Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von keramischen
Gradientenschichten an der Oberfläche metallischer Substrate
sowie ein metallisches Substrat mit einer solchen Oberflächen-Gradientenschicht,
erhältlich
durch das Verfahren. Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin
die Verwendung des metallischen Substrats mit einer Oberflächen-Gradientenschicht
als Element zum Einbringen in den menschlichen oder tierischen Körper.
Die
Erzeugung einer oberflächigen
Silizid-Gradientenschicht für
den Oxidationsschutz ist aus der Literatur bekannt [A.L. Cabrera
et. al: Oxidation protection for a variety of transition metals
and copper via surface silicides formed with silane containing atmosheres,
J. Mater. Res. 6(1), 1991, 71-79]. Dabei werden metallische Substrate
einer SiH4/H2-Gasmischung
bei verschiedenen Temperaturen (350-800°C) ausgesetzt. Über diesen
Weg z.B. erzeugte Fe3Si-Schichten bieten einen Oxidationsschutz
bis zu Temperaturen von 1000 °C.
Der Nachteil dieses Verfahrens besteht im sehr gefährlichen
und aufwendigen Umgang mit SiH4.
Es
liegen Veröffentlichungen
zur Herstellung keramischer Verbundwerkstoffe auf der Basis von
polymerem Precursormaterial vor. Bei keramischen Verbundstoffen
liegen verschiedene feste Phasen nebeneinander als Verbund vor.
In der
DE 39 26 077
A1 wird ein keramischer Verbundkörper beschrieben, dessen Matrix
Hartstoffteilchen enthält,
die man erhält,
indem man eine Mischung aus einem siliciumorganischen Polymer mit
einem metallischen Füllstoff
einem Pyrolyse- und Reaktionsprozess unterwirft, bei dem der metallische Füllstoff
mit den bei der Pyrolyse der Polymerverbindungen entstehenden Zersetzungsprodukten
reagiert.
Die
DE 100 55 082 A1 beschreibt
die Herstellung eines keramischen Verbundwerkstoffes, in Form eines
keramischen Formkörpers
oder einer Schicht, der durch Pyrolyse einer Ausgangsmischung erhalten
wird, die mindestens ein polymeres Precursormaterial und mindestens
einen Füllstoff
enthält,
der eine mittlere Teilchengröße von weniger
als 200 nm aufweist.
In
der
DE 198 47352 A1 wird
ein Verfahren zur Synthese von oligosilazanhaltigen Verbindungen
zur Herstellung von keramikartigen Materialien beschrieben. Nach Überziehen
oder Infiltration eines Substrates mit einer Lösung des oligosilazanhaltigen
Kondensationsproduktes, nach anschließendem Verdampfen des Lösungsmittels
und dem Härten
des oligosilazanhaltigen Kondensationsproduktes wird eine Schicht
aus keramikartigem Material erhalten, die auf dem Substrat ausgezeichnet
haftet, eine homogene, insbesondere rissfreie Struktur aufweist
und sich durch Härte,
Abriebfestigkeit, Temperatur- und
Korrosionsbeständigkeit
auszeichnet. Das Härten
des oligosilazanhaltigen Kondensationsproduktes führt zu einem
auch in organischen Lösungsmitteln
unlöslichen
keramikartigen Material. Um eine möglichst harte keramikartige
Schicht zu erhalten, wird das mit dem oligosilazanhaltigen Kondensationsprodukt
beschichtete und infiltrierte Substrat auf Temperaturen von mindestens
600 °C erhitzt.
Die Endtemperatur richtet sich nach der Temperaturbeständigkeit
des eingesetzten Substrats. Mögliche
Substrate umfassen vorzugsweise mindestens eines der folgenden Materialien:
Metall, Kohlenstoff, Glas, Kunststoff, Keramik. Beispiele für Metalle
sind Stahlzusammensetzungen, Aluminium oder Silizium. Beispiele
für keramische
Substrate sind u.a. Siliziumcarbid, Titannitrid.
Gegenstand
dieses Verfahrens ist es, eine keramikartige Schicht auf dem Substrat
zu erzeugen und nicht die Erzeugung einer keramischen Gradientenschicht
auf metallischen Substraten durch eine in situ-Reaktion. Die Schichtdicke
ist auf 5 μm
begrenzt.
Titanwerkstoffe
werden aufgrund ihrer Biokompatibilität, Korrosionsbeständigkeit
und mechanischen Eigenschaften im medizinischen Bereich angewandt.
Der Nachteil dieser Werkstoffe besteht in ihrer geringen Verschleißbeständigkeit.
Titan und seine Legierungen können
in Gelenkendoprothesen als Gleitpartner selbst in Paarung mit Polyethylen
nicht eingesetzt werden. Abriebpartikel werden an der artikulierenden
Reibfläche zwischen
Prothesenkopf und Pfanne in einem künstlichen Hüftgelenk bzw. zwischen Femur-Komponente und dem
Tibiaplateau im Kniegelenk freigesetzt. Die damit verbundene aseptische
Prothesenlockerung gilt als Hauptursache für das Implantatversagen. Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, die Abriebsituation
von Titanwerkstoffen zu verbessern und die Zeit bis zu einem Revisionseingriff
zu verlängern.
