Zur
Zeit sind der Verpackungs- und Etikettendruck die Wachstumsmärkte. Es
wird erwartet, dass sich der Verpackungsmarkt unter dem Einfluss von
Osteuropa, Südostasien
und China in den kommenden 5 Jahren verdoppelt, wobei zunehmend Kunststoffe,
Sandwichmaterialien und metallisierte Substrate eingesetzt werden.
Der weltweite Umsatz für
Verpackungsdruckmaschinen beträgt
rund eine Milliarde Euro (Deutsche Drucker Nr. 4 vom 06.02.03).
Gerade
im Verpackungsmarkt werden die höchsten
Qualitätsansprüche gestellt,
sowohl im Druck als auch bei der Veredelung. Im Akzidenzbereich
(Commercial) wird fast alles mit Standard Prozessfarben gedruckt,
ev. wird mit einer Kundenspezifischen Pantonefarbe erweitert. Im
Verpackungsdruck werden sehr viel mehr Pantonefarben eingesetzt,
ausschließlich
oder mehrere als Ergänzung
der Prozessfarben.
In
konventionellen Bahnendruckmaschinen nach dem Offset- oder Buchdruckverfahren
werden bildtragende Platten eingesetzt, je nach Formatklasse, die
bei Motiv- bzw. Auftragsänderung
gewechselt werden müssen.
Die Bebilderungs- bzw. Plattenzylinder sind dazu mit einem ebenso
formatgebundenen Spannkanal ausgerüstet und meistens mit aufwendigen,
semiautomatischen Plattenwechselsystemen.
Beim
Drucken werden im Standard die vier Prozessfarben Cyan, Magenta,
Gelb und Schwarz (C, M, Y, K) mit einer kundenspezifischen Sonderfarbe
erweitert. Mit dem CYMK-Farbraum
ist es leicht möglich,
dass der Pantone-Referenzwert nicht nachgestellt werden kann. Um
einen größeren Farbumfang
im Mehrfarbendruck zu erreichen, werden zunehmend zusätzlich das
komplementäre
Rot, Grün und
Blau (R.G.B.) beim 7-Farben HIFICOLOR System, bzw. die zusätzlichen
Farben Orange und Grün bei
6 Farben Hexachromen Systeme, verwendet. Dies ist auch mit dem Vorteil
verbunden, dass 95 % der Pantone-Farben gedruckt werden können, ohne die
bis jetzt damit verbundene zeitaufwendige Wechsel und Reinigung
der Druckwerke beim Auftragswechsel. Dies wird auch durch die zunehmende
Anwendung von Bogenoffsetmaschinen mit 8 und 10 Druckwerken bestätigt, nicht
nur für
den beidseitigen 4-Farben Druck, sondern auch für den Rasterdruck mit zusätzlichen
Farben für
diesen sogenannten High-Fidility-Druck.
Der
Farbübertrag
von der Druckplatte auf den Bedruckstoff erfolgt auf indirektem
Weg über
das (auswechselbare) Gummituch, womit Unebenheiten im Bedruckstoff
ausgeglichen werden. Sowohl Flächen
als auch Rasterpunkte werden nahezu so übertragen, als hätte der
Bedruckstoff eine ideale ebene Oberfläche. Damit kann eine große Palette
von Bedruckstoffen verarbeitet werden.
Ausserdem
verlängert
es die Lebensdauer der Bebilderungszylinder, Transferband oder Transfertrommel,
da sie nicht im direkten Kontakt mit der abbrasiven Oberfläche des
Bedruckstoffs stehen.
In
den Druckmaschinen werden auch zunehmend formatgebunden Flexo Lackierwerke
integriert; da sich mit Hilfe einer aufgetragenen Lackschicht die Wertigkeit
von Drucken, deutlich steigern lässt,
z.B. für
den Schutz des Bedruckstoffes und Verbesserung der Druckweiterverarbeitung
oder z. B. mit Spotlackierung für
optische Effekte.
