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Die Erfindung betriff eine Vorrichtung
zur Herstellung von Formsteinen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Formsteins gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 32.
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Aus der
EP 0 118 872 A2 ist eine
Vorrichtung zur Herstellung von Formlingen aus Beton bekannt, welche
einen zweiteiligen Stempel aufweist, wobei die den Stempel bildenden
Teilstempel von außen unterschiedlich
tief in den zu formenden Formstein eindringen.
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Weiterhin ist aus der
DE 295 16 128 U1 eine Form
zur Herstellung von im Querschnitt bauchigen Betonsteinen bekannt,
welche mit zwei Teilstempeln arbeitet, wobei zur vollständigen Herstellung
des Betonsteins zwei Füllvorgänge erforderlich
sind.
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Aus der
DE 100 50 908 A1 ist schließlich eine
Form zur Herstellung von Betonsteinen mit schräg stehenden, strukturierten
Seitenwänden
bekannt, welche jedoch keine Hinterschneidungen aufweisen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine
Vorrichtung zur Herstellung von Formsteinen und ein Verfahren zur
Herstellung eines Formsteins vorzuschlagen, welche auch im Bereich
von schräg
zur Pressrichtung liegenden Wandbereichen bzw. Hinterschneidungen
eine gute Verdichtung ermöglichen
und lediglich einen Füllvorgang
erfordern.
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Diese Aufgabe ist durch die im Anspruch
1 bestimmte Vorrichtung und das im Anspruch 34 bestimmte Verfahren
gelöst.
In den Unteransprüchen sind
vorteilhafte und zweckmäßige Weiterbildungen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst wenigstens
ein schon beim Befüllen
der Form in einer Formkammer angeordnetes zweites, inneres Druckelement,
wobei dieses Druckelement in wenigstens einem unterverdichteten
Bereich der fließfähigen Masse
bzw. einem hinterschnittenen Bereich auf die fließfähige Masse
innerhalb des Formnests verdichtend einwirkt. Durch das innere,
zweite Druckelement ist es möglich
an ausgesuchten Stellen auf das den Formstein bildende Material
Einfluss zu nehmen und so unterverdichtete Bereiche gezielt nach
zu verdichten. Unterverdichtete Bereiche treten insbesondere an
schräg
zu der Pressrichtung des äußeren Stempels
stehenden Seitenwänden
der Form bzw. an Hinterschneidungen und an Unterformungen auf. Durch die
dauerhafte Anordnung des inneren Druckelements in der Formkammer,
durch die ein Herausfahren des zweiten Druckelements beim Entschalen oder
Befüllen
vermieden ist, ist ein Nachfüllvorgang vermeidbar,
so dass bislang in der Steinfertigung erreichte Taktzeiten beibehalten
werden können.
Mit einer derartigen Vorrichtung wird die Qualität des erzeugten Formsteins
der Qualität
eines idealer Weise durch allseitigen Druck gepressten Formsteins
weitgehend angenähert.
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Kern der Erfindung ist es einen Pressvorgang,
welcher im wesentlichen in eine Richtung, nämlich in die Verfahrrichtung
des äußeren Stempels abläuft, nach
dem Abschluss der den Formstein im wesentlichen formenden und bildenden
Vorverdichtung durch eine weitere Verdichtung zu ergänzen, welche
sich von der Vorverdichtung in ihrer Druckausrichtung und/oder ihrem
Ort der Wirkungsentfaltung unterscheidet. Hierbei erfolgt die Druckeinleitung
in das zu pressende Material durch das zweite, innenliegende Druckelement
entweder in eine Pressrichtung, welche sich von der Pressrichtung
der Vorverdichtung unterscheidet und/oder in einem Bereich, welcher
von dem äußeren Druckelement
nicht erreichbar ist. Mit anderen Worten ausgedrückt wird durch die Erfindung
eine Vorrichtung bzw. Form gebildet, welche sich nach dem Vorverdichten
bildlich gesprochen ganz oder in Teilbereichen zusammendrücken lässt. Durch
eine von der Pressrichtung der Vorverdichtung abweichende Pressrichtung
ist es möglich
Hinterschneidungen bzw. eine bauchige Form des Formkörpers zu
erzeugen. Eine Verdichtung in einem vom ersten Druckelement entfernten Bereich
erlaubt insbesondere das Verdichten von Unterfüllungen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, die
den Formstein bildende Masse zunächst
in einem ersten Verdichtungsvorgang durch wenigstens ein von außen auf
das Formnest wirkendes äußeres Druckelement
zu verdichten und anschließend
die Masse in einem Nachverdichtungsvorgang durch wenigstens ein
in der Formkammer angeordnetes oder als Formkammerwand ausgebildetes,
inneres Druckelement zu verdichten, wobei während des Nachverdichtungsvorgangs
auch das äußere Druckelement weiter
Druck auf das Material ausübt
und sich insbesondere synchron mit dem inneren Druckelement in die
Formkammer hinein bewegt. Dieses Verfahren erlaubt ein gezieltes
Nachverdichten unterverdichteter Bereiche. Durch die parallele Bewegung
der Druckelemente während
des Nachverdichtungsvorgangs ergibt sich auch an Übergängen, an
welchen die Druckelemente ggf. aneinander anliegen kein Versatz,
so dass der Formkörper
eine Oberfläche
erhält,
die ein Erscheinungsbild wie aus einem Guss aufweist.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung
werden in der Zeichnung anhand von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
beschrieben.