Breme
und Mitarbeiter [J. Breme et. al: Untersuchungen zur Verbesserung
der Verschleissbeständigkeit
von Titanwerkstoffen, BIOmaterialien 2(4), 2001, 175-181] beschreiben
einen neuen schmelz- bzw. pulvermetallurgischen (Lichtbogenofen
bzw. heißisostatisches
Pressen) Weg zur Erzeugung eines verschleißbeständigen Titan-Matrix-Verbundwerkstoffes.
Durch die Kombination von Titan technischer Reinheit (commercially
pure titanium -cp-Ti) mit der thermodynamisch schwachen Verbindung
FeB kommt es zur Ausscheidung der keramischen Hartphase TiB. Der
Nachteil dieser Vorgehensweise besteht in dem hohen apparativen
Aufwand (Lichtbogenofen, heißisostatisches
Pressen). Es entsteht keine Schicht, sondern ein Verbundwerkstoff.
Verschiedene
Oberflächenbehandlungsverfahren
werden eingesetzt, um Verschleißschutzschichten auf
Titan zu erzeugen. Mit Hilfe der apparativ aufwendigen und kostenintensiven
Verfahren wie Ionenimplantation, PVD- und CVD-Verfahren werden hauptsächlich TiN-Schichten
von einigen Zehntel bis einigen μm
erzeugt. Bei einer PVD-TiN-Beschichtung
führt ein
lokaler Durchbruch der Beschichtung zu einer rapiden Verschleißzunahme.
Die Lösung
dieses Problems besteht im Ausbringen einer dickeren PVD-Beschichtung auf der
Basis von TiNb. Das Plasmanitrieren führt zu Schichtdicken in der
Größenordnung
von einigen Hundertsteln mm. Schichtdicken von einigen Zehntel mm
können
erst mit dem Plasmaspritzverfahren erzeugt werden. Problematisch
hierbei sind die ungenügende
Dichte sowie die begrenzte Haftung der in Luftatmosphäre gespritzten
Schichten. In Vakuum gespritzte Titanoxidschichten zeigten hingegen
eine gute Druckbelastbarkeit und ein gutes Verschleißverhalten
[U. Fink: Verschleißverhalten
der Paarung TiAl6V4-Polyethylen für Implantatanwendungen bei
verschiedenen Oberflächenbehandlungen
der Metallkomponente. VDI-Fortschrittsbericht Nr. 104, Reihe 17:
Biotechnik, VDI-Verlag Düsseldorf,
1994]. Eine klinische Bewertung solcher Oberflächenschichten durch systematische
Studien steht noch aus.
Verschleißbeständige Hartstoffschichten,
die beispielsweise aus Titannitrid, Titanoxynitrid, Titanoxiden
oder künstlichem
Diamant bestehen, sind mit einer Reihe von Nachteilen behaftet.
Vor allem bei geringer Dicke im μm-Bereich
kann es zu einem vergleichsweise schnellem Abrieb kommen. Bei Zugeigenspannungen im Übergangsbereich
Schicht/Substrat ist die Haftfestigkeit vermindert [J. Breme et.
al: Untersuchungen zur Verbesserung der Verschleißbeständigkeit
von Titanwerkstoffen, BIOmaterialien 2(4), 2001, 175-181].
Eine
Aufgabe der Erfindung ist es, metallische Substrate mit Gradientenschichten
bereit zu stellen, die eine verbesserte Verschleißbeständigkeit,
Korrosionsbeständigkeit
und Oxidationsbeständigkeit
aufweisen.
Ein
weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, metallische Substrate
mit Gradientenschichten bereit zu stellen, die neben den oben genannten
Eigenschaften eine gute Biokompatibilität aufweisen.
Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren
zur Bildung von Oberflächen-Gradientenschichten
auf metallischen Substraten mittels kostengünstiger Verfahren, geringem
apparativen Aufwand und ohne den Einsatz gefährlicher Substanzen (s. A.L.
Cabrera) bereitzustellen.
Diese
Ziele werden durch das Verfahren gemäß Anspruch 1 gelöst. Danach
wird ein Verfahren zur Herstellung von metallischen Substraten mit
Gradientenschichten an deren Oberfläche bereitgestellt, mit den Schritten:
- a. Bereitstellen eines metallischen Substrats;
- b. Aufbringen einer Schicht eines nichtoxidhaltigen, Si-, C-,
und N-haltigen und wahlweise Metall-haltigen Precursors mit einer
Si enthaltenden Polymerhauptkette auf das metallische Substrat,
wobei der Precursor bei Raumtemperatur ein Feststoff ist, und der
Verzweigungsgrad des Precursors bei einem Molekulargewicht von etwa
900 bis etwa 10000 g/mol größer oder
gleich 0,5 bis 1 und bei einem Molekulargewicht von etwa 10000 bis
etwa 1000000 g/mol kleiner 0,5 beträgt, und die keramische Ausbeute
des Precursors 70% oder darüber
beträgt;
- c. Wärmebehandlung
des unter b. beschichteten metallischen Substrats oder eines Bereichs
des Substrats, der den Precursor umfasst, ohne den Precursor im
wesentlichen zu verflüchtigen,
auf eine ausreichende Temperatur, um eine chemische Reaktion zwischen
Precursor-Bestandteilen und dem metallischen Substrat zu bewirken;
- d. Abkühlen
des wärmebehandelten
Substrats.
Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein gemäß diesem Verfahren erhältliches
metallisches Substrat mit einer Oberflächen-Gradientenschicht.
Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung des metallischen
Substrats mit eine Oberflächen-Gradientenschicht
als verschleißfestes,
korrosionsbeständiges
und oxidationsbeständiges
Element, insbesondere im menschlichen oder tierischen Körper.
Gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung wird durch Wahl eines geeigneten nichtoxidischen Precursors,
der im wesentlichen nicht verdampft oder verflüchtigt wird, ermöglicht,
dass dieser Precursor durch eine diffusionsgesteuerte chemische
in-situ Reaktion mit dem Substratmaterial eine Oberflächen-Gradientenschicht
bildet. Die Elemente des erfindungsgemäß ausgewählten Precursor diffundieren
bei der Wärmebehandlung
in die Oberfläche
des Substrats und geht dort eine chemische Reaktion mit dem Substrat
zur Bildung neuer Phasen/Verbindungen ein.
Unter
Gradientenschicht oder Oberflächen-Gradientenschicht
ist erfindungsgemäß zu verstehen, dass
sich der Anteil des metallischen Substratmaterials von dessen Inneren
bzw. vom Bulk zur Oberfläche
des metallischen Substrats hin graduell verringert, wobei damit
einhergehend mit zunehmender Nähe
zur Oberfläche
der Anteil an Verbindungen zwischen dem Substratmaterial und den
Precursorbestandteilen Si, C, N und wahlweise weiterhin einem enthaltenen
metallischen Bestandteil zunimmt. Dies kann erfindungsgemäß erreicht
werden durch Wahl eines erfindungsgemäß definierten nichtoxidischen
Si-, C-, N- und wahlweise Metall-haltigen Precursors, der aufgrund
seiner weitgehenden Nichtflüchtigkeit
während
der Wärmebehandlung mit
dem Substrat Verbindungen zwischen dem Substratmaterial und den
Precursorbestandteilen Si, C, N und/oder dem metallischen Bestandteil
bildet. In tiefere Bereiche dringen die Bestandteile des Precursors
weniger vor. Entsprechend werden bei der in-situ Reaktion zwischen
Substratmaterial und Precursorbestandteilen weniger dieser Verbindungen
in tieferen Bereichen erzeugt, als in oberflächennäheren Bereichen, so dass sich
eine Gradientenschicht ausbildet.
Bei
den genannten sich bildenden Verbindungen zwischen Substratmaterial
und den Precursorbestandteilen Si, C, N und/oder Metall handelt
es sich im wesentlichen um harte anorganische Phasen wie Metall-Silizide,
-Nitride, -Carbide und/oder Mischphasen hiervon, wie Carbonitride
o.ä. wobei
verschiedene Stöchiometrien
auftreten können.
Als
Substrat können
erfindungsgemäß grundsätzlich Metalle
und Metallegierungen ausgewählt
werden, die bevorzugt zur Bildung von Siliziden, Nitriden, Carbiden
oder Mischphasen hiervon befähigt
sind. Bevorzugte Metalle und Metallegierungen sind Titan, Titanlegierungen,
CoCr-Basislegierungen, Stahl, Eisen, Kupfer, Aluminium und/oder
Nickel. Besonders bevorzugt wird als Substrat Ti oder eine Titanlegierung
verwendet. Ein bevorzugtes Substrat ist bspw. Ti gewerblicher Reinheit
(cp-Ti = commercially pure titanium). Cp-Ti ist hinsichtlich seines
Reinheitsgrades festgelegt. Nach DIN 17850 existieren vier Reinheitsgrade
von cp-Ti mit Titangehalten von etwa 98,9 bis 99,5 %. Nicht-Titan-Bestandteile sind
z.B. Stickstoff, Kohlenstoff, Wasserstoff, Eisen und Sauerstoff.
Erfindungsgemäß sind alle
Reinheitsgrade von cp-Ti geeignet.
Der
erfindungsgemäß einzusetzende
nichtoxidhaltige Precursor ist, wenn er nicht in einem Lösungsmittel
gelöst
ist, bei Raumtemperatur (ca. 25°C)
ein Feststoff. Dies ist notwendig, damit der Precursor durch Beschichtungsverfahren
auf der Metalloberfläche
fixierbar ist.
