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Gegenstand
der Erfindung sind ein Verfahren zur Herstellung eines Einkristalls
aus Silicium durch Ziehen des Einkristalls gemäß der Czochralski-Methode aus
einer Schmelze, die in einem sich drehenden Tiegel vorgehalten wird,
wobei der Einkristall an einer Wachstumsfront wächst, sowie ein Einkristall
und von diesem abgetrennte Halbleiterscheiben.
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Es
ist bekannt, dass die Herstellung von Einkristallen, die einen Durchmesser
von 200 mm oder größer haben,
eine besondere Herausforderung darstellt, insbesondere, weil es
große
Schwierigkeiten bereitet, die radialen Kristalleigenschaften in
einem möglichst
engen Toleranzbereich gezielt einzustellen. Das betrifft die Konzentration
von Fremd- oder Dotierstoffen und vor allem die Kristalldefekte
und Eigenpunktdefekte, beziehungsweise deren Agglomerate. Zu den
Eigenpunktdefekten gehören
Zwischengitteratome aus Silicium (silicon self-interstitials) und Leerstellen
(vacancies), die sich an der Wachstumsfront des Einkristalls bilden.
Sie bestimmen ganz wesentlich die später im Einkristall auftretenden
radialen und axialen Defektverteilungen und beeinflussen auch die
auftretenden Fremdstoffverteilungen. Beispielsweise tragen Leerstellen
zur Präzipitation
von Sauerstoff bei. Sauerstoffpräzipitate
bilden, wenn sie eine Größe von etwa
70 nm überschreiten,
sauerstoffinduzierte Stapelfehler (OSF). Die Leerstellen selber
können
sich zu Agglomeraten zusammenlagern und sogenannte COPs (crystal
originated particles) bilden. Agglomerate von Zwischengitteratomen
formen lokale Kristallversetzungen aus, die aufgrund der angewendeten
Nachweismethode auch als Lpits (large etch pits) bezeichnet werden.
Die Stoffkonzentrationen und die thermischen Verhältnisse
an der Wachstumsfront und im erstarrenden Einkristall bestimmen
die Art und die Verteilung der Kristalldefekte und der Fremdstoffe.
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Die
thermischen Bedingungen beim Ziehen des Einkristalls ergeben sich
aus den Wärmequellen, das
heißt
den eingesetzten Heizelementen, und der bei der Erstarrung abgegebenen
Kristallisationswärme.
Die Wärmeenergie
wird zum Einkristall übertragen
durch Strahlung, durch Wärmeleitung
und durch Wärmetransport,
beispielsweise über
die Schmelzenströme.
Die Wärmeabfuhr
im Bereich der Wachstumsfront wird maßgeblich von der abgestrahlten Wärme am Rand
des Einkristalls und von der Wärmeableitung
im Einkristall bestimmt. Insgesamt lässt sich der Wärmehaushalt
daher durch den Aufbau der Ziehanlage, das heißt über die geometrische Anordnung
der wärmeleitenden
Teile, der Wärmeschilder und
durch zusätzliche
Wärmequellen
einstellen. Ferner tragen die Prozessbedingungen wie beispielsweise
Wachstumsgeschwindigkeit, Druck, Menge, Art und Führung von
Spülgasen
durch die Ziehanlage wesentlich zur Wärmebilanz bei. Mit einer Erhöhung des
Druckes oder der Spülgasmenge
wird beispielsweise eine Temperaturverringerung erreicht. Größere Ziehgeschwindigkeiten
steigern die erzeugte Kristallisationswärme.
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Die
wärmetransportierenden
Schmelzenströme
lassen sich im Voraus kaum genau bestimmen. Durch die im Allgemeinen
ringförmig
um den Tiegel angeordneten Heizelemente wird eine konvektive Schmelzenströmung erzeugt.
Zusammen mit der üblicherweise
angewendeten gegensinnigen Rotation von Einkristall und Tiegel ergibt
sich ein Schmelzenbewegungsmuster, das sich dadurch auszeichnet,
dass am Tiegelrand ein nach oben gerichteter und unterhalb des wachsenden
Einkristalls ein nach unten gerichteter Schmelzenstrom entsteht.
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Wie
Experimente zeigen, ist die Schmelzenbewegung auch abhängig vom
Betrag und der Richtung der Drehungen des Tiegels und des Einkristalls. Eine
gleichsinnige Drehung ergibt beispielsweise ein völlig anderes
Konvektionsmuster als eine gegensinnige Drehung. Das Kristallziehen
mit gleichsinniger Drehung wurde früher bereits untersucht (Zulehner/Huber
in Crystals 8, Springer Verlag Berlin Heidelberg 1982, S.44–46). In
der Regel wird eine gegensinnige Drehung bevorzugt, weil sie im
Vergleich zu einer gleichsinnigen Drehung zu weniger sauerstoffreichem
Material und zu deutlich stabileren Verhältnissen beim Kristallwachstum
führt.
Die Variante mit gleichsinniger Drehung wird im Allgemeinen in industriellem
Maßstab
nicht eingesetzt.
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Die
wärme-
und sauerstofftransportierenden Schmelzenströme können auch durch die Kraftwirkung
von angelegten elektromagnetischen Feldern beeinflusst werden. Statische
oder dynamische Felder ermöglichen
es, den Betrag und die Richtung der Schmelzenströme zu verändern, so dass sich verschiedene
Sauerstoffgehalte einstellen lassen. Sie werden daher vor allem
zur Sauerstoffsteuerung verwendet. Magnetfelder werden in verschiedenen
Varianten eingesetzt, beispielsweise in Form von statischen Magnetfeldern
(horizontale, vertikale und CUSP Magnetfelder), ein- oder mehrphasigen
Wechselfeldern, rotierenden Magnetfeldern und magnetischen Wanderfeldern.
