Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine kosmetische oder dermatologische
Zubereitung zur Verfügung
zu stellen, die eine schonende, die Haut nicht reizende Reinigung
ermöglicht
und darüber
hinaus bei der Aknebehandlung unterstützend eingesetzt werden kann.
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es insbesondere eine Zubereitung
zur Verfügung
zu stellen, die eine Behandlung der Haut gegen Bakterien, insbesondere
gegen Staphylokokken, insbesondere S. epidermidis, ermöglicht ohne
die Haut zu reizen oder zu schädigen.
Weitere
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, den Stand der Technik
zu bereichern und eine Alternative zu den bekannten Hautreinigungszubereitungen
und insbesondere Reinigungsmasken bereit zu stellen und dabei neben
der Hautreinigung auch eine Hautpflege, insbesondere ein Hautbefeuchtung,
zu bewirken.
Gelöst werden
die Aufgaben durch eine kosmetische oder dermatologische Zubereitung
gemäß den Hauptansprüchen. Gegenstand
der Unteransprüche
sind vorteilhafte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Zubereitungen.
Die Erfindung umfasst des weiteren die Verwendung der Zubereitung.
Es
hat sich überraschend
gezeigt und für
den Fachmann war es nicht vorauszusehen, dass eine kosmetische oder
dermatologische Zubereitung enthaltend eine Kombination von Milchsäure und
gemahlenen Bimsstein mit einem pH-Wert im Bereich von 5 bis 7, die
gestellten Aufgaben vollständig
löst.
Die
Bestandteile Bimsstein und Milchsäure sind in Kombination für die einerseits
reinigende und andererseits gleichzeitig hautpflegende Wirkung verantwortlich.
Der
gemahlene Bimsstein kann im Bereich von vorteilhaft 5 – 15 Gew.%,
insbesondere vorteilhaft im Bereich von 2,5 – 12,5 Gew.% und besonders
vorteilhaft mit einem Anteil von 10 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmasse
der Zubereitung, formuliert werden. In Kombination mit Milchsäure, die
im Bereich von 0,5 – 3,5 Gew.%,
vorteilhaft von 0,8 – 2,2
Gew.% und besonders vorteilhaft im Bereich von 1,2 – 1,7 Gew.%
eingesetzt wird, ergibt sich eine äußerst hautschonende Reinigungszubereitung.
Durch Zusatz basischer Verbindungen, wie beispielsweise Zusatz von
Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Triethanolamin, Trisamino (Tromethamine) aber
auch Arginin kann der pH-Wert ggf. auf den erforderlichen Bereich
von 5 bis 7 eingestellt und stabilisiert werden.
Dieser
Zusatz an basischen Verbindungen ist nicht immer zwingend, da durch
die verschiedensten Bestandteile, zum größten Teil bekannte Zusatzstoffe
kosmetischer oder dermatologischer Zubereitungen sowie dem Zusatz
an Milchsäure
und gemahlenem Bimsstein, diese Zubereitungen ohnehin einen pH-Wert
im Bereich von 5 bis 7 aufweisen können. Dann ist selbstverständlich der
Zusatz an basischen Verbindungen hinfällig, da es erfindungsgemäß wesentlich
ist, dass die Zubereitungen einen pH-Wert von 5 bis 7 aufweisen.
Durch den Zusatz verschiedenster kosmetischer Bestandteile ist damit
gewährleistet,
dass der pH-Wert der erfindungsgemäßen Zubereitungen bereits im
definierten pH-Wert Bereich liegt ohne das zusätzlich basische Verbindungen
zugesetzt werden müssen.
Wesentlich ist aber, um den vorteilhaften Reinigungs- und Pflegeeffekt zu
bewirken, dass die Zubereitungen einen pH-Wert im Bereich 5 bis
7 aufweisen.
Bimsstein,
engl. pumice, ist als Reinigungs-, Schleif- und Polierstein bekannt.
Erfindungsgemäß in gemahlener
Form, als Bimsmehl, und/oder beispielsweise als Gel stellen die
bekannten Bimsstein-Zubereitungen fertige dickflüssige Massen dar, die aufgrund
des Bimssteins abrasive Eigenschaften auf der zu behandelnden Oberfläche aufweisen.
