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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bestimmung
der Dicke von Blattgut, insbesondere von Banknoten, bei dem das
Blattgut entlang einer Transportstrecke transportiert, mit einem
Ultraschallsignal bestrahlt und die Dicke des Blattguts aufgrund
einer Messung der Laufzeit des von dem Blattgut reflektierten Ultraschallsignals
bestimmt wird. Zudem betrifft die Erfindung einen zugehörigen Dickensensor
für eine
solche Vorrichtung.
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Ein
solches System zur Dickenmessung ist beispielsweise aus der
DE 44 46 367 A1 bekannt. Hiernach
werden Banknoten einzeln entlang einer Transportstrecke befördert und
von mehreren Ultraschallsendern, die sich quer zu der Transportrichtung erstrecken,
mit Ultraschallsignalen über
die gesamte Breite der vorbeitransportierten Banknoten bestrahlt. Zur
Bestimmung des Flächengewichts
der Banknote wird der durch die zu prüfende Banknote transmittierende
Schallanteil erfaßt
und ausgewertet. Es ist angegeben, daß der Schall auch in Reflektion
erfaßt werden
kann, um die Dicke der Banknoten zu bestimmen. Die zu prüfenden Banknoten
werden dabei phasengleich durch zwei Sender beschallt, die eine
gleiche Abstrahlcharakteristik haben. Diese Dickenmessung kann wahlweise
dazu dienen, fehlende Teile, wie z.B. Löcher oder fehlende Ecken an
Banknoten, Doppel- bzw. Mehrfachabzüge von überlappenden Banknoten oder
auf der Banknote aufgebrachte Klebestreifen erkennen zu können.
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Weiterhin
beschreibt die
DE 36
39 228 C2 einen Dickensensor, bei dem die Dicke eines Meßobjektes
dadurch bestimmt wird, daß dieses
von zwei gegenüberliegenden
Seiten her mit Ultraschall bestrahlt und die Laufzeit der an der
oberen und unteren Oberfläche
des Meßobjektes
reflektierten Echowellen gemessen wird. Hierbei werden Ultraschallwandler
verwendet, die sowohl zum Aussenden, als auch zum Empfangen von
reflektierten Ultraschallsignalen dienen.
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Die
DE 4115 850 C2 beschreibt
ebenfalls einen Dickensensoren, der hierzu an einem Meßobjekt reflektierte
Ultraschall-Echosignale erfaßt.
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Diese
bekannten Systeme basieren üblicherweise
darauf, einen monofrequenten Puls auf das zu messende Objekt zu
richten und die Laufzeit des Maximums des Sende- und des von dem
Meßobjekt
reflektierten Empfangsimpulses auszuwerten.
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Als
Nachteil dieser bekannten Systeme zur Messung der Dicke von Blattgut
hat sich erwiesen, daß in
bestimmten Fällen
die Dicke an den Randbereichen des Blattguts nur sehr ungenau bestimmt werden
kann. Dies ist dadurch bedingt, daß z.B. bei sich gegenüberliegenden
und sich jeweils quer zur Transportrichtung erstreckenden Arrays
von Ultraschallwandlerelementen der Rand einer zu messende Banknote
unter Umständen
den Meßkanal
eines der Ultraschallwandlerelemente der Arrays nur zum Teil abdeckt,
so daß sich
die von der zu messenden Banknote reflektierten Signale zusammen
mit seitlich an deren Rand vorbeilaufenden Signalen des gegenüberliegenden
Wandlerelements überlagern.
Diese Überlagerung
von reflektierten und direkt empfangenen Ultraschallsignalanteilen
macht eine Auswertung der Meßsignale
zur Bestimmung der Dicke an den Randbereichen der Banknote sehr
problematisch. Bei einer bisher auch üblichen Dickenmessung mit Ultraschall
mittels Transmissionsmessung ergibt sich das gleiche Problem. Eine
solche Dickenmessung ist allerdings insbesondere für das Erkennen
von Klebestreifen am Randbereich der Banknote gewünscht.
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Davon
ausgehend ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur Messung der Dicke von Blattgut mittels
Ultraschall bereitzustellen, die auf einfache Weise auch eine Messung
der Dicke des Blattguts in dessen Randbereichen ermöglichen.
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Diese
Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausgestaltungen werden durch die abhängigen Ansprüche definiert.
