DE1032436B - Heterogener Kernreaktor - Google Patents
Heterogener KernreaktorInfo
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- G21C—NUCLEAR REACTORS
- G21C1/00—Reactor types
- G21C1/04—Thermal reactors ; Epithermal reactors
- G21C1/06—Heterogeneous reactors, i.e. in which fuel and moderator are separated
- G21C1/22—Heterogeneous reactors, i.e. in which fuel and moderator are separated using liquid or gaseous fuel
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Description
DEUTSCHES
Aus der Theorie der thermischen Reaktoren ergibt sich in Übereinstimmung mit der Erfahrung, daß
heterogene Kernbrennstoffanordnungen gegenüber homogenen Anordnungen bezüglich der Neutronenökonomie
vorteilhafter sind. Andererseits sind aber homogene Anordnungen technologisch günstiger, weil
der Kernbrennstoff in diesem Falle leichter, nämlich kontinuierlich, aufgearbeitet werden kann. Um die
Vorteile beider Reaktortypen zu vereinigen, hat man bereits den flüssigen Brennstoff im Kreislauf durch
ein im Reaktorgefäß angeordnetes Röhrensystem umgewälzt, das dem aktiven Gitter entspricht und allseitig
vom Moderator umgeben ist.
In wärmetechnischer Hinsicht bleibt aber auch hier der Nachteil bestehen, daß ein Teil der sich einstellenden
Temperatur, größenordnungsmäßig etwa 10 bis 30%, in der Übergangszone vom Kernbrennstoff
zum Brennstoff rohr bzw. zur Ummantelung, ferner in der Rohr- bzw. Mantelwand selbst und in
der Übergangszone vom Rohr bzw. Mantel zum Kühlmedium abgebaut wird. Dieser kühltechnischen
Schwierigkeit ist man bei Wärmeaustauschern bereits dadurch begegnet, daß man die flüssigen Wärmeträger
direkt in Kontakt gebracht hat.
Ferner geht aber auch ständig ein Teil der Neutronen durch Einfang in den Brennstoffröhren bzw.
der Bremistoffummantelung verloren.
Beim Gegenstand der Erfindung sind die genannten Nachteile vermieden, und zwar dadurch, daß der
Kernbrennstoff als freier Strahl durch die Moderatorflüssigkeit geführt ist.
Der Reaktor besitzt zu diesem Zweck je ein System von Austritts- und Auffangdüsen in gitterartiger
Grundrißanorduung, die sich gleichachsig in regelbarem Abstand einander gegenüberliegen. Im Betrieb
bilden dann die Brennstoff-Flüssigkeits-Strahlen das aktive Gitter, wie es an sich etwa in Gestalt des Stabgitters
allgemein bekannt ist.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel; es zeigt
Fig. 1 den neuen Reaktor mit der Düsenanordnung schematisch im Längsschnitt,
Fig. 2 einen Waagerechtschnitt durch die Düsenanordnung gemäß Fig. 1 nach der Linie A-B,
Fig. 3 eine Austrittsdüse,
Fig. 4 eine Auffangdüse und
Fig. 5 den Reaktor im Leitungszuge der Aufbereitungskreisläufe für den Moderator und den
Brennstoff.
Bei der Anordnung nach den Fig. 1 und 2 ist der Kernbrennstoff in Gestalt der freien Strahlen 1 durch
die Moderatorflüssigkeit 2 geführt. Das wird dadurch ermöglicht, daß innerhalb des Reaktorgefäßes 3 zwei
Düsensysteme I, II vorgesehen sind, von denen das Heterogener Kernreaktor
Anmelder:
Siemens-Schuckertwerke
Aktiengesellschaft,
Berlin und Erlangen,
Erlangen, Werner-von-Siemens-Str. 50
Dr. Walter Humbach, Erlangen,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
2
System I aus den Verteilerleitungen 4 mit den dazugehörenden Austrittsdüsen 5 und das System II aus
den Auffangdüsen 6 und den dazugehörenden Sammelleitungen 7 besteht. Das Düsensystem I (das obere
in Fig. 1) ist mit seinem Zuleitungsrohr 8 fest mit dem Reaktorgefäß 3 verbunden, während das Düsensystem
II (das untere) in axialer Richtung auf und ab bewegt werden kann.
Die Düsen liegen, wie schon gesagt, einander gleichachsig gegenüber und sind in gitterartiger
Grundrißanordnung über den Reaktorquerschnitt verteilt. Mit Hilfe des Verstellmechanismus 9, der am
Düsensystem II angreift, ist der Abstand zwischen den Düsensystemen I und II bis auf Null regelbar.
