-
Wärmetauscher
sind Vorrichtungen, die Wärme
von einem Medium mit höherer
Temperatur auf ein Medium mit niedrigerer Temperatur übertragen, wobei
sich das wärmere
Medium abkühlt,
während sich
das kältere
Medium erwärmt.
In Abhängigkeit vom
Anwendungszweck sind unterschiedliche technische Ausführungen
von Wärmetauschern
bekannt.
-
Für einen
effektiven Wärmeaustausch
zwischen den Medien ist eine möglichst
große
Austauschfläche
erforderlich. Zu diesem Zweck weisen Wärmetauscher Kühlkörper mit
Rippenprofil und Bandwicklungen oder lamellenbesetzte Rohre auf. Der
berührungslose
Kontakt zwischen einem derartigen Kühlkörper und einem Medium wird über Rohre oder ähnliches
hergestellt, die mit dem Kühlkörper mechanisch
verbunden sind. Derartige Verbindungen, die durch Pressen, Kleben
oder Fügen
hergestellt wurden, haben den Nachteil, dass Luftspalte Barrieren
für den
Wärmefluß bilden
und die mechanische Belastbarkeit gering ist. Überdies ist die Berührungsfläche für den Wärmeaustausch
zwischen Kühlkörper und
Rohr gering, aufgrund der Rohre sind derartige Wärmeaustauscher schwer, der
Aufbau solcher Wärmeaustauscher
kann nur schwer variiert werden und die Werkstoffauswahl zur Konstruktion dieser
Wärmeaustauscher
ist vergleichsweise gering. Außerdem
sind solche Wärmeaustauscher
in bezug auf ihr Leistungsvermögen
groß und
daher auch schwer.
-
Zur
Verbesserung des Wärmeaustausches wird
in
DE 101 23 456 A1 ein
Wärmetauscher
vorgeschlagen, der aus offenporigem Metallschaum besteht, dessen
Zellen derart miteinander verbunden sind, dass ein fluides Medium
durch den Metallschaum hindurch fließen kann. An den offenporigen Metallschaum
ist ein Bauelement stoffschlüssig
angegossen. Das Bauelement kann als Platte ausgebildet sein, wobei
die Platte selbst keine Poren aufweist, sondern als Vollmaterial
gebildet ist.
-
Der
vorstehende Wärmetauscher
ist in
WO 02/093
644 A2 derart weitergebildet, dass die dem Metallschaum
abgewandte Oberfläche
des zumindest einen plattenförmigen
Wärmeverteilers
strukturiert ist, wobei vielfältige
Ausführungen
von Strukturierungen angeregt sind.
-
Aus
EP 0 559 092 A1 ist
ein an einem Metallschaum angebundener Wärmeverteiler, gleichfalls plattenförmig ausgeführt, bekannt,
der durch eine vergleichsweise geringe Dicke gekennzeichnet ist.
-
Bei
jedem der abgeführten
Wärmetauscher ist
nach wie vor der Wärmeübergang
vom Metallschaum auf den (plattenförmigen) Wärmeverteiler aufgrund der kleinen,
praktisch nur punktuellen Kontaktflächen unbefriedigend.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile des Standes
der Technik zu beseitigen. Dabei soll ein Wärmetauscher angegeben werden, dessen
Aufbau flexibel gestaltet werden kann und eine geringe Größe und ein
geringes Gewicht besitzt.
-
Diese
Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Ansprüche 2 bis
4.
-
Nach
Maßgabe
der Erfindung ist ein Wärmetauscher
vorgesehen, der zumindest einen Kühlkörper aus offenporigem Metallschaum
umfaßt,
wobei zumindest eine Oberfläche
des Kühlkörpers mit
einer Metallfolie bedeckt ist, die sich in Kontakt mit einem zu
kühlenden
Bauelement befindet.
-
Der
erfindungsgemäße Wärmeaustauscher kann
besonders vorteilhaft zur Kühlung
elektronischer Bauelemente verwendet werden. Dazu wird die dem Kühlkörper abgewandte
Seite der Metallfolie mit einem Löthilfsstoff wie beispielsweise
Lötzinn
beschichtet, sodass die Metallfolie auf die Oberfläche des
elektronischen Bauelementes aufgeklebt werden kann. Die von dem
elektronischen Bauelement erzeugte Wärme wird so effektiv in die
Metallfolie und von dort in den Kühlkörper geleitet. Aufgrund der
Metallschaumstruktur des Kühlkörpers kann
der Kühlkörper von
einem Kühlmedium
durchströmt
werden, um die Wärme
aus dem Kühlkörper abzuführen.
