DE10300158B3

DE10300158B3 - Führungseinrichtung für Schiebetüren

Info

Publication number: DE10300158B3
Application number: DE2003100158
Authority: DE
Inventors: Jörg Dipl.-Ing. Mertinatsch; Bernd Dipl.-Ing. Stieler
Original assignee: ThyssenKrupp Automotive AG
Current assignee: ThyssenKrupp Technologies AG
Priority date: 2003-01-07
Filing date: 2003-01-07
Publication date: 2004-03-11
Anticipated expiration: 2023-01-08

Abstract

Führungseinrichtung für ausschwenkbare Schiebetüren im Bereich einer Fahrzeugkarosserie, zumindest beinhaltend mehrere karosserieseitig vorgesehene stationäre Führungselemente und zumindest einen Laufwagen, der schiebetürenseitig gelenkig gelagert und im Bereich eines schienenartig ausgebildeten Führungselementes, in Längsrichtung desselben gesehen, bewegbar vorgesehen ist, wobei bei sich öffnender Schiebetür über mindestens ein im Bereich der Führungsschiene und/oder des Laufwagens vorgesehenes Element im Endbereich der Führungsschiene eine Änderung der Führungsrichtung des Laufwagens relativ zur Führungsschiene bzw. umgekehrt herbeiführbar ist.

Description

Die Erfindung betrifft eine Führungseinrichtung für ausschwenkbare Schiebetüren im Bereich einer Fahrzeugkarosserie, zumindest beinhaltend mehrere karosserieseitig vorgesehene stationäre Führungselemente und zumindest einen Laufwagen, der schiebetürenseitig gelenkig gelagert und im Bereich eines schienenartig ausgebildeten Führungselementes, in Längsrichtung desselben gesehen, bewegbar vorgesehen ist.

In der DE 196 34 369 C1 wird eine Vorrichtung zum Führen einer ausschwenkbaren Schiebetür an einer Fahrzeugkarosserie, insbesondere eines Kraftfahrzeuges, beschrieben, die in ihrer eine Türöffnung abdeckenden Schließstellung weitgehend bündig in der Fahrzeugkarosserie einliegt und in ihrer die Türöffnung vollständig freigebenden Offenstellung mit Parallelabstand vor der Fahrzeugkarosserie steht. Die Vorrichtung beinhaltet ein mit der Schiebetür gelenkig verbundenes Tragglied, mit einem das Tragglied haltenden Laufwagen, der in einer karosserieseitig festgelegten Führungsschiene bewegbare Laufrollen aufweist und mit einer in der Führungsschiene geführten Schließrolle, die am Ende der Türschließ – Schiebebewegung in eine von der Führungsschiene abgehende Schließnut einläuft.

Schiebetüren, insbesondere im Automobilbau, werden in der Regel durch drei Führungsschienen gehalten und geführt. Soll aus funktionstechnischen Gründen die Schiebetürbreite größer sein als der Abstand zwischen den beiden nachfolgenden Säulen (z.B. C- und D-Säule), kann die dadurch kürzere mittlere Führungsschiene nicht die gewünschte Türöffnung ermöglichen. Dies ist auch beim Gegenstand gemäß DE 196 34 369 C1 nicht möglich.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Führungseinrichtung für ausschwenkbare Schiebetüren im Bereich einer Fahrzeugkarosserie gemäß gattungsbildendem Teil des ersten Patentanspruches so weiterzubilden, dass eine Verlängerung des Öffnungsweges ermöglicht wird, ohne dass eine kostenintensive Ausgestaltung gegeben ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass bei sich öffnender Schiebetür über mindestens ein im Bereich der Führungsschiene und/oder des Laufwagens vorgesehenes Element im Endbereich der Führungsschiene eine Änderung der Führungsrichtung des Laufwagens relativ zur Führungsschiene bzw. umgekehrt herbeiführbar ist.

Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind den Unteransprüchen zu entnehmen.

Mit der erfindungsgemäßen Führungseinrichtung werden unterschiedliche Lösungsansätze bezüglich des jeweils zu realisierenden Öffnungsweges ermöglicht.

So besteht zum einen die Möglichkeit, dass der Endbereich der Führungsschiene unter einem vorgebbaren Winkel, insbesondere in Richtung der innen liegenden Bauteile der Fahrzeugkarosserie, abgebogen ist, und dass der Laufwagen in der vollständig geöffneten Stellung der Schiebetür in diesem abgebogenen Bereich seine Endposition findet.

Eine Alternative ist darin zu sehen, dass der Laufwagen außerhalb seines schiebetürseitigen Gelenkes derart geteilt ausgebildet ist, dass auf der Seite der Führungsschiene ein weiterer Gelenkbereich entsteht, um welchen der mit der Schiebetür verbundene Hebelarm des Laufwagens schwenkbar ist.

Eine weitere Alternative sieht vor, dass die Führungsschiene geteilt ausgebildet ist, dergestalt, dass die Teilung so gewählt wird, dass ein kürzerer als der verbleibende Führungsschienenabschnitt, insbesondere der bei geöffneter Schiebetür gegebene Endabschnitt, der Führungsschiene um einen vorgebbaren Winkel relativ zum Führungsabschnitt bewegbar ist.