Der
erfindungsgemäß einzusetzende
Precursor weist weiterhin eine aus Wiederholungseinheiten aufgebaute
Polymerkette auf, in der sich in den Wiederholungseinheiten ein
oder mehrere Si-Atome als Polymerkettenglieder befinden. Weiterhin
befinden sich in der Polymerkette ein oder mehrere N-Atome und wahlweise ein
oder mehrere C-Atome in den Wiederholungseinheiten. Beispiele für deratige
Precursorverbindungen sind Polysilazane, Polycarbosilazane, Polysilylcarbodiimide
oder Polydisilazane sowie metallhaltige Derivate davon. Die Precursor
gemäß der vorliegenden
Erfindung weisen weiterhin neben Wasserstoffen gesättigte und/oder
ungesättigte
organische Reste an Si- C- und/oder N-Atomern der Polymerkette auf, wobei
die organischen Reste bevorzugt Alkyl- oder Alkylenreste sind. Wo
nicht anders angegeben, stehen bei der Beschreibung der vorliegenden
Erfindung die Ausdrücke "Alkyl" oder "Alkenyl" immer bevorzugtermassen
für Kohlenwasserstoffreste
mit 1 bis 4 Kohlenwasserstoffatomen.
Beispiele
für gesättigte Kohlenwasserstoffreste
sind Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, oder t-Butyl, wobei Methyl bevorzugt
ist. Bevorzugte Beispiele für
ungesättigte
Kohlenwasserstoffreste sind Allyl und Vinyl.
Der
Verzweigungsgrad des Precursors beträgt bei einem Molekulargewicht
von etwa 900 bis etwa 104 g/mol größer oder
gleich 0,5 bis 1 und bei einem Molekulargewicht von etwa 104 bis etwa 106 g/mol
kleiner 0,5. Weiterhin beträgt
die keramische Ausbeute des Precursors 70% oder mehr. Diese Eigenschaften
gewährleisten
innerhalb des erfindungsgemäßen Verfahrens
eine Gradientenschichtbildung auf dem Substrat. Der Verzweigungsgrad
ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung definiert als Zahl der
Seitenketten pro Wiederholungseinheit des Polymers, bezogen auf
die Zahl der Si-Atome in der Polymerhauptkette. Bspw. lässt man
im Fall eines Polysilazans, Polycarbosilazans oder den Metall-modifizierten
Derivaten davon die zur linearen Verknüpfung dienenden Bindungen an
Silizium außer
acht und bezieht die verbleibenden, Seitenketten bildenden Verbindungen
auf die Zahl der Siliziumatome der Wiederholungseinheit der Polymerkette.
So ergeben sich in der Tabelle 1 unten die folgenden Verzweigungsgrade:
TVS = 1 (eine Seitenkette am N-Atom und ein Si-Atom pro Wiederholungseinheit),
ABSE(1) = 0,5, ABSE(2) = 0 und TiP = 1. Ein hoher Verzweigungsgrad
bei TVS und TiP führt
schon bei niedrigen Molekulargewichten zu einem Feststoff. Dagegen
weist der ABSE(1) statistisch nur an jedem zweiten Si-Atom eine
Verzweigungsstelle auf, während
der ABSE(2) nur aus kondensierten 5-gliedrigen Ringen besteht, so
dass das Polymer weitestgehend linear aufgebaut ist. Daraus resultiert
ein Verzweigungsgrad von Null. Trotz des sehr hohen Molekulargewichtes
liegt der Erweichungspunkt niedriger als beim ABSE(1). Experimentell
wird der Verzweigungsgrad erfindungsgemäß mittels 29Si-NMR-Spektroskopie bestimmt.
Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wurde festgestellt, dass Gradientenschichten
erhalten werden können,
wenn das Molekulargewicht der erfindungsgemäß geeigneten Precursoren, bei
einem Verzweigungsgrad von ≥ 0,5
bis 1 etwa 900 bis 104 g/mol beträgt. Beträgt der Verzweigungsgrad < 0,5 bis einschließlich 0 soll
der Precursor erfindungsgemäß ein Molekulargewicht
von 104 bis 106 aufweisen,
da er sonst bei Raumtemperatur flüssig bleibt. Das Molekulargewicht
ist erfindungsgemäß als Gewichtsmittel
Mw angegeben, und die Zahlenangaben hierzu beziehen sich auf mittels
GPC (Gelpermeationschromatographie) bestimmte Werte.
Der
Precursor weist weiterhin eine möglichst
hohe keramische Ausbeute von 70% oder mehr, bevorzugt mindestens
80%, weiterhin bevorzugt mindestens 90%, auf. Die keramische Ausbeute
ist erfindungsgemäß definiert
als verbleibender prozentualer Masseanteil des Precursors nach Behandlung
bei 1400°C
für 1h unter
Schutzgas, d.h. Argon oder Stickstoff. Dies gewährleistet, dass genügend Precursor
während
der Temperaturbehandlung auf dem metallischen Substrat verbleibt,
der die Ausbildung der Gradientenschicht im Metall durch die Diffusion
der im Precursor enthaltenen Elemente Si, C und N und wahlweise
eines metallischen Bestandteils des Precursors ermöglicht.
