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Vorliegende Erfindung betrifft ein
Verfahren der absorptiven Grundabtrennung von Acrylsäure aus dem
Produktgasgemisch einer heterogen katalysierten partiellen Gasphasenoxidation
von Propen zu Acrylsäure,
das neben Acrylsäure
und Wasserdampf Leichtsieder, Mittelsieder, Schwersieder und Schwerkondensierbare
als Nebenbestandteile enthält,
bei dem man
- – das Produktgasgemisch auf
die für
die Absorption gewünschte
Temperatur abkühlt,
- – das
abgekühlte
Produktgasgemisch in einer Absorptionseinheit zum Zweck der absorptiven
Abtrennung der Acrylsäure
zu einem in der Absorptionseinheit absteigenden hochsiedenden flüssigen hydrophoben
organischen Absorptionsmittel unter Vermeidung des Anfalls einer
flüssigen
wässrigen
Phase im Gegenstrom führt,
- – das
nicht in das Absorptionsmittel absorbierte verbleibende Restproduktgasgemisch
in einer Kondensationseinheit abkühlt und darin enthaltenen Wasserdampf
sowie Leichtsieder als Sauerwasser auskondensiert,
- – das
bei der Sauerwasserkondensation verbleibende, insbesondere die Schwerkondensierbaren
enthaltende Restgas als Kreisgas in Teilmengen gleicher Zusammensetzung
aufteilt,
- – eine
Kreisgasteilmenge als Verdünnungsgas
in die heterogen katalysierte partielle Gasphasenoxidation von Propen
zu Acrylsäure
rückführt, eine
andere Kreisgasteilmenge in in einer Wascheinheit von Acrylsäure frei
gewaschenen Form als Strippgas verwendet und die verbleibende Kreisgasmenge
entsorgt,
- – eine
kleine Teilmenge des die Acrylsäure
absorbiert enthaltenden Flüssigkeitsablaufs
der Absorptionseinheit einer Destillationseinheit als Schwersiederauslaß zuführt, die
durch Erwärmen
des Flüssigkeitsablaufs in
selbiger erzeugte Dampfphase in die Absorptionseinheit rückführt und
die dabei flüssig
verbleibenden Schwersieder entsorgt,
- – aus
dem übrigen
der Absorptionseinheit effektiv entnommenen, die Acrylsäure absorbiert
enthaltenden Flüssigkeitsablauf
der Absorptionseinheit in einer Desorptionseinheit durch Strippen
mit der in der Wascheinheit von Acrylsäure frei gewaschenen Kreisgasteilmenge
Leichtsieder entfernt,
- - mit Leichtsiedern beladenes Strippgas in die Absorptionseinheit
rückführt,
- – den
aus der Desorptionseinheit ablaufenden mit Acrylsäure beladenen
Absorptionsmittelstrom einer Rektifikationseinheit mit Verstärkungs-
und Abtriebsteil zuführt,
- – im
Abtriebsteil der Rektifikationseinheit das Absorptionsmittel und
Schwersieder in den Sumpf der Rektifikationseinheit kondensiert,
- – im
Verstärkungsteil
der Rektifikationseinheit über
Seitenabzug eine rohe Acrylsäure
abtrennt,
- – den über Kopf
des Verstärkungsteils
abgetrennten Leichtsiederstrom in die Absorptionseinheit rückführt,
- – aus
dem Sumpfbereich der Rektifikationseinheit das von Leichtsiedern
und Acrylsäure
befreite Absorptionsmittel entnimmt, bei Bedarf mit frischem Absorptionsmittel
ergänzt
und in der Wascheinheit im Gegenstrom zur noch Acrylsäure enthaltenden
Kreisgasteilmenge führt,
um diese von Acrylsäure
frei zu waschen,
- – das
in der Wascheinheit ablaufende Absorptionsmittel, gegebenenfalls
nachdem es über
die als Schwersiederauslaß eingesetzte
Destillationseinheit geführt
wurde, in zwei Teilmengen gleicher Zusammensetzung aufteilt, die
größere der
beiden Teilmengen auf den Kopf der Absorptionseinheit rückführt und
die kleinere Teilmenge mit Sauerwasser in extraktive Wechselwirkung
bringt, um im Sauerwasser enthaltene Acrylsäure in das Absorptionsmittel
und im Absorptionsmittel enthaltene polare Mittelsieder ins Sauerwasser
aufzunehmen und
- – das
bei der Sauerwasserextraktion anfallende organische Raffinat in
die Absorptionseinheit rückführt.
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Acrylsäure ist aufgrund ihrer sehr
reaktionsfähigen
Doppelbindung sowie ihrer Säurefunktion
ein wertvolles Monomeres zur Herstellung von Polymerisaten, die
z.B. als wasserabsorbierende Harze, als Bindemittel für wässrige Dispersionsfarben
oder in wässrigem
Medium dispers verteilt als Klebstoffe geeignete sind.
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Unter anderem ist Acrylsäure durch
heterogen katalysierte partielle Gasphasenoxidation von Propen und/oder
Acrolein mit Sauerstoff oder Sauerstoff enthaltenden Gasen in Gegenwart
von festen Katalysatoren und bei erhöhter Temperatur zugänglich.
Vor allem zur Bewältigung
der hohen Reaktionswärme
werden die Reaktionspartner im Reaktionsgasgemisch vorzugsweise
mit Inertgasen und/oder Wasserdampf verdünnt. Als Propen wird in den
großtechnischen
Verfahren üblicherweise
ein Propen der Reinheitsgrade „chemical
grade" bzw. „polymer
grade" eingesetzt, wie es am Propenmarkt käuflich erwerblich ist Zur Verbesserung
der Selektivität
wird die heterogen katalysierte Partialoxidation von Propen zu Acrylsäure, die
in natürlicher
Weise in zwei aufeinander erfolgenden Schritten erfolgt (der erste
Reaktionsschritt setzt das Propen zum Acrolein um und der zweite
Reaktionsschritt setzt dass Acrolein zur Acrylsäure um) häufig in zwei räumlich getrennten
Reaktionsstufen durchgeführt,
in denen die jeweiligen Reaktionsbedingungen und katalytischen Aktivmassen
in idealer Weise an den jeweiligen Reaktionsschritt angepasst werden
können
(prinzipiell kann vorgenannte Partialoxidation aber auch in einer
Reaktionsstufe durchgeführt
werden). In der ersten Reaktionsstufe, in der die heterogen katalysierte
Partialoxidation von Propen zu Acrolein erfolgt, werden als katalytische
Aktivmassen in der Regel oxidische Mehrkomponentensysteme auf Basis
von Molybdän,
Wismut und Eisen, wie sie z. B in der EP-A 1 005 908, der EP-A 700714
und in der
DE-A 19501325 beschrieben
sind, verwendet. In der zweiten Reaktionsstufe, in der die heterogen
katalysierte Partialoxidation von Acrolein zu Acrylsäure erfolgt,
werden als katalytische Aktivmassen in der Regel oxidische Mehrkomponentensysteme
auf der Basis von Molybdän, Vanadium,
Wolfram, Kupfer und gegebenenfalls Antimon, wie sie z.B. in der
EP-A 1 071 507 und in der EP-A 700893 beschrieben sind, verwendet.
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Bei diesem Verfahren wird jedoch
nicht reine Acrylsäure
sondern ein Produktgasgemisch erhalten, das neben Acrylsäure als
Nebenkomponenten nicht umgesetztes Acrolein und/oder Propen sowie
Bestandteile wie Wasserdampf, Kohlenoxide (CO; CO2),
Stickstoff, Sauerstoff, Propan, Methan, niedere gesättigte Carbonsäuren wie
Ameisensäure,
Essigsäure
und Propionsäure,
niedere Aldehyde wie Formaldehyd, Benzaldehyd und Furfurale sowie
höhere
Carbonsäuren
bzw. deren Anhydride wie Benzoesäure,
Phthalsäureanhydrid
und Maleinsäureanhydrid
enthält.
Ein Teil dieser Nebenkomponenten ist leichter flüchtig als Acrylsäure (z.B.
Essigsäure)
und wird hier als Leichtsieder bezeichnet. Ein anderer Teil ist
schwerer flüchtig
wie Acrylsäure
(z.B. Phthalsäureanhydrid)
und wird in dieser Schrift als Schwersieder (dieser Begriff umfasst
aber auch Verbindungen, die sich im Verlauf der Acrylsäureabtrennung
erst bilden, wie zum Beispiel in flüssiger Phase sich durch Michael – Addition
bildene Acryl säureoligomere)
bezeichnet, während
der Begriff der Mittelsieder (z.B. Maleinsäure) Nebenkomponenten meint,
die eine ähnliche
Flüchtigkeit
wie Acrylsäure
aufweisen. Der Begriff „Schwerkondensierbare"
fasst die Nebenkomponenten zusammen, die wie Stickstoff sehr viel
leichter flüchtig sind
als Wasser. Aus diesem Produktgasgemisch muss die Acrylsäure anschließend abgetrennt
werden.
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Die Grundabtrennung der Acrylsäure aus
dem gasförmigen
Produktgasgemisch erfolgt in der Regel durch sorptive und destillative
Verfahren. Zum Beispiel durch Gegenstromabsorption der Acrylsäure in ein
(vorzugsweise inertes) hochsiedendes flüssiges hydrophobes organisches
Lösungsmittel
bzw. Lösungsmittelgemisch,
wobei der Anfall einer flüssigen
wässrigen
Phase vermieden wird, und mehreren anschließenden destillativen Aufarbeitungsschritten,
wie dies z.B. in den Schriften
DE-A
21 36 396 ,
DE-A 24 49
780 ,
DE-A 43 08 087 ,
DE-A 44 36 243 ,
DE-A 196 06 877 und EP-A
1 125 912 beschrieben wird. Gemäß den Schriften
DE-A 21 21 123 ,
DE-A 34 29 391 , EP-A 0 009
545, EP-A 1 041 062, EP-A 1 065 197, EP-A 1 097 916 und
US-A 5 154 800 wird zunächst mit
Wasser bzw. wäßriger Acrylsäure im Gegenstrom
absorbiert und anschließend
extraktiv oder azeotrop destilliert (der Begriff der Destillation
wird in dieser Schrift oberbegrifflich verwendet und soll auch die
mehr als eine theoretische Trennstufe aufweisenden Rektifikationen
umfassen).
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Die EP-A 117146 betrifft ein Verfahren
zur Abtrennung von Acrylsäure
aus dem Produktgasgemisch der Partialoxidation durch Absorbieren
der Acrylsäure
in einer mit Wasser betriebenen Absorptionskolonne. Durch Extraktion
mit Ethylacetat wird die Acrylsäure
aus dem wässrigen
Flüssigkeitsablauf
der Absorptionskolonne abgetrennt und aus dem Extrakt Acrylsäure über Sumpf
rektifikativ gewonnen.
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Gemäß Ullmann's Encyclopedia of
Industrial Chemistry, Ed. 5, Vol. A1, Seiten 166 und 167 sowie gemäß EP-A 1
125 912 ist die Verwendung eines hochsiedenden flüssigen hydrophoben
Absorptionsmittels besonders vorteilhaft.
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Als hochsiedende (inerte) flüssige hydrophobe
organische Absorptionsmittel (Absorbens) kommen (auch für das erfindungsgemäße Verfahren)
z.B. diejenigen der EP-A 722926 sowie diejenigen der
DE-A 4436243 in Betracht. Das sind
Flüssigkeiten,
deren Siedepunkt bei Normaldruck (1 atm) oberhalb der Siedetemperatur
der Acrylsäure
liegt und die zu wenigstens 70 Gew.-% aus solchen Molekülen bestehen,
die keine nach außen
wirkende polare Gruppe enthalten und somit beispielsweise nicht
in der Lage sind, Wasserstoffbrücken
zu bilden. Besonders günstige
Absorptionsmittel sind als Diphyl
® bezeichnete
Gemische aus Diphenylether (70 bis 75 Gew.-%) und Diphenyl (25 bis
30 Gew.-%). Ein ganz besonders günstiges
Absorptionsmittel ist ein Gemisch aus einer Mischung aus 70 bis
75 Gew.-% Diphenylether und 25 bis 30 Gew.-% Diphenyl sowie, bezogen
auf diese Mischung, 0,1 bis 25 Gew.-% Dimethylphthalat.
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In der
DE-A 19606877 werden ebenfalls solche
hochsiedende (inerte) flüssige
hydrophobe organische Absorptionsmittel (Absorbens) in einem wie
eingangs beschriebenen Verfahren zur Grundabtrennung von Acrylsäure aus
dem Produktgasgemisch der hetreogen katalysierten partiellen Gasphasenoxidation
von Propen zu Acrylsäure
eingesetzt.
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Charakteristisch für die Verfahrensweise
der
DE-A 19606877 ist,
dass gemäß allen
Figuren der
DE-A 19606877 die
Rückführung des
bei der Sauerwasserextraktion anfallenden organischen Raffinats
auf den Kopf der Absorptionseinheit erfolgt.
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Nachteilig an dieser Verfahrensweise
ist, dass mit ihr zu hohe Acrylsäureverluste
im Sauerwasserextrakt einhergehen.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung
bestand daher darin, ein wie eingangs beschriebenes, verbessertes
Verfahren zur Grundabtrennung von Acrylsäure zur Verfügung zu
stellen.
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Demgemäß wurde ein Verfahren der absorptiven
Grundabtrennung von Acrylsäure
aus dem Produktgasgemisch einer heterogen katalysierten partiellen
Gasphasenoxidation von Propen zu Acrylsäure, das neben Acrylsäure und
Wasserdampf Leichtsieder, Mittelsieder, Schwersieder und Schwerkondensierbare
als Nebenbestandteile enthält,
bei dem man
- – das Produktgasgemisch auf
die für
die Absorption gewünschte
Temperatur abkühlt,
- – das
abgekühlte
Produktgasgemisch in einer Absorptionseinheit zum Zweck der absorptiven
Abtrennung der Acrylsäure
zu einem in der Absorptionseinheit absteigenden hochsiedenden flüssigen hydrophoben
organischen Absorptionsmittel unter Vermeidung des Anfalls einer
flüssigen
wässrigen
Phase im Gegenstrom führt,
- – das
nicht in das Absorptionsmittel absorbierte verbleibende Restproduktgasgemisch
in einer Kondensationseinheit abkühlt und darin enthaltenen Wasserdampf
sowie Leichtsieder als Sauerwasser auskondensiert,
- – das
bei der Sauerwasserkondensation verbleibende, insbesondere die Schwerkondensierbaren
enthaltende Restgas als Kreisgas in Teilmengen gleicher Zusammensetzung
aufteilt,
- – eine
Kreisgasteilmenge als Verdünnungsgas
in die heterogen katalysierte partielle Gasphasenoxidation von Propen
zu Acrylsäure
rückführt, eine
andere Kreisgasteilmenge in in einer Wascheinheit von Acrylsäure frei
gewaschenen Form als Strippgas verwendet und die verbleibende Kreisgasmenge
entsorgt,
- – eine
kleine Teilmenge des die Acrylsäure
absorbiert enthaltenden Flüssigkeitsablaufs
der Absorptionseinheit einer Destillationseinheit als Schwersiederauslaß zuführt, die
durch Erwärmen
des Flüssigkeitsablaufs in
selbiger erzeugte Dampfphase in die Absorptionseinheit rückführt und
die dabei flüssig
verbleibenden Schwersieder entsorgt,
- – aus
dem übrigen
der Absorptionseinheit effektiv entnommenen, die Acrylsäure absorbiert
enthaltenden Flüssigkeitsablauf
der Absorptionseinheit in einer Desorptionseinheit durch Strippen
mit der in der Wascheinheit von Acrylsäure frei gewaschenen Kreisgasteilmenge
Leichtsieder entfernt,
- – mit
Leichtsiedern beladenes Strippgas in die Absorptionseinheit rückführt,
- – den
aus der Desorptionseinheit ablaufenden mit Acrylsäure beladenen
Absorptionsmittelstrom einer Rektifikationseinheit mit Verstärkungs-
und Abtriebsteil zuführt,
- – im
Abtriebsteil der Rektifikationseinheit das Absorptionsmittel und
Schwersieder in den Sumpf der Rektifikationseinheit kondensiert,
- – im
Verstärkungsteil
der Rektifikationseinheit über
Seitenabzug eine rohe Acrylsäure
abtrennt,
- – den über Kopf
des Verstärkungsteils
abgetrennten Leichtsiederstrom in die Absorptionseinheit rückführt,
- – aus
dem Sumpfbereich der Rektifikationseinheit das von Leichtsiedern
und Acrylsäure
befreite Absorptionsmittel entnimmt, bei Bedarf mit frischem Absorptionsmittel
ergänzt
und in der Wascheinheit im Gegenstrom zur noch Acrylsäure enthaltenden
Kreisgasteilmenge führt,
um diese von Acrylsäure
frei zu waschen,
- – das
in der Wascheinheit ablaufende Absorptionsmittel, gegebenenfalls
nachdem es über
die als Schwersiederauslaß eingesetzte
Destillationseinheit geführt
wurde, in zwei Teilmengen gleicher Zusammensetzung aufteilt, die
größere der
beiden Teilmengen auf den Kopf der Absorptionseinheit rückführt und
die kleinere Teilmenge mit Sauerwasser in extraktive Wechselwirkung
bringt, um im Sauerwasser enthaltene Acrylsäure in das Absorptionsmittel
und im Absorptionsmittel enthaltene polare Mittelsieder ins Sauerwasser
aufzunehmen und
- – das
bei der Sauerwasserextraktion anfallende organische Raffinat in
die Absorptionseinheit rückführt, gefunden,
das
dadurch gekennzeichnet ist, dass - – die Rückführung des
bei der Sauerwasserextraktion anfallenden organischen Raffinats
in die Absorptionseinheit wenigstens eine theoretische Trennstufe
unterhalb des Kopfs der Absorptionseinheit erfolgt.
