HINTERGRUND DER ERFINDUNG
TECHNISCHES GEBIET
-
Diese Erfindung betrifft eine Kohlebürste für eine Elektromaschine und
insbesondere eine Kohlebürste für einen Kollektormotor eines Elektrowerkzeuges, eines
Staubsaugers oder dergleichen, die weniger Funkstörungen verursacht.
-
BESCHREIBUNG DES STANDES DER TECHNIK
-
Die Entwicklung einer Kohlebürste für eine Elektromaschine dieser Art erfolgte
herkömmlicherweise durch Begrenzen des Temperaturanstiegs der Bürste und
Beibehalten eines stabilen Kommutierungseffekts über eine lange Zeitdauer, indem
ein Schmiermittel und ein Schleifmittel zu einem Kohlegrundmaterial gegeben und
ein elektrisch gut leitendes Material mit Ausnahme desjenigen Teils der Bürste, der
mit dem Kollektor in Kontakt kommt, auf die gesamte periphere Oberfläche
aufgebracht wurde, wie in der JP-A-2000-197315 offenbart.
-
In der letzten Zeit wurde jedoch im Hinblick auf eine Kohlebürste für einen
Kollektormotor eines Staubsaugers, eines Elektrowerkzeuges oder dergleichen
insbesondere die Miniaturisierung, eine höhere Arbeitsleistung und eine höhere
Umdrehungsgeschwindigkeit verfolgt. Demzufolge bestand eine Nachfrage nach einer
Kohlebürste mit geringer Größe, jedoch mit einem geringeren ohmschen Verlust
und einer geringeren Reibung.
-
Andererseits erzeugt eine Kohlebürste, welche solche Anforderungen erfüllt, leicht
Funkrauschen. Wenn Funkräuschen erzeugt wird, kann dies Auswirkungen auf
Elektrovorrichtungen um die Kohlebürste herum haben und Funktionsstörungen
derselben verursachen. Deshalb bestehen in verschiedenen Ländern,
einschliesslich Japan und insbesondere in den Europäischen Ländern und in den Vereinigten
Staaten, genaue Normen zur Behandlung von Funkstörungen und es werden
Vorbeugungsmaßnahmen gegen das Auftreten von Funkrauschen ergriffen. Um die
Erzeugung dieser Funkstörung zu verringern, wurde das Imprägnieren des
Bürstengrundmaterials mit Öl in Betracht gezogen, wie dies in der JP-A-8-130078 offenbart
ist.
-
Wenn jedoch die Umdrehungsgeschwindigkeit weiter erhöht wird, ist das
Imprägnieren mit Öl alleine nicht ausreichend, um die Funkstörung zu kontrollieren. Überdies
ist das Imprägnieren mit Öl mit dem Problem verbunden, dass ein Verlust des
Imprägnierungsöls wegen der Langzeitlagerung eine stabile Kontrolle der Funkstörung
verhindert.
-
Es ist folglich eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Kohlebürste
bereitzustellen, welche weniger Funkstörungen verursacht und die Erzeugung von
Funkrauschen hemmt.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Um das zuvor erwähnte Problem zu lösen, haben die Erfinder der vorliegenden
Erfindung herausgefunden, dass durch Zugabe einer geringen Menge eines
bestimmten Metalls oder anorganischen Materials zu dem Kohlegrundmaterial einer Bürste
die Erzeugung von Funkstörungen gehemmt wird und haben diese Erfindung
vervollständigt.
-
Insbesondere wurden die funkstörungserzeugenden Eigenschaften einer
erfindungsgemäßen Kohlebürste verbessert, indem ein Zusatzstoff aus einem Metall
oder einem anorganischen Material zu einem Kohlegrundmaterial zugegeben
wurde, das durch Kneten eines Graphitpulvers mit einem Bindemittel und
Wärmebehandeln der Bindemittelkomponente gebildet wurde.
-
Der Zusatzstoff besteht vorzugsweise aus wenigstens einem aus der Gruppe
bestehend aus Wolfram, Zinn, Zinkoxid und Zinksulfid.
-
Vorzugsweise macht der Zusatzstoff nicht mehr als 3 Gew.-% und nicht weniger als
0,3 Gew.-% des Kohlegrundmaterials aus.
-
Vorzugsweise ist der Zusatzstoff Molybdändisulfid und Siliciumcarbid.
