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Die
Erfindung betrifft einen aus zwei miteinander zusammenwirkenden
Schließteilen
bestehenden Heckklappen- oder Türverschluss,
wobei ein Schließteil
als Drehfalle und das andere Schließteil als Schließglied in
Form eines Schließbolzens
oder Schließbügels gestaltet
ist und das Schließglied
zur Erzeugung eines Anzugsmoments in Schließstellung aus einer Abstandsstellung
in eine Anzugsstellung verlagerbar ist.
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Um
beim Schließen
eines wie zuvor genannt zusammengesetzen Heckklappen- oder Türverschlusses
die auftretenden relativ hohen Schließkräfte, insbesondere der zu komprimierenden
Gummidichtlippen, zu überwinden,
sind Lösungen
bekannt, bei welchen das mit der Drehfalle zusammenwirkende Schließglied des
Verschlusses aus einer Abstandsstellung in eine Anzugsstellung verlagert
wird. Aus der
DE 198
23 261 A1 ist eine derartige Lösung bekannt, wobei eine elektromotorisch
angetriebene Spindel auf eine Scherengelenkanordnung wirkt, deren
Gelenkzapfen das Schließglied
zugeordnet ist. Zufolge dieser Ausgestaltung ist über den
Spindelantrieb eine Linearverlagerung des Schließgliedes von der Abstandsstellung
in die Anzugsstellung und umgekehrt erreichbar. Eine weitere bekannte
Ausgestaltung ist in der
DE
199 47 802 A1 offenbart. Auch hier ist eine elektromotorisch
angetriebene Spindel vorgesehen, welche auf eine Scherengelenkanordnung wirkt,
wobei hier ein vierschenkliges Scherengetriebe vorgesehen ist. Auch
bei dieser Ausführungsform
ist eine Linearverlagerung des Schließglieds durch Spindelantrieb
erreichbar.
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Im
Hinblick auf den zuvor beschriebenen Stand der Technik wird eine
technische Problematik der Erfindung darin gesehen, einen Heckklappen- oder
Türverschluss
der in Rede stehenden Art insbesondere hinsichtlich der Verlagerbarkeit
des Schließgliedes
bei einfachem Aufbau verbessert auszugestalten.
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Diese
Problematik ist zunächst
und im Wesentlichen durch den Gegenstand des Anspruches 1 gelöst, wobei
darauf abgestellt ist, dass das Schließglied aus der Abstandsstellung
in die Anzugsstellung verschwenkbar ist. Erfindungsgemäß ist das
Schließglied,
bspw. in Form eines Schließbolzens
oder Schließbügels, schwenkbar
an dem zugeordneten Karosserieteil gehaltert, womit die gewünschte Verlagerung
des Schließgliedes
in Schließstellung
des Verschlusses aus einer Abstandsstellung in eine Anzugsstellung
durch Bewegung des Schließglieds über eine
Kurvenbahn erreicht ist. Hierbei ist bevorzugt die Schwenkachse
quer zum Schließglied
ausgerichtet und weiter bevorzugt nahe dem mit der Drehfalle des
anderen Schließteiles
zusammenwirkenden Abschnitt des Schließgliedes angeordnet. Die Schwenkverlagerung
des Schließgliedes
wird in einer bevorzugten Ausgestaltung elektromotorisch erreicht,
bspw. durch Angriff einer elektromotorisch betätigbaren Zugstange oder dergleichen
an dem Schließglied.
Darüber
hinaus sind auch hydraulische oder pneumatische Lösungen zum
Verschwenken des Schließgliedes
denkbar. In einer bevorzugten Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes
ist vorgesehen, dass das Schließglied
in einem Fussteil gehaltert ist und dass das Fussteil verschwenkbar
ist. Dieses Fussteil ist in einer bevorzugten Ausführungsform
plattenförmig
ausgebildet und dient als Träger des
senkrecht zu dem Fussteil ausgerichteten Schließgliedes. Die Mechanik zur
Schwenkverlagerung des Schließgliedes
greift hierbei an dem der Schwenklagerung des Fussteiles abgewandten
Endbereich desselben an. Diesbezüglich
ist weiter vorgesehen, dass die Verschwenkbarkeit des Schließgliedes
in Abstandsstellung anschlagbegrenzt ist, womit eine Grundstellung
zum Einfangen des Schließgliedes
durch die Drehfalle des anderen Schließteils gewährleistet ist. Auch kann vorgesehen
sein, dass die Verschwenkbarkeit des Schließglieds in Anzugsstellung anschlagbegrenzt
ist. Die Verschwenkung erfolgt in einer bevorzugten Ausführungsform
mittels eines Spindeltriebs, welcher weiter elektromotorisch angetrieben
ist. Ein, einem der beiden Schließteile zugeordneter Kotaktschalter
oder derglei chen kann hierbei die Schließstellung von Drehfalle und Schließbolzen
in der Abstandsstellung erfassen und den Anzug über den Spindeltrieb veranlassen. Über den
Spindeltrieb und die Schwenklagerung des Schließglieds ist eine Übersetzung
erreicht, welche die Einleitung hoher Kräfte zur Überwindung der Komprimierungskräfte an den
Gummitdichtlippen der Heckklappe bzw. des Türverschlusses bewirken kann.
