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GEBIET DER
VORLIEGENDEN ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Herstellung integrierter
Schaltungen und betrifft insbesondere die Herstellung von Kontaktpfropfen, wobei
ein Mehrebenenätzverfahren
erforderlich ist, wie dies beispielsweise für Substratkontakte und Bauteilkontakte
von Schaltungselementen der Fall ist, die auf einem isolierenden
Substrat hergestellt sind, etwa bei Silizium-auf-Isolator-(SOI)
Bauteilen.
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BESCHREIBUNG
DES STANDS DER TECHNIK
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In
modernen integrierten Schaltungen nimmt die Anzahl und damit die
Packungsdichte der Schaltungselemente, etwa von Feldeffekttransistoren, ständig zu
und als Folge davon verbessert sich das Verhalten dieser integrierten
Schaltungen ständig. Der
Leistungszuwachs in der Packungsdichte und im Signalverarbeitungsverhalten
der integrierten Schaltungen fordert die Reduzierung kritischer
Strukturgrößen, etwa
der Gatelänge
und damit der Kanallänge
von Feldeffekttransistoren, um die von einem einzelnen Schaltungselement
eingenommene Chipfläche
zu minimieren und um dabei die Signalausbreitungsverzögerung auf
Grund eines verzögerten
Kanalaufbaus zu verringern. Gegenwärtig liegen kritische Strukturgrößen jedoch
im Bereich von 0.1 μm und
darunter und eine weitere Verbesserung des Schaltungsverhaltens
durch Reduzieren der Größe der Transistorelemente
wird teilweise durch parasitäre
Kapazitäten
der Transistoren aufgehoben, die in großvolumigen Siliziumsubstraten
gebildet sind.
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Um
die ständig
wachsenden Anforderungen hinsichtlich des Bauteils- und Schaltungsverhaltens zu
erfüllen,
haben Schaltungsplaner neue Bauteilarchitekturen vorgeschlagen.
Eine Technik zur Verbesserung des Leistungsverhaltens einer Schaltung,
beispielsweise eines CMOS-Bauteils, ist die Herstellung der Schaltung
auf einem sogenannten Silizium-auf-Isolator (SOI) Substrat, wobei
eine isolierende Schicht über
einem großvolumigen
Substrat, beispielsweise einem Siliziumsubstrat oder einem Glassubstrat
hergestellt wird, und wobei die isolierende Schicht (die auch als
vergrabene Oxidschicht bezeichnet wird) häufig Siliziumdioxid aufweist.
Anschließend
wird eine Siliziumschicht auf der isolierenden Schicht gebildet,
in der ein aktives Gebiet für
ein Feldeffekttransistorbauteil durch Flachgrabenisolationen definiert
wird. Ein entsprechend hergestellter Transistor ist elektrisch vollständig von
den den Transistorbereich umgebenden Gebieten isoliert. Im Gegensatz
zu einem konventionellen Bauteil, das auf einem großvolumigen
Halbleitersubstrat hergestellt ist, unterdrückt die präzise räumliche Beschränkung des aktiven
Gebiets des SOI-Bauteils deutlich parasitäre Effekte, die von konventionellen
Bauteilen bekannt sind, etwa das Selbsteinschalten und Leckströme, die
in das Substrat abwandern. Des weiteren zeichnen SOI-Bauelemente
durch geringere parasitäre Kapazitäten im Vergleich
zu Bauteilen aus, die auf einem großvolumigen Halbleitersubstrat
hergestellt sind, und damit zeigen die SOI-Bauteile ein verbessertes
Hochfrequenzverhalten. Auf Grund des deutlich verringerten Volumens
des aktiven Gebiets ist ferner die strahlungsinduzierte Ladungsträgererzeugung
deutlich reduziert und macht SOI-Bauteile zu äußerst geeigneten Kandidaten
für Anwendungen
in strahlungsintensiven Umgebungen.
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Andererseits
können
die Vorteile von SOI-Bauteilen gegenüber konventionell hergestellten Bauteilen
teilweise durch den Effekt des sogenannten potentialfreien Körpers aufgehoben
werden, wobei das Substrat des Bauteils nicht an ein definiertes Potential
gekoppelt ist, und das somit zu einer Ansammlung von Ladungsträgern führen kann,
wodurch die Transistoreigenschaften, etwa die Schwellwertspannung,
das Einzeltransistoreinschalten und dergleichen nachteilig beeinflusst
werden können. Daher
werden häufig
sogenannte Substratkontakte hergestellt, um eine Verbindung zu dem
Substrat zum Abführen
von Überschussladungen
herzustellen.
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Mit
Bezug zu den 1a und 1b wird nunmehr
ein typischer konventioneller Prozessablauf zur Herstellung eines
Substratkontakts und Kontakten zu einem Schaltungselement detaillierter
beschrieben.
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In 1a ist
ein Halbleiterbauelement 100 schematisch in einer Querschnittsansicht
dargestellt. Das Halbleiterbauelement 100 umfasst ein SOI-Substrat 101,
das wiederum eine kristalline Siliziumschicht 102 aufweist,
die typischerweise in Form eines großvolumigen Siliziumsubstrats
mit einer darauf gebildeten Isolationsschicht 103 bereitgestellt
ist. Die Isolationsschicht 103 wird häufig auch als vergrabene Oxidschicht
bezeichnet, da die Isolationsschicht 103 typischerweise
Siliziumdioxid aufweist. Die Isolationsschicht 103 kann
jedoch abhängig
von dem zur Herstellung des SOI-Substrats 101 angewendeten Prozesses
andere isolierende Materialien, etwa Siliziumnitrid und dergleichen
aufweisen. Das SOI-Substrat umfasst ferner eine halbleitende Schicht 104 mit einer
Dicke, die die Herstellung von Schaltungselemente, etwa eines Feldeffekttransistors 110 ermöglicht.
Die halbleitende Schicht 104 kann aus einer Vielzahl von
Materialien hergestellt sein, z. B. kristallines Silizium, Silizium/Germanium,
oder III–V
und II–VI
Halbleitern in kristalliner Form, etc.
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Der
Feldeffekttransistor 110 ist von einer Grabenisolationsstruktur 105 umgeben,
die ein isolierendes Material, etwa Siliziumdioxid und/oder Siliziumnitrid
aufweist. Der Einfachheit halber ist lediglich ein Querschnitt der
Grabenisolationsstruktur 105 dargestellt. Somit ist der
Feldeffekttransistor 110 auf einer entsprechenden Siliziuminsel
gebildet, die von anderen Schaltungselementen durch die Grabenisolationsstruktur 105 und
die Isolationsschicht 103 vollständig isoliert sein kann. Der
Feldeffekttransistor 110 kann eine Gateelektrode 111 aufweisen,
die von einem Kanalgebiet 113 mittels einer Gateisolationsschicht 112 getrennt
ist. Des weiteren sind Drain- und Sourcegebiete 114 in
der Siliziumschicht 104 vorgesehen, und S eitenwandabstandselemente 115 können an
den Seitenwänden
der Gateelektrode 111 angeordnet sein. Das Kanalgebiet 113,
die Drain- und Sourcegebiete 114 und die Gateelektrode 111 weisen
ein Dotierstoffmaterial mit einer geeigneten Konzentration auf,
um das gewünschte
elektrische Verhalten des Transistors 110 zu liefern. Des
weiteren können
Metallsilizidgebiete (nicht gezeigt) auf dem Source- und dem Draingebiet 114 und
der Gateelektrode 111 gebildet sein, um den Widerstand
dieser Gebiete zu minimieren.
