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Die
Erfindung betrifft eine Anordnung zur Abdichtung im Bereich zwischen
dem Zylinderblock und der Ventilplatte eines Kompressors, vorzugsweise
eines CO2-Kompressors für die Klimaanlage eines Kraftfahrzeugs,
wobei zwischen dem Zylinderblock und der Ventilplatte eine Sauglamellenplatine
angeordnet ist, die den im Zylinderblock ausgebildeten Verdrängungsräumen zugeordnete
Saugventile umfasst.
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Kompressoren,
mit Abdichtungen im Bereich zwischen dem Zylinderblock und der Ventilplatte existieren
in den unterschiedlichsten Ausführungsformen.
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In
der Regel handelt es sich hierbei um Kompressoren mit Zylinderblock
und Ventilplatte, bei denen zwischen dem Zylinderblock und der Ventilplatte (Ventilsitzplatte
sowohl für
Sauglamellen als auch Drucklamellen) eine dünne Sauglamellenplatine angeordnet
ist, die den im Zylinderblock ausgebildeten Zylinderräumen zugeordnete
(Saug-)Ventile umfasst.
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Kompressoren
des angesprochenen Typs umfassen ein Gehäuse, welches eine von außerhalb angetriebene
Verdichter- bzw. Pumpeneinheit einschließt. Die beispielsweise als
Axialkolbenpumpe ausgebildete Pumpeneinheit umfasst wiederum mindestens
einen Kolben, der in einem Zylinderblock hin und her bewegbar ist. Üblicherweise
ist ein solcher Kompressor mit mehreren Kolben ausgestattet, die bei
Drehung einer Taumelscheibe oder Schrägscheibe in Richtung ihrer
Längsachse
hin und her bewegt werden.
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Beispielhaft
wird dazu auf die
DE
44 41 721 A1 und die
DE 196 11 004 A1 verwiesen. Gemäß
DE 44 41 721 A1 umfasst
der Kompressor eine auf einer Antriebswelle gestützte Schrägscheibe, um eine einheitliche
Drehbewegung auszuführen.
Die Schrägscheibe
ist mit einer Vielzahl von in einem Zylinderblock hin und her bewegbaren
Kolben gekoppelt, wobei die Zylinder/Kolben-Anordnung zum Komprimieren
eines Kältemittelgases
dient. Bei den Kolben kann es sich auch um doppelt wirkende Kolben
handeln.
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Zwischen
den Arbeitsräumen
der Zylinder und der Ventilplatte ist eine Sauglamellenplatine mit integrierten
Ventilen (Sauglamellen) ohne besondere Dichtungsmaßnahmen
angeordnet. Vielmehr wird gemäß Stand
der Technik aufgrund der bei der Montage erzeugten Flächenpressung
gedichtet. Es ist aber andererseits auch der Einsatz einfacher Flachdichtungen
(z.B. Metalldichtungen oder Metallträgerdichtungen) zwischen Sauglamellenplatine
und Zylinderblock bekannt, die z.B. optional mit einer dünnen Elastomerbeschichtung
versehen sind, um die Dichtwirkung zu steigern. In keinem Fall wird
zwischen Sauglamellenplatine und Ventilsitzplatte mit einer separaten
Dichtung gedichtet, da die Sauglamellenplatine an der Ventilplatte
aufliegen muss, um verschiedene Funktionen zu erfüllen (dichtender
Abschluss der Saugbohrung, definierter Anschlag – z.B. aus Festigkeitsgründen zur
Gewährleistung
einer hohen Lebensdauer).
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Weitere
bekannte Abdichtungen für
den Bereich zwischen Zylinderblock und Sauglamelle werden durch
den Einsatz von O-Ringen realisiert. Prinzipiell ist diese Form
der Abdichtung gegenüber
der in den zitierten Schriften dargestellten Applikation in allen
Bereichen des Kompressors denkbar. Z.B. wird oft zur Atmosphäre hin,
d.h. nach außen,
zwischen den Bauteilen in herkömmlicher
Weise mit O-Ringen gedichtet, es gibt aber auch Lösungen mit
Flachdichtungen.
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Die
zuvor beschriebenen Abdichtungen beziehen sich auf das Kältemittel
R134a, welches Stand der Technik ist.
