DE10339962A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Testung von Wirkstoffen für deren Verwendung als Arzneimittel unter dem Einfluss freier Radikale - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Testung von Wirkstoffen für deren Verwendung als Arzneimittel unter dem Einfluss freier Radikale Download PDF

Info

Publication number
DE10339962A1
DE10339962A1 DE2003139962 DE10339962A DE10339962A1 DE 10339962 A1 DE10339962 A1 DE 10339962A1 DE 2003139962 DE2003139962 DE 2003139962 DE 10339962 A DE10339962 A DE 10339962A DE 10339962 A1 DE10339962 A1 DE 10339962A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
free radicals
studies
active ingredients
metabolism
influence
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE2003139962
Other languages
English (en)
Inventor
Wolf-Dieter Priv.-Doz. Dr. Jülich
Klaus-Dieter Prof. Dr. Weltmann
Ulrike Prof. Dr. Lindequist
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Universitaet Greifswald
Original Assignee
Ernst Moritz Arndt Universitaet Greifswald
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ernst Moritz Arndt Universitaet Greifswald filed Critical Ernst Moritz Arndt Universitaet Greifswald
Priority to DE2003139962 priority Critical patent/DE10339962A1/de
Publication of DE10339962A1 publication Critical patent/DE10339962A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12QMEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
    • C12Q1/00Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
    • C12Q1/26Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving oxidoreductase
    • C12Q1/28Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving oxidoreductase involving peroxidase
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12QMEASURING OR TESTING PROCESSES INVOLVING ENZYMES, NUCLEIC ACIDS OR MICROORGANISMS; COMPOSITIONS OR TEST PAPERS THEREFOR; PROCESSES OF PREPARING SUCH COMPOSITIONS; CONDITION-RESPONSIVE CONTROL IN MICROBIOLOGICAL OR ENZYMOLOGICAL PROCESSES
    • C12Q1/00Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions
    • C12Q1/26Measuring or testing processes involving enzymes, nucleic acids or microorganisms; Compositions therefor; Processes of preparing such compositions involving oxidoreductase

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Proteomics, Peptides & Aminoacids (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Immunology (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • Analytical Chemistry (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Measuring Or Testing Involving Enzymes Or Micro-Organisms (AREA)

