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I. Anwendungsgebiet
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Die Erfindung betrifft eine Positioniervorrichtung
für Werkstücke in Werkzeugmaschinen,
nämlich zum
Positionieren der richtigen Drehlage dieses Werkstückes bezüglich der
Werkzeugmaschine, insbesondere deren Werkstückaufnahme, in der Regel einem
Dreibacken-Spannfutter.
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II. Technischer Hintergrund
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Das Problem der Positionierung der
Drehlage des Werkstückes
relativ zur Werkzeugmaschine tritt insbesondere bei Bearbeitungsverfahren
bzw. Werkzeugmaschinen auf, bei denen das Werkstück entweder während der
Bearbeitung oder zwischen den einzelnen Bearbeitungsschritten um
seine Achse verschwenkt wird und nicht vollständig rotationssymmetrisch bezüglich dieser
Längsachse
ausgebildet ist.
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Ein typisches Beispiel hierfür ist das
Bearbeiten von Kurbelwellen einschließlich deren exzentrischer Hublagerzapfen
als Werkstücke,
die beispielsweise auf ihrer Hauptlagerachse in der Werkzeugmaschine
eingespannt und mittels z. B. Fräsen
oder Dreh-Drehräumen
bearbeitet werden und deshalb die Werkzeugmaschine auch eine C-Achse,
also eine hinsichtlich des Drehwinkels um die Z-Richtung steuerbare
Achse, besitzt.
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Damit die C-Achse benutzt werden
kann und die exzentrischen Hublager bearbeitet werden können, muss
die Kurbelwelle beim Einspannen in die Maschine, also in die Spannfutter,
zunächst
einmal eine definierte Drehlage einnehmen.
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Zu diesem Zweck war es bisher bekannt,
die Kurbelwelle zunächst
nur grob positioniert in das Spannfutter und zwischen Spitzen in
der Hauptlagerachse aufzunehmen, die genaue Drehlage mittels Richtbacken
zu bewirken und anschließend
zu spannen. Das Ausrichten erfolgte unter Zuhilfenahme von speziellen
Richtflächen
an den Wangen oder an einer der Hublagerstellen, an der die Richtbacken
angriffen und diese Stelle beim Schließen der Richtbacken in eine
bestimmte Winkelposition, nämlich
die festgelegte definierte Position, drückten.
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Zu diesem Zweck waren beide Richtbacken, zwischen
denen eine solche Hublagerstelle aufgenommen wurde, beweglich, oder
ein Richtbacken war – in
Querrichtung zu der Z-Achse – beweglich, und
drückte
die Richtfläche
oder den bearbeiteten Hublagerzapfen gegen einen festen Richt-Anschlag.
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Dabei war von den – meist
speziell vorstehend angegossenen – Richtflächen nur eine plan vorbearbeitet,
nämlich
die gegen den festen Richtanschlag zu drückende Fläche, während die andere Richtfläche im unbearbeiteten
Zustand ausreichte als Ansatzpunkt zum Anlegen des zweiten Richtbackens.
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Der Vorteil der speziellen Richtfläche an der Wange
gegenüber
der Verwendung eines (vorbereiteten oder noch unbearbeiteten) Hublagerzapfens liegt
darin, dass eine separate Richtfläche an der Wange als Referenzfläche während der
restlichen Bearbeitung der Kurbelwelle erhalten bleibt, und nicht
wie bei einem zunächst
unbearbeiteten Hublagerzapfen als Richtfläche später beseitigt wird, so dass
dann keine Referenzfläche
mehr vorhanden ist, nach der die restliche Bearbeitung ausgerichtet
werden kann, und beim Überwechseln
auf eine demgegenüber
andere Referenzfläche
Ungenauigkeiten eventuell in Kauf genommen werden müssen.
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Die Richtbacken waren dabei entweder
als separate Ausrichteeinheit an der Maschine vorhanden oder – sofern
dies aus Platzgründen
nicht möglich
war oder die spätere
Bearbeitung erschwerte – direkt
in die Spannfutter integriert.
