DE10343106A1 - Pyrotechnisch auslösbares Betätigungsorgan - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein pyrotechnisch auslösbares Betätigungsorgan für ein Aggregat an einem Kraftfahrzeug, wie Schloss, Scharnier oder dergleichen, aufweisend einen Befestigungsabschnitt, einen in einer Grundstellung dazu abstandsfesten Betätigungsabschnitt und eine elektrisch zündbare Explosionseinrichtung, deren Zündung eine schlagartige Abstandsänderung von Betätigungsabschnitt und Befestigungsabschnitt in eine Auslösestellung zur Folge hat.
- Beispielsweise ist es bei Kraftfahrzeugen bekannt, zwecks Erzielung eines Personenschutzsystems die Fronthaube durch pyrotechnische Auslösung mittels eines Kraftspeichers in eine Abstandsstellung zu verlagern. Aus dieser kann dann die Fronthaube wieder in ihre Ausgangsstellung zurückgeführt werden. Die Explosionseinrichtung ist danach wirkungslos und damit auch das Personenschutzsystem.
- Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Betätigungsorgan bei einfachem Aufbau so auszugestalten, dass nach erfolgter Aktivierung der Explosionseinrichtung diese erneut einsatzfähig ist.
- Diese Aufgabe ist zunächst und im Wesentlichen bei einem pyrotechnisch auslösbaren Betätigungsorgan mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, wobei darauf abgestellt ist, dass die Explosionseinrichtung mehrere Einzelladungen umfasst, wobei jeweils nur eine erste Einzelladung vom Zünder zündbar ist und eine zweite Einzelladung nach Zündung der ersten Einzelladung und Rückführen des Betätigungsabschnittes in seine Grundstellung die Funktion der ersten Einzelladung übernimmt.
- Die Gegenstände der weiteren Ansprüche sind nachstehend in Bezug zu dem Gegenstand des Anspruches 1 erläutert, können aber auch in ihrer unabhängigen Formulierung von Bedeutung sein.
- Zufolge derartiger Ausgestaltung ist ein Betätigungsorgan von erhöhtem Sicherheitswert angegeben. Die Explosionseinrichtung umfasst nun mehrere Einzelladungen. Erfolgt nach Zündung der ersten Einzelladung die Verlagerung des Betätigungsabschnittes, welcher bspw. auf ein Schloss oder Scharnier einwirkt, so kann nach Zurückführen des Betätigungsabschnittes in die Grundstellung die zweite Einzelladung die Funktion der ersten Einzelladung übernehmen, so dass bei Einsatz bei einem Personenschutzsystem eines Kraftfahrzeuges die Schutzwirkung erhalten bleibt. Da das Auslösen bzw. Zünden der Explosionseinrichtung durch an der Frontpartie des Kraftfahrzeuges vorgesehene Sensoren erfolgt, kann auch der Fall eintreten, dass bspw. bei leichtem Anstoßen an der Garagenwand das Betätigungsorgan in Kraft tritt. Es ist dann die Grundstellung des Betätigungsabschnittes herbeizuführen, so dass nicht ein Werkstattbesuch erforderlich ist, die Explosionseinrichtung in ihren Wirkungszustand zu bringen. Beispielsweise kann das Betätigungsorgan so aufgebaut sein, dass es innerhalb eines bestimmten Zeitraumes mehrmals funktioniert. Sind sämtliche Einzelladungen verbraucht, so kann das Betätigungsorgan bzw. die betreffenden Teile ausgetauscht werden. Eine vorteilhafte Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, mehr als zwei Einzelladungen vorzusehen, die schrittweise jeweils nach Entladung einer Einzelladung die Funktion von zweiter und erster Entladung übernehmen. Beispielsweise kann hierzu der Rückverlagerungshub des Betätigungsabschnittes in die Grundstellung genutzt werden, um schrittweise eine nicht verbrauchte Einzelladung in die Funktionsstellung zu bringen. Erfindungsgemäß kann die Maßnahme getroffen sein, dass die Einzelladung jeweils in einer Kolben/Zylinderanordnung angeordnet ist. Der Kolben stellt somit den Betätigungsabschnitt dar, welcher bei Zünden der Einzelladung in die Auslösestellung fährt und dabei die entsprechende Funk tion ausübt. Erfindungsgemäß werden die