In der Nullstellung dichten die Austrittsdüsen den freien Querschnitt der Auffangdüsen am Trichtergrund
völlig ab. Dieser Umstand ist für das Anfahren des Reaktors von Bedeutung.
Zur Ermöglichung der Verstellbewegung ist der Ablauf des Düsensystems II teleskopartig gelagert,
dergestalt, daß der Ablaufstutzen 10 des Systems innerhalb des Ablaufkanals 11 längs verschiebbar angeordnet
ist. Das Eindringen von Moderatorflüssigkeit
809 557/361
zwischen die Gleitflächen verhindert die elastische Membrandichtung 12.
Es sei schon jetzt erwähnt, daß die Anordnung selbstverständlich auch kinematisch umgekehrt arbeiten
kann und daß ferner sowohl die Brennstoffflüssigkeit als auch der Moderator in einem kontinuierlichen
Aufbereitungsverfahren umgewälzt werden. Dabei tritt die Brennstoffflüssigkeit bei 8 ein und bei 11 aus,
während der Moderator durch die Zuleitung 13 in das Reaktorgefäß 3 ein- und durch die Austrittsleitung 14
austritt. ■ -
Ehe jedoch die Wirkungsweise der neuen Reaktoranordnung näher beschrieben wird, sei zunächst auf
die im praktischen Betrieb zu erwartenden Vorgänge im Reaktorgefäß eingegangen.
Zunächst ist mit einer starken Vergiftung des Reaktors durch die bei der Kernspaltung entstehenden
Spaltprodukte zu rechnen. Ferner besteht die Möglichkeit einer Verwirbelung des Moderators mit den
Brennstoff-Flüssigkeits-Strahlen an deren Grenzflächen.
Der Gefahr einer zu starken Vergiftung und damit einer allmählichen Lahmlegung des Kernspaltungsprozesses
wird durch das weiter oben bereits erwähnte kontinuierliche Aufbereitüngsverfahren, wie es sich
bereits bei homogenen Reaktoren unter ähnlichen Verhältnissen bewährt hat, ohne weiteres begegnet.
Eine Verwirbelung von Brennstoff und Moderator wird dadurch weitgehend vermieden, daß die Brennstoff-Flüssigkeits-Strahlen
so große Durchmesser erhalten, daß bei vorgegebener sekundlich durchzusetzender Brennstoff-Flüssigkeits-Menge eine weitgehend
laminare Strömung entsteht. Dadurch bleibt der Durchmesser jedes Flüssigkeitsstrahles über seine
Länge nahezu konstant. Die an der Peripherie der Flüssigkeitsstrahlen mitgeführten Moderatorteilchen
werden durch die Trichterschirme der Auffangdüsen 6 des unteren Düsensystems II bei der Erfassung und
Weiterleitung der Brennstoffstrahlen abgetrennt.
Es läßt sich aber auch noch durch besondere konstruktive Gestaltung der Austritts- und Auffangdüsen,
wie sie in den Fig. 3 und 4 veranschaulicht ist, eine weitergehende Verhütung der Verwirbelung bzw. eine
mechanische Grobtrennung der vermischten Medien erreichen. Bevor jedoch auf diese Möglichkeit und die
dadurch verbesserten Aufbereitungsverfahren der entsprechenden Kreislaufsysteme gemäß Fig. 5 näher
eingegangen wird, sei nunmehr die Wirkungsweise des neuen Reaktors an Hand der Fig. 1 und 2 beschrieben.
Soll der Reaktor gemäß der Erfindung in Betrieb genommen werden, so ist zunächst bei leerem Reaktorgefäß
3 das Auffangdüsensystem II mit Hilfe des Verstellmechanismus 9 so weit an das Austritts düsensystem
I heranzufahren, daß die Düsentrichter des Systems II von den Düsen des Systems I gegen ein
Eintreten der Moderatorflüssigkeit abgedichtet sind (Nullstellung). Nunmehr wird die Moderatorflüssigkeit
in das Reaktorgefäß bis zur vorgeschriebenen Standhöhe eingelassen.
Die Düsensysteme befinden sich bei eingefülltem Moderator regeltechnisch zunächst in einer Stellung,
wie sie derjenigen bei stillgesetztem Reaktor entspricht. Die - im vorigen beschriebenen Verhältnisse
liegen in dieser speziellen Form nur beim erstmaligen Anfahren des Reaktors vor.