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Die
Erfindung geht somit von der Erkenntnis aus, daß eine sichere Messung der
Dicke auch des Randbereiches eines Blattes durchgeführt werden kann,
wenn dieses zweiseitig mit Ultraschall bestrahlt wird und die Ultraschallsignale
dabei eine unterschiedliche Signalform haben. Dies ermöglicht,
daß selbst
dann, wenn z.B. eine zu prüfende
Banknote den Meßkanal
zwischen zwei gegenüberliegenden Ultraschallwandlern
nur teilweise bedeckt, auf einfache Weise aufgrund der unterschiedlichen
Signalform die Signalanteile im Meßsignal, d.h. die von dem zu
prüfenden
Blattgut reflektierten Ultraschallsignalanteile und die an sich
störenden,
am Rand vorbeigestrahlten Signalanteile eines gegenüberliegenden Wandlers,
bei der Auswertung getrennt werden können.
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Die
Dickenmessung kann dabei erfolgen, indem die Laufzeit der von beiden
Seiten des zu prüfenden
Blattguts reflektierten Ultraschallsignale und zudem in Blattgutlücken die
Laufzeit der durch den Raum zwischen den gegenüberliegenden Ultraschallwandlern
sich ausbreitenden Ultraschallwellen bestimmt und ausgewertet wird.
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Als
Ultraschallsignale mit unterschiedlicher Signalform werden dabei
bevorzugt Signale verwendet, die unterschiedlich codiert sind. Unter
einer Codierung wird dabei eine Charakteristik des Signals verstanden,
die z.B. in einem unterschiedlichen Frequenzverhalten und/oder einer
unterschiedlichen Amplitudenform des Signals besteht.
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So
können
beispielsweise sogenannte frequenzmodulierte Chirp-Signale verwendet
werden, deren Pulsfrequenz während
der Burstdauer variiert wird. Der Unterschied in der Signalform
kann in diesem Fall beispielsweise in einem Ansteigen im Vergleich
zu einem Abfallen der Pulsfrequenz und/oder in einem unterschiedlichen
Ausmaß des
An- bzw. Abfallens der Frequenz, wie z.B. in unterschiedlichen nichtlinearen
Frequenzcharakteristiken der Chirp-Signale bestehen.
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Eine
Verwendung von solchen Chirp-Signalen erweist sich bei der Dickenmessung
von Blattgut auch unabhängig
von der Verwendung unterschiedlicher Signalformen als besonders
sinnvoll. Solche frequenzmodulierten Pulse haben den Vorteil, daß mit ihrer
Hilfe die Auflösung
des Laufzeitmeßverfahrens signifikant
erhöht
werden kann.
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So
ist bei den bekannten Dickensensoren, bei denen die Laufzeit aus
dem Abstand der Maxima des Sende- und Empfangspulses gemessen wird,
die maximal erreichbare Laufzeit- und damit Entfernungsauflösung durch
die Größenordnung
der verwendeten Wellenlängen
beschränkt,
die üblicherweise
im Bereich von einigen Millimetern liegen.
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Um
diese Beschränkung
zu vermeiden und insbesondere auch auf Banknoten aufgeklebte Klebestreifen
mit einer Dicke von 20 bis 200 Mikrometer erkennen zu können, werden
deshalb vorzugsweise frequenzmodulierte Chirp-Signale eingesetzt
und zur Auswertung ein Pulskompressionsverfahren eingesetzt. Wie
es beispielsweise in der
DE
42 24 035 A1 beschrieben ist, lassen sich durch eine Kreuzkorrelationsbildung
der zugehörigen
frequenzmodulierten Sende- und Empfangssignale deutlich höhere Auflösungen erzielen,
da in diesem Fall die Auflösung nicht
von der Dauer bzw. Wellenlänge
der Schallimpulse, sondern nur von der Breite des Peaks der Kreuzkorrelationsfunktion
abhängig
ist.
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Da
diese Art der Berechnung und Auswertung der Korrelationsfunktion
der gemessenen Signalkurven von Sende- und Empfangssignal allerdings
sehr rechenaufwendig ist, kann dieses Verfahren nur dann zur automatischen
Prüfung
von z.B. üblicherweise
10 bis 30 Banknoten pro Sekunde in zugehörigen Bearbeitungsvorrichtungen
eingesetzt werden, wenn ausreichend Rechenkapazität zur Verfügung steht.
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Zur
Lösung
dieses Problems werden deshalb zwei alternative Meß- und Auswertungsverfahren
vorgeschlagen, die mit weniger Rechenaufwand und deshalb auch einfacher
bei der Banknotenbearbeitung in Echtzeit durchführbar sind.
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Eine
erste Idee besteht darin, die Auswertung bei der Verwendung von
frequenzmodulierten Pulsen, d.h. von Chirp-Signalen, zu vereinfachen,
indem nicht eine Kurve der Sende- und Empfangssignale aufgenommen
und daraus eine Kreuzkorrelationsfunktion gebildet wird, sondern
die Auswertung auf der Basis der Bestimmung der Nullstellen der
gemessenen Signale erfolgt. Dies bedeutet, daß nicht eine Auswertung des
gesamten Amplitudenverlaufs von Sende- und Empfangssignal notwendig
ist, sondern lediglich die Nulldurchgänge der Signalamplituden bestimmt
und diese miteinander verglichen werden.
