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Gerät zur Scheiden-Tonus-, -Volumen - und - Längenmessung Dite Erfindung
macht es sich zur Aufgale, ein Gerät zur diagnostischen Messung der Scheide, und
zwar des Tonus, des Volumens und der Lange zu schaffen. das den verschiedenen Scheidenrohrformen
we ! itgehen anpaßbar ist undanverschiedenenSteilen des Scheidenrohres eine Messung
zuläßt.
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Bekannt ist zur Einführung in Körperhöhlen ein längliches, unversteiftes,
elastisches Einführorgan, das mittels einer Handpumpe auflulählear isl, wolei zur
Druckmessung ein Manometer vorgesehen ist. Auch sind bereits Vorrichtungen hekannt,
be : i denen mittels eines aufpumpbaren, an einer elastischen Sonde angebrachten
Ballons. der mit einem Registriergerät in Verbindung steht, der Druck in Körperhöhlen
gemessen und registriert wird. wobei aus den bei Verlagerung des Meßballons auftretenden
Druckschwankungen die räumlichen Verhältnisse in der betreffenden Körperhöhle zu
ermitteln sind. Bei einer weiteren bekannten Vorrichtung wird. Luft oder ein anderes
Gas über eine Sonde umnittelbar dadurch in die Körperhöhle gebracht,daßmittelseinesGebläsesFlüssigkeit
aus einem geeichten Meßgefäß verdrängt wird, wobei das verdrängte Flüssigkeitsvolumen
seinerseits in einem weiteren geeichten Meßgefäß das entsprechende Gasvolumen verdrängt.
Zur Ablesung des auftretenden Gasdruckes dient ein mit der Sonde in Verbindung stehendes
Manometer. Diese Vorrichtung ermiiglicht umgekehrt auch Gas aus der Körperhöhle
wieder abzusaugen, wobei ebenfalls das abgesaugte Gasvolumen aus der verdrängten
Flüssigkeitsmenge bestimmbar ist. Schließlich sind zur Behandlung der Scheibe Apparate
bekannt. die mit elastischem mittels Druckluft oder Flüssigkeit aufblähbaren Baiions
ausgeriistet sind. I) er Ballon ist entweder an einem in die Scheide einzuführenden
Gummirohr befestigt oder trägt lediglich ein Mundstück für den Pumpenschlauch, wobei
der Ballon selbst keine besonderen Stütz- und Führungsmittel aufwpist. Zur Messung
der Scheidelänge sind schließlich ärztliche Untersuchungshandschupo mit Meßskalen
bekannt. die Erfindung vervollkommnet die bekannten Vorrichtungen insofern, als
es ermöglicht wird, den Tonus der Scheidenmuskulatur nicht nur allgemein, sondern
an verschiedenen Stellen zu messen. Außerdem gestattet es eine Messung des Scheidenvolumcns.
und schließlich ist es mit einer Meßeinteilung zum Altlesen der Tiefe der Scheide
versehen. Das Gerät ist auch mit einer Vorrichtung ausgestattet, um gegebenenfalls
Stärke und Verlauf des l) ruckes der Muskulatur graphisch aufzuzeichnen.
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I) er Arzt ist auf diese Weise in den Stand versetzt. die wichtigs
Konstanten, nämiich Stärke und Ausmaß der Scheiden- und Beckenmuskulatur, Scheidenvolumes
und Abmessungen des Scheide sowie die ge-
naue Lokalisation des Druckes zu ermitteln,
so daß er auf Grund dieser Daten seine Diagnose zu stellen vermag.
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Die Erfindung besteht darin, daß das elastische, biegsame, unversteifte
Einführungsorgan in mehrere Kammern aufgeteilt ist, wobei jede Kammer mit Handgebläse
und Druckmesser ausgestattet ist.
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In weiterer Ausbildung der Erfindung ist das beispielsweise mehrfach
unterteilte Einführungsorgan an Vorrichtungen zum Absaugen und gleichzeitigen Messen
der anfallenden Luftmenge angeschlossen.
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Die weitere Ausbildung der Erfindung besteht in dem Einbau einer
Registriervorrichtung in das Gerät sowie darin, daß das Einführungsorgan mit einer
Meßskala, versehen ist.
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Die Abbildung zeigt die schematische Darstellung einer beispielsweisen
Ausführungsform des leicht transportablen Gerätes.
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In einem Behälter A'sind eine Reihe von Manometern M1 bis M4 eingebaut,
deren Skalen auf Millimeter Quecksilberdruck geeicht sind. Die Manometer stehen
über die Regulierventile V1 bis V4 mit den Handgebläsen HB1 bis HB4 und mit den
Luftleitun-@ gen 1 bis 4 in Verbindung. Diese führen zu den Kammern lui1 bis At3
eines Einführungsorgans VB, das durch einen vorn geschlossenen, elastischen, zylindrischen
und dünnwandigen Hohlkörper, der etwa der Länge und dem I) urchmesser des Scheidenrohres
angepaßt ist, gebildet ist. Dieser Hohlkörper ist völlig biegsam und unversteift
frei stehend ausgebildet.
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Die Luftleitungen 1 bis 4 führer über die Hähne H1 bis H3 einerseits
zu dem Handmanometer M6, andererseits zu der iiber den Hahn H5 erreichbaren Registriervorrichtung
R mit Schreibhebel S und Papierband P.
