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Vorliegende
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Auftrennung von in einem Produktgasgemisch
einer partiellen heterogen katalysierten Gasphasenoxidation einer
C3-Vorläuferverbindung der Acrylsäure
als Hauptprodukt enthaltener Acrylsäure und als Nebenprodukt
enthaltenem Glyoxal, bei dem man eine flüssige Phase P
erzeugt, die zu wenigstens 70% ihres Gewichtes aus Acrylsäure
besteht und, bezogen auf die in ihr enthaltene molare Menge an Acrylsäure,
wenigstens 200 mol.ppm Glyoxal enthält.
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Acrylsäure
ist ein bedeutendes Monomeres, das als solches und/oder in Form
seiner Alkylester zur Erzeugung von im Hygienebereich eingesetzten
Polymerisaten (z. B. Wasser superabsorbierenden) Verwendung findet
(vgl. z. B.
WO 02/055469 und
WO 03/078378 ).
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Die
Herstellung von Acrylsäure kann z. B. durch heterogen katalysierte
partielle Oxidation einer C
3-Vorläuferverbindung
(z. B. Propylen, Propan, Acrolein, Propionaldehyd, Propionsäure,
Propanol und/oder Glyzerin) in der Gasphase erfolgen (vgl. z. B.
EP-A 990 636 ,
US-A 5,198,578 ,
EP-A 1 015 410 ,
EP-A 1 484 303 ,
EP-A 1 484 308 ,
EP-A 1 484 309 ,
US-A 2004/0242826 und
WO 2006/136336 ).
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Grundsätzlich
wird im Rahmen einer solchen heterogen katalysierten partiellen
Gasphasenoxidation keine reine Acrylsäure, sondern lediglich
ein Acrylsäure enthaltendes Produktgasgemisch erhalten,
das neben Acrylsäure auch von Acrylsäure verschiedene
Bestandteile enthält, von denen die Acrylsäure
abgetrennt werden muss.
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Sowohl
die Art als auch der Mengenanteil der von Acrylsäure verschiedenen
Bestandteile im Produktgasgemisch kann unter anderem durch die Reinheit
der als Rohstoff eingesetzten C
3-Vorläuferverbindung
sowie durch die Reaktionsbedingungen, bei denen die heterogen katalysierte
partielle Gasphasenoxidation durchgeführt wird, beeinflusst
werden (vgl. z. B.
DE-A
101 31 297 und
DE-A
10 2005 052 917 ).
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Aus
der
EP-A 770 592 ist
bekannt, dass das Produktgasgemisch einer solchen heterogen katalysierten
partiellen Gasphasenoxidation unter anderem verschiedene Aldehyde
als von Acrylsäure verschiedene Bestandteile enthalten
kann. Aus der
EP-A 770
592 ist ferner bekannt, dass geringste Mengen von in Acrylsäure
verbliebenen aldehydischen Verunreinigungen die Eigenschaften der
Acrylsäure signifikant beeinträchtigen können.
So sollten gemäß der Lehre der
EP-A 770 592 die einzelnen
Aldehydanteile innerhalb einer Acrylsäure unterhalb von
1 ppm liegen, um im Rahmen der Verwendung einer solchen Acrylsäure
in insbesondere radikalischen Polymerisati onsreaktionen zur z. B.
Herstellung von superabsorbierenden Polymeren oder von als Dispergiermittel
für Ölbohrschlamm oder als Flockungsmittel wirksamen
Polymeren die optimalen Produktqualitäten zu erzielen.
Um diese Trenngrade zu erreichen, empfiehlt die
EP-A 770 592 die Mitverwendung von
Aldehydfängern. Deren zusätzlicher Bedarf macht
jedoch gleichzeitig die Nachteiligkeit der in der
EP-A 770 592 empfohlenen Verfahrensweise
aus.
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Aus
der
EP-A 1 298 120 ist
bekannt, dass als ein mögliches Nebenprodukt einer heterogen
katalysierten partiellen Gasphasenoxidation von C
3-Vorläufern
zu Acrylsäure unter bestimmten Bedingungen auch der Aldehyd
Glyoxal gebildet werden kann. Unter anderem auch deshalb, weil Glyoxal
die unerwünschte radikalische Polymerisation von Acrylsäure
fördert, empfiehlt die
EP-A 1 298 120 , die Acrylsäureherstellung
so zu gestalten, dass die Glyoxalnebenproduktbildung minimiert wird
(als mögliche Quelle für eine Glyoxalnebenproduktbildung
im Rahmen einer heterogen katalysierten partiellen Gasphasenoxidation
von C
3-Vorläufern der Acrylsäure
hat die
EP-A 1 298 120 unter
anderem die im C
3-Vorläufer eventuell
enthaltene C
2-Verunreinigung Ethylen ausgemacht).
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Unter
Mitverwendung von Umkehrosmosetrennverfahren sind gemäß der
EP-A 1 298 120 Produktgasgemische
erhältlich, aus denen die Acrylsäure auch bei
Kreisführung des Absorptionsmittels in flüssige Phasen überführbar
ist, die weniger als 100 Gew.ppm Glyoxal enthalten. Aus derartigen
flüssigen Phasen kann die Acrylsäure gemäß der
Lehre der
EP-A 1 298
120 nachfolgend mittels destillativer Trennverfahren vergleichsweise
problemfrei abgetrennt werden. Nachteilig an dieser Verfahrensweise
ist jedoch der Bedarf der Reversosmose, der die Raum-Zeit-Ausbeute
mindert.
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Die
EP-A 1 396 484 offenbart
eine von der in der
EP-A
1 298 120 empfohlenen Vorgehensweise verschiedene Verfahrensweise
zur Auftrennung von in einem Produktgasgemisch einer partiellen
heterogen katalysierten Gasphasenoxidation einer C
3-Vorläuferbindung
der Acrylsäure als Hauptprodukt enthaltener Acrylsäure
und als Nebenprodukt enthaltenem Glyoxal, die höhere Nebenproduktgehalte
an Glyoxal toleriert (dies ist unter anderem insofern vorteilhaft,
als es den Einsatz wirtschaftlich attraktiver, einen erhöhten
Verunreinigungsgehalt aufweisender C
3-Vorläuferverbindungen
zulässt).
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Sie
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Acrylsäure und das
Glyoxal aus dem Produktgasgemisch heraus zunächst in eine
wässrige Lösung absorbiert werden. Aus dieser
heraus wird das Wasser nachfolgend durch azeotrope Destillation
(Rektifikation) abgetrennt. Dabei ist, um unerwünschte
Polymerisatbildung weitgehend zurückzudrängen,
so zu verfahren, dass die Rücklaufflüssigkeit
bestimmte Wassergehalte aufweist und das Rücklaufverhältnis
einen bestimmten Wert nicht unterschreitet. Des Weiteren sind bestimmte
Temperaturverhältnisse einzuhalten.
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Das
Glyoxal reichert sich unter diesen Rahmenbedingungen in Form hoch
siedender Hydrate gemeinsam mit der Acrylsäure im Kolonnensumpf
an.
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Aus
der vorgenannten Sumpfflüssigkeit kann die Acrylsäure
von den Glyoxalhydraten nachfolgend destillativ abgetrennt werden,
wobei die Glyoxalhydrate die die unerwünschte radikalische
Polymerisation der Acrylsäure fördernde Qualität
von monomerem Glyoxal ganz offensichtlich nicht mehr oder allenfalls
noch in signifikant vermindertem Umfang aufweisen.
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Eigene
Untersuchungen der Anmelderin haben ergeben, dass die Fähigkeit
des Glyoxals, als Verunreinigung in Acrylsäure die Neigung
der Acrylsäure zur unerwünschten radikalischen
Polymerisation zu fördern, im Vergleich zu anderen möglichen
Nebenproduktaldehyden einer heterogen katalysierten partiellen Gasphasenoxidation
von C3-Vorläuferverbindungen (wie
z. B. Acetaldehyd, Formaldehyd, Propionaldehyd, Benzaldehyd, Butyraldehyd,
Acrolein), bezogen auf gleiche molare Verunreinigungsgehalte, wesentlich
ausgeprägter ist. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen,
dass, wie sich als Ergebnis von quantenmechanischen Berechnungen
von Dissoziationsenergien herausgestellt hat, der thermische Aufwand
zur Spaltung von monomerem Glyoxal in zwei Formylradikale zum einen
besonders gering ist, und die dabei resultierenden Formyl-Radikale
zum anderen weitaus reaktiver als z. B. ein Wasserstoffradikal oder
ein Methylradikal sind (CCSD(T)-Methode (Coupled Cluster including
Single, Double (and Triele) excitations)).
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Experimente
im Zusammenhang mit Literaturstudien (z. B. L'actualité chimique,
Mai 1982, Seiten 23 bis 31 und die in diesem Artikel zitierte
Literatur) haben bestätigt, dass Hydrate des Glyoxals die
vorgenannte ausgeprägte Polymerisationsförderwirkung
von monomerem (molekularem) Glyoxal nicht mehr aufweisen.
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Dabei
bilden die Glyoxalhydrate zwei Gruppen von Hydrattypen. Die erste
Gruppe besteht aus dem monomeren Glyoxal-Monohydrat und aus dem
monomeren Glyoxal-Dihydrat:
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Beide
vorgenannten Glyoxalhydrate bilden sich bereits unter vergleichsweise
milden Bedingungen (niedere Temperaturen, beschränkte Wassergehalte
sind ausreichend).
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Allerdings
ist sowohl die Bildungsreaktion des monomeren Glyoxal-Monohydrats
als auch des monomeren Glyoxal-Dihydrats eine ausgesprochen reversible
Reaktion. D. h., jedes der beiden vorgenannten Hydrate verfügt
zwar nicht mehr über die ausgeprägte Polymerisationsförderwirkung
von monomerem Glyoxal, jedoch kann sich aus beiden dieser Hydrate,
z. B. bei mäßiger Temperaturerhöhung,
wieder monomeres Glyoxal zurückbilden, welches dann in
an sich bekannter Weise die unerwünschte radikalische Polymerisation
der Acrylsäure zu begünstigen vermag. Im Folgenden
sowie ganz generell in dieser Schrift (abgesehen von ihrer Präambel)
soll der allein stehende Begriff „Glyoxal” daher
stets die Gesamtmenge aus monomerem Glyoxal, monomerem Glyoxal-Monohydrat
und monomerem Glyoxal-Dihydrat umfassen.
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Vor
dem Hintergrund des Vorgenannten kann für eine erfolgreiche
Gestaltung der in der
EP-A
1 396 484 gegebenen Lehre eine Ausbildung von monomerem
Glyoxal-Monohydrat und/oder monomerem Glyoxal-Dihydrat in der Rektifikationskolonne
bei der Azeotropdestillation daher nicht ausreichend sein, wenngleich auch
diese Hydrate normalerweise eine erhöhte Siedetemperatur
aufweisen und sich im Normalfall gemeinsam mit Acrylsäure
im Kolonnensumpf anreichern.
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Für
eine erfolgreiche Gestaltung der in der
EP-A 1 396 484 empfohlenen
Verfahrensweise bedarf es gemäß eigenen Untersuchungen
vielmehr der Ausbildung der Hydrate von „Polyglyoxal” bzw. „Oligoglyoxal”. Sie
bilden die zweite Gruppe von Glyoxalhydraten. In beispielhafter
Weise seien nachfolgend Diglyoxal-Hydrate und Triglyoxal-Hydrate
aufgeführt:
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Vermutlich
verläuft die Bildung der Polyglyoxal-Hydrate über
das monomere Glyoxal-Dihydrat als Zwischenstufe.
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Im
Unterschied zur Ausbildung der monomeren Glyoxalhydrate bedarf die
Ausbildung der Polyglyoxalhydrate erhöhter Temperaturen
(in der Regel erfolgt ihre Ausbildung erst bei Temperaturen oberhalb
von 50°C in nennenswertem Umfang) und/oder längerer
Reaktionszeiten. Ebenso wie die monomeren Glyoxalhydrate weisen
auch die Polyglyoxalhydrate die für das monomere Glyoxal
typische Polymerisationsförderwirkung bezüglich
Acrylsäure nicht mehr oder allenfalls noch in einem wesentlich
geringeren Umfang wie selbiges auf. Im Unterschied zur Ausbildung
der monomeren Glyoxalhydrate erfolgt die Ausbildung der Polyglyoxalhydrate
jedoch weitgehend irreversible (zumindest unter denjenigen Bedingungen,
die zur Abtrennung von Acrylsäure aus dem Produktgasgemisch
einer heterogen katalysierten partiellen Gasphasenoxidation einer
C3-Vorläuferverbindung der Acrylsäure
normalerweise angewendet werden).