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Ein
weiterer Ansatz, der zusätzlich
oder alternativ auch angewendet werden kann, ist der einer Abstandsmessung
durch Bestimmung der relativen Phasenverschiebung zwischen dem Sende-
und dem Empfangssignal bei Verwendung von mono- oder multifrequenten
Bursts.
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Im
Gegensatz zu den bekannten Verfahren, bei denen bei monofrequenten
Pulsen die Laufzeit des Maximums der Pulspakete bestimmt wird, wird durch
die Phasenauswertung eine relative Phasenverschiebung meßbar, die
kleiner als eine Wellenlänge
der verwendeten Ultraschallsignale ist. Das heißt bei einer Wellenlänge von
beispielsweise 1,4 mm können
relative Veränderungen
der Laufzeit bzw. der zugehörigen
Entfernung in einem Bereich bestimmt werden, die maximal dieser
Wellenlänge
entspricht.
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Eine
signifikante Verbesserung der Laufzeitmessung und Erweiterung des
Meßbereiches
läßt sich
erreichen, wenn kein monofrequenter Burst, sondern ein multifrequenter
Burst verwendet wird, d.h. ein Pulspaket mit einer Überlagerung
zweier oder mehrerer unterschiedlicher Frequenzen.
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Bei
monofrequenten Signalen läßt sich
die Phasendifferenz durch einfache Quadraturdemodulation ermitteln.
Bei einem multifrequenten Burst, beispielsweise mit zwei unterschiedlichen
Frequenzen f1 und f2,
die in einem Burst überlagert
sind, kann die Phasendifferenz durch Quadraturdemodulation festgestellt
werden, indem zunächst
für das
Sende- und das Echosignal
die Phasen φ1 und φ2 bezüglich
der jeweiligen Phase des Lokaloszillators mit den zugehörigen Frequenzen
f1 bzw. f2 bestimmt
und aus der Phasendifferenz zwischen Sende- und Empfangsburst dann
die Laufzeit des Burst ermittelt wird.
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Mit
dieser Methode können
Auflösungen
im Bereich von etwa einer 1000stel Wellenlänge erreicht und zudem der
Meßbereich über den
Bereich einer Wellenlänge
hinaus erweitert werden.
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Es
sei betont, daß die
vorstehend und alle anderen in den Unteransprüchen und der Beschreibung genannten
bevorzugten Ausgestaltungen auch unabhängig voneinander und vom Gegenstand
der Hauptansprüche
mit Vorteil angewendet werden können.
So lassen sich z.B. die beschriebenen Varianten zur Laufzeitmessung
prinzipiell auch in anderem Zusammenhang als zur der Messung der
Dicke von Blattgut einsetzten.
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Die
vorgenannten Ideen und weiteren Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei
zeigt die
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1 eine schematische Ansicht
von der Seite auf eine Vorrichtung zur Bestimmung der Dicke von
Blattgut nach einem ersten Ausführungsbeispiel;
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2 eine Ansicht von hinten
auf einen Teil der Vorrichtung nach 1;
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3 sechs verschiedene Varianten
für unterschiedliche
Signalformen für
Ultraschallsignale zur Verwendung bei der Vorrichtung nach den 1 und 2;
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4 eine Darstellung eines
frequenzmodulierten Sendesignales zur Verwendung bei der Vorrichtung
nach den 1 und 2;
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5 ein zum Sendesignal der 4 zugehöriges Empfangssignal;
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6 eine Darstellung zur Veranschaulichung
der Auswertung der Signale von 4 und 5;
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7 eine schematische Darstellung
zur Erläuterung
des Prinzips der Laufzeitmessung mittels einer Phasenmessung bei
monofrequentem Burst;
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8 eine schematische Darstellung
zur Erläuterung
des Prinzips der Laufzeitmessung mittels einer Phasenmessung bei
einem Doubleburst;
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9 eine schematische Darstellung
eines Quadraturdemodulators, der verwendet wird, um die Laufzeit
bei einem Doubleburst zu bestimmen; und
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10 eine schematische Darstellung
zur Erläuterung
des Prinzips der Bestimmung der absoluten Entfernung vom Sender
zum zu messenden Objekt.
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1 zeigt in schematischer
Ansicht von der Seite einen Teil einer Vorrichtung 1 zur
Bearbeitung von Banknoten BN. Die Vorrichtung 1 kann dabei
in bekannter Weise so ausgestaltet sein, daß nach einer Vereinzelung die
zu prüfenden
Banknoten BN einzeln an einem oder mehreren Sensoren zur Prüfung der
Echtheit und/ oder des Zustands der Banknoten BN in Richtung T vorbeitransportiert
werden. Im speziellen umfaßt
die Vorrichtung 1 dabei einen Dickensensor 2.