Der Laufwagen wird im Verlauf der Öffnung der Schiebetür in Richtung des Endabschnittes bewegt. Sobald der Laufwagen den Endabschnitt erreicht hat, wird selbiger darin fixiert und kann anschließend relativ zum verbleibenden Führungsschienenabschnitt verschwenkt werden.

Je nachdem, ob die Schwenkbewegung um ein im Bereich des Führungsabschnittes vorgesehenes oder ein diesem abgewandtes Gelenk herbeigeführt wird, können unterschiedlich lange Öffnungswege der Schiebetür realisiert werden. Je nach Lage des Gelenkpunktes und nach Länge des Laufwagenarmes sind gegenüber dem Stand der Technik Verlängerungen des Öffnungsweges der Schiebetür um mehr als 100 mm zu erreichen.

Der Erfindungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung dargestellt und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen:
1 bis 4 Unterschiedliche Ausgestaltungsformen des Erfindungsgegenstandes.
In 1 wird eine Schiebetür 1 in einer Führungsschiene 2 mit einem Laufwagen 3 geführt. Der Laufwagen 3 ist im Bereich der Schiebetüre 1 um die Vertikalachse eines Gelenks 4 drehbeweglich vorgesehen. Im Bereich der Führungsschiene 2 beinhaltet der Laufwagen 3 in diesem Beispiel Laufrollen 5, die innerhalb der Führungsschiene 2 abrollen. Die Schiebetür 1 ist in Pfeilrichtung im Öffnungssinne betätigbar. Die Führungsschiene 2 beinhaltet, einem Gedanken der Erfindung gemäß, einen abgebogenen Bereich 6. Soll aus funktionstechnischen Gründen die Schiebetürbreite größer sein als der Abstand zwischen nachfolgenden Säulen (z.B. C- und D-Säule), kann die dadurch kürzere Führungsschiene 2 nicht die gewünschte Türöffnung ermöglichen. Somit gilt es, eine Verlängerung des Öffnungsweges von Schiebetüren 1 zu realisieren. Im oberen Bild der 1 ist der normale, im Wesentlichen geradlinig oder leicht gekrümmt verlaufende Bereich der Führungsschiene 2 in Verbindung mit dem Laufwagen 3 dargestellt. Der Öffnungsweg der Schiebetür 1 kann – wie dem unteren Bild der 1 zu entnehmen ist – um die Länge L vergrößert werden, indem die Laufrollen 5 des Laufwagens 3 in den abgebogenen Bereich 6 der Führungsschiene 2 einlaufen.
2 zeigt die gleichen Bauteile wie in 1, sodass gleiche Bezugszeichen verwendet werden. Der Laufwagen 3 ist um die Vertikalachse des Gelenkes 4 im Bereich der Schiebetür 1 schwenkbar vorgesehen.
Zur Erlanugung eines verlängerten Öffnungsweges der Schiebetür 1 ist in diesem Beispiel der Laufwagen, einem weiteren Gedanken der Erfindung gemäß, geteilt ausgebildet, dergestalt, dass ein weiterer Gelenkbereich 7 gebildet wird. Der Laufwagen 3 wird somit in einen Hebelarm 8 und einen Hebelarm 9 aufgeteilt, wobei der kürzere Hebelarm 9 die Laufrollen 5 trägt und in der Führungsschiene 2 bewegbar ist. Der Gelenkbereich 7 ist hierbei in unmittelbarer Nähe der Führungsschiene 2 vorgesehen. Die Schwenkbewegung um die Vertikalachse des Gelenkbereiches 7 wird erst kurz vor dem Endanschlag des Laufwagens 3 im Endbereich 10 der Führungsschiene 2 freigegeben, wobei während der Schwenkbewegung des Hebelarmes 8 relativ zum Hebelarm 9 eine weitere Bewegung des Laufwagens 3 verhindert wird (nicht dargestellt).
3 zeigt eine weitere Alternative, wobei auch hier für gleiche Bauteile gleiche Bezugszeichen gelten. In diesem Beispiel wird die Verlängerung des Öffnungsweges der Schiebetür 1 nicht durch Modifizierung des Laufwagens 3 herbeigeführt, sondern, einem alternativen Gedanken der Erfindung gemäß, durch die konstruktive Veränderung der Führungsschiene 2. In diesem Beispiel ist die Führungsschiene 2 geteilt ausgebildet, dergestalt, dass es einen längeren Führungsschienenabschnitt 2' und einen kürzeren Endabschnitt 11 gibt. Die Teilungsebene ist mit dem Bezugszeichen 12 versehen. Der Führungsschienenabschnitt 2' und der Endabschnitt 11 sind in diesem Beispiel über ein Gelenk 13 miteinander schwenkbeweglich verbunden. Im oberen Bild der 3 ist der Laufwagen 3 in den schwenkbaren Endabschnitt 11 eingefahren, wobei der Laufwagen 3 vollständig darin eingebracht ist. Bis zur Endposition des Laufwagens 3 erfolgt eine Sperrung der Schwenkbewegung des Endabschnittes 11 relativ zum Führungsschienenabschnitt 2'. Ist der Laufwagen 3 vollständig im Endabschnitt 11 eingebracht, dann erfolgt die Freigabe der Schwenkbewegung und eine gleichzeitige Arretierung des Laufwagens 3 im schwenkbaren Endabschnitt 11 (nicht dargestellt). Der arretierte Laufwagen 3 wird nun um die Vertikalachse des Gelenkes 13 um einen vorgebbaren Winkel W geschwenkt. Der Öffnungsweg der Schiebetür 1 kann somit um die Länge L vergrößert werden, was im unteren Bild der 3 erkennbar ist.
4 zeigt eine zu 3 alternative Ausgestaltung des Erfindungsgegenstandes. Auch hier ist eine geteilte Version der Führungsschiene 2 vorgesehen, sodass ein Führungsschienenabschnitt 2' und ein Endabschnitt 11 gebildet werden. Die Teilungsebene ist ebenfalls mit dem Bezugszeichen 12 gekennzeichnet. Abweichend zu 3 ist ein Gelenk 14 außerhalb des Führungsschienenabschnittes 2' mit nicht weiter dargestellten Bauteilen der Karosserie verbunden, sodass die Schwenkbewegung des Laufwagens 3 relativ zum Führungsschienenabschnitt 2' an andersartiger Stelle vorgenommen wird. Der Öffnungsweg der Schiebetür 1 wird somit um die Länge L vergrößert, wobei deren Betrag ausführungsbedingt größer ist als in 3 angegeben. Das Prinzip der wechselseitigen Sperrung der Bewegung des Laufwagens 3 relativ zur Schwenkbewegung des Endabschnittes 11 bzw. umgekehrt, ist analog zu 3 zu werten.