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Eine
erfolgreiche Anwendung der in der
EP-A 1 396 484 empfohlenen Verfahrensweise
ist somit nur auf der Grundlage der Ausbildung von Polyglyoxalhydraten
nachvollziehbar. Selbige bedarf jedoch in nachteiliger Weise sowohl
erhöhter Temperaturen als auch erhöhter Verweilzeiten.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand daher darin, ein gegenüber
dem Verfahren des nächstliegenden Standes der Technik verbessertes
Verfahren zur Auftrennung von in einem Produktgasgemisch einer partiellen
heterogen katalysierten Gasphasenoxidation einer C3-Vorläuferverbindung
der Acrylsäure als Hauptprodukt enthaltener Acrylsäure
und als Nebenprodukt enthaltenem Glyoxal zur Verfügung
zu stellen, das die beschriebenen Nachteile der Verfahren des Standes
der Technik im wesentlichen nicht mehr aufweist und insbesondere
keiner Ausbildung von Polyglyoxalhydraten bedarf.
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Demgemäß wird
ein Verfahren zur Auftrennung von in einem Produktgasgemisch einer
partiellen heterogen katalysierten Gasphasenoxidation einer C3-Vorläuferverbindung der Acrylsäure
als Hauptprodukt enthaltener Acrylsäure und als Nebenprodukt
enthal tenem Glyoxal, bei dem man eine flüssige Phase P
erzeugt, die zu wenigstens 70% ihres Gewichtes aus Acrylsäure
besteht und, bezogen auf die in ihr enthaltene Menge an Acrylsäure,
wenigstens 200 mol.ppm Glyoxal (darunter wird in dieser Schrift,
wie bereits gesagt, die Gesamtmenge aus monomerem Glyoxal, monomerem
Glyoxal-Monohydrat und monomerem Glyoxal-Dihydrat verstanden) enthält,
zur Verfügung gestellt, das dadurch gekennzeichnet ist,
dass die Trennung des Glyoxals von der Acrylsäure aus der
flüssigen Phase P heraus kristallisativ erfolgt, wobei
sich die Acrylsäure im gebildeten Kristallisat und das
Glyoxal sich in der bei der Kristallisation verbleibenden Mutterlauge
anreichert.
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Die
Vorteilhaftigkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
liegt zum einen darin begründet, dass es keine Mengenbeschränkung
der Glyoxalnebenproduktbildung fordert bzw. erfordert, und zum anderen
darin, dass es nicht der Ausbildung von Polyglyoxalhydraten bedarf.
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Ferner überrascht,
dass der mit der erfindungsgemäßen kristallisativen
Auftrennung einhergehende Abreicherungskoeffizient AGly des
Glyoxal im Regelfall Werte oberhalb von Zehntausend (>> 10 000) erreicht.
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Unter
dem Abreicherungskoeffizienten A wird generell das Mengenverhältnis
von in der Mutterlauge verbliebener Verunreinigung zu im Kristallisat
verbliebener Verunreinigung verstanden (jeweils ausgedrückt
als Gew.-% bezogen auf die Gesamtmenge an Mutterlauge bzw. die Gesamtmenge
an Kristallisat; z. B. durch Zentrifugieren oder durch Zentrifugieren
und/oder Waschen können Mutterlauge und Kristallisat im
wesentlichen vollständig voneinander getrennt und durch
nachfolgende Analyse der Abreicherungskoeffizient A bestimmt werden;
eine Mutterlaugenabtrennung zu mehr als 90 Gew.-%, vorzugsweise
zu mehr als 95, oder 97 oder 98, oder 99 Gew.-% ihrer Gesamtmenge
ist dazu in der Regel ausreichend).
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Kein
anderes unerwünschtes mögliches Nebenprodukt der
heterogen katalysierten partialoxidativen Herstellung von Acrylsäure
aus ihren C3-Vorläuferverbindungen
in der Gasphase erreicht im Rahmen einer entsprechenden kristallisativen
Auftrennung einen A-Wert vergleichbarer Größe.
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Dieser
Sachverhalt ist umso bemerkenswerter, als AGly nicht
nur die kristallisative Abtrennung von monomerem Glyoxal, sondern
die kristallisative Abtrennung von monomerem Glyoxal, monomerem
Glyoxal-Monohydrat und monomerem Glyoxal-Dihydrat beinhaltet (vgl.
Definition des alleinstehenden Begriffs „Glyoxal”).
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Der
vorgenannte Befund eröffnet die Möglichkeit, auf
dem Weg zu z. B. superabsorbertauglicher Reinacrylsäure
die, einer solchen Verwendung im Weg stehenden, Glyoxalverunreinigungen
in einem einzigen Trennschritt, in einer einzigen Kristallisationsstufe
in befriedigender Weise aus einer flüssigen Phase P abzutrennen.
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Die
Einheit „mol.ppm” ist so zu verstehen, dass wenn
eine bestimmte Menge an flüssiger Phase P z. B. 1 mol an
Acrylsäure enthält und dieselbe Menge an flüssiger
Phase P gleichzeitig 10·10–6 mol
Glyoxal enthält, in dieser Menge an flüssiger
Phase P, bezogen auf die in ihr enthaltene molare Menge an Acrylsäure,
10 mol.ppm Glyoxal enthalten sind.
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D.
h., das erfindungsgemäße Verfahren ist auch dann
mit Erfolg anwendbar, wenn die flüssige Phase P, die zu
wenigstens 70% ihres Gewichtes aus Acrylsäure besteht,
bezogen auf die in ihr enthaltene molare Menge an Acrylsäure, ≥ 250
mol.ppm, oder ≥ 300 mol.ppm, oder ≥ 400 mol.ppm,
oder ≥ 500 mol.ppm, oder ≥ 750 mol.ppm, oder ≥ 1000
mol.ppm, oder ≥ 1250 mol.ppm, oder ≥ 1500 mol.ppm
Glyoxal (das ist in dieser Schrift die Gesamtmenge aus monomerem
Glyoxal, monomerem Glyoxal-Monohydrat und monomerem Glyoxal-Dihydrat)
enthält.
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Im
Regelfall wird die flüssige Phase P, die zu wenigstens
70% ihres Gewichtes aus Acrylsäure besteht, bezogen auf
die in ihr enthaltene molare Menge an Acrylsäure, ≤ 5
mol.-%, häufig ≤ 2 mol.-%, oder ≤ 1 mol.-% Glyoxal
enthalten. Selbstredend ist das erfindungsgemäße
Verfahren aber auch noch im Fall der vorgenannten Glyoxalgehalte
erfolgreich anwendbar.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist aber für
alle (d. h. jeden einzelnen, auch die vorgenannten) in dieser Schrift
indivivalisiert genannten Glyoxalgehalte der flüssigen
Phase P (jeweils angegeben in mol.ppm bezogen auf die in der flüssigen
Phase P enthaltene molare Menge an Acrylsäure) erfolgreich
anwendbar, wenn die flüssige Phase P zu ≥ 75 Gew.-%,
oder zu ≥ 80 Gew.-%, oder zu ≥ 85 Gew.-%, oder
zu ≥ 90 Gew.-%, oder zu ≥ 95 Gew.-%, oder zu ≥ 96
Gew.-%, oder zu ≥ 97 Gew.-%, oder zu ≥ 98 Gew.-%,
oder zu ≥ 99 Gew.-% (jeweils des Gewichts der flüssigen
Phase P) aus Acrylsäure besteht.
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Der
Gehalt einer erfindungsgemäß zu behandelnden flüssigen
Phase P (oder einer sonstigen flüssigen Phase) an Glyoxal
(d. h., der Gesamtgehalt der flüssigen Phase P an monomerem
Glyoxal, monomerem Glyoxal-Monohydrat und monomerem Glyoxal-Dihydrat)
wird im Sinne dieser Schrift wie folgt bestimmt:
Zunächst
wird eine Derivatisierungslösung D hergestellt. Dazu werden
2,0 g einer 50 gew.-%igen Lösung von 2,4-Dinitrophenylhydrazin
(Hersteller: Aldrich, Reinheit: ≥ 97%) bei einer Temperatur
von 25°C in 62 ml einer 37,0 gew.-%igen wässrigen
Salzsäure gelöst (Hersteller: Aldrich, Reinheit: ≥ 99,999%).
Die dabei resultierende Lösung wird anschließend
(ebenfalls bei einer Temperatur von 25°C) in 335 g destilliertes
Wasser eingerührt. Nach 1-stündigem Rühren
bei 25°C wird durch Abfiltrieren die Derivatisierungslösung
D als das anfallende Filtrat erhalten.
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Zur
Bestimmung des Gehaltes einer flüssigen Phase P an Glyoxal
wird 1 g (bei Bedarf kann diese Menge in entsprechender Weise erhöht
werden) der Derivatisierungslösung D in ein Gewindeschraubglas
eingewogen, dessen Fassungsvermögen 10 ml beträgt.
Anschließend wird in das so befüllte Gewindeschraubglas
eine Probe der flüssigen Phase P zugewogen, deren Menge
im Bereich 0,15 bis 2,0 g liegt.
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Durch
Schütteln wird der Gesamtinhalt des Gewindeschraubglases
anschließend gemischt und nachfolgend während
eines Zeitraums von 10 Minuten bei einer Temperatur von 25°C
sich selbst überlassen. Während dieser Zeit bildet
sich aus dem im Gewindeschraubglas enthaltenen monomeren Glyoxal
durch chemische Reaktion mit 2,4-Dinitrophenylhydrazin das entsprechende
Hydrazon H von monomerem Glyoxal. Während dieser Zeit entzieht
das 2,4-Dinitrophenylhydrazin aber auch aus den im Gewindeschraubglas
enthaltenen monomeren Glyoxal-Monohydrat und Glyoxal-Dihydrat das
in selbigen gebundene monomere Glyoxal in Form des Hydrazons H (ein
entsprechender Entzug von monomerem Glyoxal aus im Gewindeschraubglas
enthaltenen Polyglyoxal-Hydraten findet dagegen im wesentlichen
nicht statt).
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Durch
Zugabe von 0,5 g Eisessig (Hersteller: Aldrich, Reinheit: ≥ 99,8%)
ins Gewindeschraubglas wird anschließend die erfolgte Hydrazonbildung
eingefroren. Geht mit der Essigsäurezugabe eine Ausbildung
von festem Niederschlag einher, wird sukzessive weitere Essigsäure
zugegeben, um die Niederschlagbildung wieder aufzulösen
(die insgesamt zugegebene Essigsäuremenge darf jedoch 1,0
g nicht überschreiten). Ist der gebildete Niederschlag
auch bei Erreichen der Höchstgrenze (1,0 g) der erlaubten
Essigsäuregesamtmengenzugabe nicht in Lösung gegangen,
werden 0,5 g Dimethylphthalat zugewogen. Vermögen auch
diese den gebildeten Niederschlag nicht aufzulösen, wird
die Dimethylphthalatzugabemenge sukzessive erhöht, um diese Auflösung
zu bewirken (die insgesamt zugegebene Dimethylphthalatmenge darf
jedoch 1,0 g nicht überschreiten). Ist der gebildete Niederschlag
auch bei Erreichen der Höchstgrenze (1,0 g) der erlaubten
Dimethylphthalatgesamtmengenzugabe nicht in Lösung gegangen,
werden 2 g eines Gemisches G aus 9 g Acetonitril und 1 g Dimethylphthalat
zugegeben. Vermag auch diese Zugabe den Niederschlag nicht aufzulösen,
wird die Zugabemenge an Gemisch G sukzessive erhöht, um
diese Auflösung zu bewirken. Normalerweise überschreitet
die insgesamt zugegebene Menge an Gemisch G 5 g nicht, um die Auflösung
des Niederschlags zu bewirken (alle vorgenannten Auflösungsversuche
werden bei 25°C durchgeführt).
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Die
wie beschrieben im Gewindeschraubglas erzeugte Lösung des
Hydrazons H wird anschließend unter Anwendung der nachfolgenden
Betriebsbedingungen mittels HPLC (High Pressure Liquid Chromatograpy)
auf ihren Hydrazongehalt untersucht (aus der molaren Menge desselben
resultiert unmittelbar die molare Menge an in der flüssigen
Phase P enthaltenem Glyoxal):
zu
verwendende Chromatographiesäule: | Waters
Symmetry C18, 150 × 4,6 mm, 5 μm
(der Fa.
