DE10318027B4 - Elektronisches Bühnenbild - Google Patents

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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A63SPORTS; GAMES; AMUSEMENTS
    • A63JDEVICES FOR THEATRES, CIRCUSES, OR THE LIKE; CONJURING APPLIANCES OR THE LIKE
    • A63J1/00Stage arrangements
    • A63J1/02Scenery; Curtains; Other decorations; Means for moving same
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A63SPORTS; GAMES; AMUSEMENTS
    • A63JDEVICES FOR THEATRES, CIRCUSES, OR THE LIKE; CONJURING APPLIANCES OR THE LIKE
    • A63J5/00Auxiliaries for producing special effects on stages, or in circuses or arenas
    • A63J5/02Arrangements for making stage effects; Auxiliary stage appliances

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  • Two-Way Televisions, Distribution Of Moving Picture Or The Like (AREA)

Abstract

Bühnenbild für eine Bühne, auf der Darsteller agieren, wobei alle visuellen Inhalte des Bühnenbildes mit elektro-optischen Mitteln auf Flächen des Bühnenbildes erzeugt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Bühnenbild eine Arena-artige Bühne umschließt, wobei die Zuschauer aus erhöhten Rangpositionen von außen in die Arena schauen.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein elektronisches Bühnenbild in der darstellenden Kunst.
  • Stand der Technik
  • Bühnenbilder bilden einen wesentlichen Bestandteil einer künstlerischen Darstellung durch wie auch immer geartete Darsteller, seien es Menschen, Puppen oder Tiere. Die Bühnenbilder vermitteln dem Zuschauer den örtlichen, zeitlichen oder atmosphärischen Rahmen und Bezug der Handlung. Sie tragen ganz wesentlich zur Illusion der Zuschauer als Betrachter einer erzählten Handlung oder auch einer musikalischen Vorstellung bei. Die Bühnenbilder sind bisher meist statisch, die wenigen bekannt gewordenen dynamischen Bühnenbilder sind schwierig herzustellen.
  • Bisher gibt es im Wesentlichen folgende Arten von Bühnenbildern:
    • – auf eine stoffliche Grundlage gemalte Abbildungen, die in Züge gehängt und bei Szenenwechseln hochgezogen oder heruntergelassen werden,
    • – fest geschreinerte Kulissen, die den Szenenraum umgeben oder eingrenzen, und gegebenenfalls bei Szenenwechseln ausgewechselt werden.
  • Außerdem gibt es Wechselbühnen mit meist fest installierten Bühnenbildern, beispielsweise als Dreh, Hebe- oder Pendelbühnen.
  • Die DE 44 34 485 C1 zeigt Projektionsflächen, auf die bewegte oder unbewegte Bilder projiziert werden, und die so Teil des Bühnenbildes werden. Diese Projektionen bilden aber stets nur einen Teil des Bühnenbildes. Da diese Projektionsflächen zum Teil hinter den Zuschauerplätzen angeordnet sind, können die Bühnenbilder schlecht in die Handlung einbezogen werden.
  • Nach dem Stand der Technik sind die bisher gebräuchlichen Bühnenbilder trotz dieser eingelagerten Projektionen grundsätzlich statisch; sie erlauben nicht eine Handlung vor einem bewegten Hintergrund.
  • Aufgabe der Erfindung
  • Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Form des Bühnenbildes anzubieten, das durch seine Weiträumigkeit, seine schnelle Veränderbarkeit und insbesondere durch die Möglichkeit zur kontinuierlich bewegten Darstellung des Bühnenhintergrundes – im Gegensatz zu den statischen Bühnenbildern des gegenwärtigen Standes der Technik – neue Möglichkeiten zur Illusionsbildung als Grundlage für neue Regieeinfälle bietet.
  • Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
  • In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung soll eine interaktive Veränderbarkeit des Bühnenbildes durch die Zuschauer ermöglicht werden.
  • Diese und andere vorteilhafte Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Kurze Beschreibung der Erfindung
  • Unter „Bühnenbild" wird hier die nichtgegenständliche Ausstattung der Bühne mit zuschauerseitig betrachtbaren Bildinhalten verstanden. Der Begriff „Bühnenbild" bezieht sich also wesentlich auf die Kulisse der Bühne, kann und wird aber im Normalfall weit darüber hinausgehen. Das Bühnenbild umfasst hier also nicht die dreidimensionalen Gegenstände auf der Bühne (die Requisiten) und die Kostüme der Darsteller, sondern die illusionsgebende Umgebung der dargestellten Handlung. Unter „Bühne" wird hier auch nicht nur die Theaterbühne verstanden, sondern ganz allgemein der Ort einer theatralischen, musikalischen oder im weitesten Sinne künstlerischen Darstellung.