Eine
weitere Entwicklung stellt der Auftrag von Grundierung (mit Primer
im Flexo Verfahren) vor und nach dem Druck da, z.B. um Kunststoffe
bedrucken zu können
mit Hybride Drucksysteme, d. h. die Kombination verschiedener Druckverfahren
in einer Druckmaschine.
Es
können
auch seit kurzem NIP Verfahren zur Personalisierung, Stanzaggregate
für die
Weiterverarbeitung, Prägeaggregate
für Haptische
Effekte (Look and Feel) und Inline Finishing, z.B. für Falzen, im
Kader von Prozessbündelung
integriert werden. Die oben beschriebene Kombination von hochwertigen
Druck-, Veredelungs- und Weiterverarbeitungsverfahren verlangt auch
noch relativ aufwendige Trocknungssysteme, womit sich Maschinenlängen von
bis ca. 25 Metern (lt. Pressebericht im Pers. vom 1.03.2003) ergeben.
Diese sehr aufwendigen Maschinen verlangen u. a. kostenaufwendige
Automatisierung und Antriebskonzepte, und auch mehreren Zwischen-
und Endtrocknern. Ohne wäre
diese Technik nicht beherrschbar.
Der
Platzbedarf ist aus oben genannten Gründen sehr groß, was u.
a. die gewünschte Ein-Mann-Bedienung
für große Probleme
stellt und neue Investitionen mit sich bringt für die Erweiterung des Betriebsgebäudes. Bei
den konventionellen Maschinen werden im Kleinformat Kompaktmaschinen in
Satelittenbauart eingesetzt, wobei die Anzahl der Druckwerke auf
4 beschränkt
ist. Im Klein-, Halb-, Mittel- und Großformat werden sehr oft modulare Konstruktionen
eingesetzt, die für
jedes Druckwerk Ihr eigenes Baukastenmodul haben.
Bei
beiden Maschinenkonzepten werden formatbezogene konventionelle Offset
oder Buchdruck Plattenzylinder mit Spannkanal eingesetzt. Aus 6 und 7 ist zu erkennen, dass bei diesem Konzept
beim Einsatz von 2 × 7
Druckwerken im Halbformat-Portrait (mit 345 mm Durchmesser) es zu
ergonomisch unrealistischen Dimensionen führen wird und bei Modulare-
als auch Satellitenbauweise zusätzliche
Module, z.B. Rollenabwicklung oder für Veredelung, Weiteverarbeitung
ebenso unrealistisch ist.
Wenn
dieser technische Aufwand der konventionellen Drucktechniken betrachtet
wird, bei der Zukunftserwartung, dass unter Einfluss von „POD" (print on demand
oder Drucken nach Bedarf) bzw. Just-in-Time Produktionsweise 90
% aller Akzidenz und ein wesentlicher Bestandteil des Verpackungsdrucks
Aufträge
weniger als 5000 Bogen benötigen, dann
wird es klar das andere Druckmaschinenkonzeptionen erfunden werden
müssen,
um zukünftig noch
wirtschaftlich produzieren zu können.
Beim
Stand der Technik im Allgemeinen ist bei Digitalen Druckmaschinen
eine nahezu offsetähnliche
Qualität
bei maximaler Flexibilität
erreicht, da jeder Bogen bei Bedarf mit einem anderen Motiv (ohne
Verlust von Einrichtzeit) durchgehend bedruckt werden kann, d. h.
ohne Plattenwechsel. Um die Datenverarbeitungsgeschwindigkeit optimal
zu nützen, sind
die Digitaldruckmaschinen für
Hochformat (Portrait) Abwicklung konzipiert. Das digitale Druckverfahren
benötigt
keine aufwendigen Strahlungs- und Trocknersysteme, wodurch eine
Prozessbündelung mit
Weiterverarbeitung einfach ermöglicht
wird, damit ist dieses digitale Druckverfahren sehr geeignet, zum Drucken
von kleinen Auflagen bei kleinen Formaten (bis heute max. A3+ Format,
ca. 330 × 460
mm). Digitaler Druck mit 7 Farben ist Stand der Technik, im sogenannten
Multipasssystem (wobei die Substratbahn mehrfach den gleichen Druckspalt
durchläuft). Die
damit verbundene Produktivität
ist demzufolge sehr gering, um die Produktivität steigern zu können werden
Zwillingsstationen mit erheblichem Kostenaufwand angeboten.