Kolben/Zylinderanordnungen einem gemeinsamen Träger zugeordnet. Nacheinander kommen die Kolben/Zylinderanordnungen nach jeweils erfolgtem Einsatz in die Wirkstellung. Bei Einsatz an einem Schloss ist vorgesehen, dass die parallel zueinander angeordneten Kolben/Zylinderanordnungen auf einen gemeinsamen Auslösestößel wirken. Dessen Aufgabe ist es nach erfolgter Initiierung des Betätigungsorgans eine Sperrklinke des Schlosses in eine Freigabestellung zur Drehfalle zu bringen und anschließend über einen an der Fronthaube festgelegten Schließbügel die Fronthaube in die Abstandsstellung zu bewegen. Bautechnisch günstig ist es, dass die Einzelladungen bzw. die ihnen zugeordneten Kolben/Zylinderanordnungen den Auslöser im Wesentlichen ringförmig umgeben. Es kann hier eine gleichmäßige Winkelverteilung vorgesehen sein. Bautechnisch günstig erweist sich die Maßnahme, dass die Betätigungsabschnitte in einseitigem Freigang schubbeaufschlagend am Auslösestößel angreifen. So ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Betätigungsabschnitte insbesondere einen Auslösestößel einer Motorhaube in eine Abstandsstellung verlagern. Hierbei können die Betätigungsabschnitte insbesondere mit einem Auslösestößel ein Schloss öffnen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass die Betätigungsabschnitte insbesondere mit einem Auslösestößel ein Scharnier betätigen. Wenn die Motorhaube sowohl schloss- als auch scharnierseitig in eine Abstandsstellung gebracht werden soll zwecks Optimierung eines Passanten- bzw. Personenschutzsystems, so erweist es sich als günstig, über eine Wirkverbindung, insbesondere in Form einer Schub/Zugeinrichtung das Scharnier und das Schloss zu betätigen. In einem solchen Falle braucht bspw. nur dem Scharnier ein entsprechendes Betätigungsorgan zugeordnet zu werden. Nach erfolgter Auslösung wird dann über die Schub/Zugeinrichtung das Schloss ausgelöst. Diese Schub/Zugeinrichtung eröffnet sodann die Möglichkeit, mittels der Motorhaube während ihrer Öffnung das Scharnier teilzuversteifen, so dass die anschließende Motorhaubenöffnung das Scharnier in seine Ausgangsstellung zurückbewegt und dieses einhergehend über die Schub/Zugeinrichtung auch das Schloss reversiert. Auch ist es möglich, seitlich des Schlosses gesondert die Betätigungsorgane bzw. ein Betätigungsorgan vorzusehen, welche nach Initiierung die Motorhaube in die Spaltoffenstellung bewegen. Die Schub/Zugeinrichtung wirkt dabei auf das Schloss und betätigt dieses. So sind die verschiedensten Konstellationen herstellbar. Sodann eröffnet sich die Möglichkeit, dass der Auslösestößel einen Auslöser für einen Kraftspeicher betätigt. In einem solchen Falle können die Einzelladungen geringer dosiert sein. Die Verlagerung des Auslösestößels übernimmt dann ein gesonderter Kraftspeicher. Der Erfindungsgedanke kann auch durch eine einzelne Zylinderanordnung für eine Mehrzahl von Einzelladungen realisiert sein. Letztere kommen nacheinander in Wirkverbindung zu der einzelnen Zylinderanordnung. Dies erlaubt es, den Aufbau des pyrotechnisch auslösbaren Betätigungsorgans besonders kostengünstig zu gestalten. Erfindungsgemäß günstig ist es dabei, wenn die Einzelladungen rückwärtig der Kolben-Zylinderanordnung vorgesehen und in gleichmäßiger Winkelverteilung um die Kolbenachse angeordnet sind. Dies führt zu einem raumsparenden Aufbau. Es können zum Beispiel drei oder mehr Einzelladungen bei Bedarf vorgesehen werden. Auch hier ist stets erreicht, dass schrittweise je nach Entladung einer Einzelladung die nächst folgende Einzelladung in Bereitschaftsstellung tritt. Eine wirksame Kraftübertragung bei Zünden der Einzelladungen wird durch ein vor dem Kolben angeordnetes Druckübertragungsmedium erreicht, auf welches jede pyrotechnische Einzelladung wirkt, insbesondere durch Impulsübertragung des Mediums in den Zylinder.