  • Die Bühne befindet sich erfindungsgemäß nicht, wie im klassischen Theater, an einer Seite eines Zuschauersaales (eine so genannte Guckkastenbühne), sondern das Bühnenbild umschließt eine Arena-artige Bühne, wobei die Zuschauer aus erhöhten Rangpositionen von außen in die Arena schauen. Es kann sich auch eine ringförmige Bühne mit einem zentralen Bühnenhintergrund zentral im Zuschauerraum befinden. In solchen Bühnenanordnungen kann sich das Bühnenbild auch auf den Bühnenzugewandten Seiten der Sitze der Zuschauer oder entsprechender Brüstungen fortsetzen.
  • Die Erfindung besteht darin, die Flächen des Bühnenbildes durch elektro-optische Mittel mit visuell wahrnehmbaren Inhalten zu versehen, wobei hier unter „Flächen des Bühnenbildes" alle die Bühne abschließenden und von den Zuschauern gesehenen Flächen verstanden werden. Das Bühnenbild kann beispielsweise den Bühnenhintergrund, aber auch Teile des Bühnenbodens und Teile der Bühnendecke umfassen. Die Flächen des Bühnenbildes können sich aber auch weit über die Umgebung der eigentlichen Bühne (als Ort der Darstellung) hinaus in den Zuschauerraum oder sonst in den Darstellungssaal hinausreichen.
  • Die Flächen des Bühnenbildes können dabei aus selbstleuchtenden Elementen bestehen, wie beispielsweise aus Lampenfeldern, Diodenarrays oder Bildschirmfeldern, sie können aber auch aus reflektions- oder transmissionsverändernden Elementen, wie sie von Flachbildschirmen oder Displays her bekannt sind, bestehen. Diodenarrays können vorteilhafter Weise nahtlos aneinander gesetzt werden. Schließlich können die Flächen des Bühnenbildes auch einfach durch Projektoren beleuchtet werden, beispielsweise durch Kinoprojektoren oder durch Digitalbild-Beamer. Die Projektionen können beispielsweise von der dem Zuschauer abgewandten Seite auf die Flächen geworfen werden, um einen Schattenwurf durch die Darsteller zu vermeiden. Die visuellen Inhalte der Flächen des Bühnenbildes können dabei bevorzugt durch Computerprogramme, insbesondere durch Graphik verarbeitende Computerprogramme, erzeugt werden, die die elektro-optischen Mittel ansteuern. Es ist durch die elektro-optische Erzeugung der Bilder möglich, die Vision einer weiträumigen Bewegung der Akteure auf der Bühne durch bewegte Hintergründe zu erzeugen, also beispielsweise eine marschierende Kolonne durch eine Landschaft oder eine Odyssee durch den Weltraum. Gleichzeitig können synchron dazu akustische Signale erzeugt werden, die diese Illusion verstärken. Selbst geruchssensorische Signale aus Duftorgeln können angesteuert werden. Auch versenkte Requisiten der Bühne können durch die Steuerprogramme heraus- und hinein gefahren werden. Schließlich kann auch das Bodenprofil der Bühne – Hügel oder Gebirge bei Darstellungen in der Natur – bei entsprechend ausgestatteter Mechanik des Bühnenbodens vom Computerprogramm gesteuert werden. Dabei kann das Bodenprofil dem bewegten Hintergrund auf dem Bühnenbild synchron angepasst werden; es kann also beispielsweise das Gebirge die Bühne durchwandern.
  • Es ist eine weitere wesentliche Weiterbildung der Erfindung, dass einem Zuschauer oder einer Vielzahl von Zuschauern die Möglichkeit gegeben werden kann, durch eine gesteuerte Veränderung des Bühnenbildes in das Geschehen auf der Bühne einzugreifen. Dazu gibt es Steuergeräte, die eine Beeinflussung des visuellen Inhalts des Bühnenbildes ermöglichen. Dieses interaktive Eingreifen des Zuschauers in das Geschehen wird durch die elektro-optische Ausbildung der Bühnenbilder mit ihrer Fähigkeit zur Bewegungen des Hintergrundes in besonderer Weise ermöglicht.