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Hierbei zeigt:
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1a:
eine Schnittansicht einer Detailansicht einer auf einem Formtisch
liegenden Form zur Herstellung von Betonsteinen im Bereich einer
Höhenverstellvorrichtung
für Kernhalter,
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1b:
einen weiteren Schnitt durch die in 1a teilweise
dargestellte Form im Bereich eines Formnests in einer oberen Endstellung
der Höhenverstellvorrichtung,
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1c:
den in 1b dargestellten
Schnitt, wobei die Höhenverstellvorrichtung
in einer unteren Endstellung steht,
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2:
einen Schnitt durch eine weitere auf einem Formtisch liegende Form
zu Herstellung von Betonsteinen, welche an den Formwänden jeweils ein
elastisches, inneres Druckelemente aufweist,
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3:
einen Schnitt durch eine dritte auf einem Formtisch liegende Form
zu Herstellung von Betonsteinen, welche an den Formwänden jeweils
mehrere elastische, innere Druckelemente aufweist,
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4:
einen Schnitt durch eine vierte auf einem Formtisch liegende Form
zu Herstellung von Betonsteinen, deren elastische, innere Druckelemente durch
eine Stahlfeder vorgespannt sind,
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5:
einen Schnitt durch eine fünfte
auf einem Formtisch liegende Form zu Herstellung von Betonsteinen,
deren elastische, innere Druckelemente von Leitungen durchlaufen
werden,
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6:
einen Schnitt durch eine sechste auf einem Formtisch liegende Form
zu Herstellung von Betonsteinen, deren elastische, innere Druckelemente
jeweils eine entgegen der Pressrichtung orientierte Hinterschneidung
aufweisen,
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7:
eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Vorrichtung und
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8a – 8c verschiedene Befestigungsmöglichkeiten
für den
Kunststoffanguss an der Druckplatte.
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1a zeigt
ein Detail einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 im
Schnitt. Die Vorrichtung 1 ist auf einem Formtisch 2 angeordnet
und beinhaltet eine Form 4 mit Formwänden 3, welche Formnester 5 bilden.
An einem Flansch 6 ist ein Kernhalter 7 befestigt,
welcher als inneres, zweites Druckelement einen Kern 8 trägt, der
aus einer Trägerplatte 9 und
einem im Querschnitt u-förmig
gebogenen Kernblech 10 gebildet ist (siehe auch 1b). Auf einer gemeinsamen
Ebene E1 mit der Trägerplatte 9 ist ein Tischblech 11 angeordnet,
welches Bereiche der Form 1 abdeckt, welche von einem auf
einer Laufschiene 12 fahrenden, nicht dargestellten Füllwagen nicht
befüllt
werden sollen. Der Kernhalter 7 bzw. der Flansch 6 sind über ein
pneumatisches Kissen 13 an einem mit den Formwänden 3 verbundenen
Flansch 14 abgestützt.
Das Kissen 13 hält
die Flansche 6, 14 auf einem maximalen Abstand
D1 und somit den Kernhalter 7 in
einer oberen Stellung So. Ein Ablassen der Druckluft aus dem Kissen 13 führt zu einem Absinken
des Flansches 6 mit dem Kernhalter 7 in eine Pfeilrichtung
z' um einen Weg
W1 auf eine an dem Flansch 14 angeordnete
Schlagleiste 15, auf welcher der Flansch 6 zu
liegen kommt. Nach dem Absinken steht der Kernhalter 7 mit
dem daran befestigten Kern 8 in einer unteren Stellung
S2 (siehe 1c).