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Letzteres hatte den Nachteil, dass
eine solche im Futter integrierte Lösung eine relativ große Erstreckung
des Futters in Z-Richtung bewirkt, speziell bei Richtbacken, die
das Hublager zum Ausrichten verwenden und demzufolge axial rückziehbar
gestaltet sein müssen,
was es schwieriger macht, eine stabile Spannung des Werkstückes zu
erzielen. Auch das durch die Ausrichteeinheit höhere Gewicht des Futters, welches
ja mit dem Werkstück
mitrotiert und daher je nach Bearbeitungsverfahren sehr hohe Drehzahlen
erreicht, wird dadurch erhöht,
und dadurch das Risiko einer Umwuchtigkeit des Futters.
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Dies ist besonders nachteilig bei
Werkzeugmaschinen, auf denen das Werkstück nicht nur – unter
Einsatz der C-Achse – gefräst werden,
sondern auch Drehbearbeitungsschritte durchgeführt werden, bei denen das Werkstück und damit
auch die Futter hohe Drehzahlen erreichen.
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a) Technische Aufgabe
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Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung,
eine Positioniervorrichtung bzw. eine Werkzeugmaschine mit einer
Positioniervorrichtung zu schaffen, die trotz einfachem und in Z-Richtung
kurzem Maß der
Spannfutter den Aufwand einer zusätzlichen separaten Positioniervorrichtung
vermeidet.
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b) Lösung der Aufgabe
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale
des Anspruches 1, 10 und 11 gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Bei Werkzeugmaschinen, insbesondere
bei Drehmaschinen oder Fräsmaschinen,
sind Lünetten bekannt,
und auch als Zukaufteile zu einem günstigen Preis zu erhalten.
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Derartige Lünetten sind meist so ausgebildet,
dass sie auf dem Maschinenbett montiert sind, meist unterhalb des
Werkstückes,
und von einem Sockel aus mit zwei gegeneinander verschwenkbaren Armen
zum Werkstück
ragen, die gegeneinander verschwenkt werden können und dabei das Werkstück, bei
einer Kurbelwelle meist eines der Mittellager der Kurbelwelle, zwischen
sich aufnehmen.
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Die an den freien Enden der Arme
angeordneten Stützbacken
greifen dabei in der Regel nicht diametral einander gegenüberliegend
an der Stützstelle
an, sondern sind im geschlossenen Zustand bezüglich der Mittelachse der Stützstelle
um nur 120° beabstandet,
während
ein dritter Stützstempel,
vom Sockel der Lünette
aus gegen die Stützstelle
vorgefahren und an dieser ebenfalls angelegt werden kann als dritte
Stützbacke,
die dann um 120° zueinander versetzt
am Werkstück
angreifen.
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Bei Verfahren, bei denen das Werkstück nicht
oder nur langsam dreht, sind die Stützbacken als Preßflächen bzw.
Gleitflächen
ausgebildet, so dass Gleitreibung zwischen den Stützbacken
und dem Werkstück
auftritt. Bei Verfahren, bei denen das Werkstück schnell rotiert, sind die
Stützbacken
häufig als
Gleitrollen bzw. Gleitrollen-Paare ausgebildet, da ja die Lünette nicht
mit dem Werkstück
mitdreht.
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Erfindungsgemäß sind die Richtbacken ebenfalls
an der Lünette,
insbesondere deren verschwenkbaren Lünetten-Armen, ausgebildet,
wodurch die Lünette
eine Doppelfunktion als Stütz-
und Positioniervorrichtung erhält.
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Da die zum Positionieren benutzte
Stelle des Werkstückes
meist in Z-Richtung beabstandet von der Stützstelle für die Lünette ist, beispielsweise bei einer
Kurbelwelle als Werkstück
ein Hublagerzapfen oder eine Wange anstelle eines Hauptlagerzapfens, ist
die Lünette
für die
Doppelfunktion vorzugsweise entweder in Z-Richtung verfahrbar gegenüber der Werkzeugmaschine
oder die Richtbacken sind gegenüber
den Stützbacken
zusätzlich
in Z-Richtung versetzt.
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Darüber hinaus sind die Richtbacken
natürlich
auch in Querrichtung zur Z-Richtung
gegenüber den
Stützbacken
an den Lünettenarmen
versetzt, da ja die Stützbacken
in der Regel an einem zentrischen Teil des Werkstückes angreifen,
die Richtbacken dagegen an einem exzentrischen Teil.