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Das
Halbeiterbauteil 100 umfasst ferner eine dielektrische
Schicht 107, wobei eine Dicke der dielektrischen Schicht 107 so
gewählt
ist, dass der Transistor 110 vollständig in der dielektrischen
Schicht 107 eingebettet ist. Die dielektrische Schicht 107 kann
Siliziumdioxid aufweisen. In einigen Fällen kann eine dünne dielektrische
Schicht (nicht gezeigt) zwischen der dielektrischen Schicht 107 und
dem Transistor 110 vorgesehen sein. Typischerweise ist
die Zusammensetzung und die Dicke dieser optionalen dielektrischen
Schicht so gewählt,
dass sie als eine antireflektierende Unterseitenbeschichtung in
einem nachfolgenden Lithographieprozess zur Herstellung von Kontakten
zu dem Transistor 110 und zu der Siliziumschicht 102 des
SOI-Substrats 101 dienen kann. Des weiteren kann die optionale
dielektrische Schicht als eine Ätzstopschicht
während
der Herstellung der Kontaktöffnungen
dienen. Eine Lackschicht 108 ist über der dielektrischen Schicht 107 ausgebildet
und besitzt Öffnungen 109 mit Abmessungen,
die im Wesentlichen den Abmessungen entsprechender, zu bildender
Kontaktöffnungen
entsprechen.
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Ein
typischer Prozessablauf zur Herstellung des Halbleiterbauteils 100,
wie es in 1a gezeigt ist, kann die folgenden
Prozesse umfassen. Das SOI-Substrat 101 kann durch fortschrittliche
Wafer-Bond-Techniken hergestellt werden und kann von entsprechenden
Herstellern in einem Zustand erworben werden, der die Herstellung
des Transistors 110 ermöglicht.
Anschließend
kann die Grabenisolationsstruktur 105 durch gut etablierte
Photolithographie-, Ätz-
und Abscheidetechniken hergestellt werden, um eine Lithographielackmaske,
zu definieren, entsprechende Gräben
zu ätzen
und nachfolgend ein oder mehrere isolierende Materialien zur Füllung der
Gräben
abzuscheiden, um damit die Grabenisolationsstruktur 105 zu
bilden. Danach kann überschüssiges Material
mittels chemisch-mechanischen Polierens (CMP) entfernt werden, wobei
ferner die Substratoberfläche
eingeebnet wird. Danach kann die Gateisolationsschicht 112 durch
moderne Oxidations- und/oder Abscheideprozesse gebildet werden,
wie sie im Stand der Technik bekannt sind. Nachfolgend wird die
Gateelektrode 111 durch gut bekannte Lithographie- und Ätztechniken
hergestellt, und Implantationszyklen werden ausgeführt, um
die Drain- und Sourcegebiete 114 mit einem geforderten
Dotierprofil zu bilden, wobei, abhängig von der angewendeten Prozesssequenz,
die Abstandselemente 114 vor, während oder nach der Implantationssequenz
gebildet werden können.
Die implantierten Dotierstoffe werden dann aktiviert und Gitterschäden werden ausgeheilt
durch Ausheizzyklen mit einer spezifizierten Temperatur und Dauer.
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Dann
können
Metallsilizidbereiche in den Drain- und Sourcegebieten 114 und
der Gateelektrode 111 durch gut etablierte Silizidierungsprozesse hergestellt
werden. Nach Fertigstellung des Transistors 110 kann die
optionale dielektrische Schicht beispielsweise durch chemische Dampfabscheidung (CVD)
aufgetragen werden, wobei eine Dicke und eine Materialzusammensetzung
so gewählt
sind, um die geforderten optischen Eigenschaften und/oder die gewünschte Ätzselektivität zu der
dielektrischen Schicht 107 in einem nachfolgenden anisotropen Ätzprozess
bereitzustellen. Danach kann die dielektrische Schicht 107 abgeschieden
und mittels CMP eingeebnet werden, um eine im Wesentlichen planare
Oberfläche
bereitzustellen. Anschließend
wird die Lackschicht 108 gebildet und entsprechend gut
etablierter Photolithographieverfahren strukturiert, um die Öffnungen 109 zu
definieren.
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Danach
wird eine Ätzprozesssequenz
ausgeführt,
um Kontaktöffnungen
in der dielektrischen Schicht 107 zu bilden, die eine Verbindung
zu der Gateelektrode 111 und zu dem Drain- oder Sourcegebiet 114 herstellen,
und um eine Substratkontaktöffnung
zu schaffen, die eine Verbindung zu der Siliziumschicht 102 herstellt.
Dazu wird in einem typischen Prozess ein anisotroper Ätzprozess
ausgeführt,
um die Kontaktöffnungen
in der dielektrischen Schicht 107 gemeinsam herzustellen,
wobei der anisotrope Ätzprozess
im Wesentlichen an oder innerhalb der optionalen dielektrischen
Schicht, falls diese vorgesehen ist, gestoppt wird. Alternativ,
wenn die optionale dielektrische Schicht nicht vorgesehen ist, oder
wenn ein anisotropes Ätzprozessrezept
verwendet wird, das keine spezielle Selektivität zwischen der dielektrischen
Schicht 107 und der optionalen dielektrischen Schicht aufweist,
kann der Prozess so gestaltet sein, um eine deutliche Selektivität zwischen Silizium
und Siliziumdioxid aufzuweisen, um den Ätzvorgang in der Gateelektrode 111 und
dem Sourcegebiet 114 zu stoppen, wodurch möglicherweise
Silizid abgetragen wird, bevor das dotierte Polysilizium und das
kristalline Silizium erreicht werden, während der Ätzvorgang in der Grabenisolationsstruktur 105, die
im Wesentlichen aus Siliziumdioxid aufgebaut ist, noch weitergeht
bis die Siliziumschicht 102 erreicht ist. Unabhängig davon,
welches Ätzschema
verwendet wird, zumindest während
des Ätzens
des unteren Bereichs der Substratkontaktöffnung ist eine hohe Selektivität zwischen
Silizium und Siliziumdioxid erforderlich. Danach wird die Lackschicht 108 beispielsweise
mittels Plasmaätzung
und einem nachfolgenden nasschemischen Reinigungsprozess entfernt.