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Erfindungsgemäß bevorzugt erfolgt die Rückführung des
bei der Sauerwasserextraktion anfallenden organischen Raffinats
in die Absorptionseinheit 1 bis 5, besonders bevorzugt 2 bis 4,
theoretische Trennstufen unterhalb des Kopfs der Absorptionseinheit.
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Im Folgenden soll das erfindungsgemäße Verfahren
ohne Beschränkung
seiner Allgemeinheit beispielhaft beschrieben werden.
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1 – Die erste Reaktionsstufe
(Stufe 1)
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Zur Herstellung des die grundabzutrennende
Acrylsäure
enthaltenden Produktgasgemischs wird üblicherweise ein hauptsächlich aus
Propen, Luft und Kreisgas (sowie gegebenenfalls Wasserdampf) bestehendes
Reaktionsgasausgangsgemisch in einer aus zwei Reaktionsstufen bestehenden
Reaktionseinheit an oxidischen Katalysatoren umgesetzt.
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Normalerweise wird als erste Reaktionsstufe
ein Reaktor mit einem Bündel
von Kontaktrohren eingesetzt, die mit dem oxidischen Katalysator
befüllt
sind, und die vom Reaktionsgasausgangsgemisch, vorzugsweise von
oben nach unten, durchströmt
werden. Die Kontaktrohre sind üblicherweise
aus ferritischem Stahl gefertigt, vorzugweise aus dem Werkstoff
1.0425 (nach DIN EN 10020), und weisen vorzugsweise Wanddicken von
1 bis 3 mm, Innendurchmesser von 20 bis 30 mm und Rohrlängen von
2 bis 4 m auf. Die Anzahl der Kontaktrohre im Reaktor liegt häufig bei
5000 bis 40000, vorzugsweise bei 10000 bis 30000. Die Kontaktrohre sind
in der Regel im Reaktor gleich mäßig verteilt
angeordnet, wobei der Mittelpunktabstand benachbarter Kontaktrohre,
die sogenannte Rohrteilung, vorzugsweise 35 bis 45 mm beträgt.
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Die Kontaktrohre sind an beiden Enden
in Rohrböden
abdichtend befestigt, vorzugsweise eingeschweißt, und münden an beiden Rohrenden in
jeweils eine Haube. Über
die Haube wird das Reaktionsgasgemisch zugeführt bzw. abgeführt. Zur
Abfuhr der Reaktionswärme
der ausgeprägt
exothermen Reaktion von Propen zu Acrolein wird ein Wärmeträger durch
den Zwischenraum um die Kontaktrohre geleitet. Die Anströmung der
Kontaktrohre durch den Wärmeträger kann
sowohl im Längsgegenstrom,
im Längsgleichstrom,
im Kreuzgegenstrom oder im Kreuzgleichstrom erfolgen. Der flüssige Wärmeträger nimmt
beim Durchgang durch den Reaktor die Reaktionswärme auf. Außerhalb des Reaktors wird der
Wärmeträger vollständig oder
teilweise in einem Kühler
indirekt abgekühlt
(Siedekühlung
mit Wasser unter Druck) und dem Reaktor erneut zugeführt. Die
dabei zu verwendenden Kühler
sind dem Fachmann an sich bekannt und unterliegen keiner besonderen
Beschränkung.
Vorzugsweise wird der Wärmeträgerkreis
längs zur
Kontaktrohrlänge
in mehrere Segmente, besonders bevorzugt 2 bis 3, unterteilt und
die Temperatur des Wärmeträgers in
jedem Segment separat geregelt. Man spricht dann von einem Mehrzonenreaktor.
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Es können als erste Reaktionsstufe
auch mehrere Reaktoren, vorzugsweise 2 bis 3, parallel betrieben werden.
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Besonders bevorzugt wird die Abwärme zur
Sattdampferzeugung genutzt. Der Dampfdruck des erzeugten Sattdampfes
hat in zweckmäßiger Weise
15 bis 80 bar, vorzugsweise 20 bis 55 bar. Der Begriff Sattdampf
bedeutet, dass der Wasserdampfpartialdruck mindestens 99% vom Gesamtdruck
beträgt.
Der Sattdampf, der in typischer Weise eine Temperatur von 250°C aufweist,
kann zum Zweck von Begleitheizungen oder zum Betreiben indirekter
Wärmetauscher
im erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden. Alternativ kann er auch in Dampfturbinen verstromt
werden.
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Als Wärmeträger eignen sich temperaturstabile
Temperiermittel mit hoher Wärmekapazität, insbesondere
Schmelzen von Salzen, wie Kaliumnitrat, Kaliumnitrit, Natriumnitrat
oder Natriumnitrit, oder von Gemischen von zwei oder mehreren der
vorgenannten Salze oder von niedrigschmelzenden Metallen, wie Natrium, Quecksilber
sowie Metalllegierungen. Der Wärmeträger muss
unter den Einsatzbedingungen flüssig
sein, das heißt,
in anwendungstechnisch zweckmäßiger Weise
einen Schmelzpunkt im Bereich von 50 bis 250°C, vorzugsweise von 150 bis
200°C, aufweisen.
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Die oxidischen Katalysatoren enthalten
in ihren oxidischen Aktivmassen häufig die Elemente Molybdän, Wismut,
Eisen und Kobalt. Die Reaktionstemperatur in den Kon taktrohren beträgt vielfach
280 bis 450°C. Im
dem dem einströmenden
Reaktionsgasausgangsgemisch zugewandten Abschnitt der Kontaktrohre
kann der oxidische Katalysator durch Inertmaterial, wie beispielsweise
Steatit, verdünnt
werden. Vorzugweise beträgt
der Verdünnungsmaterialanteil
10 bis 50 Gew.-% bezogen auf das Gemisch.
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Diese Verdünnungszone erstreckt sich vielfach über 10 bis
50% der Rohrlänge
und verhindert Überhitzungen
durch unzureichende Wärmeabfuhr.
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Das Reaktionsgasausgangsgemisch besteht
meist aus frischem Propen (üblicherweise
der Reinheit „chemical
grade" oder „polymer
grade", vgl. DE-A 10131297), vorzugsweise 5 bis 15 Gew.-% der Gesamtmenge,
Luft, vorzugsweise 30 bis 60 Gew.-% der Gesamtmenge, und Kreisgas
sowie gegebenenfalls Wasserdampf. Der Sauerstoffgehalt im Reaktionsgasausgangsgemisch
beträgt
regelmäßig 5 bis
15 Gew.-% der Gesamtmenge. Das Reaktionsgasausgangsgemisch wird
bevorzugt so eingestellt, dass kein zündfähiges Gemisch vorliegt. Hohe
Sauerstoffgehalte und niedrige Wassergehalte im Reaktionsgasausgangsgemisch
sind vorteilhaft und senken den Propionsäure- sowie Essigsäuregehalt im Produktgasgemisch.
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Vorzugsweise wird die Luft der Atmosphäre entnommen
und vorab ihrer Verwendung als Bestandteil des Reaktionsgasausgangsgemischs
gefiltert. Beispielweise kann die Filterung mittels eines Rollenbandfilters (die
Filterfläche
bewegt sich automatisch weiter wenn sie erschöpft ist, ein vorgegebener Druckverlust überschritten
wird) mit folgendem Abscheidegrad der in ihr gegebenenfalls enthaltenen
Feststoffpartikel erfolgen:
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Ganz besonders bevorzugt wird Luft
mit einem Salzgehalt, insbesondere an anorganischen und/oder organischen
Chloriden (insbesondere an Alkalichloriden), von weniger als 10
gew.ppm verwendet.
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Das Propen wird üblicherweise flüssig vorgehalten
und zum Zweck seiner Verwendung als Bestandteil im Reaktionsgasgemisch
in einem Wärmetauscher
vorab verdampft. Diesbezüglich
geeignete Wärmetauscher sind
dem Fachmann an sich bekannt und unterliegen keiner besonderen Beschränkung. Vorzugweise
wird ein Rohrbündelwärmetauscher
eingesetzt. Als Wärmeträger kann
zum Beispiel Sauerwasser verwendet werden. Dieses kühlt dabei
ab und kann zur Direktkühlung
und Gewinnung von frischem Sauerwasser eingesetzt werden.
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Das Reaktionsgasausgangsgemisch kann
vor seinem Eintritt in den Reaktor in einem Wärmetauscher vorgewärmt werden,
vorzugsweise auf 250 bis 300°C.
Geeignete Wärmetauscher
sind dem Fachmann an sich bekannt und unterliegen keiner besonderen
Beschränkung.
Vorzugweise wird ein Rohrbündelwärmetauscher eingesetzt.
Der Rohrbündelwärmetauscher
kann beispielsweise mit dem Sattdampf aus der Abwärme der
Propenoxidation betrieben werden.
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Zu besseren Durchmischung enthält die Reaktorhaube
im Eingangsbereich des Reaktionsgasausgangsgemischs Inertmaterial,
vorzugsweise Steatitkugeln mit einem Durchmesser von 50 bis 200
mm (auf dem Rohrboden).
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Das Austrittsgas aus der ersten Reaktionsstufe
enthält
in typischer Weise folgende Bestandteile (die Mengenanteile sind
auf die Gesamtmenge bezogen):
Stickstoff 70–80 Gew.-%,
Sauerstoff
5–15 Gew.-%,
Kohlenoxide
1–5 Gew.-%,
Wasser
2–10 Gew.-%,
Acrolein
5–15 Gew.-%,
Essigsäure 0,05–1 Gew.-%,
Acrylsäure 0,1–2 Gew.-%,
Diphyl
0,001–0,01
Gew.-%,
Ameisensäure
0,001–0,005
Gew.-%,
Propan 0,1–1
Gew.-% und
Propen 0,01–0,2
Gew.-%.
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Das im Austrittsgasgemisch enthaltene
Acrolein ist thermisch instabil und sollte abgekühlt werden, vorzugsweise auf
200 bis 300°C.
Die Abkühlung
des Austrittsgasgemischs kann beispielsweise durch Wärmetauscher,
die dem Fachmann an sich bekannt sind und keiner besonderen Beschränkung unterliegen,
erfolgen. Bevorzugt wird ein Rohrbündelwärmetauscher verwendet, wobei
das Gas in den Rohren und der Wärmeträger um die
Rohre strömt.
In den Rohren befindliche Einbauten wie Packungen und/oder Schüttungen
verbessern die Wirkung des Wärmetauschers.
Von den Schüttungen
sind solche mit Kugeln, Ringen, Wendeln, Sattelkörpern, Raschig-, Intos- oder Pall-Ringen,
Barrel- oder Intalox-Sätteln,
Top-Pak etc. oder Geflechten bevorzugt.
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Besonders bevorzugt sind Steatitkugeln.
Als Wärmeträger wird üblicherweise
eine Salzschmelze verwendet. Zum Zweck der Kühlung der Salzschmelze kann
z.B. in einem indirekten Wärmetauscher
das Wasser vorgewärmt
werden, das zur Sattdampferzeugung eingesetzt wird.
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2 – Die zweite Reaktionsstufe
(Stufe 2)
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Das Reaktionsgasausgangsgemisch für die zweite
Reaktionsstufe kann aus Sekundärluft
und dem abgekühlten
Austrittsgas aus der ersten Reaktionsstufe bestehen. Das in ihm
enthaltene Acrolein wird in der zweiten Reaktionsstufe an oxidischen
Katalysatoren partiell zu Acylsäure
oxidiert.
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Vorzugsweise wird als zweite Reaktionsstufe
ebenfalls ein Reaktor mit einem Bündel von Kontaktrohren eingesetzt,
die mit dem oxidischem Katalysator befüllt sind, und die vom Reaktionsgasgemisch,
vorzugsweise von oben nach unten, durchströmt werden. Die Kontaktrohre
sind üblicherweise
aus ferritischem Stahl gefertigt, vorzugweise aus dem Werkstoff
1.0425 (nach DIN EN 10020), und weisen vorzugsweise Wanddicken von
1 bis 3 mm, Innendurchmesser von 20 bis 30 mm und Rohrlängen von
2 bis 4 m auf. Die Anzahl der Kontaktrohre im Reaktor liegt häufig bei
5000 bis 40000, vorzugsweise bei 10000 bis 30000. Die Kontaktrohre sind
in der Regel im Reaktor gleichmäßig verteilt
angeordnet, wobei der Mittelpunktabstand benachbarter Kontaktrohre
die sogenannte Rohrteilung, vorzugsweise 35 bis 45 mm beträgt.
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Die Kontaktrohre sind an beiden Enden
in Rohrböden
abdichtend befestigt, vorzugsweise eingeschweißt, und münden an beiden Rohrenden in
jeweils eine Haube. Über
die Haube wird das Reaktionsgasgemisch zugeführt bzw. abgeführt. Zur
Abfuhr der Reaktionswärme
der ausgeprägt
exothermen Reaktion von Acrolein zu Acrylsäure wird ein Wärmeträger durch
den Zwischenraum um die Kontaktrohre geleitet. Die Anströmung der
Kontaktrohre durch den Wärmeträger kann
sowohl im Längsgegenstrom,
im Längsgleichstrom, im
Kreuzgegenstrom oder im Kreuzgleichstrom erfolgen. Der flüssige Wärmeträger nimmt
beim Durchgang durch den Reaktor die Reaktionswärme auf. Außerhalb des Reaktors wird der
Wärmeträger vollständig oder teilweise
in einem Kühler
indirekt abgekühlt
(Siedekühlung
mit Wasser unter Druck) und dem Reaktor erneut zugeführt. Die
dabei zu verwendenden Kühler
sind dem Fachmann an sich bekannt und unterliegen keiner besonderen
Beschränkung.
Vorzugsweise wird der Wärmeträgerkreis
längs zur
Kontaktrohrlänge!
in mehrere Segmente, besonders bevorzugt 2 bis 3, unterteilt und
die Temperatur des Wärmeträgers in
jedem Segment separat geregelt. Man spricht dann von einem Mehrzonenreaktor.
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Als zweite Reaktionsstufe können auch
mehrere Reaktoren, vorzugsweise 2 bis 3, parallel betrieben werden.
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Besonders bevorzugt wird die Abwärme zur
Sattdampferzeugung genutzt. Der Dampfdruck des erzeugten Sattdampfes
hat 5 bis 50 bar, vorzugsweise 20 bis 40 bar (die im Vergleich zur
ersten Reaktionsstufe tiefere Temperatur bedingt den tieferen Druck).