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vorauswahl von zur Anwendung als Arzneimittel vorgesehenen Wirkstoffen auf Grund ihres Einflusses auf den Stoffwechseln. Dabei werden Untersuchungen zur Metabolisierung der Wirkstoffe und zur Stoffwechselbeeinflussung durch die Wirkstoffe und ihrer Metaboliten unter dem Einfluss freier Radikale durchgeführt.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vorauswahl von zur Anwendung als Arzneimittel vorgesehenen Wirkstoffen auf Grund ihres Einflusses auf den Stoffwechsel. Dabei werden Untersuchungen zur Metabolisierung der Wirkstoffe und zur Stoffwechselbeeinflussung durch die Wirkstoffe und ihrer Metaboliten unter dem Einfluss freier Radikale durchgeführt.
  • Für die Prüfung von für die Verwendung als Arzneimittel vorgesehenen Wirkstoffen ist ein mehrstufiges Verfahren gesetzlich vorgeschrieben. Der notwendige Aufwand steigt von Prüfstufe zu Prüfstufe an. Es existiert bisher kein Verfahren, mit welchem Ereignisse, die erst in der dritten Stufe der klinischen Prüfung (Multi-Center-Studien) beobachtet werden, durch eine experimentelle in-vitro-Prüfung vorhergesagt werden können. Da die Durchführung von Multi-Center-Studien sehr kostenaufwändig ist, besteht ein hoher Bedarf an einem Verfahren, durch das bereits in der Frühphase der Arzneimittelentwicklung eine Prognose erstellt werden und eine Vorauswahl aus mehreren Wirkstoffkandidaten getroffen werden kann.
  • Aufgabe, die durch die Erfindung gelöst werden soll
  • Viele der für die Verwendung als Arzneimittel vorgesehenen Wirkstoffe, die bereits in der Präklinik sowie in klinischen Tests der Phase 1 und 2 untersucht wurden, haben bei Versuchstieren und 200 bis 300 Probanden ihre gute Verträglichkeit für den Menschen bewiesen.
  • Trotz der im Normalfall guten Verträglichkeit werden in folgenden Multi-Center-Studien sehr oft weitere Eigenschaften festgestellt, die ihre Verwendung beim Menschen einschränken. Diese Eigenschaften können in bisherigen Versuchsmodellen nicht erfasst werden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen Mangel zu beheben.
  • Die Aufgabe wurde erfindungsgemäß durch ein in-vitro-Verfahren zur Testung von Wirkstoffen für deren Verwendung als Arzneimittel gelöst, wobei Untersuchungen zur Metabolisierung der Wirkstoffe und zur Stoffwechselbeeinflussung durch die Wirkstoffe und ihre Metaboliten unter dem Einfluss freier Radikale durchgeführt werden. Freie Radikale sind bei vielen Krankheitsbildern erhöht. Unter ihrem Einfluss wird der Metabolismus eines Wirkstoffes verändert. Unter dem Einfluss von freien Radikalen sind Wechselwirkungen mit gleichzeitig gegebenen Arzneistoffen möglich, die im Normalfall nicht gebildet werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere dafür geeignet, Interaktionsstudien zur Wechselwirkung von Arzneimitteln und zur Anwendung von als Arzneimittel vorgesehenen Wirkstoffen unter dem Einfluss freier Radikale durchzuführen. Um den notwendigen Aufwand in Grenzen zu halten, ist es zweckmäßig, das Verfahren in einer dem Stand der Technik entsprechenden Biosensor-kontrollierten Zellkultur ( DE 197 09 649 A1 ) durchzuführen.
  • Die Radikale können in einfacher Weise durch Zusatz eines Radikalbildenden Enzyms vorzugsweise der Klassifikation gemäß Internationaler Enzym-Nomenklatur (Enzym Nomenclature, Academic Press, Inc, 1992, S. 24–154) EC 1.10.3.2. (Laccase), EC 1.11.1.13 (Manganperoxidasen), EC 1.11.17 (Peroxidasen), EC 1.14.99.1, (Monophenolmonooxygenase), EC 1.10.3.3. (Ascorbat-Oxidase) zum Zellkulturmedium erzeugt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren besteht aus folgenden Schritten:
    • – Einbringen der Wirkstoffe in eine Biosensor-kontrollierte Perfusionszellkultur
