DE10317448A1 - Kupplungseinrichtung an Doppelschließzylinder - Google Patents
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Abstract
Eine Kupplungseinrichtung an einem Doppelschließzylinder, bei der zwei Kerne (2) in einem Gehäuse (1) drehbar gelagert sind, hat einen von einer Einrückfeder (13) in Richtung eines Schließbartes (4) vorgespannten Mitnehmer (9). Die Bewegung des Mitnehmers (9) wird von einem mittels eines Schlüssels (5) auslenkbaren Betätigungselement (10) freigegeben. Bei einer Freigabe der Bewegung gelangt der Mitnehmer (9) in einer vorgesehenen Drehstellung des Kerns (2) in eine Ausnehmung (16) des Schließbartes (4). Damit wird ein Entriegeln des Schließzylinders auch dann ermöglicht, wenn der zweite Kern mit dem Schließbart (4) gekoppelt ist und aus seiner Grundstellung heraus verdreht ist.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Kupplungseinrichtung an einem Doppelschließzylinder zur drehfesten Verbindung zumindest eines in einem Gehäuse gelagerten und mittels Zuhaltungen blockierbaren Kerns mit einem Schließbart, mit an dem Schließbart angeordneten Koppelmitteln zur drehfesten Verbindung mit einem, in Drehrichtung formschlüssig mit dem Kern verbundenen Mitnehmer, mit einem, dem Mitnehmer zugeordneten Betätigungselement zum Bewegen des Mitnehmers in Richtung der Koppelmittel zur drehfesten Verbindung des Mitnehmers und der Koppelmittel beim Einführen eines Schlüssels in einen Schließkanal und mit einer Führung des Betätigungselements.
- Eine solche Kupplungseinrichtung an einem Doppelschließzylinder ist beispielsweise aus der
DE 37 15 972 A1 bekannt. Bei diesem Doppelschließzylinder haben die Koppelmittel zwei drehfest in dem Schließbart verschieblich geführte, und entsprechend der äußeren Form der Mitnehmer gestaltete Ausnehmungen aufweisende Platten. Die Platten sind von einem Federelement voneinander weg vorgespannt. Der Mitnehmer und das Betätigungselement sind einstückig gefertigt. Beim Einführen des Schlüssels in einen der Schließkanäle wird das entsprechende Betätigungselement von der Spitze des Schlüssels in Richtung des Schließbartes verschoben. Dabei drückt der Mitnehmer gegen die nächste Platte. In einer Nullstellung des Schließbartes gelangt der Mitnehmer in die Ausnehmung der nächsten Platte, wodurch ein Formschluss zwischen dem Kern und dem Schließbart erzeugt wird. Der Schließzylinder kann anschließend entriegelt werden. Befindet sich der Schließbart jedoch außerhalb der Nullstellung, weil der gegenüberliegende Kern mittels eines in dessen Schließkanal eingeführten Schlüssels verdreht wurde, drückt der Mitnehmer gegen die Platte und gelangt erst bei fluchtenden Drehstellungen der Kerne in die Ausnehmung. Anschließend lassen sich von einer Seite des Schließzylinders beide Kerne und damit auch der Schließbart verdrehen. - Damit haben die bekannten Koppelmittel den Vorteil, dass der Doppelschließzylinder von einer Seite entriegelt werden kann, wenn in der anderen Seite ein Schlüssel steckt und der Kern verdreht ist.
- Nachteilig bei diesen Koppelmitteln ist jedoch, dass sie sehr aufwändig aufgebaut sind. Die bekannten Koppelmittel erfordern neben dem Federelement zur Vorspannung der Platten ein weiteres Federelement zur Vorspannung der beiden Mitnehmer von einander weg sowie im Schließbart angeordnete Anschläge zur Begrenzung der Bewegung der Platten. Weiterhin können die in dem Schließbart axial verschieblichen Platten kippen und damit klemmen. Daher weisen die Platten und eine Ausnehmung im Schließbart sehr enge Toleranzen auf.
- Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, Koppelmittel der eingangs genannten Art so weiterzubilden, dass sie besonders einfach aufgebaut sind und enge Toleranzen weitgehend vermieden werden.
- Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass zwischen dem Betätigungselement und dem diesem Betätigungselement zugeordneten Mitnehmer eine den Mitnehmer von dem Betätigungselement weg vorspannende Einrückfeder angeordnet ist, dass ein Federweg der Einrückfeder zumindest dem Weg des Betätigungselements beim Einführen des Schlüssels entspricht und dass die Anordnung der Koppelmittel auf dem Schließbart beweglich ist.
- Durch diese Gestaltung hat der Schließbart im einfachsten Fall eine Ausnehmung als Koppelmittel. In diese Ausnehmung vermag der in dem Kern geführte Mitnehmer eindringen und einen Formschluss zwischen dem Kern und dem Schließbart erzeugen. Der Mitnehmer kann dank der Erfindung Betätigungskräfte des Schlüssels unmittelbar von dem Kern auf den Schließbart übertragen. Der Mitnehmer und die Koppelmittel des Schließbartes können dabei grobe Toleranzen aufweisen. Die erfindungsgemäßen Koppelmittel sind daher besonders einfach aufgebaut und lassen sich besonders kostengünstig fertigen.
- Die Vorspannung des Betätigungselements in eine Grundstellung erfordert gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung einen besonders geringen Aufwand, wenn das Betätigungselement eine sich an dem Kern oder einem mit dem Kern verbundenen Zwischenstück abstützende Ausrückfeder zur Vorspannung des Betätigungselements in einen Schließkanal des Kerns hat.
- Die Einrückfeder könnte sich beispielsweise unmittelbar an dem Mitnehmer und dem Betätigungselement abstützen. Die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung gestaltet sich jedoch besonders kompakt, wenn die Einrückfeder an dem Kern oder dem mit dem Kern verbundenen Zwischenstück und dem Mitnehmer abstützend anliegt und wenn die Ausrückfeder eine größere Federkraft aufweist als die Einrückfeder.
- Die Verbindung des Betätigungselements mit dem Mitnehmer gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung konstruktiv besonders einfach, wenn das Betätigungselement bolzenförmig gestaltet ist und den Mitnehmer in einer zylindrischen Ausnehmung durchdringt und hintergreift.
- Die Montage des Betätigungselementes gestaltet sich gemäß einer anderen vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besonders einfach, wenn das bolzenförmige Betätigungselement zur Hintergreifung des Mitnehmers eine Sicherungsscheibe hat.
- Die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung gestaltet sich besonders kompakt, wenn die Einrückfeder und/oder die Ausrückfeder wendelförmig und sich über ihre Länge verjüngend gestaltet sind/ist.
- Insbesondere sehr lange Schließzylinder lassen sich einfach mit der erfindungsgemäßen Kupplungseinrichtung nachrüsten, wenn das Zwischenstück zwischen dem Kern und dem Schließbart angeordnet ist, wenn das Zwischenstück drehfest mit dem Kern verbunden ist und wenn das Zwischenstück die Führung des Betätigungselementes und des Mitnehmers aufweist.