-
Vorzugsweise macht das Molybdändisulfid nicht mehr als 0,5% und nicht mehr als
3% der Gesamtmenge des Kohlegrundmaterials und des Bindemittels aus und das
Siliciumcarbid macht nicht weniger als 0,1% und nicht mehr als 0,5% der
Gesamtmenge des Kohlegrundmaterials und des Bindemittels aus.
-
Das Kohlegrundmaterial ist vorzugsweise mit einem Öl imprägniert.
-
Das Bindemittel ist vorzugsweise ein wärmehärtbares Harz oder Pech.
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Fig. 1 ist eine Ansicht, welche das Ergebnis einer Messung der terminalen
Störspannung von Kohlebürsten gemäß den Ausführungsformen dieser
Erfindung zeigt,
-
Fig. 2 ist eine vergrößerte Ansicht eines in Fig. 1 gezeigten
Niederfrequenzbereichs,
-
Fig. 3 ist eine Ansicht, welche das Messergebnis der Störspannung der
Kohlebürsten gemäß den Ausführungsformen der Erfindung zeigt.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Das Kohleausgangsmaterial dieser Erfindung kann natürlicher Graphit, dehnbarer
(expansiver) Graphit oder künstlicher Graphit sein. Unter diesen ist insbesondere
künstlicher Graphit, der eine verhältnismäßig geringe Kristallinität aufweist,
bevorzugt. Graphitteilchen, die durch Mischen dieser Graphitmaterialien hergestellt
werden, können auch verwendet werden. Der Graphit ist hinsichtlich seiner Form nicht
speziell eingeschränkt und kann beispielsweise Schuppengraphit oder erd- bzw.
bodenähnlicher Graphit sein. Durch die Verwendung dieser Kohlegrundmaterialien
und Einstellen der Mischbedingungen, der Wärmebehandlungsbedingungen und
dergleichen bei der Herstellung, ist es möglich, die gewünschte
Widerstandsfähigkeit des Bürstengrundmaterials zu erreichen.
-
Als Bindemittel zum Binden dieser Graphitteilchen kann ein allgemein verwendetes
wärmehärtbares Harz verwendet werden. Beispielsweise kann ein festes oder
flüssiges Epoxyharz, ein Phenolharz oder verschiedene wärmehärtbare Harze, die
durch Modifizieren dieser Epoxy- und Phenolharze hergestellt wurden, verwendet
werden. Vorzugsweise machen diese für das Bindemittel verwendeten Harze 10 bis
40% der Zusammensetzung aus.
-
Zu dem Kohlegrundmaterial werden eines oder mehrere aus der Gruppe bestehend
aus Wolfram, Zinn, Zink, Oxide derselben und Sulfiden derselben gegeben.
Insbesondere besteht der Zusatzstoff aus wenigstens einem der Gruppe bestehend
aus Wolfram, Zinn, Zinkoxid und Zinksulfid. Überdies ist Wolfram als Zusatzstoff
besonders bevorzugt, da selbst eine geringe Menge davon zu einer dauerhaften
Hemmung der Funkstörung in einem breiten Frequenzbereich führt.
-
Der Zusatzstoff macht 3 Gew.-% oder weniger des Kohlegrundmaterials aus,
insbesondere 1 Gew.-% oder weniger, und 0,3 Gew.-% oder mehr. Wenn die Menge
des Zusatzstoffes weniger als 0,3 Gew.-% beträgt, ist der funkstörungshemmende
Effekt gering. Wenn die Menge des Hilfsstoffes die Grenze von 3 Gew.-% oder
selbst die bevorzugtere Grenze von 1 Gew.-% übersteigt, erhöht sich die Härte des
Bürstengrundmaterials und die Eigenschaft der geringen Reibung verschlechtert
sich.
-
Alternativ können Molybdändisulfid und Siliciumcarbid den Zusatzstoff darstellen.