- Nachstehend werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigt:
-
1 schematisiert dargestellt ein Schloss für eine Motorhaube mit zugehörigem Betätigungsorgan, betreffend die erste Ausführungsform, wobei das Schloss die mit einem Gegenschließteil ausgestattete Motorhaube in einer Geschlossenstellung hält, -
2 den Schnitt nach der Linie II-II in1 , -
3 die sich nach Zünden der Explosionseinrichtung ergebende Stellung des Betätigungsorgans und Schloss, welches Betätigungsorgan die Motorhaube in eine Abstandsstellung angehoben hat, -
4 die zweite Ausführungsform des Betätigungsorgans, vorgesehen an einem Schloss für eine Motorhaube, welches Schloss einen Kraftspeicher beinhaltet, betreffend die Geschlossenstellung des Schlosses, -
5 eine der4 vergleichbare Darstellung, jedoch nach erfolgter pyrotechnischer Auslösung des Betätigungsorgans und in die Abstandsstellung gebrachter Motorhaube, -
6 das bei einem Haubenscharnier eingesetzte Betätigungsorgan in der Grundstellung des Betätigungsabschnittes und geschlossener Motorhaube, betreffend die dritte Ausführungsform, -
7 die vierte Ausführungsform, bei welchem dem Scharnier ein gesonderter Kraftspeicher zugeordnet ist, welcher von einem Auslöser des Betätigungsorgans blockierbar ist, -
8 in schematischer Darstellung ein Kraftfahrzeug, dessen Motorhaube sowohl schloss- als auch scharnierseitig in eine Abstandsstellung verlagerbar ist, -
9 in schematischer Darstellung eine Draufsicht auf eine Motorhaube mit zugeordneten Scharnieren und einem Schloss, wobei Scharnier und Schloss über eine Schub/Zugeinrichtung verbunden sind, betreffend die fünfte Ausführungsform, -
10 eine Darstellung wie9 , wobei zwei Schlösser vorgesehen sind, welche Schlösser über je eine Schub/Zugeinrichtung mit einem Scharnier verbunden sind zwecks Reversierbarkeit der Schlösser mittels der Scharniere bei der Haubenöffnung nach erfolgter Auslösung der Scharniere, betreffend die sechste Ausführungsform, und -
11 eine schematische Frontansicht der Motorhaube mit beiderseits des Schlosses vorgesehener Betätigungsorgane, welche über eine Schub/Zugeinrichtung mit dem Schloss gekuppelt sind. - Gemäß der in den
1 bis3 veranschaulichten ersten Ausführungsform ist das als Ganzes mit der Ziffer1 bezeichnete Betätigungsorgan einem Schloss2 für eine Motorhaube3 zugeordnet. Im Einzelnen besitzt das Schloss2 eine Tragplatte4 mit von ihrer oberen Horizontalkante ausgehendem Eintrittsschlitz5 für ein als Schließbügel6 ausgeführtes Gegenschließteil. Festgelegt ist der Schließbügel6 mittels einer Konsole7 an der Unterseite der Motorhaube3 . - Auf der einen Seite des Eintrittsschlitzes
5 lagert eine Drehfalle8 und auf der anderen Seite eine Sperrklinke9 , welche in gewohnter Manier zusammenwirken. Eine nicht dargestellte Zugfeder belastet die Drehfalle8 in Öffnungsrichtung und die Sperrklinke9 in Verriegelungsrichtung. In linearer Verlängerung des Schließbügels6 nimmt die Tragplatte4 ein Lager10 für einen Auslösestößel11 auf. An seinem freien oberen Ende besitzt der Auslösestößel11 einen Kopf12 , welcher eine Stößelfläche13 und eine Aushebeschräge14 ausbildet. Die Stößelfläche13 erstreckt sich unterhalb des Schließbügels6 , während die Aushebeschräge14 einem Vorsprung15 der Sperrklinke9 zugeordnet ist. - Die Konsole
7 lagert ferner einen Fanghaken16 zur Begrenzung einer Abstandsstellung der Motorhaube. Der Fanghaken16 wirkt zu diesem Zweck zusammen mit einem Anschlagzapfen17 der Tragplatte4 . - In seinem Mittelabschnitt bildet der Auslösestöße111 einen im Grundriss etwa sechseckförmig geformten Bund