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Bei einer Kurbelwelle stehen hierfür zwei unterschiedliche
Drehlagen zum Ausrichten zur Verfügung:
Entweder greifen
die Richtbacken an einem z. B. Hublagerzapfen oder einer Wangenfläche an,
die bezüglich
der Hauptlagerachse der Kurbelwelle in Richtung des Sockels, also
der Schwenkpunkte, der Lünettenarme
zwischen die Lünettenarme
hinein vorsteht. In diesem Fall befinden sich die Richtbacken an
den Lünettenarmen
zwischen den Stützbacken und
den Schwenkpunkten der Lünettenarme,
jeweils wiederum gegeneinander gerichtet, um den z. B. Hublagerzapfen
zwischen sich aufzunehmen, und dabei vorzugsweise bezüglich des
Hublagerzapfens diametral gegenüber.
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Die andere Möglichkeit besteht darin, dass ein
solcher Hublagerzapfen oder dorthin führende Wangenflächen in
einer bezüglich
der Lünette
gegenüberliegenden
Drehlage von den Richtbacken gegriffen werden, was die bevorzugte
Ausführungsform
aus mehreren Gründen
ist:
Zum einen können
für die
diesen Anwendungsfall bereits existierenden Lünettenarme über ihr bisheriges freies Ende
hinaus verlängert
werden durch Aufschrauben von Zusatzteilen, die auch die Richtbacken
enthalten. Zum anderen können
dabei die Richtbacken bezüglich
des Hublagerzapfens diametral einander gegenüberliegend, also mit einem
Zwischenwinkel von 180°,
angeordnet werden, so dass nur die beiden Richtbacken in der Ausrichtposition am
z. B. Hublagerzapfen angreifen, nicht jedoch der – funktional
in der Regel mit dem Schließen
der Lü nettenarme
gekoppelte – dritte
Lünettenstempel ebenfalls
diesen Hublagerzapfen erreicht, aufgrund der hierfür nicht
ausreichenden Länge.
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Bei der zuerst beschriebenen Lösung dagegen
muss entweder das Ausfahren dieses dritten Lünettenstempels funktional von
der Bewegung der Lünettenarme
entkoppelt werden oder auch die Richtbacken müssen nicht diametral einander
gegenüberliegend
bezüglich
des Hublagerzapfens angeordnet werden, sondern – wie die Stützbacken
auch – um nur
120° Zwischenwinkel
versetzt angeordnet werden, um zusammen mit dem ebenfalls am Hublagersatz
bzw. der Richtstelle angreifenden dritten Lünettenstempel zusammen drei
Anpreßflächen um
120° zueinander
zu schaffen.
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Zusätzlich drohen bei der erstbeschriebenen Lösung Kollisionen
mit anderen Komponenten der Werkzeugmaschine oder des Werkstückes während der
Bearbeitung.
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Dabei ist zu berücksichtigen, dass Lünetten in
unterschiedlichen Bauformen existieren: die Koppelung der Lünettenarme
kann mechanisch erfolgen, so dass Ausgangsposition und zurückgelegter
Winkel und auch die Endposition beider Lünettenarme immer einander entsprechen,
oder die Ansteuerung der beiden an sich unabhängigen Lünettenarme kann über Hydraulikzylinder
geschehen, die vom gleichen Arbeitsdruck gespeist werden.
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Dies ist vor allem bedeutsam für den Fall, dass
die Kurbelwelle exzentrisch mit einer Richtfläche, z.B. ausgebildet an einer
Wange, gegen einen Richtanschlag gedrückt werden soll. Ein solcher
einseitiger Richtanschlag kann entweder an der Lünette, also der Basis für die Lünettenarme,
oder direkt an einem der Lünettenarme
ausgebildet sein. Bei Ausbildung an der Lünettenbasis kann der Festanschlag durch
entweder Querverschiebung in X-Richtung oder auch ausschließlich durch
Längsverschiebbarkeit
der Lünettenbasis
in Z-Richtung in den Wirkungsbereich der Richtfläche gelangen.