  • Zur demokratischen Lenkung des Geschehens auf der Bühne durch eine Vielzahl von Zuschauern können die Steuergeräte mit einem Anzeigedisplay ausgestattet sein, die das Steuerverhalten der jeweils anderen Zuschauer insgesamt anzeigt, aber auch Verzweigungsmöglichkeiten für die dargestellten Handlungen zur Auswahl anbietet.
  • Besonders günstige Ausführungsformen
  • Wie schon dargelegt, besteht ein erster Grundgedanke der Erfindung darin, die Flächen des Bühnenbildes durch elektro-optische Mittel mit visuell wahrnehmbaren Inhalten zu versehen, und insbesondere dadurch die Beschränkung auf statische Bühnenbilder aufzuheben.
  • Das Bühnenbild umschließt eine Arena-artige Zentralbühne, wobei die Zuschauer aus erhöhten Rangpositionen von außen in die Arena schauen. Es kann sich auch eine ringförmige Bühne mit einem ringförmigen Bühnenhintergrund zentral im Zuschauerraum befinden, wobei jeweils Teilmengen der Zuschauer andere Ausschnitte der Handlung zu sehen bekommen.
  • Bei der Arenabühne, kann sich das Bühnenbild auch auf den Bühnenzugewandten Seiten der Brüstungen für die Sitze der Zuschauer fortsetzen, um einen weiten Raumeindruck zu erzeugen.
  • Die „Flächen des Bühnenbildes" sind dabei primär alle die Bühne abschließenden und von den Zuschauern gesehenen Flächen, also etwa die Kulissen der normalen Theaterbühnen. Der Begriff „Flächen des Bühnenbildes" soll allerdings hier weiter gefasst sein. Das Bühnenbild kann beispielsweise den Bühnenhintergrund, aber auch Teile des Bühnenbodens, Teile der Bühnendecke und Flächen des Raumes weit über die Umgebung der eigentlichen Bühne hinaus umfassen. Das Bühnenbild kann mit seinen Flächen weit in den Zuschauerraum oder sonst in den Darstellungssaal hinausreichen.
  • Die Flächen des Bühnenbildes können dabei bevorzugt aus selbstleuchtenden Elementen bestehen, wie beispielsweise aus Lampenfeldern, Diodenarrays oder Bildschirmfeldern.
  • Besonders die Diodenarrays sind für diese Erfindung geeignet: sie haben einen geringen Energieverbrauch, erzeugen wenig Wärme und können mit niedrigen, leicht steuerbaren Spannungen betrieben werden. Für einen Farbpunkt („Pixel") sind jeweils drei Dioden mit den entsprechenden komplementären Additionsfarben zu verwenden. Ein moderner, hochauflösender Graphik-Bildschirm für einen normalen Personal Computer hat etwa 1600×1200 Farbpixel. Überträgt man das Bild auf eine Diodenwand mit Dioden von etwa zwei Millimeter Durchmesser, wobei sich durch die drei Farbdioden eine Pixelgröße von etwa vier Millimeter Durchmesser ergibt, so erhält man eine Diodenwandgröße von fast fünf Meter Höhe und etwa 6,4 Meter Breite, also bereits eine erhebliche Fläche für eine Bühne. Drei Bildschirmbilder nebeneinander können bereits den Hintergrund einer mittelgroßen Bühne (etwa 20 Meter) füllen. Graphikprogramme für das Zusammensetzen von Bildern über mehrere Bildschirme hinweg sind bekannt und können für diesen Zweck eingesetzt werden. Eine Pixelgröße von vier Millimeter ergibt bereits aus relativ kurzer Betrachtungsentfernung von einigen Meter den Eindruck eines ungerasterten, kontinuierlich verlaufenden Bildes.
  • Natürlich können statt der Diodenfelder auch Felder aus kleinen Glühlampen verwendet werden. Auch das Zusammensetzen von großen Bildern aus einzelnen Computer- oder Fernseh-Bildschirmen ist bekannt; die modernen Flachbildschirme erleichtern diese Technik nochmals. Diese Technik ist allerdings teuer und bringt eine nicht notwendige Bildauflösung. Die Einschränkung des Betrachtungswinkels, die bei älteren Flachbildschirmen noch zu beobachten war, ist mit neueren Entwicklungen beseitigt. Die Flachbildschirme bestehen normalerweise aus transmissionsverändernden Elementen mit einer kontinuierlich verlaufenden Hintergrundbeleuchtung. Für den vorliegenden Zweck können aber auch Reflektionsbildschirme mit einer Frontbeleuchtung verwendet werden, wie sie von Telefondisplays her bekannt sind.