    • – Zugabe von radikalbildenden Enzymen oder Erzeugung von freien Radikalen mit einer Plasmaquelle
    • – Aufarbeitung der Zellkultur und Untersuchung der Wirkstoffe sowie der Metaboliten
  • In einer vorteilhaften Ausführung werden die freien Radikale plasmagestützt erzeugt. Dadurch werden sowohl Qualität als auch Quantität der freien Radikale besser beeinflussbar als auch die zeitliche Reihenfolge ihrer Einwirkung frei steuerbar. Somit ist eine optimale Quelle mit entsprechend großem und selektiv variablem Parameterbereich verfügbar. Die Parameter zur Radikalerzeugung sind im Bereich von Bruchteilen einer Sekunde variierbar, die Plasmaquelle kann zusätzlich miniaturisiert werden.
  • Gegenstand der Erfindung ist daher auch eine Vorrichtung zur Testung von Wirkstoffen für deren Verwendung als Arzneimittel, bestehend aus einer Biosensorkontrollierten Perfusionszellkultur und einer Plasmaquelle.
  • Unter Einbeziehung der Untersuchungen zur Stoffwechselbeeinflussung durch die Wirkstoffe und ihrer Metaboliten wird unter dem Einfluss freier Radikale ein Regelkreis gemäß folgendem Schema gebildet: Schema 1:
    Figure 00030001
  • 1
    = Kombination von Biokombinatorik/Metabolomics/Perfusionszellkultur und Mustererkennung
    2
    = Mustererkennung von Therapieerfolgen/Auswahl aus virtueller Datenbank/ Selbstlernende Biokombinatorik
    3
    = Störgrößengenerierung, Bewertung durch Metabolomics und Mustererkennungsprogramme
  • Ein besonderer Vorteil wird erreicht, wenn das Verfahren so geführt wird, dass die gewonnenen Informationen in einem Regelkreis für die Auswahl aus einer realen und/oder virtuellen Substanzbibliothek und/oder für eine Wirkstoffmodifikation genutzt werden. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn die Substanzmodifikation in einem dem Stand der Technik entsprechenden Verfahren ohne Beeinflussung der pharmakophoren Gruppen (Schauer, E. Hammer, U. Lindequist, A. Schäfer, W.-D. Jülich: Biotransformation von biologisch aktiven Verbindungen aus verschiedenen chemischen Stoffklassen mittels der Enzyme Laccase und Manganperoxidase. WO 01/98518 A2) vorgenommen wird.
  • Das Verfahren und die Vorrichtung eignen sich erfindungsgemäß zur in-vitro-Simulation zur Erstellung von Prognose für Multi-Center-Studien bei der klinischen Prüfung von Arzneimitteln.
  • Das Wesen der Erfindung besteht aus einer Kombination aus bekannten (Radikalerzeugung mittels Plasmen, Biosensor-gesteuerte Zellkultur) und neuen Elementen (Nutzung der freien Radikale, um „seltene Ereignisse" in einer Zellkultur zu simulieren), die sich gegenseitig beeinflussen und in ihrer neuen Gesamtwirkung einen Gebrauchsvorteil und den erstrebten Erfolg ergeben, der darin liegt, dass erstmals experimentell begründete Prognosen für das Verhalten eines Wirkstoffes in Multi-Center-Studien abgegeben werden können und dass die Einwirkung der freien Radikale nach Qualität, Quantität und in ihrer zeitlichen Abfolge durch Wahl geeigneter Niedertemperatur-Plasmen gesteuert werden kann.
  • Die Erfindung soll anhand von Ausführungsbeispielen erläutert werden, ohne auf diese Beispiele beschränkt zu sein.
  • Ausführungsbeispiele
  • Beispiel 1
  • Bindung von Penicillinen an Aminosäuren und Eiweiße
  • Methodik:
    • 1.1. Herstellung einer Lösung Radikalbildender Enzyme, die dem Zellkulturansatz in einer Perfusionszellkultur zugesetzt werden kann.
  • Kultivierung der filamentösen Pilze
  • Die Kultivierung der filamentösen Pilze erfolgte zuerst auf Schrägagar (Malzagar) bei 30°C 7 d und dann 7 d auf Malzagarplatten bei 30°C. Drei ca. 1 cm2 große, gut bewachsene Malzagarstücke wurden anschließend aus einer Agarplattenkultur mit einem sterilen Spatel ausgeschnitten und in 300-ml-Erlenmeyer-Kolben mit 60 ml BSM übertragen. Diese Vorkultur wurde bei 30°C über 7 Tage als Standkultur inkubiert.
