DE10319894A1 - Dielektrischer Fokusring - Google Patents

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Stephan Wege
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Abstract

Die Erfindung betrifft einen dielektrischen Fokusring (10) für einen Wafer (2), der in einer Bearbeitungsposition auf einem elektrostatischen Chuck (3) in einer Plasmaätzanlage gelagert ist. Der elektrostatische Chuck (3) weist einen elektrischen Kontakt mit einer Elektrode auf. Zwischen einem Potential am Fokusring (10) und einem Potential am Wafer (2) kann eine Potentialdifferenz bestehen. Der Fokusring (10) weist eine Struktur (11) zur gezielten Beeinflussung eines elektrischen Potentialprofils im Inneren des Fokusrings (10) auf. Die Struktur (11) weist mindestens ein Material mit einer anderen elektrischen Eigenschaft, insbesondere einer anderen Dielektrizitätskonstante und/oder einer anderen Leitfähigkeit, als der dielektrische Teil des Fokusrings (10), auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, elektrische Durchschläge zwischen Fokusring und Wafer zu vermeiden oder zumindest wesentlich zu reduzieren.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen dielektrischen Fokusring, wie er in einer Plasmaätzanlage verwendet wird.
  • Bei der Herstellung von Halbleiterbauelementen werden Wafer häufig in Plasmaätzanlagen bearbeitet. Dabei werden die Wafer auf einer Unterlage gelagert, in der auch eine Elektrode (Chuck) angeordnet ist.
  • Bei einer solchen Anlage wird der Wafer in der Regel von einem elektrostatischen Chuck (ESC) gehalten, der wiederum mechanisch mit der Elektrode verbunden ist. Der Wafer ragt dabei rings über den elektrostatischen Chuck hinaus, so dass der elektrostatische Chuck vor dem Ionenbeschuss beim Plasmaätzen geschützt ist.
  • Die Elektrode wird mit einer Hochfrequenzspannungsquelle verbunden, entweder um Leistung in das Plasma einzukoppeln (im sog. capacitively coupled plasma (ccp) Modus) oder um eine Bias-Spannung über der den Wafer haltenden Elektrode zu erzeugen.
  • Ein Fokusring (auch 'Abdeckring', 'focus ring' oder 'cover ring' genannt) deckt metallische Teile der Elektrode gegenüber dem Plasma ab und erfüllt dadurch drei Aufgaben: Er schützt den Chuck vor Beschädigungen während des Ätzvorgangs, stellt einen elektrischen Abschluss des Chucks bereit, um dadurch die Homogenität der Ätzung zu erhöhen, und schließlich können durch den Fokusring die Strömungseigenschaften des Plasmas in der Plasmaätzanlage eingestellt werden.
  • Beim Plasmaätzen können große Potentialdifferenzen zwischen dem dielektrischen Fokusring und dem Wafer bzw. dem elektrostatischen Chuck bzw. der Elektrode auftreten. Diese Potentialdifferenzen liegen typischerweise bei einigen hundert Volt. Die großen Potentialunterschiede können zu einem elektrischen Durchbruch (Überschlag) zwischen dem Wafer und dem Fokusring führen. Dabei kann parasitäres Plasma brennen, was zu einer Randätzung des Wafers führt und ihn unbrauchbar machen kann.
  • Bislang wird ein elektrischer Überschlag zwischen Fokusring und Wafer dadurch vermieden, dass der Fokusring eng an den Wafer angeschlossen wird. Dadurch verringern sich die Potentialdifferenzen, Hohlräume (wie z.B. unterhalb des Überhangs des Wafers) werden verschlossen oder vermieden. Des weiteren besitzen die Fokusringe eine große Höhe, die ebenfalls zu einer Verminderung der Überschlagswahrscheinlichkeit führt.