-
Die
Metallfolie ersetzt die Rohre bisher bekannter Wärmetauscher. Aufgrund dessen
kann ein leichterer und kleiner Wärmetauscher hergestellt werden,
der bessere Wärmeübergänge ermöglicht und
dessen Aufbau leicht modifiziert werden kann. Darüber hinaus
ist die Werkstoffauswahl für
die einzelnen Komponenten größer, da
die Anforderung an eine Folie im Hinblick auf Formbarkeit, Beständigkeit usw.
im Vergleich zu einem Rohr wesentlich geringer sind.
-
Der
Begriff "Metallfolie" bedeutet im Rahmen dieser
Erfindung eine Folie mit einer Dicke von 0,02 ... 0,5 mm. Die Metallfolie
besteht vorzugsweise aus Aluminium, Kupfer oder Stahl.
-
Der
Metallschaum ist ein offenporiger Metallschaum, d. h. die in der
Metallstruktur enthaltenden Hohlräume stehen miteinander in Verbindung,
sodass ein Kühlmittel
durch Metallschaum strömen kann.
Der Metallschaum besteht vorzugsweise aus Aluminium, Kupfer oder
Stahl, wobei das Material des Metallschaums unabhängig von
dem Material der Metallfolie gewählt
werden kann.
-
Ein
bevorzugter Wärmetauscher
weist einen Kühlkörper aus
Aluminium und eine Metallfolie aus Kupfer auf.
-
Die
Metallfolie und der Kühlkörper sind
kraftschlüssig
miteinander verbunden. Hierzu ist die Metallfolie in den Metallschaum
eingepresst. Die damit bewirkte enge und großflächige Verbindung Metallschaum/Wärmeverteiler
sichert einen guten und schnellen Wärmeübergang. Dies kann durch gleichzeitiges
Verschweißen,
Verlöten
oder Verkleben der Metallfolie und der Kühlkörper unterstützt sein.
-
Die
Metallfolie ist strukturiert. Der Begriff "Strukturierung" ist dabei so zu verstehen, dass einerseits
nur die Oberfläche
der Metallfolie strukturiert wird oder anderseits die Metallfolie
kanalartige Strukturen aufweist. Die kanalartigen Strukturen sind
so ausgerichtet, dass sie den Transport eines Kühlmittels parallel zu den Oberflächen der
Metallfolie durch die Metallfolie ermöglichen. Eine Strukturierung
der Metallfolie kann durch Pressen, Prägen, Ätzen, thermische Behandlung,
Bestrahlung oder jedes andere dem Fachmann zu diesem Zweck bekannte
Verfahren erreicht werden. Die Strukturierung der Metallfolie führt zu einer
Vergrößerung der
Oberfläche
der Metallfolie, sodass Wärme
effizienter von dem zu kühlenden
Bauelement in den Metallschaum geleitet wird.
-
Die
geometrische Form des Wärmetauschers
ist sehr variabel, der Metallschaum kann in einer für den jeweiligen
Anwendungszweck geeigneten Form hergestellt werden. Der Kühlkörper kann
eine quader-, würfel-,
rohrförmige
oder kammartige Gestalt aufweisen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist der erfindungsgemäße Wärmetauscher
modular aufgebaut. Dabei wird eine Sandwich-artige Struktur ausgebildet,
wobei sich zwischen zwei benachbarten Kühlkörpern eine Metallfolie befindet.
Eine weitere Folie befindet sich in Kontakt mit dem zu kühlenden Bauelement.
Die von dem zu kühlenden
Bauelement entwickelte Wärme
gelangt über
die erste Metallfolie in den ersten Kühlkörper, aus dem ein Teil der
Wärme von
dem Kühlmedium,
das den ersten Kühlkörper durchströmt, abgeführt wird.
Ein weiterer Teil der Wärme
wird jedoch über
eine zweite Metallfolie, die die Oberfläche des ersten Kühlkörpers bedeckt,
die der Oberfläche
gegenüberliegt,
die die erste Metallfolie bedeckt, auf einen zweiten Kühlkörper übertragen. Dieser
zweite Kühlkörper wird
ebenfalls von einem Kühlmedium,
vorzugsweise im Gegenstromprinzip zum ersten Kühlkörper durchströmt. Auch
dieser zweite Kühlkörper kann
von einer weiteren (dritten in bezug auf den Wärmeaustauscher insgesamt) bedeckt
sein, die wiederum mit einem dritten Kühlkörper in Kontakt steht. Die
Kühlmedien
können
jeweils nach dem Gleich-, Gegen- oder Kreuzstromprinzip durch die
einzelnen Kühlkörper in
bezug auf den oder die benachbarten Kühlkörper oder die Metallfolie(n) geführt werden.