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Man kann durch entsprechende Einstellung der Regulierventile und
Hähne mit Hilfe der Handgebläse die Kammern Kl bis K3 des in die Scheide eingeführten
Einführungsorgans
VB einzeln oder sämtlich bis zu einem bestimmten Manometerstand, beispielsweise
40 bis 80 mm Quecksilbersäule, auffüllen und die Patientin veranlassen, durch Zusammenziehen
der Scheidenmuskulatur bis zur Grenze der Kontraktionsfähigkeit den Druck in den
einzelnen Kammern zu steigern. Die Drücke werden vom Arzt an den Manometern M1 bis
M3 un, d von der Patientin an dem Handmanometer Mg abgelesen und, falls erforderlich.
mit Hilfe der über dem Hahn H. angeschlossenen Registriervorrichtung R auf das laufende
Papierband P aufgezeichnet.
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Die schematische Zeichnung gibt der Einfachheit wegen nur eine Registriervorrichtung
an. Es ist al) er ohne weiteres ersichtlich, daß zwei weitere Registriervorrichtungen
eingebaut und so an das System der Luftleitungen 1 bis 3 angeschlossen werden können.
daß entweder nur eine Vorrichtung die in einer der Kammern oder die in sämtlichen
Kammern gleichzeitig auftretenden Drucksteigerungen oder mehrere Registriervorrichtungen
die in den verschiedenen Kammern auftretenden Drucksteigerungen gleichzeitig aufzeichnen
können.
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Man vermag aber auch alle Kammern durch Offnen der Hähne H1 bis H3
gleichzeitig auf den gleichen Druck zu bringen. so daß das Einführungsorgan VB iiberall
an der Wandung des Scheidenrohres gut anliegt, und dann über den Hahn H4 und den
Dreiwegehahn Ho das Schlauchsystem durch die Saugpumpen S1 bis S3 auf einen Druck
von 0 oder etwas unter 0 mm Quecksilbersäule leerzusaugen. Die Summe der an den
mit Einteilung versehenen Kolbenstangen der Saugpumpen Sl bis S3 abgelesenen Luftmengen
ergibt dann das Scheidenvolumen.
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Es versteht sich von selbst, daß hierbei im Hinblick auf die Verschiedenheit
der Luftdrücke und auf das Volumen der gesamten an die Pumpen angeschlossenen Apparatur
gewisse Korrekturen vorgenommen werden müssen, bei denen auch der jeweilige Barometerstand
zu berücksichtigen ist. Doch sind diese Berechnungen nur dann notwendig, wenn man
den absoluten Rauminhalt des Scheidenrohres ermitteln will.
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Vergleichswerte lassen sich auch ohne diese zeitraubenden Rechnungen
gewinnen, wenn man nur darauf achtet, daß bei den verschiedenen Messungen die Manometerstände
vor und nach dem Evakuieren des Systems stets die gleichen sind.
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Mit Hilfe der auf das Einführungsorgan VB aufgetragenen Zentimeterskala
Sk kann man die Länge der Scheide feststellen.
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Um die Volumenmessung einfacher und genauer zu gestalten, sind ein
zweites, ohne Kammerunterteilung ausgebildetes Einführungsorgan f, B, und ein besonderes
Manometer M5 sowie das Handgebläse HB4, Ventil V4 und Manometer M4 vorgesehen.
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Man pumpt mit Hilfe des Handgebläses HB4 über den Dreiwegehahn H6
und die Leitung 5 das in die Vagina eingeführte Einführungsorgan VB1 auf eine bestimmten
Druck auf und schaltet danach den Drewegehahn Hs so, daß nur noch das Manometer
Mg und die Saugpumpen 51 bis S3 mit dem Einführungsorgan VBt verbunden sind. Dann
liest man den Druck an dem Manometer Mg ab, entleert durch die Saugpumpen das Svstem
so weit. daß M. einen schwachen Unterdruck zeigt, und stellt an den Kolbenstangen
der Saugpumpen die abgepumpte Luftmenge fest.
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Es sind mehrere Saugpumpen Si bis 53 verschiedenen Inhalts, etwa
von 200. 100 und 75 ccm, vorhanden, um jede vorkommende Luftmenge aufnehmen zu können,
die an den mit einer auf das Volumen berechneten Einteilung versehenen Kolbenstangen,
zumal der kleineren Saugpumpen, mit großer Genauigkeit abgelesen werden kann.
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Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Einführungsorgane VB und
VB1 vor dem Einführen in die Scheide einzupudern und ein Kondom über sie zu streifen,
das an seiner Außenfläche mit einer Gleitsubstanz bestrichen ist. Die Gleitsubstanz
kann mit Medikamenten, insbesondere mit tonusveränderndeti Substanzen, versetzt
sein, und bei der Messung zu ermitteln, in welcher Weise die Vagina auf Medikamente
reagiert.
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PATENTANSPROCHE : 1. Gerät zur Scheiden-Tonus-,-Volumen-und -Längenmessung,
dadurch gekennzeichnet, daß das elastische, biegsame, unversteifte Einführungsorgan
(VB) in mehrere Kammern (K1 bis K3) aufgeteilt ist, wobei jede Kammer mit Handgebläse
und I) ruckmesser ausgestattet ist.