Bei
Digitalen Druckmaschinen mit dem Pilgerschritt Papierbahntransportsystem
sind bei der benötigten
Präzision
des Farbregisters (± 0.01
mm) dadurch Grenzen gesetzt. – die
zu akzeptierende Toleranzen der Anlage- und Übergabepasser sind im allgemeinen
ca. um den Faktor 2 bis 4 größer als,
wie z. B. den Offsetdruck.
Ein
größerer Einsatz
von diesen für
den POD-Markt sehr geeignete Techniken werden dringend verlangt.
Die begrenzten technischen Konzepte behindern einen weiteren Einsatz
in der Graphischen Industrie (Report Pira International Ltd. 2002
ISBN 185824641) Die Begrenzung der Digitalen Maschinen liegt hauptsächlich in
der zu begrenzenden Formatgröße, Produktionsgeschwindigkeit,
Bedruckstoffflexibilität
und Anlagepasser (der sog. image drift).
Die
die Hauptreferenzpunkt darstellende Nr. 5.016.056 (Xeikon) geht
nicht von einer indirekten Druckübertragung über einen
Zwischenträger,
bzw. Gummituchzylinder aus. Der Druck erfolgt direkt von dem Bebilderungszylinder.
Es verfehlt dementsprechend die Vorteile des indirekten Drucks über gummibezogenen
Zwischenzylinder, insbesondere der vorteilhafte Druck auf unebenen
Substratoberflächen, sowie
die damit verbundene größere Bedruckstoffflexibilität und grösserer Verschleiss
der Fotoleitertrommel oder Band. Das Konzept verfehlt ausserdem
eine einheitliche Bahnspannungsregelung.
Der
Patentschrift 116828 der Schweizerischen Eidgenossenschaft veröffentlicht
am 1. Oktober 1926 beschreibt konventionelle Offsetdruckwerke mit
Platten- und Gummituchzylinder die formatbezogen sind und somit
beide mit Spannkanäle.
Eine 2 × 7
Farben Druckmaschine im Mittelformat ist sowohl im Satelliten, als
auch in Modulare Anordnung unrealistisch groß (siehe
6 und
7).
Motivwechsel bedeutet den aufwendigen Plattenwechsel und meistens
auch Druckwerkwaschen für
andere kundenspezifische Pantonefarben. Die Patentschrift
DE 4429458 beschreibt die
Erfindung einer digitalen, formatunabhängigen Rollendruckmaschine,
jedoch für direkten
Bildübertrag.
Es verfehlt jedoch die Vorteile des Offsetverfahrens, d. h. die
Vorteile von dem Einsatz elastischer Materialien auf dem Zwischenzylinder.
Die Patentschrift gibt auch an, dass es auch Analoge Technik benutzt
und verfehlt damit die Vorteile bei der Automatisierung, die bei
dem voll digitalen Druck ermöglicht
wird.
Der
Bildauftrag bei
DE 4429458 erfolgt
hier berührungslos
und bei dieser Erfindung unter Druck vom elastischen Material (Gummituch).
In
der
DE 21 15 790 A1 ist
noch eine Bauform oder ein Druckmaschinenkonzept dargestellt, womit
zwar ein Duplexdruck in einem Arbeitsgang möglich ist, aber es handelt
sich hier um die Kombination von formatbezogenen Platten-, Bebilderungssystemen
in Kombination mit konventionellen formatbezogenen Gummituchzylindern.