  • Die bekannten dielektrischen Fokusringe weisen fertigungstechnische Nachteile auf. Sowohl der enge Anschluss von Fokusring an den Wafer als auch die große Höhe der Fokusringe sind bei der Produktion nicht vorteilhaft. Es ist vielmehr wünschenswert, die Toleranz zwischen Wafer und Fokusring zu erhöhen oder ein flacheres Design des Fokusrings zu verwenden.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, elektrische Durchschläge zwischen Fokusring und Wafer zu vermeiden oder zumindest wesentlich zu reduzieren.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen dielektrischen Fokusring mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
  • Die erfindungsgemäße Lösung zeichnet sich dadurch aus, dass der dielektrische Fokusring eine Struktur zur gezielten Beeinflussung eines elektrischen Potentialprofils im Inneren des Fokusrings aus mindestens einem Material mit einer anderen elektrischen Eigenschaft, insbesondere einer anderen Dielektrizitätskonstante und/oder einer anderen Leitfähigkeit, als der dielektrische Teil des Fokusrings aufweist. Dadurch wird der Potentialverlauf im Inneren des Fokusrings so verändert, dass die Wahrscheinlichkeit eines elektrischen Überschlags zwischen Wafer und Fokusring verringert wird. Durch die Erfindung wird ein alternativer Weg bereitgestellt, einen elektrischen Durchschlag zwischen Wafer und Fokusring zu verhindern. Damit kann der Abstand zwischen Wafer und Fokusring erhöht werden und die Höhe des Fokusrings erniedrigt werden, was ein Vorteil für die Fertigung von Wafern ist.
  • Eine vorteilhafte Ausgestaltungsform sieht vor, dass die Struktur zur gezielten Beeinflussung des Potentialprofils mindestens teilweise aus einem elektrisch leitenden oder halbleitenden Material besteht. Dies kann beispielsweise dazu benutzt werden, die Struktur zur gezielten Beeinflussung des Potentialprofils relativ zu dem elektrostatischen Chuck und/oder der Elektrode so anzuordnen, dass ein elektrisches Potential der Struktur im Wesentlichen durch den elektrostatischen Chuck bzw. die Elektrode beeinflusst wird. Vorteilhafterweise wird die Struktur direkt an die Elektrode bzw. an den elektrostatischen Chuck gekoppelt. Dies ist eine Möglichkeit, das Potentialprofil im Inneren des dielektrischen Fokusrings gezielt durch ein elektrisch leitendes Material zu beeinflussen und beispielsweise zu verzerren.
  • In einer bevorzugten Ausgestaltungsform ist die Struktur (11) im Fokusring so angeordnet, dass kein Kontakt zum Plasma der Plasmaätzvorrichtung besteht. Dies verhindert speziell im Fall einer metallischen Struktur das Ätzen der Struktur und verhindert somit, dass metallische Partikel die Ätzkkammer kontaminieren.
  • Vorteilhafterweise beeinflusst die Struktur zur gezielten Beeinflussung des Potentialprofils des Fokusrings das elektrische Potentialprofil im Inneren des Fokusrings dahingehend, dass die elektrische Potentialdifferenz zwischen der dem Wafer am nächsten liegenden Seite des Fokusrings und dem Wafer gering gehalten wird. Das Potentialprofil weist dann eine stufenartige Form auf. Das elektrische Potential fällt bzw. steigt somit erst im Inneren des Fokusrings auf den Potentialnormalwert, auf den sich der Fokusring auflädt. Da die elektrische Durchbruchswahrscheinlichkeit zwischen zwei Punkten u. a. abhängig ist vom Abstand der beiden Punkte zueinander und der Potentialdifferenz zwischen den beiden Punkten, ermöglicht eine kleinere Potentialdifferenz zwischen Wafer und Fokusring eine Vergrößerung der Toleranz zwischen Wafer zu Fokusring. Ein elektrischer Durchbruch könnte sich bei einem solch stufenartigen Potentialprofil nur im äußeren Bereich des Fokusrings und nicht mehr in der Nähe des Wafers ereignen.
  • Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung weist der Fokusring einen dielektrischen Anteil aus Quarz auf oder besteht aus Quarz, wie er z.B. zum Plasmaätzen von Silizium eingesetzt wird. Die Struktur kann beispielsweise aus einem Halbleiter bestehen, speziell aus dotiertem Silizium. Durch die elektrisch leitende Struktur im Inneren des Dielektrikums wird das Potentialprofil im Inneren des Fokusringes verändert. Je nach Form der Struktur zur Beeinflussung des Potentialprofils im oder am Fokusring sind unterschiedliche Potentialprofile im Fokusring realisierbar.