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1b zeigt
die in der 1a dargestellte Vorrichtung 1 in
einem weiteren Schnitt, wobei der Kernhalter 7 ebenfalls
in der oberen Stellung So steht. In dieser Stellung wird das Formnest 5 von dem
nicht dargestellten Füllwagen
mit Beton B befüllt,
welcher den im Querschnitt etwa u-förmigen Füllraum 17 ausfüllt. Dieser
ist durch die Formwände 3,
den Formtisch 2 und den Kern 8 definiert. Nach dem
Verfüllen
des Formnests 5 erfolgt ein bekanntes Verdichten mittels
als erste, äußere Druckelemente arbeitenden
Druckstücken 18,
welche über
Stempelrohre 19 mit einer nicht dargestellten Auflast verbunden
sind (siehe 1c). Die
Druckstücke 18 wirken hierbei
im wesentlichen in eine Pfeilrichtung z' auf eine Oberfläche 20 des Betons
B. Hierdurch wird vor allem der senkrecht unterhalb der Oberfläche 20 in Bereichen
C und D liegende Beton B verdichtet. Beton B, welcher unterhalb
des Kerns 8 in einem Bereich E liegt erfährt nur
eine geringere Verdichtung durch Querkräfte und ist somit im Verhältnis zu
den direkt unter der Oberfläche 20 liegenden
Bereichen C, D unterverdichtet. Dieser ersten Verdichtung des Betons
B durch die Druckstücke 18 folgt
eine Endverdichtung, bei welcher die Druckstücke 18 und der Kern 8 in
die Pressrichtung z' um
den Verdichtungsweg W1 tiefer in das Formnest 16 bzw.
den darin enthaltenen und bereits verdichteten Beton B gedrückt werden.
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Gemäß einer nicht näher dargestellten
Ausführungsvariante
ist es auch vorgesehen, bei der Endverdichtung lediglich den Kern 8 in
die Pfeilrichtung z' zu
verfahren und die Druckstücke 18 in
der Stellung stehen zu lassen, in welcher diese nach der ersten
Verdichtung stehen.
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Somit erfolgt in einem ersten Verdichtungsschritt
V1 ein Verdichten des Betons mittels dem
oder den äußeren Druckelementen
und in einem zweiten Verdichtungsschritt V2 ein
Verdichten des Betons mittels dem inneren Druckelement oder mittels
dem inneren Druckelement und dem äußeren Druckelement.
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1c zeigt
die Vorrichtung 1 nun in der Endstellung, in welcher der
Kern 8 in der unteren Stellung S2 steht,
wobei beim nach unten Pressen des Kerns 8 der direkt unterhalb
des Kerns 8 im Bereich E liegende Beton B nachverdichtet
wurde. In 1c definieren
die Druckstücke 18 und
der Kern 8 das endgültige
Aussehen einer aus dem Beton hergestellten Rinne.
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2 zeigt
einen Schnitt durch eine weitere Vorrichtung 1 mit einer
auf einem Formtisch 2 liegenden Form 4 zur Herstellung
von Betonsteinen. Die Vorrichtung 1 ist links einer senkrechten
Mittellinie M in einer unteren Stellungen S2 dargestellt,
in der ein erstes, äußeres Druckelement 21 maximal
in eine Pfeilrichtung z' niedergefahren
ist und ein zweites, inneres Druckelement 22 maximal in
eine Pfeilrichtung z' und
eine Pfeilrichtung x verfahren ist. Rechts der senkrechten Mittellinie
M ist die Vorrichtung 1 in einer Zwischenstellung abgebildet,
in welcher das äußere Druckelement 21 in
einer mittleren Verdichtungsstellung S1 steht
und das innere Druckelement 22 in einer oberen Stellung
So steht (zum Vergleich ist hier das Druckelement 22 auch
in der links gezeigten Stellung S2 angedeutet).