Gemäß der Patentanmeldung US-2002/0092461
A1 wird beispielsweise ein magnetisches Wanderfeld eingesetzt, um
den Einbau von Sauerstoff in den Einkristall kontrollieren zu können. Neuere
numerische Simulationen zur Wirkung magnetischer Felder auf die
Schmelzenbewegung sind beispielsweise dargestellt in 'Numerical investigation of
silicon melt flow in large diameter CZ-crystal growth under the
influence of steady and dynamic magnetic fields', Journal of Crystal Growth 230 (2001)
92–99.
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Für die Kristalleigenschaften
ist die radiale Temperaturverteilung an der Wachstumsfront des Kristalls
von herausragender Bedeutung. Sie wird wesentlich durch die am Rand
des Einkristalls abgestrahlte Wärme
bestimmt. Deshalb beobachtet man in der Regel einen viel stärkeren Temperaturabfall
am Rand des Einkristalls, als in dessen Zentrum. Der axiale Temperaturabfall
wird meist mit G (axialer Temperaturgradient) bezeichnet. Seine
radiale Variation G(r) bestimmt ganz wesentlich die Eigenpunktdefektverteilung
und damit auch die weiteren Kristalleigenschaften. Die sich aus
dem Wärmehaushalt
ergebende radiale Änderung
des Temperaturgradienten G wird in der Regel aus numerischen Simulationsrechnungen
bestimmt. Experimentell kann die radiale Variation des Temperaturgradienten
aus dem Verhalten der radialen Kristalldefektverteilung für verschieden Wachstumsgeschwindigkeiten
abgeleitet werden.
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Im
Hinblick auf die Entstehung von Kristalldefekten ist das Verhältnis V/G(r)
von zentraler Bedeutung, wobei G(r) der axiale Temperaturgradient an
der Wachstumsfront des Einkristalls ist und von der radialen Position
(dem Radius r) im Einkristall abhängt und V die Geschwindigkeit
ist, mit der der Einkristall aus der Schmelze gezogen wird. Liegt
das Verhältnis
V/G über
einem kritischen Wert k1, so treten überwiegend Leerstellendefekte
(vacancies) auf, die agglomerieren können und dann beispielsweise als
COPs (crystal originated particles) identifiziert werden können. Sie
werden je nach Nachweismethode gelegentlich auch als LPD (light
point defects) oder LLS (localized light scatterer) bezeichnet.
Aufgrund des meist abfallenden radialen Verlaufes von V/G treten
die größten COPs
am häufigsten
im Zentrum des Kristalls auf. Im Allgemeinen haben sie Durchmesser
von etwa 100 nm und können
bei der Bauelementeherstellung Probleme bereiten. Größe und Anzahl
der COPs bestimmen sich aus der Ausgangskonzentration der Leerstellen,
den Abkühlraten und
der Anwesenheit von Fremdstoffen bei der Agglomeration. Die Anwesenheit
von Stickstoff führt beispielsweise
zu einer Verschiebung der Größenverteilung
zu kleineren COPs mit größerer Defektdichte.
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Liegt
das Verhältnis
von V/G unter einem kritischen Wert k2, der kleiner als k1 ist,
so treten überwiegend
Eigenpunktdefekte in Form von Zwischengitteratomen (silicon self-interstitials)
in Erscheinung, die ebenfalls Agglomerate bilden können und
sich makroskopisch als Versetzungsschleifen zeigen. Diese werden
häufig
als A-Swirl, die kleinere Form als B-Swirl, oder kurz aufgrund ihrer
Erscheinung als Lpit-Defekte (large etch pits) bezeichnet. Die Größe von Lpits
liegt im Bereich bis 10 μm.
In der Regel können
selbst epitaktische Schichten diese Defekte nicht mehr fehlerlos überdecken.
Auch diese Defekte können
daher die Funktionsfähigkeit
der auf Siliciumscheiben erzeugten elektronischen Bauelemente beeinträchtigen.
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Im
weitesten Sinne wird der Bereich in dem weder eine Agglomeration
von Leerstellen noch von Zwischengitteratomen stattfindet, in dem
also V/G zwischen k1 und k2 liegt, als neutrale Zone oder perfekter
Bereich bezeichnet. Der Wert von V/G bei dem der Kristall vom Leerstellen-
zum Zwischengitterüberschuss
wechselt liegt naturgemäß zwischen
k1 und k2 und wird in der Literatur als kritische Grenze mit Ckrit = 1.3·10–3 cm2 min– 1 K– 1 angegeben (Ammon, Journal of Crystal Growth,
151, 1995, 273–277).
Man unterscheidet im engeren Sinne jedoch weiter einen Bereich,
in dem sich noch freie, nicht agglomerierte Leerstellen befinden
und ein von freien Zwischengitteratomen bestimmtes Gebiet. Der Leerstellenbereich,
auch v-Gebiet (vacancies) genannt, zeichnet sich dadurch aus, dass
bei genügend
hohem Sauerstoffgehalt des Einkristalls dort oxidationsinduzierte Stapelfehler
entstehen, während
der i-Bereich (interstitials) völlig
fehlerfrei bleibt. In diesem engeren Sinne ist daher nur das i-Gebiet
ein wirklich perfekter Kristallbereich.
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Große, eingewachsene
Sauerstoffausscheidungen mit einem Durchmesser von über etwa
70 nm können
als sauerstoffinduzierte Stapelfehler (OSF) sichtbar gemacht werden.
Dazu werden die aus dem Einkristall geschnittenen Halbleiterscheiben
einer speziellen Temperaturbehandlung unterzogen, die als feuchte
Oxidation bezeichnet wird. Das Größenwachstum der beim Kristallziehen
entstehenden Sauerstoffpräzipitate,
die gelegentlich auch als as grown BMD (bulk micro defects) bezeichnet
werden, wird durch Leerstellen des Siliziumgitters gefördert. Daher
findet man OSF vor allem im v-Bereich.