Der Begriff Sattdampf bedeutet, dass der Wasserdampfpartialdruck
mindestens 99% vom Gesamtdruck beträgt.
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Als Wärmeträger eignen sich wie in der
ersten Reaktionsstufe temperaturstabile Temperiermedien mit hoher
Wärmekapazität, insbesondere
Schmelzen von Salzen, wie Kaliumnitrat, Kaliumnitrit, Natriumnitrat
oder Natriumnitrit, oder von Gemischen von zwei oder mehreren der
vorgenannten Salze oder von niedrigschmelzenden Metallen, wie Natrium,
Quecksilber sowie Metalllegierungen. Der Wärmeträger muss unter den Einsatzbedingungen
flüssig
sein, dass heißt,
in anwendungstechnisch zweckmäßiger Weise
einen Schmelzpunkt im Bereich von 50 bis 250°C, vorzugsweise 150 bis 200°C, aufweisen.
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Die oxidischen Katalysatoren enthalten
in ihren oxidischen Aktivmassen häufig die Elemente Molybdän, Vanadium
und Antimon. Die Reaktionstemperatur in den Kontaktrohren beträgt vielfach
220 bis 380°C. Im
dem dem einströmenden
Reaktionsgasausgangsgemisch zugewandten Abschnitt der Kontaktrohre
kann der oxidische Katalysator durch Inertmaterial, wie beispielsweise
Steatit, verdünnt
werden. Vorzugweise beträgt
der Verdünnungsmaterialanteil
10 bis 50 Gew.-% bezogen auf das Gemisch. Diese Verdünnungszone
erstreckt sich vielfach über
10 bis 50% der Rohrlänge
und verhindert Überhitzungen
durch unzureichende Wärmeabfuhr.
-
Das Reaktionsgasausgangsgemisch für die zweite
Reaktionsstufe besteht bevorzugt aus Luft, vorzugsweise 5 bis 15
Gew.-% der Gesamtmenge, und dem Austrittsgas aus der Propenpartialoxidation
in der ersten Reaktionsstufe. Der Sauerstoffgehalt im Reaktionsgasausgangsgemisch
der zweiten Reaktionsstufe beträgt
in der Regel 5 bis 15 Gew.-%. Das Reaktionsgasausgangsgemisch für die zweite
Reaktionsstufe wird bevorzugt so eingestellt, dass kein zündfähiges Gemisch
vorliegt.
-
Vorzugsweise wird die Luft der Atmosphäre entnommen
und vorab ihrer Verwendung als Bestandteil des Reaktionsgasausgangsgemischs
gefiltert. Beispielweise kann die Filterung mittels eines Rollenbandfilters (die
Filterfläche
bewegt sich automatisch weiter wenn sie erschöpft ist, ein vorgegebener Druckverlust überschritten
wird) mit folgendem Abscheidegrad der in ihr gegebenenfalls enthaltenen
Feststoffpartikel erfolgen:
-
Ganz besonders bevorzugt wird Luft
mit einem Salzgehalt, insbesondere an anorganischen und /oder organischen
Chloriden (insbesondere an Alkalichloriden), von weniger als 10
gew.ppm verwendet.
-
Zur besseren Durchmischung enthält die Reaktorhaube
der zweiten Reaktionsstufe im Eingangsbereich des Reaktionsgasausgangsgemischs
Inertmaterial, vorzugsweise Steatitkugeln mit einem Durchmesser von
50 bis 200 mm (auf dem Rohrboden).
-
Das die zweite Reaktionsstufe verlassende
Produktgasgemisch enthält
in typischer Weise folgende Bestandteile (die Mengenanteile sind
auf die Gesamtmenge bezogen):
Stickstoff 70–85 Gew.-%,
Sauerstoff
2–10 Gew.-%,
Kohlenoxide
2–10 Gew.-%,
Wasser
2–10 Gew.-%,
Acrylsäure 5–20 Gew.-%,
Essigsäure 0,1–1 Gew.-%,
Acrolein
0,01–2
Gew.-%,
Diphyl 0,001–0,005
Gew.-%,
Ameisensäure
0,01–0,2
Gew.-%,
Formaldehyd 0,1–2
Gew.-%,
Propionsäure
0,001–0,01
Gew.-%,
Furfurale 0,001–0,01
Gew.-%,
Benzaldehyd 0,001–0,01
Gew.-%,
Maleinsäureanhydrid
0,01–0,2
Gew.-%,
Benzoesäure
0,001–0,02
Gew.-%,
Phthalsäureanhydrid
0,001–0,005
Gew.-%,
Propan 0,05–0,2
Gew.-% und
Propen 0,1–2
Gew.-%.
-
Bevorzugt sind Sauerstoffgehalte
im Produktgasgemisch von über
3,5 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge. Solchermaßen erhöhte Sauerstoffgehalte
im Produktgasgemisch mindern insbesondere die Ausbildung von polymeren
Ablagerungen in der Absorptionseinheit und in der Desorptionseinheit
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
Die Propenpartialoxidation und die
Acroleinpartialoxidation sowie die Zwischenkühlung können auch in einem einzigen
Reaktor mit mindestens zwei getrennt regelbaren Kühlkreisläufen durchgeführt werden.
-
3 – Abkühlung des Produktgasgemisches
(Stufe 3)
-
Das die Acroleinoxidationsstufe verlassende
Produktgasgemisch, das normalerweise hauptsächlich aus Acrylsäure, Diphyl,
Dimethylphthalat (Absorptionsmittel), Wasser, Kohlenoxiden und Sauerstoff
besteht, kann prinzipiell sowohl indirekt in einem entsprechenden
Wärmetauscher
als auch direkt auf eine für
den erfindungsgemäßen Absorptionsschritt
geeignete Temperatur abgekühlt
werden. Erfindungsgemäß bevorzugt erfolgt
die Abkühlung
direkt in einem Direktkühler
(Direktkondensator) durch Teilverdampfung des Absorptionsmittels.
Letzteres ist erfindungsgemäß bevorzugt
ein Gemisch aus Diphyl und Dimethylphthalat, besonders bevorzugt
ein Gemisch aus 75 bis 90 Gew.-% Diphyl und 10 bis 25 Gew.-% Dimethylphthalat.
Das Gewichtsverhältnis
von zur Direktkühlung
zu verwendendem Absorptionsmittel zu abzukühlendem Produktgasgemisch beträgt zweckmäßig 2 bis
10, vorzugsweise 4 bis 6.
-
Der Direktkondensator (normalerweise
eine Destillationseinheit) kann von an sich bekannter Bauart sein
und die üblichen
Einbauten aufweisen. Vorzugsweise wird aber auf Einbauten verzichtet. Üblicherweise ist
der Direktkühler
aus austenitischem Stahl gefertigt, vorzugweise aus dem Werkstoff
1.4571 (nach DIN EN 10020).
-
Üblicherweise
wird der Kolonnenkörper
des Direktkondensators nicht isoliert. Bevorzugt sind alle Maßnahmen,
die die Wärmeverluste über die
Kolonnenwand erhöhen,
beispielsweise parallel zur Kolonnenoberfläche angeschweißte Lochbleche
oder Kühlrippen.
-
Die Temperatur des die Acroleinoxidationsstufe
verlassenden Produktgasgemisches beträgt typisch 200 bis 350°C, vorzugsweise
250 bis 300°C.
-
Bevorzugt werden im Direktkühler das
Produktgasgemisch und feinteilig versprühtes Absorptionsmittel im Gleichstrom
geführt.
Durch Teilverdampfung des Absorptionsmit tels wird das Produktgasgemisch
abgekühlt.
Dabei kondensieren im Produktgasgemisch enthaltene Schwersieder
in das nicht verdampfte Absorptionsmittel.
-
Das abgekühlte Produktgasgemisch wird
zusammen mit dem nicht verdampften Absorptionsmittel in den Sumpf
der nachfolgenden Absorptionseinheit geführt.
-
Die Temperatur des den Direktkühler verlassenden
Produktgasgemisches sowie des den Direktkühler verlassenden nicht verdampften
Lösemittelgemisches
beträgt
typisch 120 bis 170°C,
vorzugsweise 150 bis 160°C.
-
4 – Absorption (Stufe 4)
-
Aus dem z.B. die Produktgasgemischdirektkühlung verlassenden
abgekühlten
Produktgasgemisch, das hauptsächlich
Acrylsäure,
Diphyl, Dimethylphthalat-, Wasser, Kohlenoxide und Sauerstoff enthält, wird
erfindungsgemäß in einer
Absorptionseinheit Acrylsäure
mit einem hochsiedenden flüssigen
hydrophoben Absorptionsmittel (vorzugsweise ein Gemisch aus Diphyl
und Dimethylphthalat, besonders bevorzugt ein Gemisch aus 75 bis
90 Gew.-% Diphyl und 10 bis 25 Gew.-% Dimethylphthalat), absorbiert.
-
Die Absorptionseinheit ist von an
sich bekannter Bauart (üblicherweise
eine Absorptionskolonne) und weist die üblichen Einbauten auf. Als
Kolonneneinbauten kommen prinzipiell alle gängigen Einbauten in Betracht.
Das sind beispielsweise Böden,
Packungen und/oder Schüttungen.
Unter den Böden
sind Glockenböden,
Siebböden,
Ventilböden,
Thormannböden
und/oder Dual-Flow-Böden
bevorzugt, unter den Schüttungen sind
solche mit Ringen, Wendeln, Sattelkörpern, Raschig-, Intos- oder
Pall-Ringen, Barrel-
oder Intalox-Sätteln,
Top-Pak etc. oder Geflechten bevorzugt. Günstig sind Dual-Flow-Böden.
-
Besonders bevorzugt sind Dual-Flow-Böden und/oder
Ventilböden.
Unter den Ventilböden
sind die 2 bis 4 flutigen Ventilböden bevorzugt. Bei Verwendung
von Dual-Flow-Böden und
Ventilböden
werden die Dual-Flow-Boden ganz besonders bevorzugt im unteren Abschnitt
der Absorptionseinheit und die Ventilböden im oberen Abschnitt der
Absorptionseinheit eingesetzt.
-
In der Regel sind für die absorptive
Trennaufgabe 10 bis 20 theoretische Böden ausreichend. Die Absorption
wird zweckmäßigerweise
bei erhöhtem
Druck durchgeführt,
vorzugsweise bei einem Kopfdruck von 1013 bis 1400 mbar. Der Sumpfdruck
ergibt sich aus dem Kopfdruck, der Anzahl und der Art der Kolonneneinbauten
sowie den fluidynamischen Erfordernissen der Absorption und beträgt vorzugsweise
1400 bis 2000 mbar.
-
Bei Verwendung von Dual-Flow-Böden als
trennwirksame Einbauten beträgt
der Lochdurchmesser anwendungstechnisch vorteilhaft 10 bis 80 mm,
vorzugsweise 25 bis 50 mm. Vorzugsweise nimmt der Lochdurchmesser
in den Böden
der Kolonne von oben nach unten zu. Der Bodenabstand (vorzugsweise
sind die Böden äquidistant
angeordnet) beträgt
typisch 300 bis 800 mm, bevorzugt 400 bis 750 mm und besonders bevorzugt
500 bis 700 mm.
-
Die Absorptionseinheit ist üblicherweise
aus austenitischem Stahl gefertigt, vorzugweise aus dem Werkstoff
1.4571 (nach DIN EN 10020).
-
Üblicherweise
wird der Kolonnenkörper
nicht isoliert. Bevorzugt sind alle Maßnahmen, die die Wärmeverluste über die
Kolonnenwand erhöhen,
beispielsweise parallel zur Kolonnenoberfläche angeschweißte Lochbleche
oder Kühlrippen.
-
Der unterste Boden der Absorptionseinheit
ist als Fangboden (Kaminboden, nur nach oben durchlässig) ausgebildet,
vorzugsweise werden noch weitere Fangböden, besonders bevorzugt weitere
1 bis 2, installiert.
-
Unterhalb des untersten Bodens wird
im Fall einer Produktgasgemischdirektkühlung das diese verlassende
Gasgemisch vom in der Kühlvorrichtung
nicht verdampften Absorptionsmittel abgetrennt (beide werden zusammen
in den Sumpf der Absorptionskolonne geführt). Die Sumpftemperatur beträgt in der
Absorptionskolonne häufig
130 bis 170°C,
vorzugsweise 140 bis 160°C.
Das im Absorptionskolonnensumpf anfallende nicht verdampfte Absorptionsmittel
enthält
in typischer Weise die nachfolgenden Bestandteile (die Mengenanteile sind
auf die Gesamtmenge bezogen):
Diphyl 40–70 Gew.-%,
Dimethylphthalat
20–50
Gew.-%,
Diacrylsäure
0,5–3
Gew.-%,
Acrylsäure
1–10 Gew.-%,
Phenothiazin
0,1–2
Gew.-%,
Phthalsäureanhydrid
0,1–2
Gew.-%,
Benzoesäure
0,1–2
Gew.-%,
Maleinsäureanhydrid
0,01–0,2
Gew.-%,
Benzaldehyd 0,01–0,2
Gew.-%,
Ameisensäure
0,001–0,02
Gew.-%,
Acrolein 0,001–0,02
Gew.-%,
Wasser 0,005–0,05
Gew.-%,
Essigsäure
0,01–0,2
Gew.-% und
Furfurale 0,001–0,005
Gew.-%.
-
Der Anteil an Schwermetallionen liegt
im Absorptionskolonnensumpf üblicherweise
unter 1 gew.ppm je Schwermetall.
-
Die Sumpfflüssigkeit (Flüssigkeitsablauf
der Absorptionseinheit, der Absorptionskolonne) wird überwiegend
als Kühlmittel
in die Direktkühlung
des Produktgasgemischs zurückgeführt. Eine
Teilmenge, vorzugsweise 0,1 bis 2 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge,
wird entnommen und einer Destillationseinheit (Stufe 9) zugeführt.
-
Der Zulauf des Absorptionsmittels
in die Absorptionskolonne erfolgt im Kopfbereich derselben. Im Fall einer
Bodenkolonne vorzugsweise auf ihren obersten Boden. Erfindungsgemäß entspringt
der Gesamtzulauf zum einen aus der im folgenden noch zu beschreibenden
zur Kreisgaswäsche
eingesetzten Wascheinheit (Stufe 7), vorzugsweise 80 bis 95 Gew.-%
bezogen auf die Gesamtmenge (diese Teilmenge enthält Polymerisationsinhibitor),
und aus der Sauerwasserextraktion (Stufe 8), vorzugsweise 5 bis
20 Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge. Dabei wird erfindungsgemäß das organische
Raffinat aus der Sauerwasserextraktion vorteilhaft 1 bis 5 theoretische
Böden,
vorzugsweise 2 bis 4 theoretische Böden, unterhalb des Zulaufs
für das
Absorptionsmittel aus der Kreisgaswäsche in die Absorptionskolonne
geführt.
-
Vom untersten Boden der Absorptionseinheit,
der als Fangboden ausgebildet ist, wird (als weiterer Flüssigkeitsablauf
der Absorptionskolonne) das mit Acrylsäure beladene Absorptionsmittel
(das Absorbat) entnommen. Die Entnahmetemperatur beträgt 100 bis
140°C, vorzugsweise
110 bis 120°C.
Das Absorbat enthält typisch
die nachfolgenden Bestandteile (die Mengenanteile sind auf die Gesamtmenge
bezogen)
Diphyl 40–70
Gew.-%,
Dimethylphthalat 5–20
Gew.-%,
Diacrylsäure
0,5–3
Gew.-%,
Acrylsäure
20–40
Gew.-%,
Phenothiazin 0,005–0,05
Gew.-%,
Phthalsäureanhydrid
0,1–1
Gew.-%,
Benzoesäure
0,1–2
Gew.-%,
Maleinsäureanhydrid
0,1–2
Gew.-%,
Benzaldehyd 0,1–2
Gew.-%,
Ameisensäure
0,01–0,1
Gew.-%,
Acrolein 0,001–0,05
Gew.-%,
Wasser 0,1–1
Gew.-%,
Essigsäure
0,1–2
Gew.-%,
Propionsäure
0,001–0,2
Gew.-%,
Formaldehyd 0,001–0,005
Gew.-%,
Allylacrylat 0,001–0,01
Gew.-% und
Furfurale 0,01–0,05
Gew.-%.
