DE10338500A1 - Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse - Google Patents

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Reimund Prof. Dr.-Ing. Neugebauer
Peter Dipl.-Ing. Blau
Marko Dipl.-Ing. Pfeifer
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B30PRESSES
    • B30BPRESSES IN GENERAL
    • B30B1/00Presses, using a press ram, characterised by the features of the drive therefor, pressure being transmitted directly, or through simple thrust or tension members only, to the press ram or platen
    • B30B1/26Presses, using a press ram, characterised by the features of the drive therefor, pressure being transmitted directly, or through simple thrust or tension members only, to the press ram or platen by cams, eccentrics, or cranks
    • B30B1/266Drive systems for the cam, eccentric or crank axis

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Abstract

Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse mit einem Planetenradgetriebe und einem Zusatzantrieb, der ein Schneckenradgetriebe aufweist, wobei das Schwungrad direkt mit dem Planetenradgetriebe verbindbar ist.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse mit einem Planetenradgetriebe, das zwischen einem Schwungrad und einem Pressenstößel angeordnet ist und mit einem Zusatzantrieb, der mit dem Planetenradgetriebe verbunden ist, und ein Schneckenradgetriebe aufweist.
  • Umformpressen, wie sie z.B. in der Blechbearbeitung verwendet werden, weisen in der Regel einen großen Hub auf. Dabei ist der Geschwindigkeitsverlauf des Pressenstößels durch die Auslegung der Schubkurbel fest vorgegeben. Zu Beginn eines Arbeitsvorgangs trifft der Pressenstößel mit relativ großer Geschwindigkeit auf ein Unterwerkzeug. Daraus ergeben sich erhebliche Stoßbelastungen für Werkzeug und Maschine sowie ein hohe Lärmemission. Diese Stoßbelastung setzt häufig der möglichen Prozessgeschwindigkeit eine Obergrenze.
  • Um die Produktivität einer entsprechenden Umformpresse zu erhöhen, wird der Geschwindigkeitsverlauf der Stößelgeschwindigkeit des Pressenstößels über einen gesamten Hubzyklus modifiziert, derart, daß der Pressenstößel einen beschleunigten Leerhub abwärts, eine in der Geschwindigkeit reduzierte Schließbewegung des Werkzeugs und einen beschleunigten Rückhub ausführt. Derartige Modifikationen des Geschwindigkeitsverlaufs der Stößelgeschwindigkeit des Pressenstößels werden bei herkömmlichen Pressen durch mehrgliedrige Koppelgetriebe erreicht. Diese Koppelgetriebe haben jedoch einen verhältnismäßig großen Raumbedarf, neigen zu Stoßerscheinungen beim Spieldurchlauf in Gelenken und haben eine verhältnismäßig geringe statische Steifigkeit.
  • Für die Realisierung unterschiedlicher Geschwindigkeitsprofile für die Geschwindigkeit des Pressenstößels ist es bekannt, dem Hauptantrieb für den Pressenstößel (im allgemeinen ein Schwungradantrieb mit anschließendem Getriebe) einen Zusatzantrieb zu überlagern, so daß eine hohe Variabilität des Geschwindigkeitsverlaufs für den Pressenstößel ermöglicht wird. Eine derartige Lösung ist z.B. aus der DE 40 04 290 A1 bekannt. Hierbei wird die Zusatzantriebsenergie über ein Dreiwellenplanetenradgeetriebe als Summiergetriebe eingeleitet. Bei dieser Lösung wird eine dem Schwungradantrieb nachgeschaltete Eingangswelle als Primärantrieb verwendet, und es wird eines der drei Getriebeelemente des Planetenradgetriebes als Eingangselement mit einem Servomotor beschaltet, so daß der Abtrieb des Planetenradgetriebes mit einer modifizierten Drehzahl erfolgt. Hierbei schließt sich an das Planetenradgetriebe zumeist ein mit der Abtriebswelle desselben verbundenes Stirnradgetriebe und ein konventioneller Schubkurbelantrieb für den Antrieb des Pressenstößels an.