In der oberen Stellung So des inneren Druckelements 22 ist
noch keine Verdichtung erfolgt. In dieser Stellung So erfolgt das
Befüllen
eines Formnests 5 der Form 4 durch einen nicht
dargestellten, auf dem Tischblech 11 laufenden Füllwagen,
wobei hierzu selbstverständlich
das als Stempel ausgebildete Druckelement 21, welches an einer
nicht dargestellten Auflast der Vorrichtung 1 angeordnet
ist, in bekannter Weise aus dem Bewegungsbereich des Füllwagen
nach oben in eine Pfeilrichtung z angehoben ist. Von der Form 4 sind
in der 2 einen Formrahmen 16 bildende
Formwände 3 und
das gegenüber
den Vorwänden 3 vertikal
verfahrbare Tischblech 11 sichtbar, an welchem das zweite,
innere Druckelement 22 befestigt ist, welches mit einer
Rückseite 23,
die parallel zu der Formwand 3 verläuft an dieser in die Pfeilrichtungen
z, z' verfahrbar
ist. Bei einem Verfahren des Tischblechs 11 und des elastisch
verformbaren Druckelements 22 aus der Stellung So über eine
nur angedeutete mittlere Stellung S1 in
die links der Mittellinie M dargestellte Stellung S2 wird
das Druckelement mit seiner Rückseite 23 in
die Pfeilrichtung z' an
der Formwand 3 entlang geschoben. Ein keilförmiger Abschnitt 24 der Formwand 3 bewirkt,
dass das Druckelement 22 in einem unteren Bereich 25 in
Richtung der Mittellinie M quer zur Hauptverdichtungsrichtung z' verschoben wird.
Hierdurch wird der im Formnest 5 befindliche Beton B im
Bereich des Formtisches 2 von dem Druckelement 22 um-
bzw. hintergriffen. Im Querschnitt betrachtet verformt sich das
Druckelement 22 durch das Verschieben in ein C, welches
den Beton B seitlich umgreift. Ein derartiger Hintergriff ist bislang
allenfalls durch die Verwendung von quer zur Hauptverdichtungsrichtung
z' arbeitenden Schiebern möglich. Hier
erfolgt das Entformen jedoch durch ein Anheben des Druckstücks 22 entgegen
der Hauptverdichtungsrichtung z',
wobei der keilförmige
Abschnitt 24 der Formwand 3 ein Zurückweichen
des Druckstücks 22 ermöglicht,
welches sich aus elastisch zurückverformt.
Links der Mittellinie M ist weiterhin eine von vier an der Form 4 angeordneten
Abstützvorrichtungen 26 dargestellt.
Die nicht dargestellte Auflast der Vorrichtung 1 besitzt
zur Abstützung
auf der Form 4 bzw. auf dem Formtisch 2 einen Fuß 27,
welcher aus einem Außenrohr 28 und
einem Innenrohr 29 aufgebaut ist. Die Rohre 28, 29 sind
in die Pfeilrichtungen z, z' gegeneinander
verfahrbar. Der Fuß 27 der
Auflast ist in der 2 mit
dem Innenrohr 29 auf einen Bolzen 30 niedergefahren,
welcher in der Form 4 angeordnet ist und über Dämpfungselemente 31 von
der Form 4 schwingungsentkoppelt ist. Das Außenrohr 28 des
Fußes 27 ist
auf das Tischblech 11 niedergefahren und hält das Tischblech 11 mit
dem daran befestigten Druckstück 22 in
der unteren Stellung S2, in welcher das
Druckstück 22 den Beton
B zur Mittelachse M hin umschließt. Das Druckstück 21 besteht
aus einer harten Stempelplatte 32, welche auch als Druckstück oder
Druckplatte bezeichnet wird, und einer diese ummantelnde, elastisch
verformbare Stempelhülle 33,
welche auch als Kunststoffanguss bezeichnet wird. Über eine
Zuleitung ZV ist ein Druckmedium, insbesondere
Druckluft zwischen die Druckplatte 32 und den Kunststoffanguss 33 in
einen Raum V ein- und ableitbar. In der 2 ist der Raum V während des Verdichtens mit Druckluft
gefüllt,
welche in der Endstellung des Druckstücks 21 vollständig zusammengedrückt oder ausgepresst
ist. Alternativ oder zusätzlich
ist es vorgesehen beim Entschalen Druckluft zwischen den Kunststoffanguss 33 und
die Druckplatte 32 zu leiten, damit sich die Kunststoffplatte 33 wölbt und
bei der Verwendung von nassem Beton unter der Kunststoffplatte 33 bzw.
zwischen der Kunststoffplatte 33 und dem Beton B kein Vakuum
entstehen. Somit ist der Gefahr einer Mitnahme des Betons B in die
Pfeilrichtung z mit dem Druckstück 21 beim
Entschalen wirksam vorgebeugt.