Das Anfahren des Reaktors beginnt nun in der Weise, daß zunächst die Brennstoffflüssigkeit im
Kreislauf durch die Düsensysteme umgewälzt wird und daß anschließend, gegebenenfalls unter allmählicher
Steigerung des Druckes in der Brennstoffleitung, das untere Düsensystem II allmählich mit Hilfe
des Verstellmechanismus 9 vom Düsensystem I gelöst i und auf Abstand gebracht wird. Die Drucksteigerung
soll so lange anhalten, wie sich der Abstand zwischen den Düsensystemen vergrößert. ■
Das allmähliche Aufabstandbringen der Düsensysteme bei gleichzeitiger Drucksteigerung in der ■
Brennstoffleitung hat den Vorteil, daß eine Verwirbelung der Brennstoffflüssigkeit mit der Moderatorflüssigkeit
schon zu Anfang weitgehend vermieden wird. ■;
Ferner bietet die Verstellung eines der Düsensysteme in axialer Richtung zugleich eine einfache Möglichkeit
zur Reaktorregelung.
Die Verstellbewegung wird dabei zweckmäßig von den Überwachungsorganen des Reaktors gesteuert. Sobald
diese bei Erreichen eines bestimmten Abstandes der Düsensysteme, also eines bestimmten Moderator-Brennstoff-Verhältnisses,
das Kritischwerden des Reaktors signalisieren, wird der Verstellmechanismus 9 auf das den jeweiligen Leistungsbedarf steuernde
Regelsystem umgeschaltet.
Um die Verwirbelung noch weiter herabzudrücken, sind auch andere als die in Fig. 1 dargestellten Düsenanordnungen
anwendbar. In den Fig. 3 und 4 ist je eine verbesserte Austritts- bzw. Auffangdüse veranschaulicht.
Bei der Austrittsdüse gemäß Fig. 3 ist die eigentliche, schematisch dargestellte Brennstoffdüse 5 von
einer weiteren Düse, der Moderatordüse 15, unter Belassung eines kreisringförmigen Zwischenraumes umgeben.
Der Kragen 16 dieser Düse überragt den der inneren Düse der besseren Strahlführung wegen um
einen bestimmten Betrag.
Im Betrieb erzeugt die Düse 15 einen hohlzylindrischen Moderatorhüllstrahl, der den Brennstoff-Flüssigkeits-Strahl mantelförmig umgibt und somit eine
Verwirbelung desselben mit der im Reaktorgefäß praktisch ruhenden oder nur langsam umgewälzten
Moderatorflüssigkeit an der Grenzschicht weitgehend verhindert. Ferner wird durch diese Anordnung der
für die Umwälzung der letztgenannten Moderatormengen benötigte Leistungsaufwand stark verkleinert,
da die Relativgeschwindigkeit zwischen dem Brennstoffstrahl und diesen Moderatormengen durch den
zwischengeschalteten Hüllstrahl, ohne eine zu starke Durchwirbelung zu erzeugen, groß gewählt werden
kann.
Es sei in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, daß an der Grenzfläche zwischen einem Brennstoffstrahl
ohne Moderatorhüllstrahl und der Moderatorflüssigkeit Grenzflächenwellen erzeugt werden,
die eine zusätzliche Heterogenität und damit eine Verbesserung der Neutronenökonomie bewirken. Die
Wellenlänge dieser Grenzflächenwellen kann durch die Wahl der Relativgeschwindigkeit von Brennstoffträger
und Moderator praktisch beliebig, d. h. also auch bezüglich der kernphysikalischen Eigenschaften optimal
eingestellt werden. Um die Relativgeschwindigkeit auf einen bestimmten Wert zu bringen, kann nicht nur
die Geschwindigkeit des Brennstoffstrahles und die Öffnung der Austrittsdüse, sondern auch die Geschwindigkeit
des umzuwälzenden Moderators variiert werden. Ein Mittel zur Unterdrückung der Verwirbelung'·■■;:
von Brennstoff und Moderator wurde bereits in der Verwendung eines Moderatorhüllstrahles im vorigen ',,
näher angegeben. Selbstverständlich können auch mehrere Hüllstrahlen verwandt werden, deren Ge- *;'
schwindigkeiten bis auf die der umzuwälzenden Mode- i|»
ratormengen abgestuft sein können. *|i
Um das Regenerierverfahren für den Moderator noch wirtschaftlicher zu gestalten, empfiehlt es sich,
bei Verwendung von Austrittsdüsen gemäß Fig. 3 (also beim Arbeiten mit Hüllstrahl) ähnlich aufgebaute
Auffangdüsen zu benutzen. Fig. 4 zeigt eine solche als Ausführungsbeispiel.