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Im
Zusammenhang mit zukünftigen
Kompressoren wird CO2 als Kältemittel
eingesetzt werden. Bei den dort auftretenden sehr hohen Betriebsdrücken kann
sich die metallische Dichtfläche öffnen, wodurch
es zu Leckagen, insbesondere zu internen Leckagen, kommt. Dies führt dann
zu einem Leistungsverlust des Verdichters. Es ist anzunehmen, dass
auch bei konventionellen Flachdichtungen (Metalldichtungen oder
Metallträgerdichtungen)
dieses Verhalten auftreten wird. Herkömmliche O-Ringe können aufgrund verschiedener
technischer Probleme (explosive Dekompression, Probleme mit sehr hohen
oder sehr niedrigen Temperaturen etc.) in den meisten Bereichen
eines Klimakompressors für
die CO2-Anwendung nicht eingesetzt werden.
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Mit
der JP 2002 070739 der Anmelderin wird ein Kompressor für den Einsatz
des Kältemittels
CO2 vorgeschlagen. Beschrieben wird eine
Dichtungsanordnung zwischen Sauglamellenplatine und Zylinderblock,
wodurch die Leckage zwischen diesen beiden Bauteilen verhindert
wird. Bevorzugt wird hier eine Metallträgerdichtung benutzt, die eine
Elastomerbeschichtung aufweist und in bestimmten Bereichen, so z.B.
die in dem Zylinderblock befindlichen Zylinderbohrungen umgebenden
Bereich, zur Steigerung der Dichtwirkung Dichtsicken bereitstellt,
die durch Umformen in die Metallträgerdichtung eingebracht werden.
Solche Dichtungen sind aus anderen Bereichen des Maschinenbaus bekannt.
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Eine ähnliche
Abdichtung wird auch in der
DE 199 62 121 A1 beschrieben. Die Anordnung
ist derart konfiguriert, dass zwischen dem Zylinderblock und der
Sauglamellenplatine ein flacher Dichtkörper angeordnet ist und dass
der Dichtkörper
zur Platine hin eine ringförmig
um den jeweiligen Zylinderraum verlaufende Erhebung oder Verdickung
aufweist. Dieser Dichtkörper
weist zur Sauglamellenplatine hin eine kreisringförmig um
den jeweiligen Zylinderraum verlaufende Erhebung, Verdickung oder
dergleichen auf. Die vorgesehene Erhebung oder dergleichen ist zur
Platine und somit auch zur Ventilplatte hin ausgebildet und soll
bei der Montage seine lokale Erhöhung der
Flächenpressung
bewirken.
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Entgegen
der sonst üblichen
Vorgehensweise, nämlich
zwischen den abzudichtenden Bauteilen – also zwischen der Sauglamellenplatine
und der Ventilplatte – eine
Abdichtung durch Flächenpressung,
zuzüglich
einer Außenabdichtung
mittels O- Ring,
vorzusehen, hat man hier die Abdichtungsmaßnahme zwischen dem Zylinderblock
und der Platine, d.h. von der Ventilplatte abgewandt, vorgesehen.
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Die
somit erreichte Erhöhung
der Flächenpressung
dichtet in erster Linie zwischen Zylinderblock und Ventilplatte
anderseits wird möglicherweise
auch eine leichte Verbesserung zwischen Sauglamellenplatine und
Ventilplatte erreicht. Letztendlich soll hier der Effekt genutzt
werden, wonach sich die erhöhte
Flächenpressung
eventuell auch durch die dünne
Sauglamellenplatine hindurch auf die Berührfläche von Sauglamellenplatine
und Ventilplatte überträgt.
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Problematisch
bei dieser Lösung
ist im wesentlichen, dass der Bereich zwischen Sauglamellenplatine
und der Ventilplatte nicht in gleicher Qualität gedichtet wird, wie der Bereich
zwischen Sauglamellenplatine und Zylinderblock. In der Tat kann
die Sicke mit einem elastisches Rückformverhalten auch eine erhöhte Flächenpressung
an der abgewandten Seite der Platine bereitstellen, dabei ist aber
die Sauglamellenplatine auf die Abdichtung abzustimmen, d.h. sie
muss sehr geringe Dicke haben sein. Übliche Dicken für Sauglamellen
liegen z.B. im Bereich 0,2 bis 0,35 mm. Die Qualität der Abdichtung wird
sich zudem bezüglich
beider Seiten der Sauglamellenplatine erheblich unterscheiden.