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Praktisch
defektfrei wird der Einkristall, wenn es gelingt, die Ziehbedingungen
so einzustellen, dass der radiale Verlauf der Defektfunktion v/G(r)
innerhalb der kritischen Grenzen der COP- oder Lpit-Bildung liegt. Das ist jedoch
insbesondere dann nicht einfach zu realisieren, wenn Einkristalle
mit einem vergleichsweise großen
Durchmesser gezogen werden, weil dann der Wert von G deutlich von
der radialen Position r abhängt.
In der Regel ist der Temperaturgradient G am Rand des Einkristalls
aufgrund von Wärmestrahlungsverlusten
sehr viel höher
als im Zentrum.
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Der
radiale Verlauf der Defektfunktion V/G(r) beziehungsweise des Temperaturgradienten
G(r) kann dazu führen,
dass auf einer, aus dem Einkristall geschnittenen Halbleiterscheibe
mehrere Defektbereiche vorhanden sein können. Im Zentrum treten bevorzugt
COPs auf. Die Größenverteilung
der agglomerierten Leerstellen ergibt sich aus der Abkühlrate des
Einkristalls im Bereich der Wachstumsfront. Durch eine hohe Abkühlrate (über 2 K/min),
beziehungsweise kleinen Verweilzeiten im Temperaturbereich vom Schmelzpunkt
bis etwa 1100 °C
oder mittels Stickstoffdotierung der Schmelze kann die Größenverteilung
der COPs von wenigen großen
zu vielen kleinen, weniger störenden
COPs gezielt verändert
werden. Man findet auch eine radiale Größenverteilung im COP-Gebiet
in der Form, dass sich mit zunehmendem Radius kleinere Defekte ausbilden. An
das COP-Gebiet schließt
sich der sauerstoffinduzierten Stapelfehlerkranz (OSF) an, als Ergebnis
der Wechselwirkungen von Leerstellen und Sauerstoffausscheidungen.
Nach außen
folgt ein völlig
defektfreies Gebiet, das wiederum von einem Bereich mit Kristalldefekten
bestehend aus Zwischengitteragglomeraten (Lpits) begrenzt wird.
Am Rand des Einkristalls diffundieren die Zwischengitteratome abhängig von
den thermischen Verhältnissen
aus, so dass dort wiederum ein zentimeterbreiter, defektfreier Ring
entstehen kann.
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Die
auftretenden Kristalldefektbereiche im Zusammenhang mit dem radialen
V/G-Verlauf sind bereits bei Eidenzon/Puzanov in Inorganic Materials, Vol.
33, No3, 1997, pp. 219–255
ausführlich
dargestellt. In diesem Beitrag wird auch bereits auf Möglichkeiten
verwiesen, defektfreies Material herzustellen. Dabei wird sowohl
auf Abkühlraten
im Temperaturbereich während
der Agglomeration, auf die Einflussnahme mittels Stickstoffdotierung
und auf Methoden wie der oszillierenden Wachstumsgeschwindigkeit
verwiesen.
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Bis
zu einem gewissen Grad kann eine radiale Homogenisierung von v/G(r)
durch den Einsatz von passiven oder aktiven Hitzeschildern in Bereich der
Erstarrungsfront erreicht werden, wie es beispielsweise in der
US-6153008 dargestellt wurde. Die
meisten Veröffentlichungen
betreffen die Beeinflussung des Abkühlverhaltens durch modifizierte Wärmeschilder.
Mit dem bekannten Stand der Technik lässt sich damit jedoch eine
ausreichende radiale V/G Homogenisierung für die Herstellung von perfect silicon,
insbesondere bei großen
Kristalldurchmessern, nicht erzielen. Mittels Fremdstoffe wie beispielsweise
Stickstoff oder Kohlenstoff, aber auch Sauerstoff lässt sich
die Defektverteilung in Größe und örtlicher
Lage beeinflussen und damit auch die Präzipitation der Fremdstoffe,
beispielsweise des Sauerstoffes, beeinflussen. Es ist daher auch
von großer
Bedeutung sowohl axiale, also auch radiale Fremdstoffprofile gezielt
erzeugen und steuern zu können.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren anzugeben, das
es ermöglicht,
auch bei großen
Kristalldurchmessern die vom Kunden gewünschten Defektverteilungen
im Einkristall gezielt einstellen zu können, so dass möglichst
viele Halbleiterscheiben mit den spezifizierten Eigenschaften vom
Einkristall abgetrennt werden können.
Halbleiterscheiben, die nur COPs, insbesondere solche mit einer
vorgegebenen Größen- und
Dichteverteilung aufweisen und Halbleiterscheiben, die keine Agglomerate
von Eigenpunktdefekten haben (perfect silicon), sind in diesem Zusammenhang
von besonderem Interesse. Aber auch Halbleiterscheiben mit Stapelfehlerkranz
(ring-wafer), mit beiden Eigenpunktdefekt-Typen oder mit nur einem
Eigenpunktdefekt-Typ, zusammen mit einer vorgegebenen Sauerstoffkonzentration
oder einer bestimmten Sauerstoffpräzipitation können vom
Kunden spezifiziert sein.
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Gegenstand
der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Einkristalls
aus Silicium durch Ziehen des Einkristalls gemäß der Czochralski-Methode aus
einer Schmelze, die in einem sich drehenden Tiegel vorgehalten wird,
wobei der Einkristall an einer Wachstumsfront wächst, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass dem Zentrum der Wachstumsfront durch einen zur Wachstumsfront
gerichteten Wärmestrom
gezielt Wärme
zugeführt
wird.