Dieser weist zwei gegenüberstehende
Ultraschallwandler 4, 5 auf, die senkrecht zur Transportebene
der Banknoten BN angeordnet sind und mit einer gemeinsamen Auswertungseinrichtung 6 verbunden
sind, in welcher die Daten der Wandler 4, 5 zur
Dickenbestimmung ausgewertet werden.
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Die
beiden Ultraschallwandler 4, 5 arbeiten dabei
sowohl als Sender, als auch als Empfänger von Ultraschallsignalen.
Zur Messung der Dicke einer zwischen den beiden Ultraschallwandlern 4, 5 in Richtung
T vorbeitransportierten Banknote BN werden beide Wandler 4, 5 Ultraschallimpulse
S senkrecht auf die zu messende Banknote BN aussenden und nachfolgend
jeweils die zugehörigen
von der Banknote BN reflektierten Ultraschallimpulse E erfassen.
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Durch
Messung der Laufzeit der Ultraschallimpulse von der Aussendung durch
die Ultraschallwandler 4, 5 bis zum Empfang der
reflektierten Schallimpulse durch denselben Wandler 4, 5 kann
der Abstand der Wandler 4, 5 zur zu messenden
Banknote BN bestimmt werden. Wenn in analoger Weise auch der Abstand
der beiden Wandler 4, 5 voneinander in Lücken zwischen
zwei in Richtung T transportierten Banknoten BN gemessen wird, kann
aufgrund dieser Meßergebnisse
die Dicke D der Banknote BN bestimmt werden.
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Indem
Unterschiede zur tatsächlich
zu erwartenden Dicke D einer Banknote BN festgestellt werden, können hierdurch
Fehlstellen, wie z.B. Löcher
im Banknotenpapier, auf dem Papier aufgebrachte Klebestreifen 3 oder
auch Doppel- bzw. Mehrfachabzüge
von überlappenden
Banknoten BN erkannt werden.
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Obwohl
nicht darauf beschränkt,
wird die Dickenmessung der einzelnen Banknoten BN dabei ortsaufgelöst an mehreren
unterschiedlichen Stellen der Banknotenfläche erfolgen.
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Hierzu
können
die beiden Ultraschallwandler 4, 5 bevorzugt jeweils
als Array von einzelnen Ultraschallwandlerelementen ausgebildet
sein, die sich quer zur Transportrichtung erstrecken. In der 2, die eine Ansicht in Transportrichtung
T darstellt, ist exemplarisch der Fall abgebildet, daß die Ultraschallwandler 4, 5 jeweils
aus einer Aneinanderreihung von sieben einzelnen Ultraschallwandlerelementen
bestehen, welche jeweils Ultraschallimpulse aussenden und empfangen
können.
Selbstverständlich
kann der Ultraschallwandler auch eine kleinere oder größere Zahl
von einzelnen Ultraschallwandlerelementen in Abhängigkeit von der gewünschten
Ortsauflösung enthalten,
die zudem nicht zwingend in einer Reihe, sondern gegebenenfalls
auch versetzt zueinander angeordnet sein können.
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Der
Dickensensor 2 ist dadurch ausgezeichnet, daß die einander
gegenüberstehenden
Ultraschallwandlerelemente 4, 5 die zu prüfende Banknote
BN mit Ultraschallsignalen unterschiedlicher Signalform bestrahlen.
Der Unterschied in der Signalform kann insbesondere darin bestehen,
daß die Wandler 4, 5 Schallimpulse
mit einer unterschiedlichen Frequenz bzw. unterschiedlichen Frequenzen oder
einer unterschiedlichen zeitlichen Änderung der Frequenz bzw. Frequenzen
innerhalb eines ausgesendeten Impulspaketes aufweisen.
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In
der 3 sind grafisch
verschiedene Varianten für
die Änderung
der Frequenz f mit der Zeit t innerhalb eines Pulspaketes dargestellt.
Die 3a und b zeigen dabei einen linear ansteigenden
bzw. abfallenden Frequenzverlauf entsprechend eines sogenannten
linearen Chirps, 3c und d jeweils analoge nichtlineare Chirps und
die 3e und f andere Möglichkeiten für einen
nichtlinearen Frequenzverlauf. Es sei angemerkt, daß für die Auswahl
der unterschiedlichen Signalformen lediglich wesentlich ist, daß die Signale
möglichst
geringfügig
korrelieren, so daß sich
bei einer Messung von den gegenüberliegenden
Wandlern 4, 5 ausgehende Ultraschallsignale eindeutig
auch in einem überlagerten
Zustand unterscheiden lassen.