Molybdändisulfid als Zusatzstoff, einzeln gemischt mit einem Harz oder dergleichen,
flockt unter dem Einfluss von statischer Elektrizität und dergleichen leicht aus und
kann nicht leicht gleichmäßig dispergiert werden. In dieser Erfindung erfolgt jedoch,
da das Molybdändisulfid mit elektrisch leitenden Graphitteilchen gemischt wird, eine
geringere Ausflockung aufgrund statischer Elektrizität. Überdies wird das
Bindemittel dazugegeben und verknetet und dann zerkleinert. Folglich wird das
Molybdändisulfid durch die mechanisch-chemische Wirkung vollständig dispergiert und
liegt fest mit dem Bindemittel und den Graphitteilchen verklebt und verbunden vor.
Ein Mischpulver, das das auf diese Art und Weise hergestellte Graphitpulver als
Hauptkomponente enthält, wird geformt und wärmebehandelt, um das
Bürstengrundmaterial zu erzeugen.
-
Die Molybdändisulfid enthaltende Bürste bildet jedoch beim Gebrauch leicht eine
Beschichtung auf der Oberfläche des Kollektors bzw. Umschalters. Wenn diese
Beschichtung zu dick wird, blättert diese leicht ab. Wenn eine teilweise Abblätterung
oder dergleichen erfolgt, konzentriert sich ein Strom in diesem Bereich, wodurch die
Kollektoreigenschaften verschlechtert werden. In einigen Fällen wird der Kollektor
selbst beschädigt und muss ersetzt werden. Deshalb liegt die Menge an
zugegebenem Molybdändisulfid vorzugsweise im Bereich von 0,5% und 3% der
Gesamtmenge des Kohlegrundmaterials und des Bindemittels, insbesondere zwischen
1,0% und 2,0%. Dies genügt der Funkrausch-Norm. Wenn die Menge von
zugegebenem Molybdändisulfid weniger als 0,5% beträgt, verringern sich die
Schmiereigenschaften mit dem Kollektor und es entsteht Funkrauschen. Wenn die Menge
mehr als 3% beträgt, entsteht eine übermäßige auf der Oberfläche des Kollektors
gebildete Beschichtung und die Kollektoreigenschaften verschlechtern sich. Als
Ergebnis tritt Funkrauschen auf.
-
Um die auf der Oberfläche des Kollektors durch Molybdändisulfid gebildete
Beschichtung zu verringern, wird Siliciumcarbid, das als Schleifmittel wirkt, zu dem
Bürstengrundmaterial gegeben. Wenn andererseits die Menge des Siliciumcarbids
zu hoch oder dessen Korngröße zu groß ist und das Siliciumcarbid nicht
gleichmäßig dispergiert vorliegt, sondern ausflockt, ist die Oberfläche des Kollektors
beschädigt, was zu Funkrauschen führt. Deshalb liegt die Menge von zugegebenem
Siliciumcarbid vorzugsweise im Bereich von 0,1% bis 0,5% der Gesamtmenge des
Kohlegrundmaterials und des Bindemittels, insbesondere zwischen 0,1% und 0,3%.
Wenn die Menge weniger als 0,1% beträgt, zeigt das Siliciumcarbid nicht den
gewünschten Effekt. Wenn die Menge mehr als 0,5% beträgt, kann die Oberfläche des
Kollektors beschädigt werden und die Temperatur der Bürste erhöht sich, wodurch
der Kollektor zerstört wird. Wenn die Korngröße des Siliciumcarbids größer als 100 µm
ist, ist dessen Schleifwirkung zu stark, was zu einer Aufrauhung der Oberfläche
des Kollektors führt und die Kollektorreibung erhöht. Wenn die Korngröße kleiner als
5 µm ist, ist die Wirkung bezüglich der Entfernung der Beschichtung von der
Oberfläche des Kollektors verringert. Deshalb liegt die Korngröße vorzugsweise im
Bereich von 5 bis 100 µm. Da das Siliciumcarbid eine hohe Affinität mit und eine
hohe Dispergierbarkeit in einem Harz oder dergleichen aufweist, kann das
Siliciumcarbid und das Harz dem Schmiermittel am Anfang zugegeben und
zusammengemischt werden, oder das Siliciumcarbid und das Harz können verknetet,
zerkleinert und dann durch Mischen zugegeben werden.
-
Da das Molybdändisulfid und das Siliciumcarbid mit vorbestimmten Verhältnissen
auf diese Art und Weise dem Kohlegrundmaterial zugegeben werden, wirkt die
Schmiereigenschaft des Molybdändisulfids und die Beschichtungseinstellwirkung
des Siliciumcarbids auf der Oberfläche des Kollektors aufeinander, wodurch die
Kollektoreigenschaften stabilisiert und das Auftreten von Funkrauschen gehemmt
werden.