  • Vorteilhafterweise sind der dielektrische Fokusring und die Struktur mehrteilig ausgebildet. Beispielsweise kann es vorgesehen sein, dass der Fokusring und die Struktur zusammen und auseinander steckbar sind. Dies hat den Vorteil, dass nur der durch das Plasma angegriffene dielektrische Teil des Fokusrings ein Verbrauchsteil ist, während die beispielsweise aus Silizium bestehende Struktur wieder verwendet werden kann.
  • Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass der dielektrische Fokusring auf der dem Plasma abgewandten Seite des Wafers zum Schutz des elektrostatischen Chucks und/oder der Elektrode vor Beschädigungen einen Vorsprung unter einen Überhang des Wafers über den elektrostatischen Chuck ausbildet. Dabei greift der Vorsprung in einen Freiraum zwischen dem Überhang des Wafers, dem Fokusring und dem elektrostatischen Chuck und eventuell der Elektrode, die sich im Kontakt mit dem elektrostatischen Chuck befindet.
  • Eine Ausgestaltung sieht vor, dass die dem Wafer am nächsten ausgebildeten Stellen des Fokusrings nicht aus einem elektrisch leitenden Teil der Struktur bestehen. Außerdem kann beispielsweise das elektrisch leitende Material der Struktur flächenartig auf der einen wie oben beschriebenen Vorsprung unter den Überhang des Wafers aufweisende und zum Wafer parallele Seite des Fokusrings angeordnet sein. Dabei ist ein elektrisch leitender Anteil der Struktur relativ zu dem elektrostatischen Chuck und/oder der Elektrode so angeordnet, dass ein elektrisches Potential der Struktur im Wesentlichen durch den elektrostatischen Chuck bzw. die Elektrode beeinflusst wird. Dadurch wirkt der elektrisch leitende Anteil der Struktur des Fokusrings wie eine Erweiterung der Elektrode, die sich im Kontakt zum elektrostatischen Chuck befindet, und verändert dadurch den Potentialverlauf im Inneren der Fokusrings. Diese Ausgestaltung weist eine kleinere Potentialdifferenz zwischen Fokusringoberfläche und Wafer auf als ein Fokusring nach dem Stand der Technik.
  • Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung sieht ebenfalls vor, dass der Fokusring einen Vorsprung unter den Waferüberhang aufweist. Der elektrisch leitende Anteil der Struktur hat in dieser Ausführungsform eine L-förmige Schnittfläche. Die Struktur verläuft ein Stück weit längs der einen Vorsprung unter den Waferüberhang aufweisenden und zum Wafer parallelen Seite des Fokusrings. Die Struktur weist des weiteren einen Knick von dieser Seite des Fokusrings weg in sein Inneres auf. Dabei befindet sich zwischen dem Wafer und jedem Teilstück der Struktur noch ein dielektrisches Teilstück des Fokusrings. Hier wirkt die Struktur des Fokusrings wie eine L-förmige Erweiterung der Elektrode, die sich im Kontakt zum elektrostatischen Chuck befindet, und beeinflusst den Potentialverlauf im Fokusring. Diese Ausgestaltung weist eine deutlich geringere Potentialdifferenz zwischen Fokusringoberfläche und Wafer auf als ein Fokusring nach dem Stand der Technik.
  • In einer Ausgestaltungsform, in der die Struktur beispielsweise wie oben beschrieben zumindest teilweise auf der Unterseite der zum Wafer parallelen Seite des dielektrischen Fokusrings angeordnet ist, ist auf der dem Wafer abgewandten Seite der Struktur der dielektrische Fokusring weiter ausgebildet und somit ist die Struktur vom dielektrischen Fokusring Sandwich-artig umschlossen. Dies kann beispielsweise so ausgestaltet sein, dass in die zum Wafer parallele Seite des Fokusrings eine Vertiefung gefräst ist, in die eine Struktur aus beispielsweise leitendem Material eingebracht ist. Ein weiteres dielektrisches Teilstück ist wiederum auf der Struktur angebracht. Dadurch befindet sich die Struktur selber zwischen zwei Teilstücken des dielektrischen Fokusrings wie in einem Sandwich.
  • Eine Ausgestaltungsform sieht vor, dass die Struktur ganz im Inneren des dielektrischen Fokusrings ausgebildet ist. Dadurch weist sie keinen Kontakt zu einem anderen Bauteil ausser dem Fokusring selber auf.
  • Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren der Zeichnungen an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 Schematischer Schnitt durch einen Ausschnitt einer Plasmaätzanlage nach dem Stand der Technik;
  • 2 Schematischer Schnitt durch einen Ausschnitt einer Plasmaätzanlage;
  • 3 Schematischer Schnitt durch einen Ausschnitt einer weiteren Plasmaätzanlage;
  • 1a Diagramm der normierten Potentialverteilung in der Region Fokusring/Wafer der Plasmaätzanlage der 1;
  • 2a Diagramm der normierten Potentialverteilung in der Region Fokusring/Wafer der Plasmaätzanlage der 2;
  • 3a Diagramm der normierten Potentialverteilung in der Region Fokusring/Wafer der Plasmaätzanlage der 3; und
  • 4 Diagramm der Potentialunterschiede über einem normierten Abstand für die Ausgestaltungen der 1, 2 und 3 sowie eine typische Paschenkurve.
  • In 1 ist schematisch ein Schnitt durch den Rand einer drehsymmetrischen Lagerungsvorrichtung für einen Wafer 2 in einer Plasmaätzanlage nach dem Stand der Technik dargestellt.
  • Der Wafer 2 wird in einer Bearbeitungsposition von einem elektrostatischen Chuck 3 gehalten, der sich in einer nicht näher dargestellten weise mit einer Elektrode (auch genannt "Chuck") in elektrischem Kontakt befindet.
  • Der im wesentlichen runde Wafer 2 wird an seinem Umfang von einem Fokusring 10 umgeben, der Plasma 5 von der Elektrode fernhalten soll.
  • Der Überhang 2a am Rand des Wafers 2 steht etwas über den elektrostatischen Chuck 3 hinaus, um den elektrostatischen Chuck 3 vor Beschädigungen durch das Plasma 5 zu schützen. Dadurch entsteht ein Freiraum zwischen dem Wafer 2, dem elektrostatischen Chuck 3 und dem Fokusring 10. In diesen Freiraum unter dem Waferüberhang 2a greift ein Vorsprung 10a des Fokusrings ein.
  • Die Elektrode ist mit einer hier nicht dargestellten Hochspannungsquelle verbunden, um Leistung in das Plasma 5 einzukoppeln oder um eine Bias-Spannung über der den Wafer 2 haltenden Elektrode zu erzeugen.
  • Der Fokusring 10 deckt die Elektrode ab und verhindert, dass metallische Teile der Elektrode geätzt werden und damit Partikel, insbesondere metallische Partikel, die Plasmaätzkammer kontaminieren. Auch dient der Fokusring 10 dazu, die Ätzrate zu homogenisieren, da der Fokusring 10 für einen gleichmäßigen Abschluss von Wafer 2 und Elektrode zum Plasma 5 sorgt.
  • Da der Fokusring 10 aus einem Dielektrikum (beispielsweise Quarz) besteht und über ihn kaum Leistung in das Plasma 5 eingekoppelt wird, liegt dort das sogenannte "floating" Potential an, welches üblicherweise bei einigen zehn Volt liegt. Die Gleichspannungspotentialwerte des Wafers 2 und der Elektrode bzw. des elektrostatischen Chucks 3 betragen mehrere hundert Volt. Zwischen dem Fokusring 10 und dem Wafer 2 besteht somit eine Potentialdifferenz, die so groß ist, dass es zu elektrischen Durchschlägen zwischen Wafer 2 und Fokusring 10 kommen kann.
  • In 2 ist schematisch ein Schnitt durch den Rand einer drehsymmetrischen Lagerungsvorrichtung für einen Wafer 2 in einer Plasmaätzanlage dargestellt.
  • Die Plasmaätzanlage der 2 ist genau wie die bekannte Plasmaätzanlage der 1 aufgebaut.
  • Zusätzlich verläuft jedoch auf der den Vorsprung 10a unter den Waferüberhang 2a aufweisende und zum Wafer 2 parallele Seite 100 des Fokusrings eine flächige Struktur 11. Diese besteht aus einem elektrisch leitenden Material, z.B. dotiertem Silizium. Die Struktur 11 verläuft drehsymmetrisch entlang der gesamten Seite 100 bis an oder nahe an den elektrostatischen Chuck 3. Dabei befindet sich zwischen dem Wafer 2 und der Struktur 11 noch ein dielektrisches Teilstück des Fokusrings 10. Die Struktur 11 des Fokusrings 10 wirkt wie eine Erweiterung der Elektrode, die sich im Kontakt zum elektrostatischen Chuck 3 befindet.