Waters Associates, Milford, Massachusetts, USA); |
Injektionsvolumen
der zu analysierenden Lösung: | 50 μl
(Zeitpunkt t = 0); |
Temperatur: | 40°C; |
Eluentstrom: | 1,5
ml/min; |
Analysendauer: | 17
min; |
Equilibrierdauer: | 8
min; |
Eluent: | im
Zeitraum t > 0 min
bis 15 min ein Gemisch aus 30 Gew.-% Acetonitril, 50 Gew.-% Wasser
und 20 Gew.-% Tetrahydrofuran (jeweils HPLC-grade);
im Zeitraum > 15 min bis 17 min
ein Gemisch aus 65 Gew.-% Acetonitril, 30 Gew.-% Wasser und 5 Gew.-%
Tetrahydrofuran;
im Zeitraum > 17
min bis 25 min ein Gemisch aus 30 Gew.-% Acetonitril, 50 Gew.-%
Wasser und 20 Gew.-% Tetrahydrofuran (anschließend ist
die Kolonne equilibriert und wieder startbereit für die
nächste Analyse). |
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Die
Retentionszeit des Glyoxals als Hydrazon H beträgt unter
vorgenannten Bedingungen 7,613 min.
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Die
Analyse erfolgt mittels monochromatischer Strahlung der Wellenlänge
365 nm. Als Analysenmethode wird die Absorptionsspektroskopie angewendet.
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Die
Variation des Eluents über die Eluationsdauer gewährleistet
eine erhöhte Trennwirkung (in der Regel enthält
die flüssige Phase P neben Glyoxal noch andere Nebenproduktaldehyde
und/oder Nebenproduktketone, die mit 2,4-Dinitrophenylhydrazin das
jeweilige entsprechende Hydrazon bilden).
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Zur
Eichung des HPLC-Verfahrens wird man anwendungstechnisch zweckmäßig
eine Lösung von monomerem Glyoxal in Methanol einsetzen,
die 50 Gew.ppm monomeres Glyoxal enthält.
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Sie
wird zu diesem Zweck wie vorstehend beschrieben mittels der Derivatisierungslösung
D behandelt und anschließend der beschriebenen HPLC-Analyse
unterworfen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren besticht unter anderem,
wie bereits gesagt, dadurch, dass es nicht auf den Einsatz von hochreinen
C3-Vorläuferverbindungen der Acrylsäure
für die heterogen katalysierte partielle Gasphasenoxidation
zur Herstellung derselben angewiesen ist.
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Beispielsweise
kann für die heterogen katalysierte partielle Gasphasenoxidation
zur Herstellung der Acrylsäure ein Reaktionsgasausgangsgemisch
eingesetzt werden, das, bezogen auf die in ihm enthaltene molare
Menge an der eingesetzten C3-Vorläuferverbindung
(z. B. Propan, Propylen, Acrolein, Propionsäure, Propionaldehyd,
Propanol und/oder Glyzerin), eine molare Gesamtmenge an C2-Verbindungen (z. B. Ethan, Ethylen, Acetylen,
Acetaldehyd, Essigsäure und/oder Äthanol) von ≥ 200
mol.ppm, oder ≥ 250 mol.ppm, oder ≥ 300 mol.ppm,
oder ≥ 400 mol.ppm, oder ≥ 500 mol.ppm, oder ≥ 750
mol.ppm, oder ≥ 1000 mol.ppm, oder ≥ 1250 mol.ppm,
oder ≥ 1500 mol.ppm aufweist.
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Das
Reaktionsgasausgangsgemisch ist dabei dasjenige Gasgemisch, das
dem Katalysatorbett zum Zweck der Partialoxidation der in ihm enthaltenen
C3-Vorläuferverbindung zu Acrylsäure
zugeführt wird. Neben der C3-Vorläuferverbindung,
unerwünschten Verunreinigungen sowie molekularem Sauerstoff
als Oxidationsmittel enthält das Reaktionsgasausgangsgemisch
in der Regel noch inerte Verdünnungsgase wie z. B. N2, CO2, H2O, Edelgas, molekularen Wasserstoff etc..
Jedes inerte Verdünnungsgas ist normalerweise so beschaffen,
dass es zu wenigstens 95 mol-% seiner Ausgangsmenge im Verlauf der
heterogen katalysierten Partialoxidation unverändert erhalten
bleibt.
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Der
Anteil der C3-Vorläuferverbindung
am Reaktionsgasausgangsgemisch kann z. B. im Bereich von 4 bis 20
Vol.-%, oder von 5 bis 15 Vol.-%, oder von 6 bis 12 Vol.-% liegen.
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Normalerweise
enthält das Reaktionsgasausgangsgemisch, bezogen auf die
Stöchiometrie der Partialoxidationsreaktion der C3-Vorläuferverbindung zu Acrylsäure,
einen Überschuss an molekularem Sauerstoff, um die in der
Regel oxidischen Katalysatoren wieder zu reoxidieren.
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Dieser Überschuss
kann im Fall einer nachfolgenden Anwendung der erfindungsgemäßen
Verfahrensweise besonders hoch gewählt werden, da mit zunehmendem
Sauerstoffüberschuss in der Regel auch eine Zunahme der
unerwünschten Nebenkomponentenbildung an Glyoxal einhergeht.
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In
gleicher Weise kann bei der heterogen katalysierten partiellen Gasphasenoxidation
der C3-Vorläuferverbindung zur
Acrylsäure die im Katalysatorbett vorliegende maximale
Reaktionstemperatur vergleichsweise erhöht gewählt
werden, wenn im Anschluss an die Partialoxidation das erfindungsgemäße
Verfahren zur Anwendung kommt. Dies ist u. a. darauf zurückzuführen,
dass mit zunehmender Maximaltemperatur in der Regel auch eine Zunahme
der unerwünschten Nebenkomponentenbildung an Glyoxal einhergeht.
Die Anwendung erhöhter Maximaltemperaturen gestattet in
der Regel jedoch den Einsatz von Katalysatoren mit geringerer Aktivität,
was die Möglichkeit einer verlängerten Katalysatorstandzeit
eröffnet. Allerdings erfolgt bei Verwendung von Katalysatoren
mit geringerer Aktivität mit zunehmendem Umsatz der C3-Vorläuferverbindung in zunehmendem
Umfang häufig auch unerwünschte Vollverbrennung
derselben. Als Zwischenprodukt kann dabei gegebenenfalls ebenfalls
Glyoxal gebildet werden.
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In ähnlicher
Weise kann im Kontext mit der erfindungsgemäßen
Verfahrensweise auch bei der Auswahl der Belastung des Katalysatorbetts
mit C3-Vorläuferverbindung großzügiger
verfahren werden.
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Des
Weiteren hat sich gezeigt, dass die Glyoxalnebenproduktbildung durch
erhöhte Wasserdampfgehalte im Reaktionsgasgemisch begünstigt
wird. Das erfindungsgemäße Verfahren ist deshalb
nicht zuletzt dann von Relevanz, wenn das für die heterogen
katalysierte partielle Gasphasenoxidation der C3-Vorläuferverbindung
eingesetzte Reaktionsgasausgangsgemisch ≥ 1 Gew.-%, der ≥ 2
Gew.-%, oder ≥ 3 Gew.-%, oder ≥ 4 Gew.-%, oder ≥ 5
Gew.-%, oder ≥ 7 Gew.-%, oder ≥ 9 Gew.-%, oder ≥ 15
Gew.-%, oder ≥ 20 Gew.-% an Wasserdampf enthält.
Im Regelfall wird der Wasserdampfgehalt des Reaktionsgasausgangsgemischs
jedoch nicht mehr als 40 Gew.-%, häufig nicht mehr als
30 Gew.-% betragen.
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Im Übrigen
kann das Verfahren der heterogen katalysierten partiellen Gasphasenoxidation
zur Herstellung der Acrylsäure in an sich bekannter Weise
wie im Stand der Technik beschrieben durchgeführt werden.
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Handelt
es sich bei der C
3-Vorläuferverbindung
z. B. um Propylen und/oder Acrolein, kann die heterogen katalysierte
partielle Gasphasenoxidation z. B. wie in den Schriften
WO 2005/042459 ,
WO 2005/047224 und
WO 2005/047226 beschrieben
durchgeführt werden.
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Ist
die C
3-Vorläuferverbindung z. B.
Propan, kann die heterogen katalysierte partielle Gasphasenoxidation
zur Herstellung der Acrylsäure z. B. wie in den Schriften
EP-A 608 838 ,
DE-A 198 35 247 ,
DE-A 102 45 585 und
DE-A 102 46 119 beschrieben
durchgeführt werden.
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Ist
die C
3-Vorläuferverbindung z. B.
Glycerin, kann die heterogen katalysierte partielle Gasphasenoxidation
zur Herstellung der Acrylsäure z. B. wie in den Schriften
WO 2007/090991 ,
WO 2006/114506 ,
WO 2005/073160 ,
WO 2006/114506 ,
WO 2006/092272 oder
WO 2005/073160 beschrieben
durchgeführt werden.
-
Es
wurde auch schon vorgeschlagen, das Propylen als C
3-Vorläuferverbindung
durch eine der partiellen Gasphasenoxidation vorgeschaltete partielle
Dehydrierung und/oder Oxidehydrierung von Propan zu erzeugen (z.
B.
WO 076370 ,
WO 01/96271 ,
EP-A 117146 ,
WO 03/011804 und
WO 01/96270 ).
-
Zur
Abtrennung der Acrylsäure aus dem Produktgasgemisch der
heterogen katalysierten partiellen Gasphasenoxidation einer C3-Vorläuferverbindung wird normalerweise
grundsätzlich eine Kombination unterschiedlicher Trennverfahren
angewendet, um auf möglichst wirtschaftliche Weise eine
dem nachfolgenden Verwendungszweck der Acrylsäure angemessene
Reinheit derselben zu erzielen. Die im Einzelnen angewandte Kombination
ist dabei nicht zuletzt von der Art und Menge der im Produktgasgemisch
enthaltenen, von Acrylsäure verschiedenen Bestandteile
abhängig. Die Erzeugung einer erfindungsgemäß behandelbaren
flüssigen Phase P kann daher auf unterschiedlichsten Wegen
erfolgen.
-
Wesentlicher
Bestandteil einer solchen Kombination von Trennverfahren sind normalerweise
nicht kristallisative thermische Trennverfahren. Bei den nicht kristallisativen
thermischen Trennverfahren handelt es sich um solche Trennverfahren,
bei denen in trennwirksame Einbauten enthaltenden Trennkolonnen
gasförmige (aufsteigend) und flüssige (absteigend)
Stoffströme bzw. zwei flüssige Stoffströme
im Gegenstrom geführt werden, wobei infolge der zwischen
den Stoffströmen bestehenden Gradienten ein Wärme-
und Stoffaustausch stattfindet, der letztlich die in der Trennkolonne
gewünschte Trennung bedingt.
-
Beispiele
für solche nicht kristallisative thermische Trennverfahren
sind die (partielle) Kondensation, die fraktionierende Kondensation
(vgl.
DE-A 199 24 532 )
und die Rektifikation.
-
Die
resultierende Trennwirkung beruht hier vor allem auf der Verschiedenheit
der Siedepunkte von Acrylsäure und den von Acrylsäure
verschiedenen Nebenkomponenten. Ein weiteres Beispiel bildet die
Absorption. Die Trennwirkung beruht hier insbesondere auf der unterschiedlichen
Löslichkeit von Acrylsäure und den von Acrylsäure
verschiedenen Nebenkomponenten in der Absorptionsflüssigkeit.
Das Vorgenannte trifft auch auf die nicht kristallisativen thermischen
Trennverfahren der Strippung (ein Strippgas nimmt aus einer Flüssigkeit
in selbiger gelöst enthaltene Bestandteile mit unterschiedlicher
Affinität auf) und der Desorption (der Umkehrprozess zur
Absorption; in der Flüssigphase Gelöstes wird
durch Partialdruckerniedrigung abgetrennt) zu. Der Begriff der thermischen
Trennverfahren umfasst aber auch die azeotrope Destillation bzw.
Rektifikation (sie nützen die unterschiedlich ausgeprägte
Neigung von Acrylsäure und den Nebenkomponenten (den von Acrylsäure
verschiedenen Bestandteilen im Reaktionsgasgemisch der Partialoxidation)
zur Ausbildung von Azeotropen mit zugesetzten azeotropen Schleppern
aus). Weiterhin umfasst der Begriff der nicht kristallisativen thermischen
Trennverfahren die Extraktion.
