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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Sterilitätsprüfung bestehend aus einem geschlossenen Sterilitätstestsystem mit mindestens zwei Prüfbehältern, jeweils mit einem integrierten Prüffilter, einem unterhalb des Prüffilters angeordneten Auslassstutzen und einem oberhalb des Prüffilters angeordneten Einlassstutzen, der mit einer Schlauchverbindung über einen Probenehmer an ein Probenbehälter anschließbar ist, und den Prüfbehältern zugeordneten Nährmediumbehältern über die dem Prüfbehälter ein zugeordnetes Nährmedium zuführbar ist.
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Für die Verwendung vieler medizinischer und pharmazeutischer Produkte sind regelmäßige Sterilitätskontrollen erforderlich. Insbesondere ist es nach den in den Pharmakopöen festgelegten Vorschriften zur Verwendung von Heilmitteln notwendig, Sterilitätsprüfungen durchzuführen.
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Bei der obligatorischen Membran – Filtrationsmethode für fluide Arzneimittel – Arzneimittel, die in fester Form vorliegen können dazu auch mit geeigneten Mitteln zunächst gelöst werden – werden zwei oder mehr gleiche Probenmengen jeweils einem Prüfbehälter zugeführt, wo sie durch eine mikroporöse Membran mit einer Porengröße von 0,45 μm gefiltert werden. Danach wird das Filtrat aus den Prüfbehältern abgelassen und die Prüfbehälter mit einer sterilen Waschlösung ggf. von keimwachstumshemmenden Rückständen gereinigt. Anschließend werden die Prüfbehälter mit verschiedenen Nährmedien, beispielsweise mit Thioglycolat als Nährmedium 1 und mit Casein–Sojapepton als Nährmedium 2, befüllt und bei verschlossenem Einlassstutzen, gemäß der gültigen Pharmakopöen, beispielsweise der „USP 25” und der „EP 4”, bei entsprechender Temperatur für eine vorgegebene Zeit, aerobe (bei offenem Luftfilter), bzw. anaerobe (bei verschlossenem Luftfilter) inkubiert.
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Im Falle einer Kontamination bildet sich eine wolkenartige Trübung in der (klaren) Nährflüssigkeit.
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Zur Durchführung der Sterilitätsprüfung werden vorsterilisierte Einweg – Sterilitätstestsysteme bevorzugt, die ein möglichst geschlossenes System bilden, um fehlerhafte („falsch positive”) Ergebnisse zu vermeiden. Derartige Systeme sind aus der
EP 0 118 601 A1 und unter den Bezeichnungen Steritest
TM der Firma Millipore S. A., bzw. Sterisart
® der Firma Sartorius AG, bekannt. Das aus dem Firmenprospekt der Sartorius AG bekannte Sterisart
® – System besteht aus zwei transparenten, zylindrischen, nach oben hin leicht konisch verlaufenden Prüfbehältern, die mittels eines flexiblen Doppelschlauches und einem Y–Verteilerstück mit einem Probenehmer, beispielsweise einer Einstechkanüle, verbunden sind. In den Prüfbehältern ist jeweils ein Membranfilter in einem Behälterunterteil fest eingeklemmt. Das Behälterunterteil weist weiterhin einen zentralen Ablassstutzen auf, der mit einem Stopfen verschließbar ist. Das Behälteroberteil weist einen Einlassstutzen und eine Entlüftungsöffnung mit einem integrierten mikroporösen Luftfilter auf. Die Entlüftungsöffnung ist mit einer Gummikappe abdeckbar. Der Doppelschlauch kann zur Förderung von Proben, Waschlösung und Nährmedien in einen Pumpenkopf einer peristaltischen Schlauchpumpe eingelegt werden. An den Schlauchverbindungen sind farbkodierte Schlauchklemmen vormontiert, um nach Bedarf, Schlauchverbindungen schließen, bzw. öffnen zu können.