Somit erfordert der Prozess zur Herstellung der Substratkontaktöffnung und
der Transistorkontaktöffnungen
eine Ätzprozedur
durch mehrere Schichten, wodurch die Kontaktätzung äußerst komplex wird. Daher wird
dem selektiven Ätzprozess
eine große Bürde auferlegt,
um die entsprechenden Kontaktöffnungen
in einem gemeinsamen Ätzprozess
zuverlässig
zu definieren, und somit werden Prozessgrenzen beschränkt und
die Ausbeute des Ätzprozesses
reduziert.
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1b zeigt
schematisch das Halbleiterbauteil 100 nach Abschluss der
zuvor beschriebenen Sequenz. D. h., das Halbleiterbauteil 100 umfasst
eine Substratkontaktöffnung 120,
eine Gatekontaktöffnung 121 und
beispielsweise eine Kontaktöffnung 122,
die eine Verbindung zu dem Sourcegebiet 114 des Transistors 110 herstellt.
Anschließend
können die Öffnungen 120, 121 und 122 mit
einem gut leitfähigen
Material, etwa Wolfram, gefüllt
werden, das gegenwärtig
als bevorzugter Kandidat für
ein Kontaktmetall moderner Bauteile auf Kupferbasis erachtet wird,
auf Grund der verbesserten thermischen Stabilität von Wolfram im Vergleich
zu beispielsweise Aluminium, um Schaltungselement mit weiteren Metallisierungsschichten
(nicht gezeigt) des Halbleiterbauteils 100 zu verbinden.
Das Wolfram kann durch gut etablierte Abscheideverfahren, etwa chemische
und physikalische Dampfabscheideverfahren eingefüllt werden. Danach wird überschüssiges Wolfram
mittels CMP (chemischmechanisches Polleren) entfernt, wodurch auch
die Substratobertläche
für die
weitere Verarbeitung des Bauteils 100 zur Bildung einer
oder mehrerer Metallisierungsschichten eingeebnet wird.
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Somit
wird ein gut leitender Kontakt zu dem Substrat erreicht, wobei allerdings
eine hoch selektive Ätzprozedur
für das
gemeinsame Definieren aller Kontaktöffnungen erforderlich ist,
wodurch das konventionelle Vorgehen in Hinblick auf Zuverlässigkeit nicht
effizient ist.
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Die
Schrift
US 5,892,286 zeigt
eine Technik zur Herstellung strukturierter Leiteranschlüsse innerhalb
einer Ebene einer integrierten Schaltung, wobei ein isolierender
Film geätzt
wird, um mehrere strukturierte Vertiefungen zu bilden. Hierbei ist
die Ätzrate im
Wesentlichen proportional zur Breite der Vertiefung, so dass die
Tiefe der Ätzung
im Wesentlichen proportional zur Breite der Vertiefung ist.
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Die
Schrift
US 5,562,801 zeigt
ein Verfahren zum Ätzen
einer Oxidschicht, wobei eine photoempfindliche Schicht auf der
Oxidschicht gebildet und so strukturiert wird, um Gebiete der Oxidschicht
freizulegen, die entfernt werden sollen. Die Ätzung wird so durchgeführt, dass
sich ein Polymer auf der photoempfindlichen Schicht ablegt, wodurch
sich die Auswirkungen der Ätzung
verringern, die von dem Aspektverhältnis abhängen.
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Die
Schrift
US 5,908,320 zeigt
ein Verfahren zum Ätzen
durch einen ausgewählten
Bereich vor einer BPSG-Schicht auf einer Siliziumscheibe, wobei Prozessparameter
angegeben sind um eine hohe Ätzselektivität von BPSG
zu Titansilizid zu erreichen.
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Die
Schrift US 2002/0 142 526 A1 zeigt eine SOI-Schaltungskonfiguration,
in der eine durch Plasma hervorgerufene Aufladung nur minimalen
Schaden hervorruft. Hierbei werden Ladungssammlungseinrichtungen,
die mit der Gateelektrode und dem Halbleiterkörper verbunden sind, geschaffen,
wobei jede der Ladungssammlungseinrichtungen die gleiche oder im
Wesentlichen die gleiche Form und Abmessung aufweist.
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Auf
Grund der Vielzahl verbesserter Eigenschaften von SOI-Bauteilen
im Vergleich zu Bauteilen, die auf großvolumigen Siliziumsubstraten
hergestellt sind, und auf Grund der Verfügbarkeit von SOI-Substraten
bei geringen Kosten mit darauf gebildeten Siliziumschichten, die
eine hohe Qualität
zeigen, wird die Entwicklung von SOI-Bauteilen zunehmend an Bedeutung
gewinnen.
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Es
besteht somit ein dringender Bedarf an einer. verbesserten Kontaktätztechnik,
die die Herstellung von Mehrebenenkontakten, beispielsweise mit einem
Substratkontakt ermöglicht,
während
eines oder mehrere der zuvor beschriebenen Probleme hinsichtlich
eines zuverlässigen
Mehrebenenätzprozesses
eliminiert oder zumindest reduziert sind.
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ÜBERBLICK ÜBER DIE ERFINDUNG
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren gemäß Anspruch
1 und 14.
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Im
Allgemeinen richtet sich die vorliegende Erfindung an eine Technik,
die das Steuern der Ätzrate
beim Bilden von Öffnungen
mit einem großen Aspektverhältnis ermöglicht.