18 . Dieser ist als nach unten offener Teller geformt derart, dass der Tellerrand18' in nach oben offene Gabelschlitze19 dreier Befestigungsabschnitte20 hineinragt. Bezüglich dieser Befestigungsabschnitte20 handelt es sich um die Kolben dreier, den Auslösestößel11 im Wesentlichen kreisförmig umgebender Kolben/Zylinderanordnungen21 . Diese sind einem dreieckförmigen Träger22 zugeordnet, welcher die Zylinder ausbildet und im Grundriss dreieckförmig gestaltet ist. Am unteren Ende trägt jeder Kolben20 bzw. Befestigungsabschnitt eine Kolbenplatte20' . Zwischen dieser und dem Zylinderboden23 , welcher einen Befestigungsabschnitt darstellt, befindet sich eine Kammer24 zur Aufnahme einer als Treibladung ausgebildeten Einzelladung25 . Auf diese Weise ist eine Explosionseinrichtung geschaffen, welche mehrere Einzelladungen25 umfasst. Zu jeder Einzelladung25 führt ein elektrischer Zünder26 . Aufgrund der beim Ausführungsbeispiel drei Einzelladungen25 sind auch drei elektrische Zünder26 vorgesehen, welche mittels eines Steckers27 mit einer elektronischen Steuerung verbindbar sind. Diese ist so beschaffen, dass jeweils nur eine Einzelladung25 gezündet wird. - Das Gehäuse
22 bzw. Träger ist an einem nach unten ragenden Fortsatz4' der Tragplatte4 festgelegt und stellt den Befestigungsabschnitt dar. - Es stellt sich folgende Wirkungsweise ein: Beispielsweise wird bei einem Passantenunfall durch den Passanten ein frontseitiger Sensor des Kraftfahrzeuges initiiert. Hierbei wird eine erste Einzella dung
25 durch den zugehörigen Zünder26 gezündet. Die Treibladung bewirkt eine schlagartige Aufwärtsverlagerung des Betätigungsabschnittes20 . Dabei wird der Auslösestöße111 an seinem Bund18 beaufschlagt verbunden mit einer Aufwärtsverlagerung des Auslösestößels11 . Zunächst hebt bei diesem Vorgang die Aushebeschräge14 die Sperrklinke9 in eine Freigabestellung zur Drehfalle8 aus. Im Verlauf der weiteren Aufwärtsverlagerung beaufschlagt dann die Stößelfläche13 den Schließbügel6 . Dies führt zu einem Abheben der Motorhaube3 in eine Abstandsstellung, vgl.3 . Begrenzt ist diese durch den Fanghaken16 im Zusammenwirken mit dem Anschlagzapfen17 . Während seiner gesamten Verlagerung ist der Auslösestößel11 geführt. Das untere Ende des Auslösestößels11 führt sich dabei in einer zentralen Lageröffnung28 des Gehäuses22 bzw. Trägers. - Aus dieser Vortrittsstellung kann der Auslösestößel
11 den Betätigungsabschnitt20 wieder in seine Grundstellung zurückverlagern. Über die elektronische Steuerung ist jedoch die Maßnahme getroffen, dass der Zünder26 der zweiten Einzelladung25 in Bereitschaftsstellung tritt. So wirkt das Betätigungsorgan1 auch nach vorangegangener Auslösung. Es ist somit eine dreimalige Aktivierung des Betätigungsorgans möglich. Dies erhöht den Gebrauchswert eines solchen Betätigungsorgans. Sind sämtliche Einzelladungen in Aktion getreten, ist es möglich, das pyrotechnisch auslösbare Betätigungsorgan auszutauschen, indem bevorzugt das Betätigungsorgan als Austauschteil gestaltet wird. Anstelle der beim Ausführungsbeispiel dargestellten drei voneinander getrennten Kolben/Zylinderanordnungen könnte auch nur eine einzige vorgesehen sein. Diese wirkt dann zusammen mit einer Mehrzahl von Einzelladungen, welche in gleichmäßiger Winkelverteilung um die Kolbenachse angeordnet sind. Es ist also im Gegensatz zur vorangegangenen Ausführungsform ein einziger Kolben vorgesehen, und zwar in zentraler Ausrichtung. Um diesen herum sind die Einzelladungen angeordnet. Diese wirken über das Drucküber tragungsmedium auf den Kolben, und zwar durch Impulsübertragung über das Druckübertragungsmedium. - Gemäß der zweiten Ausführungsform nach
