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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Analyse biologischer
Proben, und insbesondere die Analyse des Bakteriengehalts komplexer
Mischungen, insbesondere alimentärer
Proben.
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Extraktion von Nukleinsäuren von
Mikroorganismen, die in einer komplexen Mischung enthalten sind.
Ein derartiges Verfahren weist wenigstens die folgenden Schritte
auf:
- (12) das Zurückhalten von in der Mischung
enthaltenen Mikroorganismen auf einer Vorrichtung der Art Filterkartusche
(40);
- (14) die Lyse von Mikroorganismen in situ; und
- (16) die Rückgewinnung
von Nukleinsäuren
von der Filterkartusche (40) auf einem Adapter mit einem
Klärungsfilter,
wobei die Nukleinsäuren
in Form eines gefilterten Lysats rückgewonnen werden.
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist weiterhin eine Filterkartusche sowie
ein Extraktionsautomat für
Nukleinsäuren
von Mikroorganismen, die in einer komplexen Mischung oder in Wasser
enthalten sind, wobei die Kartusche und der Automat für die Durchführung des
Extraktionsverfahrens gemäß der Erfindung
verwendet werden.
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Die
Erfindung betrifft schließlich
eine Vorrichtung für
die Extraktion und Detektion und/oder Quantifizierung von Nukleinsäuren von
Mikroorganismen, die in einer komplexen Mischung enthalten sind,
wobei die Vorrichtung einen Extraktionsautomaten für Nukleinsäuren gemäß der Erfindung,
der mit einem Amplifikationsautomaten in thermoabhängiger Kette der
Nukleinsäuren
gekoppelt ist, aufweist.
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Das
aktuelle Verhalten der Öffentlichkeit, welche
potentielle Verbraucher repräsentiert,
zeichnet sich durch eine Beschäftigung
mit der Gesundheit und allgemeinen Sicherheit aus, und es werden
immer mehr Garantien bezüglich
Unschädlichkeit,
Qualität
und Herkunft von auf dem Markt verfügbaren Produkten verlangt.
Im Übrigen
hat dieses Phänomen
in den letzten Jahren zugenommen und steigt weiter an. Somit ist
es angemessen, der Öffentlichkeit
fundierte Auskünfte
zu erteilen, um das Bedürfnis nach
Gewissheit und Sicherheit zu erfüllen.
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Zu
diesem Zweck werden von der Obrigkeit und anderen hinsichtlich öffentlicher
Gesundheit und gesundheitlicher Wachsamkeit kompetenter Behörden und
Organisationen regelmäßige Kontrollen
auferlegt, insbesondere im alimentären Bereich, damit die Normen
von Sicherheit und Qualität
von den Erzeugern, Herstellern, Verteilern und Gastwirten strikt überwacht
werden. Die Qualität
der mikrobiologischen Kontrolle ist ein entscheidender Punkt, der
entlang der Kette zwischen Erzeuger und Verbraucher eingehalten
werden sollte.
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Das
Prinzip der Kontrollen beruht auf fundierten Analysemethoden gängiger Techniken
in der analytischen Chemie oder Biochemie, darunter sind die Chromatographie,
die kernmagnetische Resonanz (NMR) und die Massenspektrometrie,
sowie auf molekularbiologischen Techniken, welche beispielsweise
ermöglichen,
spezifische Nukleinsäuren
von Organismen, insbesondere Pathogene, durch PCR oder Hybridisierung
mittels Sonden zu detektieren.
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Die
Kontrollen können
in großem
Maßstab durchgeführt werden,
insbesondere auf Ebene eines landwirtschaftlichen Betriebs oder
einer verarbeitenden Industrie. Weiterhin werden sie manchmal in Notfällen durchgeführt. In
dem Fall, dass die verdächtigen
Produkte bereits im Handel erhältlich
sind, muss die Unschädlichkeit
der Produkte schnellstmöglich
beurteilt werden, um gegebenenfalls ihre Rücknahme aus dem Handel vor
einer Massenkontaminierung anordnen zu können.
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Insbesondere
werden die Gesundheitskontrollen im Rahmen der Bewertung auf Ebene
der durch Kontaminierung gefährdeter
Nahrungsmittel, wie beispielsweise Fleisch, Fisch, Milchprodukte
und empfindliche Nahrungsmittel, die durch eventuelle wesentliche
Temperaturänderungen
beim Durchlaufen der unterschiedlichen Etappen der "Kühlkette" verändert
wurden, sowie hinsichtlich Schutz und Überwachung der Umgebung durchgeführt, wobei
es sich zum Beispiel um die Kontrolle des Verschmutzungsgrads von
städtischen
Quellen und Netzen für Trinkwasser
handelt.
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Bei
eher medizinischen Anwendungen ist die Reinheit von Nukleinsäureextrakten
aus biologischen Proben von gefährdeten
Patienten oder Subjekten ein wesentliches Kriterium für die Durchführung von Diagnosemethoden,
und insbesondere die Durch führung
von Tests für
die Ermittlung von oder Anfälligkeit für genetische(n)
Krankheiten.
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Auf
jeden Fall müssen
die in situ durchgeführten
Entnahmen schnellstmöglich
untersucht werden, wobei optimale Effizienz und Sicherheit gewährleistet
sein müssen.
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Einer
der ersten Behandlungsschritte biologischer Entnahmen kann insbesondere
darin bestehen, die Nukleinsäuren
zu Zwecken qualitativer und/oder quantitativer Analyse in vitro
zu behandeln, und genauer die Nukleinsäuren aus ihrer Zellumgebung
zu isolieren.
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Die
Nukleinsäuren,
DNA und RNA, sind Ziel für
vielfache Wechselwirkungen in Verbindung mit biologischen Prozessen,
bei denen Nukleinsäuren
eine elementare Rolle spielen. Zum Beispiel wechselwirken die Letztgenannten
direkt mit Enzymen, die für die
Expression von Genen verantwortlich sind, sowie mit Proteinfaktoren
für die
Regulierung der Expression, wobei dies einen elementaren biologischen
Prozess bildet, der zu dem Überleben,
der Entwicklung und Erneuerung von Zellen beiträgt.
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Derartige
Komplexe, welche die Nukleinsäuren
von Interesse mit Proteinen und/oder anderen Nukleinsäuren verbinden,
komplizieren die Isolierung und Reinigung der einzelnen gesuchten
Nukleinsäuren
beachtlich.
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Um
diese Schwierigkeit zu überwinden,
wird bei den herkömmlichen
Methoden zur Extraktion von Nukleinsäuren die Durchführungsdauer
zugunsten des Reinheitsgrads der erhaltenen Extrakte aufgegeben.
Im Prinzip weisen derartige Methoden wenigstens die folgenden drei
Schritte auf: (i) Lyse der Zellmäntel,
was das Freisetzen der Nukleinsäuren
in dem Medium ermöglicht;
(ii) Denaturierung der Komplexe Nukleinsäure-Proteine; und (iii) Trennen
der Nukleinsäuren
von Interesse von anderen Makromolekülen (Sambrook und Russel. 2001.
Molecular cloning; a laboratory manual, 3rd ed.
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, N.Y.).
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Diese
herkömmlichen
Methoden wurden, obwohl sie zumeist das Schema der oben genannten drei
Schritte einhalten, empirisch entsprechend den verschiedenen zu
erreichenden Zielen modifiziert. Somit unterscheidet sich die Durchführung deutlich
je nachdem, ob das verfolgte Ziel darin besteht, (i) DNA und/oder
RNA zu isolieren, (ii) aus prokaryotischen oder eukaryotischen Zellen
des Organismus, wobei bekannt ist, dass im Fall prokaryotischer
Organismen gegebenenfalls (iii) die DNA nach plasmidischer oder chromosomaler
Art unterschieden werden muss.
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In
dem oben genannten Schema gibt es einen wesentlichen Schritt, der
darin besteht, die Nukleinsäuren
mittels organischer Lösungsmittel,
wie beispielsweise Phenol, Chloroform, Isoamylalkohol oder deren
Mischung, zu extrahieren. Die gesuchten Nukleinsäuren, die in der wässrigen
Phase enthalten sind, werden dann nach Trennung der organischen und
wässrigen
Phase durch Zentrifugieren abgefangen.