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Gegenstand
der Erfindung ist auch ein Einkristall aus Silicium mit einem Sauerstoffgehalt
von 4·101 7 cm– 3 bis 7,2·101 7 cm–3 und einer radialen
Konzentrationsänderung
von Bor oder Phosphor von unter 5%, der keine agglomerierten Eigenpunktdefekte hat
und gegebenenfalls mit Stickstoff und/oder Kohlenstoff dotiert ist.
Die radiale Variation der Sauerstoff-Konzentration (ROV) beträgt vorzugsweise höchstens
5%, besonders bevorzugt 2%.
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Gegenstand
der Erfindung sind auch Halbleiterscheiben, die von einem solchen
Einkristall abgetrennt werden.
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Gegenstand
der Erfindung sind schließlich auch
Halbleiterscheiben aus Silicium mit agglomerierten Leerstellendefekten
(COPs) als einzigem Eigenpunktdefekt-Typ, wobei diese Defekte eine
Variation ihres mittleren Durchmessers von weniger als 10% aufweisen
und auf einer Kreisfläche
der Halbleiterscheiben vorhanden sind, wobei der Durchmesser der
Kreisfläche
mindestens 90% des Durchmessers der Halbleiterscheiben beträgt.
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Bei
der Auswertung von durchgeführten Ziehversuchen
wurde erkannt, dass eine unzureichende radiale Homogenisierung des
Quotienten V/G(r) mit einer zu geringen Wärmezufuhr aus der Schmelze
zum Zentrum der Wachstumsfront zusammenhängt. Bisher hat man sich nicht
mit der Bedeutung der Wärmezufuhr
aus der Schmelze für
die Herstellung von perfect silicon befasst. Gemäß der vorliegenden Erfindung
wird empfohlen, dem Zentrum der Wachstumsfront gezielt Wärme zuzuführen, so dass
pro Zeiteinheit mehr Wärme
das Zentrum der Wachstumsfront erreicht, als den das Zentrum umgebenden
Randbereich der Wachstumsfront. Dies kann durch eine auf das Zentrum
der Wachstumsfront wirkende Heizquelle und/oder durch eine im Zentrum der
Schmelze aufwärtsgerichtete
Schmelzenströmung
erzielt werden. Neben der Bedeutung eines zur Wachstumsfront gerichteten,
axialen Wärmestromes wurde
weiterhin erkannt, dass in einem Bereich von bis zu 5 cm unterhalb
des wachsenden Einkristalls eine zur Wachstumsfront parallele isotherme
Temperaturverteilung in der Schmelze für eine radiale Homogenisierung
besonders vorteilhaft ist. Ausgedrückt mittels eines axialen Temperaturgradienten Gs(r)
in der Schmelze sollte in einem Bereich mit einer Ausdehnung von
bis zu 5 cm unter der Wachstumsfront und von mindestens 90% des
Durchmessers des Einkristalls eine Temperaturverteilung erzeugt
werden, bei der die radiale Variation des axialen Temperaturgradienten
in der Schmelze 15% nicht überschreitet.
Die radiale Variation von Gs(r) ist bevorzugt kleiner als 10% und
besonders bevorzugt kleiner als 3%. Die vorliegende Erfindung stellt
somit Randbedingungen zur gezielten Defektsteuerung oder für die Herstellung
von perfect silicon zur Verfügung.
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Insbesondere
im Hinblick auf die Herstellung von perfect silicon haben Versuche
ergeben, dass das erfindungsgemäße Verfahren
gegenüber Schwankungen
der Ziehgeschwindigkeit besonders tolerant ist. So können Einkristalle
aus Silicium mit einem Durchmesser von mindestens 200 mm, die keine
agglomerierten Punktdefekte aufweisen auch dann noch gezogen werden,
wenn die Ziehgeschwindigkeit um ± 0,02 mm/min, besonders bevorzugt
um ± 0,025
mm/min oder mehr schwankt, wobei die Schwankungsbereite auf eine
Einkristalllänge
von mindestens 30 mm bezogen ist. Dieser Umstand erhöht die Ausbeute
beträchtlich,
ohne dass zusätzlicher
und fehleranfälliger
regeltechnischer Aufwand zur Kontrolle der Ziehgeschwindigkeit betrieben
werden muss.
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Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung wird ein zum Zentrum der Wachstumsfront gerichteter
Wärmestrom
in Form einer aufwärtsgerichteten
Schmelzenströmung
durch gleichsinniges Drehen des Tiegels und des wachsenden Einkristalls
erzeugt, wobei der Tiegel mit mindestens 10% der Drehgeschwindigkeit
des Einkristalls gedreht wird. Da aber dadurch der Sauerstoffgehalt
des Einkristalls auf technisch kaum interessante Konzentrationen angehoben
wird, ist bevorzugt, durch Anlegen eines Magnetfelds dem Einbau
von Sauerstoff in das Kristallgitter entgegenzuwirken. Dazu eignen
sich beispielsweise magnetische Wanderfelder (TMF), die eine parallel
zur Tiegelwand auf- bzw. abwärtsgerichtete
Strömung
erzeugen oder statische CUSP-Felder die eine Verringerung der Schmelzenbewegung
in der Nähe
des Tiegelrandes bewirken. Mit Hilfe der angeführten Magnetfelder lassen sich
die Sauerstoffgehalte auf unter 6.0·101 7 cm–3 reduzieren und gleichzeitig
die Wachstumsbedingungen stabilisieren. Für die Erzeugung der erforderlichen
magnetischen Felder werden vorzugsweise Stromstärken von bis zu 3000 A bei
bis zu 50 Spulenwindungen benutzt.