Diese Bauform ermöglicht
es nicht bis zu 2 × 7
Druckwerke zu integrieren, geschweige von weiteren Modulen für Beschichtung
ohne das der Bauform aus Bedienungssicht, bzw. die der Ergonomie
das Ausmaß der
Handhabung übersteigt
(siehe
6). Dieser Faktor
spielt besonders eine Rolle, da digitale Druckwerke bis dato auf
Portrait Druckabwicklung (d. h. Druckausgabe einer Seite in Hochformat)
basiert sind, im Gegensatz zur Landscape Druckabwicklung bei der
konventionellen Bogenoffsetdruck (d. h. Ausgabe einer Druckseite
im Querformat). Außerdem
muss bei formatbezogenen Bebilderungszylindern oder -trommeln aus
Zugänglichkeitsgründen extra
Platz reserviert werden, z.B. zum Plattenwechsel ist das Maximum
bei einer Satellitenanordnung zu betrachten bei 4 Druckwerken (
DE 43 03 796 A1 ).
In der 116828 aus der Schweiz zeigt auch in der Bauform formatgebundene
Platten- und Gummituchzylinder zum Spannen von Bebilderungsplatten
und Gummitüchern.
Die formatbezogene Technik erlaubt keinen Ausbau bis zur 2 × 7 Druckwerken
mit Reinigungssystemen, geschweige von zusätzlichen Werken für Veredelung.
Stand
der Technik 116828 aus der Schweiz erlaubt einen Duplexdruck in
einem Durchgang, aber nur bei halber Produktionsgeschwindigkeit,
da „mindestens
nach jeder zweiten Umdrehung ein Bogen zugeführt werden kann".
Dennoch
ist es denkbar, dass für
Anwendungen, bei denen nur gelegentlich Duplexdruck verlangt wird
ein herkömmliches
Wendetrommelsystem zu integrieren, wobei dann der o. g. Nachteil
in Kauf genommen werden müsste.
Die
EP 0819268B1 zeigt
in
1 beschreibt ein
Digitales Druckwerk nach dem sogenannten Multipasssystem, wobei
der Zwischenzylinder mehrfach den gleichen Druckspalt durchläuft und
bei getakter Zufuhr in Pilgerschrittmethode der Bahn in sogenannten
Single Shot Methode in einem das auf dem Gummituchzylinder aufgebaute
mehrfarbige Bild auf den Bedruckstoff überträgt. Die damit verbundene Produktivität ist demzufolge
sehr gering. Der mehrmalige Transfer auf dem Zwischenzylinder könnte sich
nachteilig auf die Registergenauigkeit auswirken, z.B. durch geringe
Aufwölbungs-/Geschwindigkeitsdifferenzen
beim mehrmaligen Durchlaufen der Druckspalte. Der Bebilderungszylinder
ist mit einem Spannkanal ausgerüstet
und ausgelegt für
auswechselbare Platten, bzw. Zylindereinfräsung zum Spannen, bzw. zum
Halt der Platte. Die sogenannten Photo Imaging Plate muss regelmäßig aus
Verschleißgründen gewechselt
werden. Diese Konstruktion bedeutet, dass sie formatgebunden ist
und damit, wenn in einer Satellitenbauweise aufgenommen aus Zugänglichkeitsgründen (Wechsel
von Platte und Gummituch) nicht mehr als 4 Druckwerke aufnehmen könnte (
DE 43 03 796 A1 ).
Die
US 6,363,234 B2 stellt
eine Satelittenbauform mit formatgebundenen Druckwerken/Printengines
vor, die aus Zugänglichkeitsgründen auf max.
4 begrenzt sind. Sie verfügt über eine
besondere Wendetechnik, welche jedoch nur bei halber Produktivität funktioniert.
Der
Erfindung liegt dei Aufgabe zugrunde, eine neue Generation von Druckmaschinen
zu entwickeln, um die neuen Marktanforderungen mit absolut höchster Qualität bei niedrigste
Auflagehöhen
im POD und Just in Time System zu begegnen, wobei die Vorteile jeweils
der konventionellen Bogenoffsettechnik und neuen Digitaltechnik
ausgenützt
werden müssen,
um zukünftig
ein wirtschaftliches Produzieren sicher zu stellen.