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Die
Durchführung
eines derartigen Schritts stellt eine, wenn nicht die Hauptbeschränkung der Verfahrensweisen
zur Extraktion von Nukleinsäuren gemäß dem Stand
der Technik dar. Tatsächlich
bildet das für
die Trennung der organischen und wässrigen Phase erforderliche
Zentrifugieren ein Haupthindernis für die Automatisierung der Methode,
indem einerseits das Eingreifen eines Versuchsleiters erforderlich
ist, und andererseits die Kosten für die Durchführung aufgrund
kostenintensiver und umfangreicher Anlagen hoch sind.
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Schließlich ermöglicht die
Mehrheit herkömmlicher
Methoden der Zelllyse die Extraktion von Nukleinsäuren, nicht
nur in ihrer nativen Form, sondern auch in Form von Fragmenten großer Größe (50 kb).
Die anschließende
Reinigung der Nukleinsäureextrakte
mittels organischer Lösungsmittel,
wie beispielsweise eine Mischung Phenol-Chloroform, kann eine Scherung der Nukleinsäuren mit
sich bringen, wodurch somit Fragmente heterogener Größe von weniger
als 50 kb erzeugt werden.
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Durch
ein derartiges "Versuchsartefakt" kann die Interpretation
der Ergebnisse verhindert oder verfälscht werden, insbesondere,
wenn der Durchschnittsfachmann die aus der Extraktion hervorgegangenen
Produkte einzig auf Basis ihrer Größe beispielsweise mittels Gelelektrophorese
unterscheidet, wobei bei der Letztgenannten "Schmier (smear)" genannte Phänomene auftreten, bei denen
die Nukleinsäurefragmente
nicht als genau einzelne Banden erscheinen, sondern als Flecken,
in denen mehrere Banden, die mehreren Nukleinsäurefragmenten entsprechen,
neu gruppiert werden. Dieses "Artefakt" kann ebenfalls eine
schwerwiegende Minderung der Empfindlichkeit bei der Detektion so
extrahierter Nukleinsäuren
durch Hybridisierungsmethoden, insbesondere auf Membranen mit sich
bringen.
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Um
diesen Nachteil im Stand der Technik zu beseitigen, wurde in dem
Patent
EP 0 245 945 ein Automat
zur Extraktion und Reinigung von Nukleinsäuren aus Zellen beschrieben.
Durch diesen Automat wird ermöglicht,
den Extraktionsschritt mittels eines organischen Lösungsmittels
auf Basis von Phenol durchzuführen,
und das ohne mehrfaches Zentrifugieren, wie es bis dahin erforderlich
war. Kurz gesagt wird eine Emulsion durch Hinzufügen eines Lösungsmittels zu dem Zelllysat
hergestellt, wobei die Emulsion geheizt wird, um die Trennung der
Phasen zu bewirken. Es wird ein letzter Schritt der Extraktion mit
Chloroform durchgeführt.
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Ungeachtet
der möglichen
Automatisierung wird mit dieser Methode nicht das Problem im Stand der
Technik gelöst,
und insbesondere in Verbindung mit der Verwendung organischer Lösungsmittel.
Obwohl durch die Extraktion mittels der Lösungsmittel wirksam die Verschmutzungen,
nämlich
die bei dem Schritt der Lyse der Zellen verwendeten Reinigungsmittel,
sowie die Proteine entfernt werden, bleiben diese jedoch stark toxisch.
Als Folge erfordert deren Handhabung Aufmerksamkeit und Sparsamkeit
und muss auf der Ebene von mit geeigneten Ventilationssystemen versehenen
Sicherheitsstationen durchgeführt
werden.
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Um
die oben beschriebenen und mit den Methoden zur Extraktion von Nukleinsäuren verbundenen
Nachteile des Standes der Technik zu vermeiden, wobei die Methoden
schwer mit den Geboten der Sicherheit, Effizienz und Rentabilität der Industrie und
moderner Analyselabore vereinbar sind, wurde in der Internationalen
Anmeldung WO93/01312 ein alternativer Ansatz beschrieben.
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In
dieser Anmeldung wird eine Kartusche zur Herstellung von Nukleinsäuren, insbesondere
von genomischer DNA, aus einer Blutprobe, Gewebezellen oder Zellen
in Kultur, anders gesagt relativ homogenen Suspensionen eukaryotischer
Zellen, in einem biologischen Fluid oder einem Kulturmedium beschrieben.
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In
der Internationalen Anmeldung WO93/01312 werden des Weiteren eine
Vorrichtung und ein Verfahren unter Verwendung dieser Kartusche
beschrieben.
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Somit
umfasst die Kartusche insbesondere eine Dialysekammer, die von den
Dialysemembranen abgegrenzt wird. Gegebenenfalls weist die Kartusche
weiter einen Filter zum Zurückhalten
von Zellkernen auf.
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In
der Internationalen Anmeldung WO93/01312 wird ein Verfahren zur
Herstellung, das heißt,
Isolierung und Reinigung, von Nukleinsäuren aus einer Probe, die eukaryotische
Zellen enthält, durch
Lyse der Kerne, Abbau von Proteinen und Reinigung der Nukleinsäuren durch
Dialyse beschrieben.
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Die
Technologie, auf die sich die Extraktionskartusche bezieht, die
in der Internationalen Anmeldung WO93/01312 beschrieben ist, ist
jedoch nicht für
eine Extraktion von Nukleinsäuren
von Prokaryoten geeignet, die gegebenenfalls in heterogenen komplexen
Mischungen enthalten sind, wie beispielsweise unbearbeiteten Nahrungsmittelproben,
die nicht zuvor beispielsweise durch Trocknung modifiziert wurden,
und deren Bestandteile zum Teil fest und zum Teil flüssig sind.
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Andere
Methoden zur Extraktion von Nukleinsäuren aus Leukozyten, die aber
auch auf andere Zellarten wie beispielsweise Bakterien anwendbar sind,
werden in den Patentanmeldungen WO 00/21973 und WO 02/16383 beschrieben.
Die beiden Anmeldungen offenbaren eine Extraktionsmethode, welche
die folgenden Schritte aufweist:
- (a) Ablagerung
einer Probe auf einem Filter, der ermöglicht, die in der Probe enthaltenen
Zellen zurückzuhalten
(Retentat) und Entfernung von Verschmutzungen,
- (b) Lyse des Retentats in situ und Bildung eines Zelllysats,
- (c) Filtern des Zelllysats und Zurückhalten von Nukleinsäuren auf
dem Filter und Entfernung des Rests des Zelllysats,
- (d) gegebenenfalls Waschen der in dem Filter enthaltenen Nukleinsäuren und
- (e) Elution der Nukleinsäuren,
bei
welcher die Zusammensetzung und die Abmessungen des Filters so gewählt sind,
dass der Filter geeignet ist, die Zellen und die Nukleinsäuren zurückzuhalten.
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Weiterhin
wird in der Anmeldung WO 94/21780 eine Methode zum Auszählen von
in einer Probe enthaltenen Mikroorganismen durch Fixierung der Mikroorganismen
auf einem Filter und deren Lyse in situ beschrieben. Bei einer bestimmten
Ausführungs form
werden nach der Lyse der Mikroorganismen diese durch Amplifizierung
mittels PCR direkt auf dem Filter detektiert.
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Schließlich wird
in einer anderen Patentanmeldung, WO 99/14309, die Detektion unterschiedlicher
Mikroorganismen nach dem Filtern auf einem Nitrozellulosefilter
mit Poren von 0,45 μm
beschrieben.
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In
diesem Fall sieht die Erfindung ein Verfahren zur Extraktion von
Nukleinsäuren
von Procaryoten vor, das automatisierbar ist und für die Behandlung
eines komplexen Ausgangsmediums angepasst ist.