Die vorliegende Erfindung nützt
die Tatsache aus, dass in einem anisotropen Ätzvorgang zur Herstellung von
Offnungen mit großem
Aspektverhältnis
die Ätzrate
deutlich von dem Aspektverhältnis
abhängen
kann. D. h., durch geeignetes Auswählen des Aspektverhältnisses
der schließlich
erhaltenen Öffnung
können Öffnungen
mit unterschiedlichen Ätztiefen
in einem gemeinsamen Ätzprozess
realisiert werden, wodurch ein hohes Maß an Ätzselektivität „simuliert" wird oder wobei eine
gegebene Ätzselektivität zwischen
zwei Materialien, etwa zwischen Silizium und Siliziumdioxid, verstärkt wird.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Weitere
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind in den angefügten Patentansprüchen definiert
und gehen deutlicher aus der folgenden detaillierten Beschreibung
hervor, wenn diese mit Bezug zu den begleitenden Zeichnungen studiert wird;
es zeigen:
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1a und 1b schematisch
Querschnittsansichten konventioneller SOI-Transistorelemente während der Herstellung von Kontaktpfropfen gemäß eines
konventionelles 3-Ebenen-Ätzprozesses;
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2a und 2b schematisch
Querschnittsansichten der Herstellung von Kontaktpfropfen in einem
3-Ebenen-Ätzprozess
gemäß anschaulicher
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung;
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3a bis 3c schematisch
Querschnittsansichten einer Teststruktur während eines Ätzprozesses
zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten, um eine von dem Aspektverhältnis abhängige Ätzrate gemäß anschaulicher
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung abzuschätzen; und
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4 schematisch
einen Graphen, der die Messergebnisse repräsentiert, die aus den 3a bis 3c ermittelt
werden.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Im
Allgemeinen beruht die vorliegende Erfindung auf dem Konzept der
Erfinder, die an sich ungewünschten
Eigenschaften eines typischen anisotropen Ätzprozesses, der eine strukturabhängige Ätzrate zeigt,
auszunutzen. D. h., im Allgemeinen ist die Ätzrate von dem Betrag des ätzbaren
Oberflächenbereichs
abhängig,
der den reaktiven Gasen innerhalb einer Plasmaatmosphäre einer
Trockenätzprozesskammer
ausgesetzt ist. Dieses Phänomen
wird häufig
als „Beladung" bezeichnet und kann
einen bedeutenden Einfluss auf die Ätzeigenschaften ausüben und
muss daher berücksichtigt
werden, wenn ein spezifiziertes Ätzrezept
für eine
gewisse Substratart erstellt wird. Des weiteren zeigt es sich, dass
die Ätzrate
nicht nur von dem Gesamtbetrag des ätzbaren Oberflächenbereich
abhängt,
sondern auch durch die Strukturgröße und die Musterdichte, die
auf dem zu ätzenden
Substrat vorliegf, beeinflusst wird. Für den Fall von Kontaktlöchern beispielsweise
kann die Ätzrate
in isolierten Kontaktlöchern
deutlich höher sein
als in Kontaktlöchern,
die in einer dichten Anordnung angeordnet sind, auf Grund des Mangels
von Reaktionsstoffen in der dichten Kontaktlochanordnung im Vergleich
zu dem isolierten Kontaktloch. Dieser Effekt wird häufig als „Mikrobeladung" bezeichnet und erfordert
speziell gestaltete Ätzrezepte
hinsichtlich der Prozessparameter, etwa der Plasmadichte, des Kammerdrucks,
der Zusammensetzung der reaktiven Stoffe, der Kammergeometrie, und
dergleichen, um die Ätzratendifferenz
zwischen dichten und isolierten Strukturelementen zu minimieren.
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Ein ähnlicher
Effekt kann beobachtet werden, wenn die Größe von Strukturelementen in
der Nähe
von 0.25 μm
und darunter liegt, wie dies in technisch fortschrittlichen Halbleiterbauelementen der
Fall ist. Es zeigt sich, dass Kontaktlöcher mit lateraler Abmessung,
d. h. einem Durchmesser oder einer Breite und einer Länge, wenn
nicht kreisförmige Geometrien
betrachtet werden, von 0.25 μm
oder weniger mit einer Tiefe von 0.5 μm und größer, unterschiedliche Ätzraten „erfahren", wobei die Differenz von
der Geometrie der Kontaktlöcher
abhängt.
Das Verhältnis
der Tiefe einer Öffnung
und einer charakteristischen lateralen Dimension, etwa dem Durchmesser
eines im Wesentlichen kreisförmigen
Kontaktlochs oder ein repräsentativer
Durchschnitt der Breite und der Länge einer anderen Geometrie,
wird als Aspektverhältnis
bezeichnet. Es stellt sich heraus, dass die Ätzrate im Wesentlichen von
dem Aspektverhältnis
abhängt
und das dies zu der Tatsache führt,
dass beispielsweise kleine Kontaktöffnungen langsamer ätzen als
große,
was häufig
als RIE (reaktives Ionenätzen)
Verzögerung
bezeichnet wird. Somit ätzen
Löcher
mit großem
Aspektverhältnis,
die einem anisotropen Ätzprozess
unterzogen werden, langsamer als Kontaktlöcher mit kleinem Aspektverhältnis, insbesondere
wenn das Aspektverhältnis größer als
2 ist mit einer lateralen Abmessung von weniger als 1 μm.
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Erfindungsgemäß kann von
der Differenz in der Ätzrate
für Kontaktöffnungen
mit unterschiedlichem Aspektverhältnis
ein Vorteil erhalten werden, wenn zwei oder mehrere Kontaktlöcher bis
zu sehr unterschiedlichen Tiefen gebildet werden müssen, was
ansonsten für
gewöhnlich
ein extremes Maß an Selektivität erfordert,
da der Ätzprozess
zuverlässig bei
der ersten Tiefe zu stoppen ist, ohne unzulässig das Material an der ersten
Tiefe zu schädigen,
bis der Ätzprozess
die zweite Tiefe erreicht hat. Durch entsprechendes Anpassen der
Aspektverhältnisse
der unterschiedlichen Kontaktöffnungen – wobei
entwurfsspezifische Rahmenbedingungen für die Kontaktöffnungen
berücksichtigt
werden – kann
die Ätzrate
so gesteuert werden, um virtuell die Selektivität des Ätzverfahrens zu erhöhen, da
die Ätzfront
die erste Tiefe und die zweite Tiefe innerhalb eines vordefinierten
Zeitintervalls erreicht, wodurch die Anforderungen hinsichtlich
der Ätzselektivität deutlich
verringert werden.
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In
der folgenden detaillierten Beschreibung werden die Prinzipien der
vorliegenden Erfindung in Bezug auf die Herstellung von Kontaktlöchern für einen
Substratkontaktpfropfen und einen Transistorkontaktpfropfen für ein SOI-Bauteil
erläutert,
da in dieser Anwendung die vorliegende Erfindung besonders vorteilhaft
ist, da dieser Kontaktlochbildungsprozess typischerweise einen 3-Ebenen-Ätzprozess
mit extrem hoher Selektivität
des Ätzrezeptes
in Bezug auf Siliziumdioxid und Silizium erfordert. Es sollte jedoch
bedacht werden, dass die vorliegende Erfindung auf einen beliebigen
Kontaktlochätzprozess
anwendbar ist, der die Herstellung von Öffnungen mit unterschiedlicher
Tiefe in einem gemeinsamen Ätzprozess
erfordert, sofern der Schaltungsentwurf ein gewisses Maß an Freiheit
hinsichtlich des Aspektverhältnisses,
d. h. hinsichtlich der lateralen Abmessung für eine gegebene Tiefe, der
Kontaktöffnungen,
erlaubt.