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Ein
zum Zentrum der Wachstumsfront gerichteter Wärmestrom kann gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung auch durch eine Wärmequelle
erzeugt werden, die die Temperatur im Zentrum des Bodens des Tiegels
im Vergleich zur Temperatur am Rand des Bodens gezielt erhöht. Die Temperatur
des Tiegels ist im Zentrum des Tiegelbodens, also in dem Bereich, über dem
das Zentrum der Wachstumsfront des Einkristalls liegt, um mindestens
2 K, vorzugsweise um mindestens 5 k und besonders bevorzugt um mindestens
10 K höher,
als die Temperatur am Rand des Tiegelbodens. Eine Ausführungsform
der Erfindung sieht deshalb den Einsatz eines Widerstandheizers
vor, der im Zentrum des Tiegelbodens oder unter dem Zentrum des
Tiegelbodens auf der Tiegelwelle angebracht ist. Statt eines Widerstandsheizers
kann auch eine Induktionsspule verwendet werden, die mit mittlerer
bis hoher Frequenz (50 Hz bis 500 kHz) betrieben wird. Durch die
elektromagnetische Kraftwirkung der Spule wird eine aufwärts, zum
Zentrum der Wachstumsfront gerichtete Strömung angetrieben. Zusätzlich wird
die Schmelze vom Zentrum des Tiegelbodens aus erhitzt. Je nach geometrischer
Anordnung werden Heizleistungen im Bereich von 1 kW bis 60 kW benötigt.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein bei Ziehanlagen zur Herstellung von Einkristallen
mit Durchmessern von mindestens 200 mm üblicherweise vorhandener Bodenheizer
für eine
gezielte Beheizung der Schmelze vom Zentrum des Tiegelbodens aus
eingesetzt, in dem durch Wärmeisolierung
dafür Sorge
getragen wird, dass der Bodenheizer das Zentrum des Tiegelbodens
stärker aufheizt,
als den Rand des Tiegelbodens. Zu diesem Zweck ist in der Bodenplatte
und/oder dem Stütztiegel
in einem äußeren Bereich
eine konzentrische Aussparung vorgesehen, die mit wärmeisolierendem Material
gefüllt
ist, so dass der Quarztiegel im äußeren Bereich
thermisch stärker
isoliert ist. Die Bodenplatte trägt
den Tiegel und einen diesen umgebenden Stütztiegel aus Graphit. Beim
Aufheizen durch den Bodenheizer wird der Schmelze Wärme zugeführt und
wegen der ringförmigen,
thermischen Isolierung in der Bodenplatte oder dem Stütztiegel
jedoch im Wesentlichen nur im Zentrum des Quarztiegelbodens. Als
Isoliermaterial zum Füllen
der Aussparung in der Bodenplatte und/oder im Stütztiegel eignen sich beispielsweise
Graphitfolien oder Graphitfilze. Die benötigte Bodenheizerleistung liegt
vorzugsweise über
den üblichen
Leistungen im Bereich von 20 kW bis 80 kW. Zusätzlich kann eine thermische
Isolierung in die Tiegelwelle integriert werden, damit der Wärmeabfluss
nach unten über
die Tiegelwelle minimiert wird.
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Eine
andere erfindungsgemäße Ausführungsform
zur gezielten Wärmezufuhr
zum Zentrum Wachstumsfront besteht darin, dass eine Wärmequelle
unter dem Zentrum des wachsenden Einkristalls in die Schmelze eingebracht
wird. Das kann beispielsweise durch ein in Quarz eingebettetes,
elektrisch betriebenes Heizelement aus Graphit verwirklicht werden
oder mittels eines Heizelements, das durch Verwendung anderer prozessverträglicher
Materialien vor der Schmelze geschützt ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Wärmestrom,
der zum Zentrum der Wachstumsfront gerichtet ist, durch ein elektromagnetisches
Feld erzeugt, dem die Schmelze ausgesetzt wird und das teilweise
abgeschirmt ist, indem mindestens 10 % der Fläche einer Wand des Tiegels gegen
ein Einwirken des elektromagnetischen Felds auf die Schmelze abgeschirmt
wird. Eine besonders bevorzugte Möglichkeit des Erzeugens eines
solchen Wärmestroms
besteht in der Anwendung eines magnetischen Wanderfelds (travelling
field). Die Kraftwirkung des Feldes ist abhängig vom Material der Abschirmung
sowie von der Amplitude und von der Frequenz des elektrischen Stroms,
der durch die das Magnetfeld erzeugenden Spulen fließt. Als
magnetische Abschirmung können
metallische Materialien verwendet werden, wie beispielsweise Kupferplatten mit
einer Dicke im Zentimeterbereich, welche zwischen den Magnetspulen
und dem Tiegel angeordnet werden und so einen Teil der Fläche der
Tie gelwand und der dahinter befindlichen Schmelze dem Einfluss des
Magnetfelds entziehen. Als besonders wirksam hat sich eine Abschirmung
bestehend aus zwei sich gegenüberliegenden
Platten mit einem Öffnungswinkel
von jeweils 90° erwiesen.
Es werden vorzugsweise Frequenzen von 10 Hz bis etwa 1000 Hz eingesetzt.
Bei der Anwendung eines magnetischen Wanderfelds (travelling field)
mit teilweiser Abschirmung in Form von rechteckigen Kupferplatten
ist eine Frequenz im Bereich von 30 Hz bis 100 Hz besonders geeignet.