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Folglich
entspricht das Verfahren gemäß der Erfindung,
das vollständig
automatisierbar ist, einem Anspruch der Rationalisierung und der Ökonomie,
insofern, dass es: (i) direkt auf die Extraktion von Nukleinsäuren aus
unbearbeiteten Entnahmen anwendbar ist, selbst wenn diese hinsichtlich
Zusammensetzung und Struktur komplex und heterogen sind; (ii) eine
schnelle Extraktion ermöglicht,
die in weniger als 3 Stunden durchführbar ist; (iii) reproduzierbare
Ergebnisse liefert; (iv) die gleichzeitige Behandlung von bis zu
sechs unterschiedlichen Proben ermöglicht, wobei bei jedem Schritt
ihre Rückverfolgbarkeit
gegeben ist; (v) von nicht qualifiziertem Personal durchgeführt werden
kann; (vi) weder das Eingreifen noch das Überwachen durch einen Versuchsleiter
erfordert, gegebenenfalls jedoch nur sehr punktuell, wodurch der
Versuchsleiter somit verfügbar
ist, um parallel andere laufende Extraktionen, andere Vorgänge oder
Arbeiten durchzuführen;
und (vii) routinemäßig in einem
Analyselabor oder einer Industrie durchgeführt werden kann, ohne dass
intensive Investitionen in die Ausstattung erforderlich sind.
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Die
Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Extraktion von Nukleinsäuren von
Mikroorganismen, die in einer komplexen, insbesondere alimentären, Mischung
enthalten sind, wobei das Verfahren wenigstens die folgenden Schritte
aufweist:
- (12) das Zurückhalten
von in der Mischung enthaltenen Mikroorganismen auf einer Vorrichtung
der Art Filterkartusche 40 (s. 3)
- (14) die Lyse von Mikroorganismen in situ
- (16) die Rückgewinnung
von Nukleinsäuren
von der Filterkartusche 40 (s. 1).
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Entsprechend
der Art der zu analysierenden Probe (festes/flüssiges alimentäres zerkleinertes
Gut oder Wasser, beispielsweise Trinkwasser) ist ein erster Schritt
erforderlich:
- (10) Klärung der
Mischung durch Filtration mit einer Vorrichtung der Art Vorfilterkartusche
(1, Spalte A), wobei der Schritt (12)
dann auf dem Filtrat durchgeführt
wird.
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Für den Fall,
dass die Nukleinsäuren
hinsichtlich einer Quantifizierung extrahiert werden, ist ein zusätzlicher
Schritt erforderlich:
- (18) Konzentration
und Reinigung von Nukleinsäuren
durch Flüssig-Fest-Adsorptionschromatographie
(1, Spalte B).
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Bei
den Schritten 12, 14 und 16 wird auf
eine "Vorrichtung
der Art Filterkartusche" 40 (3)
Bezug genommen. Dieser Begriff, sowie die äquivalenten Begriffe und Ausdrücke "Kartusche", "Extraktionskartusche" und "Filterkartusche", bezeichnen ein System
mit einem Rückhaltefilter 42,
der zwischen zwei Gittern eingeklemmt ist oder an ein einzelnes Gitter
geklebt ist, wobei das (die) Gitter von jedem Mittel gehalten wird
(werden), zum Beispiel von zwei geklebten, geschraubten oder geklipsten
Ringen, oder in einen Ring eingesetzt ist (sind).
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Die
Kartusche kann Lysebehandlungen unterzogen werden (4).
In diesem Fall wird das Kunststoffteil, auf welchem die Filterkartusche
angeordnet ist, von der Filterstation losgeschraubt, und die Kartusche
wird auf ihrer Unterseite – das
heißt der
Seite, die nicht in Kontakt mit den Bakterien ist – durch
eine Abdeckung dicht abgeschlossen. Die Oberseite der Filterkartusche
wird dicht abgeschlossen durch eine Vorrichtung, welche einen Trichter,
einen Adapter, einen Klärfilter
für das
Lysat und ein Rohr von 15 ml mit konischem Boden aufweist. Der Adapter
wird auf den Trichter geschraubt. Er enthält den Klärfilter für das Lysat, der zuvor in den
Trichter eingesetzt wurde. Auf das freie Ende des Adapters wird
ein Sammelrohr von 15 ml mit konischem Boden, wie in 4 dargestellt,
geschraubt.
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Das
System weist eigene Spezifikationen aufgrund der charakteristischen
Merkmale der Filter, die Bestandteil davon sind, auf. Tatsächlich ist
die Auswahl der Filter, wie in der folgenden genauen Beschreibung
der Erfindung dargelegt wird, ein wesentlicher Faktor für das Erhalten
des erwarteten Ergebnisses. Eine Beschreibung der Filterkartusche 40,
die Gegenstand der Erfindung ist, wird unten geliefert.
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Im
Sinn der vorliegenden Erfindung umfasst die "Extraktion" von Nukleinsäuren zugleich die Isolierung
der Nukleinsäuren
von ihrer natürlichen
biologischen Umgebung, ihre Reinigung und Konzentration. Der Reinheitsgrad
und die Konzentration der mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens
extrahierten Nukleinsäuren
sind derart, dass die Nukleinsäuren Gegenstand
einer Detektion sein können
mittels Methoden, die genauso sensibel sind wie PCR, und das direkt,
ohne einer zusätzlichen
Behandlung unterzogen zu werden zur Entfernung von Restverschmutzungen,
die in der Lage sind, die Spezifizität und die Empfindlichkeit der
Methoden, und insbesondere von PCR-Reaktionen, zu hindern oder zu
verändern.
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Die "Nukleinsäuren" umfassen gemäß gängiger Bedeutung
DNAs und RNAs. Es ist selbstverständlich, dass das Verfahren
sowohl im Rahmen der Extraktion einzig von DNA, durch das Hinzufügen von
RNAsen in einem Schritt, den der Durchschnittsfachmann ohne Schwierigkeiten
auswählen
kann, als auch einzig von RNA durch das Hinzufügen von DNAsen und Anti-RNAsen,
als auch von DNA und RNA angewendet werden kann.
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Unter "Nukleinsäuren von
Interesse", "gesuchten" oder "gewünschten" sowie jeder anderen äquivalenten
Bezeichnung erkennt der Durchschnittsfachmann mit Leichtigkeit die
Ziel-Nukleinsäuren
des Extraktionsverfahrens gemäß der Erfindung,
wobei die Nukleinsäuren
als solche das Ausgangsmaterial für das nachfolgende qualitative und/oder
quantitative Analyseverfahren darstellen.
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Hier
wird unter "Mikroorganismus" jeder prokaryotische
Organismus verstanden, wobei die Definition ebenfalls Gram-positive
und Gram-negative Bakterien einschließt sowie jene ohne Wand, sowie sporogene
Formen von Bakterien.
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Mit "komplexe Mischung" wird im Sinn der vorliegenden
Erfindung Bezug genommen auf jede Zusammensetzung, welche Zellen
von prokaryoten Organismen enthält, wobei
die Zusammensetzung heterogener Art sein kann, ein Beispiel ist
eine unbearbeitete alimentäre
Probe, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie eine mehr oder weniger
große Anzahl
an unterschiedlichen Elementen aufweist, wovon einige in flüssigem Zustand
und andere in festem Zustand vorliegen, oder von eher homogener
Art ist und beispielsweise einer mehr oder weniger reinen Bakterienkultur
entspricht.
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Für das Extraktionsverfahren
gemäß der Erfindung
werden Techniken zur Trennung mit Membranen oder Filtertechniken
angewendet, bei welchen permselektiv genannte poröse Membranen
entsprechend ihrer selektiven Eigenschaften verwendet werden und
deren Funktionsweise mit einer Barriere mit Siebwirkung vergleichbar
ist: die Moleküle
oder Partikel, deren ungefähre
Größe größer als
ein gegebener Schwellenwert ist, welcher der mittleren Porengröße der Membran
entspricht, werden zurückgehalten,
wohingegen jene, deren Größe kleiner
als der Schwellenwert ist, unter Wirkung eines Lösungsmittelstroms, der durch
Anwendung eines Druckgradienten erzeugt wird, durch die "Barriere" hindurchgehen.
