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Transportgerät Die Erfindung bezieht sich auf ein Transportgerät,
das in zwei Hälften zerlegbar ist, wobei die eine Hälfte eine Ladefläche und mindestens
ein Rad und die andere Hälfte eine Deichsel und mindestens ein Rad aufweist. Derartige
Geräte sind unter dem Namen Hubroller bekannt. Bei diesen Geräten ist mit der Deichsel
eine Achse verbunden, an deren Enden die Räder gelagert sind. In der Mitte der Achse
ist ein Kugelbolzen angeordnet, der in einem Winkel von weniger als 90° zu der Deichsel
steht. An dem vorderen Teil der die Ladefläche enthaltenden Gerätehälfte ist unter
einem Querträger eine Kugelpfanne angeordnet. Die beiden Gerätehälften werden dadurch
miteinander gekuppelt, daß der Kugelbolzen bei stark angehobener Deichsel unter
die Pfanne gefahren wird und dann die Deichsel in ihre Normallage abgesenkt wird,
wodurch der Kugelbolzen gehoben wird und in die Kugelpfanne eintritt. Das Gerät
läßt sich dann wie ein Wagen mit Deichsel fahren.
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Die Erfindung besteht darin, daß die die Deichsel enthaltende Gerätehälfte
eine Schaufel aufweist, die so angeordnet ist, daß diese Hälfte als Stechkarre verwendbar
ist.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Deichselhälfte
nicht nur zum Fahren der Ladefläche verwendbar ist, sondern einen weiteren Verwendungszweck
aufweist; sie kann nämlich auch zum Beladen der Ladefläche verwendet werden. Bei
den bekannten Transportgeräten mußte mit einer besonderen Stechkarre das Ladegut
an den Wagen herangeholt werden und an dem Ort; an dem der Wagen wieder entladen
werden soll, zunächst einmal eine Stechkarre gesucht werden, wobei in den meisten
Fällen der Arbeiter dann die mit dem Wagen zurückgelegte Strecke nochmals zurückging
und seine am Aufladeort stehende Stechkarre holte. Das erfindungsgemäße Gerät bringt
demgegenüber eine wesentliche Zeitersparnis. Mit dem als Stechkarre verwendbaren
Geräteteil wird das Ladegut an die Ladefläche herangebracht, nach dem Aufladen wird
das Gerät zusammengesetzt, zum Entladeort gefahren, dort werden die beiden Geräteteile
wieder entkuppelt, und mit dein als Stechkarre verwendbaren Teil wird das Ladegut
wieder an die einzelnen Orte gebracht.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
die an der als Stechkarre verwendbaren Hälfte befestigte Schaufel in an sich bekannter
Weise höhenverschiebbar. Diese Höhenverstellbarkeit kann zunächst dazu dienen, um
in zusammengekuppeltem Zustand der Geräteteile einen großen Schwenkbereich der Deichsel
zu ermöglichen. Die Höhenverschiebbarkeit kann jedoch auch dazu dienen, um eine
auf der Stechkarrenschaufel befindliche Last auf die Höhe der Ladefläche anzuheben.
Vorzugsweise greift mindestens eine Feder in an sich bekannter Weise an der Schaufel
an. Diese Feder soll das Anheben der Schaufel mindestens unterstützen. Die Feder
kann so stark sein, daß sie in der Lage ist, die Schaufel mit dem Ladegut ohne Unterstützung
von Hand anzuheben. Diese Ausführungsform der Erfindung vereinigt in vorteilhafter
Weise die Vorteile einer Stechkarre mit denen eines kleineren Gabelstaplers, und
auch schwere Güter, wie z. B. Säcke od. dgl., können ohne jede Mühe auf oder über
die Höhe der Ladefläche angehoben werden und dann von der Schaufel der Stechkarre
heruntergeschoben werden.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung weist die als Stechkarre dienende
Hälfte in an sich bekannter Weise mindestens eine Rastvorrichtung auf, durch die
die Schaufel an mindestens einem Punkt ihres Verschiebeweges festgehalten wird.
Diese Ausführungsform der Erfindung kann dahingehend weiter ausgebildet sein, daß
die Rastvorrichtung durch eine Fußraste betätigbar ist. Bei einer Ausführungsform
der Erfindung ist an der Schaufel selbst oder an dem Führungsteil, mit dem sie an
der Deichselhälfte geführt ist, ein Pedal angeordnet, mit dessen Hilfe die Schaufel
gegen die Wirkung einer Feder nach unten in ihre dem Boden benachbarte Stellung
verschiebbar ist. Ein besonderer Vorteil dieser Ausführungsform in Verbindung mit
einer durch ein Pedal auslösbaren Rastvorrichtung liegt darin, daß das Anheben und
das Absenken der Stechkarrenschaufel ausschließlich durch Fußbedienung erfolgen
kann, so daß sich der Arbeiter nicht zu bücken braucht. Durch die vorerwähnte Rastvorrichtung
wird die Schaufel gegen Federwirkung in Bodennähe festgehalten. Durch Treten auf
die Fußraste wird die Rastvorrichtung entriegelt und die Schaufel unter Wirkung
der Feder angehoben. Soll die Schaufel wieder gesenkt werden, so drückt der Arbeiter
mit dem Fuß auf das Pedal, bis die Schaufel in ihrer unteren Stellung wieder einrastet.