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Vorzugsweise
werden die unterschiedlichen Signalformen so gewählt, daß ihre jeweiligen Autokorrelationsfunktionen
signifikante Maxima aufweisen, während
die Kreuzkorrelationsfunktion der beiden unterschiedlichen Signale
kein solches Maximum aufweist.
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Diese
Vorgehensweise hat den deutlichen Vorteil, daß sich auch die Dicke des Blattguts
BN in seinen Randbereichen R eindeutig bestimmen läßt. So auch
in dem in der 2 abgebildeten
Fall, bei dem beim äußersten
linken Schallwandlerpaar die vorbeitransportierte Banknote BN den
Meßkanal
der beiden gegenüberliegenden
Wandlerelemente nur teilweise abdeckt, so daß das in den jeweiligen Wandlerelementen
erfaßte
Signal zum Teil von Ultraschallsignalanteilen herrührt, die
von der Banknote BN reflektiert wurden, während der andere Teil von Signalen
stammt, die von dem gegenüberliegenden Wandlerelement
ausgestrahlt wurden und am Rand R der Banknote BN vorbeigelaufen
sind.
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Bei
Verwendung von Ultraschallimpulsen mit gleicher Frequenz für beide
Wandler 4, 5 wäre
in diesem Fall eine Dickenbestimmung des Randbereiches R der Banknote
BN nur bedingt oder nicht möglich,
da die Anteile in den empfangenen Signalen, die von der Banknote
BN reflektiert werden und diejenigen, die direkt von dem gegenüberliegenden
Wandler 4, 5 am Rand R der Banknote BN vorbeilaufend empfangen
wurden, kaum auseinander gehalten werden könnten.
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Indem
für gegenüberliegende
Wandler 4, 5 allerdings unterschiedliche Signalformen
mit minimalem Korrelationsgrad verwendet werden, ist eine eindeutige
Unterscheidung der Signalanteile möglich.
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Als
Alternative zur erfindungsgemäßen Verwendung
von Signalen mit unterschiedlicher Signalform ist allerdings als
weitere Idee der vorliegenden Erfindung auch denkbar, daß die gegenüberliegenden
Wandlerelemente 4, 5 nicht wie üblich etwa gleich
großen
Abstand, sondern einen unterschiedlich großen Abstand zur Meßebene haben,
in der sich die zu prüfenden
vorbeitransportierten Banknoten BN befinden. In diesem Fall ist
auch bei gleichen Signalformen aufgrund der unterschiedlichen Laufzeit von
reflektiertem bzw. durchgehendem Schall des gegenüberliegenden
Wandlers eine eindeutige Unterscheidung der Signalanteile möglich.
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Das
Ausführungsbeispiel
nach der 2 ist zudem
dadurch ausgezeichnet, daß gemäß einer weiteren
Idee der vorliegenden Erfindung nicht nur gegenüberliegende, sondern auch benachbarte Wandlerelemente
eines jeweiligen Schallwandlers 4, 5 Ultraschallsignale
unterschiedlicher Signalform aussenden. Im exemplarisch dargestellten
Fall senden die einzelnen Elemente der Ultraschallwandler 4, 5 vier
unterschiedliche Signalformen aus, die mit den Bezugszeichen „a" bis „d" gekennzeichnet sind.
Im abgebildeten Fall sendet also beispielsweise das obere linke
Wandlerelement ein Signal der Form „a" und das untere linke Wandlerelement
ein Signal der Form „c" aus. Wie bereits
erwähnt
wurde, kann die unterschiedliche Signalform z.B. in der Verwendung unterschiedlicher
Frequenzen oder unterschiedlicher Frequenzveränderungen bestehen.
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Hierdurch
ist z.B. auch bei etwa gleichzeitiger Aussendung von Ultraschallsignalen
aller Elemente eines einzelnen Ultraschallwandlers 4 bzw. 5 verhindert,
daß die
erfaßten
Signale aufgrund von Störsignalen,
die von benachbarten Meßspuren stammen, überlagert
werden, ohne daß eine
eindeutige Trennung der einzelnen Anteile möglich wäre.
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Wie
bereits erwähnt
wurde, besteht eine Möglichkeit
zur Bestimmung der Laufzeit der Ultraschallsignale in der Anwendung
des Prinzips der Pulskompression, bei dem eine Kreuzkorrelation
von frequenzmoduliertem Chirp-Sendesignal S und dem zugehörigen an
dem zu prüfenden
Blattgut BN reflektierten Empfangssignal E durchgeführt wird.