-
Das Absorbat wird teilweise einer
Desorptionseinheit (Stufe 5) zugeführt, vorzugsweise 10 bis 30 Gew.-%
bezogen auf die entnommene Gesamtmenge, teilweise unmittelbar dem
Sumpf der Absorptionskolonne zugeführt, vorzugsweise 15 bis 40
Gew.-% bezogen auf die entnommene Gesamtmenge, und teilweise über einen
Wärmetauscher
(in welchem es abgekühlt
wird) in die Absorptionseinheit rückgeführt (vorzugsweise 30 bis 75
Gew.-% bezogen auf die entnommene Gesamtmenge). Vorzugsweise erfolgt
diese Rückführung 2
bis 5 theoretische Böden
oberhalb des Entnahmebodens. Der Einsatz mehrerer Wärmetauscher,
in Reihe oder parallel geschaltet, ist möglich. In den Wärmetauschern,
die dem Fachmann an sich bekannt sind und keiner besonderen Beschränkung unterliegen,
wird das Absorbat vorzugsweise um 10 bis 25°C abgekühlt. Bevorzugt wird die in
den Wärmetauscher
abgeführte
Wärme zur
Teilverdampfung des in der noch zu beschreibenden Kondensationseinheit
anfallenden Sauerwassers verwendet.
-
Auf weiteren im unteren Drittel der
Absorptionseinheit angebrachten Fangböden, vorzugsweise 1 bis 2,
kann derselben Rücklauf
entnommen werden. Der Rücklauf
wird teilweise unmittelbar auf den Boden unterhalb des Fangbodens
abgelassen, vorzugsweise 5 bis 20 Gew.-% bezogen auf die entnommene
Gesamtmenge, und teilweise über
einen Wärmetauscher
in die Absorptionseinheit, vorzugsweise 2 bis 5 theoretische Böden oberhalb
des Entnahmebodens, zurückgeführt. Der
Einsatz mehrerer Wärmetauscher,
in Reihe oder parallel geschaltet, ist möglich. In den Wärmetauschern,
die dem Fachmann an sich bekannt sind und keiner besonderen Beschränkung unterliegen,
wird der Rücklauf
abgekühlt,
vorzugsweise um 10 bis 25°C.
-
Diese Fangböden eignen sich auch als Einspeisestelle
für den über Kopf
des Verstärkungsteils
der Rektifikationseinheit (Stufe 6) entnommenen Leichtsiederstrom
bzw. allgemein als Einspeisestelle für acrylsäurehaltige Stoffströme, wie
beispielsweise nicht spezifikationsgerechte rohe Acrylsäure.
-
4a – Sauerwasserkondensation (Stufe
4a))
-
Das verbleibende, nicht in das Absorptionsmittel
absorbierte Restproduktgasgemisch, das vor allem Leichtsieder und
Nichtkondensierbare enthält,
wird in einer Kondensationseinheit abgekühlt.
-
Die Abkühlung kann indirekt, beispielsweise
durch Wärmetauscher,
die dem Fachmann an sich bekannt sind und keiner besonderen Beschränkung unterliegen,
oder direkt, beispielsweise durch einen Quench, erfolgen. Erfindungsgemäß bevorzugt
ist die direkte Kühlung.
Dazu wird aus dem Restproduktgasgemisch bereits kondensierte wässrige Leichtsiederfraktion
mittels eines geeigneten Wärmetauschers
gekühlt
(typisch sind Temperaturen von etwa 10°C) und die gekühlte Flüssigkeit
oberhalb der Kondensatentnahmestelle im Brüden versprüht. Dieses Versprühen kann
in einem getrennten Apparat oder bevorzugt in einer der Absorptionseinheit
aufgesetzten Kondensationseinheit erfolgen. Im letzteren Fall ist
die Kondensatentnahmestelle vorteilhafterweise als Fangboden ausgebildet.
Durch Einbauten, die die Durchmischung des gekühlten wässrigen Leichtsiederkondensats
mit dem Brüden
verbessern, kann die Wirkung der direkten Kühlung gesteigert werden. Hierzu
kommen prinzipiell alle gängigen
Einbauten in Betracht. Das sind beispielsweise Böden, Packungen und/oder Schüttungen.
Unter den Böden
sind Glockenböden,
Siebböden,
Ventilböden,
Thormannböden
und/oder Dual-Flow-Böden
bevorzugt, unter den Schüttungen
sind solche mit Ringen, Wendeln, Sattelkörpern, Raschig-, Intos- oder
Pall-Ringen, Barrel- oder Intalox-Sätteln, Top-Pak etc. oder Geflechten
bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Ventilböden.
-
Unter den Ventilböden sind 2 bis 4 flutige Ventilböden bevorzugt.
-
In der Regel sind hier 2 bis 5 theoretische
Böden ausreichend.
Die Sauerwasserkondensation kann auch mehrstufig ausgeführt sein
(mehr als ein Quenchkreis mit nach oben abnehmender Temperatur).
Das am Kopf der Kondensationseinheit anfallende Sauerwasser enthält im wesentlichen
folgende Komponenten (die Mengenanteile sind auf die Gesamtmenge
bezogen):
Acrylsäure
2–5 Gew.-%,
Essigsäure 4–10 Gew.-%,
Wasser
60–80
Gew.-%,
Diphyl 5–20
Gew.-%,
Dimethylphthalat 1–5
Gew.-%,
Formaldehyd 2–10
Gew.-%,
Diacrylsäure
0,1–2
Gew.-%,
Allylacrylat 0,0005–0,005 Gew.-%,
Furfurale
0,01–0,005
Gew.-%,
Propionsäure
0,0005–0,005
Gew.-%,
Ameisensäure
0,2–2
Gew.-%,
Benzaldehyd 0,1–1
Gew.-%,
Maleinsäureanhydrid
0,01–0,2
Gew.-%,
Benzoesäure
0,05–0,5
Gew.-%,
Maleinsäure
0,2–2
Gew.-%,
Phthalsäureanhydrid
0,01–0,1
Gew.-%,
Phenothiazin 0,002–0,02
Gew.-% und
Acrolein 0,01–0,1
Gew.-%.
-
Das Sauerwasser wird teilweise ausgeschleust,
vorzugsweise 0,5 bis 5 Gew.-% bezogen auf die entnommene Gesamtmenge,
und teilweise über
einen Wärmetauscher
in die Kondensationseinheit, vorzugsweise 2 bis 5 theoretische Böden oberhalb
der Entnahmestelle, zurückgeführt. Der
Einsatz mehrerer Wärmetauscher,
in Reihe oder parallel geschaltet, vorzugsweise in Reihe, ist möglich. Die
Rückführung des
gekühlten wässrigen
Leichtsiederkondensats kann auch an verschiedenen Stellen oberhalb
seiner Entnahmestelle erfolgen (jeweils nochmals gekühlt mit
nach oben abnehmender Temperatur). In den Wärmetauschern, die dem Fachmann
an sich bekannt sind und keiner besonderen Beschränkung unterliegen,
wird das Kondensat abgekühlt,
vorzugsweise um 5 bis 25°C.
-
Die effektiv ausgeschleuste Sauerwassermenge
wird der Sauerwasserextraktion (Stufe 8) zugeführt. Ihre Temperatur beträgt häufig 20
bis 60°C,
vorzugsweise 30 bis 50°C.
-
Das bei der Sauerwasserkondensation
gasförmig
verbleibende Restgasgemisch enthält
im wesentlichen folgende Komponenten (die Mengenanteile sind auf
die Gesamtmenge bezogen):
Stickstoff 80–95 Gew.-%,
Sauerstoff
2–15 Gew.-%,
Kohlenoxide
2–10 Gew.-%,
Wasser
0,5–5
Gew.-%,
Essigsäure
0,01–0,2
Gew.-%,
Acrylsäure
0,01–2
Gew.-%,
Acrolein 0,01–0,5
Gew.-%,
Diphyl 0,001–0,01
Gew.-%,
Ameisensäure
0,001–0,01
Gew.-%,
Propan 0,01–0,2
Gew.-% und
Propen 0,1–2
Gew.-%.
-
Dieses Restgas (Kreisgas) wird in
zweckmäßigerweise
teilweise, vorzugsweise zu 30 bis 50 Gew.-% bezogen auf seine Gesamtmenge,
ausgeschleust, teilweise, vorzugsweise zu 10 bis 25 Gew.-% bezogen
auf seine Gesamtmenge, in der Stufe 5 in von Acrylsäure frei
gewaschener Form als Strippgas verwendet und teilweise, vorzugsweise
zu 40 bis 60 Gew.-% bezogen auf seine Gesamtmenge, in die Propenoxidation
(Stufe 1) zurückgeführt. Das
ausgeschleuste Restgas wird, vorzugsweise nach einer Wäsche mit
dem wässrigen
Extrakt aus der Sauerwasserextraktion (Stufe 8), zusammen mit den
anderen Produktionsrückständen verbrannt. Die
dabei erzeugte Abwärme
wird vorzugsweise zur Dampferzeugung benutzt, wie es z.B. in der
DE-A 196 24 674 beschrieben
ist.
-
Ganz besonders bevorzugt wird die
aus der Absorptionseinheit abgeführte
Wärme zur
Teilverdampfung des Sauerwassers genutzt. Dadurch steigt die Dampfausbeute
bei der energetischen Verwertung der Produktionsrückstände (Sauerwasserverbrennung).
-
Der bei der Sauerwasserkondensation
verbleibende Restgasstrom wird bevorzugt um 4 bis 10°C überhitzt
(z.B. mit 4 bar Dampf). Dadurch wird eine mögliche Kondensation in den
Abgasgasleitungen vermieden.
-
Das in den Prozeß zurückgeführte Kreisgas wird auf einen
Druck von 1,5 bis 5 bar, vorzugsweise auf 2 bis 3,5 bar, besonders
bevorzugt auf einen Druck, der so bemessen ist, dass kein weiterer
Verdichter im Kreisgassystem erforderlich ist, komprimiert.
-
Selbstverständlich kann die Absorptionseinheit
auch mit geringem Unterdruck am Kolonnenkopf betrieben werden. In
diesem Fall ist es vorteilhaft einen zusätzlichen Verdichter (gegebenenfalls
ein Gebläse)
zur Restgasausschleusung zu verwenden, um den Atmosphärendruck
zu überwinden.
-
5 – Desorption (Stufe 5)
-
Das vom untersten Fangboden der Absorptionseinheit
(Stufe 4) effektiv ausgeschleuste Absorbat, hauptsächlich aus
Acrylsäure,
Diphyl und Dimethylphthalat bestehend, wird einer Desorptionseinheit
zugeführt um
es in dieser von in ihm noch enthaltenen Leichtsiedern zu befreien.
-
Die Desorptionseinheit (üblicherweise
eine Kolonne) ist von an sich bekannter Bauart und weist die üblichen
Einbauten auf. Als Kolonneneinbauten kommen prinzipiell alle gängigen Einbauten
in Betracht, beispielsweise Böden,
Packungen und/oder Schüttungen.
Unter den Böden
sind Glockenböden,
Siebböden,
Ventilböden,
Thormannböden
und/oder Dual-Flow-Böden
bevorzugt, unter den Schüttungen
sind solche mit Rin gen, Wendeln, Sattelkörpern, Raschig-, Intos- oder
Pall-Ringen, Barrel- oder Intalox-Sätteln,
Top-Pak etc. oder Geflechten bevorzugt. Besonders bevorzugt sind
Dual-Flow-Böden und/oder
Ventilböden.
Unter den Ventilböden
sind die 2 bis 4 flutigen Ventilböden bevorzugt. Bei Verwendung
von Dual-Flow-Böden
und Ventilböden werden
die Dual-Flow-Böden
ganz besonders bevorzugt im unteren Abschnitt der Desorptionseinheit
und die Ventilböden
im oberen Abschnitt der Desorptionseinheit eingesetzt.
-
In der Regel sind hier 10 bis 20
theoretische Böden
ausreichend. Die Desorptionseinheit kann bei vermindertem Druck
betrieben werden, vorzugsweise werden aber die Partialdrücke der
desorbierbaren Komponenten durch Verdünnen mit einem unter Desorptionsbedingungen
nicht kondensierbaren und inerten Gas, besonders bevorzugt mit dem
in der Wascheinheit (Stufe 7) gewaschenen Kreisgas, gesenkt. Die
Bedingungen werden so gewählt,
dass die Temperatur des Brüdens
am Kopf der Desorptionseinheit 140°C, vorzugsweise 130°C, nicht übersteigt.
-
Bei Verwendung von Dual-Flow-Böden als
trennwirksame Einbauten in der Desorptionskolonne beträgt der Lochdurchmesser
(der Durchmesser der Durchtrittsöffnungen
in den Böden)
in der Regel 8 bis 50 mm, vorzugsweise 10 bis 35 mm. Besonders bevorzugt
nimmt der Lochdurchmesser von oben nach unten zu. Der Bodenabstand
(üblicherweise
sind die Böden äquidistant
angeordnet) beträgt
häufig
300 bis 800 mm, bevorzugt 400 bis 600 mm und ganz besonders bevorzugt
500 mm.
-
Die Desorptionseinheit ist üblicherweise
aus austenitischem Stahl gefertigt, vorzugweise aus dem Werkstoff
1.4571 (nach DIN EN 10020).
-
Der Kolonnenzulauf an zu strippendem
Absorbat erfolgt im oberen Bereich der Desorptionseinheit, vorzugsweise
auf deren obersten Boden. Der Zulauf wird vorzugweise vorgewärmt (typisch
auf 130 bis 140°C) und
teilverdampft.
-
Die Wärmezufuhr in den Sumpf der
Desorptionskolonne kann über
innen- und/oder außenliegende Wärmetauscher
herkömmlicher
Bauart und/oder über
Doppelwandheizung erfolgen (als Wärmeträger wird vorteilhaft mit der
Abwärme
der Partialoxidation gewonnener Wasserdampf verwendet). Vorzugsweise
erfolgt sie über
außenliegende
Umlaufverdampfer mit Natur- oder Zwangsumlauf. Besonders bevorzugt
werden außenliegende
Umlaufverdampfer mit Zwangsumlauf eingesetzt. Der Einsatz mehrerer
Verdampfer, in Reihe oder parallel geschaltet, ist möglich.
-
Bei Verwendung eines unter Desorptionsbedingungen
nicht kondensierbaren und inerten Strippgases ist es vorteilhaft,
dieses unmittelbar in den Sumpf der Desorptionseinheit einzuleiten
und den Verdampferumlauf auf einen der unteren Kolonnenböden (vor zugsweise
im Bereich der theoretischen Böden
2 bis 4 von unten) zu führen.
Das unter den Desorptionsbedingungen nicht kondensierbare, inerte
Gas kann vor dem Eintritt in die Desorptionseinheit mit Sumpfprodukt
vermischt und vorgewärmt
werden (Teilstrom aus dem Umlaufverdampfer entnehmen und gemeinsam
mit dem Strippgas über
einen getrennten Wärmetauscher
führen).
Besonders bevorzugt wird in der Wascheinheit (Stufe 7) gewaschenes
Kreisgas als nicht kondensierbares und inertes Gas verwendet.
-
Die Sumpftemperatur beträgt in der
Desorptionskolonne üblicherweise
110 bis 150°C,
vorzugsweise 120 bis 140°C.
Das im Kolonnensumpf der Desorptionskolonne anfallende, im wesentlichen
nur noch mit Acrylsäure
und Mittelsiedern beladene Absorptionsmittel enthält im einzelnen
folgende Komponenten (die Mengenanteile sind auf die Gesamtmenge
bezogen)
Diphyl 55–75
Gew.-%,
Dimethylphthalat 10–25 Gew.-%,
Diacrylsäure 0,5–3 Gew.-%,
Acrylsäure 15–25 Gew.-%,
Essigsäure 0,01–0,2 Gew.-%,
Ameisensäure 0,001–0,02 Gew.-%,
Propionsäure 0,001–0,02,
Phenothiazin
0,01–0,1
Gew.-%,
Phthalsäureanhydrid
0,1–1
Gew.-%,
Benzoesäure
0,2–2
Gew.-%,
Maleinsäureanhydrid
0,1–2
Gew.-%,
Benzaldehyd 0,1–1
Gew.-% und
Furfural 0,01–0,05
Gew.-%.