Das Fussteil weist eine Öffnung
auf, die von einem Spindelkopf durchsetzt ist, wobei weiter das Fussteil
mit der Spindel formschlüssig
verbunden ist. Hierzu weist die Spindel bevorzugt an ihrem, das Fussteil
durchsetzenden Spindelende einen Ringkragen auf, welcher die Öffnung des
Fussteils radial überragt. Über diesen
Ringkragen wird bei entsprechender Drehung der Spindel in Zugrichtung
das Fussteil und hierüber
das Schliessglied in die Anzugsstellung schwenkverlagert. Denkbar
ist diesbezüglich
weiter, auch unterseitig des Fussteiles einen derartigen Ringkragen
auszuformen, so dass auch die Rückverlagerung
der Spindel in Richtung auf die Abstandsstellung des Schließgliedes
eine Schwenkmitnahme des Fussteiles und somit des Schliessgliedes
zufolge hat. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Spindel
kopfseitig eine Kugel ausformt, welche in einer unterseitig des
Fussteils angeformten Gelenkkapsel formschlüssig gehaltert ist. Über diese Gelenkanordnung
sind sowohl Zug- als auch Druckkräfte übertragbar. Des Weiteren weist
das Fussteil eine Abwinklung auf, wobei weiter vorgeschlagen wird,
dass die Schwenklagerung in der Abwinklung aufgenommen ist. So ist
das Fussteil bspw. in einem Querschnitt C-förmig ausgestaltet mit einer
C-Öffnung,
welche in die zum Schließglied
entgegengesetzte Richtung weist. Die beiden C-Schenkel des Fussteils weisen Lageraugen
für den
Achskörper
auf. Ein weiterer Gedanke der Erfindung sieht vor, dass der Spindeltrieb
ein Montageblech durchsetzt. Letzteres weist Mittel zur Lagerung
des Achskörpers
auf. Ein Antrieb des Spindeltriebs ist auf der dem Schließglied abgewandten
Seite des Montageblechs angeordnet und wirkt an das, dem Fussteil
abgewandte Ende des Spindeltriebs auf diesen ein. Zufolge dieser Ausgestaltung
ist der Antrieb für
den Spindeltrieb in einer Verstecktlage angeordnet. Bevorzugt wird
weiter, dass ein Gegengewindeteil des Spindeltriebs an dem Montageblech
ausgebildet ist, so bspw. in Form einer von der Spindel durchsetzten
Gewindebohrung. Bevorzugt wird eine Ausgestaltung, bei welcher das
Gegengewindeteil eine mit dem Montageblech verbundete Mutter ist.
Letztere kann bspw. auf dem Montageblech angeschweißt oder
in anderer Form mit dem Montageblech verhaftet sein.
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Nachstehend
ist die Erfindnung anhand der beigefügten Zeichnungen, welche lediglich
ein Ausführungsbeispiel
darstellen, näher
erläutert.
Es zeigt:
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1 eine Schnittdarstellung
durch den Zusammenwirkungsbereich zweier Schließteile eines Heckklappenverschlusses,
die Abstandsstellung eines Schließgliedes betreffend;
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2 eine der 1 entsprechende Darstellung, jedoch eine
Zwischenstellung im Zuge einer Schwenkverlagerung des Schließgliedes
betreffend;
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3 eine weitere der 1 entsprechende Darstellung,
jedoch die Anzugsstellung des Schließgliedes betreffend;
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4 eine Ansicht gemäß dem Pfeil
IV in 2, jedoch unter
Fortlassung der Drehfalle;
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5 die Ansicht gemäß dem Pfeil
V in 4.
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Dargestellt
und beschrieben ist zunächst
mit Bezug zu 1 ein Heckklappenverschluss 1,
welcher sich im Wesentlichen aus zwei Schließteilen 2, 3 zusammensetzt.