  • Eine Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse mit einem Planetenradgetriebe der eingangs genannten Art ist aus der DE 1 96 40 439 C1 bekannt. Bei dieser Antriebsvorrichtung wird die Antriebsbewegung des Pressenstößels kurbelwellenfrei unmittelbar von einem mit dem Planetenradgetriebe gekoppelten Exzenterkörper abgeleitet. Der Primärantrieb wird durch einen Schwungradantrieb gebildet, der über ein Übersetzungsgetriebe aus einer oder mehreren Zahnradstufen mit dem Planetenradgetriebe verbunden ist. Zur Modifikation der Drehzahl über einem Pressenhub ist ein selbsthemmender Schneckentrieb vorgesehen, der auf das Ringrad des Planetenradgetriebes wirkt.
  • Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse mit einem Planetenradgetriebe der eingangs genannten Art zu schaffen, die einen kompakten Aufbau aufweist.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse der eingangs genannten Art, wobei das Schwungrad direkt mit dem Planetenradgetriebe verbindbar ist.
  • Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Schwungrad koaxial mit dem Planetenradgetriebe angeordnet.
  • In bevorzugter Weise verbindet eine schaltbare Kupplungs/Bremseinrichtung das Schwungrad direkt mit dem Planetenradgetriebe. Die Kupplungs/Bremseinrichtung ist koaxial mit dem Planetenradgetriebe angeordnet. Das Schwungrad ist direkt über die Kupplungs/Bremseinrichtung fest bremsbar.
  • Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Schwungrad mit einem Sonnenrad des Planetenradgetriebes verbindbar. Das Schneckenradgetriebe des Zusatz antriebs ist direkt mit einem Ringrad des Planetenradgetriebes verbunden. Der Pressenstößel ist mit einem Planetenträger des Planetenradgetriebes verbunden.
  • Gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Schwungrad mit einem Hauptantrieb antriebsverbunden.
  • Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der beigefügten Zeichnung näher beschrieben und erläutert. Die Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung der Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse gemäß einer bevorzugten Ausführungsform.
  • Die Figur zeigt eine Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse mit einem Hauptantrieb 1, der mit einem Schwungrad 2 antriebsverbunden ist. Wie schematisch dargestellt, ist das Schwungrad 2 drehbar an einem stationären Gestell 8 gelagert. Ein Planetenradgetriebe 5 ist als Umlaufrädergetriebe im Dreiwellenbetrieb ebenfalls an dem stationären Gestell 8 gelagert. Wie in dem Ausführungsbeispiel gezeigt, ist ein Abtriebsritzel 6 vorgesehen, das mit einem (nicht gezeigten) Pressenstößel der Umformpresse verbunden ist. Das Abtriebsritzel 6 ist mit dem Leistungsausgang des Planetenradgetriebes 5 verbunden.
  • Das Planetenradgetriebe 5 besteht im Wesentlichen aus dem Sonnenrad 5a, einem Planetenträger 5b und einem Ringrad 5c. Der Planetenträger 5b lagert eine Mehrzahl von Planetenrädern, die in Kämmeingriff mit dem Sonnenrad 5a und dem Ringrad 5c sind. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Leistungsausgang des Planetenradgetriebes mit dem Planetenträger 5b verbunden, so dass das Ausgangsritzel 6 koaxial mit dem Planetenträger 5b angeordnet und mit diesem drehfest verbunden ist.
  • Der Leistungseingang des Planetenradgetriebes 5 des gezeigten Ausführungsbeispiels ist direkt mit dem Sonnenrad 5a verbunden, wobei eine Kupplungs/Bremseinrichtung 3 vorgesehen ist, um das Schwungrad mit dem Sonnenrad 5a, d.h. mit der Sonnenradachse, direkt zu verbinden. In einer ersten Schaltstellung der Kupplungs/Bremseinrichtung 3 wird die Sonnenradachse direkt mit dem Schwungrad 2 drehfest verbunden. Das Schwungrad 2 ist somit koaxial zu der Sonnenradachse angeordnet und gelagert. Mit der Kupplungs/Bremseinrichtung in der genannten ersten Schaltstellung dreht das Sonnenrad 5a und das Schwungrad 2 mit derselben Drehzahl.