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Das bekannte Sterilitätstestsystem hat sich prinzipiell bewährt. Nachteilig wirkt sich jedoch aus, dass es im Hinblick auf eine Handhabung mit einem möglichst geringen Fehlerrisiko, sowie in den Kosten für die Herstellung und den Prüfprozess nicht optimiert ist. Insbesondere müssen die Nährmedien nach dem Filtrationsvorgang und dem Waschvorgang nacheinander über den Probenehmer in die Prüfbehälter abgefüllt werden oder es wären zumindest zwei Probenehmer erforderlich, an die jeweils eine Schlauchverbindung zu einem Prüfbehälter angeschlossen ist. Für die Befüllung der Prüfbehälter mit den Nährmedien müssen separate Nährmediumbehälter bereitgestellt und angeschlossen werden. Dazu muss, im Falle eines gemeinsamen Probenehmers, die Schlauchverbindung zunächst mit dem ersten Nährmediumbehälter verbunden werden, dann von diesem wieder getrennt werden und anschließend mit dem zweiten Nährmediumbehälter verbunden werden (bei mehr als zwei Prüfbehältern und Nährmedien wiederholt sich der Vorgang entsprechend oft). All diese Arbeitsgänge sind relativ zeitaufwendig, fehleranfällig und bergen das Risiko einer zwischenzeitlichen Kontamination, die zu einem falschen positiven Testergebnis führen kann.
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Aus der
DE 30 12 085 A1 ist eine Vorrichtung zur Sterilitätsprüfung, insbesondere von pharmazeutischen Produkten, bestehend aus einem Sterilitätstestsystem mit mindestens zwei Prüfbehältern, jeweils mit einem integrierten Prüffilter, einem unterhalb des Prüffilters angeordneten Auslassstutzen und einem oberhalb des Prüffilters angeordneten Einlassstutzen, der mit einer Schlauchverbindung an einen Probenbehälter anschließbar ist, und den Prüfbehältern zugeordneten Nährmediumbehältern, über die dem Prüfbehälter ein zugeordnetes Nährmedium zuführbar ist, bekannt.
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Nachteilig dabei ist, dass der Sammelbehälter über einen Schlauch mit einer wegklappbaren Verteilerleiste verbunden ist, die Kanülen aufweist, auf die die Prüfbehälter aufgesteckt werden. Weiterhin nachteilig ist, dass die von den Nährmedienbehältern kommenden Schläuche über „Verbindungsgestecke” mit den Schlauchverbindungen zu den Prüfbehältern verbunden sind, die durch die Verwendung von umhüllten in die Schlauchwände einzustechenden Kanülen relativ aufwendig ausgebildet sind.
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Aus der
US 4 351 900 A ist eine Vorrichtung zur Sterilitätsprüfung bekannt, die kein geschlossenes Sterilitätstestsystem darstellt. Über einen T förmigen Abzweig und einen Y förmiges Verteilerstück kann ein Flüssigkeitsstrom aufgeteilt und über eine Schlauchpumpe zwei Behältern zugeführt werden.
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Die
US 5 538 638 A betrifft ebenfalls eine Testanordnung, die kein geschlossenes Sterilitätstestsystem darstellt. So werden bei diesem System Behälter gegeneinander ausgetauscht. Dabei ist es bekannt, aus einem flexiblen Behälter über eine Schlauchverbindung einer Filteranordnung Flüssigkeit zuzuführen und über einen weiteren mit der Filteranordnung verbundenen Schlauch in einen zweiten Behälter zu leiten.
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Aus der
US 4 777 137 A ist eine Testvorrichtung für mikrobiologische Flüssigkeiten bekannt, die einen Prüfbehälter aufweist, der als ein flexibler Faltkörper ausgebildet ist.
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Aus der
WO 93/18183 A1 ist ein automatisches Testsystem zum Testen der Sterilität von Produkten bekannt, bei dem eine Mehrzahl von Behältern über Schläuche und zwischengeschaltete Y Stücke, die auch T förmig sein können, verbunden sind. Dabei ist es auch bekannt, peristaltische Pumpen einzusetzen.
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Aus der
US 4 360 435 A ist eine Vorrichtung zum Sterilisieren einer in Lösungsbehältern angeordneten Lösung mit einem Sterilisierungsfilter bekannt, der über ein Y Stück und Schläuche mit den Lösungsbehältern einerseits und über einen Dreifachverteiler mit drei flexiblen Aufnahmebehältern andererseits verbunden ist.