  • Durch die leitende Struktur 11 wird die Potentialdifferenz zwischen dem Wafer 2 und den dem Wafer 2 am nächsten liegenden Stellen des Fokusrings 10 verkleinert und die Gefahr eines elektrischen Durchschlags verringert.
  • In 2a ist in einem Diagramm eine Simulation für den normierten Potentialverlauf in der Region Fokusring/Wafer der Plasmaätzanlage der 2 dargestellt. Schematisch ist ein Schnitt durch einen Ausschnitt des Fokusrings 10 zu erkennen, sowie durch den Waferüberhang 2a und die Struktur 11, wie sie der Anordnung der 2 entsprechen.
  • Die mit –0.1 bis –0.9 bezeichneten Linien zeigen Äquipotentiallinien des elektrischen Potentials. Hierbei liegt der Wafer 2 auf einem Potential von –530 Volt (entsprechend einer nicht dargestellten Äquipotentiallinie –1), der Fokusring 10 auf einem Potential von +45 Volt (entsprechend einer nicht dargestellten Äquipotentiallinie 0) .
  • Aus dem Diagramm ist ersichtlich, dass der dem Waferüberhang 2a am nächsten gelegene Rand des Fokusrings 10 auf einem Potential von weniger als –415 Volt (entsprechend der Äquipotentiallinie –0.8) liegt, was einer Potentialdifferenz zwischen Waferüberhang 2a und Fokusring 10 von etwa 115 Volt entspricht.
  • Die Größe dieser Potentialdifferenz ist ausschlaggebend für die Wahrscheinlichkeit eines elektrischen Überschlags zwischen Wafer 2 und Fokusring 10.
  • Vergleicht man die im Diagramm der 1a dargestellte Simulation für den normierten Potentialverlauf in der Region Fokusring/Wafer der Plasmaätzanlage der 1 nach dem Stand der Technik, so fällt zunächst auf, dass der schematische Schnitt durch einen Ausschnitt des Fokusrings 10, sowie durch den Waferüberhang 2a der Anordnung der 2 entsprechen. Nach dem Stand der Technik weist der Fokusring keine Struktur auf.
  • Hier liegt nun der Waferrand auf der Äquipotentiallinie –0.7 (also etwa –358 Volt), was einer Potentialdifferenz zwischen Waferüberhang 2a und Fokusring 10 von etwa 172 Volt entspricht und somit deutlich größer ist als die Potentialdifferenz in 2a.
  • In 3 ist schematisch ein Schnitt durch den Rand einer drehsymmetrischen Lagerungsvorrichtung für einen Wafer 2 in einer anderen Plasmaätzanlage dargestellt.
  • Bei dieser Plasmaätzanlage hat die Struktur 11 eine L-förmige Schnittfläche. Die Struktur 11 verläuft ein Stück weit längs der den Vorsprung 10a unter den Waferüberhang 2a aufweisenden und zum Wafer 2 parallelen Seite 100 des Fokusrings 10 bis an oder nahe an den elektrostatischen Chuck 3. Die Struktur 11 weist des weiteren einen rechtwinkligen Knick von dieser Seite 100 weg in das Innere des Fokusrings 10 auf.
  • Dabei befindet sich zwischen dem Wafer und jedem Teil der Struktur noch ein dielektrisches Teilstück des Fokusrings 10. Auch in diesem Ausführungsbeispiel wirkt die Struktur 11 des Fokusrings 10 wie eine Erweiterung der Elektrode, die sich im Kontakt zum elektrostatischen Chuck 3 befindet.
  • Diese Ausgestaltungsform ist besonders bevorzugt. Ihr Potentialverlauf wird in 3a gezeigt.
  • In 3a ist in einem Diagramm eine Simulation für den normierten Potentialverlauf in der Region Fokusring/Wafer der Plasmaätzanlage der 3 dargestellt. Schematisch ist ein Schnitt durch einen Ausschnitt des Fokusrings 10 zu erkennen, sowie durch den Waferüberhang 2a und die Struktur 11, wie sie der Anordnung der 3 entsprechen.