Zur Erzeugung eines solchen Wanderfelds werden vorzugsweise Stromstärken von
bis zu 500 A bei bis zu 50 Spulenwindungen benutzt. Hohe Tiegeldrehungen
von mindestens 3 U/min reduzieren den Einfluss des Magnetfeldes,
so dass die gewünschte Zufuhr
von zusätzlicher
Wärme zur
Wachstumsfront über
die Geschwindigkeit der Tiegeldrehung beeinflusst werden kann. Zu
berücksichtigen
ist ferner auch die jeweils im Tiegel vorliegende Schmelzenmenge,
weil sich davon abhängig
verschiedene Schmelzenstrommuster ausbilden können. Die notwendigen Bedingungen
in Abhängigkeit
von der jeweils vorliegenden Schmelzenmenge, das heißt, das Verhältnis von
Magnetfeld, Abschirmung und Ziehprozessparameter, wie beispielsweise
der Tiegeldrehung, werden durch Experimente und abschätzende Simulationsrechnungen
jeweils näherungsweise
bestimmt.
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Die
genannten Ausführungsformen
der Erfindung können
mit Maßnahmen
kombiniert werden, die bereits bekannt sind und zur Homogenisierung
des axialen Temperaturgradienten G(r) geeignet sind. Bevorzugt sind
Kombinationen, bei denen zusätzlich Wärme zur
Phasengrenze zugeführt
wird, die vom wachsenden Einkristall, der diesen umgebenden Atmosphäre und der
Schmelze gebildet wird. Dies kann beispielsweise durch Verwenden
eines in der
US-6,153,008 beschriebenen
Hitzeschilds geschehen.
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Besonders
bevorzugt ist der Einsatz eines Heizelements am unteren Rand des
Hitzeschildes, das in dieser Patentanmeldung beschrieben ist. Ferner
kann über
dem Heizelement zusätzlich
ein auf den Einkristall wirkender Kühler angebracht werden, wie
es beispielweise in
US-5,567,399 dargestellt
ist. Dadurch werden eine Erhöhung
der Ziehgeschwindigkeit und eine weitere Justierung der radialen
Homogenisierung von G(r) ermöglicht.
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Die
Erfindung wird nachfolgend an Hand von Figuren weiter erläutert. In 1 ist das Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens
schematisch dargestellt. 2 zeigt
Verläufe
des Quotienten V/G(r) in Abhängigkeit
des Radius des Einkristalls. 3 zeigt die
beim konventionellen Czochralski-Verfahren (mit gegensinniger Drehung
von Einkristall und Tiegel) auftretenden typischen Schmelzenströme und 4 den daraus typischerweise
resultierenden Verlauf des axialen Temperaturgradienten Gs(r) in
der Schmelze. Im Vergleich dazu zeigen die 5 und 6 Schmelzenstrommuster
beziehungsweise den Verlauf des axialen Temperaturgradienten Gs(r),
wie sie bei der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens
auftreten. Die 7 bis 13 zeigen verschiedene Anordnungen
zu bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung. 14 zeigt
eine Anordnung gemäß 11, bei der zusätzlich ein
Heizelement und ein Kühlelement
vorgesehen sind.
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In 1 ist das Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens
schematisch dargestellt. Der Einkristall 1 wächst an
einer Wachstumsfront 2, zu deren Zentrum ein Wärmestrom 3 durch
die Schmelze gezielt zugeführt
wird. Mit Hilfe der veranschaulichten, zusätzlichen axialen Wärmezuführung ist
es möglich, für Einkristalle
mit großem
Durchmesser von mindestens 200 mm eine für die Herstellung von perfect
silicon ausreichende radiale Homogenisierung des Temperaturgradienten
G(r) an der Wachstumsfront vorzunehmen oder einen für eine gezielte
Defektsteuerung notwendigen Temperaturgradienten G(r) einzustellen.
Die Qualität
der Homogenisierung von G(r) geht aus der Temperaturverteilung in
der Schmelze hervor. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der in der
Schmelze eingestellte axiale Temperaturgradienten Gs(r) in der Schmelze
eine möglichst
geringe radiale Variation aufweist, so dass die gezeigte, zur Wachstumsfront
parallele isotherme Temperaturverteilung 7 entsteht.
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Die
Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird durch die in 2 dargestellten
Verläufe
des Quotienten v/G(r) in Abhängigkeit
des Radius des Einkristalls für
Einkristalle mit ei nem Durchmesser von 300 mm verdeutlicht. Die
bei einer erfindungsgemäßen gleichsinnigen
Drehung von Einkristall und Tiegel gefundene Wärmeströmung in der Schmelze zum Zentrum
der Wachstumsfront führt
zu einer sehr deutlichen radialen Homogenisierung von V/G(r), bezeichnet
als Kurve (c), während
eine versuchte Homogenisierung mittels Wärmeschutzschilder gemäß unterschiedlicher
Ausbildungsformen (a) und (b), die nicht Gegenstand der Erfindung
sind, zur Herstellung von perfect silicon nicht ausreicht. In den nachfolgenden
Abbildungen ist die Wirkung des erfindungsgemäßen zentralen Wärmestromes
(5 und 6) gegenüber einer konventionellen Schmelzenkonvektion
(3 und 4) in Form von Ergebnissen aus Modellrechnungen
gegenübergestellt.
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3 zeigt die beim konventionellen Czochralski-Verfahren
(mit gegensinniger Drehung von Einkristall und Tiegel) auftretenden
typischen Schmelzenströme,
die sich durch eine abwärts
zum Tiegelboden gerichtete axiale Strömung auszeichnen. Dabei entstehen
wenige Zentimeter unterhalb der Wachstumsfront in der Schmelze Temperaturverhältnisse,
die in 4 dargestellt
sind. Der in der Schmelze auftretende axiale Temperaturgradient Gs(r)
zeigt eine starke Veränderung
in Abhängigkeit des
Radius. Die radiale Änderung
von Gs(r) beträgt innerhalb
des Kristalldurchmessers etwa 17%.