4 und5 tragen gleiche Bauteile gleiche Bezugsziffern. Abweichend setzt sich nun der Kopf12 nach unten in eine Stößelstange29 fort. Belastet wird der Kopf12 von einem die Stößelstange29 umgebenden Kraftspeicher30 , welcher als in einem Gehäuse31 untergebrachte Druckfeder ausgebildet ist. Das Gehäuse31 selbst ist festgelegt an der Tragplatte4 . An seinem freien Ende bildet die Stößelstange29 eine Rastöffnung32 aus zum Eintritt eines Rasthakens33 eines als Doppelhebel gestalteten Auslösers34 . Derselbe schwenkt um einen chassisseitigen Gelenkbolzen35 . Der Träger22 des Betätigungsorgans1 ist bei dieser zweiten Ausführungsform quer gerichtet zur Verlagerungsrichtung des Schließbügels6 und auch der Stößelstange29 . Die Explosionseinrichtung hat bei dieser Version eine geringere Länge als bei der ersten Ausführungsform. Ferner greift bei dieser Version der Auslösestößel11 gelenkig an dem unteren Ende des hebelartigen Auslösers34 an. Erfolgt bei dieser Version die Zündung der ersten Einzelladung25 , so fährt schlagartig der Betätigungsabschnitt20 vor, welcher den Auslöser34 in die Stellung gemäß5 verschwenkt. Dadurch wird die Stößelstange29 freigegeben, so dass über den Kopf12 die Abstandsstellung der Motorhaube3 herbeigeführt wird. - Auch bei dieser Version sind mehrere Einzelladungen vorgesehen, so dass ein mehrfaches Funktionieren des Passantenschutzes gewährleistet ist.
- Gemäß
6 , welche die dritte Ausführungsform beinhaltet, ist die Motorhaube3 in dem Schloss gegenüberliegenden Bereich mittels eines Scharniers36 angelenkt. Ein Lenker37 des Scharniers ist gelenkig über einen Zapfen38 mit der Motorhaube3 verbunden. An dem anderen Ende des Lenkers37 greift mittels eines Zapfens39 ein chassisseitig gelagerter Betätigungshebel40 an. Dessen Lagerstelle trägt die Bezugsziffer41 . Nahe des Zapfens39 greift an dem Betätigungshebel40 mittels eines Kupplungszapfens42 die Stößelstange11 eines Betätigungsorgans1 an. Dieses ist chassisseitig festgelegt und entspricht in seinem Aufbau dem bei der ersten Ausführungsform eingesetzten Betätigungsorgan. Bei dieser Version kann auf einen Kraftspeicher verzichtet werden. Bei einer Kollision mit einem Fußgänger erfolgt die Zündung der ersten Einzelladung25 verbunden damit, dass der Auslösestöße111 ausfährt und dabei den Betätigungshebel40 verschwenkt. Über den sich dann in Aufwärtsrichtung verlagernden Lenker37 wird die Motorhaube3 in eine Abstandsstellung gebracht. - Die vierte Ausführungsform nach
7 ist ebenfalls dem Scharnier36 einer Motorhaube3 zugeordnet. Gleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugsziffern versehen. Der Betätigungshebel40 wirkt bei dieser abgewandelten Version mit einem Auslöser34 wie bei der zweiten Version zusammen. Ebenfalls entspricht das Betätigungsorgan1 dieser Version demjenigen der zweiten Ausführungsform nach den4 und5 . Ferner sitzt auf dem Lagerzapfen41 eine spiralförmige Kraftspeicherfeder46 , welche den Betätigungshebel40 entgegen Uhrzeigerrichtung belastet. Begrenzt wird das Verschwenken des Betätigungshebels40 durch den Auslöser34 . Der Auslöser gibt den Betätigungshebel40 und damit den Kraftspeicher frei nach vorangegangener Zündung der ersten Einzelladung25 , so dass einhergehend schlagartig die Motorhaube3 im Scharnierbereich in eine Abstandsstellung angehoben wird. - Der Motorhaube