Erfindungsgemäß werden
all diese Bimsstein-Zubereitungen, Mehle, Gele als gemahlener Bimsstein
bezeichnet und eingesetzt.
Der
Bimsstein bewirkt somit eine überwiegend
abrasive Reinigung der Haut. Gleichzeitig hemmt der gemahlene Bimsstein
aber auch die Abgabe der Milchsäure
aus der Formulierung, da er einen sogenannten „Schwamm-Effekt" auf die Milchsäure ausübt und zu
einer verzögerten
Freisetzung bzw. Einwirkung der Milchsäure auf die Haut beiträgt. Dies
führt synergistisch
zu einer vorteilhaften, weil gründlichen
Reinigung der Haut und gleichzeitig zu einer langanhaltenden Pflegewirkung
durch die verzögerte
Freisetzung der Milchsäure.
Die
keratolytisch wirksame Milchsäure
weicht das verdickte Stratum corneum der Talgdrüsen-Ausführungsgänge auf und beschleunigt die
Penetration ggf. weiterer aktiver Wirkstoffe in den Follikel. Im
Gegensatz zu anderen keratolytisch wirksamen Dermatologika wie Salicylsäure oder
Propylenglycol ist Milchsäure
ein natürlicher
Bestandteil des Hydrolipidfilms der Haut. Milchsäure gehört zu den Substanzen, die an
der Bildung des Säureschutzmantels
der Haut beteiligt sind. Zusätzlich
ist Milchsäure
ein natürlicher
Feuchthaltefaktor (NMF, Natural Moisturizing Factor) der Haut, der
die Wasserbindungsfähigkeit
der Hornschicht steigert.
Die
erfindungsgemäße Kombination
erzeugt damit eine schonende Hautreinigung und gleichzeitig eine
gesteigerte Hautbefeuchtung.
Die
Milchsäure
stabilisiert den pH-Wert der Haut und erhält so ihren natürlichen
Säureschutzmantel. Der
bietet der natürlichen
Bakterienflora optimale Lebensbedingungen. Die Haut kann so, die
ihnen anvertraute Abwehrfunktion erfüllen.
Darüber hinaus
schafft die Milchsäure
mit einem sanften natürlichen
Peeling die vielen abgestorbenen Hautzellen weg. Das ist eine natürlich Regeneration,
die zur Belebung der oberen Hautschichten führt.
Zusätzlich hat
sich als vorteilhaft erwiesen, wenn der Zubereitung Salicylsäure zugesetzt
ist. Der Zusatz an Salicylsäure
kann zur Verlängerung
der Wirksamkeit der Kombination Bimsstein – Milchsäure beitragen. Vorteilhaft
ist der Anteil an Salicylsäure
im Bereich von 0 – 3
Gew.%, besonders vorteilhaft im Bereich von 0,1 – 1,5 Gew.% und besonders gut
im Bereich von 0,4 – 0,7
Gew.% zu wählen.
Durch
die Kombination aus Milchsäure,
ggf. Salicylsäure,
und Bimstein, in einem pH-Bereich
von 5 – 7,
steht eine pflegende Reinigungszubereitung zur Verfügung, die
eine sehr gute Wirksamkeit insbesondere gegen S: epidermidis hat.
Dieser Keim lässt
sich normalerweise nur in einem pH-Bereich von 3 – 4 abtöten bzw.
auf ein apathogenes Maß zurückdrängen.
Besonders
vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Zubereitung als Reinigungsmaske
zu verwenden. Sie wird wie üblich
auf die Haut aufgetragen, wobei massierende Bewegungen den Reinigungseffekt
steigern können.
Nach einer gewissen Einwirkungszeit wird die Maske mit lauwarmen
Wasser abgespült.
Vorteilhaft ist nun, dass auf die ansonsten übliche Nachpflege der Haut
mit Hautbefeuchtungsmitteln, Creme etc. verzichtet werden kann.
Diese Nachpflege ist bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Zubereitung
nicht mehr zwingend notwendig.
Die
Wirksamkeit und damit auch die Tragedauer der Zubereitung, insbesondere
als Reinigungsmaske, kann durch Abstimmung der Bestandteile Bimsstein,
Milchsäure
und ggf. Salicylsäure
spezifisch angepasst werden. Zusätzlich
kann durch eine teil-liposomale
Verkapslung der Milchsäure
die Wirksamkeit weiter verlängert
werden. Es werden dazu sog. „leere" Liposome, beispielsweise
Vesisomes der Fa. Vesifact oder BDF200 der Fa. Sederma, zugesetzt.