- Die Erfindung lässt zahlreiche Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Diese zeigt in
-
1 einen Doppelschließzylinder mit zwei Schlüsseln, -
2 eine stark vergrößerte Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung des Doppelschließzylinders aus1 , -
3 die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung aus2 nach einem Einführen eines Schlüssels, -
4 die erfindungsgemäße Kupplungseinrichtung aus3 nach einem Drehen des Schlüssels, -
5 eine Explosionsdarstellung eines zwischen einem Kern und einem Schließbart anzuordnenden Zwischenstücks einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kupplungseinrichtung. -
1 zeigt einen Doppelschließzylinder mit zwei in einem Gehäuse1 drehbaren Kernen2 ,3 . Zwischen den Kernen2 ,3 ist ein Schließbart4 angeordnet, welcher bei einem Einführen von Schlüsseln5 ,6 in den Schließzylinder mit den Kernen2 ,3 drehfest koppelbar ist. Einer der Schlüssel6 ist in einer verdrehten Stellung dargestellt, während der andere Schlüssel5 während des Einschiebens in den anderen Kern2 dargestellt ist. -
2 zeigt in einer stark vergrößerten Schnittdarstellung durch eine Kupplungseinrichtung einen der Kerne2 mit einem an dem Schließbart4 angrenzenden Bereich des Gehäuses1 aus1 vor dem Einführen des in1 dargestellten Schlüssels5 . Der Kern2 ist über Stiftzuhaltungen7 , von denen stellvertretend eine einzige dargestellt ist, mit dem Kern2 drehfest verbunden. Der Kern2 hat einen Schließkanal8 zum Einführen des in1 dargestellten Schlüssels5 . In dem Kern2 ist ein Mitnehmer9 axial drehfest und verschieblich geführt. Ein Betä tigungselement10 ragt mit einem Ende in den Schließkanal8 hinein. Mit seinem anderen Ende durchdringt das Betätigungselement10 den Mitnehmer9 im Bereich einer Ausnehmung11 . Eine Sicherungsscheibe12 ist mit dem den Mitnehmer9 durchdringenden Ende des Betätigungselements10 verbunden. Der Mitnehmer9 wird von einer Einrückfeder13 in Richtung des Schließbartes4 vorgespannt, während eine Ausrückfeder14 das Betätigungselement10 in den Schließkanal8 hinein vorspannt. Die Ausrückfeder14 hat eine größere Federkraft als die Einrückfeder13 , so dass sich Mitnehmer9 und Betätigungselement10 im Grundzustand in ihren in2 dargestellten Positionen befinden. - Der Schließbart
4 weist Koppelmittel15 mit einer länglichen Ausnehmung16 zur Aufnahme des im Kern2 geführten Mitnehmers9 auf. Die Ausnehmung16 des Schließbartes4 fluchtet in einer Grundstellung des Schließzylinders mit dem Mitnehmer9 . In2 ist die Ausnehmung16 entsprechend der verdrehten Position des Schlüssels6 aus1 senkrecht zur Zeichenebene dargestellt, während der in Grundstellung befindliche Mitnehmer9 in der Zeichenebene liegt. -
3 zeigt den Teilbereich des Schließzylinders aus1 nach dem vollständigen Einführen des Schlüssels5 aus1 . Der Schlüssel5 hat die Stiftzuhaltungen7 in eine Position bewegt, in der der Kern2 gegenüber dem Gehäuse1 gedreht werden kann. Die Spitze des Schlüssels5 drückt dabei das Betätigungselement10 gegen die Kraft der Ausrückfeder14 mit dem freien Ende in die Ausnehmung16 des Schließbartes4 hinein. Da die Ausnehmung16 im Schließbart4 gegenüber dem Mitnehmer9 verdreht ist, drückt die Einrückfeder13 den Mitnehmer9 gegen die Stirnseite des Schließbartes4 . Befände sich der Schließbart4 abweichend von der dargestellten Stellung in der Grundstellung, könnte der Mitnehmer9 direkt in die Ausnehmung16 hineingedrückt werden und damit ein Formschluss zwischen dem Kern2 und dem Schließbart1 erzeugen. - Dreht man ausgehend von der in
3 dargestellten Stellung den Kern2 mittels des Schlüssels5 , gleitet der Mitnehmer9 zunächst über die Stirnseite des Schließbartes4 , bis er sich in derselben Ausrichtung befindet wie die Ausnehmung16 im Schließbart4 . Diese Stellung ist in4 dargestellt. Hierbei ist zu erkennen, dass der Mitnehmer9 von der Kraft der Einrückfeder13 teilweise in die Ausnehmung16 des Schließbartes4 hineingedrückt ist. Damit ist der Formschluss zwischen dem Kern2 und dem Schließbart4 hergestellt. Der Schließbart4 kann nun verdreht werden. Die drehfeste Kopplung des anderen Kerns3 mit dem Schließbart4 kann auf nahezu beliebige Weisen erfolgen. Beispielsweise kann der Schließzylinder auch spiegelbildlich aufgebaut und die beiden Kerne2 ,3 mit zwei gleichartigen Mitnehmern9 und Betätigungselementen ausgestattet sein. -
5 zeigt eine Explosionsdarstellung eines Mitnehmers17 und eines Betätigungselementes18 einer weiteren Ausführungsform der Kupplungseinrichtung. Diese unterscheidet sich von der aus den2 bis4 vor allem dadurch, dass ein zwischen dem Schließbart4 und dem Kern2 angeordnetes Zwischenstück19 eine Führung des Betätigungselementes18 aufweist. Das Zwischenstück19 ist mit dem in1 dargestellten Kern2 drehfest zu verbinden und nimmt auf seinem dem Betätigungselement18 abgewandten Ende den Mitnehmer17 drehfest und axial verschieblich auf. Ansonsten ist diese Ausführungsform wie zu den2 bis4 beschrieben aufgebaut. Der Mitnehmer17 und das Betätigungselement18 werden wie bei der Ausfüh rungsform nach den2 bis4 mittels einer Einrückfeder20 und einer Ausrückfeder21 vorgespannt.