Gemäß Fig. 4 ist die Auffangdüse 6 von einem zylindrischen bzw. leicht konischen Fangblech 17 unter
Belassung eines kreisringförmigen Zwischenraumes umgeben. Der Durchmesser dieses Fangblechzylinders
ist so gewählt, daß er den Moderatorhüllstrahl ganz erfaßt. Zugleich ist der Auffangquerschnitt der Düse 6
selbst etwas kleiner als der Querschnitt des Brennstoffstrahles an dieser Stelle bemessen, so daß die
Düse mit Sicherheit nur unvermischten Brennstoff erfaßt, während der Fangblechzylinder außer dem Strahl
auch die verwirbelte Randzone des Brennstoffstrahles aufnimmt. Auf diese Weise wird bereits im Reaktor
eine weitgehende Grobtrennung bzw. -reinigung vorgenommen. Die Fangblechzylinder stellen die Eintrittsenden
eines zweiten vom Auffangdüsensystem II getrennten Ableitungssystems dar, das konstruktiv
zum Auffangdüsensystem II in mannigfacher Weise, z. B. koaxial gelagert sein kann. Das gleiche gilt für
die Austrittsdüsenanordnung nach Fig. 3. Auch hier sind die Moderatordüsen 15 die Austrittsenden eines
vom Austrittsdüsensystem I getrennten Zuleitungssystems, das das zugeordnete Düsensystem I beispielsweiseweise
wie das vorgenannte Ableitungssystem koaxial umschließt.
Das Ableitungssystem, das an die Fangblechzylinder anschließt, läßt sich auch dann mit Vorteil anwenden,
wenn kein Moderatorhüllstrahl vorhanden ist.
Wenn auch die beschriebenen Maßnahmen getroffen worden sind, um eine Verwirbelung von Brennstoff und
Moderator weitgehend zu verhindern, so wird sich eine solche praktisch nie ganz vermeiden lassen. Ferner
kann auch eine genaue Zentrierung der Brennstoff-Flüssigkeits-Strahlen in Düsenachsenrichtung Schwankungen
unterliegen. Es müssen daher auch aus diesem Grunde noch zusätzliche Mittel vorgesehen sein, die
die Trennung oder Entmischung von Moderator und Brennstoff gestatten. Hierfür kommen die an sich bekannten
Möglichkeiten, wie Zentrifugation, Fällung durch chemische Agenzien, durch Aussalzen, durch
Konzentrationsfällung bei Temperaturänderung und Extraktion, in Betracht. Die genannten Methoden sind
zweckmäßig auch der Aufbereitung von Moderator und Brennstoff zur Beseitigung der Spaltprodukte
oder zur Gewinnung von gebrütetem Kernbrennstoff nutzbar zu machen.
Bei der Anordnung nach Fig. 5 ist das Schaltbild einer auf den Reaktor gemäß der Erfindung abgestimmten
Aufbereitungsanlage dargestellt. Die Aufbereitungskreisläufe enthalten zugleich Mittel, um die
bei der Kernspaltung freigesetzte Wärme nutzbringend an entsprechende Verbraucher zu übertragen.
Der Kernreaktor 20 ist bei der Anordnung nach Fig. 5 in den Leitungszug zweier Aufbereitungskreisläufe
eingeschaltet, von denen der in der Zeichnung rechts dargestellte Kreislauf den Brennstoffkreislauf
darstellt, während der nach links gezeichnete Kreislauf den Moderatorkreislauf bezeichnet. Es ist also an
einen Reaktorbetrieb ohne Benutzung von Moderatorhüllstrahlen gedacht.
Die heiße Brennstoffflüssigkeit wird von der Pumpe im Betrieb zur Abgabe der Wärmeenergie durch
den Wärmetauscher 22 und von dort weiter in die Trennanlage 23 gedruckt. In dieser findet die Entmischung
von Moderator und Brennstoff sowie die Beseitigung von Spaltprodukten und gegebenenfalls
eine Ergänzung der Brennstoffflüssigkeit statt. Die abgetrennten Moderatorbestandteile gelangen über die
Leitung 24 in den Moderatorkreislauf, während die Brennstoffflüssigkeit mit Hilfe der Pumpe 25 wieder
in den Reaktor 20 zurückgepumpt wird.
In gleicher Weise arbeitet der Aufbereitungskreislauf für den Moderator. Er enthält also ebenfalls zwei
Pumpen 26 und 27, einen Wärmetauscher 28 und eine Trennanlage 29 mit der zum Brennstoffkreislauf führenden
Leitung 30.