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Der Ablauf bei der Herstellung eines
Betonsteins mit der in der 2 gezeigten
Vorrichtung 1 kann wie folgt beschrieben werden. Vor dem
Befüllen des
Formnests 5 mit Beton B steht das Tischblech 11 und
das Druckelement 22 in der Stellung So, wobei der Fuß 27 und
das Druckstück 21 aus
dem Verfahrbereich eines nicht dargestellten Füllwagens gefahren sind. Nach
dem Befüllen
des Formneste 5 mit Beton B wird das Druckstück 21 in
die Pfeilrichtung z' in das
Formnest 5 in die Stellung S1 verfahren
und verdichtet hierbei den Beton B. Auf dem letzten Stück dieser
Verfahrbewegung wird das Druckstück 21 von dem
Druckstück 22 begleitet,
welches gemeinsam mit dem Tischblech 11 in die Stellung
S1 (in der 2 nur
angedeutet dargestellt) verfährt.
In der Stellung S1 des Druckstücks 22 schließt eine
Oberseite 34 des Tischblechs 11 mit einer Oberseite 35 des
Bolzens 30 bündig
ab, das heißt
der Fuß 27 steht
mit dem Außenrohr 28 und
dem Innenrohr 29 auf einem Niveau, wenn sich die Druckstücke 21, 22 in
der Stellung S1 befinden. In der beschriebenen
Stellung ist es der Form 4 möglich frei zu schwingen, da
die Auflast, welche mit dem Innenrohr 29 des Fußes 27 auf
den Bolzen 30 drückt über die
Dämpfungselemente 31 von
der Form 4 entkoppelt ist und Tischblech 11, welches
durch das Außenrohr 28 des
Fußes 27 belastet ist
in der Stellung S1 nicht auf den Formwänden 3 aufliegt. Diesem
ersten Verdichtungsschritt V1, bei welchem
der Beton B bereits durch das Druckelement 22 quer zur
Hauptverdichtungsrichtung z' verdichtet
wurde, folgt nun ein zweiter Verdichtungsschritt V2.
Im zweiten Verdichtungsschritt V2 werden die
Druckstücke 21, 22 gemeinsam
aus ihrer Stellung S1 in die Stellung S2 um ein Nachpressmaß N verfahren. Bei diesem zweiten
Verdichtungsschritt V2 ist die Verdichtung
so hoch, dass sich beim Druckstück 21 die
elastisch verformbare Stempelhülle 33 vollflächig an
die Stempelplatte 32 anlegt, sofern der Raum V nicht mit
Druckluft beaufschlagt ist. Weiterhin wird der Beton B vom Druckelement 22 noch
weiter quer zur Hauptverdichtungsrichtung z' im Bereich des Formtisches 2 umgriffen,
da das Druckelement 22 noch weiter an dem keilförmigen Abschnitt 24 der Formwand 3 entlang
gleitet und hierbei in einem unteren Bereich 25 in die
Pfeilrichtung x bzw. x' geschoben
wird. Um den zweiten Verdichtungsschritt V2 herbeizuführen wird
das Druckelement 21 durch die Auflast um das Nachpressmaß N verfahren
und das Verfahren des Druckelements 22 bzw. des Tischblechs 11 erfolgt
ebenfalls mittels der Auflast durch ein Nachsetzen des Außenrohrs 28 um
das Nachpressmaß N
in die Pfeilrichtung z'.
Hierbei wird ggf. im Raum V befindliche Druckluft zusammengepresst oder
aus dem Raum V hinausgedrückt.
Zur Entformung werden die Druckstücke 21, 22 gemeinsam in die
Pfeilrichtung z angehoben, wobei das Druckelement 22 zunächst in
der Stellung S0 stehen bleibt, um dann gemeinsam
mit der Form 4 weiter angehoben zu werden, um den geformten
Betonstein gänzlich
zu entformen. Das Entlangleiten des Druckelements 22 an
der Formwand 3 bzw. deren keilförmigem Abschnitt 24 bewirkt
ein Zurückziehen
des Druckelements 22 in die Richtung der Formwand 3 und
somit eine Freigabe des geformten Betonsteins.