-
Vorteil
dieses sandwichartigen Aufbaus des Wärmetauschers ist die effektivere
Abführung
von Wärme,
sodass Wärmestaus
besser vermieden werden können.
-
In
allen Fällen
kann/können
auch die Metallfolie(n) im Gleich-, Gegen- oder Kreuzstromprinzip
in bezug auf den oder die benachbarten Kühlkörper oder die weitere(n) Metallfolie(n)
von Kühlmedium durchströmt werden.
-
Nachfolgend
werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine
erste Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Wärmetauschers
mit einem Kühlkörper aus
offenporigem Metallschaum und mit einer Metallfolie;
-
2 eine
zweite Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Wärmetauschers
mit Sandwich-artigem Aufbau;
-
3 eine
dritte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Wärmetauschers
mit Sandwich-artigem Aufbau;
-
4 eine
strukturierte Metallfolie und
-
5 eine
andere strukturierte Metallfolie.
-
Nach 1 besteht
der Wärmetauscher 1 aus
einem Kühlkörper 2 und
einer Metallfolie 3, die die Unterseite des Kühlkörpers 2 bedeckt.
Die Metallfolie 3 ist eingepresst und mit dem Kühlkörper 2 verschweißt. Der
Wärmetauscher 1 kann
auf ein zu kühlendes
Bauelement (nicht gezeigt) aufgebracht werden. Dazu wird die dem
Kühlkörper 2 abgewandte Seite
der Metallfolie 3 mit einem Lötzusatzstoff wie Lötzinn beschichtet,
sodass die Metallfolie 3 und damit der gesamte Kühlkörper 1 auf
das zu kühlende Bauelement
geklebt werden können.
Die von dem Bauelement entwickelte Wärme wird dann über die Metallfolie 3 auf
den Kühlkörper 2 übertragen.
Der Kühlkörper 2,
der aus offenporigem Metallschaum besteht, wird von einem fluiden
Kühlmedium
durchströmt,
sodass die Wärme
aus dem Kühlkörper 1 abtransportiert
wird.
-
Die
Metallfolie, 0,2 mm dick, besteht beispielhaft aus Kupfer. Der Kühlkörper besteht
aus offenporigem Aluminium-Schaum, der wie in
DE 101 23 456 A1 beschrieben
hergestellt wurde. Der Wärmetauscher
zeichnet sich neben den grundsätzlich
bekannten Vorteilen, die der Metallschaum impliziert, durch hohe
Wärmeleitfähigkeit,
geringe Masse und daraus folgend eine kurze Reaktionszeit aus.
-
Der
in 2 gezeigte Wärmetauscher 4 besteht
aus drei Kühlkörpern 5, 7 und 9 sowie
drei Metallfolien 6, 8 und 10. Die dritte
Metallfolie 6 befindet sich zwischen dem dritten Kühlkörper 5 und
dem zweiten Kühlkörper 7,
mit denen sie jeweils verschweißt
ist. Die zweite Metallfolie 8 befindet sich zwischen dem
zweiten Kühlkörper 7 und
dem ersten Kühlkörper 9,
mit denen sie jeweils verscheißt
ist. Der erste Kühlkörper 9 umfaßt weiterhin
eine erste Metallfolie 10, die die Oberfläche des
Kühlköpers 9 bedeckt,
die der von der zweiten Metallfolie 8 bedeckten Oberfläche des
Kühlkörpers abgewandet
ist. Die erste Metallfolie 10 ist mit dem ersten Kühlkörper verschweißt.
-
Der
Wärmetauscher 4 kann
auf ein zu kühlendes
Bauelement (nicht gezeigt) aufgebracht werden. Dazu wird die dem
ersten Kühlkörper 9 abgewandte
Seite der Metallfolie 10 mit einem Lötzusatzstoff wir Lötzinn beschichtet,
sodass die Metallfolie 10 und damit der gesamte Wärmetauscher 4 auf
das zu kühlende
Bauelement geklebt werden können. Die
von dem Bauelement entwickelte Wärme
wird dann über
die Metallfolie 10 auf den Kühlkörper 9 übertragen.
Der Kühlkörper 9,
der aus offenporigem Metallschaum besteht, wird von einem fluiden
Kühlmedium
in Richtung des Pfeils C durchströmt, sodass ein Teil der Wärme aus
dem ersten Kühlkörper 9 abtransportiert
wird. Ein anderer Teil der Wärme
wird aus dem Kühlkörper 9 über die
Metallfolie 8 auf den Kühlkörper 7 übertragen.