-
Ein
im wesentlichen allen möglichen Kombinationen thermischer
Trennverfahren zur Abtrennung von Acrylsäure aus dem Produktgasgemisch
der heterogen katalysierten partiellen Gasphasenoxidation einer C
3-Vorläuferverbindung gemeinsames
Merkmal ist, dass, gegebenenfalls nach direktem und/oder indirektem Abkühlen
des vorgenannten Produktgasgemischs, im Produktgasgemisch enthaltene
Acrylsäure in einem Grundabtrennschritt in die kondensierte
(insbesondere flüssige) Phase überführt
wird (von dem im Rahmen einer solchen Grundabtrennung gasförmig
verbleibenden Restgas wird anwendungstechnisch zweckmäßig wenigstens
eine Teilmenge in die partielle heterogen katalysierte Gasphasenoxidation
der C
3-Vorläuferverbindung (z.
B. in das Reaktionsgasausgangsgemisch derselben) als „Kreisgas” zurückgeführt
(„Kreisgasfahrweise”); im Regelfall besteht Restgas
(Kreisgas) überwiegend aus den für die partielle
heterogen katalysierte Gasphasenoxidation der C
3-Vorläuferverbindung
mitverwendeten inerten Verdünnungsgasen sowie aus bei der Partialoxidation üblicherweise
als Nebenprodukt gebildetem Wasserdampf und durch auf dem Weg der
unerwünschten vollständigen Oxidation der C
3-Vorläuferverbindung entstehenden
Nebenprodukten (z. B. Kohlenoxiden), die auch Glyoxal umfassen können;
ist die Grundabtrennung eine Absorption, kann das Kreisgas auch Absorptionsmittel
umfassen; teilweise enthält es noch geringe Mengen an bei
der Partialoxidation nicht verbrauchtem molekularem Sauerstoff (Restsauerstoff)
und/oder an nicht umgesetzter organischer C
3-Vorläuferverbindung
(vgl. z. B.
WO 2004/007405 und
DE-A 102007019597 )).
-
Dies
kann z. B. durch Absorption in ein geeignetes Lösungsmittel
(z. B. Wasser, hochsiedende organische Lösungsmittel, wässrige
Lösungen) und/oder durch partielle oder im wesentlichen
vollständige Kondensation (z. B. fraktionierende Kondensation)
erfolgen (vgl. dazu z. B. die Schriften
EP-A 13 88 533 ,
EP-A 13 88 532 ,
DE-A 102 35 847 ,
EP-A 79 28 67 ,
WO 98/01415 ,
EP-A 10 15 411 ,
EP-A 10 15 410 ,
WO 99/50219 ,
WO 00/53560 ,
WO 02/09839 ,
DE-A 102 35 847 ,
WO 03/041833 ,
DE-A 102 23 058 ,
DE-A 102 43 625 ,
DE-A 103 36 386 ,
EP-A 85 41 29 ,
US-A 4,317,926 ,
DE-A 198 37 520 ,
DE-A 196 06 877 ,
DE-A 190 50 1325 ,
DE-A 102 47 240 ,
DE-A 197 40 253 ,
EP-A 69 57 36 ,
EP-A 98 22 87 ,
EP-A 10 41 062 ,
EP-A 11 71 46 ,
DE-A 43 08 087 ,
DE-A 43 35 172 ,
DE-A 44 36 243 ,
DE-A 19 924 532 ,
DE-A 103 32 758 sowie
DE-A 19 924 533 ).
Eine Acrylsäureabtrennung kann auch wie in der
EP-A 98 22 87 , der
EP-A 98 22 89 , der
DE-A 103 36 386 ,
der
DE-A 101 15 277 ,
der
DE-A 196 06 877 ,
der
DE-A 197 40 252 ,
der
DE-A 196 27 847 ,
der
EP-A 92 04 08 ,
der
EP-A 10 68 174 ,
der
EP-A 10 66 239 ,
der
EP-A 10 66 240 ,
der
WO 00/53560 , der
WO 00/53561 , der
DE-A 100 53 086 und
der
EP-A 98 22 88 vorgenommen
werden. Günstige Abtrennweisen sind auch die in den Schriften
WO 2004/063138 ,
WO 2004/035514 ,
DE-A 102 43 625 und
DE-A 102 35 847 beschriebenen
Verfahren.
-
Die
weiteren anzuwendenden Trennschritte, um aus der im Rahmen der beschriebenen
Grundabtrennung erhaltenen, das Zielprodukt Acrylsäure
enthaltenden flüssigen (bzw. allgemein kondensierten) Phase
die Acrylsäure im gewünschten Reinheitsgrad abzutrennen,
können je nach Zielvorgabe unterschiedlichste Kombinationen
von ad sorptiven, extraktiven, desorptiven, destillativen, strippenden,
rektifikativen, azeotropdestillativen, azeotrop rektifikativen sowie
kristallisativen Verfahren sein.
-
Wird
dabei eine flüssige Phase P durchlaufen, oder ist bereits
die im Rahmen der beschriebenen Grundabtrennung anfallende, das
Zielprodukt Acrylsäure enthaltende, flüssige Phase
eine flüssige Phase P, kann das erfindungsgemäße
Verfahren zur Abtrennung von in der flüssigen Phase P enthaltenem
Glyoxal in vorteilhafter Weise zur Anwendung kommen. Die Tatsache,
dass bei Anwendung der erfindungsgemäßen Verfahrensweise
auf eine flüssige Phase P (d. h., beim Abkühlen
einer flüssigen Phase P) regelmäßig Acrylsäure auskristallisiert,
ist durch deren hohen geforderten Mindestgehalt an Acrylsäure
bedingt. Dieser kann, wie bereits gesagt, z. B. ≥ 70 bis ≤ 99,5
Gew.-%, oder ≥ 80 bis ≤ 99,5 Gew.-%, oder ≥ 85
bis ≤ 99 Gew.-%, oder ≥ 90 bis ≤ 98 Gew.-%,
oder ≥ 93 bis ≤ 97 Gew.-% betragen.
-
Dabei
kann das erfindungsgemäße Kristallisationsverfahren
auf gleiche Weise ausgeübt und auf gleiche Weise in das
Gesamtverfahren zur Abtrennung von (Rein) Acrylsäure aus
dem Produktgasgemisch der heterogen katalysierten partiellen Gasphasenoxidation
der C
3-Vorläuferverbindung integriert
sein, wie es insbesondere die folgenden Schriften des Standes der
Technik lehren: die
WO 02/055469 ,
die
WO 03/078378 , die
WO 01/77056 , die
WO 03/041833 , die
DE-A 196 06 877 ,
die
DE-A 103 36 386 ,
die
WO 98/01414 , die
WO 01/77056 , die
EP-A 1 484 308 ,
die
EP-A 1 484 309 ,
die
US-A 2004/0242826 ,
die
DE-A 102 43 625 ,
die
DE-A 196 06 877 ,
die
EP-A 792 867 ,
die
EP-A 1 015 410 ,
die
EP-A 920 408 ,
die
EP-A 1 189 861 ,
die
EP-A 1 015 411 ,
die
EP-A 1 068 174 ,
die
WO 2004/035514 ,
die
EP-A 1 066 293 ,
die
EP-A 1 163 201 ,
die
EP-A 1 159 249 , die
WO 02/090310 , die
DE-A 101 22 787 ,
die
WO 03/041832 ,
die
DE-A 102 35 847 ,
die
EP-A 1 252 129 ,
die
EP-A 616 998 ,
die
EP-A 1 388 533 ,
die
EP-A1 125912 und
die
EP-A 1 116 709 .
-
Von
ganz besonderer Bedeutung ist das erfindungsgemäße
Verfahren dann, wenn man die erfindungsgemäß ZU
behandelnde, Acrylsäure als Hauptbestandteil sowie Glyoxal
als Nebenprodukt enthaltende flüssige Phase P aus dem Produktgasgemisch
einer heterogen katalysierten partiellen Gasphasenoxidation wenigstens
eines C3-Vorläufers der Acrylsäure
unter Anwendung wenigstens eines nicht kristallisativen thermischen
Trennverfahren erzeugt. Dies insbesondere dann, wenn man bei der
erfindungsgemäßen kristallisativen Abtrennung
des in der flüssigen Phase P enthaltenen Glyoxals dabei
verbleibende Mutterlauge (die das Glyoxal dann angereichert enthält)
in wenigstens eines der zur Herstellung der flüssigen Phase
P angewandten nicht kristallisativen thermischen Trennverfahren
rückführt.
-
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren ist im Fall einer solchen
Kombination insofern von erhöhter Bedeutung, als sich beim
kontinuierlichen Betrieb einer solchen Verfahrensweise das Glyoxal
in der erfindungsgemäß zu behandelnden flüssigen
Phase P durch die Mutterlaugenrückführung aufpegelt,
da die Mutterlauge (wie bereits erwähnt) das Glyoxal angereichert
enthält. D. h., auch vergleichsweise geringe Glyoxalgehalte
im Produktgasgemisch der Gasphasenoxidation können sich
so zu einem ernsten Problem auswachsen (aus einer zunächst
nicht flüssigen Phase P (die zunächst weniger
als 200 mol.ppm Glyoxal bezogen auf die darin enthaltene molare
Menge an Acrylsäure enthält), kann im Verlauf
der kontinuierlichen Betriebsdauer eine erfindungsgemäß zu
behandelnde flüssige Phase P (die dann wenigstens 200 mol.ppm
Glyoxal bezogen auf die darin enthaltene molare Menge an Acrylsäure
enthält) unter Umständen erst erwachsen). Ein überdurchschnittlicher
Abreicherungskoeffizient AGly ist in diesen
Fällen unabdingbar für eine erfolgreiche Verfahrensdurchführung.
-
Der
erfindungsgemäß erforderliche erhöhte
Glyoxalgehalt in flüssigen Phasen P kann in selbigen aber auch
z. B. dann enthalten sein, wenn bei der Kristallisation von flüssigen,
Acrylsäure enthaltenden, Phasen, die lediglich geringere
Glyoxalgehalte aufweisen, anfallende Mutterlaugen zum Zweck der
Ausbeutesteigerung weiterkristallisiert werden, oder wenn in nicht
kristallisativen thermischen Trennverfahren auf dem Weg zur Herstellung
von reiner Acrylsäure anfallende, gegebenenfalls in erfindungsgemäßer
Weise verunreinigte, Nebenstoffströme zum Zweck der Ausbeutesteigerung
erfindungsgemäß behandelt werden.
-
Da
bei der heterogen katalysierten partiellen Gasphasenoxidation von
C3-Vorläuferbindungen Wasser normalerweise
zwingend als Nebenprodukt gebildet sowie gegebenenfalls zusätzlich
als inertes Verdünnungsgas im Reaktionsgasgemisch mitverwendet
wird, enthält die erfindungsgemäß zu
behandelnden flüssige Phase P häufig nicht nur
Wasser, sondern neben monomerem Glyoxal gleichzeitig auch sowohl
monomeres Glyoxal-Monohydrat und monomeres Glyoxal-Dihydrat. In
manchen Fällen kann in einer erfindungsgemäß zu
behandelnden, flüssigen Phase P aber auch nur monomeres
Glyoxal enthalten sein (der Vorzug der erfindungsgemäßen
Verfahrensweise besteht unter anderem darin, dass sie in beiden
Fällen wirksam ist).
-
D.
h., das erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere
auch dann anwendbar, wenn das in der flüssigen Phase P
enthaltene Glyoxal zu wenigstens 30 mol-%, oder zu wenigstens 50
mol-%, oder zu wenigstens 70 mol-%, oder zu wenigstens 90 mol-%,
oder zu wenigstens 95 mol-% als monomeres Glyoxal-Monohydrat und/oder
monomeres Glyoxal-Dihydrat in der flüssigen Phase P vorliegt
(bzw. in der flüssigen Phase P enthalten ist).
-
Häufig
enthält die flüssige Phase P, bezogen auf die
darin enthaltene Acrylsäuremenge, 0,20 bis 30, oder 0,20
bis 20, oder 0,20 bis 10 Gew.-% an Wasser (das Hydratwasser (von
z. B. Glyoxalhydraten) ist in diese Wassermenge eingerechnet). Vielfach
beträgt der vorgenannte Wassergehalt der flüssigen
Phase P, bezogen auf die darin enthaltene Acrylsäuremenge,
0,50 bis 30 Gew.-%, oder 0,50 bis 20 Gew.-% oder 0,50 bis 10 Gew.-%.