Im Laufe des Herstellungsprozess füllen sich die anfangs ungefüllten (leeren)
Liposome mit Milchsäure.
Da nicht alle Liposome bei der Herstellung mit Milchsäure gefüllt werden,
spricht man hier von teil-liposomaler Verkapselung. Die Verkapselung
der Milchsäure
führt zu
einer weiteren verzögerten Freisetzung
bei der Anwendung. Damit lässt
sich auch nach Abnehmen der Reinigungsmaske die reinigende und gleichzeitig
hautpflegende Wirkung für
mehrere Stunden aufrechterhalten.
Üblicherweise „reizen" bekannte Reinigungsmasken
aufgrund der mechanischen (abrasiv) und chemischen Behandlung (niedriger
pH-Wert, < 5) die
Haut. Erfindungsgemäß zeigt
sich bei der Anwendung als Reinigungsmaske trotz der intensiven
mechanischen Beanspruchung durch den Zusatz an Bimsstein und der Milchsäure aber
eine sehr gute Kurzzeitbefeuchtung der Haut. Diese Hautbefeuchtung
kann durch Zusatz an Polyolen, insbesondere Glycerin und/oder Alkoholen
wie Ethanol oder anderen Moisturizern weiter gesteigert werden.
Ein
weiterer vorteilhafter Effekt wird erzielt, wenn zusätzlich Glycerylstearat
und PEG-40 Stearat der Zubereitung zugesetzt werden. Glycerylstearat
und PEG-40 Stearat unterstützen
die Wirkung von Moisturizer und ermöglichen mit diesen eine gute
Kurzzeitbefeuchtung.
Neben
der bevorzugten Anwendung als Reinigungsmaske ist die Bereitstellung
der erfindungsgemäßen Zubereitung
als O/W-Emulsion vorteilhaft. Insbesondere als dickflüssige O/W-Emulsion,
beispielsweise als Gel, ist eine besonders vorteilhafte Applikationsform
gegeben. Die Viskosität
des Gels liegt vorteilhaft im Bereich von 2000 bis 10000 mPas (25°C).
Eine
gegebenenfalls gewünschte Ölkomponente
der kosmetischen oder dermatologischen Reinigungszubereitungen – beispielsweise
in Form von Reinigungsemulsionen – im Sinne der vorliegenden
Erfindung wird vorteilhaft gewählt
aus der Gruppe der Ester aus gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen und gesättigten und/oder
ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen, aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und
gesättigten
und/oder ungesättigten,
verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von
3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle
können
dann vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopropyloleat,
n-Butylstearat, n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat,
Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Hexyldecylstearat,
2-Octyldodecylpalmitat, Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat
sowie synthetische, halbsynthetische und natürliche Gemische solcher Ester,
z. B. Jojobaöl.
Ferner
kann die Ölkomponente
vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der verzweigten und unverzweigten Kohlenwasserstoffe
und -wachse, der Silkonöle,
der Dialkylether, der Gruppe der gesättigten oder ungesättigten,
verzweigten oder unverzweigten Alkohole, sowie der Fettsäuretriglyceride,
namentlich der Triglycerinester gesättigter und/oder ungesättigter,
verzweigter und/oder unverzweigter Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von
8 bis 24, insbesondere 12 bis 18 C-Atomen. Die Fettsäuretriglyceride
können
beispielsweise vorteilhaft gewählt
werden aus der Gruppe der synthetischen, halbsynthetischen und natürlichen Öle, z. B.
Olivenöl,
Sonnenblumenöl,
Sojaöl,
Erdnußöl, Rapsöl, Mandelöl, Palmöl, Kokosöl, Palmkernöl und dergleichen mehr.
Auch
beliebige Abmischungen solcher Öl-
und Wachskomponenten sind vorteilhaft im Sinne der vorliegenden
Erfindung einzusetzen. Es kann auch gegebenenfalls vorteilhaft sein,
Wachse, beispielsweise Cetylpalmitat, als alleinige Lipidkomponente
der Ölphase
einzusetzen.