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3 zeigt
einen Schnitt durch eine weitere Vorrichtung 1 mit einer
auf einem Formtisch 2 liegenden Form 4 zur Herstellung
von Betonsteinen, die zahlreiche Gemeinsamkeiten mit der in der 2 dargestellten Vorrichtung
aufweist. Die Vorrichtung 1 ist rechts einer senkrechten
Mittellinie M in einer unteren Stellungen S2 dargestellt,
in der ein erstes, äußeres Druckelement 21 maximal
in eine Pfeilrichtung z' niedergefahren
ist und ein zweites, inneres Druckelement 22 maximal in
eine in eine Pfeilrichtung z' und
eine Pfeilrichtung x' verfahren
ist. Links der senkrechten Mittellinie M ist die Vorrichtung 1 in
einer Zwischenstellung abgebildet, in welcher das äußere Druckelement 21 in
einer mittleren Verdichtungsstellung S1 steht
und das innere Druckelement 22 in einer oberen Stellung
So steht. In der oberen Stellung So des inneren Druckelements 22 ist
noch keine Verdichtung erfolgt. Für den Bewegungsablauf beim
Formen eines Betonsteins wird auf die Beschreibung zur 2 verwiesen, wobei auch
die in der 2 beschrieben
Abstützvorrichtung
bei der Vorrichtung gemäß 3 zum Einsatz kommen kann.
Im Unterschied zur Anordnung der Druckelemente in der Vorrichtung
gemäß der 2 ist das Druckelement 22 mit
einer Kontaktfläche 36 mit
einer Gegenkontaktfläche 37 der
Formwand 3 verklebt. Somit führt eine Bewegung des Druckelements 22 aus
der Stellung So in die Stellung S2 in eine
Pfeilrichtung z' zu einer
Aufwölbung
des elastisch verformbaren Druckelements 22 in eine etwa
durch eine Pfeilrichtung x bzw. x' angegeben Richtung, da das Druckelement 22 nicht
an der Gegenkontaktfläche 37 der
Formwand 3 weitergleiten kann. Diese Aufwölbung wird
durch eine schräge
Gleitfläche 38 des
Druckelements 22 unterstützt, mit welcher dieses an
einer Gegengleitfläche 39 der
Formwand 3 entlang gleitet. Auf diese Weise erfährt der
Beton auch in Bereichen E eine Verdichtung, welche nicht senkrecht
unterhalb des Druckelements 21 liegen, das nur in die Hauptverdichtungsrichtung
z' wirkt. Anders
ausgedrückt
wird eine Bossierung 40 des Druckelements 22 bei
dessen Bewegung von der Stellung So in die Stellung S2 in den Betonstein
eingedrückt
bzw. eingeformt, wobei sich das Druckelement 22 beim Entformen
entgegen der effektiven Druckrichtung f aus dem Betonstein bewegt,
so dass die durch die Bossierung bewirkte Formgebung nicht beschädigt wird.
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4 zeigt
einen Schnitt durch eine weitere Vorrichtung 1 mit einer
auf einem Formtisch 2 liegenden Form 4 zur Herstellung
von Betonsteinen, welche der in der 2 dargestellten
Vorrichtung weitestgehend entspricht, wobei auf die Darstellung
der Abstützvorrichtung
verzichtet wurde. Im Unterschied zu der in der 2 dargestellten Vorrichtung weist ein
elastisch verformbares Druckelement 22 in einem unteren
Bereich 25 eine Stahlfeder 41 auf. Diese drückt den
unteren Bereich 25 des Druckelements 22 gegen
Formwände 3.
Hierdurch ist gewährleistet, dass
das Druckelement 22 beim Formen und Entformen mit einer
Rückseite 23 fest
an den Formwänden 3 anliegt
und somit beim Formen ohne die Ausbildung von Verwerfungen an in
einem Formnest 5 befindlichen Beton B herangedrückt wird
und beim Entformen in Richtung der Formwände 3 vom geformten Formstein
abgezogen wird, um die eingebrachte Bossierung und Hinterschneidung
nicht zu beschädigen.
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5 zeigt
eine weitere Ausführungsvariante,
bei welcher die Vorrichtung 1 bzw. die Form 4 ebenfalls
zwei elastisch verformbare Druckelemente 21, 22 aufweist.
Im Unterschied zu den vorhergehenden Ausführungsbeispielen wird die Bewegung
des Druckelements 22 in Richtung des in einem Formnest 5 befindlichen
Betons B jedoch nicht durch eine Verfahrbewegung des Druckelements
erzeugt, sondern durch in dem Druckelement 22 angeordnete Schwellkörper 42 bewirkt,
welche zur Druckausübung
auf den Beton B ihr Volumen vergrößern und/oder ihre Form verändern. In
dem in 5 dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind die Schwellkörper 42 als
Ringleitungen 43 unterschiedlichen Querschnitts ausgebildet,
welche in Reihe oder parallel mit Druckluft oder einer Hydraulikflüssigkeit
beaufschlagt werden. Links einer Mittellinie M ist das Druckelement 22 in
einer Stellung S0 dargestellt, in welcher
die Schwellkörper 42 nicht
angeschwollen sind. Rechts der Mittellinie M ist das Druckelement 22 in
einer Stellung S2 dargestellt, in welcher
die Schwellkörper 42 maximal
vergrößert sind
und das elastisch verformbare Druckelement 22 mit einer Bossierung 40 etwa
in eine Pfeilrichtung x' in
den Beton B drücken.