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Deutlich
verschieden sind die Verhältnisse bei
der Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens,
beispielsweise gemäß der Ausführungsform,
bei dem die Schmelze einem asymmetrischen Wanderfeld ausgesetzt
wird, das mittels zweier Abschirmungen erzeugt wird, die mindestens
10 % der Wandfläche
des Tiegels abschirmen. Das Schmelzenstrommuster, dargestellt in 5, zeigt einen axialen,
zur Wachstumsfront gerichteten Schmelzenstrom. Der durch den Schmelzenstrom
verursachte Wärmetransport
führt zu
einer im Vergleich zu 4 deutlich
verschiedenen Temperaturverteilung in der Schmelze unterhalb des
wachsenden Einkristalls (6).
Man findet einen deutlich homogeneren Temperaturgradienten Gs(r)
in der Schmelze, der die gewünschte
axiale Homogenisierung von Eigenpunktdefekten und Fremd- und Dotier stoffen
im Einkristall zur Folge hat. In einer Siliciumschmelze beträgt die radiale
Variation von Gs(r) unter 15%. Für die
der 6 zu Grunde liegenden
Bedingungen wurden im Durchschnitt 7% ermittelt.
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In
den nachfolgenden Abbildungen 7 bis 13 sind verschiedene Anordnungen
zu bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung dargestellt. In 7 bis 10 spielen Heizelemente
eine zentrale Rolle, die als elektrische Widerstandsheizer, als Induktionsheizer
oder gegebenenfalls auch als Strahlungsheizer ausgeführt sein
können
und an jeweils unterschiedlichen Positionen unter dem wachsenden
Einkristall angeordnet sind. Jedes Heizelement fungiert als Wärmequelle,
die einen Wärmestrom
erzeugt, der zum Zentrum der Wachstumsfront des Einkristalls gerichtet
ist. Zur Unterstützung
der Wirkung der Heizelemente können
thermisch isolierende Elemente 6, beispielsweise Graphitfolien
oder Graphitfilze, ringförmig
unter dem Quarztiegel, jedoch nicht unter dem Zentrum des Tiegelbodens,
angebracht werden. Sie behindern eine außeraxiale Zufuhr von Wärme in die
Schmelze. Um die Heizwirkung in den zum Zentrum der Wachstumsfront
gerichteten Schmelzenstrom zu fokussieren, können gut oder extrem gut wärmeleitfähige Elemente,
beispielsweise aus Graphit oder anderen prozessverträglichen
Materialien in das Zentrum des Tiegelbodens eingelassen werden.
Die mittels der Heizelemente zugeführte Energie wird jeweils den
geometrischen und prozessbedingten Gegebenheiten angepasst und muss
beispielsweise entsprechend der im Verlauf des Kristallwachstums
abnehmenden Restschmelzenmenge im Tiegel nachjustiert werden.
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7 zeigt schematisch die
Anordnung, die neben einem konventionellen Hauptheizer 4 ein
zusätzliches
Heizelement 8 aufweist, das unter dem Graphitstütztiegel 5 als
Tiegelbodenheizer angeordnet ist und mittels der Wärmeisolierung 6 einen
nach oben zum Zentrum der Wachstumsfront 2 des Einkristalls 1 gerichteten
Wärmestrom 3 erzeugt.
Die Wärmeisolierung 6 kann
im Stütztiegel
und/oder der Bodenplatte, die den Stütztiegel trägt, integriert werden. Die
Heizleistung des zusätzlichen
Tiegelbodenheizers 8 sollte vorzugsweise über 2% der
Heiz leistung des Hauptheizers betragen, um einen effektiven Wärmestrom
zu erzeugen. Der Tiegelbodenheizer kann beispielsweise als elektrischer
Widerstandsheizer aus Graphit ausgeführt werden und gegebenenfalls
verfahrbar gestaltet sein. Die notwendige Heizleistung muss der
jeweiligen Schmelzenmenge (abhängig
von der bereits erstarrten Kristalllänge) angepasst werden. Sie
liegt im Bereich von über
5 kW.
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In 8 sind weitere konstruktive
Merkmale dargestellt, die zu einer verbesserten Wärmeübertragung
im Tiegelzentrum führen.
So kann der zentrale Wärmestrom
mittels einer im Quarztiegelzentrum erhöhten Materialauflage verstärkt werden,
beispielsweise durch eine mittige Verdickung 12 des Stütztiegels.
Zur Verminderung der Wärmeabfuhr über die Tiegelwelle
kann ein isolierendes Element 16 eingefügt werden.
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In
der Anordnung gemäß 9 ist ein wärmestromerzeugendes
zusätzliches
Heizelement 9 im Boden des Stütztiegels 5 integriert.
Bei dieser Ausführungsform
ist sowohl ein induktiv betriebener, als auch ein Widerstand-Heizelement
verwendbar oder eine Kombination von beiden.
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In
der Anordnung nach 10 wird
der erfindungsgemäß erforderliche
Wärmestrom
zum Zentrum der Wachstumsfront durch ein in der Schmelze unter der
Wachstumsfront des wachsenden Einkristalls angeordnetes Heizelement 10 erzeugt.
Einsetzbar ist zu diesem Zweck beispielsweise ein mit Quarz ummantelter
Graphitheizer, beispielsweise ein Heizer mit der vergrößert dargestellten
mäanderförmigen Heizzonenstruktur.
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Mit
einer Anordnung gemäß 11 wird ein gewünschter
zum Zentrum der Wachstumsfront gerichteter Wärmestrom 3 mittels
gleichsinniger Drehung von Einkristall und Tiegel erzeugt. Dazu
muss die Geschwindigkeit der Tiegeldrehung auf einen Wert von mindestens
10% der Geschwindigkeit der Kristalldrehung eingestellt werden.