  • In einer zweiten Schaltstellung der Kupplungs/Bremseinrichtung 3 wird die Sonnenradachse gegen das stationäre Gestell 8 festgebremst.
  • Zur Modifizierung der Antriebsdrehzahl der Umformpresse durch Überlagerung einer zweiten Antriebsdrehzahl mit der Antriebsdrehzahl des Hauptantriebs 1 ist ein Zusatzantrieb 4 vorgesehen. Der Zusatzantrieb 4 weist einen Schneckenantrieb 9 auf, der mit dem Ringrad 5c des Planetenradgetriebes 5 verbunden ist. Der Schneckenantrieb 9 ist als selbsthemmender Schneckenantrieb ausgelegt, so dass das Ringrad 5c des Planetenradgetriebes 5 bezüglich des stationären Trägers 8 festgehalten wird, wenn der Zusatzantrieb 4 abgeschaltet bzw. energielos ist. Wird der Zusatzantrieb betätigt, so überlagern sich die Antriebsdrehzahlen des Hauptantriebs und des Zusatzantriebs zu einer Antriebsdrehzahl des Abtriebsritzels 6.
  • Das Schneckenrad 9a (schematisch in der Figur dargestellt) des Schneckenantriebs 9 ist umlaufend an der äußeren Umfangsfläche des Ringrades 5c ausgebildet. Gemäß dem Ausführungsbeispiel ist das Schneckenrad 9a integral mit dem Ringrad 5c ausgebildet. Diese Anordnung ermöglicht einen besonders kompakten Aufbau. Die Schnecke 9b des Schneckenantriebs 9 erstreckt sich im Wesentlichen tangential zum Ringrad 5c und ist mit dem Schneckenrad 9a im Eingriff.
  • Im Betrieb der Antriebsvorrichtung wird die erste Antriebsdrehzahl des Hauptantriebs 1 und die zweite Drehzahl des Zusatzantriebs 4 überlagert, wobei primär der Schneckenantrieb in die Richtung dreht, in die das auf ihn über das Planetenradgetriebe wirkende Abtriebsmoment wirkt. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel bedeutet dies, dass die zweite Antriebsdrehzahl gegensinnig zur ersten Antriebsdrehzahl ist. Da das Schneckenradgetriebe selbsthemmend ist, muss nur das Reibmoment des Schneckenradgetriebes vom Zusatzantriebe aufgebracht werden. Alternativ dazu ist es auch möglich, den Zusatzantrieb zur Geschwindigkeitserhöhung oder -reduzierung während des Leerwegs einzusetzen.
  • Ein Zusatzantrieb mit einem Schneckengetriebe, das im Wesentlichen direkt auf das Ringrad 5c des Planetenradgetriebes 5 wirkt, erlaubt einen kompakten Aufbau der Antriebsvorrichtung. Dieser kompakte Aufbau wird ergänzt durch ein Schwungrad 2, das direkt mit dem Planetenradgetriebe verbindbar ist. Dadurch wird eine kompakte Antriebseinheit geschaffen, die als Antriebsmodul für verschiedene Typen von Umformpressen verwendet werden kann. Beim Hauptantrieb sowie beim Zusatzantrieb können bekannterweise hydraulische oder elektrische Motoren verwendet werden. Durch die koaxiale Anordnung des Schwungrades auf der Eingangsachse des Planetenradgetriebes ist eine integrierte Bauweise der Antriebsvorrichtung möglich, wobei die Übertragungsteile zwischen dem Schwungrad und dem Getriebe im Wesentlichen auf die Kupplungs/Bremseinrichtung 3 reduziert werden kann, derart, daß ein kompakter und steifer Aufbau realisiert wird, der eine geringe Störanfälligkeit bezüglich unerwünschter Schwingungen und Vibrationen aufweist.