3 ist im vorderen Bereich ein Schloss2 und im gegenüberliegenden Bereich das Scharnier36 zugeordnet.8 veranschaulicht, dass die Motorhaube3 in eine strichpunktiert dargestellte Abstandsstellung treten kann. Es ist dabei beabsichtigt, dass die Abstandsstellung im scharnierseitigen Bereich größer ist als im schlossseitigen. - Gemäß
9 , darstellend die fünfte Ausführungsform, sind zwei Scharniere36 in Gegenüberlage zu einem frontseitigen Schloss2 angeordnet. Jedes Scharnier36 enthält eine Hubmechanik A, einen Kraftspeicher B, einen Auslöser C und ein Betätigungsorgan D. Bei dem Schloss2 sind ebenfalls eine Hubmechanik A, ein Kraftspeicher B und ein Auslösehebel C vorgesehen. Ein Betätigungsorgan entfällt hier. Dies ist möglich aufgrund einer Wirkverbindung zwischen dem einen Scharnier36 und dem Schloss2 . Gebildet ist diese in Form einer Schub/Zugeinrichtung43 . Dieselbe kann einen Aufbau haben wie er bekannt ist bei einem eine Eckumlenkung aufweisenden Treibstangenbeschlag. Daher können auch entsprechende Betätigungskräfte ohne Nachteil übertragen werden. Ebenfalls ist bei dieser Version dem Schloss2 ein Fanghaken16 zugeordnet, um die Motorhaube3 im frontseitigen Bereich in der Abstandsstellung zu sichern. - Gemäß der sechsten Ausführungsform nach
10 sind der Motorhaube3 sowohl zwei Scharniere36 als auch zwei Schlösser2 zugeordnet. Zwischen den beiden im frontseitigen Haubenbereich befindlichen Schlössern2 befindet sich der Fanghaken16 . Sowohl die Schlösser2 als auch die beiden Scharniere36 beinhalten je eine Hubmechanik A, einen Kraftspeicher B, einen Auslöser C und ein Betätigungsorgan D. Jeweils ein Scharnier36 und ein Schloss2 sind über eine Schub/Zugeinrichtung43 verbunden. Bei einer solchen Version ist das Scharnier36 so aufgebaut, dass nach einer Auslösung desselben das Öffnen der Motorhaube nach einer Teilöffnungsverlagerung zu einer Teilversteifung des Scharniers36 führt. Wird dann die Motorhaube3 weiter in Öffnungsrichtung bewegt, so wird der Ausgangszustand der Scharniere36 herbeigeführt unter einhergehendem Spannen der Kraftspeicher B. Über die Schub/Zugeinrichtungen43 werden dabei die Schlösser2 in ihre Ausgangsstellung zurückgeführt bei gleichzeitigem Spannen der Kraftspeicher B. Da die Motorhaube3 bei diesem Vorgang einen relativ großen Hebelarm darstellt, lässt sich dieser Reversiervorgang relativ leicht bewerkstelligen. - Die siebte Ausführungsform nach
11 , darstellend eine schematische Frontansicht der Motorhaube3 zeigt ein mittiges Schloss2 mit neben ihm angeordneten Fanghaken16 . Beiderseits des Schlosses2 sind karosserieseitig je ein Funktionsaggregat44 vorgesehen. Deren Hubstößel45 wirken unmittelbar auf die Motorhaube3 . Jedes Funktionsaggregat44 beinhaltet eine Hubmechanik A, einen Kraftspeicher B, einen Auslöser C und ein Betätigungsorgan D. Beide Funktionsaggregate44 sind über eine Schub/Zugeinrichtung43 mit dem Schloss2 gekuppelt. Das bedeutet, dass nach Initiieren der Betätigungsorgane D über die Schub/Zugeinrichtung43 einhergehend das Schloss2 entriegelt wird, was eine Abstandsstellung der Motorhaube im frontseitigen Bereich zulässt. - Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
Claims (15)
- Pyrotechnisch auslösbares Betätigungsorgan (