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In 1 ist ein möglicher
Spannungsverlauf bei einer solchen Abdichtung qualitativ gezeigt:
Während
in der Wirkebene der Metallträgerdichtung
eine starke Spannungserhöhung
erreicht wird (2), so erfolgt eine erhebliche Dämpfung/Abflachung des Profils
an der Oberseite der Sauglamellenplatine (je nach Stärke des
Sauglamellenblechs und Konfiguration der Sicke). Insbesondere in
der kürzesten
Verbindung zwischen Zylinderbohrungen, den Zwischenstegen im Zylinderblock,
wird die Pressung bereitgestellt, durch die Sicke im Bereich zwischen
der Ventilplatte und der Sauglamellenplatine keinen Einfluss mehr
haben, da infolge der Kompressionskräfte die Deformationen der Bauteile
(Abheben der Ventilplatte) in diesem Bereich besonders hoch sind
und die Gehäuseverspannung
durch die Verschraubungen z.B. eher im Außenbereich wirksam ist.
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Es
ist demnach inkonsequent, im Bereich der Sauglamellenplatine und
des Zylinderblocks eine solche hochwertige Abdichtung bereitzustellen,
im Bereich zwischen Sauglamellenplatine und Ventilplatte dagegen
energetisch schädliche
Leckageströme
zuzulassen. Weiterhin werden verschiedene Verbindungsbohrungen,
die in der Regel die Ventilplatte, die Sauglamellenplatine und den
Zylinderblock durchdringen, nicht gleichwertig gedichtet. Für diese
Bohrungen muss einerseits der Spalt zwischen Ventilplatte und Sauglamellenplatine
gedichtet werden, anderseits muss der Spalt zwischen dem Zylinderblock und
der Sauglamellenplatine gasdicht sein. In der Regel sind das die
folgenden Bohrungen oder Durchbrechungen:
- – Bohrung
für die
Gasführung
vom Triebwerksraum zur Saugkammer des Verdichters (für die Regelung);
- – Bohrung
für die
Gasführung
von der Hochdruckseite zum Triebwerksraum des Verdichters (für die Regelung);
- – Bohrungen,
um z.B. im Bereich des Zylinderkopfes vom Druckgas abgeschiedenes Öl in den
Kurbelraum zurückzuführen (Ölrückführung).
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Sowohl
im Bereich der Zylinderbohrungen als auch im Bereich der erwähnten Bohrungen
für kommunizierende
Druckniveaus oder die Ölabscheidung
müssen
diese Durchbrechungen, insbesondere auch gegeneinander gedichtet
werden. Weiterhin müssen
diese Durchbrüche
aber auch eine exzellente Abdichtung gegenüber der Atmosphäre aufweisen.
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Wie
bereits angesprochen wurde, ist ein weiteres Problem die Abdichtung
des Spaltes zwischen Ventilplatte und Sauglamellenplatine. Im Prinzip könnte durch
Einlegen einer weiteren gleichartigen Metallträgerdichtung der Bereich ausreichend
abgedichtet werden. Problematisch ist hierbei allerdings, dass neben
dem Aufwand, den ein weiteres Bauteil erfordert, der Ventilsitz
der Sauglamellenplatine auf der Ventilplatte stark beeinträchtigt würde, so
dass man mit erheblichen Funktionsstörungen rechnen müsste. Die
Sauglamellenplatine muss eine möglichst
ebene, glatte Auflagefläche
auf der Ventilplatte vorfinden und außerhalb der Zylinderbohrungen
fest zwischen den Bauteilen eingespannt sein. Durch Einbringung
einer weiteren Metallträgerdichtung
würde man
die Sauglamellenplatine quasi von der Ventilplattenoberfläche separieren,
so dass ihre Funktion (z.B. auch Vermeidung von Leckage) nicht mehr
sichergestellt wäre.
Auch würde
zusätzlich
Schadraum entstehen, da jede "Blechschicht" den Kolben von der
Ventilplatte separiert.
