegen, mit denen er die einzelnen Pins der Recheneinheiten auslesen kann. Vorliegend werden also die Recheneinheiten mittels eines UHF-Chips sowie mit einem Dioden-Array bereitgestellt. Hierbei erkennt der Fachmann, dass auch diverse Chips bzw. diverse Dioden-Arrays verwendet werden können.
  • Um nicht eine Vielzahl teurer Chips einsetzen zu müssen, ist in einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen, die mehreren Chips durch eine Vielzahl von Dioden (Dioden Array) zu ersetzen, so dass nur ein einzelner „echter“ UHF-Chip eingesetzt werden muss. Um einem potentiellen Angreifer welcher über Messmittel (Ohmmeter, Kennlinienschreiber) verfügt, einen echten Chip vorzutäuschen, wird ein jeder Anschluss für eine der Leiterschleifen mit Dioden beschaltet, wie dies in Form von ESD-Schutzdioden bei einem echten Chip der Fall ist. Zusätzlich kann der Ground-(Masse-)Anschluss des einen UHF-Chips mit dem Ground-(Masse-)Anschluss des Dioden Arrays verbunden werden. So kann ein Angreifer von außen nicht mehr zwischen „echten“ und vorgetäuschten Chip-Anschlüssen unterscheiden. Es versteht sich von selbst, dass das Dioden Array in einen zweiten, unabhängigen Chip integriert werden kann (siehe 2), welche in einer anderen, ggf. preisgünstigeren Halbleitertechnologie, als der UHF-Chip hergestellt werden kann. Hierbei wird ein jeder Anschluss mit je einer ESD-Schutzdiode ausgestattet, so wie wenigstens eine gemeinsame Vcc Spannungsregelung (Zenerdiode) vorgehalten.
  • 3 zeigt eine beispielhafte Anordnung, welche vorliegend Verwendung finden kann. Hierzu ist im oberen Bereich der 3 eine Recheneinheit angeordnet, welche eine längliche Leiterschleife aufweist. Im unteren Bereich sind weitere Recheneinheiten angeordnet, welche beispielsweise als ein Dioden-Array implementiert werden können. Ferner zeigt die 3 eine Mehrzahl von Leiterschleifen, welche sowohl eine einzelne Recheneinheit derart kontaktieren können, dass eine Rückmeldung aus dieser Recheneinheit und wieder in diese Recheneinheit erfolgt, wie es oben in der vorliegenden 3 gezeigt ist. Die unteren Leiterschleifen schalten einzelne Recheneinheiten derart in Serie, dass ein Ausgang einer ersten Recheneinheit mit einem Eingang einer zweiten Recheneinheit mittels einer Leiterschleife verbunden ist. Hierbei ist es generell möglich, die einzelnen Eingänge und Ausgänge der Leiterschleifen bzw. der Recheneinheiten derart zu konfigurieren, dass diese mittels einer Anschlussmatrix variierbar sind. Hierbei müsste also ein Angreifer zum Verbergen einer Manipulation stets die durchtrennten Leiterschleifen derart anordnen, wie es die Anschlussmatrix vorsieht. Da der Angreifer jedoch keine Kenntnis der Anschlussmatrix hat, so kann er auch nach einem Durchschneiden der Leiterschleifen die gewünschte Schnittstellenkonfiguration nicht herstellen.
  • 4 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen einer Schaltungsanordnung mit Recheneinheiten zur Detektion einer Manipulation eines elektronischen Siegels, aufweisend ein Bereitstellen 100 einer Mehrzahl von Leiterschleifen, die derart an Recheneinheiten angeordnet ist, dass die Leiterschleifen eine Rückmeldung an die Recheneinheiten ermöglichen, wobei mindestens zwei Recheneinheiten bereitgestellt 101 werden, und die Leiterschleifen mittels konfigurierbarer Schnittstellen in den Recheneinheiten angeschlossen 102 werden.
  • Um einen Angreifer nach dem Durchtrennen der Leiterschleifen ein richtiges Zusammenschalten zu erschweren, können anstatt eines Chips für alle Leiterschleifen mehrere Chips, z. B. je Leiterschleife, verwendet werden. Anstatt der Vielzahl von Chips kann nur ein Chip verwendet werden, wobei die anderen Chips durch Dioden-Arrays ersetzt werden. Das Auslesen und Zuordnen von Enden durchtrennter Leiterschleifen ist somit kaum möglich.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 102025005556 A1 [0002]
    • EP 3009967 A1 [0003]

Claims (11)

  1. Schaltungsanordnung mit Recheneinheiten zur Detektion einer Manipulation eines elektronischen Siegels, aufweisend: - eine Mehrzahl von Leiterschleifen die derart an Recheneinheiten angeordnet ist, dass die Leiterschleifen eine Rückmeldung in die Recheneinheiten ermöglichen, dadurch gekennzeichnet, dass die Leiterschleifen mittels konfigurierbarer Schnittstellen an den Recheneinheiten angeschlossen sind.
  2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, wobei je Recheneinheit eine Mehrzahl von Leiterschleifen angeordnet ist.
  3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, wobei die konfigurierbaren Schnittstellen eingerichtet sind, je Leiterschleife einen Eingang und einen Ausgang von einer einzigen Recheneinheit oder einen Eingang einer ersten Recheneinheiten und einen Ausgang einer zweiten Recheneinheit bereitzustellen.
  4. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens eine Recheneinheit als ein Dioden-Array ausgebildet ist.
  5. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens eine Recheneinheit als ein UHF-Chip ausgebildet ist.
  6. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens eine Recheneinheit als ein Chip ausgebildet ist, der kommunikativ mit einer Antenne gekoppelt ist.
  7. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die konfigurierbaren Schnittstellen als jeweils ein Pin ausgebildet sind.
  8. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei mindestens eine der konfigurierbaren Schnittstellen eine Schutzdiode aufweist.
  9. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Masseanschluss einer ersten Recheneinheit mit einem Masseanschluss einer zweiten Recheneinheit verbunden ist.
  10. Schaltungsanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Siegelvorrichtung ausgebildet ist, kontaktlos ausgelesen zu werden.
  11. Verfahren zur Herstellung einer Schaltungsanordnung mit Recheneinheiten zur Detektion einer Manipulation eines elektronischen Siegels mit folgenden Schritten: - Bereitstellen (100) einer Mehrzahl von Leiterschleifen an Recheneinheiten; - Rückmeldung an zumindest eine der Recheneinheiten über zumindest eine der Leiterschleifen, dadurch gekennzeichnet, dass - die Leiterschleifen mittels konfigurierbarer Schnittstellen an den Recheneinheiten angeschlossen (102) werden.
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