-
Die Sumpfflüssigkeit (der aus der Desorptionseinheit
ablaufende, insbesondere mit Acrylsäure beladene Absorptionsmittelstrom)
der Desorptionseinheit wird über
einen Wärmetauscher
geführt,
teilweise ausgeschleust, vorzugsweise 65 bis 90 Gew.-% bezogen auf
den in die Desorptionskolonne geführten Zulauf, und teilweise
in den unteren Bereich der Desorptionseinheit zurückgeführt. Die
ausgeschleuste Menge wird der Rektifikationseinheit (Stufe 6) zugeführt.
-
Das mit Leichtsiedern beladene Stripgas
kann indirekt, beispielsweise durch Wärmetauscher, die dem Fachmann
an sich bekannt sind und keiner besonderen Beschränkung unterliegen,
oder direkt, beispielsweise durch einen Quench, abgekühlt werden.
Ein Teil der dabei kondensierenden Leichtsieder kann als Rücklauf verwendet,
der Rest in die Absorptionseinheit (Stufe 4) zurückgeführt werden. Bei Verwendung
eines nicht kondensierbaren und inerten Stripgases wird dieses in
seiner bei der beschriebe nen Leichtsiederkondensation verbliebenen
Form ebenfalls in die Absorptionseinheit (Stufe 4) zurückgeführt.
-
In einer bevorzugen Ausführungsform
wird die vorgenannte Kondensation nicht durchgeführt und das am Kopf der Desorptionseinheit
herausgeführte
beladene Stripgas als solches in die Absorption (Stufe 4), vorzugsweise
unterhalb des ersten Bodens (von unten) der Absorptionseinheit,
zurückgeführt (gegebenenfalls
erfolgt die Rückführung über die
Direktkühlung
des Produktgasgemischs (Stufe 3)).
-
In der Regel enthält ein solchermaßen rückgeführtes beladenes
Stripgas folgende Bestandteile (die Mengenanteile sind auf die Gesamtmenge
bezogen):
Stickstoff 30–60
Gew.-%,
Sauerstoff 1–5
Gew.-%,
Kohlenoxide 1–5
Gew.-%,
Acrylsäure
30–60
Gew.-%,
Diphyl 1–5
Gew.-%,
Wasser 0,5–2
Gew.-%,
Essigsäure
0,2–2
Gew.-%,
Dimethylphthalat 0,01–0,2 Gew.-%,
Formaldehyd
0,001–0,01
Gew.-%,
Acrolein 0,01–0,1
Gew.-%,
Ameisensäure
0,02–0,2
Gew.-%,
Propionsäure
0,005–0,05
Gew.-%,
Allylacrylat 0,001–0,02
Gew.-%,
Diacrylsäure
0,001–0,02
Gew.-%,
Phthalsäureanhydrid
0,001–0,01
Gew.-%,
Benzoesäure
0,002–0,02
Gew.-%,
Maleinsäureanhydrid
0,1–0,5
Gew.-%,
Benzaldehyd 0,05–0,2
Gew.-% und
Furfurale 0,005–0,02
Gew.-%.
-
Ein Flüssigkeitsmitriß vom obersten
Boden der Desorptionseinheit ist möglich und stört nicht.
-
6 – Rektifikation des aus der
Desorptionseinheit ausgeschleusten Flüssigablaufs (Stufe 6)
-
Der aus der Desorptionseinheit (Stufe
5) ausgeschleuste Sumpfablauf, hauptsächlich aus Acrylsäure, Diphyl
und Dimethylphthalat bestehend, wird in eine einen Verstärkungs-
und einen Abtriebsteil umfassende Rektifikationseinheit geführt.
-
Die Rektifikationseinheit ist von
an sich bekannter Bauart (in typischer Weise eine Rektifikationskolonne)
und weist die üblichen
Einbauten auf. Als Kolonneneinbauten kommen prinzipiell alle gängigen Einbauten in
Betracht, beispielsweise Böden,
Packungen und/oder Schüttungen.
Unter den Böden
sind Glockenböden, Siebböden, Ventilböden, Thormannböden und/oder
Dual-Flow-Böden
bevorzugt, unter den Schüttungen
sind solche mit Ringen, Wendeln, Sattelkörpern, Raschig-, Intos- oder
Pall-Ringen, Barrel- oder
Intalox-Sätteln, Top-Pak
etc. oder Geflechten bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Dual-Flow-Böden.
-
In der Regel sind 10 bis 25 theoretische
Böden in
der Rektifikationseinheit ausreichend. Die Rektifikation wird üblicherweise
bei vermindertem Druck durchgeführt,
vorzugsweise bei einem Kopfdruck von 70 bis 140 mbar. Der Sumpfdruck
ergibt sich aus dem Kopfdruck, der Anzahl und der Art der Kolonneneinbauten
sowie den fluidynamischen Erfordernissen der Rektifikation und beträgt vorzugsweise
300 bis 400 mbar.
-
Bei Verwendung von Dual-Flow-Böden als
trennwirksamen Einbauten beträgt
der Lochdurchmesser in den Böden
oberhalb des Zulaufs in der Regel 5 bis 25 mm, vorzugsweise 10 bis
20 mm. Der Lochdurchmesser in den Böden unterhalb des Zulaufs beträgt üblicherweise
15 bis 80 mm, vorzugsweise 25 bis 50 mm und ist ganz besonders bevorzugt
gestuft, wie in der deutschen Patentanmeldung DE – A 10156988
beschrieben. Der Bodenabstand (in der Regel sind die Böden äquidistant
angeordnet) beträgt
typisch 300 bis 700 mm, bevorzugt 350 bis 400 mm und ganz besonders
bevorzugt 380 mm.
-
Bevorzugt wird der obere Teil der
Rektifikationseinheit begleitbeheizt. Bei einer Rektifikationseinheit mit
n theoretischen Böden
betrifft dies den Bereich oberhalb des n/2ten theoretischen Bodens.
Die Temperatur der Begleitheizung wird so gewählt, dass an der Kolonneninnenwand
keine Acrylsäure
kondensieren kann. Vorzugsweise liegt diese Temperatur 5 bis 10°C oberhalb
der Siedetemperatur von Acrylsäure
bei dem in der Rektifikationseinheit im betrachteten Bereich vorliegenden
Druck.
-
Die Rektifikationseinheit ist üblicherweise
aus austenitischem Stahl gefertigt, vorzugweise aus dem Werkstoff
1.4571 (nach DIN EN 10020).
-
Der Zulauf in die Rektifikationseinheit
erfolgt zweckmäßig in ihrem
unteren Bereich. Vorzugsweise erfolgt er 2 bis 5 theoretische Böden oberhalb
des Sumpfes der Rektifikationskolonne. Die Zulauftemperatur beträgt typisch
150°C.
-
Die Wärmezufuhr erfolgt über innen-
und/oder außenliegende
Wärmetauscher
(Wärmeträger ist
wieder vorzugsweise Wasserdampf) herkömmlicher Bauart und/oder über Doppelwandbeheizung.
Vorzugsweise erfolgt sie über
außenliegende
Umlaufverdampfer mit Natur- oder Zwangsumlauf. Besonders bevorzugt
sind außenliegende
Umlaufverdampfer mit Zwangsumlauf. Der Einsatz mehrerer Verdampfer,
in Reihe oder parallel geschaltet, ist möglich. Vorzugsweise werden
2 bis 4 Verdampfer parallel betrieben. Die Sumpftemperatur der Rektifikationseinheit
beträgt
typisch 180 bis 210°C,
vorzugsweise 190 bis 200°C.
Die in den Sumpf der Rektifikationskolonne kondensierende Schwersiederfraktion
enthält
in der Regel im wesentlichen folgende Bestandteile (die Mengenanteile
sind auf die Gesamtmenge bezogen):
Diphyl 70–85 Gew.-%,
Dimethylphthalat
10–25
Gew.-%,
Diacrylsäure
0,5–5
Gew.-%,
Acrylsäure
0,2–2
Gew.-%,
Phenothiazin 0,01–0,1
Gew.-%,
Phthalsäureanhydrid
0,1–1
Gew.-%,
Benzoesäure
0,2–2
Gew.-%,
Maleinsäureanhydrid
0,1–2
Gew.-%,
Benzaldehyd 0,1–0,5
Gew.-% und
Furfurale 0,01–0,05
Gew.-%.
-
Die der Rektifikationseinheit entnommene,
das schwersiedende Absorptionsmittel einkodensiert enthaltende,
Sumpfflüssigkeit
wird teilweise ausgeschleust, vorzugsweise 75 bis 90 Gew.-% bezogen
auf den Zulauf in die Rektifikationseinheit, und teilweise über einen
Wärmetauscher
in den Sumpfbereich der Rektifikationskolonne zurückgeführt. Die
ausgeschleuste Schwersiederfraktion wird, vorzugsweise über einen
Feststoffabscheider (Zyklon) und gegebenenfalls durch frisches Absorptionsmittel
ergänzt,
im wesentlichen der Wascheinheit (Stufe 7) und in einer kleinen
Teilmenge dem Sumpfbereich der Absorption (Stufe 4) zugeführt. In
der Regel beträgt
das vorgenannte Mengenverhältnis
30 zu 1 bis 300 zu 1, vorzugsweise 60 zu 1 bis 150 zu 1.
-
Alternativ kann eine Teilmenge der
Schwersiederfraktion der Rektifikationseinheit oberhalb des Wärmetauschers
und unterhalb der trennwirksamen Einbauten mittels eines Seitenabzugs
gasförmig
entnommen werden. Die gasförmig
entnommene Schwersiederfraktion, die in besonderer Weise frei von
Feststoffpartikeln ist, wird dann kondensiert und, gegebenenfalls
ergänzt
durch frisches Absorptionsmittel, der Wascheinheit (Stufe 7) zugeführt. Die
Kondensation dieser gasförmig
entnommenen Schwersiederfraktion kann indirekt, beispielsweise in
Wärmetauschern,
die dem Fachmann an sich bekannt sind und keiner besonderen Beschränkung unterliegen,
oder direkt, beispielsweise durch einen Quench, erfolgen. Bevorzugt
ist die indirekte Kühlung.
Zusätzlich
wird dann ein weiterer Teil der Schwersiederfraktion dem Sumpfbereich
der Rektifikationskolonne flüssig
entnommen und dem Sumpfbereich der Absorptionseinheit (Stufe 4)
zugeführt.
Das Massenverhältnis
von gasförmig
zu flüssig
ausgeschleuster Schwersiederfraktion beträgt bei dieser Variante zweckmäßig 30 zu
1 bis 300 zu 1, vorzugsweise 60 zu 1 bis 150 zu 1. Durch diese Verfahrensvariante
wird die Bildung von Ablagerungen (Fouling) im Absorptionsmittelkreis
deutlich vermindert.
-
Oberhalb des Zulaufs in die Rektifikationskolonne
wird über
Seitenabzug eine rohe Acrylsäure
entnommen, vorzugsweise 8 bis 20 theoretische Böden oberhalb des Kolonnensumpfes.
Die Entnahme der rohen Acrylsäure
erfolgt auf übliche
Weise und unterliegt keiner Beschränkung. Geeignet ist die Entnahme über einen
Fangboden, wobei der gesamte Rücklauf
aufgefangen wird und ein Teil ausgeschleust und der andere Teil als
Rücklauf
unterhalb des Fangbodens verwendet wird, oder über einen Boden mit integrierter
Abzugsmöglichkeit,
vorzugsweise über
einen Dual-Flow-Boden mit integrierter Abzugsmöglichkeit. Die entnommene rohe Acrylsäure enthält normalerweise
im wesentlichen folgende Bestandteile (die Mengenanteile sind auf
die Gesamtmenge bezogen):
Acrylsäure 98–99,9 Gew.-%,
Essigsäure 0,05–0,3 Gew.-%,
Wasser
0,001–0,01
Gew.-%,
Ameisensäure
0,001–0,005
Gew.-%,
Propionsäure
0,01–0,05
Gew.-%,
Furfurale 0,01–0,05
Gew.-%,
Allylacrylat 0,001–0,01
Gew.-%,
Benzaldehyd 0,001–0,01
Gew.-%,
Maleinsäureanhydrid
0,002–0,02
Gew.-%,
Diacrylsäure
0,01–0,05
Gew.-% und
Phenothiazin 0,01–0,05 Gew.-%.
-
Die entnommene rohe Acrylsäure wird
mittels eines Wärmetauschers
abgekühlt
(als Kühlmittel
eignen sich z.B. Oberflächenwässer). Der
Einsatz mehrerer Wärmetauscher,
in Reihe oder parallel geschaltet, ist möglich. In den Wärmetauschern,
die dem Fach mann an sich bekannt sind und keiner besonderen Beschränkung unterliegen,
wird die rohe Acrylsäure
vorzugsweise um 40 bis 70°C
abgekühlt.
-
Die entnommene rohe Acrylsäure, vorzugweise
10 bis 25 Gew.-% bezogen auf den Zulauf in die Rektifikationskolonne,
wird ausgeschleust und teilweise als Lösemittel für den Polymerisationsinhibitor
verwendet.
-
Die Abkühlung des am Kopf der Rektifikationskolonne
abgetrennten Leichtsiederstroms kann indirekt, beispielsweise durch
Wärmetauscher
(als Kühlmittel
können
z.B. Oberflächenwässer verwendet
werden), die dem Fachmann an sich bekannt sind und keiner besonderen
Beschränkung
unterliegen, oder direkt, beispielsweise durch einen Quench, erfolgen.
Vorzugsweise erfolgt sie durch direkte Kühlung. Dazu wird bereits kondensierte
Leichtsiederfraktion mittels eines geeigneten Wärmetauschers gekühlt und
die gekühlte
Flüssigkeit oberhalb
der Abnahmestelle im Brüden
versprüht.
Dieses Versprühen
kann in einem getrennten Apparat oder in der Rektifikationseinheit
selbst erfolgen. Beim Versprühen
in der Rektifikationseinheit ist die Entnahmestelle der Leichtsiederfraktion
vorteilhafterweise als Fangboden ausgebildet. Durch Einbauten, die
die Durchmischung der gekühlten
Leichtsiederfraktion mit dem Brüden
verbessern, kann die Wirkung der direkten Kühlung gesteigert werden. Hierzu
kommen prinzipiell alle gängigen
Einbauten in Betracht, beispielsweise Böden, Packungen und/oder Schüttungen.
Unter den Böden
sind Glockenböden,
Siebböden,
Ventilböden,
Thormannböden
und/oder Dual-Flow-Böden
bevorzugt. Unter den Schüttungen
sind solche mit Ringen, Wendeln, Sattelkörpern, Raschig-, Intos- oder
Pall-Ringen, Barrel- oder Intalox-Sätteln, Top-Pak etc. oder Geflechten
bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Dual-Flow-Böden. In der Regel sind hier
2 bis 5 theoretische Böden
ausreichend. Diese Böden
sind bei den bisher erfolgten Angaben zur Anzahl der theoretischen
Böden der
Rektifikationseinheit nicht berücksichtigt.
Die direkte Kondensation der Leichtsiederfraktion kann auch mehrstufig
ausgeführt
sein, mit nach oben abnehmender Temperatur. Der über Kopf der Rektifikationskolonne
abgetrennte Leichtsiederstrom enthält im wesentlichen folgende
Komponenten (die Mengenanteile sind auf die Gesamtmenge bezogen):
Acrylsäure 90–99 Gew.-%,
Essigsäure 0,5–3 Gew.-%,
Wasser
0,5–2
Gew.-%,
Phenothiazin 0,02–0,1
Gew.-%,
Diacrylsäure
0,01–0,05
Gew.-%,
Allylacrylat 0,01–0,1
Gew.-%,
Furfurale 0,002–0,01
Gew.-%,
Propionsäure
0,01–0,05
Gew.-%,
Ameisensäure
0,1–1
Gew.-% und
Acrolein 0,001–0,002
Gew.-%.