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2a zeigt
schematisch ein Halbleiterbauteil 200 mit einem SOI-Substrat 201,
das eine großvolumige
Substratschicht 202, eine vergrabene Isolationsschicht 203 und
eine aktive oder Halbleiterschicht 204, etwa eine Siliziumschicht,
aufweist. Eine Grabenisolationsstruktur 205 ist in der
aktiven Schicht 204 gebildet, wobei der Einfachheit halber
lediglich eine Querschnittsansicht der Grabenisolationsstruktur 205 dargestellt
ist. Die Grabenisolationsstruktur 205 kann im Wesentlichen
aus Siliziumdioxid oder einem anderen geeigneten isolierenden Material
aufgebaut sein. Ein Feldeffkttransistor 210 mit einer Gateelektrode 211,
die mittels einer Gateisolationsschicht 212 von einem Kanalgebiet 213 getrennt ist,
ist von der Grabenisolationsstruktur 205 umschlossen. Stark
dotierte Drain- und Sourcgebiete 214 sind benachbart zu
dem Kanalgebiet 213 gebildet. Abstandselemente 215 können an
den Seitenwänden
der Gateeletrode 211 gebildet sein. Eine isolierende Schicht 207 ist über der
Siliziumschicht 204 gebildet und umschließt ein Feldeffekttransistor 210. Die
isolierende Schicht 207 kann Siliziumdioxid aufweisen,
wobei optional eine dünne
dielektrische Schicht (nicht gezeigt) so gebildet sein kann, dass diese
unter der isolierenden Schicht 207 liegt und diese von
der Siliziumschicht 204, der Grabenisolationsstruktur 205 und
dem Feldeffekttransistor 210 trennt. Eine Lackschicht 208 ist über der
isolierenden Schicht 207 gebildet und ist so strukturiert,
dass diese Öffnungen 230, 231 und 232 aufweist,
die an Positionen angeordnet sind, an denen entsprechende Kontaktöffnungen
herzustellen sind.
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Ein
typischer Prozessablauf zur Herstellung des Halbleiterbauteils 200,
wie es in 2a gezeigt ist, kann im Wesentlichen
die gleichen Prozesse aufweisen, wie sie mit Bezug zu 1a beschrieben sind,
mit der Ausnahme der Photolithographie zur Bildung der Öffnungen 230, 231 und 232.
Daher wird die Beschreibung dieser identischen oder im Wesentlichen
identischen Prozesse hier weggelassen. Im Gegensatz zur konventionellen
Technik wird die Herstellung der Öffnung 230 jedoch
so ausgeführt,
um eine laterale Abmessung, die durch 234 bezeichnet ist,
an eine Tiefe, die als 237 bezeichnet ist, der in diesem
Bereich des Halbleiterbauteils 200 zu bildenden Kontaktöffnung angepasst
ist. Da die Kontaktöffnung,
die mittels der Öffnung 230 herzustellen
ist, eine Substratkontaktöffnung
repräsentieren
soll, muss sich die entsprechende Substratkontaktöffnung mindestens
durch die isolierende Schicht 207, die Grabenisolationsstruktur 205,
die vergrabene Isolationsschicht 203 erstrecken und die
großvolumige Substratschicht 203 kontaktieren.
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Andererseits
ist eine Kontaktöffnung
mittels der Öffnung 231 mit
einer lateralen Abmessung, die als 235 bezeichnet ist,
durch einen ersten Teil der isolierenden Schicht 207 bis
zu einer Tiefe, die an der Gateelektrode 211 liegt und
als 238 bezeichnet ist, zu bilden, um eine Verbindung zu
der Gateelektrode 211 herzustellen. Des weiteren kann eine
weitere Kontaktöffnung
durch die gesamte isolierende Schicht 207 hindurch gebildet
werden, deren entsprechende Tiefe als 239 bezeichnet ist,
um eine Verbindung zu der Siliziumschicht 204 mittels der Öffnung 232,
die eine durch 236 bezeichnete laterale Abmessung aufweist, herzustellen.
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Da
die Kontaktöffnungen
in einem gemeinsamen Ätzprozess
herzustellen sind, werden die lateralen Abmessungen 234, 235 und 236 unterschiedlich zueinander
gewählt,
so dass diese zu den entsprechenden Ätztiefen 237, 238 und 239 angepasst
sind. Somit werden entsprechende Verhältnisse der zu bildenden Kontaktöffnungen
im Voraus gewählt,
indem die laterale Abmessung 234, 235, 236 bestimmt
wird, wobei „Anfangs"-Aspektverhältnisse durch eine Dicke der
Lackschicht 208 und die lateralen Abmessungen 234, 235 und 236 gegeben
sind. Wie zuvor erläutert
ist, kann die Ätzrate
von dem Aspektverhältnis
einer Öffnung
während
des Ätzprozesses
abhängen und
somit wird die laterale Abmessung 234 als die größte gewählt, um
der langen Ätztiefe 237 Rechnung
zu tragen. In ähnlicher
Weise wird die laterale Abmessung 235 als die Kleinste
gewählt,
um der kleinsten Ätztiefe 238 Rechnung
zu tragen. Es sollte beachtet werden, dass zu Beginn des Ätzprozesses die Ätzraten
in den Öffnungen 230, 231 und 232 durch
die entsprechenden Anfangsaspektverhältnisse dieser Öffnungen
beeinflusst werden. Ferner wird während des Fortgangs des Ätzprozesses
Material der isolierenden Schicht 207 zunehmend entfernt, wodurch
stetig das Aspektverhältnis
der entsprechenden Öffnungen
erhöht
wird, so dass die Ätzrate in
jeder Öffnung
zeitlich variiert. Es sollte beachtet werden, dass Material der
Lackschicht 208 ebenso während des Ätzvorganges verbraucht wird,
wobei der Lackabtrag deutlich geringer als der Abtrag des Siliziumdioxids
der isolierenden Schicht 207 ist. Obwohl daher eine Dicke
der Lackschicht 208 während des Ätzprozesses
abnimmt, nehmen insgesamt gesehen die Aspektverhältnisse der entsprechenden Öffnungen
mit der Zeit zu.
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Die
Auswahl der entsprechenden lateralen Abmessungen 234, 235 und 236 erfordert
nicht nur das Berücksichtigen
der entsprechenden Ätztiefen 237, 238 und 239,
sondern erfordert auch die Berücksichtigung
der Entwurfserfordernisse. Beispielsweise kann eine gewünschte Mindestleitfähigkeit
der entsprechenden Kontaktpfropfen eine laterale Mindestabmessung
erfordern, die es zu bewahren gilt. Des weiteren können die
Bauteilabmessungen, beispielsweise der Grabensiolationsstruktur 205 und des
Feldeffekttransistors 210 die verfügbare laterale Ausdehnung einer
entsprechenden Kontaktöffnung einschränken. Zum
Beispiel kann die laterale Ausdehnung des Sourcegebiets 214 eine
laterale Höchstausdehnung
einer entsprechenden Kontaktöffnung
vorschreiben. In einigen Ausführungsformen kann
jedoch der Entwurf des Halbleiterbauteils 200 die unterschiedlichen
lateralen Abmessungen 234, 235 und 236 berücksichtigen,
indem beispielsweise die Grabenisolationsstruktur 205 entsprechend
gestaltet wird, so dass diese eine erhöhte laterale Abmessung aufweist,
oder indem die Transistorgestaltung des Feldeffekttransistors 210 so
angepasst wird, um mehr Flexibilität bei der Auswahl der lateralen
Abmessungen 235 und 236 zu erlauben. Weitere Nebenbedingungen
beim Bestimmen der lateralen Abmessungen 234, 235 und 236 können den
Einfluss der entsprechenden lateralen Abmessungen auf Seitenwandprofile
der entsprechenden Öffnungen
und auf die Selektivität
des Ätzprozesses
in Bezug auf Silizium und Siliziumdioxid mit einschließen. Weitere anschauliche
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, die sich auf die geeignete Auswahl der
lateralen Abmessungen 234, 235 und 236 in
Bezug auf die entsprechenden Ätztiefen 237, 238 und 239 beziehen,
werden detaillierter mit Bezug zu den 3 und 4 beschrieben.