-
Bei
dem wenigstens einen zur Erzeugung der erfindungsgemäß zu
behandelnden flüssigen Phase P aus dem Produktgasgemisch
einer heterogen katalysierten partiellen Gasphasenoxidation eines
C3-Vorläufers der Acrylsäure
angewandten nicht kristallisativen thermischen Trennverfahren (in
das bei der nachfolgenden erfindungsgemäßen kristallisativen
Abtrennung des in der flüssigen Phase P enthaltenen Glyoxals
verbleibende Mutterlauge (die das Glyoxal dann angereichert enthält)
wenigstens teilweise rückgeführt werden kann) wird
es sich im Regelfall um eine Rektifikation, azeotrope Rektifikation,
Absorption, Adsorption, Extraktion, Desorption, Destraktion, partielle
Kondensation, Strippung, fraktionierende Kondensation oder um eine
Kombination aus mehreren dieser Verfahren handeln. Häufig
wird man zur Erzeugung der erfindungsgemäß zu
behandelnden flüssigen Phase P vorgenannte Verfahren mehrfach
anwenden.
-
Im
einfachsten Fall kann die erfindungsgemäß zu behandelnde
flüssige Phase P das Absorbat und/oder partielle und/oder
fraktionierend erhaltene Kondensat einer absorptiven und/oder kondensativen
Abtrennung der Acrylsäure aus dem Produktgasgemisch einer
heterogen katalysierten partiellen Gasphasenoxidation wenigstens
eines der in dieser Schrift aufgeführten C3-Vorläufer
sein. Erfindungsgemäß bevorzugt erfolgt dann die
Rückführung der Glyoxal angereichert enthaltenden
Mutterlauge in die Absorption und/oder (gegebenenfalls fraktionierte)
Kondensation. In zweckmäßiger Weise weist eine
wie beschrieben anzuwendende vernetzte Betriebsweise aus wenigstens
einem nicht kristallisativen thermischen Trennverfahren zur Erzeugung
der erfindungsgemäß zu behandelnden flüssigen
Phase P und der erfindungsgemäßen kristallisativen Glyoxalabtrennung
aus der so erzeugten flüssigen Phase P, bei der bei der
kristallisativen Glyoxalabtrennung anfallende, Glyoxal angereichert
enthaltende Mutterlauge wenigstens teilweise in wenigstens eines
der zur Erzeugung der erfindungsgemäß zu behandelnden
flüssigen Phase P angewandten nicht kristallisativen thermischen
Trennverfahren rückgeführt wird, einen Auslass
für wenigstens einen Glyoxal angereichert enthaltenden Stoffstrom
auf.
-
In
vorteilhafter Weise liegt dieser auf der Seite der nicht kristallisativen
thermischen Trennverfahren. In der Regel wird man als solchen Auslass
die Sumpfflüssigkeit einer Trennkolonne verwenden, aus
der die erfindungsgemäß zu behandelnde flüssige
Phase P selbst oder der im weiteren Verlauf in die erfindungsgemäß zu
behandelnde flüs sige Phase P zu wandelnde Stoffstrom z.
B. über Seitenentnahme entnommen wird (generell sollte
ein solcher Auslass unterhalb der vorgenannten Seitenentnahme liegen).
Ist die erfindungsgemäß zu behandelnde flüssige
Phase P z. B. eine wie in den Schriften
PCT/EP2008/050785 ,
DE-A 102007055086 bzw.
EP-A 1 554 234 beschrieben über
Seitenentnahme aus dem Produktgasgemisch der heterogen katalysierten
partiellen Gasphasenoxidation der C
3-Vorläuferverbindung
gewonnene Kondensatfraktion, kann als der oben angesprochene Glyoxalauslass
auch der Auslass aus der Rückspaltvorrichtung (dem Spaltgefäß)
für die Michael-Addukt-Acrylsäureoligomeren fungieren.
Dabei macht sich vorteilhaft bemerkbar, dass Glyoxal bei erhöhter
Temperatur (in Abwesenheit von besonderen Rückspaltkatalysatoren)
primär in die erwähnten Polyglyoxale bzw. deren
Hydrate gewandelt wird.
-
In
der Regel gilt, dass wenn die erfindungsgemäß zu
behandelnde flüssige Phase P aus einer Trennkolonne z.
B. über Seitenentnahme entnommen wird, in welcher ein nicht
kristallisatives thermisches Trennverfahren im Beisein eines in
der Trennkolonne von oben nach unten geführten wässrigen
Absorptionsmittels und/oder einer wässrigen Rücklaufflüssigkeit
durchgeführt wird, der Glyoxalgehalt in der entnommenen
flüssigen Phase P um so größer ist, je
weiter unten die Entnahmestelle sich in der Trennkolonne befindet.
-
Ein
Glyoxalauslass kann sich aber auch oder nur auf der Seite der erfindungsgemäßen
Abtrennung, d. h., auf der kristallisativen Seite befinden. In diesem
Fall wird der Auslass normalerweise aus Glyoxal angereichert enthaltender
Mutterlauge bestehen.
-
Wird
die erfindungsgemäße Abtrennung z. B. mittels
einer Kombination von dynamischer und statischer Kristallisation
gemäß der
EP-A
616 998 ausgeführt, wird sich der Glyoxal angereichert
enthaltende Glyoxalauslass in der Regel (anwendungstechnisch zweckmäßig)
im Bereich der statischen Kristallisation befinden.
-
Letzteres
insbesondere dann, wenn bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens keine Rückführung von Glyoxal angereichert
enthaltender Mutterlauge in wenigstens ein nicht kristallisatives
thermisches Trennverfahren durchgeführt wird.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren ist nicht zuletzt dann
günstig, wenn die erfindungsgemäß zu
behandelnde flüssige Phase P (z. B. über eine
der vorstehend beschriebenen Verfahrensweisen) auf ein Produktgasgemisch
einer heterogen katalysierten partiellen Gasphasenoxidation eines
C3-Vorläufers der Acrylsäure zurückgeht,
das, bezogen auf die im Produktgasgemisch enthaltene molare Menge
an Acrylsäure, wenigstens 200 mol.ppm Glyoxal, oder ≥ 250
mol.ppm Glyoxal, oder ≥ 300 mol.ppm Glyoxal, oder ≥ 400
mol.ppm Glyoxal, oder ≥ 500 mol.ppm Glyoxal, oder ≥ 750
mol.ppm Glyoxal, oder ≥ 1000 mol.ppm Glyoxal, oder ≥ 1250
mol.ppm Glyoxal, oder ≥ 1500 mol.ppm Glyoxal enthält.
-
Im
Normalfall werden die vorgenannten Glyoxalgehalte des Produktgasgemischs
(in gleicher Weise bezogen) ≤ 5 mol.-% betragen. Vielfach
wird der Acrylsäuregehalt der vorgenannten Produktgasgemische
1 bis 30 Vol.-% betragen.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren ist insbesondere auch
dann anwendbar, wenn man die erfindungsgemäß zu
behandelnde flüssige Phase P dadurch gewinnt, dass man
das, zuvor durch direkten und/oder indirekten Wärmeaustausch
gegebenenfalls abgekühlte, Produktgasgemisch einer Absorption
der Acrylsäure aus dem Produktgasgemisch heraus mit einer
wässrigen Lösung oder mit Wasser unterwirft (vgl.
z. B.
EP-A 1 388 532 sowie
EP-A 1 388 533 ).
Das dabei erhaltene, die Acrylsäure enthaltende wässrige
Absorbat kann unmittelbar die erfindungsgemäß zu
behandelnde flüssige Phase P sein.
-
Sollte
der Acrylsäuregehalt des wässrigen Absorbats jedoch
noch unterhalb von 70 Gew.-% (bezogen auf das Gewicht des Absorbats)
liegen – oder aber auch aus anderen Gründen – kann
man das wässrige Absorbat (gegebenenfalls nach einer zuvor
erfolgten Desorption und/oder Strippung von einen geringeren Siedepunkt
als Acrylsäure aufweisenden Bestandteilen im Absorbat)
einer azeotropen Destillation (Rektifikation) zur Entfernung wenigstens
einer Teilmenge des im Absorbat enthaltenen Wassers unterwerfen
und anschließend von der dabei verbleibenden Restmenge
(als flüssige Phase P) der erfindungsgemäßen
kristallisativen Abtrennung unterwerfen. Als diesbezüglich
geeignete Schleppmittel seien beispielsweise Heptan, Dimethylcyclohexan,
Ethylcyclohexan, Toluol, Ethylbenzol, Octan, Chlorbenzol, Xylol
oder Mischungen (z. B. aus 60 Gew.-% Toluol und 40 Gew.-% Heptan)
genannt.
-
Als
alternative Schleppmittel können aber auch Methylisobutylketon
oder Isopropylacetat eingesetzt werden.
-
Weitere
geeignete azeotrope Schleppmittel offenbaren die
US 2004/0242826 , die
EP-A 778 255 , die
EP-A 695 736 und
der in diesen Schriften zitierte Stand der Technik. Üblicherweise
wird die azeotrope Destillation bzw. Rektifikation vorteilhaft bei
unterhalb von Atmosphärendruck liegenden Arbeitsdrucken
durchgeführt.
-
Damit
umfasst die vorliegende Anmeldung insbesondere ein erfindungsgemäßes
Verfahren, bei dem man die Acrylsäure und Glyoxal gemeinsam
mit anderen leichter und schwerer als Acrylsäure siedenden
Bestandteilen aus dem Produktgasgemisch der heterogen katalysierten
partiellen Gasphasenoxidation in eine wässrige flüssige
Phase überführt (z. B. durch Absorption mittels
einer wässrigen Lösung) und von der dabei resultierenden
wässrigen flüssigen Phase mittels azeotroper Rektifikation
und/oder Destillation wenigstens eine Teilmenge des Wassers abtrennt,
wobei eine flüssige Phase P verbleibt, die nachfolgend
erfindungsgemäß kristallisativ behandelt wird.
-
Grundsätzlich
kann dabei wie in den Schriften
EP-A 1 298 120 sowie
EP-A 1 396 484 beschrieben vorgegangen
werden, es besteht jedoch keine Notwendigkeit mehr, die in diesen
Schriften geforderten besonderen Maßnahme zu ergreifen.
-
An
dieser Stelle sei noch festgehalten, dass bei einer fraktionierenden
Kondensation des Produktgasgemischs selbiges anwendungstechnisch
zweckmäßig (gegebenenfalls nach zuvor erfolgter
direkter und/oder indirekter (z. B. mit einer Quenchflüssigkeit
gemäß der
EP-A
1 066 239 , oder gemäß der
EP-A 1 163 201 ) Kühlung
des Produktgasgemischs) in einer trennwirksame Einbauten aufweisenden
Trennkolonne in sich selbst aufsteigend unter Seitenabzug einer
rohen Acrylsäure (die gegebenenfalls die erfindungsgemäß zu
behandelnde flüssige Phase P bildet; gegebenenfalls wird
die rohe Acrylsäure zur Erzeugung der flüssigen
Phase P noch rektifikativ und/oder destillativ behandelt) fraktionierend
kondensiert (vgl. auch
EP-A
1 015 410 ,
WO 2004/035514 ,
DE-A 102 43 625 ,
EP-A 1 015411 ,
DE-A 102 35 847 ,
EP-A 1 159 249 ,
EP-A 1 163 201 ,
EP-A 1 066 239 und
EP-A 920 408 ). Um
bei der fraktionierenden Kondensation gegebenenfalls auftretende
Acrylsäureverluste zu minimieren, kann der fraktionierenden
Kondensation gegebenenfalls zusätzlich eine Absorption mit
Wasser und/oder wässriger Lösung überlagert
werden.
-
Eine
solchermaßen kondensativ (und gegebenenfalls zusätzlich
rektifikativ) erzeugte flüssige Phase wird man dann zweckmäßig
einer erfindungsgemäßen kristallisativen Abtrennung
unterwerfen, wenn sie sowohl den diesbezüglich erforderlichen
Acrylsäuregehalt als auch den auf den Acrylsäuregehalt
bezogenen relevanten Gehalt an Glyoxal aufweist.