-
Ein Teil der als Leichtsiederfraktion
entnommenen Flüssigkeit,
vorzugsweise 30 bis 50 Gew.-% bezogen auf den Zulauf in die Rektifikationskolonne,
wird als Rücklauf
verwendet, der Rest der Leichtsiederfraktion, vorzugsweise 0,5 bis
2 Gew.-% bezogen auf den Zulauf in die Rektifikationskolonne, wird
ausgeschleust und in die Absorptionseinheit (Stufe 4) zurückgeführt (ins
untere Drittel).
-
Das Abgas aus der Rektifikationseinheit
enthält
(wenn die im folgenden noch auszuführende Luftmitinhibierung angewendet
wird) in der Regel im wesentlichen folgende Bestandteile (die Mengenanteile
sind auf die Gesamtmenge bezogen):
Stickstoff 70–80 Gew.-%,
Sauerstoff
20–25
Gew.-%,
Acrylsäure
1–5 Gew.-%,
Essigsäure 0,05–0,5 Gew.-%,
Wasser
0,1–0,5
Gew.-%,
Acrolein 0,001–0,005
Gew.-%,
Ameisensäure
0,02–0,2
Gew.-%,
Allylacrylat 0,001–0,005
Gew.-% und
Kohlenoxide 0,02–0,06 Gew.-%.
-
Das Abgas wird zusammen mit den anderen
Produktionsrückständen verbrannt.
-
Als Polymerisationsinhibitor können in
der Rektifikationskolonne Alkylphenole, beispielsweise o-, m- oder
p-Kresol (Methylphenol), 2-tert.-Butyl-4-methylphenol, 6-tert.-Butyl-2,4-dimethyl-phenol,
2,6-Di-tert.-Butyl-4-methylphenol, 2-tert.-Butylphenol, 4-tert.-Butylphenol, 2,4-di-tert.-Butylphenol,
2-Methyl-4-tert.-Butylphenol, 4-tert.-Butyl-2,6-dimethylphenol, oder 2,2'-Methylen-bis-(6-tert.-butyl-4-methylphenol),
Hydroxyphenole, beispielsweise Hydrochinon, 2-Methylhydrochinon,
2,5-Di-tert-Butylhydrochinon, Brenzcatechin (1,2-Dihydroxybenzol)
oder Benzochinon, Aminophenole, wie z.B. para-Aminophenol, Nitrosophenole, wie z.B.
para-Nitrosophenol, Alkoxyphenole, beispielsweise 2-Methoxyphenol
(Guajacol, Brenzcatechinmonomethylether), 2-Ethoxyphenol, 2-Isopropoxyphenol,
4-Methoxyphenol (Hydrochinonmonomethylether), Mono- oder Di-tert.-Butyl-4-methoxyphenol,
Tocopherole, wie z.B. O-Tocopherol sowie 2,3-Dihydro-2,2-dimethyl-7-hydroxybenzofuran
(2,2-Dimethyl-7-hydroxycumaran), N-Oxyle, wie 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-N-oxyl, 4-Oxo-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-NoxyI,
4-Acetoxy-2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-N-oxyl, 2,2,6,6-Tetramethyl-piperidin-Noxyl,
4,4',4"-Tris(2,2,6,6-tetramethyl-piperidin-N-oxyl)-phosphit oder
3-Oxo-2,2,5,5- tetramethyl-pyrrolidin-N-oxy1,
aromatische Amine oder Phenylendiamine, wie z.B. N,N-Diphenylamin, N-Nitroso-diphenylamin,
N,N'-Dialkyl-para-phenylendiamin, wobei die Alkylreste gleich oder
verschieden sein können
und jeweils unabhängig
voneinander aus 1 bis 4 Kohlenstoffatome bestehen und geradkettig
oder verzweigt sein können,
Hydroxylamine, wie z.B. N,N-Diethylhydroxylamin, phosphorhaltige
Verbindungen, wie z.B. Triphenylphosphin, Triphenylphosphit, hypophosphorige
Säure oder
Triethylphosphit, schwefelhaltige Verbindungen, wie z.B. Diphenylsulfid
oder Phenothiazin, gegebenenfalls in Kombination mit Metallsalzen,
wie beispielsweise die Chloride, Dithiocarbamate, Sulfate, Salicylate
oder Acetate von Kupfer, Mangan, Cer, Nickel oder Chrom verwendet
werden. Selbstverständlich
können
auch Gemische der genannten Polymerisationsinhibitoren eingesetzt
werden.
-
Bevorzugt wird in der Rektifikationseinheit
Phenothiazin als Polymerisationsinhibitor verwendet oder ein anderer
Polymerisationsinhibitor, der die gleiche Wirksamkeit wie Phenothiazin
zeigt.
-
Der Polymerisationsinhibitor wird
vorzugsweise als Lösung
in relativ reiner Acrylsäure,
besonders bevorzugt als Lösung
in der über
Seitenabzug abgetrennten rohen Acrylsäure, dem kondensierten Leichtsiederrücklauf zugesetzt.
Die Gesamtkonzentration an aldehydischen Verunreinigungen in der
für den
Stablilisatoransatz verwendeten Acrylsäure beträgt vorzugsweise weniger als
500 gew.ppm. Die Stabilisator(Inhibitor)konzentration im Stabilisatoransatz
(in der Stabilisatorlösung)
hängt vom
verwendeten Stabilisator und dem verwendeten Lösemittel ab. Die optimale Stabilisatorkonzentration
im Stabilisatoransatz kann durch Löseversuche ermittelt werden
und beträgt
im Falle von Phenothiazin als Stabilisator und von roher Acrylsäure als
Lösemittel
0,1 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 1,2 bis 1,7 Gew.-%. Der Stabilisator
wird so dosiert, dass die Stabilisatorkonzentration in der ausgeschleusten
rohen Acrylsäure
50 bis 500 gew.ppm, vorzugsweise 150 bis 350 gew.ppm, beträgt.
-
Die Form der festen Polymerisationsinhibitoren,
die in den Stabilisatoransatzbehälter
eingebracht werden, ist prinzipiell beliebig. Beispielsweise kommen
Schuppen, Granulat oder Pellets in Betracht. Wegen des geringeren
Staubanteils und des günstigeren
Rieselverhaltens sind Pellets bevorzugt. Die festen Polymerisationsinhibitoren
können
beispielsweise mittels Förderschnecken
aus einem Silo in den Stabilisatoransatzbehälter eingebracht werden.
-
Zur weiteren Unterstützung der
Stabilisierung (Polymerisationsinhibierung) kann ein sauerstoffhaltiges Gas,
bevorzugt Luft oder ein Gemisch aus Luft und Stickstoff (Magerluft),
besonders bevorzugt Luft, anwesend sein.
-
Dieses sauerstoffhaltige Gas wird
vorzugsweise in den Sumpfbereich der Rektifikationskolonne und/oder
in einen Umlaufverdampfer eindosiert.
-
Die Luft wird zweckmäßig unmittelbar
der Atmosphäre
entnommen, vorzugsweise an einer oder mehreren Probenahmestellen.
-
Erfindungsgemäß bevorzugt wird die so mitverwendete
Luft vorab ihrer Verwendung ebenfalls, wie bereits im Zusammenhang
mit der Partialoxidation beschrieben, filtriert.
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Ganz besonders bevorzugt wird Luft
mit einem Salzgehalt, z.B. an organischen und anorganischen Chloriden,
insbesondere an Alkalichloriden, von weniger als 10 gew.ppm verwendet.
-
Das sauerstoffhaltige Gas wird so
dosiert, dass der Sauerstoffpartialdruck am Kopf der Rektifikationseinheit
mindestens 0,5 mbar, vorzugsweise mindestens 2 mbar, beträgt.
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Zusätzlich kann ein Tensid in die
Rektifikationseinheit dosiert werden, wie es beispielsweise in der
DE-A 19810962 beschrieben
ist. Über
die Polymersiationsinhibierung der Rektifikationskolonne erfolgt
letztlich auf dem Weg der Inhibitormitführung die Inhibierung des gesamten
erfindungsgemäßen Verfahrens.
Lediglich im Sauerwasserkreis kommt kein Polymerisationsinhibitor
an (außer
durch Mitriß im
Gasstrom aus den unteren Bereichen der Absorptions(Absorber)kolonne).
Die Acrylsäure
liegt im Sauerwasser jedoch in so großer Verdünnung vor, dass eine weitergehende
Inhibierung nicht erforderlich ist.
-
7 – Wascheinheit (Stufe 7)
-
Bei Verwendung von Kreisgas als unter
Desorptionsbedingungen nicht kondensierbares und inertes Stripgas
(Stufe 5) ist es zur Erhöhung
der Desorptionsleistung zweckmäßig, dieses
Kreisgas vorab seiner Verwendung als Stripgas einer Vorbehandlung
zu unterziehen.
-
Dabei wird das Kreisgas, hauptsächlich aus
Stickstoff, Sauerstoff, Kohlenoxiden und Wasser bestehend, in einer
Wascheinheit von absorbierbaren (vor allem Acrylsäurereste,
Essigsäure
und Acrolein) flüchtigen
Anteilen befreit (vorzugsweise im Gegenstrom).
-
Die Wascheinheit ist üblicherweise
von an sich bekannter Bauart und weist die üblichen Einbauten auf. Als
Kolonneneinbauten kommen prinzipiell alle gängigen Einbauten in Betracht.
Das sind beispielsweise Böden,
Packungen und/oder Schüttungen.
-
Unter den Böden sind Glockenböden, Siebböden, Ventilböden, Thormannböden und/oder
Dual-Flow-Böden
bevorzugt. Unter den Schüttungen
sind solche mit Ringen, Wendeln, Sattelkörpern, Raschig-, Intos- oder
Pall-Ringen, Barrel- oder Intalox-Sätteln, Top-Pak etc. oder Geflechten
bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Dual-Flow-Böden.
-
In der Regel sind hier 10 bis 20
theoretische Böden
ausreichend. Die Kreisgaswäsche
wird zweckmäßig bei
erhöhtem
Druck durchgeführt,
vorzugsweise bei einem Kopfdruck von 1400 bis 2000 mbar. Der Sumpfdruck
ergibt sich aus dem Kopfdruck, der Anzahl und der Art der Kolonneneinbauten
sowie den fluidynamischen Erfordernissen.
-
Bei Verwendung von Dual-Flow-Böden als
trennwirksamen Einbauten beträgt
deren Lochdurchmesser normalerweise 10 bis 50 mm, vorzugsweise 20
bis 40 mm, ganz besonders bevorzugt 30 mm. Der Bodenabstand (in
der Regel äquidistante
Anordnung) beträgt
typisch 300 bis 700 mm, bevorzugt 350 bis 400 mm und ganz besonders
bevorzugt 380 mm.
-
Die Wascheinheit ist üblicherweise
aus austenitischem Stahl gefertigt, vorzugweise aus dem Werkstoff 1.4571
(nach DIN EN 10020).
-
Als Waschflüssigkeit wird Sumpfablauf der
Rektifikationseinheit (Stufe 6) auf den obersten Boden der Wascheinheit
gegeben. Die Aufgabetemperatur beträgt anwendungstechnisch zweckmäßig 20 bis
100°C, vorzugsweise
30 bis 60°C.
Dazu wird der Sumpfablauf der Rektifikationseinheit (Stufe 6) abgekühlt. Der
Einsatz mehrerer Wärmetauscher,
in Reihe oder parallel geschaltet, vorzugsweise in Reihe, ist möglich. Die
Wärmetauscher
sind dem Fachmann an sich bekannt und unterliegen keiner Beschränkung. Mögliches
Kühlmittel
ist Oberflächenwasser.
-
Unterhalb des ersten Bodens (von
unten) der Wascheinheit ist die zweckmäßige Einleitstelle für das aus
der Absorptionseinheit (Stufe 4) kommende Kreisgas. Dessen Eingangstemperatur
beträgt
regelmäßig 20 bis
100°C, vorzugsweise
30 bis 60°C.
Dazu wird das aus der Absorptionseinheit kommende (Stufe 4) Kreisgas abgekühlt. Der
Einsatz mehrerer Wärmetauscher,
in Reihe oder parallel geschaltet, vorzugsweise in Reihe, ist möglich. Die
Wärmetauscher
sind dem Fachmann an sich bekannt und unterliegen keiner besonderen
Beschränkung.
Mögliches
Kühlmittel
ist Oberflächenwasser.
Die Kreisgasmenge beträgt
normalerweise 10 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 40 Gew.-%, bezogen
auf die aus der Stufe 6 zugeführte
Menge an Waschflüssigkeit.
-
Die im Kolonnensumpf anfallende Flüssigkeit
enthält
im wesentlichen folgende Komponenten (die Mengenanteile sind auf
die Gesamtmenge bezogen):
Diphyl 70–85 Gew.-%,
Dimethylphthalat
10–25
Gew.-%,
Diacrylsäure
0,5–5
Gew.-%,
Acrylsäure
0,2–2
Gew.-%,
Maleinsäureanhydrid
0,2–1
Gew.-%,
Phenothiazin 0,02–0,1
Gew.-%,
Phthalsäureanhydrid
0,1–2
Gew.-%,
Benzoesäure
0,2–2
Gew.-%,
Acrolein 0,01–0,05
Gew.-%,
Wasser 0,02–0,2
Gew.-%,
Essigsäure
0,01–0,05
Gew.-%,
Benzaldehyd 0,1–0,5
Gew.-% und
Furfurale 0,01–0,05
Gew.-%.
-
Die in der Wascheinheit anfallende
Sumpfflüssigkeit
wird ausgeschleust und in zwei Teilmengen identischer Zusammensetzung
aufgeteilt. Die beiden Teilmengen werden der Absorptionseinheit
(Stufe 4) und der Sauerwasserextraktion (Stufe 8) in der Regel im
Massenverhältnis
1 zu 1 bis 20 zu 1, vorzugsweie im Massenverhältnis von 5 zu 1 bis 15 zu
1, zugeführt.
Die Zuführung
in die Absorptionseinheit erfolgt auf deren Kopf.
-
Das gewaschene Kreisgas enthält im wesentlichen
noch folgende Bestandteile (die Mengenanteile sind auf die Gesamtmenge
bezogen):
Stickstoff 80–95
Gew.-%,
Sauerstoff 2–15
Gew.-%,
Kohlenoxide 2–10
Gew.-%,
Wasser 0,5–3
Gew.-%,
Acrylsäure
0,01–0,05
Gew.-%,
Diphyl 0,01–0,1
Gew.-%,
Benzaldehyd 0,001–0,01
Gew.-%,
Maleinsäureanhydrid
0,002–0,2
Gew.-%,
Propan 0,05–0,3
Gew.-% und
Propen 0,1–2
Gew.-%.
-
Das gewaschene Kreisgas wird ausgeschleust
und als Stripgas in die Desorptionseinheit (Stufe 5) geleitet.
-
8 – Sauerwasserextraktion (Stufe
8)
-
Das Sauerwasser aus der Sauerwasserkondensation
(Stufe 4a), hauptsächlich
aus Acrylsäure,
Diphyl, Essigsäure,
Wasser, Formaldehyd und Dimethylphthalat bestehend, wird in einer
Extraktionseinheit mit dem ihr zugeführten Teil des Flüssigkeitsablaufs
aus der Wascheinheit (Stufe 7) extrahiert.
-
Die Extraktionseinheit kann eine
Extraktionskolonne sein. Die Extraktionskolonne ist von an sich
bekannter Bauart und kann die üblichen
Einbauten aufweisen. Als Kolonneneinbauten kommen prinzipiell alle gängigen Einbauten
in Betracht. Beispiele sind Böden,
Packungen und/oder Schüttungen.
Unter den Böden sind
Siebböden
und/oder Dual-Flow-Böden
bevorzugt. Unter den Schüttungen
sind solche mit Ringen, Wendeln, Sattelkörpern, Raschig-, Intos- oder
Pall-Ringen, Barrel- oder Intalox-Sätteln, Top-Pak etc. oder Geflechten
bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Dual-Flow-Böden. In der Regel sind hier
1 bis 5 theoretische Böden ausreichend.