-
Diese Zusatzstoffe werden zugegeben, wenn das Graphitpulver mit dem
Bindemittel, wie einem wärmehärtbaren Harz oder Pech, verknetet wird.
-
Das Bürstengrundmaterial wird, nach dem Kneten des Graphitpulvers und des
Bindemittels aus wärmehärtbarem Harz und Carbonisieren oder Aushärten der
Bindemittelkomponente, mit Öl imprägniert. Diese Imprägnierung mit Öl fördert die
Verbesserung hinsichtlich der funkstörungshemmenden Eigenschaft weiter. Als Öl kann
synthetisches Kohlenwasserstofföl, Esteröl, Mineralöl oder
Petroleumkohlenwasserstoff verwendet werden. Der Anteil der Ölimprägnierung beträgt
vorzugsweise 2 Gew.-% oder mehr des Bürstengrundmaterials, insbesondere von 2 bis 10 Gew.-%.
Es ist besonders bevorzugt, dass 1 bis 0,5% des Öls eine
Siliciumkomponente ist.
-
Als Metallbeschichtung auf der gesamten seitlichen Oberfläche der Bürste, welche
sich in die Richtung erstreckt, in der die Bürste gegen den Kollektor oder auf einem
Teil davon gepresst wird, kann Kupfer gebildet und durch ein chemisches
Beschichtungsverfahren aufgebracht werden. Wenn diese Kupferplattierung durchgeführt
wird, wird die oben beschriebene Imprägnierung mit Öl nach dem Kupferplattieren
durchgeführt. Wenn die so aufgetragene Kupferplattierungsschicht zu dick ist, wird
dadurch die Oberfläche einer gegenüberliegenden Bürstenhaltergleitfläche beim
Gleiten aufgeraut und die Reibung zwischen der Bürste und des kontaktierenden
Kollektors neigt dazu, sich zu erhöhen. Andererseits ist der
Bürstengrundmaterialbeschichtungseffekt gering und die Widerstandsfähigkeit der Bürste ist nicht
ausreichend verringert, wenn die Kupferplattierungsschicht extrem dünn ist. Dies macht
es schwierig, einen Temperaturanstieg der Bürste zu verhindern. Deshalb ist es
bevorzugt, dass die Dicke der Kupferplattierungsschicht etwa von 0,1 bis 100 µm
beträgt.
AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
-
Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung unter Bezugnahme auf die Beispiele
ausführlich beschrieben. Man beachte, dass die Erfindung nicht auf die folgenden
Bespiele beschränkt ist.
Beispiel 1
-
30 Gew.-Teile eines Phenolharzes und 0,5 Gew.-Teile Wolfram wurden zu 70 Teilen
einer Mischung aus künstlichem Graphitpulver und natürlichem Graphitpulver mit
einer mittleren Korngröße von 20 µm und einem Aschegehalt von 1,0% oder
weniger gegeben und die Mischung bei 150°C während 1 h geknetet. Danach wurde die
Mischung auf eine Korngröße von 40 mesh oder weniger zerkleinert und bei einem
Druck von 100 MPa in eine Cröße von 6 × 9 × 15 mm gepresst und das Harz bei
700°C wärmebehandelt, wodurch ein Bürstengrundmaterial gebildet wurde. Dieses
Bürstengrundmaterial wurde mit einer Mischung auf synthetischem
Kohlenwasserstoff basierendem Öl und Esteröl mit einer gemäß DIN 51561 gemessenen
kinematischen Viskosität von 68 (mm2/s) imprägniert, und das Bürstengrundmaterial
wurde so mit Öl imprägniert, dass dieses insgesamt 4,5 Gew.-% ausmacht.
Beispiel 2
-
Ein Bürstengrundmaterial wurde hergestellt, indem 0,5 Gew.-% Zinn, bezogen auf
das Grundmaterial, anstelle von Wolfram wie in Beispiel 1 zugegeben wurden.
Dieses Bürstengrundmaterial wurde so mit Öl imprägniert, dass dieses 3,8 Gew.-%
ausmacht.