Nachfolgend
werden einige Eigenschaften der erfinderischen Maschine angegeben,
mit der Druckvorgänge
durchgeführt
werden können:
- 1. mit 1 bis zu 7 Farben mit vorgeschalteter
Reinigungsstation für
Hexachrome oder Hifi-Color-Druck im Singlepassverfahren;
- 2. mit integrierte Veredelung mit Schutzlack (100 % der Verpackungen
brauchen einseitigen Schutzlack) und alternative Lackveredelungen vollflächig für Akzidenzdruckwerke
und/oder Spezial-Spot-Effektlack. (ca. 20 – 30 % der Aufträge bei dem
Akzidenzdrucks werden lackiert);
- 3. mit Möglichkeit
von Personalisierung, bzw. Drucken von variable Daten;
- 4. mit indirekten Druck über
auswechselbare Gummitücher,
womit Unebenheiten im Bedruckstoff ausgeglichen werden können;
- 5. mit einer Formatklasse größer wie
das Kleinformat (ca. 36 × 50
cm), vorteilhafterweise im 50 × 70,
70 × 100
Format;
- 6. mit der Möglichkeit
zum Bedrucken von Kunststoff und Sandwichsubstraten;
- 7. mit vollformatigen Duplexdruck (S717) auf Vorder- und Rückseite
ohne Wendung, bei voller Produktionsgeschwindigkeit. (Bei Akzidenzdruck
wird ca. 90 Duplex bedruckt und bei den Verpackungen ca. 5 bis 10
bedruckt und/oder veredelt. (z. B. Rückseitendruck mit Instruktionen,
Sicherheitsmerkmalen oder Schutzlack, bzw. Coating für die Innenseite
der Verpackung);
- 8. mit einheitliche Druckverfahren für Drucken, Beschichten und
Veredeln, um Automatisierung zu ermöglichen und begrenzte Anforderungen
an die fachmännischen
Qualitäten
bei der Bedienung stellen zu müssen;
- 9. mit hochwertigen Bahnspannungsreglersysteme für Rollenoffsetähnliche
Anlage und Druckregistergenauigkeit;
- 10. Hochwertige Anordnung der Druckzylinder bevorzugt mit Gegendruckzylinder
von doppeltem Umfang;
- 11. Hochwertige Anordnung und Antrieb der Druckzyinder für extrem
hohe Registergenauigkeit und zwar sowohl auf einer Seite zum Mehrfarbendruck
als auch zwischen Vorder- und Rückseitendruck.
- 12. Geradlinige (Schlanke) Bogenführung für max. Bedruckstoffflexibilität und zum
Abtrennen des Bogens vom Gummituchzylinder bei geringst möglichen
Kräften;
- 13. Eine Stabilität
mit minimaler Betriebsschwingung für optimale Druckqualität, beim
Einsatz von neuartige Flüssigtoner,
die mehr Druck verlangen als die Trockentoner;
- 14. Abschmierfreie Bahnenführung;
- 15. Gute Zugänglichkeit
der einzelnen Maschinenelemente;
- 16. Mit durch stabile Bahnspannung registergenauen, inline Veredelung,
wie z. B. Heißfolienprägen und/oder
Stanzen und/oder Stapeln oder inline Falzen oder inline Buchbinden;
- 17. Die in einer Familie von Druckmaschinen die Synergie von
gemeinsamen Teilen, Baugruppen und Software für Serienproduktion voll ausnutzt für kostengünstige Produktion;
- 18. Eine Baugröße für Ein-Mann-Bedienung,
vorteilhafter Weise eine Maschinenlänge von max. ca. 7 m und einer
Maschinenhöhe
von max. ca. 2,75 m.
Die
Erfindung befasst sich mit dem Problem, eine kostengünstige Satellitenartige
Druckmaschine zum Bedrucken von Bahnen zu schaffen, die ohne einen
zusätzlichen
Wendevorgang einen zumindest einfachen Widerdruck ermöglicht unter
Einsatz von Digitalen Drucksystemen, wie z. B. das Elektrofotografieverfahren,
jedoch mit geregelter Bahnspannung für punktgenauem Druck und Finishing
und maximaler Bedruckstoffflexibilität und nicht desto trotz mit
im Umfang formatunabhängigen
Bebilderungszylindern, d. h. Bebilderungszylindern ohne Platten(span)kanäle. Platten
benötigen
bekannterweise einen Kanal zur Befestigung der beiden Enden der Platte.