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Die
Erfindung geht im wesentlichen von den beiden zuletzt genannten
Patentschriften zum Stand der Technik (CO2-Kompressoren)
aus. Es wird auch Bezug auf die üblichen
Metallträgerdichtungen
genommen, die mit entsprechenden Dichtsicken und entsprechenden
Beschichtungen, insbesondere Elastomerbeschichtungen modifiziert
sind. Die unterschiedlichen Bauformen in diesem Bereich sind jedoch
nicht Gegenstand dieser Erfindung.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine einfache und kostengünstige Anordnung
zur Abdichtung im Bereich zwischen dem Zylinderblock und der Ventilplatte
eines Kompressors, speziell eines CO2-Kompressors,
anzugeben, mit der interne Leckagen und somit auf interne Leckagen
zurückzuführende Leistungsverluste
des Kompressors zumindest weitgehend vermieden sind.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch eine Dichtanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Zweckmäßige Fortbildungen
des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die
Erfindung schließt
unter einem ersten Aspekt den wesentlichen Gedanken ein, dass die z.B.
elastomerbeschichtete Metallträgerdichtung
direkt zwischen Ventilplatte und Zylinderblock dichtet, ohne dass
die Wirkung (Dichtwirkung, Funktion etc.) durch die Sauglamellenplatine
beeinflusst oder abgeschwächt
wird. Vorgeschlagen wird ein Dichtsystem zwischen Ventilplatte und
Saugventil und eine Abdichtung zwischen Zylinderblock und Ventilplatte
eines Axialkolbenverdichters, um die Leckageströme zu reduzieren. Das Dichtungssystem
kann in die Ventilplatte oder in die Sauglamellenplatine integriert sein
oder beim Montageprozess als aushärtendes oder vernetzendes Dichtsystem
auf die Grenzflächen an
der Sauglamellenplatine aufgebracht werden. Ferner wird vorgeschlagen,
Sauglamellenplatine und Metallträgerdichtung
zu einem Bauteil zu vereinigen und alle Dichtfunktionen im wesentlichen
in dieses zu integrieren.
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Mit
der Erfindung wird das Leistungsvermögen und der Wirkungsgrad von
Axialkolbenverdichtern, speziell von CO2-Kompressoren,
wie sie in Fahrzeugen eingesetzt werden, deutlich erhöht.
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Die
interne Leckage, z.B. zwischen der Ventilplatte und der Sauglamelle,
wird dadurch reduziert, dass ein Dichtsystem in Ventilplatte und/oder
Sauglamellenplatine (Saugventil) integriert bzw. eingebracht oder
aber ein Dichtwerkstoff bzw. Kleb-/Dichtstoff beim Montageprozess auf
die Dichtflächen
aufgetragen wird. Diese Dichtung stellt z.B. eine Abdichtung der
Zylinderbohrungen zueinander und die Abdichtung von Steuerbohrungen
sicher. Dadurch wird in vorteilhafter Weise die Abdichtung ohne
zusätzliche Dichtelemente
(z.B. eine Flachdichtung, O-Ringe oder weitere Metallsickendichtung)
erreicht. Diese würden
den Montageaufwand erhöhen
und unter Umständen
den Schadraum des Verdichters erweitern, was sich negativ auf das
Leistungsvermögen des
Verdichters auswirken würde.
Die Abdichtung zur Atmosphäre
kann dabei nach dem Stand der Technik mit Metallsickendichtungen
oder O-Ringen ausgeführt
sein.
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Die
Dichtwirkung wird gemäß dem ersten
Aspekt der Erfindung dadurch erzielt, dass auf die Sauglamellenplatine
oder auf die Ventilplatte ein weicher Werkstoff, z.B. ein Elastomer
oder weiches Metall, wie z.B. Zinn oder Kupfer, aufgebracht wird.
Dieser weiche Werkstoff kann dann Unebenheiten, welche im Makro-
und Mikrobereich liegen können,
z.B. von der Bearbeitung der Teile verursacht werden, ausgleichen
und eine gute Dichtheit sicherstellen. Der weiche Werkstoff kann
entweder großflächig oder
aber auch partiell auf die Grenzflächen als Dichtschicht aufgebracht
werden.