Eine schlechte keramische Ausbeute verringert somit die Erzeugung einer
möglichst
dicken Gradientenschicht. Außerdem
führt eine
schlechte keramische Ausbeute zu einer stärkeren Schrumpfung der zunächst erhaltenen
Precursorschicht und somit zu vermehrtem Abplatzen und Rissbildung.
An diesen Stellen ist der benötigte
direkte Kontakt zwischen Precursorschicht und Metallsubstrat nicht mehr
gewährleistet,
so dass die Gradientenschicht nicht erzeugt werden kann.
Die
Kombination der oben definierten Parameter Molekulargewicht Mw,
Verzweigungsgrad und keramische Ausbeute der erfindungsgemäßen Precursor
gewährleistet
die Ausbildung einer korrosionsbeständigen, tribologisch beanspruchbaren
und oxidationsbeständigen
Gradientenschicht auf metallischen Substraten.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird als nichtoxidischer Si-, C-, und N-haltiger Precursor für die Bestandteile
Si, C, N und wahlweise eines metallischen Bestandteils eine Verbindung
verwendet, ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus einem Polysilazan, einem Polycarbosilazan
und deren metallhaltigen Derivaten. Nur beispielhaft seien die oben
in Tabelle 1 dargestellten Verbindungen als für die vorliegende Erfindung
geeignet genannt. Mit diesen beispielhaften Verbindungen konnten
Gradientenschichten erzeugt werden. Bei der Verbindung TiP in Tabelle
1 kann das Ti auch durch Zr ersetzt sein. Andere geeignete einsetzbare Precursor
sind bspw. Polydisilazane oder Polysilylcarbodiimide.
Polysilazane
können
die folgende allgemeine idealisierte Strukturformel aufweisen: [-SiR1R2-NH-]n, wobei
n in weiten Grenzen variierbar ist. Polycarbosilazane können bspw.
die folgende allgemeine idealisierte Strukturformel aufweisen:
[-SiR1R2-CR3R4-SiR1R2-NH-]n. Diese allgemeinen Formeln sind jedoch
nicht als feste Einheiten zu verstehen, sondern die Abfolge der
in den Einheiten angegebenen Bestandteile kann erfindungsgemäß variieren.
Entscheidend ist vielmehr, dass bei Polysilazanen die Polymerhauptkette
aus Si- und N-Atomen aufgebaut ist, und bei Polycarbosilazanen aus
Si, C- und N-Atomen.
Die
obigen Reste R1 bis R4 können erfindungsgemäß unabhängig voneinander
ungesättigte
und/oder gesättigte
Kohlenwasserstoffreste sein. Bevorzugt sind bspw. Wasserstoff, Alkyl
und/oder Alkenylreste, vorzugsweise Kohlenwasserstoffreste mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen.
Beispiele
für gesättigte Kohlenwasserstoffreste
sind Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, oder t-Butyl, wobei Methyl bevorzugt
ist. Bevorzugte Beispiele für
ungesättigte
Kohlenwasserstoffreste sind Allyl und Vinyl.
Die
oben genannte Reste können
auch zusammen einen Zyklus bilden. Bspw. können in Polycarbosilazanen
die Reste R1 oder R2 verschiedener
Si-Atome durch einen Alkyl- oder Alkenylrest verknüpft sein.
Bevorzugt werden so 5- oder 6-gliedrige Ringe gebildet. Besonders
bevorzugt werden gesättigte
5-Ringe gebildet, in dem zwei Reste R1 oder
R2 zweier durch eine NH-Gruppe getrennter
Si-Atome eine Ethylenverknüpfung bilden.
Im
Fall metallhaltiger Derivate der Precursor ist das Metall bevorzugt
aus der Gruppe ausgewählt,
bestehend aus B, Al, Ti, Zr und Hf. Unter metallischen Derivaten
sind erfindungsgemäß solche
Verbindungen zu verstehen, bei denen ein Metall in die Polymerkette
benachbart zu einem Stickstoff integriert ist oder mit einem Stickstoff
in der Polymerkette eine Bindung, bspw. eine koordinative Bindung,
eingeht. Das metallische Element kann erfindungsgemäß weiterhin
ein oder mehrere organische Reste tragen, also eine metallorganische Verbindung
sein. Die Reste der metallorganischen Verbindung sind bevorzugt
gesättigte
oder ungesättigte
Alkylreste mit bevorzugt 1 bis 4 C-Atomen. Beispiele für gesättigte Kohlenwasserstoffreste
sind Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, oder t-Butyl, wobei Methyl
bevorzugt ist. Bevorzugte Beispiele für ungesättigte Kohlenwasserstoffreste
sind Allyl und Vinyl.
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird als Precursor ein Polycarbosilazan, der sogenannte
ABSE, verwendet. Der Precursor ABSE ist allgemein durch die nachfolgende
Formel beschrieben.