Beispiel 3
-
Ein Bürstengrundmaterial wurde hergestellt, indem Zinkoxid (ZnO) anstelle von
Wolfram gemäss in Beispiel 1 zugegeben wurde, so dass dieses 0,5 Gew.-% des
Grundmaterials ausmachte. Das Bürstengrundmaterial wurde mit Öl imprägniert, so
dass dieses 3,7 Gew.-% ausmacht.
Beispiel 4
-
Ein Bürstengrundmaterial wurde hergestellt, indem Zinksulfid (ZrS) anstelle von
Wolfram gemäss Beispiel 1 zugegeben wurde, so dass dieses 0,5 Gew.-% des
Grundmaterials ausmachte. Dieses Bürstengrundmaterial wurde mit Öl imprägniert,
so dass dieses 4,0 Gew.-% ausmacht.
Vergleichsbeispiel 1
-
30 Gew.-Teile eines Phenolharzes wurden zu 70 Gew.-Teilen eines Mischpulvers
aus künstlichem Graphitpulver und natürlichem Graphitpulver mit einer mittleren
Korngröße von 20 µm und einem Aschegehalt von 1,0% oder weniger gegeben und
die Mischung bei 150°C während 1 h geknetet. Danach wurde die Mischung auf
eine Korngröße von 40 mesh oder weniger zerkleinert und bei einem Druck von 100 MPa
auf eine Größe von 6 × 9 × 15 mm gepresst und das Harz bei 700°C
wärmebehandelt, wodurch ein Bürstengrundmaterial gebildet wurde. Dieses
Bürstengrundmaterial wurde mit demselben Öl imprägniert, wie das Öl, das in Beispiel 1
verwendet wurde, so dass dieses 4,5 Gew.-% ausmacht.
-
Für die Bürsten der Beispiele 1 bis 4 und des Vergleichsbeispiels 1 erfolgten die
Messungen der terminalen Störspannung und der Störspannung unter den
Bedingungen von AC 230 V, 60 Hz und 15 min, wobei ein auf CISPR (Comite
International Special des Perturbations Radioelectriques) 14 Norm basierender EMI
(elektromagnetische Störbeeinflussung)-Test verwendet wurde. Tabelle 1 zeigt die
Messergebnisse der terminalen Störspannung. Tabelle 2 zeigt die Messergebnisse
der Störspannung.
Tabelle 1
Terminale Störspannung
Tabelle 2
Störspannung
-
Wie in den Tabellen 1 und 2 gezeigt, kann der Störpegel um mehrere dB verringert
werden, wenn Wolfram, Zinn, Zink, Zinkoxid oder Zinksulfid als Zusatzstoff
enthalten ist.
-
Die Tabelle 3 zeigt die physikalischen Eigenschaften der Beispiele 1 bis 4 und des
Vergleichsbeispiels 1.
Tabelle 3
Stoffwerte
-
Wie in Tabelle 3 gezeigt, werden die physikalischen Eigenschaften
zufriedenstellend beibehalten, selbst wenn Wolfram, Zinn, Zink, Zinkoxid oder Zinksulfid als
Zusatzstoff enthalten sind.
-
Als nächstes werden Beispiele beschrieben, bei denen Molybdändisulfidpulver und
Siliciumcarbidpulver als Zusatzstoffe zugegeben werden.
Beispiel 5
-
80 Gew.-Teile (Masse-Teile) eines künstlichen Graphitpulvers mit einer mittleren
Korngröße von 40 µm und einem Aschegehalt von 0,1% oder weniger, 1 Gew.-Teil
Molybdändisulfidpulver und 0,15 Gew.-Teile Siliciumcarbid mit einer mittleren
Korngröße von 50 µm wurden gemischt, wobei die Summe des Graphitpulvers und des
danach zugegebenen Bindemittels 100 Gew.-Teile betrug. 20 Gew.-Teile eines
Allzweckepoxyharzes als Bindemittel wurden zugegeben und bei einer
Normaltemperatur während 1 h geknetet. Danach wurde die Mischung auf eine Korngröße von
400 µm oder weniger zerkleinert und bei einem Druck von 200 MPa auf eine Größe
von 7 × 11 × 30 mm gepresst. Anschliessend wurde dieses geformte Material bei
180°C wärmebehandelt, wodurch eine Kohlebürste gebildet wurde.