Die Entfernungsauflösung
hängt in
diesem Fall von der Breite des Peaks des daraus resultierenden Korrelationssignales
ab. Dadurch kann die Reichweite und die Auflösung des Verfahrens im Vergleich
zur Verwendung monofrequenter Ultraschallsignale durch das verbesserte
Signal- zu Rauschverhältnis
signifikant erhöht
werden. Die Breite der Kreuzkorrelationsfunktion ist dabei im speziellen
auch abhängig
von der Länge
des Signals und insbesondere vom Frequenzbereich des frequenzmodulierten
Signals.
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Um
allerdings die rechenintensive Bestimmung einer Kreuzkorrelationsfunktion
zu vermeiden, lassen sich nach weiteren unabhängigen Ideen der vorliegenden
Erfindung alternativ oder zusätzlich auch
folgende Auswerteverfahren anwenden.
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Zum
einen kann bei der Aussendung von codierten, z.B. frequenzmodulierten
Chirp-Signalen die Auswertung dadurch signifikant vereinfacht werden, daß nur die
Nullstellen der Chirp-Signale vom Sende- und Empfangspulspaket ausgewertet werden.
In der 4 ist exemplarisch
der zeitliche Verlauf eines frequenzmodulierten Ultraschallsignals
S dargestellt, das von einem der Ultraschallwandler 4, 5 ausgesendet
wird. In der 5 ist das
zugehörige
Empfangssignal E abgebildet, das nach Reflektion an der zu messenden
Banknote BN vom selben Ultraschallwandler 4 bzw. 5,
der das Sendesignal S der 4 ausgesendet
hat, wieder empfangen wird. Wie an den Angaben der Datenpunkte der
Abzisse (Zeitachse) der Darstellungen zu erkennen ist, liegt der Sendeimpuls
im wesentlich in einem Bereich von 3000 bis 3200 und der Empfangsimpuls
zeitlich beabstandet in einem Bereich von 3550 bis 3800.
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Die
Abtastpunkte sind in der Darstellung der 4 und 5 jeweils
als Punkte P im Kurvenverlauf hervorgehoben. Anhand dieser Datenmenge
werden anschließend
die Nullstellen, d.h. die Schnittpunkte mit der Abzisse, von Sende-
und Empfangssignal S bzw. E bestimmt.
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Nachfolgend
wird rechnerisch ermittelt, welcher Zeitversatz zwischen den beiden
Signalkurven S und E angenommen werden muß, damit der Unterschied zwischen
zugehörigen
Punkten im Sende- und Empfangssignal insgesamt minimiert wird. So kann
nach einer Variante beispielsweise geprüft werden, wie groß die Summe
aller Abstände
der einzelnen Nullpunkte des Sendesignals S zu einem jeweils nächstliegenden
Nullpunkt im Empfangssignal E bei gegebener angenommener Laufzeit
liegt. Ist die Summe aller so berechneten Differenzen minimal, so kann
der zugehörige
Wert der Laufzeit als Maß für die tatsächliche
Laufzeit des gemessenen Signals genommen werden. Die 6 zeigt eine zugehörige Darstellung
unter Verwendung der Signale 4 und 5, bei der
die vorgenannte Summe der Differenzen von benachbarten Nullpunkten
des Sende- und Empfangssignals S bzw. E minimal ist.
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Da
somit bei diesem Verfahren nicht nur der zeitliche Abstand der Aussendung
im Vergleich zum Empfang des Maximums vom Sende- und Empfangsimpuls,
sondern die zugehörigen
Abstände
einer Mehrzahl von Nullstellen des Sendeimpulses im Vergleich zu
den zugehörigen
Nullstellen des Empfangsimpulses bestimmt wird, kann die Meßgenauigkeit
der Laufzeitmessung wesentlich im Vergleich zur Verwendung von monofrequenten
Signalen erhöht werden.
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Das
beschriebene Verfahren mit Nullstellenbetrachtung setzt allerdings
die Verwendung von frequenzmodulierten Sende- bzw. Empfangssignalen voraus.
Wenn andererseits Burst-Signale, das heißt Pulspakete mit einer konstanten
Frequenz oder mehreren unterschiedlichen konstanten Frequenzen eingesetzt
werden, ist eine zweite Variante zur Auswertung von Sende- und Empfangssignalen
von größerem Vorteil,
bei der die Phasenverschiebung zwischen diesen Signalen bestimmt
wird.
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In
der 7 ist zur besseren
Veranschaulichung dieses Prinzips ein Teilbereich der Größe von etwa
einer Wellenlänge
eines Ultraschallsignals zu zwei verschiedenen Meßzeitpunkten
dargestellt. Die Kurven E1 und E2 zeigen im speziellen einen Ausschnitt
aus dem Empfangssignal E zu zwei verschiedenen Meßzeitpunkten
t1 und t2. Die dargestellte Phasenverschiebung Δp wird dabei gemessen als ein
Maß für den Unterschied
in der Laufzeit zu den Zeitpunkten t1 und t2. Bei monofrequenten
Signalen, wie z.B. gemäß 7, läßt sich die Phasendifferenz aus
Sende- und Empfangssignal durch Quadraturdemodulation ermitteln.