  • Das bei den Glucosevorkulturen der filamentösen Pilze gebildete Myzel wurde mit Hilfe eines Ultraturraxgerätes bei 17000 U/min dreimal 10 s homogenisiert. 2,5 ml des Homogenisats wurden für die Experimente in 100-ml-Erlenmeyer-Kolben mit 25 ml BSM überimpft. Kolben und Medium wurden getrennt voneinander sterilisiert, um Medienverluste bei der Hitzesterilisation im Autoklaven zu vermeiden. Vor der Beimpfung wurde das Medium in die Kolben gefüllt. Diese Ansätze wurden mit einer 0,05%igen sterilfiltrierten Tween 80-Lösung supplementiert. Die Kolben wurden in einem Schüttelinkubator bei 158 U/min und 30°C kultiviert.
  • Anionenaustauscherchromatographie
  • Zur verstärkten Ausscheidung der ligninolytischen Enzyme in Kulturen von Trametes. versicolor und Pycnoporus cinnabarinus wurde Veratrylalkohol eingesetzt. Da diese Verbindung und ihre Metaboliten bei späteren Inkubationsexperimenten mit Kulturfiltrat störend wirken, erfolgte ihre Abtrennung mit Q-Sepharose. Dazu wurde 1 ml der Anionenaustauschermatrix mit 100 ml Histidinpuffer dreimal equilibriert. Anschließend wurde die equilibrierte Q-Sepharose mit 80 ml Kulturfiltrat 1 h langsam auf einem Magnetrührer bei Raumtemperatur gerührt. Danach wurde der wässrige Überstand von der Q-Sepharose durch GF-6 Glasphaserfilter abfiltriert, die Matrix mit je 10 ml Histidinpuffer 20 mal gewaschen und das Protein mit 15 ml Hochsalz-Histidinpuffer eluiert.
  • Ultrafiltration
  • Zur Vergleichbarkeit der Experimente mit Kulturfiltrat sollte in den Inkubationsansätzen mit gleicher Enzymaktivität gearbeitet werden. Dazu war es notwendig, die gereinigten Kulturüberstände einzuengen und für die Umsätze entsprechend zu verdünnen. Die Konzentration erfolgte durch Ultrafiltration mit Centricon-30 und Centriprep-30 Mikrokonzentratoren in einer Kühlzentrifuge mit 3000 U/min bei 4°C für 60 min.
  • Entsalzung
  • Für die Umsätze mit Kulturfiltrat war es erforderlich, die gereinigte und eingeengte Proteinprobe zu entsalzen. Auf eine gepackte Sephadex G-25 Superfine Säule wurden 2,5 ml Probe aufgetragen und mit 3,7 ml Histidinpuffer eluiert. Das erhaltene Proteineluat wurde bei –20°C gelagert.
    • 1.2. Durchführung einer Biosensor-gesteuerten Perfusionszellkultur nach Jülich, W.-D., Woedtke, Th. von, Abel, P.: Messanordnung zur Erfassung von toxischen, subtoxischen, chronisch toxischen oder stimulierenden Effekten von Wirk- und Schadstoffen mit Hilfe von Perfusionszellkulturen. DE 197 09 649 A1 .
    • 1.3. Nachweis eventueller Reaktionsprodukte: Zur Aufarbeitung wird das Zellkulturmedium mittels Oktadekanfestphase extrahiert. Die Elution evtl. gebildeter Metabolite des Wirkstoffes erfolgt mit Ethylacetat oder Acetonitril. Der nach der Entfernung des Lösungsmittels verbleibende Rückstand wird mit Hochleistungsflüssigchromatographie gereinigt. Die Metabolite werden mittels Massenspektroskopie und/oder NMR analysiert.
  • Ergebnisse
  • Die mögliche Bindung der Wirkstoffe an Eiweiße mit oder ohne Öffnung des Lactam-Ringes führt als seltenes Ereignis zur Bildung von Allergien. Durch Einwirkung freier Radikale werden entsprechende Bindungen des Haptens an Eiweiße möglich.
  • Bei Wirkstoffen, die nicht auf diese Weise reagieren können, ist diese Möglichkeit für die Entstehung von Allergien ausgeschlossen.
  • Beispiel 2
  • Bindung von Cephalosporinen an Bestandteile der Atmungskette unter dem Einfluss freier Radikale