Beispiel 6
-
80 Gew.-Teile eines künstlichen Graphitpulvers mit einer mittleren Korngröße von
40 µm und einem Aschegehalt von 0,1% oder weniger, 1 Gew.-Teil
Molybdändisulfidpulver und 0,3 Gew.-Teile Siliciumcarbid mit einer mittleren Korngröße von 50 µm
wurden gemischt, wobei die Summe des Graphitpulvers und des danach
zugegebenen Bindemittels 100 Gew.-Teile betrug. 20 Gew.-Teile eines Allzweckepoxyharzes
wurden zugegeben und bei Normaltemperatur während 1 h geknetet. Danach wurde
die Mischung auf eine Korngröße von 400 µm oder weniger zerkleinert und bei
einem Druck von 200 MPa auf eine Größe von 7 × 11 × 30 mm formgepresst.
Anschliessend wurde dieses geformte Material bei 180°C wärmebehandelt, wodurch
eine Kohlebürste gebildet wurde.
Beispiel 7
-
80 Gew.-Teile eines künstlichen Graphitpulvers mit einer mittleren Korngröße von
40 µm und einem Aschegehalt von 0,1% oder weniger, 2 Gew.-Teile
Molybdändisulfidpulver und 0,15 Gew.-Teile Siliciumcarbid mit einer mittleren Korngröße von
50 µm wurden gemischt, wobei die Summe des Graphitpulvers und des danach
zugegebenen Bindemittels 100 Gew.-Teile betrug. 20 Gew.-Teile eines
Allzweckepoxyharzes wurden zugegeben und bei Normaltemperatur während 1 h geknetet.
Danach wurde die Mischung auf eine Korngröße von 400 µm oder weniger
zerkleinert und bei einem Druck von 200 MPa auf eine Größe von 7 × 11 × 30 mm
formgepresst. Anschliessend wurde dieses geformte Material bei 180°C
wärmebehandelt, wodurch eine Kohlebürste gebildet wurde.
Beispiel 8
-
80 Gew.-Teile eines künstlichen Graphitpulvers mit einer mittleren Korngröße von
40 µm und einem Aschegehalt von 0,1% oder weniger, 0,5 Gew.-Teile
Molybdändisulfidpulver und 0,15 Gew.-Teile Siliciumcarbid mit einer mittleren Korngröße von
50 µm wurden gemischt, wobei die Summe des Graphitpulvers und des danach
zugegebenen Bindemittels 100 Gew.-Teile betrug. 20 Gew.-Teile eines
Allzweckepoxyharzes wurden zugegeben und bei einer Normaltemperatur während 1 h
geknetet. Danach wurde die Mischung auf eine Korngröße von 400 µm oder weniger
zerkleinert und bei einem Druck von 200 MPa auf eine Größe von 7 × 11 × 30 mm
formgepresst. Anschliessend wurde dieses geformte Material bei 180°C
wärmebehandelt, wodurch eine Kohlebürste gebildet wurde.
Beispiel 9
-
80 Gew.-Teile eines künstlichen Graphitpulvers mit einer mittleren Korngröße von
40 µm und einem Aschegehalt von 0,1% oder weniger, 3 Gew.-Teile
Molybdändisulfidpulver und 0,15 Gew.-Teile Siliciumcarbid mit einer mittleren Korngröße von
50 µm wurden gemischt, wobei die Summe des Graphitpulvers und des danach
zugegebenen Bindemittels 100 Gew.-Teile betrug. 20 Gew.-Teile eines
Allzweckepoxyharzes wurden zugegeben und bei Normaltemperatur während 1 h geknetet.
Danach wurde die Mischung auf eine Korngröße von 400 µm oder weniger
zerkleinert und bei einem Druck von 200 MPa auf eine Größe von 7 × 11 × 30 mm
formgepresst. Anschliessend wurde dieses geformte Material bei 180°C
wärmebehandelt, wodurch eine Kohlebürste gebildet wurde.