1 ) für ein Aggregat an einem Kraftfahrzeug, wie Schloss (2 ), Scharnier (36 ) oder dergleichen, aufweisend einen Befestigungsabschnitt, einen in einer Grundstellung dazu abstandsfesten Betätigungsabschnitt (20 ) und eine elektrisch zündbare Explosionseinrichtung, deren Zündung eine schlagartige Abstandsänderung von Betätigungsabschnitt (22 ) und Befestigungsabschnitt in eine Auslösestellung zur Folge hat, dadurch gekennzeichnet, dass die Explosionseinrichtung mehrere Einzelladungen (25 ) umfasst, wobei jeweils nur eine erste Einzelladung (25 ) vom Zünder (26 ) zündbar ist und eine zweite Einzelladung (25 ) nach Zündung der ersten Einzelladung und Rückführen des Betätigungsabschnittes (20 ) in seine Grundstellung die Funktion der ersten Einzelladung übernimmt. - Betätigungsorgan nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, gekennzeichnet durch mehr als zwei Einzelladungen (
25 ), die schrittweise jeweils nach Entladung einer Einzelladung die Funktion von zweiter und erster Einzelladung übernehmen. - Betätigungsorgan nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelladung (
25 ) jeweils in einer Kolben/Zylinderanordnung (21 ) angeordnet ist. - Betätigungsorgan nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Kolben/Zylinderanordnung (
21 ) einem gemeinsamen Träger (22 ) zugeordnet ist. - Betätigungsorgan nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die parallel zueinander angeordneten Kolben/Zylinderanordnungen (
21 ) auf einen gemeinsamen Auslösestößel (11 ) wirken. - Betätigungsorgan nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelladungen (
25 ) bzw. die ihnen zugeordneten Kolben/Zylinderanordnungen (21 ) den Auslösestößel (11 ) im Wesentlichen kreisförmig umgeben. - Betätigungsorgan nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsabschnitte (
20 ) in einseitigem Freigang schubbeaufschlagend am Auslösestößel (11 ) angreifen. - Betätigungsorgan nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsabschnitte (
20 ) insbesondere einen Auslösestößel (11 ) einer Motorhaube (3 ) in eine Abstandsstellung verlagern. - Betätigungsorgan nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsabschnitte (
20 ) insbesondere mit einem Auslösestößel (11 ) ein Schloss (2 ) öffnen. - Betätigungsorgan nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsabschnitte (
20 ) insbesondere mit einem Auslösestößel (11 ) ein Scharnier (36 ) betätigen. - Betätigungsorgan nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsabschnitte (
20 ) insbesondere mit einem Auslösestößel (11 ) über eine Wirkverbindung, insbesondere in Form einer Schub/Zugeinrichtung (43 ), Scharnier (36 ) und Schloss (2 ) betätigen. - Betätigungsorgan nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösestößel (
11 ) einen Auslöser (34 ) für einen Kraftspeicher (30 ,46 ) betätigt. - Betätigungsorgan nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, gekennzeichnet durch eine einzelne Zylinderanordnung für eine Mehrzahl von Einzelladungen.
- Betätigungsorgan nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelladungen rückwärtig der Kolben/Zylinderanordnung vorgesehen und in gleichmäßiger Winkelverteilung um die Kolbenachse angeordnet sind.
- Betätigungsorgan nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche oder insbesondere danach, gekennzeichnet durch ein vor dem Kolben angeordnetes Druckübertragungsmedium, auf welches jede pyrotechnische Einzelladung wirkt, insbesondere durch Impulsübertragung desselben in den Zylinder.
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