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Zu
diesem Zweck ermöglicht
das Hindurchgehen durch das Sieb, das durch die poröse Membran
gebildet wird, zwei Flüssigkeiten
zu trennen, das Permeat oder Filtrat, das durch die Poren der Membran
gegangen ist, und das Retentat, das bezogen auf die Anfangsflüssigkeit
an Gattungen angereichert ist, die einen größeren Durchmesser als die Poren
aufweisen.
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Unter
den Filtertechniken werden insbesondere die Ultrafiltration und
Mikrofiltration hervorgehoben.
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Für die Ultrafiltration
werden mikroporöse Membranen
verwendet, deren Porendurchmesser im Allgemeinen zwischen 1 und
100 nm liegt. Derartige Membranen lassen kleine Moleküle (Wasser,
Salze) durch und halten Moleküle
mit höherer
Molmasse (Polymere, Proteine, Kolloide) zurück. Ungeachtet des Intervalls
des oben angegebenen Porendurchmessers ist es geläufig, im
Bereich der Ultrafiltration zum Charakterisieren der Membran eher
den Begriff der Trenngrenze als der Porengröße zu verwenden. Die Trenngrenze
ist definiert als die Masse, ausgedrückt in Dalton, des von der
betreffenden Membran zu 90, sogar 95% zurückgehaltenen Moleküls.
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Die
Mikrofiltration betreffend besteht diese aus einem Trennverfahren
fest-flüssig
unter Verwendung von Membranen, deren mittlerer Porendurchmesser
ungefähr
zwischen 0,1 und 10 μm
liegt. Mit diesem Verfahren wird folglich ermöglicht, Partikel in Suspension
zurückzuhalten.
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Die
Filterverfahren können
in verschiedenen Arten und Anordnungen verwendet werden, wobei Art
der Strömung
und die Geometrie der Vorrichtung, in welcher die Membran angeordnet
ist, eine bestimmende Wirkung auf die Ausbeute der Trennung haben.
Beispiele für
Arten und Anordnungen werden nachstehend unverbindlich angegeben.
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Bei
der Frontalfiltration wird die Flüssigkeit, die die zu trennenden
Spezies enthält,
senkrecht zur Membran getrennt, wohingegen bei der Tangentialfiltration
die poröse
Membran tangential von der Flüssigkeit überspült wird.
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Die
ebene Anordnung erleichtert den Aufbau-/Abbauvorgang und kann mit
viskosen Flüssigkeiten
verwendet werden. Jedoch muss die Gefahr einschränkender Phänomene wie unten angegeben, davon
insbesondere Verstopfen, bei der Durchführung des Filterverfahrens
in ebener Anordnung berücksichtigt
werden.
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Die
spiralförmige
Anordnung besteht aus einer in sich zusammengerollten flachen Membran. Das
Filtrat wird somit in dem Mittelkanal gesammelt. Diese Anordnung
ist vorteilhaft hinsichtlich der Kompaktheit, das Reinigen der Membran
ist jedoch schwierig und der Abbau des Filtersystems unmöglich. Weiterhin
werden nicht zu vernachlässigende Verstopfungen
erzeugt.
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Bei
der rohrförmigen
Anordnung wird die Membran im Innern einer zylindrischen Matrix
aus porösem
Stahl oder aus Glasfaser ausgelegt. Das Zuführen der zu filternden Lösung wird
im Innern der Matrix durchgeführt,
wobei die Lösung
dann die Membran unter Wirkung von Druck durchquert und das Filtrat
anschließend
auf dem Äußeren der
Matrix rückgewonnen
wird. Dieses System weist den Vorteil einer bequemen Reinigung durch
einfache Umkehr des Filterflusses auf, es sind jedoch bedeutende
Abmessungen der Anlage erforderlich.
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Die
Wahl der Betriebsbedingungen für
das Filterverfahren richtet sich im Allgemeinen danach, einschränkende Phänomene,
und darunter das Zusetzen der Membran oder Verstopfen, und die Konzentrationspolarisation,
zu reduzieren.
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Das
Verstopfen beruht auf physikalischen, chemischen und biologischen
Problemen, die an der Grenzfläche
Membran-Lösung
auftreten. Sie sind durch eine Modifikation der Filtereigenschaften
der Membran bei ihrer Verwendung insbesondere aufgrund von Problemen
wie Ablagerung und/oder Adsorption, die eine Ansammlung des Materials
in den Poren, anschließend
an der Membranoberfläche, hervorrufen,
gekennzeichnet. Folge des Verstopfens ist das sofortige Zusetzen
der Poren, was zugleich Änderungen
der Permeabilität
und der Selektivität zur
Folge hat, wodurch die Wirksamkeit der Trennung beeinträchtigt wird,
manchmal schwerwiegend.
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Bei
den verwendeten Membranen mit der Eigenschaft, Trennungen im Molekular- oder Partikelbereich
zu bewirken, ist das Ansammeln von Spezies (Moleküle oder
Partikel), immer langsamer werdend und schließlich zum Stopp führend, auf
der Oberfläche
der Membranen ein unvermeidliches, dem Filtervorgang ureigenes Phänomen. Dieses
Phänomen, Konzentrationspolarisation
genannt, erzeugt einen Diffusionsfluss von der Membran ins Innere
der zu behandelnden Lösung,
das heißt
in umgekehrter Richtung zum Filtrationsfluss, den der Versuchsleiter bei
der Lösung
zu erhalten wünscht.
Folge der Konzentrationspolarisation ist eine Reduzierung des Filtrationsflusses,
eine Änderung
der Selektivität,
wobei die mit der Ansammlung verbundene Ablagerung eventuell die
Rolle einer "zweiten
Membran" übernimmt,
sowie eines Verstopfens der Poren der Membran aufgrund von Niederschlägen oder
Gelbildung an der Oberfläche,
wobei die gesammelten Arten ein Netz mit quasifestem Aussehen bilden.
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Im
Laufe des Schritts 10 des Extraktionsverfahrens gemäß der Erfindung
(der nicht notwendig ist, wenn das zu analysierende Material Wasser
ist), wird das Ausgangsmaterial, nämlich die komplexe Mischung,
gefiltert, um die Partikel zurückzuhalten, deren
mittlerer Porendurchmesser größer als
ungefähr
5 μm, und
vorzugsweise größer als
ungefähr
8 μm, ist.
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Unter "Membran" oder "Filter" wird im Sinn der
vorliegenden Erfindung jede Vorrichtung verstanden, die der Definition "permselektive Membran" wie oben angegeben
entspricht.
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Das
in Schritt 10 verwendete Filterverfahren ist eine Frontal-Mikrofiltration,
wobei die Mikrofiltration in ebener Weise unter Vakuum durchgeführt wird.
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Die
Parameter zur Durchführung
des Schritts der Mikrofiltration werden durch das zu erreichende Doppelziel
auferlegt, nämlich
einerseits mittels der Größe die in
der komplexen Mischung enthaltenen Trümmer, welche gegebenenfalls
eukaryotische Zellen umfassen, die entfernt werden müssen, sowie
die prokaryotischen Zellen, bei welchen der tolerierte Verlustgrad
minimal sein muss, zu unterscheiden und andererseits jedes einschränkende Phänomen, wie
beispielsweise Verstopfen und Konzentrationspolarisation, zu vermeiden.
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Zu
diesem Zweck wird Schritt 10 mittels eines Filters durchgeführt, der
aus einem Material besteht, das für die Behandlung der stark
mit Partikeln geladenen viskosen Flüssigkeiten geeignet ist, wie beispielsweise
Polycarbonat und Cellulosenitrat, wobei der Filter ein Einwegfilter
ist, um jede Gefahr von Verschmutzung zwischen den unterschiedlichen
Proben, die gleichzeitig behandelt werden können, zu vermeiden. Der mittlere
Porendurchmesser des Filters liegt zwischen 1,2 und 12 μm, und vorzugsweise etwa
gleich 5 μm.
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Schritt 12 des
Extraktionsverfahrens, welches Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist, besteht in einer ebenen, Tangential-Mikrofiltration unter Vakuum.