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Die
Schicht, welche die Dichtwirkung erzeugt, kann eine beliebige Dicke
aufwiesen. Ziel ist es aber, die Schicht dünn zu gestalten, um den Auftragprozess
einfach zu gestalten und den Werkstoffverbrauch zu reduzieren. Ferner
wird mit einer dünnen
Dichtschicht der Schadraum nicht erweitert, was für ein hohes
Leistungsvermögen
des Verdichters wichtig ist.
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Als
weitere Variante wird ein partielles oder flächiges Verkleben der Bauteile
vorgeschlagen. Das Aufbringen des Klebers kann dabei in den Montageprozess
integriert sein. Die Teile können
dabei mit einem aushärtenden
oder vernetzenden Kleber oder aber nur mit einem pastösen Dichtungswerkstoff
versehen sein. Das Dichtungssystem wird dabei direkt im Bereich
der Dichtfläche
aufgetragen und reagiert dort auch (Aushärten, Vernetzen). Dabei wird
die Verwendung von Reaktions-Dichtungssystemen, wie z.B. Polyurethanschaumsystemen,
bevorzugt. Das verwendete Dichtungssystem, welches bei der Montage
aufgebracht wird, kann in flüssiger
aber auch in thixotroper Form aufgebracht werden.
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Beim
Verkleben können
die zu fügenden
und zu dichtenden Teile gleichzeitig zueinander positioniert werden.
Dadurch können
Positionierungsstifte und die entsprechenden Bohrungen entfallen,
was eine zusätzliche
wesentliche Vereinfachung des Herstellungsprozesses darstellt.
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Das
gemäß dem zweiten
Aspekt der Erfindung vorgeschlagene neuartige Bauteil, das die Funktion
der Sauglamellenplatine und der Metallsickendichtung, inklusive
aller Dichtfunktionen, integriert, stellt ebenso die vollständige Dichtung
zum Zylinderblock wie zur Ventilplatte, aber auch zur Umgebung hin,
sicher. Die Anzahl der Dichtstellen wird dadurch reduziert, die
Teileanzahl verringert sowie die Gestaltung der Dichtflächen und
Anbauflächen
vereinfacht. Die Integration der Dichtung hat einen deutlichen Kostenvorteil,
da im besten Fall kein weiteres Bauteil benötigt wird. So stehen dem erzielten
energetischen Gewinn geringe Kosten gegenüber. Des weiteren können die
Anschlussflächen
einfacher gestaltet werden. So können
z.B. Taschen zur Aufnehme von Dichtelementen oder zur Aufnehme der Saugventillammelle
an der Zylinderblockflanschfläche
entfallen, was eine deutliche Vereinfachung des Fertigungsprozesses
darstellt. Für
die Abdichtung der einzelnen Zylinderräume, der Steuerbohrungen und
für die
Außenabdichtung
des Verdichters an seine Umwelt sind wiederum keine weiteren Dichtungen notwendig.
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Alternativ
ist das vorgeschlagene Dichtsystem auch im Bereich Zylinderblock
oder Drucklamellenplatine und allen weiteren internen und ggf. externen
Dichtstellen einzusetzen.
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Neben
der Elastomer- oder Weichmetallbeschichtung können auch eine oder mehrere
Sicke(n), welche die abzudichtenden Bereiche umschließt (umschließen) angebracht
sein. Diese kann/können in
Kombination mit oder ohne Elastomer- oder Weichmetallbeschichtung
in die Sauglamellenplatine eingebracht sein. Die oder jede Sicke
führt zu
einer lokalen Erhöhung
der Pressdrücke.
Dadurch werden die Leckageströme
unterbunden. Vorgeschlagen wird speziell, dass um die Zylinderbohrungen
und Steuerbohrungen Sicken eingebracht sind, die eine lokale Drucküberhöhung und
Erhöhung
der Pressung erzeugt. Auf eine zusätzliche genaue Positionierung
der Sauglamellenplatine auf der Ventilplatte, z.B. durch Positionierungsstifte,
kann verzichtet werden, da die Sauglamellenplatine über die
Positionierungsstifte im Gehäuse
in ihrer Position eindeutig definiert wird.
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Alle
vorgeschlagenen Dichtungsmöglichkeiten
können
einzeln und in Kombination verwendet werden und werden einzeln und
in Kombination beansprucht.