Vorteilhaft
wird die Ölkomponente
gewählt
aus der Gruppe 2-Ethylhexylisostearat, Octyldodecanol, Isotridecylisononanoat,
Isoeicosan, 2-Ethylhexylcocoat, C12-15-Alkylbenzoat, Capryl-Caprinsäure-triglycerid, Dicaprylylether.
Besonders
vorteilhaft sind Mischungen aus C12-15-Alkylbenzoat und 2-Ethylhexylisostearat,
Mischungen aus C12-15-Alkylbenzoat und Isotridecylisononanoat sowie
Mischungen aus C12-15-Alkylbenzoat, 2-Ethylhexylisostearat und Isotridecylisononanoat.
Von
den Kohlenwasserstoffen sind Paraffinöl, Squalan und Squalen vorteilhaft
im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwenden.
Vorteilhaft
kann die Ölkomponente
ferner einen Gehalt an cyclischen oder linearen Silikonölen aufweisen
oder vollständig
aus solchen Ölen
bestehen, wobei allerdings bevorzugt wird, außer dem Silikonöl oder den
Silikonölen
einen zusätzlichen
Gehalt an anderen Ölphasenkomponenten
zu verwenden.
Vorteilhaft
wird Cyclomethicon (Octamethylcyclotetrasiloxan) als erfindungsgemäß zu verwendendes Silikonöl eingesetzt.
Aber auch andere Silikonöle
sind vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung zu verwenden,
beispielsweise Hexamethylcyclotrisiloxan, Polydimethylsiloxan, Poly(methylphenylsiloxan).
Besonders
vorteilhaft sind ferner Mischungen aus Cyclomethicon und Isotridecylisononanoat,
aus Cyclomethicon und 2-Ethylhexylisostearat.
Die Ölkomponente
wird ferner vorteilhaft aus der Gruppe der Phospholipide gewählt. Die
Phospholipide sind Phosphorsäureester
acylierter Glycerine. Von größter Bedeutung
unter den Phosphatidylcholinen sind beispielsweise die Lecithine,
welche sich durch die allgemeine Struktur
auszeichnen, wobei R' und R'' typischerweise unverzweigte aliphatische
Reste mit 15 oder 17 Kohlenstoffatomen und bis zu 4 cis-Doppelbindungen
darstellen.
Vorteilhaft
liegen Reinigungszubereitungen gemäß der Erfindung in Form von
Gelen vor und enthalten einen oder mehrere Gelbildner bzw. Hydrokolloide.
„Hydrokolloid" ist die technologische
Kurzbezeichnung für
die an sich richtigere Bezeichnung „hydrophiles Kolloid". Hydrokolloide sind
Makromoleküle,
die eine weitgehend lineare Gestalt haben und über intermolekulare Wechselwirkungskräfte verfügen, die
Neben- und Hauptvalenzbindungen zwischen den einzelnen Molekülen und
damit die Ausbildung eines netzartigen Gebildes ermöglichen.
Sie sind teilweise wasserlösliche natürliche oder
synthetische Polymere, die in wässrigen
Systemen Gele oder viskose Lösungen
bilden. Sie erhöhen
die Viskosität
des Wassers, indem sie entweder Wassermoleküle binden (Hydratation) oder
aber das Wasser in ihre unter sich verflochtenen Makromoleküle aufnehmen
und einhüllen,
wobei sie gleichzeitig die Beweglichkeit des Wassers einschränken. Solche
wasserlöslichen
Polymere stellen eine große
Gruppe chemisch sehr unterschiedlicher natürlicher und synthetischer Polymere
dar, deren gemeinsames Merkmal ihre Löslichkeit in Wasser bzw. wäßrigen Medien
ist. Voraussetzung dafür
ist, dass diese Polymere über
eine für die
Wasserlöslichkeit
ausreichende Anzahl an hydrophilen Gruppen besitzen und nicht zu
stark vernetzt sind. Die hydrophilen Gruppen können nichtionischer, anionischer
oder kationischer Natur sein, beispielsweise wie folgt:
![Figure 00100001](https://patentimages.storage.googleapis.com/f3/6b/86/87f98957adcfc2/00100001.png)
Die Gruppe
der kosmetisch und dermatologisch relevanten Hydrokolloide läßt sich
wie folgt einteilen in:
organische, natürliche Verbindungen, wie beispielsweise
Agar-Agar, Carrageen, Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine,
Polyosen, Guar-Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl, Stärke, Dextrine,
Gelatine, Casein,
organische, abgewandelte Naturstoffe, wie
z. B. Carboxymethylcellulose und andere Celluloseether, Hydroxyethyl-
und -propylcellulose und dergleichen,
organische, vollsynthetische
Verbindungen, wie z. B. Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen,
Vinylpolymere, Polycarbonsäuren,
Polyether, Polyimine, Polyamide,
anorganische Verbindungen,
wie z. B. Polykieselsäuren,
Tonmineralien wie Montmorillonite, Zeolithe, Kieselsäuren.