Diese Unterschiede können z.B.
aufgrund einer variierenden Dicke der zu prüfenden Banknote BN, z.B. bei
Vorhandensein von Klebestreifen 3 auf bestimmten Bereichen
der Banknote BN, oder auch aufgrund von schwankenden Abständen der
zugehörigen Wandler 4, 5 zu
der zu prüfenden
Banknote BN resultieren. Indem hierbei eine zu prüfende Banknote
BN beidseitig beschallt und beidseitig gemessen wird, lassen sich
diese beiden Fälle eindeutig
unterscheiden.
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Es
wird also nach dieser Variante folglich nicht nur die Amplitude,
sondern die Phasenverschiebung erfaßt. Durch die Erfassung der
zugehörigen
Phasenverschiebungen im zeitlichen Verlauf des Signals sind also
Auflösungen
im Bereich kleiner einer einzelnen Wellenlänge des Signals möglich. Bei den üblicherweise
verwendeten Wellenlängen
der Ultraschallsignale in der Größenordnung
von einem Millimeter sind also durch die Messung der Phasenverschiebung
zwischen Sende- und Empfangssignal relative Abstandsänderungen
innerhalb dieser Größenordnung
von einem Millimeter möglich.
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Da
beispielsweise die üblichen
Dicken von Klebestreifen 3 kleiner als diese Wellenlänge von etwa
einem Millimeter sind, eignet sich dieses Prinzip der Phasenauswertung
besonders zur Bestimmung der Dicke von Banknoten oder anderem dünnen Blattgut
und insbesondere zur Erkennung von Klebestreifen auf dem Blattgut.
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Nach
einer weiteren unabhängigen
Idee der vorliegenden Erfindung kann der Meßbereich im Vergleich zur vorgenannten
Phasenmessung mit monofrequentem Burst noch durch die Überlagerung zweier
oder mehr unterschiedlicher Frequenzen in einem Burst erweitert
werden.
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Dies
wird durch die schematische Darstellung der
8 für
einen Doubleburst mit zwei unterschiedlichen Frequenzen f
1, f
2 mit Wellenlängen λ
1 bzw. λ
2 verdeutlicht.
Es sei das Frequenzverhältnis der
Frequenzen in einem Doubleburst
und m
max/n
max teilerfremd gewählt, so wiederholt sich die
gleiche Phase für
beide Frequenzen nach der Periode: m
maxλ
1 =
n
maxλ
2. Realistische Werte sind z.B. m
max = 6, n
max = 7
für λ
1 > λ
2 und
ein überstrichener
Bereich, d.h. maximaler Meßbereich
von 9 mm. In der
8 ist
exemplarisch der Fall n
max = 5, m
max = 2 veranschaulicht. Innerhalb des durch
die senkrechten durchgehenden Linien gekennzeichneten Bereichs kann
also eine eindeutige Interpretation einer Messung des Phasenunterschieds
gemacht werden, die exemplarisch durch die senkrechte gestrichelt
dargestellte Linie veranschaulicht ist.
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Zur
Bestimmung der Laufzeit eines solchen Doubleburstsignals werden
für das
Sende- und das reflektierte Echosignal die jeweiligen Phasen φ1 und φ2 bezüglich
des jeweiligen Lokaloszilators ω1 = 2πf1 und ω2 = 2πf2 bestimmt. Im speziellen kann die relative
Phasendifferenz in diesem Fall mit Hilfe eines Quadraturdemodulators 10 bestimmt
werden, dessen Schaltbild vereinfacht in der 9 dargestellt ist. Der empfangene Doppelburst 11 wird
mit den beiden Signalen sin(ω1 t) bzw. sin(ω2 t) in 0° und 90° Phasenlage gemischt und anschließend in
einem Tiefpaß gefiltert.
Aus den beiden Quadratursignalen kann dann der Phasenwinkel relativ
zum Mischerreferenzsignal bestimmt werden. Aus der Phasendifferenz zwischen
Sende- und Empfangsburst kann dann die Laufzeit des Burst ermittelt
werden.
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Wie
im Bezug auf die 8 erläutert, ist
die Messung der Laufzeit aufgrund der relativen Phasendifferenz
nur in dem dargestellten Bereich eindeutig, bis sich das Frequenzmuster
der überlagerten
zwei oder mehr Frequenzen wiederholt. Im Falle eines monofrequenten
Burst mit einer einzigen Frequenz entspricht dieser Bereich, wie
vorstehend erwähnt wurde,
natürlich
einer einzigen Wellenlänge.