Bei
einer Ausführungsform der Erfindung ist die Schaufel hochklappbar an der Deichselhälfte
befestigt. Bei dieser Ausführungsform braucht die Schaufel zur Erzielung eines großen
Schwenkbereiches der Deichsel in zusammengekoppeltem Zustand der Gerätehälfte nicht
mehr in die Höhe geschoben zu werden, sondern braucht nur noch hochgeklappt zu werden.
Die Erfindung soll jedoch nicht darauf beschränkt sein, daß die Schaufel entweder
hochklappbar oder verschiebbar ist, sondern die Schaufel kann auch höhenverschiebbar
und hochklappbar sein, indem die Schaufel an dem Führungsteil schwenkbar gelagert
ist, daß die Schaufel an der Deichselhälfte verschiebbar führt.
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Die Ladefläche kann eine Aussparung aufweisen, die etwa der Größe
der Stechkarrenschaufel entspricht. Bei einer Ausführungsform der Erfindung, die
sich für Ladegut eignet, das breiter als die Stechkarrenschaufel ist, ist die Ladefläche
in Draufsicht U-förmig, so daß man die Stechkarre mit dem Ladegut von der offenen
Seite her in den die Ladefläche enthaltenden Geräteteil einfahren und durch Absenken
der angehobenen Stechkarrenschaufel das Ladegut auf der Ladefläche absetzen kann.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist an der die Deichsel enthaltenden
Gerätehälfte ein Querstück schwenkbar gelagert, dessen Lagerung die Schwenkachse
der Deichsel bildet. An den beiden Enden des Querstückes sind Rastvorrichtungen
oder aber durch Unterfahren und Abschwenken der Deichsel anhebbare Bolzen befestigt,
die in entsprechende Aufnahmen an der die Ladefläche enthaltenden Gerätehälfte eingreifen
und so eine Kupplung zwischen den beiden Gerätehälften herstellen. Bei einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung ist jedoch an der Deichselhälfte, wie bei sogenannten
Hubrollern an sich bekannt, nur ein Stehbolzen angeordnet, der durch Unterfahren
und Absenken der Deichsel in eine auf der Unterseite der Ladefläche angeordnete
Pfanne eingeführt wird, wobei dieser Bolzen die Schwenkachse der Deichsel bildet.
Ist die Ladefläche U-förmig, so kann die Pfanne zur Aufnahme des Bolzens an dem
die beiden Schenkel verbindenden Stegteil angeordnet sein. Soll der Stegteil jedoch
das hintere Ende des Transportgerätes bilden und die Deichsel an der offenen Seite
der U-Form angelenkt werden, so ist die Lagerpfanne an einem Träger befestigt, der
zwischen die freien Schenkelenden der U-Form einsetzbar, vorzugsweise jedoch einschwenkbar
ist. Vorzugsweise ist diese Ausführungsform dahingehend weiter ausgebildet, daß
dieser Träger in das Profil eines der U-Schenkel einschwenkbar ist, solange mit
der als Stechkarre verwendeten Gerätehälfte in die Ladefläche eingefahren werden
muß.
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Vorzugsweise ist an dem schwenkbaren, die Lagerpfanne tragenden Träger
eine Handhabe angebracht, die bis in den Griffbereich eines stehenden Arbeiters
hochgeführt ist, so daß sämtliche Bedienungsgriffe im Stehen ausgeführt werden können.
An Stelle der Lagerpfanne können auch andere Kupplungsteile an einem derartigen
schwenkbar gelagerten Träger angeordnet sein.
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Das im vorstehenden beschriebene Gerät eignet sich besonders zur Beförderung
von Abziehkästen in der Spinnerei.
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Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels der Erfindung in Verbindung mit den Ansprüchen und der
Zeichnung. Die einzelnen Merkmale können je für sich oder zu mehreren bei einer
Ausführungsform der Erfindung verwirklicht sein. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel
der Erfindung dargestellt. Es zeigt Fig. 1 die beiden Gerätehälften in entkuppeltem
Zustand, von der Seite gesehen, Fig. 2 eine Draufsicht auf den die Ladefläche enthaltenden
Geräteteil und Fig.3 eine Vorderansicht des hochgestellten, die Deichsel und die
Schaufel enthaltenden Geräteteiles: Bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform
der Erfindung weist die die Ladefläche enthaltende Gerätehälfte eine in der Draufsicht
U-förmige Ladefläche 1 auf, die aus einem vorn offenen Metallrahmen besteht. Am
hinteren Ende der Ladefläche sind an dem die beiden U-Schenkel verbindenden Steg
zwei Festräder 3 gelagert. In der vorderen Hälfte jedes der U-Schenkel sind an der
Unterseite des Rahmens je eine Stütze 4 befestigt. Eine Stirnwand 5 ist am hinteren
Ende der Ladefläche vorzugsweise abnehmbar befestigt.