Zum Entformen wird das Druckelement 22 durch die sich verkleinernden
Schwellkörper 42 etwa
in eine Pfeilrichtung x bzw. x' aus
dem geformten Betonkörper
gezogen, so dass der geformte Betonkörper durch ein Anheben der
gesamten Form 4 entformbar ist.
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Gemäß einer nicht dargestellten
Ausführungsvariante
ist es vorgesehen zur Bewegung des inneren Druckelements in Richtung
des Formnests Schieber oder Druckstücke vorzusehen, welche auf die
Rückseite
des inneren Druckelements einwirken.
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In der 6 ist
schließlich
eine Vorrichtung 1 dargestellt, welche zahlreiche Gemeinsamkeiten
mit den in den 1a bis 1c und 2 dargestellten Vorrichtungen aufweist.
Im Unterschied zu der in den 1a bis 1c dargestellten Vorrichtung
weist die Vorrichtung 1 ein Formnest 5 auf, bei
welchem nicht ein Formkern in die Mitte des Formnests eintaucht,
sondern Formkerne 8 parallel zu Formwänden 3 einer Form 4 angeordnet
sind und ein Druckstück 18 umschließen. Die
Formkerne 8 weisen Rücksprünge R8 auf, in welche aus einer Richtung z' eingefüllter Beton
B kaum eindringt. Die Formkerne 8 verdichten Bereiche E, welche
nicht in einer Hauptverdichtungsrichtung z' senkrecht unterhalb des Druckstücks 18 liegen.
Das heißt,
die Formkerne 8 verdichten die Hinterschneidungen H und
die Rücksprünge R8. Der Verdichtungsablauf wird analog zu
der in der 2 dargestellten
Vorrichtung durch Abstützvorrichtungen 26 gesteuert,
welche ein auf ein Tischblech 11 wirkendes Außenrohr 28 aufweisen.
Die Vorrichtung 1 ist links und rechts einer Mittellinie
M in unterschiedlichen Stellungen dargestellt. Rechts der Mittellinie
M ist die Vorrichtung 1 in einer Stellung gezeigt, in welcher
das Druckstück 18 und
der Formkern 8 jeweils in einer unteren Stellung S2 stehen. Links der Mittellinie M ist die
Vorrichtung 1 in einer Stellung gezeigt, in welcher das
Druckstück 18 und
der Formkern 8 jeweils in einer mittleren Stellung S1 stehen, das heißt, ein erster Verdichtungsschritt
V1 bereits erfolgt ist.
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In der 7 ist
eine Draufsicht auf eine Vorrichtung 1 schematisch dargestellt.
In einem Formrahmen 16 sind vier Abstützbolzen 30 angeordnet, auf
welchen sich eine nicht dargestellte Auflast abstützen kann.
Der Formrahmen 16 weist etwa rechteckförmige Formnester 5 auf,
deren Konturen K5 einen wellenförmigen Verlauf
zeigen. In die Formnester 5 tauchen Druckplatten 32 mit
Konturen K32 ein, welche Kunststoffangüsse 33 mit
Konturen K33 aufweisen, die mit den Konturen
K5 der Formnester 5 etwa deckungsgleich
sind.
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In den 8a bis 8c sind drei Druckelemente 21 unterschiedlicher
Bauart in schematischer Schnittdarstellung gezeigt. Die 8a zeigt ein Druckelement 21 mit
einer Druckluftzuleitung ZV. Das Druckelement 21 besteht
aus einer Druckplatte 32, welche an Klebflächen KF mit einer elastischen Stempelplatte 33 verklebt
ist. Die Stempelplatte 33 weist einen umlaufenden Schlitz
S33 auf, welcher ein Abwölben der elastischen Stempelplatte
von der Druckplatte erlaubt. Sofern in der Zuleitung ZV ein
Unterdruck vorherrscht, ist es auch möglich, die Stempelplatte 33 gezielt
an die Druckplatte 32 heranzusaugen und ein Abwölben zu
unterbinden. In der 8b ist
ein Druckelement 21 dargestellt, bei welchem eine elastische
Stempelplatte 33 auf eine Druckplatte 32 aufgezogen ist
bzw. diese formschlüssig
umgreift. Zur Verstärkung
des Druckelements 21 ist es vorgesehen die Bauteile 32, 33 an
Klebflächen
KF miteinander zu verkleben. In der 8c ist schließlich ein Druckelement 21 dargestellt,
bei welchem eine Anschraubplatte 44, welche das Druckelement 21 trägt, auch
zum Halten einer elastischen Stempelplatte 33 dient. Hierzu
wird die elastische Stempelplatte 33, welche eine Druckplatte 32 umgreift,
zwischen der Druckplatte 32 und der Anschraubplatte 44 formschlüssig gehalten.