Die
Kettenlänge
von ABSE und damit „n" kann in weiten Grenzen
variieren. Für
die vorliegende Erfindung sind aber die oben genannten Verzweigungsgrade
und die zugehörigen
Molekulargewichtsbereiche zu berücksichtigen
sowie deren keramische Ausbeuten. Der in dieser Formel gezeigte
ABSE wird erfindungsgemäß auch als
ABSE(1) bezeichnet. Ein ABSE, der nur aus Wiederholungseinheiten
mit 5-gliedrigen Ringen besteht, also linear ist, wird auch als
ABSE(2) bezeichnet (vgl. Tab. 1). Wenn in der vorliegenden Erfindung
der Begriff ABSE verwendet wird, ist damit bevorzugt immer ABSE(1)
gemeint, wobei ABSE(2) erfindungsgemäß jedoch nicht ausgeschlossen
ist.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird ein Precursor gewählt,
der bei der erfindungsgemäßen Wärmebehandlung,
bei der eine chemische Reaktion zwischen Precursor und Substrat
stattfindet, in geschmolzener Form vorliegt. Dadurch kann eine bessere
Diffusion des Precursors erreicht werden, wodurch die Gradientenschichten
in der Regel besser und tiefer ausgebildet werden können. Ein
Schmelzen des Precursors ist aber erfindungsgemäß nicht unbedingt erforderlich.
In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird als Precursor ABSE und als Substrat
Ti oder eine Ti-Legierung verwendet.
Die
Temperatur bei der Wärmebehandlung
in Schritt b. des erfindungsgemäßen Verfahren
kann vom Fachmann grundsätzlich
unter Berücksichtigung
der Temperaturstabilität
des Substrats und des gewählten Precursors
sowie der gewünschten
Gradientenschicht gewählt
werden. Das Substrat sollte bei den gewählten Temperaturen noch stabil
sein.
Die
Wärmebehandlung
in Schritt b. des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird bevorzugt bei etwa 100 bis 1500°C, bevorzugter 400 bis 1100°C, noch bevorzugter
550 bis 800°C
vorgenommen.
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das Substrat Ti- oder eine Ti-Legierung, und die Wärmeeinwirkung findet bei etwa
550 bis etwa 800 °C
statt. Dadurch kann erfindungsgemäß eine oberflächige Gradientenschicht
mit hervorragenden Härteeigenschaften,
Abriebbeständigkeit,
sowie Oxidationsbeständigkeit
und Korrosionsbeständigkeit
erzielt werden.
Die
Dauer der Wärmebehandlung
kann vom Fachmann gemäß den Anforderungen
der Schicht gewählt
werden. Eine längere
Temperaturbehandlung kann zu einer vollständigeren chemischen Reaktion
unter Bildung harter Phasen führen.
Es
ist bevorzugt, dass die Wärmeeinwirkung
für etwa
1 min bis 5 h erfolgt, bevorzugter etwa 1 min bis 1 h, am bevorzugtesten
etwa 1 min bis 30 min. Im Fall eines Ti-Substrats oder einer Titanlegierung
als Substrat und ABSE als Precursor kann bei einer Wärmeinwirkung
von etwa 550-800°C,
bevorzugt etwa 800°C,
und einer Dauer der Wärmebehandlung
von etwa 30 min eine hinsichtlich der Eigenschaften mechanische
Festigkeit, Abriebfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit und Oxidationsbeständigkeit
ein hervorragende Gradientenschicht erzeugt werden.
Die
Wärmebehandlung
kann erfindungsgemäß erfolgen,
indem das gesamte beschichtete Substrat der Wärmebehandlung unterzogen wird,
es kann aber auch im wesentlichen nur der Bereich erhitzt werden, der
den aufgebrachten Precursor aufweist. Die Wärmebehandlung kann bevorzugt
in einem Ofen oder mittels Laserbehandlung erfolgen.
Die
Wärmebehandlung
kann bevorzugt unter einer Atmosphäre, enthaltend eines oder mehrere
der folgenden Gase, erfolgen: Argon, Stickstoff, Formiergas, NH3, Luft. Argon und Stickstoff sind bevorzugt,
insbesondere bei ABSE als Precursor und/oder Ti oder einer Titanlegierung
als Substrat.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird der Precursor in einem aprotischen, bevorzugt aprotisch unpolaren
Lösungsmittel
auf das Substrat aufgebracht, wobei die Konzentration des Precursors
in dem Lösungsmittel
bevorzugt 1 – 70
Gew.-%, weiterhin bevorzugt 5 – 30
Gew.-% beträgt.
Für das Ausbringen
des Precursors eignen sich als Lösungsmittel
insbesondere aprotische, bevorzugtermassen aprotische unpolare Lösungsmittel.
Besonders bevorzugt ist die Verwendung von zyklischen oder azyklischen
Kohlenwasserstoffen mit 5 bis 10 Kohlenwasserstoffatomen, beispielsweise
Pentan, Cyclopentan, Hexan, Cyclohexan, Heptan oder Oktan; und die
Verwendung von aromatischen Kohlenwasserstoffen (gegebenenfalls
mit Alkylsubstituenten) mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen, beispielsweise
Toluol oder Xylol (z. B. Paraxylol).
