DE10326241A1

DE10326241A1 - Führungseinrichtung für Schiebetüren im Bereich einer Fahrzeugkarosserie

Info

Publication number: DE10326241A1
Application number: DE2003126241
Authority: DE
Inventors: Rocco Zarske
Original assignee: ThyssenKrupp Automotive AG
Current assignee: ThyssenKrupp Technologies AG
Priority date: 2003-06-11
Filing date: 2003-06-11
Publication date: 2005-01-05

Abstract

Führungseinrichtung für ausschwenkbare Schiebetüren im Bereich einer Fahrzeugkarosserie, zumindest beinhaltend mehrere karosserieseitig vorgesehene Führungselemente und zumindest einen im Bereich eines zwischen äußeren Führungselementen vorgesehenen Führungselementes angeordneten, zumindest zweiteilig ausgbildeten Laufwagen, wobei die einzelnen Elemente des Laufwagens über mindestens ein Gelenk miteinander verbunden sind, und das schiebetürseitig vorgesehene Element im Bereich einer dort vorgesehenen Führung abgestützt ist, wobei beim Öffnen und Schließen der Schiebetür eine Aufteilung der Bewegung des Laufwagens einerseites auf das Führungselement und andererseits auf die Führung erfolgt.

Description

Die Erfindung betrifft eine Führungseinrichtung für ausschwenkbare Schiebetüren im Bereich einer Fahrzeugkarosserie.

Der EP-B 0 063 281 ist eine Vorrichtung zur Führung einer Schwenkschiebetür im Fahrerhaus einer Fahrzeuges zu entnehmen. Ein Laufwagen verfährt im karosserieseitigen Bereich einer Führung. Parallel dazu ist schiebetürenseitig ein längenveränderlicher Schienenabschnitt, bestehend aus zwei teleskopartig relativ zueinander verschiebbaren Schienenteilen, vorgesehen, wobei der erste Schienenteil an der Schiebetür befestigt ist und an dem zweiten relativ zur Tür verschiebbaren Schienenteil am vorderen Ende eine Rolle gelagert ist. Bei diesem Stand der Technik ist im oberen Bereich der Schiebetür der Laufwagen vorgesehen, wobei die Schiebetür im unteren Bereich auf einer Schiene abgestützt ist. Im mittleren Bereich ist eine Führungsschiene vorgesehen, die einen Gelenkhebel und Rollen aufnimmt.

Dem US-Patent 6,036,257 ist eine Führungseinrichtung für eine Schiebetür zu entnehmen. Auch hier ist karosserieseitig eine Führungsschiene zur Aufnahme von Laufrollen eines Laufwagens vorgesehen. Schiebetürseitig ist eine Linearführung angeordnet, auf welcher ein mit dem Laufwagen verbundener Gleitkörper hin- und her bewegbar ist. Bei diesem Stand der Technik ist der Laufwagen im unteren Schiebetürenbereich angeordnet, während die Schiebetür oben auf einer Schiene verfahrbar ist. Etwa auf halber Schiebetürhöhe ist, ähnlich wie bei der EP 0 062 281 , eine Führung, beispielsweise für einen Gelenkhebel oder dergleichen, vorgesehen.

Extrem breite Schiebetüren korrespondieren in der Regel nicht mit Fahrzeugabmessungen. Konventionelle Schiebetürkinematiken, wie sie durch den Stand der Technik beschrieben werden, erlauben nur begrenzte Öffnungen der Schiebetür, da die Länge der mittleren Laufschiene durch die Fahrzeuglänge begrenzt ist. Starke Bombierungen der Außenhaut des Fahrzeuges im Zusammenhang mit ggf. vorhandenen Radbögen machen eine Längenänderung im mittleren Laufwagenbereich erforderlich, um die notwendige Freigängigkeit der Schiebetür in allen Positionen zu gewährleisten. Derartige Ausgestaltungsformen sind dem Stand der Technik nicht zu entnehmen, da hier im Wesentlichen geradlinige Führungsschienen gegeben sind.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik alternatives Kinematikkonzept bereitzustellen, mit welchem für den konkreten Anwendungsfall eine maximale Öffnung der Schiebetür relativ zur Fahrzeugkarosserie ermöglicht wird.

Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Führungseinrichtung für ausschwenkbare Schiebetüren im Bereich einer Fahrzeugkarosserie, zumindest beinhaltend mehrere karosserieseitig vorgesehene Führungselemente und zumindest einen im Bereich eines zwischen äußeren Führungselementen vorgesehenen Führungselementes angeordneten, zumindest zweiteilig ausgebildeten Laufwagen, wobei die einzelnen Elemente des Laufwagens über mindestens ein Gelenk miteinander verbunden sind und das schiebetürseitig vorgesehene Element im Bereich einer dort vorgesehenen Führung abgestützt ist, und wobei beim Öffnen und Schließen der Schiebetür eine Aufteilung der Bewegung des Laufwagens einerseits auf das Führungselement und andererseits auf die Führung erfolgt.

Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Gegenüber dem Stand der Technik wird nun eine Lösung vorgeschlagen, die ausschließlich den zwischen den äußeren Führungselementen der Fahrzeugkarosserie vorgesehenen Bereich sowie die gegenüber liegenden Bereiche der Schiebetür betrifft. Durch Aufteilung der Bewegung des Laufwagens kann somit bei nur relativ kurz bauendem mittleren Führungselement dennoch die notwendige Freigängigkeit, auch extrem breiter Schiebetüren, in allen Positionen gewährleistet werden.

Durch den Erfindungsgegenstand wird eine sequenzielle Kombination beider Bewegungsabläufe herbeigeführt, wobei die Bewegungsabläufe vorteilhafterweise gegeneinander gesperrt sind.

Beim Öffnen der Schiebetür ist der Laufwagen zunächst im Bereich des karosserieseitigen Führungselementes bewegbar, ehe die Bewegung des Laufwagens nach Erreichen einer vorgebbaren Position auf die schiebetürseitige Führung übergeht. Nach Erreichen der Endposition des Laufwagens im Bereich des zugehörigen karosserieseitigen Führungselementes ist selbiger dort arretierbar, wobei der schiebetürseitige Teil des Laufwagens bedarfsabhängig (z.B. Einstieg dritte Sitzreihe) dann entriegelbar ist. Beim Schließen der Schiebetür erfolgt der Bewegungsablauf in umgekehrter Richtung.

Einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß sind die Elemente mit eine Roll- oder eine Gleitreibung im Bereich des Führungselementes bzw. der Führung ermöglichenden Bauteilen bestückt. Selbige können durch Rollen oder alternativ auch durch Gleitstücke gebildet werden.

Die Gleitstücke können, abhängig von der Form der Führung, in Form eines T-Profiles, beispielsweise als wartungsfreies PTFE-Gleitlager ausgebildet werden.

Einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß ist die im Bereich der Schiebetür vorgesehene Führung durch eine Schiene gebildet.

Alternativ kann im Bereich der Schiebetür auch eine Linearführung vorgesehen werden, die beispielsweise durch zwei Rundstäbe gebildet ist. Selbige können, einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß, mit PTFE-Gleitlagern versehen werden.

Der Erfindungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung dargestellt und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
1 und 2 Verschiedene Ansichten der erfindungsgemäßen Führungseinrichtung;
3 und 4 Alternative Führungen im Schiebetürbereich;
5 und 6 Perspektivische Darstellung der Führungseinrichtung gemäß 1 und 2;
7 und 8 Verschiedene Ansichten eines Führungselementendbereiches in Verbindung mit einer schiebetürseitig vorgesehenen Führung;
9 und 10 Alternative Ausgestaltungsform des schiebetürseitigen Führungsbereiches.
Die 1 und 2 zeigen ein karosserieseitig vorgesehenes Führungselement 1 in Form einer Führungsschiene 2, eine nur angedeutete Schiebetür 3, die in Wirkverbindung mit einer damit verbundenen Führung 4 steht, die ebenfalls durch eine Schiene 4' gebildet ist. Zwischen der Führungsschiene 2 und der Schiene 4' erstreckt sich ein aus zwei Elementen 5,6 gebildeter Laufwagen 7. Die Elemente 5,6 sind über ein Gelenk 8 um die Vertikalachse desselben drehbeweglich miteinander verbunden. Das Element 5 beinhaltet im Bereich der Führungsschiene 2 Laufrollen 9. Das Element 6 ist im Bereich seines freien Endes ebenfalls mit Laufrollen 10 versehen. Das System, gebildet durch Führungsschiene 2 und Schiene 4' in einander gegenüberliegender Bauweise befindet sich zwischen äußeren, hier nicht weiter dargestellten Führungselementen. Während beispielsweise das Element 6 des Laufwagens 7 in verriegelter Position vorgesehen ist und somit eine Einheit mit der Schiebetür 3 bildet, kann das Element 5 über seine Laufrollen 9 innerhalb der Führungsschiene 2 bewegt werden, und zwar bis zu einer vorgebbaren Endposition. In vielen Fällen kann der so erzeugte Öffnungsraum, den die Schiebetür 1 dann frei gibt, ausreichen, um den Personen einen bequemen Einstieg zu ermöglichen. Ist hier weiterer Handlungsbedarf (z.B. Einstieg 3. Sitzreihe) gegeben, kann das Element 5 in der vorgesehenen Endposition verriegelt und das Element 6 entriegelt werden, sodass ein weiterer Freiheitsgrad bezüglich einer durch die Schiebetür 3 vergrößerten Öffnung herbeigeführt werden kann.
3 zeigt eine Ausführungsform der schiebetürseitigen Führung 4, die in diesem Beispiel als Schiene 4' ausgebildet ist und die Laufrollen 10 trägt. Ferner erkennbar sind die Elemente 5 und 6 des Laufwagens 7, die über das Gelenk 8 miteinander verbunden sind. Die Elemente 5,6 sind somit um die Vertikalachse 11 gegeneinander verschwenkbar. Ferner erkennbar ist die Führungsschiene 2 sowie die sich darin abwälzenden Laufrollen 9.
4 zeigt eine alternative Ausgestaltung einer schiebetürseitigen Führung 4. Auch hier sind die Elemente 5,6 des Laufwagens 7 über ein Gelenk 8 miteinander verbunden. Abweichend zu 3 ist die Führung 4 durch Rundstäbe 12 gebildet, die zumindest partiell von einem Gleitlager 13 aus PTFE umschlossen sind. Das Gleitlager 13 befindet sich in diesem Beispiel im Bereich einer Aufnahmeöffnung 14 des Elementes 6.
Die 5 und 6 zeigen perspektivische Darstellungen des Laufwagens 7 relativ zur Führungsschiene 2 sowie zur Schiene 4'. In 5 ist der Laufwagen 7 im rechten Bereich der Schiene 4' positioniert und arretiert, während 6 die Beweglichkeit des Laufwagens 7 im Bereich der Schiene 4 dokumentiert, nachdem selbiger entriegelt worden ist. Bei Entriegelung des schienenseitigen Bereiches 4 erfolgt eine führungsschienenseitige Verriegelung.
Die 7 und 8 zeigen in verschiedenen Ansichten die geschlossene, hier nicht weiter dargestellte Schiebetür. Erkennbar sind auch hier die Führungsschiene 2 sowie die Schiene 4' und der die Laufrollen 9,10 aufweisende Laufwagen 7. Diese Ausgestaltungsform geht konform mit 3.
Eine 4 entsprechende Ausführungsform zeigen die 9 und 10 in perspektivischer Ansicht. Erkennbar sind die Rundstäbe 12 sowie Gleitlager 13 aufweisende Aufnahmebereiche 14. Ferner erkennbar ist die Führungsschiene 2 sowie der Laufwagen 7, beinhaltend die Elemente 5 und 6.