  • Das gezeigte Ausführungsbeispiel lehrt eine Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse, bei dem die Produktivität gesteigert werden kann, indem die Hubzahl durch Erhöhung der Stößelgeschwindigkeit über den Leer weg erhöht wird. Zur Erhöhung der Hubzahl wird zum Zeitpunkt des Auftreffens von Oberwerkzeug auf ein Unterwerkzeug die Stößelgeschwindigkeit kurzzeitig auf ein für die Umformung übliches Maß verringert. Die kompakte Bauform der Antriebsvorrichtung erlaubt es, in einfacher Weise die Antriebseinheit als Modul in einem Baukastensystem bereitzustellen. Bei der gezeigten Ausführungsform ist der Leistungsbedarf für den Zusatzantrieb im Vergleich zur Hauptantriebsleistung gering. Eine Energierückgewinnung, z.B. beim Bremsvorgang oder die Entnahme der zweiten Antriebsenergie aus dem Hauptspeicher bzw. einem anlageneigenen Speicher ist möglich.
  • Das Ausführungsbeispiel zeigt eine Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse mit einem Planetenradgetriebe 5 und einem Zusatzantrieb 4, der ein Schneckenradgetriebe 9 aufweist, wobei das Schwungrad 2 direkt mit dem Planetenradgetriebe 5 verbindbar ist. Insbesondere zeigt das Ausführungsbeispiel eine Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse mit einem Planetenradgetriebe 5, das zwischen einem Schwungrad 2 und einem Pressenstößel angeordnet ist, und mit einem Zusatzantrieb 4, der mit dem Planetenradgetriebe 5 verbunden ist und ein Schneckenradgetriebe 9 aufweist, wobei das Schwungrad 2 direkt mit dem Planetenradgetriebe 5 verbindbar ist.
  • Gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Schwungrad 2 koaxial mit dem Planetenradgetriebe 5 angeordnet.
  • In bevorzugter Weise verbindet eine schaltbare Kupplungs/Bremseinrichtung 3 das Schwungrad 2 direkt mit dem Planetenradgetriebe 5. Die Kupplungs/Bremseinrichtung 3 ist koaxial mit dem Planetenradgetriebe angeordnet. Das Schwungrad 2 ist direkt über die Kupplungs/Bremseinrichtung 3 fest bremsbar.
  • Gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Schwungrad 2 mit einem Sonnenrad des Planetenradgetriebes 5 verbindbar. Das Schneckenradgetriebe 9 des Zusatzantriebs 4 ist direkt mit einem Ringrad 5c des Planetenradgetriebes 5 verbunden. Der Pressenstößel ist mit einem Planetenträger 5b des Planetenradgetriebes 5 verbunden. Gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist das Schwungrad 2 mit einem Hauptantrieb 1 antriebsverbunden.

Claims (9)

  1. Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse mit einem Planetenradgetriebe (5), das zwischen einem Schwungrad (2) und einem Pressenstößel angeordnet ist, und mit einem Zusatzantrieb (4), der mit dem Planetenradgetriebe (5) verbunden ist und ein Schneckenradgetriebe (9) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwungrad (2) direkt mit dem Planetenradgetriebe (5) verbindbar ist.
  2. Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwungrad (2) koaxial mit dem Planetenradgetriebe (5) angeordnet ist.
  3. Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine schaltbare Kupplungs/Bremseinrichtung (3) das Schwungrad (2) direkt mit dem Planetenradgetriebe (5) verbindet.
  4. Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungs/Bremseinrichtung (3) koaxial mit dem Planetenradgetriebe angeordnet ist.
  5. Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwungrad (2) direkt über die Kupplungs/Bremseinrichtung (3) fest bremsbar ist.
  6. Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwungrad (2) mit einem Sonnenrad (5a) des Planetenradgetriebes (5) verbindbar ist.
  7. Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Schneckenradgetriebe (9) des Zusatzantriebs (4) direkt mit einem Ringrad (5c) des Planetenradgetriebes (5) verbunden ist.
  8. Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Pressenstößel mit einem Planetenträger (5b) des Planetenradgetriebes (5) verbunden ist.
  9. Antriebsvorrichtung für eine Umformpresse nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwungrad (2) mit einem Hauptantrieb (1) antriebsverbunden ist.
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