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Weitere
Vorteile der Erfindung in ihren oben genannten Varianten bzw. von
zweckmäßigen Ausführungsführen derselben
sind die folgenden:
- – Dadurch, dass zwischen der
Sauglamellenplatine und dem Zylinderblock keine Metallträgerdichtung
liegt, kann die Kante des Zylinderblocks, über den die Sauglamelle infolge
Ventilöffnung gebogen
wird, leicht dem Biegeverlauf der Lamelle angepasst werden, was
sich vorteilhaft bzgl. der Lebensdauer äußert.
- – Aus
dem gleichen Grund kann die (optionale) Sicke auch sehr nah an die
Außenkontur
der Zylinderbohrung geführt
werden, was den Schadraum und die Deformation der Ventilplatte leicht
verringert.
- – Bei
der Ausführung,
wo Metallträgerdichtung und
Sauglamelle ineinander liegen, wird geringfügig die Verdichterbaulänge verringert.
- – Durch
Ineinanderlegen von Metallträgerdichtung
und Sauglamellenplatine wird die Höhe des schädlichen Raumes verringert.
Prinzipiell kann der Kolben zwar zumindest teilweise in diesen Bereich
hineingeführt
werden, praktisch ergibt sich aber durch mehr Bauteile (und Toleranzen)
in diesem Bereich ein größerer schädlicher
Raum.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführung wird
die Sauglamellenplatine direkt in die Metallträgerdichtung eingepasst, sie
liegt damit quasi axial auf einem gleichen Niveau wie die Metallträgerdichtung. Da
sie im Rahmen enger Toleranzen die gleiche Höhe wie die Metallträgerdichtung
aufweist, und beide Teile sehr dünnwandig
sind, ist es problemlos möglich,
beide Teile auch bei geringen Höhenunterschieden
so in den Verdichterbauteilen Ventilplatte und Zylinderblock zu
verspannen, dass die jeweiligen Funktionen hinreichend gewährleistet
sind.
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Vorteile
und Zweckmäßigkeiten
der Erfindung ergeben sich im übrigen
aus den abhängigen Ansprüchen sowie
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der
Figuren. Von diesen zeigen:
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1 eine grafische Darstellung
des Spannungsverlaufes in einer herkömmlichen Dichtanordnung,
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2 als Ausführungsbeispiel
der Erfindung eine Dichtanordnung mit einer die Sauglamellenplatine
umschließenden
Metallträgerdichtung
(in Draufsicht),
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3A und 3B eine Draufsicht des Zylinderblocks
bzw. eine ausschnittweise Querschnittsdarstellung der zugehörigen Dichtanordnung
bei der Ausführungsform
nach 2,
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4A und 4B Ventilplatte und zugehörigen Druckventilstop
bei dieser Ausführungsform,
in Draufsicht,
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5 die Dichtanordnung aus 2 im montierten Zustand,
in Draufsicht,
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6 ein Platinen-Dichtungs-Verbundteil
einer Dichtanordnung gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung,
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7 ein gegenüber der
Ausführung
nach 6 modifiziertes
Platinen-Dichtungs-Verbundteil gemäß einer
noch anderen Ausführungsform
der Erfindung und
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8A und 8B schematische Querschnittsdarstellungen
von bei der Ausführungsform
nach 7 verwendbaren
Sicken-Konfigurationen.
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In 2 ist eine Sauglamellenplatine 1 dargestellt,
die von der Metallträgerdichtung 3 außen umschlossen
wird. Die Sauglamellenplatine weist hier sieben Sauglamellen 5 auf,
kann aber im Prinzip beliebig viele Sauglamellen aufweisen. In diesem Ausführungsbeispiel
sind die Sauglamellen 5, die Saugventilstopp-Anschläge 5a am
freien Ende aufweisen, jeweils durchbrochen, um den Gasdurchtritt des
Druckgases zu ermöglichen,
und erstrecken sich radial von der Mittenachse A des Kompressors
nach außen.