Erfindungsgemäß bevorzugte
Hydrokolloide sind beispielsweise Methylcellulosen, als welche die
Methylether der Cellulose bezeichnet werden. Sie zeichnen sich durch
die folgende Strukturformel aus
in der R ein Wasserstoff
oder eine Methylgruppe darstellen kann.
Insbesondere
vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung sind die im allgemeinen
ebenfalls als Methylcellulosen bezeichneten Cellulosemischether,
die neben einem dominierenden Gehalt an Methyl- zusätzlich 2-Hydroxyethyl-,
2-Hydroxypropyl- oder 2-Hydroxybutyl-Gruppen enthalten. Besonders
bevorzugt sind (Hydroxypropyl)methylcellulosen, beispielsweise die
unter der Handelsbezeichnung Methocel E4M bei der Dow Chemical Comp.
erhältlichen.
Erfindungsgemäß ferner
vorteilhaft ist Natriumcarboxymethylcellulose, das Natrium-Salz
des Glykolsäureethers
der Cellulose, für
welches R in der Strukturformel ein Wasserstoff und/oder CH2-COONa
darstellen kann. Besonders bevorzugt ist die unter der Handelsbezeichnung
Natrosol Plus 330 CS bei Aqualon erhältliche, auch als Cellulose
Gum bezeichnete Natriumcarboxymethylcellulose.
Bevorzugt
im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ferner Xanthan (CAS-Nr.
11138-66-2), auch
Xanthan Gummi genannt, welches ein anionisches Heteropolysaccharid
ist, das in der Regel durch Fermentation aus Maiszucker gebildet
und als Kaliumsalz isoliert wird. Es wird von Xanthomonas campestris
und einigen anderen Species unter aeroben Bedingungen mit einem
Molekulargewicht von 2×106
bis 24×106
produziert. Xanthan wird aus einer Kette mit β-1,4-gebundener Glucose (Cellulose)
mit Seitenketten gebildet. Die Struktur der Untergruppen besteht
aus Glucose, Mannose, Glucuronsäure,
Acetat und Pyruvat. Xanthan ist die Bezeichnung für das erste
mikrobielle anionische Heteropolysaccharid. Es wird von Xanthomonas
campestris und einigen anderen Species unter aeroben Bedingungen
mit einem Molekulargewicht von 2–15 106 produziert. Xanthan
wird aus einer Kette mit β-1,4-gebundener
Glucose (Cellulose) mit Seitenketten gebildet. Die Struktur der
Untergruppen besteht aus Glucose, Mannose, Glucuronsäure, Acetat
und Pyruvat. Die Anzahl der Pyruvat-Einheiten bestimmt die Viskosität des Xanthans.
Xanthan wird in zweitägigen
Batch-Kulturen mit einer Ausbeute von 70–90 %, bezogen auf eingesetztes
Kohlenhydrat, produziert. Dabei werden Ausbeuten von 25–30 g/l
erreicht. Die Aufarbeitung erfolgt nach Abtöten der Kultur durch Fällung mit
z. B. 2-Propanol. Xanthan wird anschließend getrocknet und gemahlen.
Vorteilhafter
Gelbildner im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ferner Carrageen,
ein gelbildender und ähnlich
wie Agar aufgebauter Extrakt aus nordatlant., zu den Florideen zählenden
Rotalgen (Chondrus crispus u. Gigartina stellata).
Häufig wird
die Bezeichnung Carrageen für
das getrocknete Algenprodukt und Carrageenan für den Extrakt aus diesem verwendet.