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Zur
Bestimmung der absoluten Entfernung von Sender zur zu messenden
Banknote BN wird deshalb die Laufzeit bis zu Beginn des tatsächlich auszuwertenden
Burst ermittelt und der Empfangsburst an dieser Stelle herausgeschnitten.
Ab diesem Schnitt, darf die restliche Echodistanz die Entfernung mmaxλ1 = nmaxλ2 der
beiden Wellenlängen
nicht überschreiten,
wobei mmaxλ1 dem
maximal möglichen Meßbereich
zur Phasenbestimmung entspricht, wie es in Bezug auf die 8 beschrieben wurde. Die Laufzeit
bis zum Beginn des Bursts wird daher in diese Blöcke der Größe mmaxλ1 aufgeteilt.
Bei der exemplarischen Darstellung der 10 entspricht dies z.B. 5 Blöcken von
jeweils beispielsweise 9 mm. Die Anzahl der Blöcke läßt sich leicht abschätzen und entspricht
z.B. in etwa der durchschnittlichen Entfernung einer zumessenden
Banknote BN vom Ultraschallwandler 4, 5. Wenn
also die restliche Echodistanz kleiner als ein solcher Block der
Größe mmaxλ1 ist, läßt sich
auf einfachem Wege die restliche Entfernung m λ1 + Δφ1 λ1/2π und damit die gesamte Weglänge bzw.
Laufzeit bestimmen.
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Es
sei betont, daß zur
Phasenauswertung anstelle des vorhergehend, insbesondere anhand von 9 beschriebenen bevorzugten
Verfahrens natürlich
auch andere, z.B. auch analoge Verfahren der Quadraturdemodulation
eingesetzt werden können.
Die Grundlagen solcher Quadraturdemodulationsverfahren sind hinreichend
bekannt und z.B. im Lehrbuch Tietze, Schenk: „Halbleiter-Schaltungstechnik" ISBN 3-540-42849-6, Springer Verlag,
2002, Kapitel 24.4 (Modulationsverfahren) näher erläutert und beschrieben.
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Die
vorstehend genannten Verfahren der Auswertung von Chirp-Signalen
mittels Nullstellenbestimmung bzw. der Phasenauswertung von Burst-Signalen haben den
Vorteil, eine schnelle Datenanalyse zu erlauben, die sich als sehr
präzise,
reproduzierbar und zuverlässig
herausgestellt hat.
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Neben
den vorstehend genannten Varianten sind noch weitere Ausgestaltungen
oder Alternativen denkbar.
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Prinzipiell
hat die aufgrund flatternder Banknoten auftretende Dopplerverschiebung
der Signale einen unerwünschten
Einfluß auf
die Meßergebnisse.
Der zugehörige
Phasenfehler durch die Dopplerverschiebung kompensiert sich durch
eine beidseitige Messung in erster Ordnung. Aus diesem Grund ist die
beidseitige Messung auf jeden Fall zu bevorzugen.
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Weiterhin
sei betont, daß das
erfindungsgemäße Verfahren
nicht nur zur Messung der Dicke D des seitlichen Randes R einer
Banknote BN verwendet werden kann, wie es in Bezug auf die 2 exemplarisch beschrieben
wurde. Es ist auch möglich, auf
analoge Weise die Dicke der Vorderkante bzw. Rückkante einer in Transportrichtung
T transportierten Banknote BN zu bestimmen.
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Ferner
kann beispielsweise zur Bestimmung der Korrelation von Sende- und
Empfangssignal bei dem zugehörigen
Auswerteverfahren ein digitaler Filter eingesetzt werden, der die Übertragungscharakteristik
der Meßanordnung
simuliert. Das bedeutet, daß der
digitale Filter aus einem gegebenen Eingangsimpuls einen Ausgangsimpuls
erzeugt, der in etwa dem bei einer gegebenen Vorrichtung tatsächlich gemessenen
Empfangssignal nach Reflektion an dem zu testenden Blattgut entspricht.
Die Filterkoeffizienten lassen sich dabei bevorzugt aus der Chirpantwort
im Selbsttest bestimmen.
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Zudem
wird der Ultraschallwandler vorzugsweise aktiv oder passiv bedämpft. Dies
führt dazu, daß die Totzeit
des Wandlers, d.h. die Zeit, die vergeht, bis der Wandler nach dem
Sendeimpuls ausgeschwungen ist und wieder bereit ist, das Empfangssignal
zu detektieren, minimiert und somit eine hohe Abtastfrequenz, d.h.
Wiederholrate des Meßsystems ermöglicht.
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Die
vorliegende Erfindung erlaubt somit auf einfache und sichere Weise
eine Bestimmung der Dicke von Blattgut auch an dessen Randbereichen.