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Aus der
EP 0 118 601 A1 ist eine Vorrichtung zur Durchführung von Sterilitätsprüfungen bekannt, die aus zwei Prüfbehältern besteht, die über je einen Schlauch an einen Stromteiler angeschlossen sind. Der Stromteiler ist über einen Schlauch mit einer Kanüle verbunden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, das bekannte Sterilitätstestsystem so zu verbessern, dass es mit einem verringerten Fehlerrisiko behaftet ist, und das es in der Herstellung und bei der Verwendung kostengünstiger ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß in Verbindung mit dem Oberbegriff des Anspruches 1 dadurch gelöst, dass jeweils die Schlauchverbindung des Prüfbehälters ein Verteilerstück aufweist, über das eine feste Schlauchverbindung mit dem zugeordneten Nährmediumbehälter ausgebildet ist und den jeweiligen als flexiblen Beutel ausgebildeten Nährmediumbehälter in das Sterilitätstestsystem integriert, und dass an die Auslassstutzen der Prüfbehälter über ein als ein X-Stück ausgebildetes Verteilerstück, wobei an jedem Bein des X-Stückes ein Flussunterbrechungsmittel angeordnet ist, und über dem Verteilerstück zugeordnete Schlauchverbindungen ein als flexibler Beutel ausgebildeter Sammelbehälter fest angeschlossen ist, so dass mit Hilfe von an den Schlauchverbindungen angeordneten Flussunterbrechungsmittel das Filtrat wahlweise dem Sammelbehälter oder einen Abfluss zuführbar ist.
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Dadurch, dass die Nährmediumbehälter in das Sterilitätstestsystem integriert sind, wird das Fehlerrisiko bei der Handhabung verringert. Die Prüfbehälter sind über Verteilerstücke und Schlauchverbindungen bereits mit den Nährmedienbehältern verbunden, so dass eine signifikante Verbesserung in Richtung auf ein komplett geschlossenes Prüfsystem erzielt wird. Weiterhin können die Prüfbehälter aus den Nährmediumbehältern gleichzeitig und direkt mit den verschiedenen Nährmedien befüllt werden, wodurch sich der Zeitaufwand für die Sterilitätsprüfung insgesamt verringern lässt. Schließlich muss der Anwender die Nährmedien nicht separat bestellen und bevorraten – es genügt eine Bestellnummer für das komplette System – wodurch sich der Aufwand für den Einkauf und die Lagerhaltung verringert.
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Das X-förmige Verteilerstück ermöglicht auf besonders einfache Weise das Auffangen des Probenfiltrates in den Sammelbehälter und dass Ableiten des Waschfiltrates in den Abfluss.
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Durch den in das Sterilitätstestsystem integrierten Sammelbehälter wird, im Gegensatz zu den bisherigen offenen Auslassstutzen der Prüfbehälter, eine einfache und sterile Auffangmöglichkeit für die filtrierten Probenfluide geschaffen. Dies ist insbesondere bei teuren pharmazeutischen Produkten, beispielsweise Blutderivaten, von Vorteil, um die Filtrate weiter verwenden zu können. Die Handhabung des integrierten Sammelbehälters ist zudem besonders einfach. Es müssen keine separaten, steril verschließbare, Auffangbehälter bereitgestellt werden. Flexible Beutel als Sammelbehälter sind besonders kostengünstig, stehen vorsterilisiert in beliebigen Größen zur Verfügung und beanspruchen nur einen geringen Raum in der Verpackung.
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Die als flexible Beutel ausgebildeten Nährmediumbehälter können auch als kammerförmige Bereiche in einem Behälterverbund ausgebildet sein. Die Verwendung einfacher flexibler Plastikbeutel als Nährmediumbehälter ist besonders kostengünstig, gewichtssparend und beansprucht wenig Verpackungsraum. Durch einen Behälterverbund kann das Sterilitätstestsystem noch kompakter ausgeführt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die den Nährmediumbehältern zugeordneten Verteilerstücke als T-Stücke ausgebildet.
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T-Stücke sind besonders kostengünstig, und können einfach bei der Herstellung des Sterilitätstestsystems auf die entsprechenden Schlauchenden flüssigkeitsdicht und steril aufgesteckt werden.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist, jeweils an der Schlauchverbindung dem Verteilerstück des Nährmediumbehälters probenehmerseitig vorgelagert, ein Flussunterbrechungsmittel angeordnet.