Ein
Aspekt der Erfindung ist ein Hybridsystem zu entwickeln, die eine
Kombination von Flexodruck (zum flächigen oder partiellen Auftrag,
z. B. zum Konditionieren, Lackieren, Primer Auftrag, Effektfarben,
Sonderfarbe usw.) mit mehrfarbigen Digitaldruck und Trocknersysteme
ev. mit Befeuchtungssysteme ermöglicht.
Die Konditionierungssysteme (z. B. mit Coronabehandlung) müssen die
maximale Flexibilität
zur Verarbeitung von z. B. Kunststoffe oder Substrate mit Polymerschicht
u. a. mit Corona treatment ergeben.
Problematisch
beim digitalen Druck ist z. B. nach dem Elektrofotografieverfahren
die Glanzbildung des fertigen Bedruckstoffes.
Ein
Aspekt der Erfindung ist ein einziges Beschichtungssystem von Silikonöl und Schutzlack
mit integrierter Trocknung.
Die
Fotoleitertrommel (Bebilderungszylinder 52) ist das zentrale
Bauelement im elektrofotografischen Prozess auf dem ausgehend vom
optischen Bild über
das Ladungsbild das Tonerbild aufgebaut wird.
Aus 2 ist zu erkennen, wie die
Teilfarben, sowie von den einzelnen Fotoleitertrommeln S gebildet
auf dem Gummituch gesammelt werden, bevor sie auf einem (Single
Shot) auf den Bedruckstoff übertragen
werden.
Es
ist auch möglich
die Teilfarben auf einem leitfähigen
gummiartigen Silikon-Transferband oder Transfertrommel oder gemeinsame
Fotoleitertrommel zu übertragen
und dann erst auf einen mit Gummituch versehenen Zwischenzylinder
zu übertragen, welcher
die gesammelten Teilfarben wiederum auf den Bedruckstoff überträgt.
Es
gibt eine ganze Reihe von digitalen Drucktechniken, variabelen Daten
in Farbe auf den Bedruckstoff zu bringen. Die bekanntesten Verfahren sind
Inkjet, Thermotransfer, Thermosublimation, Elektrofotografie, Magnetografie, Ionografie
und Direct Imaging Technologie (US Patent 3816 840).
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist es, eine neuartige Lösung für einen
nicht formatgebundenen digitalen Lackauftrag/Beschichtungssystem
im Singlepass digitalen Druck Teilfarbenübertragsystem zu finden, d.
h. nicht in einem anderen Druckverfahren, da solche Hybride Maschinenkonzepte
sehr hohe Anforderungen an der Bedienung stellen und auch mit dem
Nachteil verbunden sind, dass sie so wie in einer konventionellen
Bogenoffsetmaschine formatgebunden sind und zusätzlich Trockner benötigt werden.
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung ist, die Beschichtung eines großen Teils
der Aufträge
mit einer pigmentlosen (Flüssig-)Toner
als Lack, wodurch dieser Vorgang im digitalen Jobticket mit aufgenommen werden
kann, d. h. die Prozessbündelung
ist komplett zu automatisieren.
Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch ein Verfahren
und einer Digitalen Bahnendruckmaschine für den indirekten Druck von
Bildern gelöst,
die die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
Weitere
Ausgestaltungsmerkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
In
dem erfinderischen Maschinenkonzept wird die Besonderheit der Fotoleitertrommel
ausgenützt,
dass die nicht mit der Drucklänge übereinstimmen
muss. Der Trommeldurchmesser kann kleiner sein als die Drucklänge erfordern
würde,
wodurch die Trommel (ohne Spannkanal) zum Druck für eine Seite über 360° Trommelumdrehung
bebildert werden muss. Diese Fotoleitertrommeln, mit einer Abwickellänge kleiner
als die Drucklänge,
sind in einer Satelittenbauart angeordnet rund einem Sammelzylinder. Diese
Besonderheit erlaubt eine sehr kompakte innovative Bauart für mehrfarbigen
Hi-fi Druck auf Vorder- und Rückseite
in Kombination mit mehrfachen Lackauftrag und mit oder ohne Inline-Weiterverarbeitung in
einem Produktionsdurchgang sog. Singlepasssystem mit absolut minimale
Einrichtzeiten bei optimalen ergonomischen Bedienungsverhältnissen
(sehr kleinem Footprint) und kostengünstiger Fertigung.