Hierbei ist das Schließteil 2 als Drehfalle 4 eines
an einer nicht veranschaulichten Heckklappe angeordneten Schlosses
ausgebildet, während
das andere Schließteil 3 ein
Schließglied 5 in
Form eines Schließbügels ist,
welch letzteres karosserieseitig angeordnet ist.
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Die
das Schließteil 2 bildende
Drehfalle 4 ist in üblicher
Weise ausgeformt und weist zum Einfangen eines Schenkels des Schließglieds 5 ein
Fallenmaul 6 auf.
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Der
als Schließglied 5 ausgebildete
Schließbügel ist
U-förmig
ausgebildet, mit zwei U-Schenkeln 7, 8 und einem
die beiden U-Schenkel 7, 8 verbindenden U-Steg 9.
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Das
Schließglied 5 ist
in einem plattenartigen Fussteil 10 gehaltert, wozu die
U-Schenkel 7, 8 des Schließglieds 5 entsprechend
positionierte Bohrungen 11 des Fussteiles 10 durchsetzen.
Unter- und oberseitig des Fussteils 10 sind zur Festlegung
des Schließglieds 5 Ringkragen 12 ausgeformt.
Die Anordnung ist weiter so gewählt,
dass das Schließglied 5 bzw.
dessen U-Schenkel 7, 8 senkrecht zu der Fussteilbreitseite
ausgerichtet sind.
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Weiter
ist die Anordnung des Schließglieds 5 an
dem Fussteil 10 so gewählt,
dass der U-Schenkel 7 – in
Erstreckungsrichtung des U-Steges 9 betrachtet – nahe einer
Randkante des Fussteiles 10 positioniert ist. Quer zu U-Stegausrichtung
ist das Schließglied 5 mittig
am Fussteil 10 verankert.
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Unterseitig
des Fussteils 10, d.h. auf der dem Schließglied 5 abgewandten
Seite, weist das Fussteil 10 zwei parallel zueinander verlaufende
und zueinander beabstandete Abwinklungen 13 auf, welche
in Erstreckungsrichtung des U-Steges 9 des Schließgliedes 5 ausgerichtet
sind, wodurch das Fussteil 10 zumindest im mittigen, die
Abwinklungen 13 aufweisenden Bereich eine C-Form aufweist,
mit einer zum Schließglied 5 abgewandten
C-Öffnung.
Die senkrecht zum Fussteil 10 gemessene Höhe einer
jeden Abwinklung 13 nimmt, beginnend mit dem dem U-Schenkel 7 des
Schließglieds 5 zugeordneten Randbereich
in Rich tung auf das gegenüberliegende Ende
ab, wobei im Bereich einer jeden Schmalrandkante jeder Abwinklung 13 ein
höhenmäßig über die Abwinklung 13 hinausragender
Anschlagvorsprung 14, 15 ausgeformt ist.
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In
dem, dem U-Schenkel 7 des Schließglieds 5 zugewandten
Endbereich besitzt jede Abwinklung 13 ein Lagerauge 16 zum
Durchtritt eines Achskörpers 17.
Diese Achskörper 17 sind
weiter gehalten in entsprechend ausgebildeten Bohrungen zweier an einem
Montageblech 18 angeordneter und senkrecht zu deren Breitseite
ausgerichteter Laschen 19, womit eine Schwenklagerung des
Fussteils 10 und somit des Schließglieds 5 um die durch
die Achskörper 17 gebildete
Schwenkachse x erreicht ist. Die Laschen 19 sind derart
zueinander beabstandet, dass die Abwinklungen 13 an den
zugewandten Innenwandungen der Laschen 19 anliegen.
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In
dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind
zwei getrennte Achskörper 17 vorgesehen. Denkbar
ist jedoch auch ein durchgehender Achskörper 17.
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Wie
insbesondere aus den Darstellungen in den 4 und 5 zu
erkennen, ist ein Achskörper 17 nach
innen gerichtet länger
ausgebildet. An dieser Verlängerung
ist eine Schenkelfeder 20 gehaltert, welche sich einerends
auf dem Montageblech 18 und andernends unterseitig an dem
Fussteil 10 abstützt und
somit das Fussteil 10 mit dem Schließglied 5 in eine Grundstellung
gemäß der Darstellung
in 1 vorspannt.
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Diese
Grundstellung, welche einer Abstandsstellung des Schließgliedes 5 entspricht,
ist anschlagbegrenzt durch Abstützung
des einen Anschlagvorsprunges 14 auf der Oberseite des
Montageblechs 18.