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Der
bei diesem Schritt verwendete Rückhaltefilter 42,
der in die Filterkartusche 40 eingesetzt ist, wurde so
gewählt,
dass selektiv die in dem aus Schritt 10 hervorgegangenen
Filtrat enthaltenen Spezies getrennt werden und mit Mikroorganismen
angereichert werden, wobei so viel wie möglich unerwünschte Trümmer und Spezies durchgelassen
werden.
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Die
Kriterien zur Auswahl des Filters, nämlich ein minimaler Verlust
in Prozent an Mikroorganismen in dem Filtrat und keine Nebeneffekte,
die die Effzienz der Filtration einschränken könnten, haben die Erfinder dazu
gebracht, einen Filter aus Polycarbonat oder aus Cellulosenitrat
aufgrund der Gleichförmigkeit
der Struktur der Poren sowie des hohen, nicht spezifischen Adsorptionsvermögens zu
wählen. Der
so gewählte
Filter 42 weist einen mittleren Porendurchmesser zwischen
0,22 und 0,55 μm,
bevorzugt ungefähr
0,45 μm,
auf.
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Schritt 14 des
Extraktionsverfahrens gemäß der Erfindung
betrifft die chemische und/oder mechanische Lyse von in dem aus
Schritt 12 des Verfahrens hervorgegangenen Retentat enthaltenen
Mikroorganismen. Wie zuvor angegeben, wird dieser Schritt in situ
durchgeführt,
das heißt
auf gleicher Ebene mit der Filterkartusche 40.
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Von
den Erfindern gewünschtes
Ziel war es, ein Lyseverfahren zu entwickeln, das zugleich: (i) wirksam
ist; (ii) für
die Biodiversität
der komplexen Ausgangsmischungen geeignet ist, welche gegebenenfalls
Gram-positive Bakterien und Sporen enthalten, deren Lyse, wenn herkömmliche
Methoden angewendet werden, langwierig und schwierig ist; und schließlich (iii)
für eine
Automatisierung des gesamten Verfahrens passend ist.
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Unter
chemischer Lyse wird die Wirkung eines Reinigungsmittels an den
prokaryotischen Zellen verstanden, wobei das Reinigungsmittel beispielsweise
in einem Lysepuffer enthalten ist, der insbesondere aufweist:
- – Tris-HCl
(pH zwischen 7 und 9, vorzugsweise gleich ungefähr 8; und Konzentration zwischen ungefähr 25 und
400 mM, vorzugsweise gleich ungefähr 100 mM);
- – gegebenenfalls
die Gruppe der folgenden drei Bestandteile:
- – EDTA
(pH zwischen 7 und 9, vorzugsweise gleich ungefähr 8; und Konzentration zwischen ungefähr 10 und
100 mM, vorzugsweise gleich ungefähr 40 mM);
- – NaCl
(ungefähr
50 bis 800 mM, vorzugsweise ungefähr 200 mM);
- – SDS
(ungefähr
zwischen 0,5 und 8%, vorzugsweise ungefähr 2%).
- wobei die Mischung der oben genannten vier Bestandteile einen
TENS genannten Puffer bildet (Kuske et al. 1998. Appl. Environ.
Microbiol. 64: 2463-2472);
und
- – Chelex-100
(ungefähr
zwischen 3 und 60%, vorzugsweise ungefähr 15%);
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Die
mechanische Behandlung besteht aus einer Ultrabeschallung der auf
dem Rückhaltefilter
fixierten prokaryotischen Zellen, wobei die Ultrabeschallung unter
den gleichen Pufferbedingungen wie die chemische Lyse in einem Ultraschallwäscher und bei
Temperaturen zwischen 60 und 100°C,
und vorzugsweise angrenzend an 70°C,
durchgeführt
wird. Alternativ kann die mechanische Behandlung bei Umgebungstemperatur
und trocken, das heißt
durch direkte Fixierung des Behälters,
der die zu lysierende Lösung
enthält,
auf dem Ultraschallgerät
ohne Zwischenbad, durchgeführt
werden, wobei jede Lysekartusche direkt auf eine unabhängige Sonotrode
gesetzt wird.
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Die
chemische Behandlung, die alternativ zur mechanischen Lyse oder
im Anschluss daran durchgeführt
wird, wird unter Wärme
durchgeführt. Der
Ausdruck "unter
Wärme" deckt im Sinn der
vorliegenden Erfindung Temperaturen zwischen 80 und 120°C, und vorzugsweise
angrenzend an 100°C,
ab.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsweise
der vorliegenden Erfindung weist Schritt 14 des Extraktionsverfahrens
eine mechanische Behandlung bei Umgebungstemperatur und trocken
auf, an die sich eine chemische Behandlung anschließt, wobei
die Behandlungen wie oben beschrieben sind.
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In
hohem Maße
denaturierende chaotrope Mittel können gegebenenfalls zu dem
Lysepuffer hinzugefügt
werden, um DNAse- und RNAse-Aktivitäten zu hemmen, die in der Lage
sind, die Extraktionsausbeute der Nukleinsäuren zu mindern. Die für eine Verwendung
im Rahmen des Verfahrens gemäß der Erfindung
geeigneten chaotropen Mittel umfassen, ohne beschränkend zu
sein, Guanidiumthiocyanat, Guanidiumchlorid, Harnstoff, Perchlorsäure, Trichloressigsäure, Natriumthiocyanat,
Natriumjodid, Guanidiumisothiocyanat, Hexadecyltrimethylammoniumbromid
(CTAB).
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Gemäß einer
Durchführungsweise
des Extraktionsverfahrens, welches Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist (1, Spalte A), wird im Laufe des Schritts 16 die
Lösung,
welche die Nukleinsäuren von
Interesse enthält,
durch Ansaugen von der Kartusche 40 rückgewonnen. Vorteilhafterweise
wird wenigstens eine Waschung der Kartusche 40 mit dem Puffer
TE 1X durchgeführt,
um den Verlust an Nukleinsäuren
zu minimieren.
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Dann
wird mit Schritt 18 vorgesehen, die Nukleinsäuren auf
einer Kieselerde-Kolonne zu konzentrieren und zu reinigen. Es wird
hier auf die Flüssig-Fest-Adsorptionschromatographie
Bezug genommen, eine Trennungsart, die auf der Verteilung der gelösten Stoffe
zwischen dem fixierten Adsorptionsmittel und der beweglichen liquiden
Phase basiert. In diesem Fall ist die Kieselerde ein dipolares Adsorptionsmittel.
Die Fixierung durch Adsorption beruht auf dem Aufbau von sekundären Oberflächenbindungen,
oder Dipol-Ion-Bindungen, zwischen dem Adsorptionsmittel und dem
adsorbierten Molekül.
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Schritt 18 besteht
also aus wenigstens vier Unterschritten:
- (181)
der Verdünnung
des Nukleinsäureextrakts, insbesondere
in Gegenwart von absolutem Ethanol, um die Bindungen der Nukleinsäuren mit
der Kieselerde zu optimieren;
- (182) der Ablagerung der Mischung auf der Kieselerde-Kolonne;
- (183) einer oder mehreren Waschungen der Kolonne gefolgt
von deren Trocknen; und
- (184) der Elution der in der Kieselerde-Kolonne zurückgehaltenen
Nukleinsäuren.
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Bei
dem Unterschritt 182 werden die Nukleinsäuren auf
der Kieselerde in Gegenwart von hohen Konzentrationen chaotroper
Salze adsorbiert, welche das Wasser der hydratisierten Moleküle der gelösten Stoffe
entfernen.
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Die
Polysaccharide sowie die Proteine werden nicht adsorbiert und im
Laufe des Unterschritts 183 entfernt.
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Im
Rahmen des Unterschritts 184 wird die Elution der gereinigten
Nukleinsäuren
bei geringer Salinität
durchgeführt.
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Vorzugsweise
werden die Unterschritte 181 bis 184 unter Vakuum
durchgeführt,
um jeden Rücklauf
zu eventuellen Zentrifugiervorgängen
zu verhindern, insbesondere, um den Waschpuffer sowie die Lösung aus
Nukleinsäuren
zu eluieren.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsweise
weist das Extraktionsverfahren, das Gegenstand der vorliegenden
Erfindung ist, weitere vorbereitende Schritte auf, deren Ziel es
ist, die anschließende Handhabung
der komplexen Mischung, die beispielsweise durch eine alimentäre Probe,
wie ein Fleischprodukt der Art Hackfleisch oder ein Milchprodukt
der Art Käse,
dargestellt ist, zu erleichtern.
