DE10314444A1 - Einrichtung zum Schneiden eines Produkts - Google Patents
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung zum Schneiden eines Produkts (12), insbesondere zum Schneiden eines Produktteppichs, vorgeschlagen, die mindestens ein axial vorgespanntes Schneidmesser (18) umfaßt, das mit einer insbesondere piezoelektrischen Betätigungseinheit (22) verbunden ist, die Longitudinalschwingungen des Schneidmessers (18) erzeugt. Erfindungsgemäß weist die Vorrichtung mindestens einen Schwingungsgenerator (26) zur Erzeugung von Transversalschwingungen des Schneidmessers (18) auf (Figur 1).
Description
- Stand der Technik
- Die Erfindung geht von einer Vorrichtung zum Schneiden eines Produkts, insbesondere zum Schneiden eines Produktteppichs, gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art aus.
- Eine derartige Vorrichtung ist aus der Praxis bekannt und dient beispielsweise als Ultraschall-Schneideinrichtung zum Schneiden eines Produktteppichs aus einem Nahrungsmittel. Der Produktteppich, welcher eine großflächige Schicht des Nahrungsmittels darstellt und auf einem Förderband aufliegt, wird mittels der Vorrichtung quer zu seiner Förderrichtung zerschnitten.
- Die bekannte Vorrichtung ist derart aufgebaut, daß sie ein Schneidmesser umfaßt, das in einem Rahmen angeordnet und axial vorgespannt ist. Die Vorspannung des Schneidmessers erfolgt mittels einer an einem Ende des Schneidmessers angreifenden Spanneinrichtung. An dem anderen Ende des Schneidmessers greift eine piezoelektrische Betätigungseinheit an, mittels der das Schneidmesser zum Schneiden des Produktteppichs zu Longitudinalschwingungen angeregt wird. Die Longitudinalschwingungen haben eine Frequenz, die im Ultraschallbereich liegt und beispielsweise einen Betrag von etwa 40 kHz hat.
- An einem solchen Schneidmesser bilden sich während der Schwingung sogenannte Schwingungsknoten in äquidistanter Weise aus. Die Schwingungsknoten stellen schwingungsfreie Zonen dar, in denen sich insbesondere bei klebrigen Produkten lokal Produktteilchen an dem Schneidmesser anlagern können. Diese Anlagerungen können nachteilhafterweise die Güte des Schneidprozesses beeinträchtigen.
- Aus diesem Grunde werden Ultraschall-Schneidmesser im Nahrungs- bzw. Genußmittelbereich vorwiegend zum Schneiden von Produkten mit relativ geringem Anhaftpotential, wie beispielsweise zum Schneiden von Backwaren und Tiefkühlkost, eingesetzt. Zum Schneiden klebriger Massen ist der Einsatz von Ultraschall-Schneidmessern bisher aufgrund des beschriebenen Anhaftpotentials problematisch.
- Vorteile der Erfindung
- Die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Schneiden eines Produkts, insbesondere zum Schneiden eines Produktteppichs, mit den Merkmalen nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, welche Vorrichtung mindestens einen Schwingungsgenerator zur Erzeugung von Transversalschwingungen des Schneidmessers aufweist, hat demgegenüber den Vorteil, daß mit ihr auch klebrige Massen rückstandsfrei geschnitten werden können, da den durch die Longitudinalschwingungen an dem Schneidmesser entstehenden Schwingungsknoten eine hierzu quer gerichtete Schwingung überlagert wird, welche Produktablagerungen an dem Schneidmesser unterbindet. Gegebenenfalls anhaftende Produktrückstände werden durch die quer zur Schneidrichtung erfolgenden Transversalschwingungen sofort wieder entfernt.
- Bei einer vorteilhaften Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung umfaßt der Schwingungsgenerator einen piezoelektrischen Antrieb. Der piezoelektrische Antrieb wird im Betrieb der Vorrichtung einfach mit einer hochfrequenten Wechselspannung beaufschlagt, so daß eine dadurch von einem piezoelektrischen Aktuator ausgeübte Schwingung auf das Schneidmesser übertragen wird. Mittels des piezoelektrischen Antriebs können an dem Schneidmesser Beschleunigungswerte von etwa 5000 g erreicht werden, so daß etwaig anhaftende Produktteilchen bzw. -rückstände regelrecht abgeschüttelt werden.
- Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist der piezoelektrische Antrieb über eine als Amplitudentransformator wirkende Sonotrode mit dem Schneidmesser verbunden. Die Sonotrode gewährleistet auch, daß das System mit seiner Eigenfrequenz schwingt, so daß die Amplitude des Schneidmessers einen maximalen Wert an nehmen kann. Die Amplitude der Transversalschwingungen des Schneidmessers beträgt beispielsweise einige hundertstel Millimeter. Die Amplitude der Transversalschwingung liegt in der Größenordnung der Amplitude der Longitudinalschwingungen, die das Schneidmesser durchführt.