-
Dabei
gebildetes Glyoxal angereichert enthaltende Mutterlauge kann man
dann, wie bereits in dieser Schrift verschiedentlich erwähnt,
z. B. gemäß dem Vorbild der
EP-A 920 408 , oder
WO 2004/035514 , oder
EP-A 1 554 234 ,
oder der Anmeldung
PCT/EP2008/050785 bzw.
DE-A 102007055086 wenigstens
teilweise, vorzugsweise vollständig, in die fraktionierende
Kondensation der Acrylsäure aus dem Produktgasgemisch rückführen.
-
Den
Glyoxalauslass wird man dabei unterhalb des Seitenabzugs der rohen
Acryläsure ansiedeln.
-
Die
erfindungsgemäße kristallisative Behandlung der
flüssigen Phase P, insbesondere einer in vorgenannter Weise
kondensativ und/oder absorptiv und/oder rektifikativ gewonnenen
flüssigen Phase P, unterliegt grundsätzlich keiner
Beschränkung, einschließlich den Verfahren zur
Abtrennung der Mutterlauge vom Kristallisat (alle im in dieser Schrift
genannten Stand der Technik ausgeführten Verfahren sind
anwendbar).
-
D.
h., sie kann einstufig, oder mehrstufig, kontinuierlich oder diskontinuierlich
durchgeführt werden. Insbesondere kann sie auch als fraktionierende
Kristallisation durchgeführt werden. Üblicherweise
werden bei einer fraktionierten Kristallisation alle Stufen, die
ein Acrylsäurekristallisat erzeugen, das (insbesondere
an Glyoxal) reiner als die zugeführte flüssige
Phase P ist, Reinigungsstufen genannt und alle anderen Stufen Abtriebsstufen.
Zweckmäßig werden mehrstufige Verfahren nach dem
Gegenstromprinzip betrieben, bei dem nach der Kristallisation in
jeder Stufe das Kristallisat von der Mutterlauge abgetrennt und
dieses Kristallisat der jeweiligen Stufe mit dem nächst
höheren Reinheitsgrad zugeführt wird, während
der Kristallisationsrückstand der jeweiligen Stufe mit
dem nächst niedrigeren Reinheitsgrad zugeführt
wird.
-
In
der Regel liegt die Temperatur der flüssigen Phase P während
des erfindungsgemäßen Verfahrens zwischen –25°C
und +14°C, insbesondere zwischen +12°C und –5°C.
-
Beispielsweise
kann das erfindungsgemäße Verfahren als Schichtkristallisation
ausgeführt sein (vgl.
DE-OS 2606364 ,
EP-A 616998 ,
EP-A 648520 und
EP-A 776875 ). Dabei wird das Kristallisat
in Form zusammenhängender, fest anhaftender Schichten ausgefroren.
Die Trennung des abgeschiedenen Kristallisats von der verbliebenen
Restschmelze (die Mutterlauge) erfolgt durch einfaches Abfließen
der Restschmelze. Prinzipiell unterscheidet man zwischen „statischen” und „dynamischen” Schichtkristallisationsverfahren.
Kennzeichnend für die dynamische Schichtkristallisation
von flüssigen Phasen P ist eine erzwungene Konvektion der
flüssigen Phase P. Diese kann durch Umpumpen der flüssigen
Phase P durch voll durchströmte Rohre, durch Aufgabe der
flüssigen Phase P als Rieselfilm (z. B. gemäß
EP-A 616998 ) oder
durch Einleiten von Inertgas in eine flüssige Phase P oder
durch Pulsieren erfolgen.
-
Bei
den statischen Verfahren ruht die flüssige Phase P (z.
B. in Rohrbündel- oder Plattenwärmeaustauschern)
und scheidet sich schichtförmig durch langsame Temperatursenkung
auf der Sekundärseite ab. Danach wird die Restschmelze
(Mutterlauge) abgelassen, durch langsame Temperaturerhöhung
stärker verunreinigte Fraktionen aus der Kristallschicht
abgeschwitzt und nachfolgend das Reinprodukt abgeschmolzen (vgl.
WO 01/77056 ).
-
-
Dabei
wird in der Regel durch Kühlung der flüssigen
Phase P eine Acrylsäurekristalle suspendiert enthaltende
Kristallisatsuspension erzeugt, wobei die Acrylsäurekristalle
einen geringeren und die verbleibende Restschmelze (Mutterlauge)
einen höheren Glyoxalgehalt (relativ bezogen auf die jeweilige
Gesamtmenge) aufweist, als die zu reinigende flüssige Phase
P. Dabei können die Acrylsäurekristalle unmittelbar
in Suspension befindlich wachsen und/oder sich als Schicht auf einer
gekühlten Wand abscheiden, von der sie anschließend
abgekratzt und in der Restschmelze (Mutterlauge) resuspendiert werden.
-
-
Weiterhin
kommen alle in den vorgenannten (insbesondere die in den vorgenannten
WO-)Veröffentlichungen genannten Verfahren zur Trennung
von gebildetem Suspensionskristallisat und verbliebener Mutterlauge
in Betracht (z. B. mechanische Trennverfahren wie Zentrifugieren).
Erfindungsgemäß bevorzugt erfolgt die Trennung
in einer Waschkolonne. Bevorzugt handelt es sich dabei um eine Waschkolonne
mit erzwungenem Transport der abgeschiedenen Acrylsäurekristalle.
Der Kristallisatvolumenanteil im Kristallbett erreicht dabei in
der Regel Werte > 0,5.
Im Regelfall wird die Waschkolonne bei Werten von 0,6 bis 0,75 betrieben.
Als Waschflüssigkeit wird mit Vorteil die Schmelze von
in der Waschkolonne vorab gereinigten (abgetrennten) Acrylsäurekristallen
verwendet. Die Wäsche erfolgt normalerweise im Gegenstrom.
Damit umfasst das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere
Verfahren, welche folgende Verfahrensschritte umfassen:
- a) Auskristallisieren von Acrylsäure aus einer flüssigen
Phase P,
- b) Trennen des Acrylsäurekristallisats von der verbliebenen
Mutterlauge (Restschmelze, flüssigen Restphase),
- c) wenigstens teilweises Aufschmelzen des abgetrennten Acrylsäurekristallisats
und
- d) wenigstens teilweises Rückführen des aufgeschmolzenen
Acrylsäurekristallisats zum Schritt b) und/oder zum Schritt
a).
-
Bevorzugt
erfolgt dabei der Schritt b) durch Gegenstromwäsche mit
in den Schritt b) rückgeführtem aufgeschmolzenem
zuvor abgetrenntem Acrylsäurekristallisat.
-
Insbesondere
dann, wenn die Kristallisation als Suspensionskristallisation ausgeführt
wird, und noch mehr, wenn die nachfolgende Mutterlaugeabtrennung
in einer Waschkolonne ausgeführt wird, und noch mehr, wenn
dabei als Waschflüssigkeit die Schmelze von in der Waschkolonne
bereits vorab gereinigtem Acrylsäurekristallisat verwendet
wird, erweist es sich als günstig, dass die flüssige
Phase P häufig Wasser enthält.
-
D.
h., das erfindungsgemäße Verfahren umfasst nicht
zuletzt Verfahren, bei denen man die zu reinigende flüssige
Phase P unter Einwirkung von Kälte in eine aus Acrylsäurekristallisat
und flüssiger Restphase (Restschmelze) bestehende Kristallisatsuspension überführt,
wobei der Gewichtsanteil des Acrylsäurekristallisats an
Glyoxal kleiner und der Gewichtsanteil der flüssigen Restphase
(der Mutterlauge) an Glyoxal größer als der Glyoxalgewichtsanteil
der flüssigen Phase P ist, von der Kristallisatsuspension
gegebenenfalls einen Teil der verbliebenen Mutterlauge mechanisch
abtrennt und das Acrylsäurekristallisat in einer Waschkolonne (vgl.
z. B.
WO 01/77056 ,
WO 03/041832 ,
WO 03/041833 und
WO 98/01414 ) von verbliebener
Mutterlauge mit der Maßgabe befreit, dass
- a) die flüssige Phase P bezogen auf die darin enthaltene
Acrylsäure 0,20 bis 30, häufig bis 20, oft bis
10 Gew.-% an Wasser enthält, und
- b) als Waschflüssigkeit die Schmelze von in der Waschkolonne
gereinigtem Acrylsäurekristallisat verwendet wird.
-
Insbesondere
umfasst das erfindungsgemäße Verfahren vorstehende
Verfahren, wobei die flüssige Phase P ≥ 80 Gew.-%
Acrylsäure, oder ≥ 90 Gew.-% Acrylsäure,
oder ≥ 95 Gew.-% Acrylsäure aufweist.
-
Weiterhin
ist es erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn der Wassergehalt
der flüssigen Phase P bei vorstehend beschriebenen Verfahrensweisen
(bzw. ganz generell bei Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens), bezogen auf in der flüssigen Phase P enthaltene
Acrylsäure, 0,2 bzw. 0,4 bis 8, bzw. bis 10, bzw. bis 20,
bzw. bis 30 Gew.-%, bzw. 0,6 bis 5 Gew.-%, bzw. 0,6 bis 3 Gew.-%
beträgt.
-
Selbstredend
ist das erfindungsgemäße Verfahren auch auf alle
in den in dieser Schrift als Stand der Technik aufgeführten
Schriften erwähnten Roh-Acrylsäuren anwendbar,
soweit diese den erforderlichen Acrylsäuregehalt und zusätzlich
den erforderlichen Glyoxalgehalt enthalten.
-
Alles
Vorgenannte gilt vor allem dann, wenn die Waschkolonne eine Waschkolonne
mit erzwungenem Transport der Acrylsäurekristalle ist,
und dies vor allem dann, wenn es eine hydraulische oder eine mechanische
Waschkolonne z. B. gemäß der
WO 01/77056 ist und sie wie dort
ausgeführt betrieben wird.
-
Alles
Vorgenannte gilt vor allem dann, wenn die Waschkolonne gemäß den
Lehren der
WO 03/041832 sowie
der
WO 03/041833 ausgeführt
ist und betrieben wird.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren gestattet so, mit der
Sequenz Partialoxidation wenigstens eines C
3-Vorläufers
unter Erhalt eines einen erhöhten Glyoxalgehaltes aufweisenden
Produktgasgemischs, fraktionierende Acrylsäurekondensation
aus dem Produktgasgemisch der Partialoxidation, Suspensionskristallisation
des entnommenen Acrylsäurekondensats und Abtrennung des
Suspensionskristallisats von verbliebener Mutterlauge in einer Waschkolonne
unter Anwendung einer Reinkristallisatschmelze als Waschflüssigkeit,
auf effizienteste Art und Weise und unter Anwendung lediglich einer
Kristallisationsstufe die Herstellung von an Glyoxal frei zu bezeichnender
und somit superabsorbertauglicher Acrylsäure (solche Acrylsäure
kann selbstredend auch für alle anderen in der
WO 02/055469 und
WO 03/078378 angesprochenen
Verwendungen eingesetzt werden und dies vor allem dann, wenn von
einer billigen, die Nebenproduktbildung von Glyoxal bedingenden
C
3-Vorläufer-Rohstoffquelle für
die Partialoxidation ausgegangen wird).
-
Selbstverständlich
werden alle in dieser Schrift aufgeführten Verfahrensschritte
polymerisationsinhibiert durchgeführt. Dabei kann wie im
aufgeführten Stand der Technik beschrieben vorgegangen
werden. Eine herausragende Position unter der Gesamtmenge der verfügbaren
Acrylsäure-Prozeßstabilisatoren nehmen Dibenzo-1,4-thiazin
(PTZ), 4-Hydroxy-2,2,6,6-tetramethylpiperidin-1-oxyl (4-OH-TEMPO)
und p-Methoxyphenol (MEHQ) ein, die entweder jeweils für
sich, oder paarweise oder als Dreiergemisch Bestandteil der erfindungsgemäß zu
behandelnden flüssigen Phase P sein können. Üblicherweise
beträgt die Gesamtmenge von an in der flüssigen
Phase P enthaltenen Polymerisationsinhibitoren, bezogen auf die
Gesamtmenge an darin enthaltener Acrylsäure, 0,001 bis
2 Gew.-%.
-
Aufgrund
unerwünschter Bildung von Acrylsäure-Oligomeren
(Michael-Addukte) in der flüssigen Phase P bei deren sich
selbst überlassen, wird das erfindungsgemäße
Verfahren möglichst umgehend nach Erzeugung der flüssigen
Phase P angewendet.