  • Schließlich können die Flächen des Bühnenbildes auch einfach durch Projektoren beleuchtet werden, beispielsweise durch Kinoprojektoren. Besonders geeignet sind hier die modernen „Beamer", die computergenerierte Digitalbilder projizieren können. Die Projektionen können beispielsweise von hinten auf transparente Flächen geworfen werden, um einen Schattenwurf durch die Darsteller zu vermeiden. Die Projektoren stehen also – wie bei einer Schattenrissdarstellung – auf der den Zuschauern abgewandten Seite der Projektionsflächen.
  • Die visuellen Inhalte der Flächen des Bühnenbildes, die jeweils auf die Handlung der Darstellung abgestimmt sein wird, können dabei bevorzugt durch Computerprogramme, insbesondere durch graphik-verarbeitende Computerprogramme, erzeugt werden. Diese Computerprogramme steuern über entsprechende Interface-Elektroniken die elektro-optischen Mittel des Bühnenbildes an. Es sind – insbesondere durch die Entwicklung moderner Spielprogramme und moderner Graphikcomputerkarten innerhalb der Personal-Computer – sehr schnelle Graphikprogramme bekannt geworden. Diese sind spezialisiert auf die hochauflösende Darstellung einer illusionierenden Umgebung, die sich mit der Handlung fortbewegt. Es ist somit durch die erfindungsgemäße elektro-optische Erzeugung der Bilder möglich, die Vision einer weiträumigen Bewegung der Akteure auf der Bühne durch bewegte Hintergründe zu erzeugen. Es können damit beispielsweise Darstellungen im fahrenden Zug, aber auch Darstellungen von Heerzügen, oder die schon erwähnte Odyssee durch den Weltraum realitätsvorspiegelnd erzeugt werden. Insbesondere können durch die Computersteuerungen auch die entsprechenden akustischen Begleittöne mitgeliefert werden, und zwar synchron zu den bewegten Bühnenbildern. So können Kanonen eines Schlachthintergrundes optisch mit Mündungsfeuer schießen und dabei den entsprechenden Geschützdonner hören lassen. Im Grenzfall eines besonderen Stimmungstheaters können sogar Duftorgeln, die in den Zuschauerplätzen integriert sind, durch entsprechende Computeransteuerung den zugehörigen Schwefelgeruch erzeugen.
  • Die Programme können sogar, falls der Bühnenboden mit entsprechenden mechanischen Vorrichtungen ausgestattet ist, das Profil des Bühnenbodens durch Auf- und Abfahren von Teilstücken dem Hintergrund anpassen. Dabei ist es möglich, bei bewegtem Hintergrund auch das Profil des Bühnenbodens über die Bühne hinweg fortzubewegen. Es können so Kletterpartien im Gebirge naturnah dargestellt werden. Aber auch bestimmte Requisiten können aus dem Boden ausgefahren werden, um bestimmte Effekte zu erzeugen oder einen schnellen Bühnenumbau durchzuführen. Es sind hier vielfältige Veränderungen der Bühne, die synchron mit Veränderungen des Bühnenbildes einhergehen, machbar.
  • Ein weiterer wesentlicher Grundgedanke der Erfindung besteht nun darin, dass Zuschauer interaktiv, aber in der Regel ohne eigene Teilnahme an der Darstellung, in die Darstellung auf der Bühne eingreifen können, und zwar durch eine gesteuerte Veränderung des Bühnenbildes. Es kann dabei ein einzelner Zuschauer, eine kleine Teilmenge der Zuschauer, eine Vielzahl der Zuschauer oder aber auch die Gesamtheit der Zuschauer an dieser interaktiven Steuerung teilnehmen. Es wird diesen Zuschauern die Möglichkeit gegeben, interaktiv in das Geschehen auf der Bühne einzugreifen. Dazu gibt es Steuergeräte, die eine Beeinflussung des visuellen Inhalts des Bühnenbildes ermöglichen. Im einfachsten Fall wird dabei auf dem Bühnenbild eine Verschiebung des dargestellten Inhalts nach rechts oder links (in besonderen Fällen nach oben und unten) erzeugt. Diese Bewegung kann durch Steuerknüppel der Steuergeräte („Joystick”) erzeugt werden, wobei im Falle einer Vielzahl von steuernden Zuschauern ein demokratisches Zusammenspiel der Zuschauer, also eine Art kommunizierter Willensbildung, notwendig ist. Dieses interaktive Eingreifen des Zuschauers auf das Geschehen wird durch die elektro-optische Ausbildung der Bühnenbilder in besonderer Weise ermöglicht. Die Willensbildung wird durch die erzeugte Bewegung des Bühnenbildinhalts ermöglicht.