Das Überziehen
oder Infiltrieren des Substrats kann nach bekannten technischen
Verfahren durchgeführt
werden.
Bevorzugtermassen
wird das Substrat in die Lösung
des oligosilazanhaltigen Kondensationsprodukts getaucht, mit dieser übergossen
oder mit dieser besprüht.
Wegen der einfachen Applikation ist das Beschichten oder Infiltrieren
auch in kontinuierlich arbeitenden Industrieanlagen möglich. Zum
Beschichten eignet sich auch das sog. "spin coating"-Verfahren,
bei dem die Lösung
des oligosilazanhaltigen Kondensationsprodukts über die schnelle Rotation des
Substrats gleichmassig verteilt wird.
Erfindungsgemäß ist bevorzugt,
dass nach Aufbingen des Precursors in einem Lösungsmittel und vor der Wärmebehandlung
gemäß Schritt
b. ein Schritt zur Entfernung des Lösungsmittels durch Verdampfen
erfolgt, wobei das Verdampfen bei einer Temperatur unterhalb der
Schmelztemperatur des Precursors erfolgt. Vor Erhitzen auf die Endtemperatur
bei der Wärmebehandlung
kann weiterhin noch ein Schritt zur möglichst vollständigen Entfernung
ggf. flüchtiger
N-Verbindungen (z.B. Ammoniak), Wasserstoff und flüchtigen
Kohlenwasserstoffen des Precursors erfolgen.
Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann der Precursor ohne ein Lösungsmittel
oder einen anderen Bestandteil als Feststoff auf das Substrat aufgebracht
werden.
Der
aufzubringende Precursor kann zusammen mit weiteren Bestandteilen
auf das Substrat aufgebracht werden, insbesonder mit Füllstoffen
wie Al2O3, Kohlenstoff
oder mit Metallen wie Ti, Zr, B, Hf, Al in elementarer Form. Hierdurch
kann die Bildung der entstehenden Phasen in der Gradientenschicht
beeinflusst werden. Bspw. kann als Füllstoff eingesetztes Bor oder
auch andere Elemente bei der Wärmebehandlung
zur Phasenbildung beitragen, so dass sich B enthaltende Phasen bilden.
Die
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzielbaren Dicken der Gradientenschichten können vom Fachmann durch Wahl
der Parameter Temperatur, Dauer der Wärmebehandlung, Wahl des Substrats
etc. variiert werden. Bevorzugte Schichtdicken, insbesondere für Implantate
in der Medizin, liegen etwa im Bereich von 1 nm bis 1000 μm, bevorzugt
100 nm bis 100 μm.
Anwendungsmöglichkeiten
der erfindungsgemäß mit Gradientenschichten
versehenen Substrate liegen überall
dort, wo tribologisch beanspruchbare Bauteile oder Elemente benötigt werden.
Derartige Anwendungen liegen insbesondere in der Verwendung als
Implantate in der Medizin, bspw. Knochen- oder Gelenkimplantate
wie künstliche
Hüft- oder
Kniegelenke oder Teile davon. Anwendungsmöglichkeiten bieten sich aber auch
allgemein als Implantate im menschlichen Körper, die nicht tribologisch
beansprucht werden, als biokompatible, oxidations- und korrosionsbeständige Elemente
im menschlichen Körper,
wie bspw. als Osteosyntheseplatten, Stents. Bei der Anwendung im
menschlichen Körper
ist das beschichtete Substrat vorzugsweise Titan oder eine Titanlegierung.
Die
erfindungsgemäß beschichteten
metallischen Substrate mit Gradientenschicht können außerhalb des menschlichen Körpers insbesondere
als oxidationsbeständige,
korrosionsbeständige
und ggf. tribologisch beanspruchte Bauteile im Leichtbau verwendet
werden.
Die
vorliegende Erfindung weist weiterhin die folgenden Vorteile auf:
- • einfache
Herstellung der Precursor aus preiswerten Edukten
- • einfaches
scaling-up
- • Lagerstabilität der Precursor
- • gute
Löslichkeit
der Precursor in organischen Lösungsmitteln
- • hohe
keramische Ausbeute
Weitere
vorteilhafte Merkmale dieser Erfindung sind,
dass im Gegensatz
zu konventionellen Methoden zur Bildung einer Silizid-Gradientenschicht
(CVD, PVD, Verfahren nach A.L. Cabrera et. al) poröse Körper, z.B.
Sintermetalle, im Inneren mit einer Gradientenschicht versehen werden
können,
dass
die Bestandteile des Precursors (Silicium, Kohlenstoff und Stickstoff
sowie die ggf enthaltenen Heteroelemente wie Titan oder andere Metalle)
der oberflächig
aufgebrachten Precursorschicht während
der Wärmebehandlung
(Pyrolyse) im Ofen bzw. mittels Laser oberflächig in den Bulkwerkstoff diffundieren,
dass
die Bildung im wesentlicher harter Phasen (Nitride, Silizide, Carbide)
erfolgt.