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An
dem der Schwenkachse x abgewandten Endbereich greift an dem Fussteil 10 ein
Spindeltrieb 21 an. Dessen Spindel 22 durchsetzt
mit ihrem Spindelkopf 23 eine langlochförmige Öffnung 24 des Fussteils 10,
wobei der Spindelkopf 23 gegenüber der Öffnungsweite der Öffnung 24 radial
vergrößert ist.
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Der
in den Zeichnungen lediglich schematisch dargestellte Spindeltrieb 21 bzw.
die Spindel 22 durchsetzt das Montageblech 18.
Das unterseitig über
das Montageblech 18 hinausragende Ende der Spindel 22 ist
als Vierkantabschnitt 25 ausgeformt.
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Eine
das Gegengewindeteil 26 des Spindeltriebs 21 bildende
Mutter 27 ist auf der, dem Fussteil 10 zugewandten
Oberseite des Montageblechs 18 befestigt, bspw. mit dem
Montageblech 18 verschweißt.
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Der
elektromotorische Antrieb 28 für den Spindeltrieb 21 ist
auf der dem Schließglied 5 bzw. dem
Fussteil 10 abgewandten Seite des Montageblechs 18 angeordnet
und wirkt bspw. über
ein Zahnrad 29 auf den Vierkantabschnitt 25 der
Spindel 22 ein.
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Die
gesamte Schließglied-Konstruktion
wird mittels des Montageblechs 18 karosserieseitig festgelegt,
wozu Schrauböffnungen 30 in
dem Montageblech 18 vorgesehen sind.
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Die
Wirkungsweise des dargestellten und beschriebenen Heckklappenverschlusses 1 ist
wie folgt:
Durch übliches
Schließen
der nicht dargestellten Hecklappe wird die Situation gemäß der Darstellung in 1 erreicht, in welcher die
Drehfalle 5 mit ihrem Fallenmaul 6 den U-Schenkel 7 des
Schließglieds 5 einfängt. In
dieser Stellung schließt
das Fussteil 10 zu dem Montageblech 18 einen Winkel
Alpha von ca. 10° ein.
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Die
Fallenschließposition
gemäß 1 wird bspw. über einen
Kontaktschalter innerhalb des Verschlusses erfasst, woraufhin der
Antrieb 28 betätigt wird.
Die hierbei ausgelöste
Drehverlagerung des Spindeltriebs 21 hat in Verbindung
mit dem Gegengewindeteil 26 eine Einschraubverlagerung
der Spindel 22 zur Folge, wobei im Zuge dieser Spindeleinwärtsverlagerung
der Spindelkopf 23 durch Abstützung desselben auf dem Rand
der Öffnung 24 eine Mitnahme
und demnach eine Verschwenkung des Fussteils 10 und des
Schließglieds 5 um
die Schwenkachse x bewirkt. Diese Verschwenkung erfolgt entgegen
der Federkraft der Schenkelfeder 20.
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Im
Zuge der Schwenkverlagerung von Fussteil 10 und Schließglied 5 in
eine, wie in 3 dargestellte
Anzugsstellung, wird die an dem U-Schenkel 7 angreifende
Drehfalle 4 und über
diese die gesamte, nicht dargestellte Heckklappe über einen
Gesamtweg a entgegen der Kraft der die Heckklappe abdichtenden Gummilippe
angezogen. Das Maß a
entspricht hierbei etwa einem Durchmessermaß eines U-Schenkels des Schließglieds 5.
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Auch
diese Anzugsstellung ist, wie in 3 zu
erkennen, anschlagbegrenzt durch Abstützung des Anschlagvorsprunges 15 auf
dem Montageblech 18. Der gesamte Schwenkwinkel des Fussteiles 10 aus
der Abstandsstellung gemäß 1 in die Anzzugsstellung
gemäß 3 beträgt etwa 20°.
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Zur
Wiedererlangung der Abstandsstellung wird die Spindel 22 in
entgegengesetzter Richtung angetrieben, woraufhin das Fussteil 10 aufgrund
der unterseitigen Federbelastung durch die Schenkelfeder 20 zurückschwenkt
und hierbei über
den U-Schenkel 7 die Drehfalle 4 und über diese
die Heckklappe in die Abstandsstellung anhebt.
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Denkbar
ist diesbezüglich
auch eine Ausgestaltung, bei welcher die Spindel 22 unterseitig
des Fussteiles 10 einen weiteren Radialkragen aufweist, welcher
zur Zurückverlagerung
des Fussteiles 10 in die Abstandsstellung unterseitig gegen
das Fussteil 10 tritt.
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Alle
offenbarten Merkmale sind (für
sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird
hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender
Anmeldung mit aufzunehmen.