Der Kühlkörper 7,
der aus offenporigem Metallschaum besteht, wird von einem fluiden
Kühlmedium
in Richtung des Pfeils B durchströmt, sodass ein Teil der Wärme aus
dem zweiten Kühlkörper 7 abtransportiert
wird. Ein weiterer Teil der Wärme
wird aus dem Kühlkörper 7 über die
Metallfolie 6 auf den Kühlkörper 5 übertragen.
Der Kühlkörper 5,
der aus offenporigem Metallschaum besteht, wird von einem fluiden
Kühlmedium
in Richtung des Pfeils A durchströmt, sodass Wärme aus dem
zweiten Kühlkörper 7 abtransportiert
wird. Die Kühlkörper werden
somit im Gegenstromprinzip durchströmt.
-
Diese
Ausführungsform
bietet den Vorteil einer effizienteren Kühlung, sodass im Vergleich
zu der in 1 gezeigten Ausführungsform
Wärmestaus
in dem (ersten) Kühlkörper verhindert
werden können.
-
Die
Metallfolien 6, 8 und 10 haben dieselben Eigenschaften
wie die Metallfolie 3. Die Kühlkörper 5, 7 und 9 haben
dieselben Eigenschaften wie der Kühlkörper 2. Es ist jedoch
auch möglich,
dass die Metallfolien 6, 8 und 10 mit
unterschiedlichen Eigenschaften gewählt werden, sodass sie voneinander
verschieden sind. Das gilt ebenso für die verwendeten Kühlkörper.
-
Der
in 3 gezeigte Wärmetauscher 11 besteht
aus einem ersten Kühlkörper 12 und
einem zweiten Kühlkörper 14,
zwischen denen sich eine Metallfolie 13 befindet, die mit
den Kühlkörpern 12 und 14 verschweißt ist.
Die Metallfolie 13 weist kanalartige Strukturierungen 15 auf,
durch die ein Kühlmedium
(Pfeil D) geführt
werden kann.
-
Der
Wärmetauscher 11 wird
auf einem zu kühlenden
Bauelement (nicht gezeigt), fixiert. Die von dem Bauelement entwickelte
Wärme wird
von der Wärmequelle
auf die Folie 13 und von dieser direkt auf die Kühlkörper 12 und 14 übertragen,
wobei ein Teil der Wärme
bereits von dem Kühlmedium,
das die Metallfolie durchströmt,
abgeführt
wird. Die Kühlkörper werden
von einem Kühlmedium
jeweils im Gegenstrom zu dem Kühlmedium,
das durch die Metallfolie fließt,
durchströmt.
-
Die
Metallfolie 15 hat, abgesehen von der Strukturierung, dieselben
Eigenschaften wie die Metallfolie 3. Die Kühlkörper 12, 14 haben
dieselben Eigenschaften wie der Kühlkörper 2. Die Kühlkörper 12 und 14 können jedoch
auch voneinander verschieden sein.
-
Vorteil
dieser Ausführungsform
ist, der hohe Wirkungsgrad bezogen auf das Volumen des Wärmetauschers;
dadurch wird der Trend zur Miniaturisierung der Bauteile unterstützt.
-
Die 4 und 5 zeigen
strukturierte Metallfolien. Die Metallfolie 16 weist geradlinige
kanalförmige
Strukturen 17 auf (4), die
Metallfolie 18 gekrümmte
kanalförmige
Strukturen 19 (5). In beiden Fällen ist
die Oberfläche
der Metallfolie strukturiert, die der Oberfläche abgewandt ist, die mit
dem Kühlkörper verschweißt wird.
Wie die 4 und 5 zeigen,
ist die Kanalstruktur beliebig wählbar, solange
sie von einem Kühlmedium
durchströmt
werden kann.
-
Auch
wenn die Metallfolie nicht von einem Kühlmedium durchströmt wird,
ermöglicht
die Strukturierung einen besseren Wärmeübergang von dem zu kühlenden
Bauelement auf den Kühlkörper.
-
- 1
- Wärmetauscher
- 2
- Kühlkörper
- 3
- Metallfolie
- 4
- Wärmetaucher
- 5
- dritter
Kühlkörper
- 6
- dritte
Metallfolie
- 7
- zweiter
Kühlkörper
- 8
- zweite
Metallfolie
- 9
- erster
Kühlkörper
- 10
- erste
Metallfolie
- 11
- Wärmetaucher
- 12
- erster
Kühlkörper
- 13
- Metallfolie
- 14
- zweiter
Kühlkörper
- 15
- rohrartige
Strukturen in der Metallfolie 13
- 16
- Metallfolie
- 17
- Strukturierung
- 18
- Metallfolie
- 19
- Strukturierung
- A,
B, C, D
- Strömungsrichtungen
eines fluiden Kühlmediums