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Mit den Flussunterbrechungsmitteln kann auf einfache Weise die Zufuhr aus dem Probenbehälter freigegeben und, nachdem eine gewünschte Probenmenge entnommen wurde, wieder gesperrt werden, um beispielsweise anschließend die Nährmediumzufuhr einzuleiten.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jeweils an der Schlauchverbindung, benachbart zu dem Nährmediumbehälter, ein Flussunterbrechungsmittel vorgesehen, über das der Nährmediumbehälter gezielt entleerbar ist.
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Dadurch wird auf einfache Weise sichergestellt, dass die Nährmedien erst dann in die Schlauchverbindungen fließen, wenn die Prüfbehälter mit den Nährmedien befüllt werden sollen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sind die Prüfbehälter als flexible Körper ausgebildet. Diese Körper können aus einem transparenten, weichen Plastikmaterial ausgebildet sein. Die flexiblen Behälter können insbesondere zylinderförmig oder zeltförmig ausgebildet sein Die flexiblen Behälter können auch als Faltkörper ausgebildet sein.
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Dadurch, dass die Prüfbehälter als flexible Körper ausgebildet sind, reduziert sich die Größe der Verpackung und damit die Kosten für den Vertrieb und die Lagerhaltung. Die Prüfbehälter können beispielsweise aus weichem PVC oder aus Polymer-, bzw. Polyolefin – Materialien hergestellt werden und als Flachkörper in zusammengelegtem oder gefaltetem Zustand transportiert und gelagert werden. Bei ihrer Befüllung nehmen die Prüfbehälter dann entsprechend ihrer Bauweise und dem Grad der Befüllung eine ausgedehnte Form an. Auch die Herstellungskosten werden reduziert, da die Gussformen für die herkömmlichen verschiedenen flaschen– oder kanisterförmigen Prüfbehälter entfallen. Zudem ermöglicht die flexible Bauweise innerhalb der Regeln der Pharmakopöen eine etwas größere Filtermembranfläche als die herkömmlichen starren Behälter, wodurch sich die Filtrationsdauer verkürzen lässt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Schlauchverbindungen zwischen den Verteilerstücken der Nährmediumbehälter und den Prüfbehältern von einer peristaltischen Schlauchpumpe aufnehmbar.
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Der Einsatz einer Schlauchpumpe zur Förderung der Probenflüssigkeit, der Nährflüssigkeit und der Waschflüssigkeit ermöglicht ein schnelle Förderung einer vorgegebenen Flüssigkeitsmenge über eine oder auch gleichzeitig mehrere Schlauchverbindungen. Die Verteilerstücke zu den Nährmediumbeuteln sind dazu so angeordnet und die Schlauchlängen zu den Prüfbehältern so ausgelegt, das ein bequemes Einlegen des Schlauches, bzw. der Schläuche in den Pumpenkopf der peristaltischen Pumpe möglich ist.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Schlauchpumpe eine Klemmposition für eine Flussunterbrechung der Schlauchverbindungen auf.
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Mit Hilfe der Klemmposition kann der Fluss durch den eingelegten Schlauch unterbrochen werden. Insbesondere können dadurch an der Schlauchverbindung, dem Verteilerstück des Nährmediumbehälters probenehmerseitig vorgelagerte Flussunterbrechungsmittel entfallen, was sich kostengünstig auswirkt.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Probenehmer als eine Kanülenvorrichtung ausgebildet.
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Die Kanülenvorrichtung ermöglicht eine einfache sterile Probenahmen. Sie kann beispielsweise aus einer Einzelnadel, oder einer Doppelnadel bestehen. Die Nadel wird zur Probenahme einfach in die üblichen Plastikflaschen oder Plastikbeutel mit der Probenflüssigkeit eingestochen. Zusätzlich kann eine Entlüftungskanüle vorgesehen sein.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung können die Flussunterbrechungsmittel als Schlauchklemmen und/oder zerbrechbare Strömungsstopper und/oder Ventile ausgebildet sein.