-
Natürlich kann als Extraktionseinheit
auch ein Rührbehälter mit
Absetzbehälter
verwendet werden. Als Rührer
kommen prinzipiell alle gängigen
Rühren
in Betracht, beispielsweise Scheibenrührer, Impellerrührer, Kreuzbalkenrührer, Gitterrührer, Blattrührer, Ankerrührer, Schaufelrührer, Propellerrührer, Wendelrührer und Mehrstufen-Impuls-Gegenstrom-Rührer. Die
Rühren
können
auch mehrstufig sein, dass heißt,
mehrere Rühren
sind an einer gemeinsamen Achse übereinander
angebracht. Vorzugsweise wird ein zweistufiger Impellerrührer verwendet.
Als Absetzbehälter
kommen prinzipiell alle gängigen
Behälter
in Betracht. Vorzugsweise wird ein liegender Behälter verwendet. Bevorzugt werden
Zulauf und Ablauf des Behälters
durch Einbauten quer zur Strömungsrichtung
getrennt. Als Einbauten kommen prinzipiell alle gängigen Einbauten
in Betracht, beispielsweise Lochbleche, Packungen und/oder Schüttungen.
Von den Schüttungen
sind solche mit Ringen, Wendeln, Sattelkörpern, Raschig-, Intos- oder Pall-Ringen,
Barrel- oder Intalox-Sätteln,
Top-Pak etc. oder Geflechten bevorzugt. Besonders bevorzugt sind
Lochbleche. Die Verweilzeit im Absetzbehälter beträgt 0,1 bis 2 Stunden, vorzugsweise
20 bis 50 Minuten.
-
Die Extraktionseinheit ist üblicherweise
aus austenitischem Stahl gefertigt, vorzugweise aus dem Werkstoff
1.4571 (nach DIN EN 10020).
-
Das Sauerwasser aus der Sauerwasserkondensation
(Stufe 4a) wird in die Extraktionseinheit gegeben. Die Aufgabetemperatur
beträgt
in der Regel 20 bis 70°C,
vorzugsweise 30 bis 60°C.
Dazu wird das Sauerwasser aus der Sauerwasserkondensation (Stufe
4a) abgekühlt.
Der Einsatz mehrerer Wärmetauscher,
in Reihe oder parallel geschaltet, vorzugsweise in Reihe, ist möglich (als
Kühlmedium
kommt Oberflächen wasser in
Betracht). Die einsetzbaren Wärmetauscher
sind dem Fachmann an sich bekannt und unterliegen keiner besonderen
Beschränkung.
-
Der relevante Menge Sumpfablauf der
Wascheinheit (Stufe 7) wird ebenfalls der Extraktionseinheit zugeführt. Das
Massenverhältnis
von Menge Sumpfablauf der Wascheinheit (Stufe 7) und Sauerwasser
aus der Sauerwasserkondensation (Stufe 4a) beträgt zweckmäßig 0,5 zu 1 bis 10 zu 1, vorzugsweise
1 zu 1 bis 3 zu 1.
-
Das in der Extraktionseinheit anfallende
wäßrige Extrakt
(es nimmt aus dem Sumpfablauf der Wascheinheit polare Bestandteile
wie Diacrylsäure
(Michael-Addukt) und Maleinsäureanhydrid
auf; letztere wird dabei hydrolysiert) enthält üblicherweise im wesentlichen
folgende Komponenten (die Mengenanteile sind auf die Gesamtmenge
bezogen):
Wasser 70–95
Gew.-%,
Essigsäure
2–10 Gew.-%,
Acrylsäure 1–5 Gew.-%,
Formaldehyd
2–10 Gew.-%,
Maleinsäure 1–5 Gew.-%,
Diacrylsäure 1–5 Gew.-%,
Diphyl
0,01–0,05
Gew.-%,
Dimethylphthalat 0,1–1 Gew.-%,
Allylacrylat
0,0005–0,002
Gew.-%,
Furfurale 0,001–0.001
Gew.-%,
Ameisensäure
0,2–2
Gew.-%,
Benzaldehyd 0,01–0,05
Gew.-%,
Benzoesäure
0,05–0,2
Gew.-%,
Maleinsäure
0,5–3
Gew.-% und
Phthalsäureanhydrid
0,01–0,1
Gew.-%.
-
Die ausgeschleuste wäßrige Phase
wird normalerweise zusammen mit den anderen Produktionsrückständen verbrannt.
Vorab seiner Verbrennung wird das Sauerwasser mit Vorteil teilverdampft.
Die dazu erforderliche Wärme
kann zum Beispiel den Kühlkreisen
der Absorptionseinheit entnommen werden.
-
Die in der Extraktionseinheit anfallende
organische Phase (das Raffinat) enthält in der Regel im wesentlichen
folgende Komponenten:
Diphyl 70–85 Gew.-%,
Dimethylphthalat
10–25
Gew.-%,
Acrylsäure
0,2–2
Gew.-%,
Maleinsäureanhydrid
0,05–0,3
Gew.-%,
Diacrylsäure
0,2–2
Gew.-%,
Phenothiazin 0,01–0,1
Gew.-%,
Phthalsäureanhydrid
0,1–1
Gew.-%,
Benzoesäure
0,2–2
Gew.-%,
Maleinsäureanhydrid
0,1–0,3
Gew.-%,
Benzaldehyd 0,1–1
Gew.-%,
Ameisensäure
0,02–0,1
Gew.-%,
Acrolein 0,01–0,1
Gew.-%,
Wasser 0,2–2
Gew.-%,
Essigsäure
0,1–2
Gew.-% und
Furfurale 0,01–0,05
Gew.-%.
-
Die ausgeschleuste organische Phase
wird in erfindungsgemäßer Weise
der Absorptionseinheit (Stufe 4) zugeführt.
-
9 – Destillationseinheit (Stufe
9)
-
Eine Teilmenge des Sumpfablaufs der
Absorptionseinheit (Stufe 4), hauptsächlich aus Acrylsäure, Diphyl
und Dimethylphthalat bestehend, wird einer Destillationseinheit
zugeführt
und in dieser durch erwärmen in
eine Schwersiederfraktion und eine Leichtsiederfraktion aufgetrennt.
-
Die Destillationseinheit ist üblicherweise
von an sich bekannter Bauart (in der Regel eine Kolonne) und weist
die üblichen
Einbauten auf. Als solche Kolonneneinbauten kommen prinzipiell alle
gängigen
Einbauten in Betracht, beispielsweise Böden, Packungen und/oder Schüttungen.
Unter den Böden
sind Glockenböden, Siebböden, Ventilböden, Thormannböden und/oder
Dual-Flow-Böden
bevorzugt. Unter den Schüttungen
sind solche mit Ringen, Wendeln, Sattelkörpern, Raschig-, Intos- oder
Pall-Ringen, Barrel-
oder Intalox-Sätteln, Top-Pak
etc. oder Geflechten bevorzugt. Besonders bevorzugt sind Dual-Flow-Böden.
-
In der Regel sind hier 1 bis 2 theoretische
Böden ausreichend.
Aufgrund der geringen Trennaufgabe kann auch auf Einbauten verzichtet
werden. Die Destillation wird anwendungstechnisch zweckmäßig bei
vermindertem Druck durchgeführt.
Vorzugsweise beträgt
der Kopfdruck 20 bis 150 mbar, besonders bevorzugt 40 bis 100 mbar.
-
Die Destillationseinheit ist üblicherweise
aus austenitischem Stahl gefertigt, vorzugweise aus dem Werkstoff
1.4571 (nach DIN EN 10020).
-
Der Kolonnenzulauf erfolgt im unteren
Bereich der Destillationseinheit, vorzugsweise direkt in den Kolonnensumpf.
Die Zulaufmenge beträgt
0,1 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 1 Gew.-%, bezogen auf die
aus der Absorptionseinheit (Stufe 4) in die Produktgasgemischabkühlung (Stufe
3) zurückgeführte Menge
an Sumpfflüssigkeit.
-
Die Wärmezufuhr kann über innen-
und/oder außenliegende
Wärmetauscher
herkömmlicher
Bauart und/oder über
Doppelwandheizung erfolgen. Bevorzugt sind außenliegende Umlaufverdampfer
mit Natur- oder Zwangsumlauf. Besonders bevorzugt sind außenliegende
Umlaufverdampfer mit Zwangsumlauf. Der Einsatz mehrerer Verdampfer,
in Reihe oder parallel geschaltet, ist möglich. Die Temperatur im Sumpf
der Destillationseinheit beträgt
zweckmäßig 180
bis 210°C,
vorzugsweise 190 bis 200°C.
Die im Kolonnensumpf der Destillationseinheit verbleibende Schwersiederfraktion
enthält
normalerweise im wesentlichen folgende Komponenten die Mengenanteile
sind auf die Gesamtmenge bezogen):
Diphyl 20–40 Gew.-%,
Dimethylphthalat
40–70
Gew.-%,
Phenothiazin 10–30
Gew.-%,
Acrylsäure
0,1–0,5
Gew.-%,
Diacrylsäure
0,5–2
Gew.-%,
Phthalsäureanhydrid
0,5–2
Gew.-%,
Benzoesäure
0,2–2
Gew.-%,
Maleinsäureanhydrid
0,005–0,02
Gew.-% und
Benzaldehyd 0,001–0,05 Gew.-%.
-
Die Schwersiederfraktion wird teilweise
ausgeschleust, vorzugsweise 1 bis 10 Gew.-% bezogen auf die der
Destillationseinheit zugeführte
Zulaufmenge, und teilweise über
einen Wärmetauscher
in den Sumpfbereich der Kolonne zurückgeführt. Die Verweilzeit im Sumpf
der Destillationseinheit wird bevorzugt über die Viskosität des Spaltrückstandes
so geregelt, daß der
Spaltrückstand
bei der Austragstemperatur pumpbar bleibt. Besonders bevorzugt wird
der Spaltrückstand
getaktet ausgeschleust. Die ausgeschleuste Schwersiederfraktion,wird
zur besseren Förderbarkeit
gegebenenfalls mit einem geeigneten Verdünnungsmittel, beispielsweise
Dimethylformamid, verdünnt
und üblicherweise
zusammen mit den anderen Produktionsrückständen verbrannt.
-
Die in der Destillationseinheit in
die Dampfphase überführte Leichtsiederfraktion
kann indirekt, beispielsweise in Wärmetauschern, die dem Fachmann
an sich bekannt sind und keiner besonderen Beschränkung unterliegen,
oder direkt, beispielsweise durch einen Quench, abgekühlt und
kondensiert werden. Vorzugsweise wird eine Kombinati on aus direkter
und indirekte Kühlung
angewendet. Dazu wird bereits kondensierte Leichtsiederfraktion
im Brüden
versprüht
und gemeinsam mit dem nicht kondensierten Brüden mittels eines geeigneten
Wärmetauschers
gekühlt
und die gekühlte
Flüssigkeit
oberhalb des Wärmetauschers
im Brüden
versprüht.
Durch Einbauten, die die Durchmischung der gekühlten Leichtsiederfraktion
mit dem Brüden verbessern,
kann die Wirkung der direkten Kühlung
gesteigert werden. Hierzu kommen prinzipiell alle gängigen Einbauten
in Betracht, wie beispielsweise Böden, Packungen und/oder Schüttungen.
Unter den Böden sind
Glockenböden,
Siebböden,
Ventilböden,
Thormannböden
und/oder Dual-Flow-Böden
bevorzugt. Unter den Schüttungen
sind solche mit Ringen, Wendeln, Sattelkörpern, Raschig-, Intos- oder
Pall-Ringen, Barrel- oder Intalox-Sätteln, Top-Pak etc. oder Geflechten
bevorzugt. Die Kondensation der Leichtsiederfraktion kann auch mehrstufig
ausgeführt
sein (in der Regel mit nach oben abnehmender Temperatur). Die am
Kolonnenkopf der Destillationseinheit anfallende Leichtsiederfraktion
enthält
im wesentlichen folgende Komponenten die Mengenanteile sind auf
die Gesamtmenge bezogen):
Acrylsäure 2–10 Gew.-%,
Diphyl 50–70 Gew.-%,
Dimethylphthalat
20–40
Gew.-%,
Diacrylsäure
0,5–5
Gew.-%,
Essigsäure
0,01–0,05
Gew.-%,
Wasser 0,005–0,05
Gew.-%,
Ameisensäure
0,001–0,01
Gew.-%,
Phenothiazin 0,05–0,2
Gew.-%,
Benzaldehyd 0,01–0,1
Gew.-%,
Maleinsäureanhydrid
0,05–0,2
Gew.-%,
Benzoesäure
0,2–2
Gew.-%,
Phthalsäureanhydrid
0,2–2
Gew.-%,
Furfurale 0,001–0,005
Gew.-% und
Acrolein 0,001–0,005
Gew.-%.
-
Ein Teil der als Leichtsiederfraktion
entnommenen Flüssigkeit,
vorzugsweise 90 bis 99 Gew.-% bezogen auf die der Destillationseinheit
zugeführte
Zulaufmenge, wird ausgeschleust und in den unteren Abschnitt der
Absorptionseinheit (Stufe 4), vorzugsweise unterhalb des ersten
Bodens (von unten), zurückgeführt.
-
Das die Destillationseinheit gasförmig verlassende
Abgas enthält
normalerweise im wesentlichen folgende Komponenten (die Mengenanteile
sind auf die Gesamtmenge bezogen):
Acrylsäure 40–70 Gew.-%,
Essigsäure 0,5–5 Gew.-%,
Wasser
10–30
Gew.-%,
Diphyl 10–30
Gew.-%,
Dimethylphthalat 1–10
Gew.-%,
Formaldehyd 0,5–2
Gew.-%,
Acrolein 0,2–1
Gew.-%,
Propionsäure
0,005–0,02
Gew.-%,
Furfurale 0,01–0,05
Gew.-%,
Benzaldehyd 0,1–0,5
Gew.-%,
Maleinsäureanhydrid
0,1–1
Gew.-%,
Benzoesäure
0,05–0,2
Gew.-%,
Phthalsäureanhydrid
0,02–0,2
Gew.-%,
Diacrylsäure
0,01–0,05
Gew.-%,
Ameisensäure
0,1–0,5
Gew.-% und
Allylacrylat 0,002–0,01 Gew.-%.
-
Dieses Abgas wird zusammen mit den
anderen Produktionsrückständen verbrannt.
-
In den thermischen Trenneinheiten
des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die den thermischen Trenneinheiten zugeführten und/oder in diese rückgeführten Flüssigkeiten
ganz allgemein möglichst
gleichmäßig auf
die trennwirksamen Einbauten aufgebracht. Dies geschieht normalerweise
mittels spezieller Verteiler und/oder Düsen. Die Verteiler sind entweder
rechteckig oder ringförmig
oberhalb der trennwirksamen Einbauten angebracht und haben einen
rechteckigen Querschnitt. Es können
auch mehrere Verteiler, beispielsweise zwei rechteckige Verteiler
nebeneinander, verwendet werden. Die Verteiler befinden sich üblicherweise
10 bis 50 cm, vorzugsweise 20 bis 40 cm, oberhalb der trennwirksamen
Einbauten. Jeder Verteiler verfügt über eine oder
mehrere Zulaufleitungen, vorzugsweise über eine oder zwei. Die Anordnung
der Zuläufe
wird zweckmäßig so gewählt, dass
eine Gleichverteilung gewährleistet
wird, beispielsweise bei rechteckigen Verteilern mit einem mittigen
Zulauf. Der Abstand der Verteiler von der Kolonneninnenwand beträgt üblicherweise
5 bis 30%, vorzugsweise 10 bis 20%, vom Kolonnendurchmesser. Die
Oberkante des Verteilers bildet normalerweise ein Zackenwehr. Die Überlauföffnungen
haben in der Regel die Form gleichseitiger Dreiecke mit einer Kantenlänge von
häufig
1 bis 5 cm, vorzugsweise 2 bis 4 cm. Die Form des Zackenwehrs erlaubt über einen
großen
Bereich eine gleichmäßige Verteilung
der Flüssigkeit
auf die trennwirksamen Einbauten. Die Tiefe der Verteiler bis zum Überlauf
beträgt
vielfach 10 bis 30 cm, vorzugsweise 15 bis 20 cm. Die Breite der
Verteiler beträgt häufig 10
bis 30 cm, vorzugsweise 15 bis 20 cm. Bevorzugt sind die Verteiler
mit Leerlauföffnungen
versehen, wie sie in der deutschen Patentanmeldung
DE-A 10218616 beschrieben werden.