Weiterhin
können
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
preiswert und auf einfache apparative Weise korrosionsbeständige, oxidationsbeständige und
tribologisch beanspruchbare Gradientenschichten auf metallischen
Substraten gebildet werden.
Der
erfindungsgemäß erzeugte
Gradientenverlauf der Phasenausbildung garantiert zudem eine exzellente
Haftfestigkeit der Schichten.
Die
Substrate mit den erfindungsgemäß aufgebrachten
Gradientenschichten weisen zudem biokompatible Oberflächen auf,
insbesondee im Fall von Ti oder Ti-Legierungen als Substrat, so
dass sie insbesondere zum Einsatz in biologischen oder physiologischen
Umgebungen geeignet sind.
Weiterhin
sind die erfindungsgemäßen Gradientenschichten
biofunktionalisierbar, besonders bei Ti oder Ti-Legierungen als
Substrat.
Eine
Variation der sich bildenden Phasen und der Phasenanteile ist möglich durch:
- • Einsatz
von Precursoren mit unterschiedlichem Si/C/N-Gehalt und Modifizierungselementen
Ti, B, Zr, Hf, Al;
- • Füllstoffpulver
wie Al2O3, C und
Ti, B, Zr, Hf, Al als reine Elemente
- • Wahl
der Atmosphäre
(Argon, Stickstoff, Formiergas, NH3, Luft)
- • Temperatur
und Dauer der Wärmebehandlung
Die
vorliegende Erfindung wird im Folgenden durch Ausführungsbeispiele
erläutert,
die den durch die Patentansprüche
gebildeten Umfang der Anmeldung jedoch nicht einschränken sollen.
Dabei
wird auf die folgenden Figuren Bezug genommen:
1a zeigt ein Röntgendiffraktogramm
einer Gradientenschicht, erzeugt durch Beschichtung einer cp-Titan-Probe
mit dem Polycarbosilazan ABSE und erfolgter Wärmebehandlung bei 550°C gemäß der vorliegenden
Erfindung (S = Substrat cp-Titan)
1b zeigt ein Röntgendiffraktogramm
einer Gradientenschicht, erzeugt durch Beschichtung einer cp-Titan-Probe
mit dem Polycarbosilazan ABSE und erfolgter Wärmebehandlung bei 800°C gemäß der vorliegenden
Erfindung.
2 zeigt den Verlauf der
Mikrohärte
HV0,1 in einer in situ erzeugten Gradientenschicht (Beschichtung
einer cp-Titan-Probe mit dem Polycarbosilazan ABSE und erfolgter
Wärmebehandlung
bei 800°C)
in Abhängigkeit
von der Entfernung von der Probenoberfläche gemäß der vorliegenden Erfindung.
3 zeigt Ergebnisse (Reibungszahl μ und gravimetrischer
Verschleißkoeffizient
kG) der tribologischen Untersuchungen eines
Stift/Scheibe-Tests an Luft mit folgenden Parametern: Stift: unbeschichtetes cp-Titan
bzw. cp-Titan/ABSE 800°C-Gradientenschicht.
Scheibe: UHMWPE. Normalkraft FN = 50 N.
Flächenpressung
p = 1,77 MPa. Reibungsgeschwindigkeit v = 35,8 m/min. Versuchsdauer
t = 60 min.
4 zeigt Ergebnisse (Reibungszahl μ und gravimetrischer
Verschleißkoeffizient
kG) der tribologischen Untersuchungen eines
Stift/Scheibe-Test in Ringer-Lösung
mit folgenden Parametern: Stift: unbeschichtetes cp-Titan bzw. cp-Titan/ABSE
800°C-Gradientenschicht.
Scheibe: UHMWPE. Normalkraft FN = 50 N.
Flächenpressung
p = 1,77 Mpa. Reibungsgeschwindigkeit v = 35,8 m/min. Versuchsdauer
t = 60 min.
5 zeigt Stromdichte-Potential-Kurven
einer unbeschichteten cp-Titan-Probe und einer erfindungsgemäßen, mit
einer cp-Titan/ABSE 800°C-Gradientenschicht
versehenen Probe. Korrosionsversuch in 0,9 %iger NaCl, Raumtemperatur,
Versuchsdauer = 12,5 h.
6 zeigt eine graphische
Darstellung der Zellvitalität
und Zellproliferation von SAOS-2-Zellen
auf cp-Titan und auf einer durch eine in situ-Reaktion erzeugten
Gradientenschichten cp-Titan/ABSE 800°C der vorliegenden Erfindung,
Inkubationszeit 48 Stunden.
7 zeigt eine graphische
Darstellung der mittels Ninhydrin-Methode nachgewiesenen Anzahl
primärer
Aminogruppen auf cp-Titan-Proben, die mit ABSE-Precursorlösungen beschichtet
und anschließend
bei verschiedenen Temperaturen wärmebehandelt
wurden.