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Es
sei wieder auf 2a verwiesen; nach der Herstellung
der Lackschicht 208 mit den Öffnungen 230, 231 und 232,
die die lateralen Abmessungen in Abhängigkeit von den entsprechenden Ätztiefen
aufweisen, wird ein anisotroper Ätzprozess
ausgeführt,
wobei die Ätzrate
in den entsprechenden Öffnungen 230, 231 und 232 durch
die entsprechenden lateralen Abmessungen für ein gegebenen Ätzrezept beeinflusst
sind. In diesem Zusammenhang ist ein Ätzrezept als die Summe aller
Parameter zu verstehen, die eine reaktive Plasmaumgebung definieren, deren
Einwirkung das Halbleiterbauteil 200 ausgesetzt ist. D.
h., das Ätzrezept
bestimmt die Art der Ätzanlage,
d. h. die Kammergeometrie, die Plasmadichte einschl. der kinetischen
Energie der Plasmateilchen, den Anteil der ionisierten und nicht
ionisierten Teilchen, die Art der reaktiven Gase und der Trägergase,
die verwendet sind, den Kammerdruck, der ferner die mittlere freie
Weglänge
bestimmt und dergleichen. Somit definiert das Ätzrezept eine globale Ätzrate für ein spezifiziertes
Material oder Materialien und bestimmt ferner die Selektivität, d. h.
den Ätzratenunterschied
zweier unterschiedlicher Materialien. Wie zuvor dargelegt ist, kann
die lokale Ätzrate
von den Gegebenheiten der zu bildenden Struktur abhängen und
daher kann das Ätzrezept
entsprechend in Bezug auf eine spezielle Schaltungsschicht, die
zu ätzen
ist, geändert
werden, obwohl die zu ätzende Materialart
in unterschiedlichen Bauteilschichten gleich sein kann, um damit
Variationen in der lokalen Ätzrate,
die für
sich betrachtet äußerst ungewünscht sind,
Rechnung zu tragen.
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Nach
der Auswahl der spezifizierten Ätzparameter,
d. h. eines spezifizierten Ätzrezepts,
das im Wesentlichen die globale Ätzrate
bestimmt, wird die lokale Ätzrate
innerhalb der Öffnungen 230, 231 und 232 deutlich
durch die entsprechenden lateralen Abmessungen bestimmt, und auf
Grund des geringen Aspektverhältnisses
der Öffnung 230 im
Vergleich zu dem relativ großen
Aspektverhältnis
der Öffnung 231 wird
Material der isolierenden Schicht 207 in der Öffnung 230 schneller
als in der Öffnung 231 entfernt.
In ähnlicher
Weise wird Material in der Öffnung 232 langsamer
abgetragen als in der Öffnung 230,
jedoch schneller als in der Öffnung 231.
Während
des Ätzvorganges
werden die Aspektverhältnisse
der Öffnungen 230, 231 und 232 stetig
größer – obwohl
mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten -, wobei der Materialabtrag
in allen Öffnungen
verlangsamt wird, wobei dennoch eine Differenz in der Ätzrate aufrecht erhalten
bleibt auf Grund der dennoch unterschiedlichen Aspektverhältnisse
zu jedem Zeitpunkt des Ätzvorganges.
Folglich erreicht die Ätzfront
das großvolumige
Substrat 202 unter der Öffnung 230,
während die Ätzfront
in der Nähe
der Oberfläche
der Gateelektrode 211 unter der Öffnung 231 liegt und
in der Nähe der
Oberfläche
der aktiven Schicht 204 unter der Öffnung 232 ist. Somit
erlaubt die vorliegende Erfindung ein „virtuelles" Vergrößern des
Selektivitätsverhältnisses
für eine
gegebene Selektivität
des Ätzrezepts mit
Bezug zu Siliziumdioxid und Silizium, da die Ätzfront die Siliziumgebiete
im Wesentlichen zur gleichen Zeit oder zumindest innerhalb eines
gewissen Zeitintervalls abhängig
von der Genauigkeit der Anpassung der lateralen Abmessung 234, 235 und 236 an
die entsprechenden Ätztiefen 237, 238 und 239 erreicht.
Konventioneller Weise erreicht die Ätzfront typischerweise die
Gateelektrode 211 zuerst und trägt Silizium ab, wobei zunächst Silizid
abgetragen werden kann, wenn ein Silizidgebiet auf der Gateelektrode 211 gebildet
ist, entsprechend dem Siliziumdioxid/Siliziumselektivitätsverhältnis bis
schließlich die Ätzfront
die Siliziumschicht 202 erreicht, wodurch die Gateelektrodenstruktur
möglicherweise
geschädigt
werden kann. Das Zeitintervall, das durch den Zeitpunkt definiert
ist, bei dem die Ätzfront
die Gatelektrode 211 erreicht, und dem Zeitpunkt, an dem
die Ätzfront
das großvolumige
Substrat 202 erreicht, ist somit kleiner im Vergleich zu
der konventionellen Vorgehensweise, so dass das Silizium der Gateelektrode 211 weniger
der reaktiven Atmosphäre
ausgesetzt ist. Dies ist mit der Aussage gemeint, dass die Ätzselektivität „virtuell" erhöht wird.
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2b zeigt
schematisch das Halbleiterbauteil 200 nach Abschluss des
3-Ebenen-Ätzprozesses mit Ätzratensteuerung
mittels der Anpassung der Aspektverhältnisse von Kontaktöffnungen.
D. h., das Halbleiterbauteil 200 umfasst eine Substratkontaktöffnung 220,
die eine Verbindung zu dem großvolumigen
Substrat 202 bildet, eine erste Kontaktöffnung 221, die eine
Verbindung zu der Gateelektrode 211 bildet, und eine zweite
Kontaktöffnung 222,
die eine Verbindung zu dem Sourcegebiet 214 herstellt.
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Danach
können
die Substratkontaktöffnung 220,
die erste und die zweite Kontaktöffnungen 221 und 222 mit
einem leitenden Material, etwa Wolfram, in einem gemeinsamen Füllprozess
aufgefüllt
werden, um gut leitende Kontaktpfropfen zu bilden. Das überschüssige Material
wird dann mittels chemisch-mechanischen Polierens entfernt, wie
dies aus der konventionellen SOI-Kontaktpfropfenherstellungstechnik
bekannt ist.