-
Bei Verwendung von Bodenkolonnen
wird eine unerwünschte
Quervermischung auf den Böden zweckmäßig durch
Spritzwehre unterbunden. Die Spritzwehre befinden sich auf den Böden und
sind normalerweise 10 bis 30 cm, vorzugsweise 15 bis 25 cm, hoch.
Die Spritzwehre haben üblicherweise
an der dem Boden zugewandten Seite Öffnungen. Diese Öffnungen
haben in typischer Weise eine Höhe
von 10 bis 60 mm, vorzugsweise von 30 bis 50 mm und eine Länge von
10 bis 60 mm, vorzugsweise 30 bis 50 mm. Der Steg zwischen den Öffnungen
hat regelmäßig eine
Länge von
10 bis 60 mm, vorzugsweise von 30 bis 50 mm.
-
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind eine erhöhte
Ausbeute an Acrylsäure,
eine verbesserte Energienutzung und eine verminderte Ausbildung
an unerwünschtem
Polymer.
-
Die in dieser Schrift angegebenen
Prozentangaben sind, wenn nicht anders angegeben wird, Gew.-%.
-
Abschließend sei festgehalten, dass
das erfindungsgemäße Verfahren
auch auf ein Acrylsäure
enthaltendes Produktgasgemisch anwendbar ist, wie es in einem dreistufigen
Verfahren gemäß der WO
01/96270 ausgehend von Propan, oder in einem einstufigen Verfahren
gemäß der
DE-A 10046672 ausgehend
von Propan erhältlich
ist. D.h., es ist insbesondere auch anwendbar auf alle Acrylsäure haltigen
Produktgasgemische, die gemäß den Verfahren
der
DE-A 10245585 sowie
der
DE-A 10246119 ausgehend
von Propan erhältlich sind.
-
Beispiele
-
Beispiel 1
-
Propenoxidation
-
Das Reaktionsrohr der ersten Stufe
war 3900 mm lang und hatte einen Innendurchmesser von 29 mm. Die
Katalysatorschüttung
war 2700 mm hoch. Eingesetzt wurde ein Katalysator wie er in der
EP-A 1 005 908 beschrieben wird. Die Badtemperatur betrug 298–300°C; der Hotspot
lag bei 364-373°C
und 70–80
cm. Durch das Reaktionsrohr wurden 1235–1400 Nl/h Kreisgas aus der
Absorptionseinheit, 930–970
Nl/h Luft und 124–128
Nl/h Propen („polymer
grade") geleitet.
-
Acroleinoxidation
-
Das Reaktionsrohr der zweiten Stufe
war 3900 mm lang und hatte einen Innendurchmesser von 29 mm. Die
Katalysatorschüttung
war 3000 mm hoch. Eingesetzt wurde ein Katalysator wie er in der
EP-A 1 071 507 beschrieben wird. Die Badtemperatur betrug 245–248°C; der Hotspot
lag bei 295–301°C und 80–130 cm. Zusätzlich zum
Austrittsgasgemisch aus der Propenoxidation wurden 265–290 Nl/h
Luft durch das Reaktionsrohr geleitet.
-
Produktgasgemischabkühlung
-
Die Vorrichtung zur Produktgasgemischabkühlung war
ein Leerrohr mit einer Länge
von 700 mm und einem Innendurchmesser von 80 mm. Die Sumpfflüssigkeit
aus der Absorptionskolonne wurde mittels einer Pumpe in den oberen
Teil des Leerrohres eingedüst.
Die Förderleistung
der Pumpe betrug 1000 l/h. Mittels eines Wärmetauschers im Pumpenkreis
wurde die Temperatur in der Produktgasgemischabkühlung auf 165°C eingestellt.
Stündlich
wurden 90 g Sumpfflüssigkeit
ausgeschleust und 1100 ml Sumpfflüssigkeit aus der Absorptionskolonne
ergänzt.
Das Produktgasgemisch aus der Acroleinoxidation wurde von oben nach
unten durch die Produktgasgemischabkühlung geleitet.
-
Absorption
-
Die Absorberkolonne war eine 30-bödige Glockenbodenkolonne
mit einer Länge
von 2160 mm und einem Innendurchmesser von 50 mm. Die Glockenbodenkolonne
hatte eine elektrische Schutzheizung. Die Temperatur der Schutzheizung
wurde auf 100°C
(Boden 1 bis 10), 74°C
(Boden 11 bis 20) und 58°C
(Boden 21 bis 30) eingestellt. Die Sumpftemperatur betrug 108°C und die
Kopftemperatur betrug 40°C.
Die Absorberkolonne wurde bei einem Kopfdruck von 1155 mbar betrieben.
-
Das die Produktgasgemischabkühlung verlassende
Produktgasgemisch wurde unterhalb des ersten Bodens in die Absorberkolonne
geleitet und im Gegenstrom zu 2240 ml/h Absorptionsmittel aus der
Wascheinheit und zum organischen Raffinat aus der Sauerwasserextraktion
geführt.
Der Zulaufboden für
das Absorptionsmittel aus der Wascheinheit war Boden 23 von unten.
Dieser Zulauf enthielt noch 0,7 Gew.-% an Acrylsäure. Der Zulaufboden für das Raffinat
aus der Sauerwasserextraktion war Boden 19 von unten. Der Acrylsäuregehalt
im organischen Raffinat betrug 1,5 Gew.-%.
-
Dem Sumpf der Absorptionskolonne
entnommene Sumpfflüssigkeit
wurde durch einen Wärmetauscher
auf den zweiten Boden (von unten) in die Absorptionskolonne geför dert. Der
zweite Boden war auch der Zulauf für die Leichtsieder aus der
Rektifikationskolonne. Der Wärmetauscher
wurde so eingestellt, dass die Sumpftemperatur 103°C betrug.
3300 ml/h der Sumpfflüssigkeit
wurden ausgeschleust.
-
Vom 11. Boden der Absorptionskolonne
wurden 13000 ml/h Rücklauf
entnommen, in einem Wärmetauscher
auf 44°C
abgekühlt
und auf den 14. Boden der Absorptionskolonne zurückgegeben. Der 12. Boden war
auch der Zulauf für
die Leichtsieder aus der Destillationseinheit.
-
Sauerwasserkondensation
-
Der Brüden der Absorberkolonne wurde
in einem Quenchkühler
kondensiert. Der Quenchkühler
war ein Leerrohr mit einer Länge
von 700 mm und einem Innendurchmesser von 80 mm. Bereits kondensierter
Brüden
wurde mittels einer Pumpe in den oberen Teil des Leerrohres eingedüst. Die
Förderleistung
der Pumpe betrug 1000 l/h. Mittels eines Wärmetauschers im Pumpenkreis
wurde die Temperatur im Quenchkühler
auf 17°C
eingestellt. Stündlich
wurden 200 ml Sauerwasser ausgeschleust.
-
Die nicht kondensierten Anteile wurden
als Kreisgas wiederverwendet oder verworfen.
-
Desorption
-
Die Desorberkolonne war eine 25-bödige Glockenbodenkolonne
mit einer Länge
von 1695 mm und einem Innendurchmesser von 50 mm. Die Glockenbodenkolonne
hatte einen Doppelmantel. Die Temperatur des Doppelmantels wurde
mittels eines Wärmeträgeröls auf 115°C (Boden
1 bis 12) und 110°C
(Boden 13 bis 25) eingestellt. Die Sumpftemperatur in der Desorptionskolonne
lag bei 110°C
und die Kopftemperatur betrug 73°C.
Die Desorberkolonne wurde bei einem Kopfdruck von 1195 mbar betrieben.
-
Die aus der Absorptionskolonne in
die Desorberkolonne geführte
Sumpfflüssigkeit
wurde auf den obersten Boden der Desorberkolonne geführt.
-
Vor dem Sumpf der Desorberkolonne
befand sich ein Kreisgasvorwärmer.
Der Kreisgasvorwärmer
war ein Leerrohr mit einer Länge
von 700 mm und einem Innendurchmesser von 80 mm. Das gewaschene
Kreisgas aus der Wascheinheit wurde von oben nach unten durch den
Kreisgasvorwärmer
geleitet. Sumpfflüssigkeit aus
dem Sumpf der Desorberkolonne wurde mittels einer Pumpe in den oberen
Teil des Leerrohres eingedüst. Die
Förderleistung
betrug 1000 l/h. Die verdüste
Sumpfflüssigkeit
wurde zusammen mit dem Kreisgas unterhalb des ersten Bodens (von
unten) der Desorber kolonne zugeführt.
Mittels eines Wärmetauschers
im Pumpenkreis wurde die Temperatur im Sumpf der Desorberkolonne
auf 110°C
eingestellt. Stündlich
wurden 3200 ml Desorbersumpfflüssigkeit
ausgeschleust.
-
Das Abgas der Desorberkolonne wurde
zusammen mit dem die Produktgasgemischabkühlung verlassenden Produktgasgemisch
unterhalb des ersten Bodens (von unten) in die Absorberkolonne geleitet.
-
Rektifikationskolonne: Die Rektifikationskolonne
war eine 35-bödige
Glockenbodenkolonne mit einer Länge
von 3245 mm und einem Innendurchmesser von 80 mm. Die Glockenbodenkolonne
hatte einen Doppelmantel. Die Temperatur des Doppelmantels wurde
mittels eines Wärmeträgeröls auf 150°C (Boden
1 bis 11), 119°C
(Boden 12 bis 25) und 100°C
(Boden 26 bis 35) eingestellt. Die Sumpftemperatur in der Rektifikationskolonne
betrug 160°C
und die Kopftemperatur betrug 76°C.
Die Rektifikationskolonne wurde bei einem Kopfdruck von 80 mbar
betrieben.
-
Die aus dem Sumpf der Desorptionskolonne
in die Rektifikationskolonne geführte
Sumpfflüssigkeit wurde
auf den 11. Boden (von unten) der Rektifikationskolonne dosiert.
-
Die Sumpfflüssigkeit der Rektifikationskolonne
wurde mit einem Zwangsumlaufverdampfer auf 160°C erwärmt, die Umlaufmenge betrug
500 l/h. Zusätzlich
wurden 5 Nl/h Luft in den Zwangsumlaufentspannungsverdampfer dosiert.
Stündlich
wurden aus dem Sumpf der Rektifikationseinheit 2800 ml Sumpfflüssigkeit
ausgeschleust.
-
Über
einen Seitenabzug auf dem 25. Boden (von unten) der Rektifikationseinheit
wurden stündlich
400 g rohe Acrylsäure
abgenommen. Weitere 800 g/h von am Seitenabzug entnommener roher
Acrylsäure
wurden als Rücklauf
auf den 24. Boden (von unten) der Rektifikationskolonne dosiert.
-
Der Brüden der Rektifikationskolonne
wurde in einem Quenchkühler
kondensiert. Der Quenchkühler war
ein Leerrohr mit einer Länge
von 700 mm und einem Innendurchmesser von 80 mm. Bereits kondensierter Brüden wurde
mittels einer Pumpe in den oberen Teil des Leerrohres eingedüst. Die
Förderleistung
der Pumpe betrug 1000 l/h. Mittels eines Wärmetauschers im Pumpenkreis
wurde die Temperatur im Quenchkühler
auf 17°C
eingestellt. Die Flüssigkeit
im Quenchkühler
wurde mit 200 ml/h einer 0,3 gew.-%igen Lösung von Phenothiazin in roher
Acrylsäure
stabilisiert. Stündlich
wurden 150 ml kondensierte Leichtsieder ausgeschleust und 3600 ml/h
kondensierte Leichtsieder als Rücklauf
verwendet.
-
Waschkolonne
-
Die Waschkolonne war eine 15-bödige Glockenbodenkolonne
mit einer Länge
von 1015 mm und einem Innendurchmesser von 50 mm. Die Temperatur
betrug 55°C.
-
Stündlich wurden 520 l des die
Absorptionskolonne verlassenden Kreisgases unterhalb des ersten
Bodens (von unten) in die Waschkolonne geleitet und im Gegenstrom
mit aus der Rektifikationskolonne ausgeschleuster Sumpfflüssigkeit
gewaschen.
-
Sauerwasserextraktion
-
Die Sauerwasserextraktion erfolgte
in einer 20-bödigen
Siebbodenkolonne mit einer Länge
von 2000 mm und einem Innendurchmesser von 50 mm. Die Temperatur
betrug 60°C.
-
Stündlich wurden 560 ml an der
Destillationseinheit entnommenem Absorptionsmittel unterhalb des ersten
Bodens (von unten) in die Sauerwasserextraktion geleitet und im
Gegenstrom mit Sauerwasser gewaschen.
-
Das wässrige Extrakt wurde verworfen
und das organische Raffinat wurde in die Absorptionskolonne zurückgeführt (auf
den 19. Boden von unten). Stündlich
wurden 172 ml wässriges
Extrakt mit einem Acrylsäuregehalt
von 2,5 Gew.-% ausgeschleust. Der Acrylsäureverlust über das wässrige Extrakt betrug 4,3 g/h.
-
Destillationseinheit
-
Die Destillationseinheit war eine
5-bödige
Glockenbodenkolonne mit einer Länge
von 470 mm und einem Innendurchmesser von 80 mm. Die Glockenbodenkolonne
hatte einen Doppelmantel. Die Temperatur des Doppelmantels wurde
mittels eines Wärmeträgeröls auf 120°C eingestellt.
Die Sumpftemperatur betrug 178°C und
die Kopftemperatur betrug 120°C.
Die Destillationseinheit wurde bei einem Kopfdruck von 80 mbar betrieben.
-
Die die Wascheinheit verlassende
Sumpfflüssigkeit
wurde in den Sumpf der Destillationseinheit dosiert.
-
Die Sumpfflüssigkeit der Destillationseinheit
wurde mit einem Zwangsumlaufverdampfer erwärmt, die Umlaufmenge betrug
4000 l/h. Stündlich
wurden 2 g Sumpfflüssigkeit
ausgeschleust.
-
Vom ersten Boden (von unten) wurden
2800 ml/h Absorptionsmittel abgenommen.
-
Die Brüden der Destillationseinheit
wurden in einem Quenchkühler
kondensiert. Der Quenchkühler war
ein Leerrohr mit einer Länge
von 700 mm und einem Innendurchmesser von 80 mm. Bereits kondensierter Brüden wurde
mittels einer Pumpe in den oberen Teil des Leerrohres eingedüst. Die
Förderleistung
der Pumpe betrug 1000 l/h. Mittels eines Wärmetauschers im Pumpenkreis
wurde die Temperatur im Quenchkühler
auf 17°C
eingestellt. Stündlich
wurden 25 ml Leichtsiederdestillat ausgeschleust und in die Absorptionskolonne geführt.
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Vergleichsbeispiel
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Es wurde wie in Beispiel 1 verfahren.
Der Zulaufboden für
das organische Raffinat aus der Sauerwasserextraktion in der Absorptionskolonne
war jedoch Boden 23 (von unten).
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Stündlich wurden 172 ml wässriges
Extrakt aus der Sauerwasserextraktion mit einem Acrylsäuregehalt
von 3,0 Gew.-% ausgeschleust. Der Acrylsäureverlust über das wässrige Extrakt betrug 5,2 g/h.
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Beispiel 2 Es wurde wie in Beispiel
1 verfahren. Der Zulaufboden für
das organische Raffinat aus der Sauerwasserextraktion in der Absorptionskolonne
war jedoch Boden 20 (von unten).
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Stündlich wurden 172 ml wässriges
Extrakt aus der Sauerwasserextraktion mit einem Acrylsäuregehalt
von 2,6 Gew.-% ausgeschleust. Der Acrylsäureverlust über das Extrakt betrug 4,5
g/h.
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Beispiel 3 Es wurde wie in Beispiel
1 verfahren. Der Zulaufboden für
das organische Raffinat aus der Sauerwasserextraktion in der Absorptionskolonne
war jedoch Boden 17 (von unten).
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Stündlich wurden 172 ml wässriges
Extrakt aus der Sauerwasserextraktion mit einem Acrylsäuregehalt
von 2,7 Gew.-% ausgeschleust. Der Acrylsäureverlust über das Extrakt betrug 4,6
g/h.