-
In
erfindungsgemäß vorteilhafter Weise werden bei
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens auch
z. B. in der flüssigen Phase P enthaltene C4-(z.
B. Buten-1, Butadien, n-Butan etc.) Partialoxidationsfolgeprodukte
wie z. B. Methacrylsäure, Buttersäuren, Butyraldehyde
etc. mitabgetrennt. Sie können, bezogen auf die enthaltene
molare Acrylsäuremenge, in den gleichen Mengen wie Glyoxal
in der flüssigen Phase P (insbesondere in allen in dieser
Schrift explizit ausgeführten flüssigen Phasen
P) enthalten sein. Das gleiche gilt für Acrolein, Formaldehyd,
Acetaldehyd, Propionaldehyd sowie alle C5-
und C6-Partialoxidationsfolgeprodukte sowie
gegebenenfalls in der flüssigen Phase P enthaltene Polyglyoxale
und Polyglyoxalhydrate.
-
Damit
umfasst vorliegende Erfindung insbesondere die folgenden Ausführungsformen:
- 1. Verfahren zur Auftrennung von in einem Produktgasgemisch
einer partiellen heterogen katalysierten Gasphasenoxidation einer
C3-Vorläuferverbindung der Acrylsäure
als Hauptprodukt enthaltener Acrylsäure und als Nebenprodukt
enthaltenem Glyoxal, bei dem man eine flüssige Phase P
erzeugt, die zu wenigstens 70% ihres Gewichtes aus Acrylsäure
besteht und, bezogen auf die in ihr enthaltene molare Menge an Acrylsäure,
wenigstens 200 mol.ppm Glyoxal enthält, dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennung des Glyoxals von der Acrylsäure aus der
flüssigen Phase P heraus kristallisativ erfolgt, wobei
sich die Acrylsäure im gebildeten Kristallisat und das
Glyoxal sich in der bei der Kristallisation verbleibenden Mutterlauge
anreichert.
- 2. Verfahren gemäß Ausführungsform
1, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase P, bezogen
auf die in ihr enthaltene molare Menge an Acrylsäure, wenigstens
300 mol.ppm Glyoxal enthält.
- 3. Verfahren gemäß Ausführungsform
1, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase P, bezogen
auf die in ihr enthaltene molare Menge an Acrylsäure, wenigstens
400 mol.ppm Glyoxal enthält.
- 4. Verfahren gemäß Ausführungsform
1, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase P, bezogen
auf die in ihr enthaltene molare Menge an Acrylsäure, wenigstens
500 mol.ppm Glyoxal enthält.
- 5. Verfahren gemäß Ausführungsform
1, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase P, bezogen
auf die in ihr enthaltene molare Menge an Acrylsäure, wenigstens
1000 mol.ppm Glyoxal enthält.
- 6. Verfahren gemäß Ausführungsform
1, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase P, bezogen
auf die in ihr enthaltene molare Menge an Acrylsäure, wenigstens
1500 mol.ppm Glyoxal enthält.
- 7. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase
P zu wenigstens 75% ihres Gewichtes aus Acrylsäure besteht.
- 8. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase
P zu wenigstens 80% ihres Gewichtes aus Acrylsäure besteht.
- 9. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase
P zu wenigstens 85% ihres Gewichtes aus Acrylsäure besteht.
- 10. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase
P zu wenigstens 90% ihres Gewichtes aus Acrylsäure besteht.
- 11. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase
P zu wenigstens 95% ihres Gewichtes aus Acrylsäure besteht.
- 12. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase
P zu wenigstens 96% ihres Gewichtes aus Acrylsäure besteht.
- 13. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase
P zu wenigstens 97% ihres Gewichtes aus Acrylsäure besteht.
- 14. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die C3-Vorläuferverbindung
Propylen ist.
- 15. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die C3-Vorläuferverbindung
Acrolein ist.
- 16. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die C3-Vorläuferverbindung
Propan ist.
- 17. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die C3-Vorläuferverbindung
Glyzerin ist.
- 18. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass für die partielle heterogen
katalysierte Gasphasenoxidation einer C3-Vorläuferverbindung
ein Reaktionsgasausgangsgemisch eingesetzt wird, das, bezogen auf
die in ihm enthaltene molare Menge der C3-Vorläuferverbindung, ≥ 200
mol.ppm an C2-Verbindungen enthält.
- 19. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass für die partielle heterogen
katalysierte Gasphasenoxidation einer C3-Vorläuferverbindung
ein Reaktionsgasausgangsgemisch eingesetzt wird, das, bezogen auf
die in ihm enthaltene molare Menge der C3-Vorläuferverbindung, ≥ 300
mol.ppm an C2-Verbindungen enthält.
- 20. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass für die partielle heterogen
katalysierte Gasphasenoxidation einer C3-Vorläuferverbindung
ein Reaktionsgasausgangsgemisch eingesetzt wird, das, bezogen auf
die in ihm enthaltene molare Menge der C3-Vorläuferverbindung, ≥ 400
mol.ppm an C2-Verbindungen enthält.
- 21. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass für die partielle heterogen
katalysierte Gasphasenoxidation einer C3-Vorläuferverbindung
ein Reaktionsgasausgangsgemisch eingesetzt wird, das, bezogen auf
die in ihm enthaltene molare Menge der C3-Vorläuferverbindung, ≥ 500
mol.ppm an C2-Verbindungen enthält.
- 22. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass für die partielle heterogen
katalysierte Gasphasenoxidation einer C3-Vorläuferverbindung
ein Reaktionsgasausgangsgemisch eingesetzt wird, das, bezogen auf
die in ihm enthaltene molare Menge der C3-Vorläuferverbindung, ≥ 750
mol.ppm an C2-Verbindungen enthält.
- 23. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass für die partielle heterogen
katalysierte Gasphasenoxidation einer C3-Vorläuferverbindung
ein Reaktionsgasgemisch eingesetzt wird, das, bezogen auf die in
ihm enthaltene molare Menge der C3-Vorläuferverbindung, ≥ 1000 mol.ppm
an C2-Verbindungen enthält.
- 24. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass für die partielle heterogen
katalysierte Gasphasenoxidation einer C3-Vorläuferverbindung
ein Reaktionsgasausgangsgemisch eingesetzt wird, das, bezogen auf
die in ihm enthaltene molare Menge der C3-Vorläuferverbindung, ≥ 1500
mol.ppm an C2-Verbindungen enthält.
- 25. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
18 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsgasausgangsgemisch
zu 4 bis 20 Vol.-% C3-Vorläuferverbindung
enthält.
- 26. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsgasausgangsgemisch
zu ≥ 1 Gew.-% Wasserdampf enthält.
- 27. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsgasausgangsgemisch
zu ≥ 2 Gew.-% Wasserdampf enthält.
- 28. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsgasausgangsgemisch
zu ≥ 3 Gew.-% Wasserdampf enthält.
- 29. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsgasausgangsgemisch
zu ≥ 5 Gew.-% Wasserdampf enthält.
- 30. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass das Reaktionsgasausgangsgemisch
zu ≥ 7 Gew.-% Wasserdampf enthält.
- 31. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 30, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase
P aus dem Produktgasgemisch der partiellen heterogen katalysierten
Gasphasenoxidation durch Anwendung wenigstens eines nicht kristallisativen
thermischen Trennverfahrens erzeugt wurde.
- 32. Verfahren gemäß Ausführungsform
31, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine nicht kristallisative
thermische Trennverfahren wenigstens ein Trennverfahren aus der
Gruppe enthaltend Absorption, partielle Kondensation, fraktionierende
Kondensation, Rektifikation, Strippung und Desorption umfasst.
- 33. Verfahren gemäß Ausführungsform
31 oder 32, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Kristallisation verbleibende,
Glyoxal angereichert enthaltende Mutterlauge, in wenigstens eines
der nicht kristallisativen thermischen Trennverfahren rückgeführt
wird.
- 34. Verfahren gemäß Ausführungsform
33, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Kristallisation verbleibende,
Glyoxal angereichert enthaltende Mutterlauge, in eine fraktionierende
Kondensation des Produktgasgemischs der heterogen katalysierten
Gasphasenoxidation rückgeführt wird.
- 35. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 34, dadurch gekennzeichnet, dass die kristallisative Trennung
mittels einer Suspensionskristallisation vorgenommen wird.
- 36. Verfahren gemäß Ausführungsform
35, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Suspensionskristallisation
gebildetes Suspensionskristallisat und verbliebene Mutterlauge mittels
einer Waschkolonne voneinander getrennt werden.
- 37. Verfahren gemäß Ausführungsform
36, dadurch gekennzeichnet, dass in der Waschkolonne das Suspensionskristallisat
mit der Schmelze von in der Waschkolonne vorab abgetrennten Acrylsäurekristallen
gewaschen wird.
- 38. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 37, dadurch gekennzeichnet, dass es die folgenden Verfahrensschritte
umfasst:
a. Auskristallisieren von Acrylsäure aus
der flüssigen Phase P;
b. Trennen des Acrylsäurekristallisats
von beim Auskristallisieren verbleibender Mutterlauge;
c. wenigstens
teilweises Aufschmelzen des in Schritt b) abgetrennten Acrylsäurekristallisats;
d.
wenigstens teilweises Rückführen des aufgeschmolzenen
Acrylsäurekristallisats aus Schritt c) zum Schritt b) und/oder
Schritt a).
- 39. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 38, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase
P, bezogen auf die in ihr enthaltene Acrylsäure, 0,2 bis
30 Gew.-% Wasser enthält.
- 40. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 39, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Erzeugung der flüssigen
Phase P im Produktgasgemisch enthaltene Acrylsäure und
enthaltenes Glyoxal in eine wässrige flüssige
Phase überführt, und von dieser flüssigen
wässrigen Phase mittels azeotroper Rektifikation wenigstens
eine Teilmenge des Wassers abtrennt, wobei die flüssige
Phase P verbleibt.
- 41. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 40, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase
P das Glyoxal zu wenigstens 50 mol-% als monomeres Glyoxal-Monohydrat
und/oder monomeres Glyoxal-Dihydrat enthält.
- 42. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 40, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase
P das Glyoxal zu wenigstens 70 mol-% als monomeres Glyoxal-Monohydrat
und/oder monomeres Glyoxal-Dihydrat enthält.
- 43. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 40, dadurch gekennzeichnet, dass die flüssige Phase
P das Glyoxal zu wenigstens 90 mol-% als monomeres Glyoxal-Monohydrat
und/oder monomeres Glyoxal-Dihydrat enthält.
- 44. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 43, dadurch
gekennzeichnet, dass das Produktgasgemisch, bezogen auf die in ihm
enthaltene molare Menge an Acrylsäure, wenigstens 200 mol.ppm
Glyoxal enthält.
- 45. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 43, dadurch
gekennzeichnet, dass das Produktgasgemisch, bezogen auf die in ihm
enthaltene molare Menge an Acrylsäure, wenigstens 400 mol.ppm
Glyoxal enthält.
- 46. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 43, dadurch
gekennzeichnet, dass das Produktgasgemisch, bezogen auf die in ihm
enthaltene molare Menge an Acrylsäure, wenigstens 750 mol.ppm
Glyoxal enthält.
- 47. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 46, dadurch
gekennzeichnet, dass im Rahmen der Erzeugung der flüssigen
Phase P im Produktgasgemisch enthaltene Acrylsäure in die
kondensierte (z. B. flüssige) Phase überführt
und dabei gasförmig verbleibendes Restgas wenigstens Teilweise
in die partielle heterogen katalysierte Gasphasenoxidation der C3-Vorläuferverbindung rückgeführt
wird.
- 48. Verfahren gemäß einer der Ausführungsformen
1 bis 47, dadurch gekennzeichnet, dass sich ein Verfahren anschließt,
bei dem Acrylsäurekristallisat aufgeschmolzen und in wenigstens
ein Polymerisat radikalisch einpolymerisiert wird.
-
Beispiele:
-
I. Nachweis der die unerwünschte
radikalische Polymerisation von Acrylsäure in überdurchschnittlicher
Weise fördernden Wirkung von monomerem Glyoxal in Acrylsäure
-
1. Herstellung einer Lösung
von monomerem Glyoxal in wasserfreiem Methanol
-
2,0
g feinteiliges Glyoxaltrimer-Dihydrat (von der Firma Fluka, Reinheit > 95%) und 5,0 g feinteiliges P2O5 (von der Firma
Aldrich, Reinheit > 98%)
wurden homogen vermischt. Anschließend wurde das Gemisch bei
einem Druck < 50
mbar auf 180°C erhitzt, und der sich dabei kontinuierlich
entwickelnde gasförmige Strom aus monomerem Glyoxal und
gegebenenfalls geringen Spuren an Wasserdampf über feinteiliges
P2O5 (bindet die
Restspuren an Wasserdampf) in wasserfreies Methanol (von der Firma
Aldrich, Reinheit > 99,8%)
geleitet.