Vergleichsbeispiel 2
-
80 Gew.-Teile eines künstlichen Graphitpulvers mit einer mittleren Korngröße von
40 µm und einem Aschegehalt von 0,2% oder weniger und 0,15 Gew.-Teile
Siliciumcarbid mit einer mittleren Korngröße von 50 µm wurden gemischt, wobei die
Summe des Graphitpulvers und des danach zugegebenen Bindemittels 100 Gew.-
Teile betrug. 20 Gew.-Teile eines Allzweckepoxyharzes wurden zugegeben und bei
Normaltemperatur während 1 h geknetet. Danach wurde die Mischung auf eine
Korngröße von 400 µm oder weniger zerkleinert und bei einem Druck von 200 MPa
auf eine Größe von 7 × 11 × 30 mm formgepresst. Anschliessend wurde dieses
geformte Material bei 180°C wärmebehandelt, wodurch eine Kohlebürste gebildet
wurde.
Vergleichsbeispiel 3
-
80 Gew.-Teile eines künstlichen Graphitpulvers mit einer mittleren Korngröße von
40 µm und einem Aschegehalt von 0,2% oder weniger, 1 Gew.-Teil
Molybdändisulfidpulver und 1 Gew.-Teil Aluminiumpulver mit einer mittleren Korngröße von
75 µm wurden gemischt, wobei die Summe des Graphitpulvers und des danach
zugegebenen Bindemittels 100 Gew.-Teile betrug. 20 Gew.-Teile eines
Allzweckepoxyharzes wurden zugegeben und bei Normaltemperatur während 1 h geknetet.
Danach wurde die Mischung auf eine Korngröße von 400 µm oder weniger
zerkleinert und bei einem Druck von 200 MPa auf eine Größe von 7 × 11 × 30 mm
formgepresst. Anschliessend wurde dieses geformte Material bei 180°C
wärmebehandelt, wodurch eine Kohlebürste gebildet wurde.
Vergleichsbeispiel 4
-
80 Gew.-Teile eines künstlichen Graphitpulvers mit einer mittleren Korngröße von
40 µm und einem Aschegehalt von 0,2% oder weniger und 0,5 Gew.-Teile
Molybdändisulfidpulver wurden gemischt, wobei die Summe des Graphitpulvers und des
danach zugegebenen Bindemittels 100 Gew.-Teile betrug. 20 Gew.-Teile eines
Allzweckepoxyharzes wurden zugegeben und bei Normaltemperatur während 1 h
geknetet. Danach wurde die Mischung auf eine Korngröße von 400 µm oder weniger
zerkleinert und bei einem Druck von 200 MPa auf eine Größe von 7 × 11 × 30 mm
formgepresst. Anschliessend wurde dieses geformte Material bei 180°C
wärmebehandelt, wodurch eine Kohlebürste gebildet wurde.
-
Für die Bürsten der Beispiele 5 bis 9 und der Vergleichsbeispiele 2 bis 4 erfolgte die
Messung der terminalen Störspannung und der Störspannung unter den
Bedingungen von AC 230 V und 50 Hz, wobei ein auf der CISPR 14-Norm basierender EMI-
Test verwendet wurde. Tabelle 4 und Fig. 1 und 2 zeigen die Messergebnisse der
terminalen Störspannung. Tabelle 5 und Fig. 3 zeigen die Messergebnisse der
Störspannung. Fig. 2 ist eine vergrößerte Ansicht eines in Fig. 1 gezeigten
Niederfrequenzbereichs.
-
Wie in den Tabellen 4 und 5 und Fig. 1 bis 3 gezeigt, ist der erzeugte Störpegel mit
den Kohlebürsten der Beispiele 1 bis 5, die durch Zugabe von Molybdändisulfid zu
dem Kohlegrundmaterial, so dass dieses nicht weniger als 0,5% und nicht mehr als
3% der Gesamtmenge des Kohlegrundmaterials und des Bindemittels ausmacht
und Zugabe von Silicium, so dass dieses nicht weniger als 0,5% und nicht mehr als
1% der Gesamtmenge des Kohlegrundmaterials und des Bindemittels ausmacht,
hergestellt werden, gleich oder geringer als die Funkrausch-Norm in den
Europäischen Ländern und in den Vereinigten Staaten.
-
Diese Erfindung ist wie oben beschrieben aufgebaut. Durch Zugabe von
bestimmten Metallkomponenten und anorganischen Metallen, wie Molybdändisulfid und
Siliciumcarbid in einer vorbestimmten Menge zu dem Kohlegrundmaterial, wird das
Funkrauschen verringert und die funkstörungshemmende Eigenschaft kann
dauerhaft verbessert werden.