  • Es können die Steuergeräte aber auch ein Anzeigedisplay haben, die zur demokratischen Lenkung des Geschehens auf der Bühne durch eine Vielzahl von Zuschauern beiträgt, indem das Steuerverhalten der jeweils anderen Zuschauer insgesamt auf dem Anzeigedisplay angezeigt wird.
  • Diese Ausführungsform ist besonders dann sinnvoll, wenn komplexere Steuerungen des Handlungsablaufs ermöglicht werden. So können beispielsweise bei historischen Darstellungen von Schlachten der Ausgang der Schlacht durch die zuschauerseitige Auswahl des Siegers beeinflusst werden, um so die geschichtlichen Konsequenzen einer anderen Geschichtsabfolge darstellen zu können. Es ist auch möglich, Details der Darstellung zu ändern, beispielsweise das Vorgehen einer Kompanie in einer Schlacht. Dazu werden auf dem Anzeigedisplay des Steuergerätes Auswahlmöglichkeiten angeboten. Diese verschiedenartigen Abläufe können – je nach Absicht von Autoren und Regisseuren – in einem Drehbuch vorherbestimmt oder aber auch durch die Darsteller spontan dargestellt werden.
  • Insgesamt bietet die schnelle Veränderlichkeit des Bühnenbildes – und in Verbindung dazu auch der Bühne oder der Hintergrundgeräusche – eine große Anzahl von völlig neuen Kommunikationsmöglichkeiten zwischen Akteur und Zuschauer, von denen hier nur ein kleiner Teil dargelegt wurde. Dem einschlägigen Fachmann ist es ein Leichtes, mit Kenntnis der Erfindung und den wenigen dargelegten Beispielen auch ganz neue Regieeinfälle und Darstellungsweisen zu verwirklichen.

Claims (12)

  1. Bühnenbild für eine Bühne, auf der Darsteller agieren, wobei alle visuellen Inhalte des Bühnenbildes mit elektro-optischen Mitteln auf Flächen des Bühnenbildes erzeugt werden, dadurch gekennzeichnet, dass das Bühnenbild eine Arena-artige Bühne umschließt, wobei die Zuschauer aus erhöhten Rangpositionen von außen in die Arena schauen.
  2. Bühnenbild nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die visuellen Inhalte durch ein Computerprogramm erzeugt werden, das die elektro-optischen Mittel ansteuert.
  3. Bühnenbild nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Computerprogramm zusätzlich zur Ansteuerung der elektro-optischen Mittel auch Signalgeber für akustische oder andere sensorisch aufgenommene Signale ansteuert.
  4. Bühnenbild nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Flächen des Bühnenbildes aus selbstleuchtenden Elementen bestehen.
  5. Bühnenbild nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Flächen des Bühnenbildes aus Lampenfeldern, Diodenarrays oder Bildschirmfeldern bestehen.
  6. Bühnenbild nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Flächen des Bühnenbildes aus reflektions- oder transmissionsverändernden Elementen bestehen.
  7. Bühnenbild nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Flächen des Bühnenbildes durch Projektionen beleuchtet werden.
  8. Bühnenbild nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Bühnenbild den Bühnenhintergrund, Teile des Bühnenbodens und Teile der Bühnendecke umfasst.
  9. Bühnenbild nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Bühnenbild auch auf den bühnenzugewandten Seiten der Zuschauersitze oder ähnlichen Flächen fortsetzt.
  10. Bühnenbild nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich eine ringförmige Bühne mit einem zentralen Bühnenhintergrund zentral im Zuschauerraum befindet.
  11. Bühnenbild nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Steuergeräte für Zuschauer vorgesehen sind, die eine Beeinflussung des visuellen Inhalts des Bühnenbildes ermöglichen.
  12. Bühnenbild nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuergeräte einen Steuerknüppel und/oder eine Anzeige haben.
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