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Die
vorbereitenden Schritte bestehen aus:
- (26)
dem Zerkleinern der komplexen, insbesondere alimentären, Probe;
und
- (28) der enzymatischen und chemischen Vorbehandlung
des so erhaltenen zerkleinerten Guts.
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Die
Erfindung betrifft gleichermaßen
eine Filterkartusche 40, die für die Durchführung der
Schritte 12 und 14 (1, Spalte
A) des Extraktionsverfahrens für
Nukleinsäuren
von Mikroorganismen verwendbar ist.
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Wenn
der Schritt der Konzentrierung und Reinigung mittels Chromatographie
(Schritt 18) durchgeführt
wird, weist die Kartusche 40 einen Rückhaltefilter 42 aus
Polycarbonat auf, dessen mittlerer Porendurchmesser vorzugsweise
0,45 μm
beträgt,
der zwischen zwei Filterstützen
(Gitter) eingesetzt ist, wobei das Ganze von zwei Ringen aus Polymer
gehalten wird, wie in 3 dargestellt ist. Diese Kartusche
kann dicht verschlossen sein, um den Lysebehandlungen unterzogen
zu werden (4), oder alternativ ist der
Rückhaltefilter
in einen Ring aus verspritztem Polymer eingepasst. In diesem Fall ist
der Teil, auf dem die Filterkartusche angeordnet ist, von der Filterstation
abgeschraubt und die Kartusche wird an ihrer Unterseite – das heißt der Seite, die
nicht mit den Bakterien in Kontakt ist – mittels einer Abdeckung dicht
abgeschlossen. Die Oberseite der Filterkartusche ist dicht verschlossen
mittels einer Vorrichtung, die einen Trichter, einen Adapter, einen
Filter zur Klärung
des Lysats und ein Rohr von 15 ml mit konischem Boden aufweist.
Der Adapter ist auf den Trichter geschraubt. Er enthält den Filter
zur Klärung
des Lysats, der zuvor in den Adapter eingesetzt wurde. Auf das freie
Ende des Adapters ist ein Sammelrohr von 15 ml mit konischem Boden
geschraubt, wie in 4 dargestellt ist.
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Gegenstand
der Erfindung ist weiter ein Extraktionsautomat für Nukleinsäuren von
Mikroorganismen, die in einer komplexen, insbesondere alimentären, Mischung
oder in Wasser enthalten sind, wobei der Automat für die Durchführung des
Verfahrens gemäß der Erfindung
verwendbar ist.
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Mit "Automat" wird jede Vorrichtung
oder jedes Gerät
bezeichnet, das für
die Durchführung
eines Verfahrens geeignet ist, dessen wesentliche Schritte automatisch
durchgeführt
werden, ohne dass die Bedienung, das Eingreifen oder die Überwachung
durch einen Bediener erforderlich ist, außer gegebenenfalls auf Ebene
einzelner Schritte und nicht grundsätzlich, zum Beispiel wenn der
Anschluss zwischen zwei wesentlichen Schritten sichergestellt werden
muss.
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Die
Erfindung sieht gleichermaßen
eine Vorrichtung zur Extraktion und Detektion sowie gegebenenfalls
Quantifizierung von Nukleinsäuren
von Mikroorganismen, die in einer komplexen, insbesondere alimentären, Mischung
enthalten sind, vor, welche einen Extraktionsautomaten für Nukleinsäuren gemäß der vorliegenden
Erfindung aufweist, in Verbindung mit einem Amplifikationsautomaten
in thermoabhängiger
Kette der Nukleinsäuren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Amplifikationsautomat in thermoabhängiger Kette, der in der Vorrichtung
gemäß der Erfindung
enthalten ist, der drehenden Art.
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Ein
Amplifikationsautomat in thermoabhängiger Kette für Nukleinsäuresequenzen,
der im Rahmen der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendbar ist, wurde in dem Patent
US 6,821,771 ,
das am 23. November 2004 erteilt wurde und die Priorität aus dem
französischen
Patent 2812306, erteilt am 14. Januar 2005, in Anspruch nimmt, beschrieben.
Ein Beispiel für
eine derartige Vorrichtung weist insbesondere auf: (i) eine Kartusche
mit einer Mehrzahl an Reaktionskammern, welche die Starterpaare
für die
Amplifikation der spezifischen Nukleotidsequenzen enthält, mit
welcher ein Behälter
zum Zuführen
von Extrakt von gereinigten Nukleinsäuren verbunden ist, die bei
der Amplifikation als Matrix dienen; (ii) eine Heizplatte, bei der
wenigstens zwei unterschiedliche Zonen auf wenigstens zwei verschiedene
Temperaturen gebracht und konstant gehalten werden können, wobei
jede Temperatur einem gegebenen Schritt in einem Amplifikationskreislauf
entspricht, nämlich
dem Schritt der Denaturierung, Hybridisierung oder Elongation; (iii)
Mittel zum betreffenden Versetzen zwischen der Kartusche und der
Platte, wobei durch das Versetzen sichergestellt wird, dass die
Reaktionskammern zyklisch der Temperatur jeder Zone der Platte ausgesetzt
werden, wodurch ermöglicht
wird, automatisch die Zyklen der Amplifikationsreaktion aneinanderzureihen,
die im Innern der Kammern ablaufen.
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Die
Erfindung wird, ohne dadurch eingeschränkt zu werden, durch die folgenden
Zeichnungsfiguren dargestellt:
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1:
Schema des Extraktionsverfahrens für Nukleinsäuren.
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2:
Schema des Extraktionsautomaten für Nukleinsäuren. Es sind darin drei Stationen
dargestellt, nämlich
die Station 80, in welcher die Schritte 10 (optional), 12, 16 und 18 des
Extraktionsverfahrens durchgeführt
werden, und die Stationen 82 und 84, in denen
Schritt 14 durchgeführt
wird.
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3:
Schema einer Filterkartusche.
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4:
Schema des Aufbaus zur Durchführung
von Schritt 14 des Extraktionsverfahrens.
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5:
Schema des Aufbaus zur Durchführung
von Schritt 16 des Extraktionsverfahrens.
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BEISPIELE
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Das
Extraktionsverfahren für
Nukleinsäuren, das
Gegenstand der Erfindung ist, wurde an zwei komplexen alimentären Mischungen,
nämlich
einem Fleischprodukt der Art Hacksteak und einem Käse mit weichem
Teig, der unter der Marke Babybel® vermarktet
wird, sowie einer Trinkwasserprobe getestet. Die beiden komplexen
alimentären
Mischungen werden gemäß Spalte
A aus 1 der vorliegenden Erfindung bearbeitet, wohingegen
die Trinkwasserprobe gemäß Spalte
B der 1 der vorliegenden Erfindung bearbeitet wird.
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Die
beiden komplexen Mischungen wurden mit bekannten Mengen von zwei
verschiedenen Mikroorganismen geimpft (Listeria monocytogenes und Salmonella
ser. Enteritidis), wobei die Mikroorganismen gewählt wurden, um die Wirksamkeit
der Extraktion mittels des Verfahrens gemäß der Erfindung von Nukleinsäuren von
Grampositiven und Gram-negativen Bakterien zu verifizieren. Die
Trinkwasserprobe wurde mit bekannten Mengen eines Stamms von Legionella
pneumophila, Serogruppe 1, geimpft.
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I – Zerkleinern
der alimentären
Probe
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Gemäß den von
der AFNOR (Association Française
de Normalisation) und dem FIL (Federation Internationale de Laiterie
(Internationaler Milchwirtschaftsverband; IMV)) herausgegebenen
und verbreiteten Normen, die zurzeit in Kraft sind, wurde die alimentäre Probe
mittels eines Stomachers zerkleinert, um eine Ausgangssuspension
herzustellen.