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Falls die Anschlagfläche dagegen
an einem der Lünettenarme
ausgebildet ist, muss dieser Lünettenarm
seinerseits in einer definierten Position haltbar sein, beispielsweise
indem der Lünettenarm
in der Richtposition selbst seinerseits gegen einen Primäranschlag
gedrückt
gehalten wird. Dieser Primäranschlag
kann auch ein von dem Werkstück
abgewandter Anschlag sein. Hierfür
ist jedoch eine mechanische Entkopplung der beiden Lünettenarme notwendig.
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Bei Kopplung über den Versorgungsdruck muss
dagegen sichergestellt werden, dass der Lünettenarm, welcher die Anschlagfläche trägt, so stark gegen
einen Primäranschlag
gepresst wird, dass die Gegenkraft durch den anderen Lünettenarm über das
Werkstück
diese Anpressung nicht aufheben kann. Durch entsprechende Gestaltung
der Hydraulik, insbesondere der Ventilgrößen und/oder Kolbendurchmesser
der Lünette
ist dies möglich.
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Bei mechanischer Kopplung der Lünettenarme
wird diese für
das Ausrichten der Kurbelwelle aufgehoben.
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Die Richtbacken sind dabei vorzugsweise gegenüber den
Lünettenarmen
einstellbar, und zwar sowohl in ihrer Position in Erstreckungsrichtung
bezüglich
der Lünettenarme
als auch quer hierzu als auch in ihrer Winkelstellung zu den Lünettenarmen und/oder
in ihrer Z-Position bezüglich
der Lünettenarme.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Richtbacken um eine Achse parallel zur Z-Richtung und/oder
eine Achse quer hierzu verschwenkbar an den Lünettenarmen gelagert und dadurch selbstzentrierend
bezüglich
der Richtstelle, also z. B. dem Hublagerzapfen.
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Eine Ausführungsform gemäß der Erfindung ist
im Folgenden anhand der Figuren beispielhaft näher beschrieben. Es zeigen:
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1:
Positionienrorrichtungen in unterschiedlichen Zuständen,
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2:
die Werkzeugmaschine im Bearbeitungszustand,
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3:
die Werkzeugmaschine im Ausrichte-Zustand,
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4:
Positioniervorrichtungen in anderen Zuständen als der 1, und
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5:
eine Werkzeugmaschine beim Einnehmen des Ausrichtezustandes.
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Dabei zeigt 2 – bis
auf die Ausformung der Lünette 11 – einen
konventionellen Bearbeitungszustand der Werkzeugmaschine:
Eine
Kurbelwelle ist als Werkstück 20 auf
ihrer Mittellagerachse mit den beiden Enden jeweils zwischen den
Spannbacken 5a, b ... eines drehend antreibbaren
Spannfutters der Werkzeugmaschine gespannt, wobei sich die Spannfutter
jeweils auf dem Kopf eines von zwei gegeneinander gerichteten, Spindelstöcken 12 befinden.
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Parallel zur Längsrichtung 10, der
Z-Richtung, des so eingespannten Werkstückes 20 ist mindestens
ein Längsschlitten 21 entlang
von Längsführungen 23 des
Bettes 18 der Maschine verfahrbar. Auf dem Längsschlitten 21 ist
ein Querschlitten 24 in X-Richtung verfahrbar aufgesetzt,
der ein Werkzeug trägt,
in diesem Fall einen um eine Parallele zur Z-Achse drehend antreibbaren
Scheibenfräser 25, der
den Außenumfang
eines Hublagerzapfens H1 fräst.
Dabei dreht sich das Werkstück 20 langsam
um seine C-Achse, während
der Scheibenfräser 25 mittels
des Querschlittens 24 dementsprechend in der Querrichtung
hierzu, also der X-Richtung,
nachgeführt
wird.
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Um dabei ein Verbiegen des Werkstückes 20 aufgrund
der Bearbeitungskräfte
zu verhindern bzw. zu minimieren, wird die Kurbelwelle an einem
der benachbarten Mittellager ML von einer Lünette 11 gestützt. Die
Arme 8 der Lünette,
welche diese Abstützung
bewirken, sind ihrerseits an einem Sockel 17 angeordnet,
der ebenfalls in Z-Richtung entweder entlang der Führungen 23 oder
entlang von speziellen Lünetten-Längsführungen 23', die unter
dem Werkstück
verlaufen, verfahrbar ist.