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Aussparungen 7 der
Metallträgerdichtung 3, die
bezüglich
Zwischenstegen 9 um die Sauglamellen der Sauglamellenplatine
herumfassen, ergeben sich in etwa äquidistant der Kontur des Saugventilstopps
der Zylinderbohrung (partiell) und folgen jeweils annähernd den
Konturen der Sauglamellen (sowie auch der Kontur der Zylinderbohrung)
bis zu einem zentralen Bereich. Am radial äußeren Ende sind Aussparungen 7a für die Saugventilstopps
vorgesehen. Wiederum äquidistant
hinter die Kontur der Aussparungen 7 zurückgesetzt
ist eine Metallsicke 11 in die Metallträgerdichtung eingeprägt. Die
gezeigte bevorzugte Ausführungsform
weist eine weitere Sicke 13 in geringem Abstand vom Außenrand
des Bauteils auf, um die Dichtwirkung gegenüber der Atmosphäre zu steigern.
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3A stellt einen zugehörigen Zylinderblock 15 in
der Draufsicht dar. Es ist die radiale Ausrichtung des Sauglamellenanschlags 5a dargestellt, als
die etwa sichelförmige
Kontur, die sich an die Kontur von Zylinderbohrungen 17 anschließt. Den Sauglamellenanschlägen 5a diametral
gegenüberliegend,
ist am Umfang der Zylinderbohrungen 17 im übrigen jeweils
ein in die Oberfläche
des Zylinderkopfes eingearbeiteter Eintauchbereich 5b für die Sauglamelle
vorgesehen. Weiterhin ist in
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3A eine Mittenbohrung 19 sowie
eine Umfangsnut 21, z.B. zum Einlegen eines optionalen O-Ringes
zur (zusätzlichen)
Abdichtung nach Außen zu
erkennen.
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3B zeigt eine Längsschnittdarstellung durch
die Gesamtanordnung aus Zylinderkopf, Sauglamellenplatine, Ventilplatte
und das Ende einer Drucklamelle längs der Schnittlinie A-A in 3A. Hier werden schematisch – in Art
einer synoptischen Darstellung – die
Stellungen einer Sauglamelle 5 beim Ausschieben des Gases
(durchgezogene Linie) bzw. beim Ansaugen (dargestellt als punktierte
Biegelinie 7')
und einer Drucklamelle 23 beim Ansaugen (schraffiert dargestellt)
bzw. beim Ausschicken (gestrichelt dargestellt und mit Ziffer 23' bezeichnet)
gezeigt. Die Ventilplatte ist mit Ziffer 25 bezeichnet,
und in dieser sind eine Saugventilbohrung 27 und eine Druckventilbohrung 29 zu
erkennen. Im übrigen
ist in 3B zu erkennen,
dass die Metallträgerdichtung 3 (2, rechte Seite) in gleicher
Höhe mit
der Sauglamellenplatine 1 liegt.
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Der
Vollständigkeit
halber sind in 4A und 4B die Ventilplatte 25 und
eine Drucklamellenplatine 31 in der Draufsicht dargestellt.
In diesem Ausführungsbeispiel
(4B) ist auch die Anordnung
der Drucklamellen 23 der Drucklamellenplatine 31 radial von
innen nach außen
verlaufend. Eine Mittenbohrung 33 der Drucklamellenplatine 31 dient
zu deren Verschraubung. Im übrigen
sind in den 3A und 4A an der Peripherie jeweils
vorgesehene Bohrungen zur Verschraubung der Bauteile im Interesse
der Übersichtlichkeit
der Darstellungen fortgelassen. In Fig. A ist zu erkennen, dass
die Druckventilbohrungen 29 eine Ventil-Sitznut und eine
Anfasung (nicht gesondert bezeichnet) aufweisen.
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In
diesem Fall sind deshalb Aussparungen oder Bohrungen in der Sauglamellenplatine
erforderlich, weil die Sauglamellen und Drucklamellen an beiden
Seiten der Ventilplatte quasi übereinander
liegen. Es sei aber betont, dass es sich hierbei nur um ein Ausführungsbeispiel
handelt und prinzipiell ganz andere Anordnungen ebenfalls möglich sind.
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In 5 ist dargestellt, wie die
Sauglamellenplatine 1 (axial auf gleichem Niveau liegend)
in die Metallträgerdichtung 3 eingepasst
ist. Hierbei wird die gesamte Pla tine, geeignet (z.B. durch 2 Stifte),
an den angrenzenden Bauteilen definiert positioniert.