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Mit
Bezug zu den 3a bis 3c und 4 werden
nunmehr Techniken detaillierter beschrieben, um eine lokale Ätzrate durch
Anpassen eines Aspektverhältnisses
gemäß weiterer
anschaulicher Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung zu steuern.
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3a zeigt
schematisch eine Halbleiterstruktur 300 mit einer dielektrischen
Schicht 207, die ein Material aufweist, das in einem tatsächlichen
Produktsubstrat zu ätzen
ist. Beispielsweise kann die dielektrische Schicht 207 Siliziumdioxid
aufweisen. Eine Lackschicht 308 ist über der dielektrischen Schicht 307 gebildet
und weist Öffnungen 301, 302, 303 und 304 auf,
die entsprechende laterale Abmessungen d1,
d2, d3 und d4 besitzen. Die Halbleiterstruktur 300 ist
nach der Einwirkung einer Plasmaätzatmosphäre gezeigt,
die gemäß einem
spezifizierten Ätzrezept
hergestellt wurde, wobei die Halbleiterstruktur 300 für ein Zeitintervall
d1 deren Wirkung ausgesetzt war. Auf Grund
der Einwirkung der reaktiven Plasmaatmosphäre wurde Material der Lackschicht 308 abgetragen,
was als 310 bezeichnet ist, und ebenso wurde Material der
dielektrischen Schicht 307 in den Öffnungen 301, 302, 303 und 304 entsprechend
einer lokalen Ätzrate
abgetragen, die durch das momentan bestehende Aspektverhältnis der
entsprechenden Öffnungen
definiert ist. Der entsprechende Betrag des Materialabtrags wird
durch die entsprechenden Ätztiefen
repräsentiert,
die als D1, D2,
D3 und D4 bezeichnet
sind.
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Es
sollte beachtet werden, dass die Halbleiterstruktur 300 lediglich
anschaulicher Natur ist und mehr als vier Öffnungen mit unterschiedlichen
Aspektverhältnissen
aufweisen kann. Des weiteren kann eine Vielzahl von Halbleiterstrukturen 300 auf einem
Testsubstrat vorgesehen sein, um eine Vielzahl an Messergebnissen
zu ermitteln. In einem typischen Beispiel kann eine Anfangsdicke
der Lackschicht 308 in einem Bereich von ungefähr 0.5 bis
1.0 μm liegen
und die lateralen Abmessungen der Öffnungen 301, 302, 303 und 304 können im
Bereich von ungefähr
0.5 μm für d1 bis ungefähr 0.1 μm für d4 liegen,
wobei d2, d3 Zwischenwerte
besitzen. Bei hochmodernen Halbleiterbauelementen kann die minimale
laterale Abmessung im Bereich von 0.08 μm oder sogar weniger liegen.
Vorzugsweise werden die Werte für
die entsprechenden lateralen Abmessungen der Öffnungen 301, 302 und 304 in
einem Bereich gewählt,
der den Bereich zulässiger
Abmessungen, die mit den Entwurfsregeln kompatibel sind, abdeckt.
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Wie
zuvor dargelegt ist, können
Entwurfsregeln für
die Grabenisolationsstruktur 205 und/oder den Transistor 210 in
Kombination mit Problemen der Leitfähigkeit unter Umständen das Überschreiten oder
das Nichteinhalten gewisser Grenzen für die lateralen Abmessungen
verbieten.
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3b zeigt
schematisch die Halbleiterstruktur 300, nachdem diese der
Einwirkung der reaktiven Plasmaatmosphäre für ein Zeitintervall t2 ausgesetzt war. Wie aus 3b zu
erkennen ist, sind der Materialabtrag 310 der Lackschicht 308 sowie
die entsprechenden Ätztiefen
D1, D2, D3 und D4 der dielektrischen
Schicht 307 entsprechend vergrößert.
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3c zeigt
schematisch die Halbleiterstruktur 300, nachdem diese der
Einwirkung der reaktiven Plasmaatmosphäre für ein Zeitintervall tn ausgesetzt war, wobei angenommen ist, dass
Zwischenmessungen zwischen t2 und tn ausgeführt
wurden. Wie erkennbar ist, sind entsprechende Öffnungen in der dielektrischen
Schicht 307, die durch die entsprechenden Ätztiefen
D1, D2, D3 und D4 gekennzeichnet sind,
nach dem Zeitintervall tn gebildet, wobei
auch die Steigung der Seitenwände
dieser Öffnungen
bestimmt werden und durch die entsprechenden Winkel α1, α2, α3 und α4 gekennzeichnet
werden. Wie zuvor erläutert
ist, werden auf Grund der anfänglich
sehr unterschiedlichen Aspektverhältnisse der Öffnungen 301, 302, 303 und 304,
die während
des Ätzprozesses
noch zunehmen, sehr unterschiedliche Ätztiefen beim letzten Zeitpunkt
tn erhalten. Ferner kann das unterschiedliche Ätzverhalten
in den entsprechenden Öffnungen
das Seitenwandprofil der Öffnungen
beeinflussen, was durch Bestimmen des entsprechenden Winkels berücksichtigt
wird, der zwischen der vertikalen Richtung und der Neigung der Seitenwand gebildet
ist.
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4 zeigt
schematisch einen Graphen, der Ergebnisse der Messungen entsprechend
den 3a bis 3c darstellt.
Somit zeigt 4 die Ätzzeit auf der horizontalen
Achse und die entsprechende Ätztiefe
auf der vertikalen Achse. Die entsprechenden Ätztiefen D1,
D2, D3 und D4 sind zu diversen Zeiten t1,
t2... tn aufgetragen,
wobei der Einfachheit halber die resultierenden Kurven, die die
einzelnen Messpunkte verbinden, auch durch das gleiche Bezugszeichen
wie die entsprechende Ätztiefe bezeichnet
sind. Somit zeit 4 eine Kurve D1,
die anzeigt, dass die Ätztiefe
in der Öffnung 301 zu
Beginn des Ätzprozesses
rasch anwächst
und dann langsamer wird, entsprechend dem Anwachsen des Aspektverhältnisses
während
des Verlaufs des Ätzvorganges,
woraus eine gewisse Ätztiefe
zur abschließenden
Zeit tn resultiert. Ähnliche Kurven D2,
D3 und D4 werden
für die Öffnungen 302, 303 und 304 erhalten.
Es sollte beachtet werden, dass eine beliebige Art einer geeigneten
Datenverarbeitung auf die Messdaten angewendet werden kann, die
aus den in den 3a bis 3c dargestellten Ätzprozedur
gewonnen werden, einschließlich
von Interpolation, Datenanpassung und dergleichen, um relativ glatte
Kurven D1, ..., D4 zu
erhalten. D es weiteren können
die entsprechenden Ätztiefen
bei einer Vielzahl von Zeitpunkten ermittelt werden, abhängig von
den verfügbaren
Reserven für
die Aufnahme der Messdaten. Zu geeigneten Messtechniken zum Gewinnen
der Messdaten D1 ... D4 und/oder α1 ... α4 gehören die
Elektronenmikroskopie, optische Messtechniken, und dergleichen.