  • Aus dem Diagramm ist ersichtlich, dass der dem Waferüberhang 2a am nächsten gelegene Rand des Fokusrings 10 auf einem Potential von etwa –473 Volt (entsprechend der Äquipotentiallinie –0.9) liegt, was einer Potentialdifferenz zwischen Waferüberhang 2a und Fokusring 10 von etwa 57 Volt entspricht.
  • Dies resultiert in einer erniedrigten Wahrscheinlichkeit eines elektrischen Durchschlags im Vergleich zum Stand der Technik (1 bzw. 1a) aber auch zu dem Ausführungsbeispiel aus 2 bzw. 2a.
  • 4 zeigt in einem Diagramm die Potentialunterschiede ΔU zwischen Waferkante und Fokusring für die verschiedenen Ausgestaltungen der 1, 2 und 3 über einem normierten Abstand pd. Hierbei steht pd für das Produkt aus Druck p und Abstand d von Waferkante zu Fokusring.
  • Für dieses Diagramm wurde der Potentialverlauf in einem dielektrischen Fokusring aus Quarz simuliert. Als typischer Wert für den Druck p in einer Plasmaätzanlage wurde 200mTorr verwendet.
  • Zusätzlich wurde in das Diagramm der 4 ein typische sog. Paschenkurve PK eingezeichnet, den die zum elektrischen Durchbruch nötige Potentialdifferenz ΔU zwischen Waferkante und Fokusring angibt. Verläuft die Kurve der Potentialunterschiede oberhalb der Paschenkurve PK, so ergibt sich eine erhöhte Durchbruchwahrscheinlichkeit.
  • Für einen kleinen normierten Abstand pd unter 0.2 cm Torr liegen die Potentialdifferenzen aller drei Fokusringe unterhalb der Paschenkurve, was einer niedrigen Wahrscheinlichkeit eines elektrischen Durchbruchs entspricht. Sowohl die Kurve der simulierten Potentialdifferenz nach einem Fokusring der 1 PD1 als auch die nach einem Fokusring der 2 PD2 verlaufen ab einem normierten Abstand pd von etwa 0.2 cm Torr oberhalb der Paschenkurve PK, weisen also ab einem Abstand zwischen Waferkante und Fokusring von 10 mm ein erhöhten Risiko eines elektrischen Durchbruchs auf. Dabei zeigt die Kurve PD2 noch bei einem minimal größeren Abstand zwischen Waferkante und Fokusring eine niedrige Durchbruchswahrscheinlichkeit und somit ein gegenüber dem Stand der Technik PD1 minimal verbessertes Verhalten.
  • Andererseits verläuft die Kurve der simulierten Potentialdifferenz nach einem Fokusring der 3 PD3 erst ab einem normierten Abstand pd von etwa 0.3 cm Torr oberhalb der Paschenkurve PK und zeigt damit auch für Abstände zwischen Waferkante und Fokusring von etwa 15 mm ein niedriges Risiko für elektrische Durchbrüche.
  • 2
    Wafer
    2a
    Überhang des Wafers
    3
    elektrostatischer Chuck
    5
    Plasma
    10
    Fokusring
    10a
    Vorsprung
    100
    die eine Vorsprung 10a unter den Waferüberhang 2a aufweisende und zum Wafer 2 parallele Seite des Fokusrings 10
    11
    Struktur
    –0.1 bis –0.9
    Äquipotentiallinien
    ΔU
    Potentialdifferenz
    pd
    normierter Abstand
    PK
    Paschenkurve
    PD1
    Potentialdifferenz bei einem Fokusring nach 1
    PD2
    Potentialdifferenz bei einem Fokusring nach 2
    PD3
    Potentialdifferenz bei einem Fokusring nach 3

Claims (15)

  1. Dielektrischer Fokusring (10) für einen Wafer (2), der in einer Bearbeitungsposition auf einem elektrostatischen Chuck (3) in einer Plasmaätzvorrichtung gelagert ist, wobei der elektrostatische Chuck einen elektrischen Kontakt mit einer Elektrode aufweist und zwischen einem Potential am Fokusring und einem Potential am Wafer eine Potentialdifferenz bestehen kann, gekennzeichnet durch eine Struktur (11) zur gezielten Beeinflussung eines elektrischen Potentialprofils im Inneren des Fokusrings (10), wobei die Struktur (11) mindestens ein Material mit einer anderen elektrischen Eigenschaft, insbesondere einer anderen Dielektrizitätskonstante und/oder einer anderen Leitfähigkeit, als der dielektrische Teil des Fokusrings (10) aufweist.