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Die
eingewogene Menge der alimentären Probe,
25 g, wurde zu 1/10tel in einem Verdünnungsmittel gemäß den Normen
NF V 08-010 (März
1996, Verlag AFNOR, Paris, Frankreich), NF V 04-501 (April 1998,
Verlag AFNOR) und FIL 122C:1996 (Dezember 1996, Verlag FIL, Brüssel, Belgien)
suspendiert. Gemäß den Normen
hängt die
Zusammensetzung des Verdünnungsmittels
von der Art des Nahrungsmittels ab. Im vorliegenden Fall wurden
das Hacksteak und der Käse
jeweils in Pepton-Wasser gepuffert und in Natriumcitrat zu 20 g/l
suspendiert.
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Die
so erhaltenen Suspensionen wurden für 3 Minuten zerkleinert.
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Aliquote
zu 10 ml des zerkleinerten Guts, was 1 g des Nahrungsmittels vom
Anfang darstellt, wurden am Ende der Extraktion von Nukleinsäuren entnommen.
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Die
alimentären
Matrizen können
gleichermaßen
nach einer Anreicherung mit Ziel-Mikroorganismen
in dem beschriebenen Kulturmedium entsprechend dem gesuchten Mikroorganismus,
durch die gültigen
AFNOR-Normen, angereichert werden. In diesem Fall wird die enzymatische
Vorbehandlung direkt mit 10 ml des angereicherten Mediums durchgeführt.
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II – Enzymatische
und chemische Vorbehandlung der alimentären Probe
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Dieser
Schritt ermöglicht,
die Fettkügelchen und
die Proteinmicellen zu hydrolysieren, um Phänomene wie Verstopfen zu vermeiden,
die geeignet sind, die Ausbeute der späteren Filterschritte zu mindern.
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Die
Zusammensetzungen der Lösungen
zur Vorbehandlung wurden auf empirische Weise in Anbetracht einer
bibliographischen Studie (Driehuis und Teernstra 1992. Neth. Milk
Dairy J. 46: 209-215; Starbuck et al. 1992. Lett. Appl. Microbiol.
15: 248-252; Yang
und Lundahl 1994. Anal. Biochem. 218: 210-221; Rijpens et al. 1996.
Appl. Environ. Microbiol. 62: 1683-1688) bestimmt.
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Die
zu jedem Aliquot von 10 ml hinzugefügten Adjuvantien setzten sich
zusammen aus 0,2 g Trypsin für
das zerkleinerte Gut des Hacksteaks und 0,2 g Pankreatin, 10 mM
EDTA, 5% Triton und 4% Cholsäure
für das
zerkleinerte Gut des Käses.
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Die
Proben wurden bei 25°C
für 1 Stunde
für das
zerkleinerte Gut des Hacksteaks und bei 30°C für 1 Stunde 30 Minuten für das zerkleinerte
Gut des Käses
inkubiert. Dieser Inkubationsschritt ermöglicht weder das Wachstum bedeutsamer
Bakterien noch eine "vorzeitige" Lyse der prokaryotischen
Zellen, zwei Phänomene,
die in der Lage sind, der Ausbeute des Verfahrens zu schaden.
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III – Mikrofiltration des alimentären zerkleinerten
Guts (Schritt 10)
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III-1- Abstimmung des
Protokolls
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Unter
Berücksichtigung
der relativen Auflagen zur Vermeidung von Verstopfungen wurden Filter aus
Cellulosenitrat mit einem mittleren Porendurchmesser von 8 μm gewählt.
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Die
Mikrofiltration wurde auf ebene Weise unter Vakuum durchgeführt.
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Jede
10 ml des vorbehandelten alimentären zerkleinerten
Guts wurden gefiltert. Je nachdem, ob es sich um Hacksteak oder
Käse handelt,
wurde die Mikrofiltervorrichtung mit 40 ml des Puffers TE 1X (Tris-HCl
10 mM pH 8,0 und EDTA 1 mM pH 8,0) oder 10 ml Triton 0,5% (mit sterilem
destilliertem Wasser verdünnt),
jeweils vorgeheizt auf 50°C,
gewaschen. Durch diesen Schritt des Waschens wird beabsichtigt,
den Materialverlust einzuschränken,
insbesondere der Bakterien von Interesse, und die Proben zu verdünnen, um
Verstopfungen zu vermeiden, insbesondere beim nachfolgenden Schritt
des Zurückhaltens
auf dem Filter.
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Am
Ende des Schritts der Mikrofiltration wurden für jede 10 ml des zerkleinerten
Guts vom Anfang entsprechend aus Käse oder Hacksteak 20 und 50
ml des Filtrats, welches die Ziel-Bakterien enthält, erhalten.
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III-2-Bedingungen für die Durchführung mittels
Automat
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Dieser
Schritt wird auf der mit der Pumpe verbundenen Filterstation mittels
eines Aufbaus durchgeführt,
der von oben nach unten einen Einweg-Trichter, eine Einweg-Vorfilterkartusche,
einen Zylinder aus Kunststoff und eine Einweg-Rückhaltekartusche aufweist.
Dieser Aufbau ist mit der Filterstation 80 mittels eines
Kunststoffteils (2) verbunden.
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Die
Mikrofiltration wurde auf ebene Weise durchgeführt.
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Die
Flüssigkeiten
(alimentäre
zerkleinerte Güter,
hinzugefügt
zum Waschpuffer) wurden manuell verteilt.
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IV – Zurückhalten von Mikroorganismen
(Schritt 12)
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IV-1-Abstimmung des Protokolls
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Nach
einer Anzahl von Tests des Rückhaltefilters
unter Berücksichtigung
der betreffenden Auflagen zur Vermeidung von Verstopfen wurde die
besten Ergebnisse mit Polycarbonat-Filtern mit einem mittleren Porendurchmesser
von 0,45 μm
beobachtet.
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Das
Filtrat zu 40 ml wurde auf dem so ausgewählten Rückhaltefilter 42 gefiltert.
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Das
Filtrat wurde entfernt und der Rückhaltefilter 42 in
einem Rohr aus Polypropylen angeordnet.
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Bezüglich der
Trinkwasserproben sind die Schritte des Zerkleinerns der Probe sowie
die enzymatische und chemische Vorbehandlung der Probe nicht erforderlich
(1, Spalte B). Gemäß den von der AFNOR (Association
Française
de Normalisation) herausgegebenen und verbreiteten Normen, die zurzeit
in Kraft sind, beträgt
die eingewogene Menge der Trinkwasserprobe zwischen 250 ml und 2
l, und vorzugsweise 1 l. Die eingewogene Menge wird direkt auf dem
Polycarbonat-Filter mit einem mittleren Porendurchmesser von 0,45 μm gefiltert,
um die Bakterien der Art Legionella zurückzuhalten.
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IV-2-Bedingungen für die Durchführung mittels
Automat
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Das
Vorfiltern und das Zurückhalten
wurden direkt in Reihe durchgeführt,
das Filtrat von 40 ml wird direkt vom Ausgang des Vorfilterns mittels
eines Zylinders in die am Eingang des Moduls 80 des Extraktionsgeräts angeordnete
Rückhaltekartusche 40 gebracht
(2).
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Ein
Müllbeutel
ist vorgesehen, um das Filtrat entfernen zu können.
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V – Lyse der Ziel-Mikroorganismen
(Schritt 14)
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V-1-Abstimmung des Protokolls
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Am
Ausgang des vorausgegangenen Schritts wurde der Rückhaltefilter 42 in
einem Rohr aus Polypropylen abgelagert, da dieses Material dem zur
Herstellung der Filterkartusche 40 erforderlichen Polymer
sehr ähnlich
ist.
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Das
auf dem Rückhaltefilter 42 fixierte
Retentat wurde in 1 ml Lysepuffer Tris-HCl 100 mM pH 8,0 – Chelex-100
25% suspendiert.
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Das
Rohr aus Polypropylen, welches den Rückhaltefilter 42 enthält, und
der Lysepuffer wurden in einem Ultraschallbad von 120 W angeordnet.
Die Ultrabeschallung wurde bei 70°C
für 40
min und bei 80% der maximalen Leistung des Ultraschallgeräts, also
einer Leistung zwischen 80 und 120 W, und vorzugsweise 100 W, durchgeführt.