  • Dem Medium einer Perfusionszellkultur, beschrieben im Beispiel 1, wird 7-Aminodesacetoxycephalosporinsäure zugesetzt. Als Modell für eine chinoide Verbindung wie sie in der Atmungskette eine Rolle spielen, wird außerdem 2,5-Dihydroxy-N-(2-hydroxyethyl)benzamid zugesetzt. Unter dem Einfluss einer Laccase (gewonnen aus Trametes versicolor) kommt es zur Bildung von Kopplungsprodukten, die wie im Beispiel 1 beschrieben mittels Oktadekanfestphase extrahiert werden können.
  • Beispiel 3
  • Umsetzung von Norfloxacin mit 2,5-Dihydroxy-N-(2-hydroxyethyl)benzamid als Modellsubstanz für Bestandteile der Atmungskette
  • 1 zeigt die Umsetzung von Norfloxacin mit 2,5-Dihydroxy-N-(2-hydroxyethyl)benzamid als Modellsubstanz für Bestandteile der Atmungskette:
    Die Peaks der Ausgangsstoffe liegen am Start der Reaktion bei 4,6 und 6,2 min (1a).
  • In 1b ist zu erkennen, dass sich nach 15 Minuten viele Produkte gebildet haben.
  • Nach 30 Minuten sind neben den vielen kleinen Peaks noch ein Eigenkopplungsprodukt des Benzamides (5,3 min), das Kopplungsprodukt (6,2 min) und unverbrauchtes Norfloxacin (8,1 min) erkennbar (1c).
  • 1d zeigt, dass nach 45 Minuten das Eigenkopplungsprodukt eigentümlicherweise nicht abnimmt, obwohl noch Norfloxacin im Ansatz ist.
  • Beispiel 4
  • Entstehung neuer Metaboliten aus der Modellsubstanz Kaffeesäure und dem Stoffwechselprodukt 4-Aminobenzoesäure:
  • Die Metaboliten entstehen nach Zusatz von Laccase unter den im Beispiel 1 geschilderten Bedingungen. Die entstehenden neuen Metaboliten werden ohne die Einführung der freien Radikale als Störgrößen in der Metabolomanalyse nicht erfasst.
  • Figure 00070001
  • 2 zeigt die Entstehung neuer Metaboliten aus der Modellsubstanz Kaffeesäure und dem Stoffwechselprodukt 4-Aminobenzoesäure:
    In 2a sind am Start der Reaktion die beiden Ausgangsstoffe zu erkennen.
  • Nach 15 Minuten sind neben dem Hauptkopplungsprodukt bei 7,86 min noch weitere Produkte entstanden (2b).
  • Nach 30 Minuten sind neben dem Hauptkopplungsprodukt bei 7,86 min sind noch viele weitere Produkte detektierbar.
  • Beispiel 5
  • Beispiel für mögliche Interaktionen zweier Wirkstoffe unter dem Einfluss freier Radikale. Die freien Radikale wurden dabei gemäß Beispiel 1 erzeugt.
  • (+)-meso-Nordihydroguajaretsäure + Cefadroxil
    Figure 00080001
  • In 3 ist der Verlauf der Umsetzung von (+)-meso-Nordihydroguajaretsäure + Cefadroxil abgebildet:
    Am Start sind die Peaks der beiden Ausgangsstoffe erkennbar (3a).
  • In 3b ist nach 15 Minuten ist die Bildung von 3–4 Produkte zu erkennen.
  • Nach 30 Minuten bilden sich noch mehrere Produkte, von dem nur eines ein typisches UV-Spektrum hat (8,73 min) (3c).
  • 3d zeigt das neue Produkt bei 8,04 min mit einem typischen Spektrum nach 60 Minuten.
  • Beispiel 6 Beispiel für eine Verbindung von Wirkstoffen und Aminosäuren Chlorogensäure + 4-Aminohippursäure
    Figure 00080002
  • Der Reaktionsverlauf ist in 4 abgebildet.
  • Die Peaks der Ausgangsstoffe liegen beim Start bei 1,6 und 5,1 min (4a).
  • Nach 15 Minuten sind mehrere Produkte gebildet worden. Alle Produkte nach 5,08 min haben KP-ähnliches Spektrum. (4b).
  • 4c zeigt eine Vielzahl von Produkten von 4,6 bis 7,3 min nach 30 Minuten.
  • In 4d und 4e ist erkennbar, dass nach 75 Minuten (4d) bzw. nach 110 Minuten (4e) beinahe alle Produkte instabil sind (Menge nimmt ab).
  • Beispiel 7 Beispiel für Bildung von Metaboliten unter dem Einfluss freier Radikale Quercetin
    Figure 00090001
  • Quercetin wird rasant zu einer Vielzahl von Produkten abgebaut, so dass eine Kopplung nicht möglich ist. Die Derivate Luteolin und Rutin werden wesentlich langsamer zersetzt.
  • Der Abbau von Quercetin ist in 5 abgebildet. 5a zeigt die Situation ab Start der Reaktion. In 5b und 5c ist der Abbau nach 15 bzw. 30 Minuten erkennbar.