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Damit das Werkstück 20 eine exakt definierte Drehlage
um die C-Achse vor Beginn der Bearbeitung einnimmt, zeigt 3 den Ausrichtezustand,
in dem das Werkzeug 25 außer Eingriff gebracht ist und die
Lünette 11 mit
den erfindungsgemäß zusätzlich daran
angeordneten Richtbacken 6 eine der exzentrisch zur Drehachse
des Werkstückes 20 liegende Hublagerstelle
(H1, H2 ...) ergreift und durch spielfreie Anlage zwischen den Richtbacken 6a, b hinsichtlich
der Drehlage positioniert, wie dies am besten in den Detaildarstellungen
der 1, betrachtet in
Z-Richtung, zu erkennen ist:
Als Werkstück 20 ist dabei wiederum
eine Kurbelwelle eingezeichnet, die auf der Achse ihrer Mittellager ML
gespannt ist, und deren Mittellager mit den exzentrisch hierzu angeordneten
Hauptlagern H1, H2, N3 über
die Wangen miteinander verbunden sind. Die Hauptlager H1, H2, H3
sind – wie
bei Kurbelwellen üblich
und in den 2 und 3 zu erkennen – bezüglich der
Positionen der Mittellager ML als auch zueinander in Längsrichtung
versetzt.
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1a zeigt
die konventionelle Bauform und den konventionellen Einsatz einer
Lünette 11:
Dabei
ragen von einem Sockel 17 beidseits des abzustützenden
Mittellagers ML meist nach außen
gekröpfte
Arme 8a, b in Richtung des Mittellagers ML und
umgreifen diesen, so dass nach Verschwenken der Arme 8a um
ihre Schwenkpunkte 14a, b im Sockel 17 die
Arme 8a, b mit ihren Stützbacken 7a, b um
120° zueinander
versetzt von schräg
außen
gegen die Umfangsfläche
des Mittellagers ML drücken.
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Auf der zum Sockel 17 hin
gewandten Innenseite wird das Mittellager ML durch eine dritte Stützbacke 7c gestützt, die
an der Stirnfläche
eines Mittelstempels 16, also eines Hydraulikkolbens, befestigt ist,
welcher vom Sockel 17 aus mittig gegen das Mittellager
ML, also die Drehachse der Werkzeugmaschine, ausfahrbar ist.
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1b zeigt
demgegenüber
das erfindungsgemäße Ausrichten
des Werkstückes 20 mit
Hilfe einer erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung.
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Dabei befindet sich die Lünette 11 an
der Längsposition
eines definierten Hauptlagers (z. B. H1), welches sich in der bezüglich der
Drehmitte 22 von der vom Bett 18 und damit dem
Sockel 17 abgewandten Position befindet. Die normalen Stützbacken 7a, b, c,
auch des ausgefahrenen Mittelstempels 16, liegen daher
nicht an disem Mittellager ML an, da ein solches an der gleichen
Längsposition
wie das zum Positionieren benutzte Hauptlager H1 nicht vorhanden
ist.
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Die Arme 8a, b der
Lünette 11 sind
um einen Richtfortsatz 13a, b jeweils etwa in
ihrer Erstreckungsrichtung über
ihr bisheriges freies Ende hinaus verlängert und tragen auf der dem
Hublager H1 zugewandten Innenseite jeweils eine Richtbacke 6a, b,
vorzugsweise in solcher Positionierung, dass sich im geschlossenen,
am Hublager H1 anliegenden, Zustand die Richtbacken 6a, b einander
diametral gegenüberliegen.
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Der Richtfortsatz 13a bzw. b ist
dabei vorzugsweise lösbar
an dem Arm 8a bzw. b befestigt, und kann vorzugsweise
demgegenüber
justiert werden, insbesondere in X-Richtung, aber ggf. auch zusätzlich in
Z-Richtung, sofern dies notwendig sein sollte.