Das aus dem Heißwasserextrakt
der Algen ausgefällte
Carrageen ist ein farbloses bis sandfarbenes Pulver mit einem Molekulargewichtsbereich
von 100 000–800
000 und einem Sulfat-Gehalt von ca. 25 %. Carrageen, das in warmem
Wasser sehr leicht löslich
ist; beim Abkühlen
bildet sich ein thixotropes Gel, selbst wenn der Wassergehalt 95–98 % beträgt. Die
Festigkeit des Gels wird durch die Doppelhelix-Struktur des Carrageens
bewirkt . Beim Carrageenan unterscheidet man drei Hauptbestandteile: Die
gelbildende κ-Fraktion
besteht aus D-Galactose-4-sulfat
und 3,6-Anhydro-α-D-galactose,
die abwechselnd in 1,3- und 1,4-Stellung
glykosidisch verbunden sind (Agar enthält demgegenüber 3,6-Anhydro-α-L-galactose). Die nicht
gelierende λ-Fraktion
ist aus 1,3-glykosidisch verknüpften
D-Galactose-2-sulfat
und 1,4-verbundenen D-Galactose-2,6-disulfat-Resten zusammengesetzt
u. in kaltem Wasser leicht löslich.
Das aus D-Galactose-4-sulfat in 1,3-Bindung und 3,6-Anhydro-α-D-galactose-2-sulfat
in 1,4-Bindung aufgebaute ι-Carrageenan ist
sowohl wasserlöslich
als auch gelbildend. Weitere Carrageen-Typen werden ebenfalls mit
griechischen Buchstaben bezeichnet: α, β, γ, μ, ν, ξ, π, ω, χ. Auch die Art vorhandener
Kationen (K+, NH4+, Na+, Mg2+, Ca2+) beeinflußt die Löslichkeit der Carrageene.
Polyacrylate
sind ebenfalls vorteilhaft im sinne der vorliegenden Erfindung zu
verwendende Gelatoren. Erfindungsgemäß vorteilhafte Polyacrylate
sind Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere,
insbesondere solche, die aus der Gruppe der sogenannten Carbomere
oder Carbopole (Carbopol
® ist eine eingetragene
Marke der NOVEON Inc.) gewählt
werden. Insbesondere zeichnen sich das oder die erfindungsgemäß vorteilhaften Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere
durch die folgende Struktur aus:
Darin
stellen R' einen
langkettigen Alkylrest und x und y Zahlen dar, welche den jeweiligen
stöchiometrischen
Anteil der jeweiligen Comonomere symbolisieren.
Erfindungsgemäß besonders
bevorzugt sind Acrylat-Copolymere und/oder Acrylat-Alkylacrylat-Copolymere,
welche unter den Handelbezeichnungen Carbopol® 1382,
Carbo pol® 981
und Carbopol® 5984,
Aqua SF-1 von der NOVEON Inc. bzw. als Aculyn® 33
erhältlich
sind.
Ferner
vorteilhaft sind Copolymere aus C10-30-Alkylacrylaten und einem
oder mehreren Monomeren der Acrylsäure, der Methacrylsäure oder
deren Ester, die kreuzvernetzt sind mit einem Allylether der Saccharose
oder einem Allylether des Pentaerythrit.
Vorteilhaft
sind Verbindungen, die die INCI-Bezeichnung „Acrylates/C 10-30 Alkyl Acrylate
Crosspolymer" tragen.
Insbesondere vorteilhaft sind die unter den Handelsbezeichnungen
Pemulen TR1 und Pemulen TR2 erhältlichen.
Vorteilhaft
sind ferner Verbindungen, die die INCI-Bezeichnung „acrylates/C12-24
pareth-25 acrylate copolymer" (unter
der Handelsbezeichnungen Synthalen® W2000
erhältlich),
die die INCI-Bezeichnung „acrylates/steareth-20
methacrylate copolymer" (unter
der Handelsbezeichnungen Aculyn® 22
erhältlich),
die die INCI-Bezeichnung „acrylates/steareth-20
itaconate copolymer" (unter
der Handelsbezeichnungen Structure 2001® erhältlich),
die die INCI-Bezeichnung „acrylates/aminoacrylates/C10-30
alkyl PEG-20 itaconate copolymer" (unter
der Handelsbezeichnungen Structure Plus® erhältlich)
und ähnliche
Polymere.