In der Schmelze stellt sich ein bevorzugtes Strömungsmuster 11 ein. Während des
Ziehvorganges können
zusätzlich
Variationen der Tiegel- oder der Kristalldrehung not wendig sein,
um den sich verändernden
thermischen Haushalt Rechnung zu tragen. Die im Allgemeinen wegen
der gleichsinnigen Drehung von Tiegel und Einkristall stark erhöhten Sauerstoffgehalte
in der Schmelze können
durch vor allem im Randbereich des Tiegels auf die Schmelze wirkende
Magnetfelder reduziert werden. Als besonders zweckmäßig sind statische,
magnetische CUSP-Felder, die, ohne die verfahrensgemäßen Prozessbedingungen
zu verschlechtern, Sauerstoffgehalte im Einkristall von unter 6.0·101 7 cm–3 ermöglichen.
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Mit
einer Anordnung gemäß 12 wird ein zum Zentrum
der Wachstumsfront gerichteter Wärmestrom 3 durch
ein statisches elektrisches Feld zwischen dem Tiegel und dem Einkristall
erzeugt. Dazu muss eine positive Spannung von über 100 Volt an den Tiegel
angelegt werden. In der Schmelze stellt sich ein bevorzugtes Strömungsmuster 11 ein.
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Weitere
erfindungsgemäße Ausführungsformen
betreffen die Verwendung von elektromagnetischen Feldern, die über ihre
Kraftwirkung auf die Schmelze einen senkrecht zur Wachstumsfront
gerichteten Wärmestrom
erzeugen, wobei die Kraftwirkung auf die Schmelze durch eine Abschirmung
von mindestens 10 % der Wandfläche
des Tiegels eingeschränkt
ist. Die das Magnetfeld erzeugenden Spulen können außerhalb oder in der Kristallziehanlage angeordnet
sein. Eine bevorzugte Ausführungsform dieses
Typs umfasst ein teilweise abgeschirmtes magnetisches Wanderfeld
(travelling magnetic field). In 13 ist
eine geeignete Anordnung dargestellt, mit einem an einer Wachstumsfront 2 wachsenden
Einkristall 1, einem durch die Wirkung des Wanderfelds erzeugten,
zum Zentrum der Wachstumsfront gerichteten Wärmestrom 3 und einem
um den Tiegel angeordneten ringförmigen
Heizelement 4. In der Schmelze stellt sich ein bevorzugtes
Strömungsmuster 11 ein.
Das Wanderfeld wird von einem Magneten 13 erzeugt, der
wiederum ringförmig
um das Heizelement 4 angeordnet ist. Zum Erzeugen des Magnetfelds
haben sich, bei einer Spulenwindungszahl von bis zu 50 und bei einem
Spulendurchmesser von über
500 mm, elektrische Ströme
von über
100 A bis zu 500 A als besonders geeignet erwiesen. Zur teilweisen
Abschir mung des magnetischen Wanderfeldes sind zwei gegenüberliegende,
radial innerhalb der Magnetspulen angebrachte Abschirmungen 14 vorhanden,
durch die die Rotationssymmetrie des Feldes gebrochen wird, so dass
sich in Richtung der Abschirmungen etwas andere Verhältnisse
ausbilden als senkrecht dazu. Die Abschirmungen bestehen vorzugsweise
aus Kupfer und besitzen einen Öffnungswinkel
von jeweils 90°.
Sie schirmen mindestens 10% der Wandfläche des Tiegels ab.
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14 zeigt als besonders bevorzugte
und beanspruchte Ausführungsform
der Erfindung die Kombination der erfindungsgemäßen Ausführungsform gemäß 11 mit einer zusätzlichen
Heizquelle 19, mit deren Hilfe zusätzlich Wärme zur Phasengrenze von Einkristall,
der diesen umgebenden Atmosphäre
und der Schmelze zugeführt
wird. Die Heizquelle 19 umfasst vorzugsweise einen ringförmig ausgebildeten
Widerstandsheizer, der den Einkristall 1 in der Nähe der Phasengrenze
umgibt. Die Heizquelle 19 wird vorzugsweise mit Leistungen über 5 kW
beaufschlagt, so dass der Temperaturgradient G(r) an der Phasengrenze
des Einkristalls homogenisiert wird. Die Heizquelle 19 ist über eine
Isolierung mit einem üblichen
Wärmeschild 18 verbunden,
der eine hinreichende Abschirmung des Einkristalls von der Wärmestrahlung
der Schmelze gewährleistet
und damit ebenfalls die Temperaturverteilung im Einkristall beeinflusst.
Zu diesem Zweck werden den Anforderungen entsprechend geometrisch
geformte Hitzeschilder benutzt, die beispielsweise auch aus mehreren
Lagen Graphit, Graphitfilz, Molybdän oder Kombinationen davon
bestehen können.
Eine zusätzliche Kühlvorrichtung 17 ist
oberhalb der Heizquelle 19 angeordnet. Mit der Kühlvorrichtung 17 ist
eine weitere Möglichkeit
zur Einstellung der notwendigen Temperaturverteilung möglich. Außerdem wird
durch die Kühlvorrichtung
der Gradient G insgesamt erhöht,
so dass eine höhere
Ziehgeschwindigkeit ermöglicht wird,
beispielsweise über
0.36 mm/min für
perfekte 300 mm Kristalle. Mittels der um den Tiegel angeordneten
Magnetspulen 13 werden statische oder dynamische Magnetfelder
in der Schmelze erzeugt, so dass sich die notwendigen wärme- und
sauerstofftransportierenden Schmelzenströme genau einstellen lassen.
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Selbstverständlich umfasst
die vorliegende Erfindung auch andere Kombinationen der beschriebenen
Ausführungsformen
und Merkmale, auch wenn solche Kombinationen nicht ausdrücklich erwähnt sind.