Das
Singlepasssystem, wobei alle Teilfarben und Lack auf einmal auf
das Substrat übertragen werden,
hat aber auch einen besonderen Vorteil beim Bedrucken von instabilen
Substraten. Wenn die beim Durchlaufen von mehreren Druckwerken mit
Teilfarben bedruckt werden, kann das Substratmaterial sich dehnen
und damit Druckpasserungenauigkeiten verursachen.
Insbesondere
durch eventuell zwischengeschaltetem Trockner, welcher mit Hitze
arbeitet.
Die
erfindungsgemäße Satellitendruckmaschine
ist mit einem 2 zentralen,
als Gummituchzylinder ausgebildeten Zwischenzylinder versehen, dem
in Drehrichtung zwischen dem einen Zuführungszylinder oder Zufuhrrollen
aufweisenden Zuführungsystem
und dem Abgabesystem eine Anzahl von mindestens 1 bis zu zehn Satellitendruckwerke
für den
Schöndruck
zugeordnet sein können
und der zumindest mit einem weiteren Satellitendruckwerk für den Widerdruck
zusammenwirkt, das in Drehrichtung hinter dem Abgabezylinder und
vor dem Zufühungszylinder
vorgesehen ist. Ein derartiger Maschinenaufbau ermöglicht einen
ein- oder mehrfarbigen Schöndruck
und zumindest einen einfarbigen Widerdruck auf bogenförmigem Druckmaterial,
das ohne zusätzliche
Wendetechnik in einem Durchlauf bedruckt werden kann.
In
vorteilhaften Ausführungen
kann die Druckmaschine durch radialer Verstellung der Zufuhr-, Druck-,
Zwischen- und Abgabezylinder an variable Dicken der Bedruckstoffe
angepasst werden (Pfeil Y).
Der
kompakte Aufbau der Satellitendruckmaschine ermöglicht einen Druckvorgang unter gleichmäßigen Durchlaufbedingungen
für das
Druckmaterial, das nach passgenauem Einlauf die Zwischenzylinder
registergerecht passiert. Daher kann die erfindungsgemäße Satellitendruckmaschine beim
Bahnendruck hohe Taktzahlen und volle Druckgeschwindigkeit realisieren,
wobei auch hohe Druckqualität
und niedrige Einrichtezeit erreicht werden. Mit diesem System ist
eine vollformatige Bedruckung sowohl der Schön- als auch der Widerdruckseite
der Substratbahn möglich,.
Die Satellitendruckmaschine ist dadurch auch für schwierig handhabbares Druckmaterial
wie beispielsweise Kartonagen, Kunststoffe, mehrlagige Verpackungen
o. dgl. Einsetzbar. Dieser Vorgang wird ohne Wendung der Substratbahn
ausgeführt,
wodurch auch genauere Register (Passer) Toleranzen erreicht werden.
In
vorteilhafter Ausführung
bilden die Bebilderungszylinder mit oder ohne ihre Tonerzuführungssysteme
der Satellitendruckwerke der Maschine jeweils kassettenförmige Baueinheiten
(sogenannte Kassetteneinschübe),
die aus ihrer Arbeitsposition in eine Servicestellung zur Bedienungs-
oder Antriebsseite verschiebbar sind. Damit ist auf einfache Weise trotz
dichter Aufeinanderfolge der Satellitendruckwerke und Konditioniersysteme
eine schnelle Anpassung an veränderte
Bedruckbedingungen, beispielsweise neue Tonerbehälter, Bebilderungszylindern oder
Reinigungssysteme möglich,
wobei eine gute Zugänglichkeit
die auszuführenden
Arbeiten erleichtert. Nur durch diese Bauart können mehr als 4 Druckwerke
bei der Satellitenanordnung aufgenommen werden. Verstellungen an
den Kassettensystemen, bzw. Druckwerken können in der Servicestellung
auch während
des laufenden Produktionsprozesses durchgeführt werden.