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Eine
alternative Ausführung
sieht vor, dass die beiden in 2 dargestellten
Teile ein integrales Teil sind, was aber bei dieser Konfiguration
natürlich infolge
von zu beschichtenden und nicht zu beschichtenden Bereichen zu einem
erhöhten
Fertigungsaufwand führen
würde.
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Eine
weitere Alternative besteht darin, in eine äußere Metallträgerdichtung
einzelne Sauglamellen einzupassen. Damit entfällt der kleine vergleichsweise
schlechter gedichtete Bereich, durch den die Sauglamellen der Sauglamellenplatine
geführt
werden. In diesem Fall hätte
man statt der Sauglamellenplatine 7 einzelne Sauglamellen
zu montieren.
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Bevorzugt
ist im übrigen,
dass im Bereich der Verdichtermittelachse eine stärkere zentrale
Verschraubung vorgesehen ist, die durch entsprechende Verspannung
in diesem Bereich den kleinen, nicht durch die Sicke gedichteten
Bereich, zusätzlich
beaufschlagt.
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6 und 7 zeigen jeweils ein Platinen-Dichtungs-Verbundteil 100 bzw. 100' gemäß dem o.g. ersten
Aspekt der Erfindung zum Einsatz anstelle der üblicherweise als separate Teile
ausgebildeten Komponenten Ventilplatte und Sauglamellenplatine (bzw. "Saugventil"). Während bei
der in 6 gezeigten ersten
Ausführung
dieses Verbundteils vor dem Zusammenfügen einer Sauglamellenplatine
bzw. eines Saugventils 101 und einer Ventilplatte 103 mit
im wesentlichen herkömmlicher
Konfiguration an deren Berührungsfläche vollflächig eine – im montierten
Zustand nicht sichtbare – Dicht-
bzw. Klebstoffschicht als einziges Dichtmittel aufgetragen wurde,
sind bei dem Verbundteil 100' nach 7 um die Sauglamellen 105 herum
Metallsicken 107, um eine zusätzliche Verbindungsbohrung 109 herum
eine Metallsicke 111 und um den Außenrand der Sauglamellenplatine
herum eine weitere Sicke 113 als zusätzliche Dichtmittel vorgesehen.
Es können
auch mehrere Verbindungsbohrungen 109 vorhanden sein, deren
Dichtung sinnvoll ist.
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8A und 8B zeigen in schematischen Querschnittsdarstellungen
mögliche
Ausführungsformen
der erwähnten
Sicken, wobei diese Figuren selbsterklärend sind und keiner weiteren
Erläuterung bedürfen.
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Ein
Kompressor, bei dem eine Dichtanordnung der oben beschriebenen Art
eingesetzt wird, zeichnet sich in einer ersten vorteilhaften Ausführung der
Erfindung dadurch aus, dass ein Kolben des Kompressors derart ausgebildet
ist, dass seine Oberseite im oberen Todpunkt im Höhenbereich
der Sauglamellenplatine und Metallträgerdichtung oder des Platinen-Dichtungs-Verbundteils
liegt. In einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist er für den Betrieb
mit einem Kältemittel,
insbesondere CO2, ausgebildet. Eine weitere
zweckmäßige Ausführung des
Kompressors zeichnet sich aus durch eine die Verpressung der Dichtanordnung
zwischen Zylinderblock und Ventilplatte gewährleistende Verschraubung im Umfangsbereich,
wobei die Anzahl der Schrauben durch die Anzahl der Zylinder oder
die zweifache Anzahl der Zylinder festgelegt ist, und/oder eine
zentrale Verschraubung mit einer Schraube in der Mittenachse oder
mehreren Schrauben nahe der Mittenachse. Im übrigen ist darauf hinzuweisen,
dass die vorgeschlagenen Dichtungskonfigurationen aber auch für eine "schraubenlose" Konstruktion geeignet sind,
bei der der Verdichter über
eine Deckelverschraubung verschlossen oder z.B. auch verschweißt werden
kann.
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Die
Ausführung
der Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsbeispiele
und hervorgehobenen Aspekte beschränkt, sondern ebenso in einer
Vielzahl von Abwandlungen – insbesondere Kombinationen
der Merkmale einzelner Ausführungsbeispiele – möglich.