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Das
Rohr wurde dann im Wasserbad für
10 min bei 100°C
inkubiert.
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V-2-Bedingungen für die Durchführung mittels
Automat
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Das
auf der Filterstation positionierte Kunststoffteil der Pumpe, mit
dem die Filterkartusche verbunden ist, wurde abgeschraubt. Die Filterkartusche wurde
auf ihrer Unterseite mit einer Abdeckung verschlossen. 2 ml Lysepuffer
Tris-HCl 100 mM pH 8,0 – Chelex-100
25% wurden auf der Filterkartusche abgelagert. Die Letztgenannte
ist an ihrer oberen Seite durch einen Trichter verschlossen, auf
welchen ein Adapter mit einer Kolonne zur Klärung des Lysats und ein Rohr
zu 15 ml (4) geschraubt ist.
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Der
Aufbau zur Durchführung
der Lyse wird dann von dem Versuchsleiter auf einer Sonotrode auf dem
Modul 82 für
40 min bei einer Frequenz von 35 KHz angeordnet.
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Die
Kartusche wird dann von dem Versuchsleiter in einem Wasserbad zum
Trocknen auf dem Modul 84 für 10 min bei 100°C angeordnet.
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VI – Rückgewinnung der Nukleinsäuren (Spalten
A und B, Schritt 16)
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VI-1-Abstimmung des Protokolls
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Das
in dem Rohr aus Polypropylen enthaltene Bakterienlysat wird mit
Hilfe einer Pipette zu 1 ml entnommen und in einem mit einer "Filter"kolonne ausgestatteten
neuen Rohr angeordnet. Das Lyserohr wird dann mit 1 ml TE 1X gespült, welches
gleichermaßen
entnommen und auf der "Filter"kolonne angeordnet
wird. Das Lysat wird dann auf der "Filter"kolonne durch einfache Schwerkraft gefiltert.
Das gefilterte Lysat wird entnommen und direkt mittels PCR analysiert
oder gemäß Schritt 18 aus
Spalte B (1) konzentriert und gereinigt.
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VI-2-Bedingungen für die Durchführung mittels
Automat
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Der
für die
Durchführung
der Lyse erforderliche Aufbau, welche die Filterkartusche 40 enthält, wird
von dem Versuchsleiter auf der Filterstation auf dem Modul 80 angeordnet.
Nachdem die Abdeckung durch einen kleinen Behälter (5) ersetzt
wurde, wird die Pumpe angeschlossen, um das Lysat durch die "Filter"kolonne zu filtern.
Der Versuchsleiter lagert dann 1 ml TE 1X auf der Filterkartusche
ab, das TE ermöglicht
das Spülen
des Rückhaltefilters 42.
Das Rohr aus Polypropylen, welches das gefilterte Lysat enthält, wird
entnommen und die DNA direkt mittels PCR analysiert oder gemäß Schritt 18 aus
Spalte B (1) konzentriert und gereinigt.
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VII – Konzentrierung und Reinigung
der Nukleinsäuren
durch Fest-Flüssig-Chromatographie (Spalte
B, Schritt 18)
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VII-1-Abstimmung des Protokolls
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Die
Nukleinsäuren
wurden mittels einer Kieselerde-Kolonne, wie sie in dem System "Nucleospin Plant
L" (Macherey-Nagel,
Düren,
Deutschland) erhältlich
ist, konzentriert und gereinigt.
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Eine
Kieselerde-Kolonne wurde in einer Vakuumkammer angeordnet, welche
es ermöglicht, mehrere
Proben gleichzeitig zu behandeln. Die Kammer war gebildet aus einer
Glasküvette,
die mit einem Manometer und einer Abdeckung aus Polypropylen ausgestattet
ist, wobei die Abdeckung auf ihrer Außenseite die Kolonnen aufnehmen
kann und auf ihrer Innenseite Einweg-Kanülen, die die Übertragung
der Flüssigkeit
gewährleisten.
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Gegebenenfalls
konnte das Vakuum jeder Kolonne mittels eines entfernbaren Hahns
geregelt werden.
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In
dem Glasbehälter
befand sich ein Träger, der
es ermöglicht,
die Rohre unterhalb jeder Kanüle anzuordnen,
um die unterschiedlichen Flüssigkeiten (Bindungspuffer
und Ethanol, Waschlösungen,
Eluat) rückzugewinnen.
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Die
Nukleinsäuren
(1 Volumen) wurden mit 1 Volumen Bindungspuffer (Puffer "C4" des oben genannten
vermarkteten Systems) und 1 Volumen absolutem Ethanol gemischt.
Die Mischung wurde kräftig
für 30
Sekunden gerührt,
dann auf einer Kolonne wie oben beschrieben abgelagert.
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Die
Kieselerde-Kolonne wurde zuerst mit 1 ml Waschpuffer "CQW", dann mit 2 ml des
Puffers "C5" gewaschen, wobei
die Puffer mit dem System "Nucleospin
Plant L" geliefert
wurden.
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Das
in der Glasküvette
angeordnete Rohr, welches die aus den Waschschritten hervorgegangenen
Abfälle
enthält,
wurde evakuiert.
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Das
Vakuum wurde dann für
12 Minuten zum Zweck des Trocknens der Kolonne angewendet.
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200 μl des auf
70°C vorgeheizten
Puffers "CE" wurden auf der Kolonne
für 5 Minuten
inkubiert.
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Nach
Elution unter Vakuum in einem neuen Rohr wurde der vorausgegangene
Schritt einmal wiederholt. Die Nukleinsäuren wurden dann unter Vakuum
für 5 Minuten
eluiert.
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Die
so gereinigte Menge an Nukleinsäuren liegt
zwischen 15 und 250 μl,
und beträgt
vorzugsweise 200 μl.
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VII-2-Bedingungen für die Durchführung mittels
Automat
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Der
Adapter, welcher ein Rohr aus Polypropylen enthält und dazu bestimmt ist, das
gefilterte Lysat zu sammeln, und die "Filter"kolonne werden von der Filterstation
abgeschraubt. Die "Filter"kolonne wird entfernt
und durch eine Kieselsäure-Kolonne
ersetzt, die erforderlich ist, um die DNA zu konzentrieren und zu
reinigen. Hierbei ist die Kolonne nicht in einem Rohr enthalten,
um die Entfernung des Lysats (welches keine DNA mehr enthält, da diese
auf der Kieselerde zurückgehalten
worden sein sollte) und von Waschflüssigkeiten, die direkt in einem
Abfallbehälter
gesammelt werden, zu ermöglichen.
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Das
in dem Rohr aus Polypropylen enthaltene gefilterte Lysat (1 Volumen)
wird mit 1 Volumen des Bindungspuffers (Puffer "C4" des
von Macherey-Nagel vermarkteten Systems) und 1 Volumen absolutem
Ethanol gemischt. Diese Mischung wird für 30 Sekunden kräftig gerührt, dann
auf der Filterstation auf der erneut angeordneten Kieselerde-Kolonne abgelagert.
Nach Anschluss der Pumpe, um sicherzustellen, dass das Lysat auf
der Kieselerde-Kolonne gefiltert wird, wird die auf der Kieselerde
rückgehaltene
DNA mit 1 ml Waschpuffer "CQW", dann mit 2 ml Puffer "C5" gewaschen, wobei
die Puffer mit dem System "Nucleospin
Plant L" geliefert
wurden und vom Versuchsleiter manuell verteilt werden.
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Das
Vakuum wird dann für
15 Minuten zur Trocknung der Kolonne angewendet.
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Ein
neues Rohr für
die Rückgewinnung
der konzentrierten und gereinigten DNA wird auf das freie Ende des
Adapters geschraubt.
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200 μl des auf
70°C vorgeheizten
Puffers TE 1X werden für
5 Minuten auf der Kolonne inkubiert. Nach Elution unter Vakuum für 1 Minute
in dem neuen Rohr wird der vorausgegangegene Schritt erneut einmal
durchgeführt.
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Die
so gereinigte Menge an Nukleinsäuren liegt
zwischen 100 und 300 μl,
und beträgt
vorzugsweise 200 μl.