Bei
der Satellitendruckmaschine ist pro (Prozess) Farbe eine komplette
Druckeinheit installiert und somit werden die Farbauszüge im sogenannten SINGLE
PASS SYSTEM in Schön-
und Widerdruck bedruckt. Beim Einlauf und/oder Auslauf der Gegendruckzylinder
können
jeweils vor und/oder nach dem digitalen Druck mehrere Varianten
und Ausbaustufen, z.B. in Kassetteneinheiten (2) integriert werden, z.B. für die Konditionierung,
die Beschichtung, den Lack Auftrag, einen Sonderdruck, eine Fixierung (Fusing),
die Trocknung und eine Nachbefeuchtung. Erfindungsgemäß ist ein
einheitliches System zum kombinierten Auftrag von Schutzlack und
Siliconöl zum
Fixieren (Fusing) integriert. Die Gegendruckzylinder weisen eine
Farbe, bzw. Toner abweisende Oberfläche auf. Für einen optimalen Bedienungskomfort
sind die Druck- und Konditioniersysteme in Kassetteneinschübe angeordnet.
Damit ist eine optimale Zugänglichkeit
bei der Arbeitsposition innerhalb des Maschinengestells und bei
Servicestellung an Bedienungsseite und/oder Antriebsseite außerhalb des
Maschinengestells gegeben.
Ein
Lackauftrag erfolgt in der Form von einem Pigment (Flüssigkeits-)Toner
als erste Beschichtung auf dem gemeinsamen Zwischenträger, wobei
die Teilfarben erst nachträglich übertragen werden,
um insgesamt als mehrlagige Schicht in einem Druckvorgang auf dem
Bedruckstoff gedruckt zu werden. Dieser pigmetlose (Flüssigkeits-)Toner
bekommt seinen Glanz durch kontaktloser und/oder mechanischer Konditionierung.
Der Lack wird als vollflächiger
Schutzlack und/oder als partielle Spotlackierung eingesetzt. Die
Lackbeschichtung kann auch als Grundierung eingesetzt werden. Diese Lackschicht
kann auch als Weißlack
für die
Bedruckung von durchsichtigen Substraten eingesetzt werden. Diese
Lackschicht kann auch mit einem sog. UV-Lack zur optimalen Härte für den Schutz
des Bedruckstoffs eingesetzt werden.
Weitere
Einzelheiten und vorteilhafte Wirkungen der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen, die Ausführungsbeispiele
der erfindungsgemäßen Satellitendruckmaschine
veranschaulichen.
In
der Zeichnung zeigen.
1 Seitenansicht der erfindungsgemäßen Satellitenmaschine
mit jedem Druckwerk seiner eigenen gummibezogenen Zwischenzylinder;
2 Seitenansicht der erfindungsgemäßen Satellitenmaschine
mit integrierter Konditionierungskassette;
3 Seitenansicht der erfindungsgemäßen Satellitenmaschine
mit Zwischenzylinder zum Sammeln der Teilfarben;
4 Seitenansicht der erfindungsgemäßen Satellitenmaschine
mit dem Zwischenzylinder vorgeschalteter Transfer- oder gemeinsamer
Fotoleitertrommel;
5 Seitenansicht der erfindungsgemäßen Satellitenartige
Maschine mit dem Zwischenzylinder vorgeschaltetem Transferband;
6 Seitenansicht einer imaginären formatgebundenen,
bzw. festformatigen Bahnenoffsetdruckmaschine mit doppelten Satellitendruckwerken
7 Seitenansicht einer imaginären formatgebundenen,
bzw. festformatigen Modulare Hybride Bahnenoffsetdruckmaschine mit
18 Druckwerken;
8 eine vergrößerte Ausschnittsdarstellung
eines der Kassettensysteme für
Konditionierung