Die
Gesamtmenge an einem oder mehreren Hydrokolloiden wird in den fertigen
kosmetischen oder dermatologischen Zubereitungen vorteilhaft kleiner
als 1,5 Gew.-%, bevorzugt zwischen 0,1 und 1,0 Gew.-%, bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zubereitungen, gewählt.
Es
ist vorteilhaft im Sinn der vorliegenden Erfindung, wenn der Gehalt
an einem oder mehreren Polyacrylaten in der kosmetischen oder dermatologischen
Reinigungsemulsion aus dem Bereich von 0,5 bis 4 Gew.%, ganz besonders
vorteilhaft von 0,7 bis 2 Gew.% gewählt wird, jeweils bezogen auf
das Gesamtgewicht der Zubereitungen
Neben
der besonders bevorzugten Anwendung der erfindungsgemäßen Zubereitung
als Reinigungsmaske ist auch die Applikation der Zubereitung als
Aerosol bevorzugt. Der Reinigungsschaum enthält dann ca. 96 Gew.% Füllgut und
4 Gew.% Treibgas, das beispielsweise aus einem Gemisch Propan/Butan
3.5 bestehen kann.
Ebenso
vorteilhaft ist die Kombination der erfindungsgemäßen Zubereitung
mit einer Tuchapplikation. Erfindungsgemäß bevorzugt werden Kombinationen
der erfindungsgemäßen Reinigungszubereitung
mit „trockenen" Tüchern. Diese
bestehen bekanntermaßen
aus Vlies, insbesondere aus wasserstrahlverfestigten und/oder wasserstrahlgeprägten Vlies.
Als Ausgangsmaterialien für
den Vliesstoff des Tuches können
generell alle organischen und anorganischen Faserstoffe auf natürlicher
und synthetischer Basis verwendet werden. Beispielhaft seien Viskose,
Baumwolle, Zellulose, Jute, Hanf, Sisal, Seide, Wolle, Polypropylen,
Polyester, Polyethylenterephthalat (PET), Aramid, Nylon, Polyvinylderivate,
Polyurethane, Polylactid, Polyhydroxyalkanoat, Celluloseester und/oder
Polyethylen sowie auch mineralische Fasern wie Glasfasern oder Kohlenstoffasern angeführt. Die
vorliegende Erfindung ist aber nicht auf die genannten Materialien
beschränkt,
sondern es können
eine Vielzahl weiterer Fasern zur Vliesbildung eingesetzt werden.
Es ist insbesondere vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung,
wenn die eingesetzten Fasern nicht wasserlöslich sind.
Das
Tuch kann mit der erfindungsgemäßen Zubereitung
getränkt
sein oder erst vor der Anwendung mit der Zubereitung beaufschlagt
werden.
Weiterhin
können
den erfindungsgemäßen Zubereitungen
gängige
Komponenten zugefügt
werden, die typischerweise in der Kosmetik als Zusatz- oder Hilfsstoffe
eingesetzt werden. Die Zusammensetzungen enthalten gemäß der Erfindung
außer
den vorgenannten Substanzen gegebenenfalls die in der Kosmetik üblichen
Zusatzstoffe, beispielsweise Parfüm, Farbstoffe, antimikrobielle
Stoffe, rückfettende
Agentien, Komplexierungs- und Sequestrierungsagentien, Perlglanzagentien,
Pflanzenextrakte, Vitamine, Wirkstoffe, Konservierungsmittel, Bakterizide,
Pigmente, die eine färbende
Wirkung haben, Verdickungsmittel, weichmachende, anfeuchtende und/oder
feuchthaltende Substanzen, oder andere übliche Bestandteile einer kosmetischen oder
dermatologischen Formulierung wie Alkohole, Polyole, Polymere, Schaumstabilisatoren,
Elektrolyte, organische Lösemittel
oder Silikonderivate.
Besonders
bevorzugt sind hier milde Emulgatoren und beruhigen Wirkstoffe wie
z.B., Panthenol, Hammamelisextrakt und Bisabolol zu nennen.
Die
erfindungsgemäße Zubereitung
hat ausgezeichnete Wirksamkeit und Hautverträglichkeit in klinischen Studien
insbesondere bei empfindlicher Gesichtshaut bewiesen.