Die Anschraubplatte 44 übernimmt
hier die Funktion eines Gegenhalters. Eine Zuleitung ZV für Druckluft
ist durch eine in der Anschraubplatte 44 vorgesehene Bohrung 45 frei
zugänglich.
Gemäß einer
nicht dargestellten Ausführungsvariante
ist auch das Klemmen einer elastischen Stempelplatte vorgesehen.
Dies kann mit Hilfe einer Anschraubplatte oder mit Hilfe anderer
Klemmelemente erfolgen.
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Die Erfindung ist nicht auf dargestellte
oder beschriebene Ausführungsbeispiele
beschränkt.
Sie umfasst vielmehr Weiterbildungen der Erfindung im Rahmen der
Schutzrechtsansprüche.
Insbesondere ist es vorgesehen die flexiblen Druckelemente aus Kunststoff
oder Elastomeren oder Hartgummi auszubilden. Weiterhin ist es vorgesehen,
zur Verdichtung über
eine von unten und/oder von oben auf den Beton wirkende Rüttelung
beizutragen.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Formtisch
- 3
- Formwand
- 4
- Form
- 5
- Formnest
- 6
- Flansch
- 7
- Kernhalter
- 8
- Kern;
Formkern; zweites, inneres Druckelement
- 9
- Trägerplatte
- 10
- Kernblech
- 11
- Tischblech
- 12
- Laufschiene
- 13
- Kissen
- 14
- Flansch
- 15
- Schlagleiste
- 16
- Formrahmen
- 17
- Füllraum
- 18
- Druckstück; erstes, äußeres Druckelement
- 19
- Stempelrohr
- 20
-
- 21
- erstes, äußeres, elastisch
verformbares Druckelement
- 22
- zweites,
inneres Druckelement
- 23
- Rückseite
von 22
- 24
- keilförmiger Abschnitt
von 3
- 25
- unterer
Bereich von 22
- 26
- Abstützvorrichtung
- 27
- Fuß der Auflast
- 28
- Außenrohr
von 27
- 29
- Innenrohr
von 27
- 30
- Bolzen
- 31
- Dämpfungselement
- 32
- Stempelplatte
bzw. Druckstück
bzw. Druckplatte
- 33
- Stempelhülle bzw.
Kunststoffanguss bzw. Stempelplatte
- 34
- Oberseite
von 11
- 35
- Oberseite
von 30
- 36
- Kontaktfläche an 22
- 37
- Gegenkontaktfläche an 3
- 38
- Gleitfläche an 22
- 39
- Gegengleitfläche an 3
- 40
- Bossierung
von 22
- 41
- Stahlfeder
- 42
- Schwellkörper
- 43
- Ringleitung
- 44
- Anschraubplatte
- 45
- Bohrung
in 44
- E1
- Ebene
- D1
- maximaler
Abstand zwischen 6 und 14
- S0
- obere
Stellung von 18, 21 bzw. 8, 22
- S1
- mittlere
Stellung von 18, 21 bzw. 8, 22
- S2
- untere
Stellung von 18, 21 bzw. 8, 22
- W1
- Weg
von 6 bzw. 7
- B
- Beton
- C,
D
- Bereich
- E
- unterverdichteter
Bereich
- N
- Nachpressmaß
- f
- Druckrichtung
- H
- Hinterschneidung
- R8
- Rücksprung
an 8
- V1
- erster
Verdichtungsschritt
- V2
- zweiter
Verdichtungsschritt
- ZV
- Druckluftzuleitung
- V
- Raum
für Druckluft
zwischen 32 und 33
- K5
- Kontur
von 5
- K32
- Kontur
von 32
- K33
- Kontur
von 33
- KF
- Klebfläche
- S33
- umlaufender
Schlitz in 33