- Die Frequenz der Transversalschwingungen, zu denen der Schwingungsgenerator das Schneidmesser anregt, liegt beispielsweise in einem Bereich zwischen 30 kHz und 50 kHz, vorzugsweise bei etwa 40 kHz.
- Bei einer besonders einfachen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist der Schwingungsgenerator direkt an dem Schneidmesser fixiert. Dies kann beispielsweise über eine Schraubverbindung erfolgen. Diese Ausführungsform kann durch Nachrüsten einer herkömmlich ausgebildeten Ultraschall-Schneidvorrichtung mit einem entsprechend modifizietern Schneidmesser hergestellt werden.
- Alternativ kann der Schwingungsgenerator aber auch an einem Rahmen zur Aufnahme des Schneidmessers fixiert sein. In diesem Falle ist dann nur die Sonotrode, die mit dem piezoelektrischen Antrieb in Verbindung steht, kraftschlüssig mit dem Schneidmesser verbunden.
- Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes nach der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
- Zeichnung
- Drei Ausführungsbeispiele der Vorrichtung nach der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
-
1 eine stark schematisierte, perspektivische Ansicht einer Ultraschall-Schneidvorrichtung für einen aus einer klebrigen Masse bestehenden Produktteppich; -
2 eine alternative Ausführungsform einer Ultraschall-Schneidvorrichtung für einen aus einer klebrigen Masse bestehenden Produktteppich in vereinfachter perspektivischer Darstellung; und -
3 eine dritte Ausführungsform einer Ultraschall-Schneidvorrichtung für einen aus einer klebrigen Masse bestehenden Produktteppich in einer den2 und3 entsprechenden Darstellung. - Beschreibung der Ausführungsbeispiele
- In
1 ist eine Ultraschall-Schneidvorrichtung10 dargestellt, die zum Schneiden eines flächigen Produktteppichs12 in Einzelstücke dient. Der Produktteppich12 besteht im vorliegenden Fall aus einer klebrigen Zuckermasse, welche auf einer hier nicht näher dargestellten Fördereinrichtung aufliegt und auf dieser in Richtung eines Pfeils X gefördert wird. - Der Produktteppich
12 umfaßt hier eine Vielzahl von parallel ausgerichteten Einzelstreifen14 , die mittels einer üblichen Rollenschneideinrichtung aus einem geschlossenen Produktteppich erzeugt sind. Die Ultraschall-Schneidvorrichtung10 schneidet die einzelnen, kontinuierlich bewegten Produktstreifen14 rechtwinklig zu ihrer Förderrichtung X. - Während des Schneidvorgangs wird die Ultraschall-Schneidvorrichtung
10 zur Erzeugung eines sauberen, rechtwinkligen Schnittverlaufs mittels eines entsprechenden Antriebs synchron zu dem Produktteppich12 , d. h. mit der gleichen Geschwindigkeit wie der Produktteppich12 in Förderrichtung X bewegt, wie anhand eines Pfeils Y dargestellt ist. Ferner ist die Ultraschall-Schneid-vorrichtung10 zur Durchführung des Schneidvorgangs mittels eines weiteren Antriebs rechtwinklig zu dem Produktteppich12 gemäß einem Doppelpfeil Z bewegbar. - Die Ultraschall-Schneidvorrichtung
10 umfaßt einen im wesentlichen U-förmigen, stabilen Rahmen bzw. Spannrahmen16 , der zur Aufnahme eines klingenhaft ausgebildeten Schneidmessers18 dient. An einem seitlichen Ende ist das Schneidmesser beispielsweise über eine Schraubverbindung mit einer Spanneinrichtung20 verbunden, welche einen Schenkel17 des Spannrahmens16 durchgreift und das Schneidmesser18 vorspannt. An seinem anderen seitlichen Ende ist das Schneidmesser18 vorliegend mit einer hier piezoelektrisch betriebenen Betätigungseinheit22 verbunden, die den anderen Schenkel19 des U-förmigen Spannrahmens16 durchgreift. Die Verbindung zwischen der piezoelektrischen Betätigungseinheit22 und dem Schneidmesser18 erfolgt hier über eine Schraubverbindung24 . - Die piezoelektrische Betätigungseinheit
22 umfaßt einen piezoelektrischen Aktuator aus piezoelektrischen Keramikschichten sowie eine Sonotrode, mittels der axiale Schwingungen des Aktuators auf das Schneidmesser18 übertragen werden, so daß das Schneidmesser18 in Longitudinalschwingungen versetzt wird. - Quer zur Schneiderichtung ist an dem Schneidmessers
18 ein Schwingungsgenerator26 angeordnet, der einen vorzugsweise piezoelektrischen Antrieb mit einem Schichtstapel aus piezoelektrischen Keramikschichten umfaßt. Der Antrieb ist über eine integrierte Sonotrode mit dem Schneidmesser18 verbunden. Im übrigen ist der Schwingungsgenerator26 über eine Schraubverbindung an dem Schneidmesser18 fixiert. - Der Schwingungsgenerator