Arbeitet der Reaktor mit Hüllstrahlen (also bei Verwendung der Düsensysteme gemäß den Fig. 3 und 4),
so ist noch ein dritter, ähnlich aufgebauter Aufbereitungskreislauf vorzusehen.
Der Reaktor arbeitet dann besonders günstig, wenn der Brennstoff und dessen Träger (Brennstoffflüssigkeit)
und der Moderator aus Flüssigkeiten bestehen, die sich an sich schon gegenseitig nicht durchmischen.
In diesem Fall behält der Brennstoffstrahl über seine ganze Länge eine definierte Grenzfläche und kann
leichter zusammengeschalten werden.
Wenn der Brennstoff ganz oder teilweise als Aufschlämmung im Brennstoffträger mitgeführt wird, so
empfiehlt sich die Verwendung von Wasser sowohl als Moderator als auch als Brennstoffträgerflüssigkeit
und von schüttfähigem Uranoxyd als Brennstoff. Die Abtrennung des Moderators vom Brennstoff läßt sich
leicht durch Zentrifugation erreichen.
Um den Eigen- und Investitionsbedarf für die Aufbereitung zu verringern, empfiehlt es sich, die aus
verschiedenen Zonen einer einzelnen Auffangdüse stammenden Flüssigkeiten jeweils weiteren, verschieden
wirksamen Trennanordnungen oder Anordnungen mit verschiedenem Durchsatz zuzuführen. In diesem
Falle wären bei der Anordnung nach Fig. 5 noch weitere Moderatoraufbereitungskreisläufe hinzuzufügen.
Claims (7)
1. Heterogener Kernreaktor, bei dem sowohl der Kernbrennstoff als auch der Moderator in flüssiger
Form umgewälzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Kernbrennstoff als freier Strahl durch die
Moderatorflüssigkeit geführt ist.
2. Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er je ein System von Austrittsund
Auffangdüsen in gitterartiger Grundriß anordnung besitzt, die sich gleichachsig mit regelbarem
Abstand einander gegenüberliegen, so daß im Betrieb die Brennstoff-Flüssigkeits- Strahlen
ein Gitter bilden, dessen Geometrie der eines Stabgitters entspricht.
3. Kernreaktor nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Austritts- und Auffangdüsen
unter Belassung eines kreisringförmigen Zwischenraumes jeweils von zylindrischen Düsenschirmen
umgeben sind, die die Austritts- bzw. Auffangenden eines zweiten Düsensystems bilden.
4. Kernreaktor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Düsensystem zur Erzeugung
und Weiterleitung von Flüssigkeitsstrahlen aus Moderatorsubstanz dient, die die Brennstoffstrahlen
mantelförmig umhüllen.
5. Kernreaktor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zylindrische Düsenschirm
der Austrittsdüsen über die Düsenöffnung für die Brennstoffflüssigkeit hinaus verlängert ist.
6. Kernreaktor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Brennstoff- und Moderatorflüssigkeit
je ein besonderes Kreislaufsystem mit Aufbereitungs- und Wärmetauschereinheiten
vorgesehen ist.
7. Kernreaktor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Umwälzgeschwindigkeit
in den Kreislaufsystemen verschieden einstell- ■
bar ist.
In Betracht gezogene Druckschriften: Buch »Reaktor Handbook, Engineering«, S. 778ff.,
der Reihe »Selected Reference Material on Atomic Energy«, London, 1955.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
© 809 557/361 6.58
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES52316A DE1032436B (de) | 1957-02-13 | 1957-02-13 | Heterogener Kernreaktor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES52316A DE1032436B (de) | 1957-02-13 | 1957-02-13 | Heterogener Kernreaktor |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1032436B true DE1032436B (de) | 1958-06-19 |
Family
ID=7488665
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES52316A Pending DE1032436B (de) | 1957-02-13 | 1957-02-13 | Heterogener Kernreaktor |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1032436B (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1213545B (de) * | 1960-03-05 | 1966-03-31 | Interatom | Heterogener thermischer Kernreaktor und Verfahren zu seinem Betrieb |
US3298920A (en) * | 1960-01-27 | 1967-01-17 | Aerojet General Co | Process for producing nitric acid |
-
1957
- 1957-02-13 DE DES52316A patent/DE1032436B/de active Pending
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
None * |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3298920A (en) * | 1960-01-27 | 1967-01-17 | Aerojet General Co | Process for producing nitric acid |
DE1213545B (de) * | 1960-03-05 | 1966-03-31 | Interatom | Heterogener thermischer Kernreaktor und Verfahren zu seinem Betrieb |
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