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Die verschiedenen Flussunterbrechungsmittel ermöglichen an den verschiedenen Schlauchverbindungen eine den jeweiligen Anforderungen angepasste komfortable, effektive und kostengünstige Steuerung der Zuführung der verschiedenen Flüssigkeiten bei der Handhabung des Sterilitätstestsystems.
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Die bekannten Verfahren zur Sterilitätsprüfung haben den Nachteil, dass sie hinsichtlich ihres Aufwandes in Zeit und Kosten sowie auf ein geringes Fehlerrisiko nicht optimiert sind.
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Durch die simultane Befüllung der Prüfbehälter aus den in das Sterilitätssystem integrierten Nährmediumbehältern wird die Vorbereitung des Systems zur Inkubation und damit die Gesamttestzeit verkürzt. Zwischenzeitliche Arbeitsgänge zum Wechseln von Anschlüssen zwischen Probenbehälter und externen Nährmedienbehältern und das Einstechen in Nährmediumbehälter mit einer Kanüle entfallen, wodurch Zeit und Kosten eingespart werden und die Gefahr von äußeren Kontaminationen verringert wird.
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Das Filtrat wird der Probe einem den Prüfbehältern nachgelagerten, fest in das Sterilitätstestsystem integrierten Sammelbehälter, zugeführt.
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Durch die Integration eines Sammelbehälters kann auf kostengünstige und zuverlässige Weise ein teures Filtrat aufgefangen werden. Dadurch werden die Anwendungskosten des Systems weiter verringert.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise veranschaulicht sind.
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In den Zeichnungen zeigen:
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1: Eine schematische Gesamtdarstellung eines Sterilitätstestsystems,
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2: das Sterilitätstestsystem in einem vergrößerten Ausschnitt während der simultanen Befüllung von zwei Prüfbehältern mit zwei Nährmedien,
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3: eine Detailansicht der Prüfbehälter mit einem Sammelbehälter,
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4: eine Detailansicht zweier faltbarer Prüfbehälter
- a) in zusammengefaltetem Zustand
- b) in entfaltetem Zustand,
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5: ein Ablaufschema einer Sterilitätsprüfung in fünf Einzeldarstellungen,
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6: das Ablaufschema mit Auffangen eines Filtrats,
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7: eine weitere Ausführung des Prüfbehälters als zeltförmiger Körper
- a) in leerem Zustand
- b) in teilgefülltem Zustand und
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8: eine weitere Ausführung des Prüfbehälters als zylinderförmiger Körper
- a) in leerem Zustand
- b) in teilgefülltem Zustand.
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Eine Vorrichtung zur Sterilitätsprüfung besteht im Wesentlichen aus einem Sterilitätstestsystem 1, mit integrierten Nährmedienbehältern 7, 7'.
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In 1 ist in einer Übersicht das komplette Sterilitätstestsystem 1 dargestellt. Es besteht aus zwei Prüfbehältern 2, 2', die über zwei Schlauchverbindungen 3, 3' mittels eines nicht dargestellten Y-Stromverteilers 3 mit einem Probenehmer 4, vorteilhaft als eine Einstechkanüle ausgebildet, verbunden sind. Die Kanüle 4 dient zur Entnahme einer Probe aus einem nicht dargestellten Probebehälter. Zwischen dem Probenehmer 4 und den Prüfbehältern 2, 2' ist in den Schlauchverbindungen 3, 3' jeweils ein Verteilerstück 6, 6', vorteilhaft als ein T-Stück ausgebildet, angeordnet. Von den Verteilerstücken 6, 6' geht jeweils eine feststehende Schlauchverbindung 5, 5' ab, die an die Nährmedienbehälter 7 bzw. 7' angeschlossen ist. Den Nährmediumbehältern 7, 7' sind Flussunterbrechungsmittel 25, 25' beispielsweise ein zerbrechbarer Stopper, oder ein 2-Wege Ventil zugeordnet, die ein unbeabsichtigtes Entleeren der Behälter 7, 7' in die Schlauchverbindungen 5, 5' verhindern. Zum Abklemmen der Schlauchverbindungen 3, 3' zum Probenbehälter hin, sind weitere Flussunterbrechungsmittel, vorteilhaft zwei Schlauchklemmen 8, 8', vorgesehen.