26 , der in dem an die piezoelektrische Betätigungseinheit22 angrenzenden Endbereich des Schneidmessers18 angeordnet ist, dient zur Erzeugung von Transversalschwingungen des Schneidmessers18 mit einer Frequenz von etwa 40 kHz und einer Amplitude von einigen hundertstel Millimetern. Durch die Transversalschwingungen wird gewährleistet, daß beim Schneiden des Produktteppichs12 keine Produktteilchen im Bereich von durch die Longitudinalschwingung des Schneidmessers18 erzeugten Schwingungsknoten anhaften. - Die piezoelektrischen Betätigungseinheiten
22 und der Schwingungsgenerator26 sind jeweils über entsprechende Leitungen mit einer hier nicht näher dargestellten Wechselspannungsquelle verbunden. - In
2 ist eine alternative Ausführungsform einer Ultraschall-Schneidvorrichtung30 dargestellt, deren Aufbau weitgehend demjenigen der Ultraschall-Schneidvorrichtung nach1 entspricht, sich von dieser aber dadurch unterscheidet, daß sie einen ersten Schwingungsgenerator26A und einen zweiten Schwingungsgenerator26B aufweist, die zur Erzeugung von Transversalschwingungen des Schneidmessers18 dienen. - Die Schwingungsgeneratoren
26A und26B sind jeweils quer zur Schneidrichtung des Schneidmessers18 an diesem angeordnet und entsprechend dem Schwingungsgenerator nach1 jeweils mit einem piezoelektrischen Antrieb und einer integrierten Sonotrode versehen. Der erste Schwingungsgenerator26A ist in dem an die piezoelektrische Betätigungseinheit22 grenzenden Endbereich des Schneidmessers18 angeordnet. Der zweite Schwingungsgenerator26B ist in dem an die Spanneinrichtung20 grenzenden Endbereich des Schneidmessers18 angeordnet. Im übrigen hat die Ultraschall-Schneidvorrichtung30 denselben Aufbau und dieselbe Funktion wie die Ultraschall-Schneideinrichtung nach1 . - In
3 ist eine weitere Ausführungsform einer Vorrichtung40 zum Schneiden eines Produktteppichs12 dargestellt, der aus einer klebrigen Masse, wie z. B. Nougat, besteht. - Die Vorrichtung
40 ist ebenfalls als eine Ultraschall-Schneid-vorrichtung ausgebildet und entspricht weitgehend der Ultraschall-Schneidvorrichtung nach2 . Sie unterscheidet sich von dieser aber dadurch, daß sie zwei Schwingungsgeneratoren26A und26B aufweist, die an dem Spannrah men16 zur Aufnahme des Schneidmessers18 fixiert sind. Die Fixierung erfolgt derart, daß die piezoelektrischen Antriebe der Schwingungsgeneratoren26A und26B Ausnehmungen42A und42B von Laschen44A und44B durchgreifen, die von der Basis des im wesentlichen U-förmigen Spannrahmens16 in Richtung des Produktteppichs12 vorstehen und rechtwinklig zu diesem ausgerichtet sind. Die Sonotrode des jeweiligen Schwingungsgenerators26A bzw.26B ist kraftschlüssig mit dem Schneidmesser18 verbunden. Die Schwingungsgeneratoren26A und26B sind entsprechend den Schwingungsgeneratoren der Ausführungsform nach2 aufgebaut.
Claims (6)
- Vorrichtung zum Schneiden eines Produkts (
12 ), insbesondere zum Schneiden eines Produktteppichs, umfassend mindestens ein axial vorgespanntes Schneidmesser (18 ), das mit einer insbesondere piezoelektrischen Betätigungseinheit (22 ) verbunden ist, die Longitudinalschwingungen des Schneidmessers (18 ) erzeugt, gekennzeichnet durch mindestens einen Schwingungsgenerator (26 ;26A ,26B ) zur Erzeugung von Transversalschwingungen des Schneidmessers (18 ). - Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingungsgenerator (
26 ;26A ,26B ) einen piezoelektrischen Antrieb umfaßt. - Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der piezoelektrische Antrieb über eine Sonotrode mit dem Schneidmesser (
18 ) verbunden ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingungsgenerator (
26 ;26A ,26B ) an dem Schneidmesser (18 ) fixiert ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingungsgenerator (
26A ,26B ) an einem Rahmen (16 ) zur Aufnahme des Schneidmessers (18 ) fixiert ist. - Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwingungsgenerator (
26 ;26A ,26B ) das Schneidmesser (18 ) zu Transversalschwingungen einer Frequenz von etwa 30 kHz bis 50 kHz, vorzugsweise von etwa 40 kHz, anregt.
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