Claims (12)

  1. In-vitro-Verfahren zur Testung von Wirkstoffen für deren Verwendung als Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, dass Untersuchungen zur Metabolisierung der Wirkstoffe und/oder zur Stoffwechselbeeinflussung durch die Wirkstoffe und ihrer Metaboliten unter dem Einfluss freier Radikale durchgeführt werden.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, das unter Einbeziehung der Untersuchungen zur Stoffwechselbeeinflussung durch die Wirkstoffe und ihrer Metaboliten unter dem Einfluss freier Radikale ein Regelkreis gemäß Schema 1 gebildet wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Untersuchungen in einer Biosensor-kontrollierten Perfusionszellkultur durchgeführt werden.
  4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die freien Radikale durch Zusatz von einem radikalbildenden Enzym zum Zellkulturmedium erzeugt werden.
  5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass als radikalbildendes Enzym ein oder mehrere Enzyme der Internationalen Enzym-Nomenklatur EC 1.10.3.2. (Laccase), EC 1.11.1.13 (Manganperoxidasen), EC 1.11.17 (Peroxidasen), EC 1.14.99.1 (Monophenolmonooxygenase), EC 1.10.3.3. (Ascorbat-Oxidase) eingesetzt werden.
  6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3; dadurch gekennzeichnet, dass die freien Radikale plasmagestützt (durch eine Plasmaquelle) erzeugt werden.
  7. Vorrichtung zur Testung von Wirkstoffen für deren Verwendung als Arzneimittel, bestehend aus einer Biosensor-kontrollierten Perfusionszellkultur und einer Plasmaquelle.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Parameter zur Radikalenerzeugung im Bereich von Bruchteilen einer Sekunde variierbar sind.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Plasmaquelle miniaturisiert ist.
  10. Verwendung des Verfahrens und der Vorrichtung aus mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche für Interaktionsstudien zur Wechselwirkung von Arzneimitteln und zur Anwendung als Arzneimittel vorgesehenen Wirkstoffen unter dem Einfluss freier Radikale.
  11. Verwendung nach Anspruch 7 zur Auswahl von Wirkstoffen und/oder Derivaten aus einer realen oder virtuellen Substanzbibliothek für eine Anwendung als Arzneimittel.
  12. Verwendung des Verfahrens und der Vorrichtung nach wenigstem einem der Ansprüche 1 bis 9 zur in-vitro-Simulation zur Erstellung von Prognosen für Multi-Center-Studien bei der klinischen Prüfung von Arzneimitteln.
DE2003139962 2003-08-26 2003-08-26 Verfahren und Vorrichtung zur Testung von Wirkstoffen für deren Verwendung als Arzneimittel unter dem Einfluss freier Radikale Withdrawn DE10339962A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2003139962 DE10339962A1 (de) 2003-08-26 2003-08-26 Verfahren und Vorrichtung zur Testung von Wirkstoffen für deren Verwendung als Arzneimittel unter dem Einfluss freier Radikale