In anderen Fällen
können
die aus der Ätzprozedur
aus den 3a bis 3c gewonnen Messdaten
mit Simulationsergebnissen von anisotropen Ätzmodellen kombiniert werden,
um repräsentative
Kurven für
eine Vielzahl von Kontaktlöchern,
Geometrien und eine Vielzahl von Prozessrezepten zu erstellen. Beispielsweise
kann der mit Bezug zu den 3a bis 3c beschriebene Ätzprozess
mit einer Vielzahl unterschiedlicher Ätzrezepte durchgeführt werden,
um damit eine Bibliothek zu erstellen, die in geeigneter Weise das
Zuordnen einer spezifischen lateralen Abmessung zu einer gegebenen Ätztiefe
mit einem gewünschten Ätzrezept
ermöglicht.
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Nach
dem Erstellen repräsentativer
Kurven für
ein oder mehrere spezifische Ätzrezepte
kann dann das erforderliche Aspektverhältnis eines Kontaktloches,
d. h. eine erforderliche laterale Abmessung in einer Lackmaske für eine gegebene Ätztiefe, abgeschätzt werden.
Für das
Halbleiterbauteil 200, wie es in 2a gezeigt
ist, und die beispielhaften Ätztiefenkurven
aus 4 kann die Ätztiefe 237 für die Substratkontaktöffnung in 4 zusammen
mit beispielsweise der Ätztiefe 238 für die Kontaktöffnung 221 gekennzeichnet
werden. Wie aus 4 zu erkennen ist, kann die Ätztiefe 237 beispielsweise mittels
der Kurve D2 mit einer Ätzzeit td erreicht
werden. Ferner kann die Ätztiefe 238 in
einer ähnlichen Zeit
td erreicht werden, wenn der Kurve D3 gefolgt wird. Durch Wählen des Aspektverhältnisses
der Substratkontaktöffnung 220,
das durch d2 und die Tiefe 237 definiert
ist, und eines Aspektverhältnisses für die Kontaktöffnung 221,
das durch d3 und die Ätztiefe 238 definiert
ist, für
ein gegebenes Ätzrezept, wobei
die verbleibenden Parameter der Lackschicht 208 entsprechend
der Lackschicht 308 gewählt
werden, d. h. die Schichtdicke und die Zusammensetzung sind im Wesentlichen
gleich, können
die Öffnungen 220 und 221 in
einem gemeinsamen Ätzprozess
gebildet werden, wobei die Ätzfront
die entsprechenden endgültigen
Tiefen im Wesentlichen zur gleichen td erreicht.
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In ähnlicher
Weise kann das Aspektverhältnis
der Kontaktöffnung 222 so
gewählt
werden, dass dieses mit den Messergebnissen in 4 übereinstimmt.
Wie man leicht erkennen kann, können
eine Vielzahl anderer Kombinationen aus Aspektverhältnissen
aus 4 ermittelt werden. Beispielsweise kann die Substratkontaktöffnung 220 durch
die Kurve D1 gebildet werden, wobei eine
laterale Abmessung, d. h. ein Aspektverhältnis, erforderlich ist, das
zwischen d2 und d3 in
den 3a bis 3c liegt.
Die entsprechende laterale Abmessung kann beispielsweise durch Interpolieren
einer Vielzahl von Kurven zwischen den Kurven D2 und
D3 in 4 gewonnen werden.
Wenn die aus der Ätzprozedur
aus 3a bis 3c ermittelten
Messdaten mit einem Simulationsalgorithmus kombiniert werden, können die
Aspektverhältnisse,
d. h. die anfänglichen
lateralen Abmessungen der Öffnungen 230, 231 und 232 in
der Lackschicht 208, in einfacher Weise durch Berechnung
erhalten werden. Vorzugsweise werden bei der Auswahl geeigneter
Kandidaten für
die Aspektverhältnisse
der Öffnungen 220, 221 und 222 weitere Kriterien
berücksichtigt.
In einer Ausführungsform kann
das Seitenwandprofil, das durch den Winkel α1 ..., α4 in 3c repräsentiert
ist, berücksichtigt
werden, indem die Kombination von Aspektverhältnissen gewählt wird,
die zu einem gewünschten
Seitenwandprofil führt.
In anderen Fällen
kann ein geeignetes Kriterium zum Auswählen repräsentativer Aspektverhältnisse
eine maximale Leitfähigkeit
sein, d. h. maximale laterale Abmessungen aller Kontaktöffnungen 220, 221, 222,
die dennoch mit den Einschränkungen
kompatibel sind, die von den Entwurfserfordernissen diktiert werden.
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In
anderen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann zusätzlich der Einfluss des Aspektverhältnisses
auf die Selektivität
des Ätzprozesses
bestimmt werden. Dazu kann eine ähnliche Ätzprozedur,
wie sie mit Bezug zu den 3a bis 3c beschrieben
ist, ausgeführt
werden, wobei die Schicht 307 ein anderes Material aufweisen
kann, dessen Selektivität
zu bestimmen ist. Beispielsweise kann die Schicht 307 Silizium
aufweisen und die entsprechenden Ätztiefen D1,
D2, D3 und D4 können
in Kombination mit den aus dem Ätzen
der Schicht 307, wenn diese aus Siliziumdioxid aufgebaut
ist, gewonnenen Ergebnisse die entsprechende Ätzselektivität repräsentieren,
die von dem Aspektverhältnis
abhängt.
Da eine maximale Selektivität
bei der Bildung der Kontaktöffnungen 220, 221 und 222 weiterhin wünschenswert
sein kann, können
die Aspektverhältnisse
dann so gewählt
werden, um eine hohe lokale Selektivität in jeder Öffnungen 220, 221 und 222 sicherzustellen.
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Es
gilt also: die vorliegende Erfindung ermöglicht ein virtuelles Vergrößern der Ätzselektivität in einem
Mehrebenen-Ätzprozess
durch lokales Steuern der Ätzrate mittels
entsprechender Anpassung der Aspektverhältnisse der schließlich erhaltenen
Kontaktöffnungen,
d. h. durch entsprechendes Anpassen der lateralen Abmessungen von Öffnungen
in einer Lackmaske in Bezug auf die schließlich erforderliche Ätztiefe
der entsprechenden Öffnungen.
Das Anpassen der Aspektverhältnisse
kann ferner unter Nebenbedingungen durchgeführt werden, etwa den Entwurfserfordernissen,
der gewünschten Leitfähigkeit,
dem gewünschten Ätzprofil
der Öffnungen,
der lokalen Selektivität
und dergleichen.