DE10319653A1 - Öl- oder Kraftstofffiltergehäuse aus thermoplatischem Material eines Verbrennungsmotors - Google Patents

Abstract

Öl- oder Kraftstofffiltergehäuse aus thermoplastischem Material eines Verbrennungsmotors mit mindestens einer an einem Anschlussflansch vorgesehenen Verbindungsfläche für eine im Bereich dieser Verbindungsfläche über eine Axialdichtung erzielbare dichte Anlage des Anschlussflansches auf einer motorseitigen Auflagefläche und voneinander beabstandeten Widerlagern für Befestigungsmittel, mit denen der Anschlussflansch gegen die motorseitige Auflagefläche verspannbar ist, soll bezüglich der Dichtfunktion zwischen der Verbindungsfläche des Filtergehäuses und der motorseitigen Auflagefläche verbessert werden.
Zu diesem Zweck ist die mindestens eine Verbindungsfläche des Anschlussflansches begrenzt auf eine vorgebbare Tiefe in an sich bekannter Weise strahlenvernetzt. Darüber hinaus können auch die Widerlager strahlenvernetzt sein.

Description

• Die Erfindung betrifft ein Öl- oder Kraftstofffiltergehäuse aus thermoplastischem Material eines Verbrennungsmotors nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
• Thermoplastisches Material hat bei den vorgenannten Filtergehäusen bestimmte Vorteile, weshalb es hierfür gerne eingesetzt wird. Insbesondere eingesetzt wird dieses Material in Anwendungsfällen, bei denen das Filtergehäuse in hohem Maße erheblichen Druckpulsationen ausgesetzt ist.
• Kritisch mit Bezug auf eine dauerhaft sichere Dichtung zwischen der mindestens einen Verbindungsfläche des Filtergehäuses gegenüber der motorseitigen Auflagefläche ist die bei thermoplastischem Material häufig nicht ausreichend hohe Formbeständigkeit bei Wärmebelastung. Hierdurch kann bei Filtergehäusen, die über voneinander getrennt angeordnete Befestigungsschrauben gegen die Auflagefläche des Motorgehäuses verspannt sind, in Bereichen zwischen den Befestigungsschrauben eine Verformung im Bereich der mindestens einen Verbindungsfläche auftreten, durch die die eingespannten Axialdichtungen keine absolut sichere Dichtung mehr gewährleisten. Die Gefahr derart bedingter Undichtigkeiten ist besonders bei hohen Differenzdrücken zwischen den gegeneinander zu dichtenden Bereichen gegeben.
• Die Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, ein gattungsgemäßes Filtergehäuse unter Beibehaltung des thermoplastischen Materials als Gehäusewerkstoff für eine dauerhaft dichte Anlage gegenüber der dieses Gehäuse aufnehmenden Auflagefläche des Motorgehäuses mit einem werkstoff- und/oder herstellungsmäßig möglichst geringen Zusatzaufwand zu gestalten.
• Gelöst wird dieses Problem durch eine Ausführung nach dem kennzeichnenden Merkmal des Patentanspruchs 1.
• Zweckmäßige und vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
• Die Erfindung beruht bei dieser Lösung auf dem allgemeinen Gedanken, lediglich den für eine dichte Anlage verantwortlichen Materialbereich in dem Anschlussflansch des Filtergehäuses dauerhaft formstabil auszubilden und dafür ein an sich bekanntes Verfahren zur Strahlenvernetzung des betreffenden Gehäusebereiches heranzuziehen. Auf diese Weise wird in überraschend einfacher Form ein bei thermoplastischem Material seit langem bei gattungsgemäßen Filtergehäusen bestehendes Dichtigkeitsproblem gelöst.
• Für den erfindungsgemäßen Zweck einsetzbare Strahlenvernetzungsverfahren sind an sich bekannt und unter anderem in einem Prospekt mit der Bezeichnung „Strahlenvernetzung von Kunststoffen" der Firma BGS BETA-GAMMA-SERVICE GmbH & Co. KG, Fritz-Kotz-Str. 16 in D-51674 Wiehl ausführlich beschrieben.
• Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.
• In dieser zeigen
• 1 eine perspektivische Ansicht eines Ölfiltergehäuses eines Verbrennungsmotors,
• 2 einen Längsschnitt durch dieses Filtergehäuse,
• 3 eine Ansicht auf die Stirnfläche des Anschluss-Flansches dieses Filtergehäuses.
• Ein Ölfiltergehäuse besitzt einen Anschlussflansch 1 mit einer Verbindungsfläche, über die es dicht gegen eine Auflagefläche an einem Motorgehäuse verspannbar ist. Durch die Verbindungsfläche führen Kanäle, die gegeneinander und nach außen durch Axialdichtungen 2 bei einer auf eine Auflagefläche des Motorgehäuses aufgespannten Lage gedichtet sind.
• Das Grundmaterial des einstückig mit dem Anschlussflansch 1 verbundenen Filtergehäusebereiches besteht aus einem thermoplastischen Material, nämlich speziell Polyamid wie beispielsweise PA66-GF35.
• Für eine dichte Auflage an der Auflagefläche des Motorgehäuses ist der Anschlussflansch 1 in dessen Randbereich mit dort über den Umfang verteilten Widerlagern 3 in der Form von Lagerbohrungen versehen, damit dort in der Auflagefläche verankerte bzw. verankerbare Befestigungsschrauben sich abstützen können. In der Zeichnung sind diese Befestigungsschrauben nicht dargestellt. Dargestellt ist jedoch in 2 eine die Widerauflager-Auflagerbohrungen 3 jeweils in ihrem Innenrandbereich verstärkende, insbesondere metallische Hülse 4.
• Zur Erzielung einer ausreichenden Formstabilität der Verbindungsflächen-Bereiche des Filtergehäuses, in denen die Axialdichtungen 2 gelagert sind oder sich bei einer Lagerung in der Auflagefläche des Motorgehäuses abstützen, sind diese Bereiche auf einer vorgebbaren Tiefe strahlenvernetzt. Dabei erfolgt diese Strahlenvernetzung in einer an sich aus dem Stand der Technik bei Kunststoffen bekannten, eingangs genannten Art. Die vorgebbare Tiefe ist nach oben auf etwa die Höhe des Anschlussflansches 1 begrenzt und beträgt mindestens 3 bis 5 mm, vorzugsweise nicht unter 5 mm.
• Insbesondere bei Fehlen einer Verstärkungs-Hülse 4 in den Widerlagern 3 sind auch die Widerlager 3 durch Strahlenvernetzung formstabilitäts- und festigkeitsmäßig verstärkt.
• Mit einer erfindungsgemäß strahlenvernetzten Verbindungsfläche eines Anschlussflansches eines gattungsgemäßen Filtergehäuses werden Undichtigkeiten im Bereich der Axialdichtungen 2 und Festigkeitsprobleme in den Widerlagern 3 auch bei einem Dauerbetrieb sicher vermieden.

Claims (3)

1. Öl- oder Kraftstofffiltergehäuse aus thermoplastischem Material eines Verbrennungsmotors mit mindestens einer an einem Anschlussflansch (1) vorgesehenen Verbindungsfläche für eine im Bereich dieser Verbindungsfläche über eine Axialdichtung (2) erzielbare dichte Anlage des Anschlussflansches (1) auf einer motorseitigen Auflagefläche und voneinander beabstandeten Widerlagern (3) für Befestigungsmittel, mit denen der Anschlussflansch (1) gegen die motorseitige Auflagefläche verspannbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Verbindungsfläche des Anschlussflansches (1) begrenzt auf eine vorgebbare Tiefe des Anschlussflansches (1) in an sich bekannter Weise strahlenvernetzt ist.
2. Filtergehäuse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auch die Widerlager (3) für die Befestigungsmittel strahlenvernetzt sind.
3. Filtergehäuse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel Spannschrauben sind.