1: Schiebetür
2: Führungsschiene
2': Führungsschienenabschnitt
3: Laufwagen
4: Gelenk
5: Laufrollen
6: abgebogener Bereich
7: Gelenkbereich
8: Hebelarm
9: Hebelarm
10: Endbereich
11: Endabschnitt
12: Teilungsebene
13: Gelenk
14: Gelenk

Claims

Führungseinrichtung für ausschwenkbare Schiebetüren (1) im Bereich einer Fahrzeugkarosserie, zumindest beinhaltend mehrere karosserieseitig vorgesehene stationäre Führungselemente und zumindest einen Laufwagen (3), der schiebetürenseitig gelenkig gelagert und im Bereich eines schienenartig ausgebildeten Führungselementes (2), in Längsrichtung desselben gesehen, bewegbar vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass bei sich öffnender Schiebetür (1) über mindestens ein im Bereich der Führungsschiene (2) und/oder des Laufwagens (3) vorgesehenes Element (6, 7, 11, 13, 14) im Endbereich (6) der Führungsschiene (2) eine Änderung der Führungsrichtung des Laufwagens (3) relativ zur Führungsschiene (2) bzw. umgekehrt herbeiführbar ist.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Endbereich (6) der Führungsschiene (2) unter einem vorgebbaren Winkel, insbesondere in Richtung der innen liegenden Bauteile der Fahrzeugkarosserie, abgebogen ist, und dass der Laufwagen (3) in der im Wesentlichen vollständig geöffneten Stellung der Schiebetür (1) in diesem abgebogenen Bereich (6) seine Endposition findet.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufwagen (3) außerhalb seines schiebetürseitigen Gelenkes (4), unter Bildung zweier insbesondere unterschiedlich langer Hebelarme (8, 9), dergestalt geteilt ausgebildet ist, dass ein weiterer Gelenkbereich (7) entsteht, um welchen die Hebelarme (8, 9) relativ zueinander verschwenkbar sind.
Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Gelenkbereich (7), unter Bildung eines kürzeren (9) sowie eines längeren Hebelarmes (8), in unmittelbarer Nähe der Führungsschiene (2) befindet.
Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsschiene (2) geteilt ausgebildet ist.
Einrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Teilung der Führungsschiene (2) dergestalt gewählt ist, dass ein längerer Führungsschienenabschnitt (2') und ein kürzerer Endabschnitt (11) entsteht, wobei der Endabschnitt (11) um einen vorgebbaren Winkel relativ zum Führungsschienenabschnitt (2') bewegbar ist.
Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Endabschnitt (11) eine derartige Länge aufweist, dass er zumindest die Laufrollen (5) des Laufwagens (3) aufnimmt.
Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Endabschnitt (11) über mindestens ein Gelenk (13) mit dem Führungsschienenabschnitt (2') verbunden ist.
Einrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Endabschnitt (11) außerhalb des Führungsschienenabschnittes (2') um ein Gelenk (14) relativ zum Führungsschienenabschnitt (2') schwenkbar ausgebildet ist.
Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Laufwagen (3) in gesicherter Form im Bereich des Endabschnittes (11) gehalten ist.
Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Schwenkbewegung des Endabschnittes (11) erst dann herbeiführbar ist, wenn der Laufwagen (3) im Endabschnitt (11) in gesicherter Form positioniert ist.