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Gemäß der 3 sind Richtbacke 6a und Stützbacke 7a zwar
in Z-Richtung auf der gleichen Position in Z-Richtung angeordnet,
jedoch ist es auch denkbar, dass Richtbacke 6a und Stützbacke 7a zueinander
in Z-Richtung versetzt an der Lünette
angeordnet sind, beispielsweise um den Abstand eines Mittellagers
ML zu einem angrenzenden Hublager H1, wodurch u.U. auch die Verfahrbarkeit
der gesamten Lünette,
also insbesondere ihres Sockels 17, in Z-Richtung verzichtbar
ist.
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Die Richtbacken 6a, b können an
den Richtfortsätzen 13a, b starr
oder verschwenkbar, insbesondere verschwenkbar um eine parallel
zur Z-Achse gerichtete Achse oder um eine in Y-Richtung liegende
Achse, ausgebildet sein.
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Zusätzlich können die Richtbacken 6a, b mit einer
ebenen Anlagefläche,
wie in 1b dargestellt, ausgestattet
sein oder mit einer konkav prismenförmigen Anlagefläche, wie
in 1c dargestellt.
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1c zeigt
eine Ausführungsform,
bei der die Richtbacken 6a, b zwischen den Stützbacken 7a, b und
dem Schwenkpunkt 13 an dem Arm 8a, b angeordnet
sind, so dass sie in der Lage sind, einen solchen Hublagerzapfen
z. B. H2 auszurichten, der sich von der Mittelachse 22 der
Kurbelwelle aus auf der dem Bett 18 und damit dem Sockel 17 zugewandten Seite
befindet.
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Wenn dabei der Hublagerzapfen z.
B. H2 – wie
anhand des rechten Teiles der 1c dargestellt – von den
beiden Richtbacken z. B. 6a diametral einander gegenüberliegend
aufgenommen ist, muss hierfür
zusätzlich
der Mittelstempel 16 der Lünette 11 außer Funktion
setzbar sein oder die Richtbacken derart ausgebildet sein, daß der Mittelstempel
das Werkstück
nicht erreichen kann, bevor die Richtbacken das Werkstück erreichen.
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Wenn der Mittelstempel 16 mit
seinem mittigen Stützbacken 7c auch
für das
Ausrichten in Richtung Drehmitte 22 ausfährt – wie in
der linken Bildhälfte
der 1c dargestellt – müssen auch
die Richtbacken z. B. 6b den Hubzapfen H2 auf der Rückseite
teilweise umgreifen, so dass die dann drei anliegenden Backen z.
B. 6b, 7c wiederum um 120° zueinander versetzt am Hublagerzapfen
H2 angreifen.
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Im Gegensatz zu den Darstellungen
der 1b und 1c, bei denen die Richtbacken 6a, b an einem
der Hublager-Zapfen beim Ausrichten der Drehlage der Kurbelwelle
anliegen, zeigen die 4a, b Lösungen, bei denen an einer
der Wangen W der Kurbelwelle, exzentrisch zum Mittellager, meist auf
oder unterhalb der Höhe
eines der Hublager, diametral voneinander wegweisend Positionierflächen 19a, b ausgebildet
sind, von denen wenigstens eine (19a) bearbeitet ist und
in Z- Richtung, insbesondere in
Z-Y-Richtung, verläuft,
während
die andere Positionierfläche 19b vorzugsweise
unbearbeitet ist. Die Positionierflächen 19a, b sind
vorzugsweise in Form von Erhebungen über die normale Kontur der
Wange W hinaus beim Schmieden oder Gießen angeformt.
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Bei der Lösung gemäß 4a dient der Lünettenarm 8b mit seiner
Richtbacke 6b als Festanschlag für die dagegen zu drückende Positionierfläche 19a der
Kurbelwelle. Dies wird erreicht, indem dieser Lünettenarm 8b seinerseits
gegen einen Primäranschlag 9 gedrückt wird,
der sich in diesem Fall auf der gleichen Seite des Lünettenarmes 8b befindet
wie die Positionierfläche 19a der
Kurbelwelle.
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Der Primäranschlag 9 muss für die normale Stützfunktion
der Lünette
außer
Eingriff mit diesem Lünettenarm 8b bringbar
sein, beispielsweise durch Längsverschiebung
in Z-Richtung entlang des Sockels 17 der Lünette oder
auf andere Art und Weise.