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE2003139962 DE10339962A1 (de) 2003-08-26 2003-08-26 Verfahren und Vorrichtung zur Testung von Wirkstoffen für deren Verwendung als Arzneimittel unter dem Einfluss freier Radikale

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE10339962A1 true DE10339962A1 (de) 2005-03-24

Family

ID=34202232

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE2003139962 Withdrawn DE10339962A1 (de) 2003-08-26 2003-08-26 Verfahren und Vorrichtung zur Testung von Wirkstoffen für deren Verwendung als Arzneimittel unter dem Einfluss freier Radikale

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE10339962A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2011000572A1 (de) 2009-07-02 2011-01-06 Patenthandel Portfoliofonds I Gmbh & Co. Kg Verfahren und vorrichtung zum nachweis von biologischen langzeiteffekten in zellen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2011000572A1 (de) 2009-07-02 2011-01-06 Patenthandel Portfoliofonds I Gmbh & Co. Kg Verfahren und vorrichtung zum nachweis von biologischen langzeiteffekten in zellen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
Asano et al. Homonojirimycin isomers and glycosides from Aglaonema treubii
EP1315749A2 (de) Protein aus dem darm von wirbeltieren, welches cholesterin absorbiert, sowie verwendung dieses proteins zur identifizierung von inhibitoren des intestinalen cholesterintransports
DE69911614T2 (de) Komponenten mit niedrigem molekulargewicht aus knorpelgewebe von haien, verfahren zur herstellung und therapeutische verwendungen
DE4137944A1 (de) Herstellung von brenzkatechinverbindungen
EP0934327A1 (de) Saccharid-bibliothek
DE2457090A1 (de) Vakzin und verfahren zu dessen herstellung
DE10339962A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Testung von Wirkstoffen für deren Verwendung als Arzneimittel unter dem Einfluss freier Radikale
DE3733927A1 (de) Verfahren zur gewinnung von zellinhaltsstoffen
DE60311244T2 (de) Verfahren und automatische extraktion von nucleinsäuren aus komplexen mischungen
DE10022447B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zur In-Situ Extraktion und Zuführung
DE60109743T2 (de) Hochdruck-sterilisation von empfindlichen wirkstoffen
EP0437555B1 (de) Verfahren zur racemattrennung von 4-aryl-2-oxo-pyrrolidin-3-carbonsäure-estern
DE1959933A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Gangliosidsulfate enthaltenden Arzneimitteln mit antibiotischen Wirkungen durch Extrahieren von Material tierischen Ursprungs
EP0310757B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines Propolis-Äthanolextraktes
DE112016006312T5 (de) Verfahren zur Herstellung von Anthocyaninoligomeren unter Verwendung von Coenzym, das von Aspergillus Sp.-Stamm abgeleitet ist
EP0994181B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erfassung der Interaktionen des Stoffwechsels von Aeroben und Anaeroben Zellsystemen
Geissbühler et al. The metabolism of phosphamidon in plants and animals
WO2017162766A1 (de) Verfahren zur bestimmung eines quantitativen mengenverhältnisses von an einem vitamin-d-rezeptor bindenden molekülen
DE69720101T2 (de) Makrolid Verbindung 0406
Farber Bio-active substances in the Nineteenth Century
EP0477647B1 (de) Enzymatische De-Acylierung von Acyl-Aminosorbosen und dessen Verwendung bei der Herstellung von 1-Desoxynojirimicin
DE3831396C1 (en) Process and biologically active substances for the microbiological breakdown of acetonitrile in mobile phases from high pressure liquid chromatography
DE19509881B4 (de) Ovoglycoprotein und dasselbe enthaltende Agens für chromatografische Aufspaltung
DE1620628A1 (de) Verfahren zur Einfuehrung von Sauerstoff in den hetrozyklischen Ring von N-Acylderivaten in Polymethyleniminen und Azabicycloalkanen
DE19651797A1 (de) Azofarbstoff zur Detektion von Percarbonsäuren

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8122 Nonbinding interest in granting licenses declared
R079 Amendment of ipc main class

Free format text: PREVIOUS MAIN CLASS: C12Q0001000000

Ipc: C40B0030000000

R079 Amendment of ipc main class

Free format text: PREVIOUS MAIN CLASS: C12Q0001000000

Ipc: C40B0030000000

Effective date: 20110816

R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee

Effective date: 20120301