  2. Dielektrischer Fokusring nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (11) zur gezielten Beeinflussung des Potentialprofils mindestens teilweise aus einem elektrisch leitenden oder halbleitenden Material besteht.
  3. Dielektrischer Fokusring nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , dass die Struktur (11) zur gezielten Beeinflussung des Potentialprofils relativ zu dem elektrostatischen Chuck (3) und/oder der Elektrode so angeordnet ist, dass ein elektrisches Potential der Struktur (11) im Wesentlichen durch den elektrostatischen Chuck (3) bzw. die Elektrode beeinflusst wird.
  4. Dielektrischer Fokusring nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (11) direkt an die Elektrode bzw. den elektrostatischen Chuck (3) koppelt.
  5. Dielektrischer Fokusring nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (11) im Fokusring (10) angeordnet ist, so dass kein Kontakt zum Plasma (5) der Plasmaätzvorrichtung besteht.
  6. Dielektrischer Fokusring nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (11) das elektrische Potentialprofil im Fokusring (10) dahingehend beeinflusst, dass die elektrische Potentialdifferenz zwischen der dem Wafer (2) am nächsten liegenden Seite des Fokusrings (10) und dem Wafer (2) gering gehalten wird und dass das elektrische Potential erst im Inneren des Fokusrings (10) auf den Potentialnormalwert steigt bzw. fällt, auf den sich der Fokusring auflädt.
  7. Dielektrischer Fokusring nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Fokusring (10) einen dielektrischen Anteil aus Quarz aufweist oder aus Quarz besteht.
  8. Dielektrischer Fokusring nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der dielektrische Fokusring (10) und die Struktur (11) mehrteilig ausgebildet sind, insbesondere in der Art, dass Fokusring und Struktur zusammen und auseinander steckbar sind.
  9. Dielektrischer Fokusring nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (11) aus einem Halbleiter, insbesondere dotiertem Silizium besteht.
  10. Dielektrischer Fokusring nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dem Wafer am nächsten ausgebildeten Stellen des Fokusrings (10) nicht aus einem leitenden Teil der Struktur (11) besteht.
  11. Dielektrischer Fokusring nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der dielektrische Fokusring (10) auf der dem Plasma (5) abgewandten Seite das Wafers (2) zum Schutz des elektrostatischen Chucks (3) und/oder der Elektrode vor Beschädigungen einen Vorsprung (10a) unter einen Überhang (2a) des Wafers (2) über den elektrostatischen Chuck (3) ausbildet.
  12. Dielektrischer Fokusring nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (11) flächenartig auf der den Vorsprung (10a) unter den Überhang (2a) des Wafers (2) aufweisende und zum Wafer (2) parallele Seite (100) des Fokusrings (10) angeordnet ist.
  13. Dielektrischer Fokusring nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (11) eine L-förmige Schnittfläche besitzt, die ein Stück längs der den Vorsprung (10a) unter den Überhang (2a) des Wafers (2) aufweisenden und zum Wafer (2) parallelen Seite (100) des Fokusrings (10) ausgebildet ist und einen Knick von dieser Seite (100) weg in das Innere des Fokusrings (10) aufweist.
  14. Dielektrischer Fokusring nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (11) zumindest teilweise auf der zum Wafer (2) parallelen Seite (100) Unterseite des dielektrischen Fokusrings (10) angeordnet ist und auf der Unterseite der Struktur (11) wiederum ein dielektrisches Material angeordnet ist, so dass die Struktur (11) vom dielektrischen Fokusring (10) Sandwich-artig umschlossen ist.
  15. Dielektrischer Fokusring nach mindestens einem der Ansprüche 1, 2, 3, 5, 6, 7, 8, 9, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur (11) im Inneren des dielektrischen Fokusrings (10) ausgebildet ist.
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