-
Bezogen
auf die Ausgangsmenge an Methanol wurden 0,3 Gew.-% an monomerem
Glyoxal eingeleitet und im Methanol gelöst (vgl. auch Y.
Chen, L. Zhu in „Wavelength-Dependent Photolysis of Glyoxal
in the 290–420 nm Region", J. Phys. Chem. A, 2003,
107, 4643–4651). Die resultierende methanolische
Lösung wird im Folgenden als Lösung M bezeichnet
(in der methanolischen Lösung bilden sich aus dem Glyoxal
und Methanol die entsprechenden thermisch labilen Acetale, die bei
mäßig erhöhter Temperatur wieder in monomeres Glyoxal
und Methanol rückspalten).
-
2. Herstellung von mit geringen
Mengen verschiedener möglicher Nebenproduktaldehyde dotierten
Reinacrylsäuren
-
Es
wurden 5 nicht unterscheidbare Proben (von jeweils 0,5 ml) an Reinacrylsäure
zubereitet. Dazu wurde mit dem Monomethylether des Hydrochinons
(MEHQ) lagerstabilisierte Reinacrylsäure unter vermindertem
Druck frisch überdestilliert und mit 10 gew.ppm Phenotiazin
(PTZ) stabilisiert.
-
Die
Reinheit der so erzeugten Reinacrylsäureproben betrug > 99,8 Gew.-% bei einem
Aldehyd- und Ketongesamtgehalt < 10
gew.ppm. Die Aufbewahrung der Proben erfolgte im gefrorenen Zustand.
-
Anschließend
wurden die Proben durch Zuwiegen der entsprechenden Aldehyde wie
folgt dotiert (im Fall des Glyoxal wurde dazu die Lösung
M verwendet; die mol.ppm beziehen sich stets auf die enthaltene
molare Acrylsäuremenge; wegen des Methanolgehaltes der
Lösung M wurde bei den Dotierungen mit von Glyoxal verschiedenen
Aldehyden eine entsprechende Methanolmenge zudotiert):
- Probe
1: 86 mol.ppm monomeres Glyoxal
- Probe 2: 96 mol.ppm Benzaldehyd
- Probe 3: 166 mol.ppm Formaldehyd
- Probe 4: 104 mol.ppm 2-Fufural
- Probe 5: 113 mol.ppm Acetaldehyd
-
Unter
Luftatmosphäre in identische Glasampullen mit einem Fassungsvermögen
von jeweils 1,8 ml eingeschmolzen wurden die Ampullen jeweils unmittelbar
nach ihrer Fertigstellung bei einer Temperatur von 120°C
im Umlufttrockenschrank drehend gelagert, um vollständige
Durchmischung zu gewährleisten. Dann wurde die Zeit T bis
zur vollständigen Polymerisation der jeweiligen Probe visuell
erfasst.
-
Die
Versuchsreihe wurde dreimal wiederholt und die Messwerte arithmetisch
gemittelt. Die mittleren Ergebnisse für die Zeit T der
jeweiligen Proben betrugen:
Probe
1: | 117
min |
Probe
2: | 222
min |
Probe
3: | 197
min |
Probe
4: | 199
min |
Probe
5: | 174
min |
-
Die
erhaltenen Ergebnisse weisen die Ausnahmestellung von monomerem
Glyoxal aus.
-
II. Erfindungsgemäße
kristallisative Auftrennung
-
- 1. In eine an Glyoxal freie Acrylsäure
mit den nachfolgenden Verunreinigungsgehalten (die Angaben beziehen
sich auf gaschromatographische Analyse; die Wasserbestimmung erfolgte
nach Karl-Fischer, die PTZ-Analyse nasschemisch)
37 gew.ppm
Allylacrylat,
3319 gew.ppm Benzaldehyd,
3404 gew.ppm Diacrylsäure,
1,94
gew.-% Essigsäure,
0,91 gew.-% Propionsäure,
4211
gew.ppm Furfural-2 (Furan-2-aldehyd),
33 gew.ppm Furfural-3
(Furan-3-aldehyd),
348 gew.ppm Wasser, und
297 gew.ppm
Phenothiazin,
und einem Acrylsäuregehalt von 95,80
Gew.-% wurde ein wie in I.1. erzeugter gasförmiger Strom
an monomerem Glyoxal eingeleitet, bis sie, bezogen auf die enthaltene
Acrylsäuremenge, mit 1741 mol.ppm an monomerem Glyoxal
dotiert war (= 1277 gew.ppm bezogen auf das Gesamtgewicht der verunreinigten Acrylsäure).
-
Anschließend
wurde sie in einem Mengenstrom von 135 kg/h und einer Temperatur
von 17,3°C einem Kühlscheibenkristallisator (mit
einem Flüssigkeitsfassungsvolumen von ca. 95 Liter) mit
gewischten Kühlscheiben zugeführt. Der Kristallisator
wies 7 kreisförmige, im äquidistanten Abstand
von 12 cm in einem Trog hintereinander hängend angeordnete,
Kühlscheiben auf. Der Durchmesser der Kühlscheiben
betrug 32 cm und die Scheibendicke lag, bei einer Wanddicke von
2,5 mm, bei 15 mm. Die Kühlflächen waren aus Edelstahl (DIN-Werkstoff
1.4571) gefertigt. Die Kühlscheiben wurden von
einer Wasser-Glykol-Mischung als Kühlmittel (353 l/h) durchströmt
(55 Vol.-% Wasser, 45 Vol.-% Glykol). Das Kühlmittel strömte
mit einer Eingangstemperatur von 2,5°C in die erste Kühlscheibe
und verließ mit einer Ausgangstemperatur von 8,6°C
die letzte Kühlscheibe. Die dotierte Acrylsäure
und das Kühlmittel wurden im Gegenstrom durch den Kristallisator
geführt. Die ungewischten Ränder der Kühlscheiben
wurden mit einem um diese umlaufenden Hohlprofil (schlauchförmiges
Rohr mit einem Außendurchmesser von 12 mm) begleitbeheizt,
um eine Verkrustung mit Kristallisat zu vermeiden. Zu diesem Zweck
wurden die Hohlprofile der Kühlscheiben parallel mit derselben,
jedoch eine Eintrittstemperatur von 24°C aufweisenden,
Wasser-Glykol-Mischung parallel in einer Gesamtmenge von 51 l/h durchströmt.
Die Wischer der Kühlplatten wurden mittels einer horizontalen
Welle mit einer Drehzahl von 26 U/min angetrieben. Die im Kristallisator
erzeugte Kristallisatsuspension verließ denselben mit einer
Temperatur von 10,6°C.
-
Ein
Mengenstrom von 119 kg/h Acrylsäurekristallisatsuspension
wurde dem Kristallisator über ein Grobsieb (Maschenweite
ca. 3 mm; das Grobsieb verfolgte den Zweck, im Kristallisator gebildete
größere Kristallisatagglomerate zurückzuhalten,
da diese ein Verstopfen der Suspensionszuführleitung zur
Waschkolonne bedingen könnten) mit der Temperatur von 10,6°C
entnommen und von oben in eine hydraulische Waschkolonne gepumpt.
Diese bestand aus einem kreiszylindrischen Doppelglasmantel (Höhe:
1000 mm; Außendurchmesser des inneren Zylinders: 100 mm,
Wanddicke des inneren Zylinders: 9 mm; der äußere
Zylinder war um den inneren Zylinder herum mit Hilfe von entsprechenden
Dichtungen abgedichtet; der Zwischenraum war mit Luft gefüllt;
Außendurchmesser des äußeren Zylinders:
130 mm; Wanddicke des äußeren Zylinders: 5 mm). Im
inneren Zylinder zentriert eingehängt war ein metallisches
Filterrohr (aus Edelstahl (DIN-Werkstoff 1.4571)), das
einen Außendurchmesser von 20 mm und eine Wanddicke von
1,6 mm aufwies. Mit seiner Unterkante 200 mm oberhalb des unteren
Endes des Glasmantels befand sich ein 40 mm hohes, einen Außendurchmesser von
20 mm aufweisendes, zylindrisch umlaufendes Filter ins Filterrohr
eingepasst, über das die in der Acrylsäurekristallisatsuspension
enthaltene Flüssigphase abgeführt wurde. Durch
Abfuhr der vorgenannten Flüssigphase wurde im Glaszylinder
um das Filterrohr herum ein Kristallisatbett erzeugt, dessen Bettlän ge
(Höhe) mit Hilfe einer optischen Höhenmessung
bei einem Wert von 510 mm (gemessen vom unteren Ende des Glasmantels
aus) gehalten wurde. Zum Einregeln der Betthöhe wurde ein
Steuerstrom von etwa 95 kg/h über das Filterrohr abgeführter
Flüssigphase am Kopf der Waschkolonne in selbige rückgeführt.
Am unteren Ende des Glaszylinders wurde das gewaschene Kristallisatbett
mit einer rotierenden Messerscheibe (30 U/min) abgetragen und das
abgetragene Kristallisat in einem Schmelzkreis bestehend aus Pumpe,
Heizer, Inhibitorzudosierung und entsprechenden Rohrleitungen umgepumpt
und aufgeschmolzen. Die Inhibitorzudosierung erfolgte in Form von
in Reinschmelze gelöstem PTZ so, dass der PTZ-Gehalt des
Schmelzkreises ca. 200 gew.ppm betrug. Die Temperatur im Schmelzkreis
vor der zur Kristallisatwäsche erforderlichen Reinschmelzerückführung
in das untere Ende der Waschkolonne betrug 18°C.
-
Nur
etwa 5,5 kg/h aufgeschmolzenes Kristallisat wurden dem Schmelzkreis
als gereinigtes Produkt (Reinschmelze) entnommen. Der Mengenstrom
an dem Schmelzkreis entnommenem Reinprodukt wurde dabei so geregelt,
dass sich im Kristallisatbett, von außen sichtbar auf einer
Höhe von etwa 90 bis 110 mm oberhalb des unteren Endes
des Glaszylinders, eine Waschfront ausbildete. Zur Regelung des
Mengenstroms an dem Schmelzkreis entnommener Reinschmelze wurde
die Temperatur im Kristallisatbett auf einer Höhe von 100
mm oberhalb des unteren Endes des Glaszylinders herangezogen, die
durch das Ansteuern eines Ventils in der Reinschmelzeentnahmeleitung
(Anpassung des Entnahmestroms) auf einen Wert von 11,5°C
eingeregelt wurde.
-
Die
Analyse der aus dem Filterrohr herausgeführten Flüssigphase
(Mutterlauge) ergab einen Glyoxalgehalt von 1365 gew.ppm (bezogen
auf das Gewicht der Mutterlauge).
-
Die
Analyse des aus dem Schmelzkreis entnommenen, aufgeschmolzenen Kristallisats
ergab einen Glyoxalgehalt von weniger als 0,1 gew.ppm (bezogen auf
das Kristallisatgewicht).
-
Aus
beiden vorgenannten Werten errechnet sich somit ein Abreicherungskoeffizient
von AGly > 13650.
- 2. Der Versuch II.1. wurde wiederholt, die
Glyoxal-Dotierung wurde jedoch mit einer von der Fa. Aldrich bezogenen
und bei 25°C gelagerten wässrigen Lösung
vorgenommen, die gemäß eigener Analyse zu 40% ihres
Gewichts Glyoxal enthielt (gerechnet als monomeres Glyoxal). Mit
der Dotierung der Acrylsäure ging eine geringfügige
Niederschlagsbildung einher, die vermutlich auf höhermolekulare,
in der Acrylsäure schwerlösliche Polyglyoxale
(bzw. Hydrate derselben) zurückzuführen ist. Es
wurde daher abfiltriert und als Filtrat eine mit 1877 mol.ppm Glyoxal
dotierte Acrylsäure erhalten. Mit dieser wurde wie in Versuch
II.1. verfahren. Der so experimentell ermittelte Abreicherungskoeffizient
AGly (gerechnet als monomeres Glyoxal) war > 14720.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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