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Die Prüfbehälter 2, 2' können in an sich bekannter Bauweise als zwei transparente, zylindrische, nach oben hin leicht konisch verlaufende Hartplastikbehälter mit einem Behälteroberteil 18, 18' und einem Behälterunterteil 19, 19' ausgebildet sein. Zwischen den Bauteilen 18, 18' und 19, 19' ist jeweils ein Prüffilter, bzw. eine Filtermembran 20, 20' gemäß den Pharmakopöen fest eingeklemmt. Das Behälterunterteil 19, 19' weist weiterhin einen zentralen Auslassstutzen 21, 21' auf, der mit einem nicht dargestellten Stopfen verschließbar ist. Das Behälteroberteil 18, 18' weist deckelseitig einen Einlassstutzen 14, 14' und eine Entlüftungsöffnung mit einem integrierten mikroporösen Luftfilter 16, 16' auf. Den Einlassstutzen 14, 14' kann zusätzlich eine Schlauchklemme 15, 15' vorgeschaltet sein. Die Entlüftungsöffnung, bzw. der Luftfilter 16, 16' ist mit einer Gummikappe 17, 17' abdeckbar.
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In einer in 4 dargestellten Ausführungsform sind die Prüfbehälter 2, 2' als Faltkörper, vorzugsweise aus einem transparentem Weichplastik ausgebildet. In 4a sind die Faltkörper in gefaltetem Zustand und in 4b in expandiertem Zustand dargestellt. Die Faltkörper weisen eine rechteckige Grundfläche auf, in die die Membran 20, 20' eingepasst ist. Die Einlassstutzen 14, 14' und Auslassstutzen 21, 21', bzw. die Zu- und Abführungen der Schlauchverbindungen können, besonders bauraumsparend, seitlich an den Bodenteilen der Faltkörper angeordnet sein, wobei der Einlassstutzen 14, 14' selbstverständlich oberhalb des Prüffilters 20, 20' und der Auslassstutzen 21, 21' unterhalb des Prüffilters 20, 20 angeordnet ist'. Für eine leichte Handhabung ist jeweils ein Griffstück 24 am oberen Deckelbereich ausgebildet. Weitere Ausführungsformen der Prüfbehälter 2 als zeltförmige Körper, bzw. als zylinderförmige Körper sind in den 7 und 8 gezeigt, wobei die Behälter 2 jeweils in einem leeren zusammengelegten Zustand a) und in einem teilgefüllten expandierten Zustand b) dargestellt sind.
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Der Doppelschlauch 3, 3' kann zur Förderung von Proben, Waschlösung und Nährmedien in einen nicht dargestellten Pumpenkopf einer peristaltischen Schlauchpumpe 13 eingelegt werden. Dazu sind die Verbindungsteile des Doppelschlauches 3, 3' zwischen den T-Stücken 6, 6' und den Prüfbehältern 2, 2' in ausreichender Länge ausgeführt, um eine komfortable und sichere Handhabung zu gewährleisten. Der Pumpenkopf kann auch eine Klemmposition zur Flussunterbrechung aufweisen.
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An den Auslassstutzen 21, 21' kann ein Sammelbehälter 12, vorzugsweise als ein flexibler steriler Beutel ausgebildet, fest angeschlossen sein, wie er in 3 dargestellt ist. Der Sammelbehälter 12 ist über ein Verteilerstück 10, vorteilhaft als ein X-Stück ausgebildet über Schlauchverbindungen 23, 23' mit den Auslassstutzen 21, 21' fest verbunden. An jedem Bein des X-Stückes sind Schlauchklemmen 9, 9', bzw. 11, 11' vormontiert, vorteilhaft farbig kodiert, um nach Bedarf, die Schlauchverbindungen 23, bzw. 23' schließen und öffnen zu können. An einer offenen Seite des Verteilerstücks 10 hin ist ein freibleibender Abfluss 22 vorgesehen.
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Ein Verfahren zur Sterilitätsprüfung, von pharmazeutischen Fluiden beruht im Wesentlichen darauf, dass Nährmedien simultan aus Nährmediumbehältern 7, 7', die über feststehende Schlauchverbindungen 5, 5' in ein Sterilitätstestsystem 1 integriert sind, Prüfbehältern 2, 2' zugeführt werden.