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Der andere Lünettenarm 8a drückt mit
seiner Richtbacke 6a gegen die andere Positionierfläche 19b,
die auch unbearbeitet sein kann, und dadurch die Kurbelwelle mit
der bearbeiteten Positionierfläche 19a gegen
die in fester Position stehende Richtbacke 6b. Dies ist
immer dann gewährleistet,
solange der als Festanschlag dienende Lünettenarm 8b mit größerer Kraft
beaufschlagt ist, als der andere Lünettenarm, also die sichere
Anlage an den Festanschlag 9 gewährleistet ist. Dies kann bei
hydraulischer Beaufschlagung der Lünettenarme durch unterschiedliche Ansatzpunkte
der diese beaufschlagende Hydraulikzylinder bei gleicher zentraler
Druckversorgung oder durch unterschiedliche Kolbenquerschnitte dieser Hydraulikkolben
etc. erreicht werden.
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Die Verschiebbarkeit des Festanschlages 9 in
Z-Richtung ist beispielsweise in der Aufsicht auf die Maschine gemäß 5 dargestellt.
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Ebenso ist es möglich, nicht einen der beiden Lünettenarme 8a,
b als Festanschlag zum Zusammenwirken mit einer der Positionierflächen 19a,
b, die vorzugsweise an einer Wange W der Kurbelwelle angeordnet
sein können,
zu verwenden, sondern einen separaten Festanschlag 30,
der beispielsweise an dem Sockel 17 der Lünette befestigt,
insbesondere beweglich befestigt, sein kann, um in der normalen Stützfunktion
der Lünette
diesen Festanschlag 30 aus dem Arbeitsbereich der Lünette zu
bringen. Auch hier ist beispielsweise eine Verfahrung in Z-Richtung gegenüber dem
Sockel 17 denkbar, wie in 5 alternativ
eingezeichnet, aber auch eine Verschwenkbarkeit, Klappbarkeit oder ähnliches
um eine vorzugsweise parallel zur Z-Richtung liegende Schwenkachse
gegenüber
dem Sockel 17.
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In diesem Fall muss also wie ersichtlich
die Kurbelwelle grob so vorpositioniert werden, dass der Festanschlag 30 in
Richtposition gebracht werden kann, also in den Wirkungsbereich
der vorzugsweise bearbeiteten Positionierfläche 19a. Anschließend wird
lediglich der dem Festanschlag 30 gegenüberliegende Lünettenarm 8a mit
seiner Richtfläche 6a mit
Druck beaufschlagt und drückt
gegen die andere Positionierfläche 19b und
damit die Kurbelwelle in die durch den Festanschlag 30 definierte
Position.
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Der auf Seiten des Festanschlages 30 angeordnete
Lünettenarm 8b dagegen
wird vorzugsweise nicht mit Kraft beaufschlagt, ist jedenfalls nicht
gegen die Kurbelwelle angelegt und außer Funktion, was bei bestehender
Druckbeaufschlagung auch durch einen Sperrbolzen, der auch mit dem
Festanschlag 30 funktionsvereinigt sein kann, bewirkt werden kann.
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In diesem Fall können auch während des Ausrichtens beide
Lünettenarme 8a, b vom
selben Arbeitsdruck versorgt werden.
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- 1
- Werkzeugmaschine
- 2
- Werkstück-Spindel
- 3
- Spindel-Motor
- 4
- Spannfutter
- 5
- Spannbacke
- 6a,
b
- Richtbacken
- 7a,
b
- Stützbacken
- 8a,
b
- Arm
- 9
- Primäranschlag
- 10
- Längsrichtung
- 11
- Lünette
- 12
- Spindelstock
- 12'
- Gehäuse
- 13a,
b
- Richtfortsatz
- 14a,
b
- Schwenkpunkt
- 15
-
- 16
- Mittelstempel
- 17
- Sockel
- 18
- Bett
- 19
- Positionierfläche
- 20
- Kurbelwelle
- 21
- Längsschlitten
- 22
- Drehmitte
- 23
- Längsführung
- 24
- Querschlitten
- 25
- Scheibenfräser
- 30
- Festanschlag
- 31
-
- ML
- Mittellager
- H1,2,3
- Hublager
- C
- C-Achse
- W
- Wange