1: Führungselement
2: Führungsschiene
3: Schiebetür
4: Führung
4': Schiene
5: Element
6: Element
7: Laufwagen
8: Gelenk
9: Laufrollen
10: Laufrollen
11: Vertikalachse
12: Rundstäbe
13: Gleitlager
14: Aufnahmeöffnung

Claims

Führungseinrichtung für ausschwenkbare Schiebetüren (3) im Bereich einer Fahrzeugkarosserie, zumindest beinhaltend mehrere karosserieseitig vorgesehene Führungselemente und zumindest einen im Bereich eines zwischen äußeren Führungselementen vorgesehenen Führungselementes (1,2) angeordneten, zumindest zweiteilig ausgebildeten Laufwagen (7), wobei die einzelnen Elemente (5,6) des Laufwagens (7) über mindestens ein Gelenk (8) miteinander verbunden sind, und das schiebetürseitig vorgesehene Element (6) im Bereich einer dort vorgesehenen Führung (4,4') abgestützt ist, wobei beim Öffnen und Schließen der Schiebetür (3) eine Aufteilung der Bewegung des Laufwagens (7) einerseits auf das Führungselement (1,2) und andererseits auf die Führung (4,4') erfolgt.
Führungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beim Öffnen der Schiebetür (3) der Laufwagen (7) zunächst im Bereich des karosserieseitigen Führungselementes (1,2) bewegbar ist, ehe die Bewegung des Laufwagens (7) nach Erreichen einer vorgebbaren Position auf die Führung (4,4') übergeht.
Führungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Bewegungsabläufe des Laufwagens (7), respektive seiner Elemente (5,6), gegeneinander gesperrt sind.
Führungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der führungselementseitige Teil (5) des Laufwagens (7) nach Erreichen seiner Endposition arretierbar und der schiebetürseitige Teil (6) des Laufwagens (7) entriegelbar bzw. umgekehrt ist.
Führungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Elemente (5,6) mit eine Roll- oder eine Gleitreibung im Bereich des Führungselementes (1,2) bzw. der Führung (4,4') ermöglichenden Bauteilen (9,10,13,14) bestückt sind.
Führungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauteile durch Rollen (9,10) gebildet sind.
Führungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bauteile durch Gleitlager (13) gebildet sind.
Führungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die im Bereich der Schiebetür (3) vorgesehene Führung (4) durch eine Schiene (4') gebildet ist.
Führungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (4') die Rollen (10) aufnimmt.
Führungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die im Bereich der Schiebetür (3) vorgesehene Führung (4) als Linearführung, beinhaltend mindestens zwei Rundstäbe (12), ausgebildet ist.
Führungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitlager (13) in Form eines T-Profiles als wartungsfreie PTFE-Gleitlager ausgebildet sind.
Führungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Rundstäbe (12) mit, insbesondere in Aufnahmeöffnungen (14) des Elementes (6) vorgesehenen PTFE-Gleitlagern (13) bestückt sind.