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Das Verfahren kann vorteilhaft mit der oben beschriebenen Vorrichtung durchgeführt werden, wie in dem Ablaufschema in 5 dargestellt ist:
In Darstellung 5-1 ist das Sterilitätstestsystem 1 nach der Entnahme aus der Verpackung mit den integrierten Nährmedienbehältern 7, 7', gefüllt mit verschiedenen Nährmedien (TSB und Thioglycolate), und mit eingelegtem Doppelschlauch 3, 3' in den Pumpenkopf der peristaltischen Schlauchpumpe 13 gezeigt. Die Schlauchklemmen 8, 8' und 15, 15' sind geöffnet. Darstellung 5-2 zeigt das System während der Probenahme und der Filtration der Probe. Die Schlauchpumpe 13 fördert zwei gleiche Probenmengen in die Prüfbehälter 2, 2', wo sie durch den Prüffilter 20, 20' filtriert werden. Das Filtrat läuft über die Ablassstutzen 21, 21' ab. Im der nächsten Darstellung 5-3 ist ein Waschvorgang angedeutet, bei dem die Behälter 2, 2', bzw. die Membranen 20, 20' von Rückständen gereinigt werden. Schritt 5-4 zeigt die erfindungsgemäße simultane Befüllung der Prüfbehälter 2, 2' mit den Nährmedien. Dabei sind die Schlauchverbindungen 3, 3' zum Probenehmer 4 hin durch die Schlauchklemmen 8, 8' gesperrt, und die Flussunterbrechungsmittel 25 und 25' geöffnet, so dass sich mit Hilfe der Schlauchpumpe 13 die Nährmediumbehälter 7, 7' gleichzeitig in die Prüfbehälter 2, 2' entleeren. Schließlich zeigt Darstellung 5-5 das für die Bebrütung vorbereitete System. Die Schlauchverbindungen 3, 3' sind gekappt und die freien Enden auf die Öffnungen der Luftfilter 16, 16' aufgesetzt, sowie zusätzlich die Schlauchklemmen 15, 15' geschlossen. Dadurch sind die Behälter 2, 2' hermetisch abgeschlossen (anaerobe Inkubation).
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Ein weiteres Ablaufschema zur Verdeutlichung des Verfahrens mit einem integrierten Sammelbehälter 12 ist in 6 dargestellt. Die Vorgehensweise entspricht der von 5. Hier wird jedoch das Filtrat der Probe in den Sammelbehälter 12 eingeleitet (6-2). Dazu ist die Klemme 11 zum Sammelbehälter 12 hin geöffnet und die Klemme 11' zum Abfluss 22 hin geschlossen. Das Filtrat der Waschlösung wird hingegen über den Abfluss 22 abgelassen (6-3). Vor der Befüllung der Prüfbehälter 2, 2' mit den Nährmedien werden die beiden Klemmen 9, 9' sowie die Klemme 11 geschlossen (6-4). Schließlich wird der Sammelbehälter 12 abgetrennt (6-5). Das steril abgefüllte Filtrat steht dann für eine weitere Verwertung zur Verfügung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sterilitätstestsystem
- 2, 2'
- Prüfbehälter
- 3, 3'
- Schlauchverbindung
- 4
- Probenehmer
- 5, 5'
- Schlauchverbindung
- 6, 6'
- Verteilerstück
- 7, 7'
- Nährmediumbehälter
- 8, 8'
- Flussunterbrechungsmittel
- 9, 9'
- Flussunterbrechungsmittel
- 10
- Verteilerstück
- 11, 11'
- Schlauchklemme
- 12
- Sammelbehälter
- 13
- Schlauchpumpe
- 14, 14'
- Einlassstutzen
- 15, 15'
- Flussunterbrechungsmittel
- 16, 16'
- Luftfilter
- 17, 17'
- Abdeckkappe
- 18, 18'
- Behälteroberteil
- 19, 19'
- Behälterunterteil
- 20, 20'
- Prüffilter
- 21, 21'
- Auslassstutzen
- 22
- Abfluss
- 23, 23'
- Schlauchverbindung
- 24
- Griffstück
- 25, 25'
- Flussunterbrechungsmittel