Claims (7)
- Kupplungseinrichtung an Doppelschließzylinder zur drehfesten Verbindung zumindest eines in einem Gehäuse gelagerten und mittels Zuhaltungen blockierbaren Kerns mit einem Schließbart, mit an dem Schließbart angeordneten Koppelmitteln zur drehfesten Verbindung mit einem, in Drehrichtung formschlüssig mit dem Kern verbundenen Mitnehmer, mit einem, dem Mitnehmer zugeordneten Betätigungselement zum Bewegen des Mitnehmers in Richtung der Koppelmittel zur drehfesten Verbindung des Mitnehmers und der Koppelmittel beim Einführen eines Schlüssels in einen Schließkanal und mit einer Führung des Betätigungselements, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Betätigungselement (
10 ,18 ) und dem diesem Betätigungselement (10 ,18 ) zugeordneten Mitnehmer (9 ,17 ) eine den Mitnehmer (9 ,17 ) von dem Betätigungselement (10 ,18 ) weg vorspannende Einrückfeder (13 ,20 ) angeordnet ist, dass ein Federweg der Einrückfeder (13 ,20 ) zumindest dem Weg des Betätigungselements (10 ,18 ) beim Einführen des Schlüssels (5 ) entspricht und dass die Anordnung der Koppelmittel (15 ) auf dem Schließbart (4 ) unbeweglich ist. - Kupplungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (
10 ,18 ) eine sich an dem Kern (2 ) oder einem mit dem Kern verbundenen Zwischenstück (19 ) abstützende Ausrückfeder (14 ,21 ) zur Vorspannung des Betätigungselements (10 ,18 ) in einen Schließkanal (8 ) des Kerns (2 ) hat. - Kupplungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrückfeder (
13 ,20 ) an dem Kern (2 ) oder dem mit dem Kern verbundenen Zwischenstück (19 ) und dem Mitnehmer (9 ,17 ) abstützend anliegt und dass die Ausrückfeder (14 ,21 ) eine größere Federkraft aufweist als die Einrückfeder (13 ,20 ). - Kupplungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (
10 ,18 ) bolzenförmig gestaltet ist und den Mitnehmer (9 ,17 ) in einer zylindrischen Ausnehmung (11 ) durchdringt und hintergreift. - Kupplungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das bolzenförmige Betätigungselement (
10 ,18 ) zur Hintergreifung des Mitnehmers (9 ,17 ) eine Sicherungsscheibe (12 ) hat. - Kupplungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrückfeder (
13 ,20 ) und/oder die Ausrückfeder (14 ,21 ) wendelförmig und sich über ihre Länge verjüngend gestaltet sind/ist. - Kupplungseinrichtung nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenstück (
19 ) zwischen dem Kern (2 ) und dem Schließbart (4 ) angeordnet ist, dass das Zwischenstück (19 ) drehfest mit dem Kern (2 ) verbunden ist und dass das Zwischenstück (19 ) die Führung des Betätigungselementes (18 ) und des Mitnehmers (17 ) aufweist.
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