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An dem freien Ende eines der U-Schenkel ist ein Träger 6 um eine senkrechte
Achse 7 unterhalb der Ladefläche schwenkbar gelagert. Das Profil des U-Schenkels,
an dem der Träger 6 gelagert ist, ist so gewählt, daß der Träger 6 in das Profil
einschwenkbar ist, so daß er nicht in den freien Raum zwischen den Schenkeln ragt.
Wenn der Rahmen einen voller Querschnitt aufweist, so ist der Träger 6 unterhalb
des Rahmens angeordnet. Der Träger 6 trägt in der Mitte eine als Kupplungsglied
dienende Lagerpfanne 29 und ist über die Achse 7 hinaus etwas verlängert, und an
dem verlängerten Teil 8 ist eine Handhabe 9 befestigt. die bis in den Griffbereich
eines stehenden Arbeiters heraufführt. Diese Handhabe 9 dient zurr Aus- und Einschwenken
des Trägers 6 von der in Fig. ? gestrichelten Lage in die in dieser Figur ausgezogene
Lage. In der Schließlage liegt das freie Ende des Trägers 6 an einem Steg 10 am
vorderen Ende des U-Schenkels an. Zweckmäßig ist auch eine Rastvorrichtung vorgesehen,
die den Träger 6 in dieser Stellung festhält, so daß das Gerät an der Deichsel nicht
nur gezogen, sondern auch geschoben werden kann, ohne daß der Träger 6 seine Lage
verändert.
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Die die Deichsel enthaltende Gerätehälfte weist eine rahmenartige
Deichsel 11 auf, an der Stützen 12 befestigt sind, die die Deichsel beim Ablegen
in einem Abstand vom Boden halten. Von dem der Ladefläche zugewandten Ende der Deichsel
führen zwei Rohre 13 zu einer Achse 14, an deren Enden zwei Räder 15 befestigt sind.
Die zwei Rohre 13 dienen als Führung für ein mit zwei Muffen 16 die Rohre
13 umfassendes Verbindungsstück, 17, an dem eine Stechkarrenschaufel 18 und
an der gegenüberliegenden Seite ein Pedal 19 befestigt sind. An dem Verbindungsstück
17 greift eine Zugfeder 20 an, die in einem Rohr 21 angeordnet und deren anderes
Ende an dem geschlossenen Rohrende befestigt ist. Das Rohr 21 ist an der Rahmendeichsel
befestigt.
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In der Nähe der Achse 14 ist eine Rastvorrichtung vorgesehen, die
die Schaufel in ihrer unteren Stellung gegen die Wirkung der Feder 20 festhalten
kann: Zu diesem Zweck sind auf den Rohren 13 Lageraugen 22 befestigt, in der eine
Welle 23 gelagert ist, auf der ein Haken 24 und eine mit ihm fest verbundene Fußraste
25 befestigt sind. An dem Verbindungsstück 17 ist eine Raste 26 angeordnet, in die
der Haken 24 eingreifen kann. An der Achse 14 ist ein Bolzen 27 befestigt, der an
seinem freien Ende eine Lagerkugel 28 trägt, die durch Unterfahren und Abwärtsdrücken
der Deichsel 11 in die Kugelpfanne 29 einführbar ist, die an der Unterseite des
Trägers 6 befestigt ist. Der
Haken 24 weist noch einen Hebelarm
30 auf, an dem eine an dem Bolzen 2'7 befestigte Feder 31 angreift und den Haken
24 gegen die Raste 26 zieht.
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Bei der dargestellten Ausführungsform der Erfindung sind die Maße
so gewählt, daß vier aufeinandergestellte Abziehkästen zugleich mit der Stechkarre
befördert werden können und auf der Ladefläche, die von einem hochstehenden Cord
33 umgeben sein kann, vier Stapel voll Abziehkästen untergebracht werden können.
Damit können mit diesem Gerät etwa 2000 Copse-Spulen zugleich befördert werden.
Zum Zusatmmenkuppeln der beiden Gerätehälften wird der Träger 6 in die in Fig. 2
gezeichnete Stellung ausgeschwenkt, mit der die Deichsel enthaltenden Gerätehälfte
bei hochgestellter Deichsel so an die andere Gerätehälfte herangefahren, daß der
Kugelkopf 28 unter die Kugelpfanne 29 zu liegen kommt, und die Deichsel dann nach
unten geschwenkt. so daß der Kugelkopf 28 in die Pfanne 29 eintritt und die Ladefläche
sich etwas anhebt, so daß die Stützen 4 vom Boden frei kommen. Das Gerät kann dann
wie ein Wagen gefahren oder geschoben werden, nachdem der Schwenkbereich dadurch
hinreichend vergrößert wurde, daß durch Treten auf die Fußraste 25 die Schaufel
unter Wirkung der Feder 20 nach oben gezogen wurde.